2016-01-01 Unser erstes Jahr mit der Bienenkugel

Neue Wege in der Bienenhaltung mit der HOBOSphere
Unser erstes Jahr mit der Bienenkugel= HOBOSphere
© alle Bilder Claudia Philipp
Zur Projekteröffnung im Mai 2015 hatten wir einige Vorbereitungen zu treffen. Schließlich sollte unser
Projekt ein besonderes Projekt werden. Wir wollten uns von den anderen Bienenprojekten im Umkreis
etwas abheben. Durch zufälligen Kontakt mit Prof. Jürgen Tautz, bekam unser Projekt auch den richtigen „Forscher-touch“. Er spendierte uns eine Bienenkugel. Damit konnten wir der Frage nachgehen,
ob die neue Wohnform die Bienengesundheit beeinflusst. Wir fassen unsere Ergebnisse und Erfahrungen hier kurz zusammen. „Come in and find out”. 
Die HOBOSphere hat bereits am Einflugloch eine Feuchtigkeitsbremse aus Totholz.
1. Das Aufstellen der HOBOSphere erfolgte am 15.04.2015. Natürlich konnte bereits an diesem
Tag ein kleines Bienenvolk einziehen. Ortsansässige Imker haben uns einen Volkableger spendiert.
2. Am 05.05.2015 wurde unser Bienenprojekt eröffnet. Nach diesem Tag stellte sich schnell das
Interesse der ortsansässigen Imker, Mitglieder des NABU, sowie „grüner“ Kommunalpolitiker
und vieler neugieriger Passanten ein. Insgesamt waren über 200 Gäste und viel Presse anwesend.
Landrat Edgar Wolf:
3
13 verschiedene Schülergruppen:
Oberbürgermeister Dehmer:
Auf unserem Schulgelände haben wir 3 Bienenvölker aufgestellt. Zwei Völker in der herkömmlichen Beute und ein Bienenvolk in der HOBOSphere. Unsere erste Beobachtung sollte die
Entwicklung des Bienenvolks, einen möglichen Varroabefall sowie die Bienengesundheit in den
unterschiedlichen Beuten zum Ziel haben.
4. Chronologische Beobachtungen :
 Die wöchentliche Bienendurchsicht zeigte im Vergleich zur klassischen Beute eine
schnelle Volkvermehrung.
 Alle Rähmchen wurden innerhalb kürzester Zeit komplett ausgebaut. Die Bilder zeigen zunächst die Anfangssituation zu Beginn des Bienenprojekts.
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Ab Anfang Mai, setzten wir jede Woche 3-4 Bücherskorpione in die Totholzschublade ein.
Sind die Skorpione bereits in dieser niedrigen Anzahl ein Schutz vor Varroa? Das werden
wir im nächsten Bienenjahr natürlich genau beobachten. Insgesamt sind am Ende des ersten Bienenjahres etwa 10 Bücherskorpione eingesetzt.
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Feuchtigkeitsmessungen werden in Zukunft durchgeführt, sobald wir entsprechend funktionierende und messgenaue Sensoren haben.
Die Honigeinlagerung war phänomenal und die Waben waren bereits 6-7 Wochen nach
der „Eröffnung“ übervoll. Darum beschlossen wir, etwa 4 Wochen vor dem zweiten Schleudern, einen separaten Honigraum aufzusetzen.
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Leider erfolgte hier jedoch keine Einlagerung. Möglicherweise war es in dieser Phase zu
heiß? Oder haben wir den Honigraum zu spät aufgestellt? Das überprüfen wir im nächsten
Bienenjahr. Wir hatten in diesem Jahr folglich keinen Honig aus der Bienenkugel, was
schade für uns, aber gut für die Bienchen ist. Weil wir die runden Waben nicht schleudern
konnten, haben wir uns im ersten Jahr dafür entschieden, den Bienen ihren eigenen Honig
zu belassen. Positiver Nebeneffekt: Wir müssen nicht zu füttern und haben ein weiteres
Kriterium in der natürlichen Bienenhaltung erfüllt. Hat es möglicherweise auch einen positiven Effekt auf den Varroabefall, wenn man nicht zu füttern muss?
Insgesamt ist das Volk im ganzen Jahr sehr friedfertig und fühlt sich auch bei Durchsicht
nicht belästigt. Wir hatten zu Beobachtungszwecken zwischendurch mehrmals eine Plexiglaskugel über die geöffnete HOBOSphere gelegt.
Die Bienen waren absolut relaxed und zeigten keinerlei Stressverhalten. Dieses friedfertige
Verhalten schien uns bei dem Volk aus der HOBOSphere besonders auffällig. Gibt es auch
einen Zusammenhang zwischen der runden Wohnform und dieser „Zufriedenheit“?
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Das Volk entwickelt sich sehr schnell, sehr stark und es strotzt nur so vor Gesundheit!
Eine Varroakontrolle durch die zweimalige Puderzuckermethode im Juli und Anfang August zeigte erfreulicherweise, dass die Bienen der HOBOSphere nicht befallen waren.
Im Gegensatz zu den beiden Vergleichsvölkern am gleichen Standort mussten wir in der
HOBOSphere keine Ameisensäure durchführen! 
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Die Oxalsäurebehandlung machen wir in den kommenden Tagen, je nach Witterung bei
unseren „Vergleichsvölkern“.
Am Saisonende haben wir im Ergebnis also ein starkes, naturbelassenes Volk aus der HOBOSphere und ein mittelstarkes Volk aus der Magazinbeute. Bleibt abzuwarten, was das
Frühjahr bringt.
Gestern hatten wir Gelegenheit, beim Imkerstammtisch mit dem gesunden Bienenvolk aus
der HOBOSphere anzugeben. Es gab Staunen und Zweifeln. Darum werden wir gerne die
Türen der HOBOSphere für alle Imker und Neuimker wieder öffnen. Im Januar beginnen
auf unserem Schulgelände Imkerkurse, und die HOBOSphere wird hier ebenfalls in die Imkerpraxis mit einbezogen. 
Wir bedanken uns nochmal herzlich für die Spende und die gute Zusammenarbeit mit Prof. Jürgen Tautz
und Andreas Heidinger. Wir freuen uns auf weitere Forschungsergebnisse und werden gerne wieder darüber
berichten.
Claudia Philipp und ihre Bienenfreunde