Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht
Praktikum in der Tropical Medicine Mosquito Research Facility (TMMRF)
an der James Cook University
Im Frühjahr 2015 absolvierte ich eine fakultative Praxisphase, über 6 Monate in
Australien. Mein Praktikum führte mich an den Ostzipfel des Kontinents, an die
James Cook University in Cairns. Meine Arbeit dort fand im Bereich der tropischen
Medizin statt, das Projekt an dem ich gearbeitet hatte, war wiederum ein
Zwischending aus Entomologie und Genetik.
An sich war das komplette Praktikum eine super interessante, aufregende und
spannende Erfahrung! Ich würde diesen Schritt immer wieder machen, denn die
Erfahrungen und das Erlebte bleiben für ein Leben lang in Erinnerung und niemand
kann es einem wieder nehmen.
Ich werde in diesem Bericht erzählen was mich dazu bewegt hat das Praktikum zu
machen, ich werde von meinen Erfahrungen, meiner Arbeit, von den Eindrücken des
Landes und der Menschen die ich dort treffen durfte berichten.
Bild 1: Die Stadt Cairns
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Kleine Vorbereitungen für eine großartige Zeit
Die Idee ein Praktikum zu machen kam schon relativ früh bei mir im Studium auf.
Einfach mal raus aus dem Alltag um neue Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.
Primär wurde allerdings mein Interesse durch die Module Mikrobiologie und
Molekularbiologie geweckt. Aufgrund verschiedener Themen in diesen Fächern
wurde mein Wunsch, ein Auslandspraktikum zu machen nochmals verstärkt.
Prinzipiell war es mir egal im welchem Bereich ich ein Praktikum machen würde,
denn ich hatte das Gefühl, dass ich mich, einfach für absolut alles interessierte.
Meine Vorbereitung fing so schon ein knappes Jahr vorher an, indem ich das
Internet auf interessante Forschungsgebiete durchsuchte. Schnell hatte ich ein
Interessantes Gebiet im, Bereich der tropischen Medizin gefunden und schrieb den
zuständigen Professor des Labors an, ob er nicht Lust und Zeit, für eine Praktikantin
im darauf folgendem Jahr hätte. Nachdem fest stand, dass er die Lust und die Zeit
für eine Praktikantin hat, schickte ich ihm mein Lebenslauf, meinen Notenspiegel und
ein Empfehlungsschreiben einer Dozentin der FH Iserlohn zu. Von da an ging alles
sehr schnell. Darauf folgte die Beantragung eines Visums, die Beantragung eines
Visums nach Australien ist relativ einfach und unkompliziert. Ich habe das Training
und Research Visum 402 beantragt. Dies kann man sich ganz einfach auf der
Internetseite der Australischen Botschaft runter laden ausfüllen und abschicken. Es
kostet ungefähr 400 Euro und für den gesamten Bearbeitungsprozess müssen rund
2 Monate eingeplant werden. Unterm Strich war also die Beantragung nicht schwer,
man muss sich nur einmal richtig dahinter klemmen, es abschicken und den Rest
muss man geduldig abwarten.
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Praktikumsstelle an der James Cook University
Die James Cook University in Cairns ist relativ klein dafür wunderschön und
hochmodern ausgestattet. Sie liegt mitten im tropischen Regenwald, angrenzend an
einer Bergkette. In dem Labor in dem ich gearbeitet hatte, waren nur Professoren,
PhD Studenten und normale Mitarbeiter vertreten. Das Labor befand sich im
Forschungsbereich der Universität ein wenig abseits von der Bücherei, den Hörsälen
und dem Treffpunkt fürs Lunchen. Der normale Arbeitsalltag startete um 9 Uhr und
endete um 16 Uhr, zwischen durch hat man gerne mal eine Stunde Mittagspause
eingelegt. Es war einfach eine großartige herzliche Truppe die mich von Anfang an
sehr lieb aufgenommen hat.
Natürlich stand die Arbeit trotz der entspannten Atmosphäre immer im Vordergrund.
Wer zum Beispiel Lust hatte, durfte natürlich auch länger arbeiten und wenn man
wollte selbst am Wochenende. Meine Arbeit dort, beschäftigte sich mit Mutationen
innerhalb einer Mosquito Spezie Namens „Aede aegypti“ welche das Dengue Virus
übertragen kann. Ich suchte nach der so genannten ‚knockdown resistance‘ (kdr)
welche eine Mutation im Nervensystem der Mosquitos verursacht. Die Arbeit an
diesem Projekt war sehr vielfältig, so musste ich zu Beginn des Praktikums in der
gesamten Stadt Eimer verteilen in die, die Mosquitos ihre Eier ablegen konnten.
Welche ich im Anschluss großzog, tötete und zum Schluss ihre DNA untersuchte.
Ob mich die Ausbildung an FH Iserlohn auf das Praktikum gut Vorbereitet hat? Ja.
Obwohl ich mir gewünscht hätte etwas mehr über ‚scientific writing‘ zu wissen, denn
von Anfang an, musste ich das Projekt selbst organisieren d.h. das Grant schreiben
inklusive Finanzaufstellung für die Sachen die ich für das Projekt brauchte etc. aber
mit ein wenig Hilfe war es dann auch nicht allzu schwer.
Nach den ersten 2-3 Monaten wurde mir angeboten, dass ich meinen PhD über
dieses Thema machen und meine erste Veröffentlichung darüber rausbringen
könnte. Ich hätte es allerdings wirklich nie soweit geschafft, hätte ich nicht so eine
großartige Unterstützung gehabt!
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Das Leben im tropischen Queensland
Das Leben in Queensland, speziell um die Region Cairns, ist ganz anders als im
Rest Australiens. Dort herrscht eine ganz eigne Atmosphäre schon allein aufgrund
des tropischen Regenwaldes, der unglaublich vielen und schönen Strände und der
Tiere die dort vertreten sind. Die Menschen dort sind super freundlichen und herzlich.
Ihre Mentalität ist so ganz anders als unsere, sie sind einfach nicht so schnell aus der
Ruhe zu bringen und sehen so einiges total relaxt.
Mein Zimmer hatte ich auf der Internetseite “easyroomates“ ausfindig gemacht, auf
dieser Seite findet man relativ billige Angebote. Mein Zimmer kostete 130$ die
Woche, was in Australien sehr billig ist, nicht selten kann man bis zu 200$ die Woche
zahlen. Auch wenn man nicht, wie ich im Studentenwohnheim wohnen sollte, ist es
kein Problem Anschluss zu finden.
Cairns ist eher eine kleine bis mittelgroße Stadt, dafür sprudelt es nur so vor Leben.
Es gibt unzählige pubs mit Livebands die es einem schwer machen sich zu
entscheiden wo man denn hingeht. Dagegen werden auch mal gerne ruhige
Grillabende am Strand gemacht. Es ist für Jedermann etwas dabei.
Bild 2-4: Umgebung von Cairns
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Schlusswort
Dieses Praktikum war eine der besten Entscheidungen die ich machen konnte. Es
hat mir persönlich viel gebracht, da ich mich selbst weiterbilden konnte, ich habe
neue Erfahrungen gesammelt und unglaublich nette Menschen kennen gelernt.
Auch meine englisch sprachlichen Fähigkeiten konnte ich verbessern. Außerdem hat
mir das Praktikum gezeigt in welche berufliche Richtung, ich später nicht gehen
möchte, auch wenn es super interessant war. Ich bin froh einmal den Blick in den
Alltag eines Wissenschaftlers der den Focus auf Molekularbiologie und Genetik
gelegt hat, ein zu sehen. Das Praktikum half mir dabei heraus zu finden, was mir liegt
und woran ich, auch für längere Zeit Spaß haben könnte. Nun weiß ich, dass ich
lieber eine andere Richtung einschlagen werde. Nichts destotrotz würde ich es immer
wieder tun, schon alleine um dieses Wissen zu erhalten.
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