„Ein Lebenskompetenzprogramm für Jugendliche macht Schule“ Knabenrealschule Rebdorf erhält für ihre pädagogische Arbeit das Qualitätssiegel des Lions-Quest Jungen Menschen nicht nur fachlichen Lernstoff zu vermitteln, sondern ihnen auch die Kompetenz zu verleihen, ihr Leben eigenverantwortlich und sozial zu meistern, das sieht die Knabenrealschule Rebdorf der Diözese Eichstätt für ihre 700 Schüler als pädagogischen Auftrag. Für dieses Ziel hat sich das Lehrerkollegium seit 2003 kontinuierlich in Seminaren des Lions-Quest-Programms fortgebildet, um vornehmlich Kindern im Alter zwischen zehn und fünfzehn Jahren ein Wertebewusstsein zu vermitteln. Somit wurde dieses pädagogische Konzept fester Bestandteil der schulischen Arbeit. Für das Engagement, das oft weit über die Stunden des Unterrichtsalltags hinaus geht, wurde Rebdorf jetzt als zweite Schule im Lions Distrikt Bayern Süd von Christoph Bolbrügge, dem Kabinettsbeauftragten für Lions-Quest, in Anwesenheit zahlreicher Gäste, unter ihnen politische und kirchliche Prominenz sowie führende Mitglieder des Lions Club, das Qualitätssiegel überreicht. Der Bläserchor der Realschule hatte mit dem „Eröffnungsstück in B“ von Walter Haffner in den Festsaal des historischen Klosters geladen. Realschuldirektor im Kirchendienst Hans-Peter Sandner begrüßte die Anwesenden und erläuterte, dass eine gute Schule keinen Stillstand kenne, „auch wenn man auf Jahrzehnte der Tradition und großartige Leistungen stolz zurückblicken kann.“ Wie sich Rebdorf stets den Anforderungen stelle, werde „schon rein äußerlich an den enormen Baumaßnahmen sichtbar.“ Noch bedeutsamer sei, „tragfähige pädagogische Konzepte zu entwickeln, die den jungen Menschen auf ihrem Weg zur Reife helfen.“ Daniel Isenrich, District-Governor Lions Club International von Bayern Süd, gab seiner Freude Ausdruck über die Verleihung der Urkunde an Rebdorf und teilte mit, dass Lions, ausgehend von den USA, weltweit die größte private Vereinigung sei, die über den eigenen Club hinaus Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung für eine gelungene Zukunft fördere. Dabei gehe es Lions-Quest unter dem Thema „Erwachsen werden“ um die „planvolle Förderung sozialer Kompetenzen“ junger Menschen. So seien Toleranz und Achtung anderen gegenüber zu entwickeln sowie voll Lebensfreude und Selbstvertrauen tatkräftig Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Professor Dr. Carl Heese vom Lions Club Eichstätt, der wissenschaftliche Begleiter des Projekts, betonte in einem kurzen Vortrag, dass es nach wie vor die wesentliche Aufgabe der Schule sei, gemäß ihrem Fächerkanon den Grund für das Fachwissen zu legen. Das aber genüge nicht für das Leben. Ein Kind solle darüber hinaus seine Sozialkompetenz erwerben für ein gesellschaftliches Umfeld, welches sich ständig ändere. Provozierend sagte er: „Wir wissen heute noch nicht einmal, was man in der Zukunft braucht!“ Doch nannte er vier hilfreiche Kernbegriffe: Forderungen stellen, Kontakte schließen, Nein-Sagen und mit Kritik umgehen. Lions habe zur Förderung dieser Fähigkeiten eine Systematik für die Schulstunde erarbeitet. Er begrüßte es, dass sich Rebdorf dieser pädagogischen Aufgabe stelle. Dann aber stellte er fest, dass eine Schule allein für Knaben eigentlich seit den Siebziger Jahren mit dem allgemeinen Beginn der Koedukation überholt sei. Allerdings sehe er als Vater eines ehemaligen Rebdorfer Schülers gerade in diesem Schultyp die Chance, den Rückstand der Buben gegenüber den Mädchen - „Jungen sind in unserem Bildungssystem die Verlierer“, bedingt durch ihre vergleichsweise verzögerte Entwicklung - besser aufarbeiten zu können. Christph Bolbrügge erläuterte: Um das Lions Quest Qualitätssiegel an eine Schule zu vergeben – in Bayern haben erst sieben Schulen diese Auszeichnung erhalten -, bedarf es einer umfangreichen Begutachtung durch die Jury, welche intensiv vor Ort die Programmdurchführung im Unterricht kontrolliert, Gutachten erstellt und dann diesen Nachweis zur deutschen Lions-Zentrale nach Wiesbaden schickt. Dort werde nochmals geprüft, ehe endgültig die Preisverleihung spruchreif wird. Dieser respektablen Auszeichnung stimmten offensichtlich auch die Buben des Schulchores höchst erfreut zu und sangen recht rhythmisch bewegt, ja fetzig das Lied „Heaven is a wonderful Place“ - Himmel ist ein wundervoller Platz -, womit sie vermutlich ihr Rebdorf meinten, so einer der Zuhörer. Diakon Dr. Peter Nothaft, Ordinariatsrat und Schulreferent der Diözese Eichstätt, dankte dem Lions Club für die Ehrung und gratulierte der Schule zu dieser Wertschätzung. Auch sprach er Konrektor Wolfgang Mühldorfer seine Anerkennung aus, der das Lions-Quest-Programm in Rebdorf übernommen und durchgesetzt habe. Denn eine Schule in privater Trägerschaft dürfe es nicht genügen, die üblichen Fachinhalte zu vermitteln, sondern habe auch besonderen Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler zu legen. Landrat Anton Knapp überbrachte die guten Wünsche der Politik und dankte, dass Rebdorf die Schulfamilie stärke und mit Lions-Quest „wichtige Weichen gestellt“ habe, um die Schüler für ein menschliches Miteinander zu formen. Den Schluss der Feierstunde – Schulleiter Sandner versprach noch, dass diese Auszeichnung des Lions Club die zukünftige pädagogische Arbeit beflügele - gestaltete höchst temperamentvoll das Percussion-Ensemble der Schule: Holyday for Drums – so der Titel – ein Festtag für Schlagzeug, doch wohl wahrhaftig für ganz Rebdorf! Text und Bild: Gregor M. Senge (gms) Foto (324) v. l. n. r.: Konrektor Wolfgang Mühldorfer, Diakon Dr. Peter Nothaft, Daniel Isenreich (Distrikt-Governor Lions Club), Realschuldirektor Hans-Peter Sandner, Christoph Bolbrügge (Kabinettsbeauftragter für Lions-Quest), Richard Risch (Lions Club Eichstätt) Foto (315): Knabenchor unter der Leitung von Christina Breitenhuber Foto (302): Realschuldirektor Hans-Peter Sandner und Rebdorfer Percussion-Ensemble
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