September 2015

Die offizielle Kundenzeitschrift:
Ein Geschenk Ihrer Apotheke
www.astrea-apotheke.ch
September 2015
Mit Kinderaugen
die Welt entdecken und staunen
Schwangerschaft
Pickel und Co.
Wie sich der Körper darauf
einstellt
Die richtige Pflege
bringts
Babypflege
Erstausstattung
6
10
21
Unser Resultat aus über
50 Jahren Muttermilchforschung
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BEBA® PRO. Eine Umstellung ist übergangslos möglich.
Wichtiger Hinweis:
Stillen ist ideal für Ihr Kind. Die WHO empfiehlt ausschliessliches Stillen während den ersten
6 Monaten. Informieren Sie sich beim Fachpersonal des Gesundheitswesens, falls Ihr Kind
eine Zusatznahrung benötigt, oder wenn Sie nicht stillen.
9/2015 3
Vor nicht allzu langer Zeit, …
liebe Leserin, lieber Leser,
… hat uns die Wissenschaft mit neuen Resultaten aus ihrer Forschung konfrontiert:
Kinder machen uns nicht glücklich! Sie kosten Zeit, Nerven, Schlaf und vor allem
viel Geld. Sie belasten die Beziehung zum Partner und schränken die persönliche
Freiheit ein. Kinderlose Paare seien glücklicher als Paare mit Kindern.
Und wissen Sie was? Das glaube ich – selbst mehrfache Mutter – sofort! Wer ist
schon glücklich darüber, wenn einem das Kind mit Permanent-Marker das Sofa
versaut, sich kreischend vor der Kasse auf dem Boden wälzt und einem jede Nacht
bis ins Schlafzimmer folgt? Ich habe mich schon oft (zumindest vorübergehend) auf
einen anderen Planeten gewünscht, aber selbst träumen kann man nicht in Ruhe …
Kinder grosszuziehen bedeutet Hingabe, Nächstenliebe und die Bereitschaft, zugunsten eines anderen zu verzichten. Klingt ein wenig unpopulär und unbequem.
Also, warum tun wir uns das an? Hat die Wissenschaft denn nicht auch danach
gefragt? Sie hat! Und was sie herausgefunden hat, überrascht mich genauso wenig:
Kinder machen uns glücklich! Es hängt nur davon ab, wie man das Glück definiert!
Wenn die schwierigste Zeit überstanden ist und die Kinder langsam selbstständig
werden, dann wird der Blick frei auf etwas, was weder erklär- noch kalkulierbar, aber
unglaublich schön anzufühlen ist: Die Freude an seinen Kindern.
Bloss kommt diese Freude nicht so spät, wie die Forschung zu meinen scheint. Sie
hat wohl im falschen Moment geblinzelt und just den einen, kleinen, wunderbaren
Moment verpasst, der uns wieder für alle Mühen entschädigt. Aber was weiss die
Wissenschaft denn schon davon? Hat sie je ein Kind in ihren Armen gehalten?
Unsere Autorinnen, Pharma-Assistentinnen und Apothekerinnen, schon! Lesen Sie,
wie liebevoll sie die Themen in dieser Ausgabe erarbeitet haben! Von der Schwangerschaft über die Babypflege, von der Kopflaus bis zur Teenagerhaut – man kann
fühlen, dass aus jeder von ihnen eine Menge Erfahrung und Begeisterung spricht!
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Buchtipp
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Dr. pharm. Chantal Schlatter,
Apothekerin
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ihren möglichen Ursachen sowie erste Massnahmen zur Hilfe. Es enthält
auch stets eine Empfehlung, wann
das Kind selbst behandelt werden
kann (zum Beispiel nach Beratung
durch die Apotheke) oder dem Arzt
vorgestellt werden muss. Darüber
hinaus vermittelt es ein fundiertes
Verständnis davon, wie Kinder sich
entwickeln und wie eine gesundheitsfördernde Erziehung aussehen
kann.
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9/2015 5
Inhaltsverzeichnis
Dienstleistungen aus der Apotheke
5
29
Nachgefragt bei der Apothekerin
Patientensicherheit /
Quiz mit Wettbewerb
Schwangerschaft und Baby
6
Mit Leib und Seele schwanger
8Stillberatung
10Babypflege
14Babynahrung
8
Körperpflege
17 Kopfläuse richtig behandeln
21 Pickel und Co.
23 Neurodermitis und Psoriasis
28Laktoseintoleranz
32Mundhygiene
44 Hand- und Nagelpflege
14
Gesund und aktiv
36 Osteoporose vorbeugen
38 Wechseljahrbeschwerden lindern
39 Testosteronmangel /
Studie für Männer
40Wandern
47 Spagyrik bei Verletzungen
21
Informelles
3 Editorial
5Inhalt
45Kreuzworträtsel
46Produktenews
47Impressum
32
Die offizielle Kundenzeitschrift: Ein Geschenk Ihrer Apotheke
«Nachgefragt bei der Apothekerin»
Warum ist bei der Einnahme von Johanniskraut Vorsicht geboten?
Obwohl Johanniskraut als Tee erhältlich ist, was auf den ersten Blick harmlos scheint,
sollte es nur nach Rücksprache mit dem Apotheker eingenommen werden. Es ist
auch hier wichtig, den Apotheker darüber zu informieren, ob regelmässig andere
Medikamente eingenommen werden. Johanniskraut verursacht zum Beispiel
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Zudem sollte man sich während
der Einnahme vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen.
Fiammetta Gutzwiller-Scollo, Apothekerin FPH,
Inhaberin der Hardhof Apotheke in Basel und
Vorstandsmitglied bei der pharmaSuisse
6 9 / 2 0 1 5
Schwangerschaft
Mit Leib und Seele schwanger
Langsam wird das Bäuchlein runder, Sie spüren allmählich die schmetterlingshaften Bewegungen
Ihres Babys und Ihr Glück scheint vollkommen. Doch bis es soweit ist, hat Ihr Körper erst einmal
alle Hände voll zu tun … Tanja Bärtschiger, Pharma-Assistentin
In den ersten Wochen der Schwangerschaft
sieht man Ihnen zwar äusserlich noch
nichts an, doch Ihr Körper erbringt jetzt
Höchstleistungen. Der Hormonhaushalt schaltet auf «Schwangerschaftsmodus», und Ihr
Organismus ist vollends damit beschäftigt,
seine vielfältigen Aufgaben auf die neue Situation einzustellen. Hat sich eben erst
noch alles um den Eisprung und den «richtigen Zeitpunkt» gedreht, so geht es nun
um Übelkeit, Appetitstörungen, Müdigkeit
und Verdauungsprobleme. Was Sie dazu
beitragen können, damit Sie Ihre Schwangerschaft dennoch geniessen können, erfahren Sie hier.
Nährstoffe für Mutter und Kind
Schwanger zu sein bedeutet für Ihren Körper einen kräftezehrenden Ausnahmezustand. Damit er diesen ohne grössere Störungen meistern kann, ist er auf eine
ausreichende Versorgung mit Vitaminen,
Mineralstoffen und Spurenelementen angewiesen. Haben Sie z. B. gewusst, dass Ihr
Blutvolumen bis Ende Schwangerschaft
kontinuierlich ansteigt und Sie deshalb
dringend genügend Eisen benötigen? Dass
Vitamin B6 die Morgenübelkeit verringern
kann und als unersetzliches «Nervenfutter»
gilt? Auch Folsäure ist ein wichtiges Vitamin
der B-Gruppe und spielt eine besonders
tragende Rolle für Ihr Ungeborenes: Sie ist
nämlich an vielen grundlegenden Entwicklungsprozessen beteiligt, und ein Mangel
davon kann zu einer schweren Behinderung Ihres Kindes führen («offener Rücken»). Das Bundesamt für Gesundheit
empfiehlt deshalb die Einnahme eines entsprechenden Multivitaminpräparates etwa
vier Wochen vor der Empfängnis sowie
während der ersten zwölf Schwangerschaftswochen, um Ihrem Baby einen perfekten Start zu ermöglichen.
Morgenübelkeit und Co.
Etwa ab der fünften Schwangerschaftswoche reagieren Sie plötzlich sensibel auf Gerüche, sind oft müde und morgens wissen
Sie nicht, ob Sie das Frühstück bei sich behalten können (falls Sie überhaupt etwas
essen mögen). Bei der Mehrheit der Frauen
geht die Übelkeit nach der zwölften
Schwangerschaftswoche zurück. Bei häufigem und heftigem Erbrechen sollten Sie
jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Bestimmte Medikamente gegen Übelkeit
sind auch in der Schwangerschaft erlaubt.
Brüste
Auch Ihre Brüste verändern sich bereits im
ersten Drittel der Schwangerschaft. Sie
werden empfindlich, sind unter Umständen geschwollen und die Warzenhöfe werden grösser und dunkler. All diese Veränderungen sind normal und ein Zeichen dafür,
dass sich die Brustdrüsen auf die Milchproduktion vorbereiten. Bei Schmerzen helfen
warme Wickel oder das Auflegen eines warmen Kirschkernkissens sowie stützende
(aber nicht zu enge) BHs.
Kreislauf
Im selben Zeitraum kommt es aufgrund eines niedrigen Blutdrucks häufig zu Schwindel und Kreislaufproblemen. Vermeiden Sie
deshalb langes Stehen und zu warme Räume (ziehen Sie sich nach dem Zwiebelschalenprinzip an). Versuchen Sie, regelmässig,
langsam und tief zu atmen, und setzen Sie
sich bei ersten Anzeichen von Schwindel an
ein geöffnetes Fenster. Wenn Sie merken,
9/2015 7
und da die Talg- und Schweissdrüsen aktiver sind, kann es zu
lästigen Hautunreinheiten kommen.
Ausserdem beeinflusst ein Hormon der
Hirnanhangdrüse die Hautpigmentierung;
Muttermale werden dunkler, und es kann
sich eine senkrechte Linie in der Mitte des
Bauches bilden, die wie eine Naht aussieht.
Diese Pigmentveränderungen verschwinden allerdings nach der Geburt allmählich
wieder. Tipp: Achten Sie auf milde und
hochwertige Pflegeprodukte mit möglichst
wenig Zusatzstoffen und reiben Sie Brüste,
Bauch und Oberschenkel täglich mit einem
hochwertigen Öl ein, um Dehnungsstreifen
vorzubeugen.
Blase und Beine
dass eine Ohnmacht droht, legen Sie sich
am besten sofort hin und lagern die Beine
hoch; das verbessert die Durchblutung des
Gehirns. Schlafen Sie im letzten Drittel der
Schwangerschaft nur noch in Seitenlage,
da Ihr Kind ansonsten zu starken Druck auf
die zum Herz führenden Blutgefässe ausübt und so Ihren Kreislauf behindert.
Die Gebärmutter wächst und mit ihr der
Druck auf die Blase, was zu häufigerem
Harndrang führt. Auch Krampfadern und
Hämorrhoiden können als Folge des Gebärmutterwachstums (zunehmender Druck in
den Beinvenen) auftreten. Hier sind Stützstrümpfe aus Ihrer Apotheke eine wunderbare Vorsorge und ebenso hilfreich bei
Wasser in den Beinen und «Elefantenfüssen». Tipp: Nicht zu lange sitzen und öfter
mal die Beine hochlagern, das verbessert
den Blutrückfluss zum Herz.
Haut
Stoffwechsel und Verdauung
Viele Schwangere strahlen von innen und
ihr Gesicht wirkt rund und rosig. Aber leider
nicht nur: Oftmals wird die Haut sensibler,
Keine Zelle des Körpers bleibt von der
Schwangerschaft unberührt, und gerade
der Stoffwechsel scheint durch die hormo-
nellen Veränderungen besonders durcheinander zu geraten. Als erstes «Symptom»
seien hier mit einem Schmunzeln die besonderen Essgelüste und Heisshungerattacken von Schwangeren erwähnt. Blähungen, Sodbrennen, Darmträgheit (Verstopfung) kommen bei vielen Frauen vor, können aber mit einer gesunden, ballaststoffreichen Ernährung in vier bis fünf über
den Tag verteilten kleinen Mahlzeiten, vielem Trinken und genügender Bewegung
sehr gut beeinflusst werden.
Psyche
Nicht nur Ihr Körper verändert sich, sondern Ihr ganzes Leben. Das ist einerseits
wunderschön, andererseits macht es aber
auch Angst. «Werde ich dem Kind genügend Liebe schenken können?», «Wie werde ich das alles bewältigen?», «Wie wird
mein Lebenspartner und mein Umfeld mit
der neuen Situation umgehen?», «Werden
wir alles richtig machen?»
Solche und ähnliche Fragen werden Sie in
dieser Zeit beschäftigen, und die Hormone
tragen den Rest dazu bei, dass Sie verunsichert sind und sich zeitweise überfordert
fühlen. Aus Erfahrung kann ich Ihnen dazu
sagen: Nein, Sie werden nicht alles richtig
machen. Aber Sie werden aus Ihren Fehlern
lernen und es das nächste Mal besser machen. Und das Wichtigste: Ja, Sie werden
Ihrem Kind mehr als genug Liebe schenken,
und diese Liebe verzeiht viele Fehler! Sirup
mit Kirschgeschmack.
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8 9 / 2 0 1 5
Stillberatung
«Wir begleiten jede Frau auf dem Weg,
den sie gehen will!»
Es wird empfohlen, Babys während vier bis sechs Monaten ausschliesslich zu stillen und Beikost nicht vor dem
fünften Monat einzuführen. (Die WHO empfiehlt sechs Monate ausschliessliches Stillen.) Aber auch kürzere
Stillzeiten und teilweises Stillen sind wertvoll. Stillberaterinnen helfen Müttern, Schwierigkeiten zu überwinden
und die individuell richtige Lösung für sich zu finden. − Ein Gespräch mit Nicole Bischoff-Schlatter,
Pflegefachfrau und Stillberaterin IBCLC. Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Wie sieht Ihre Tätigkeit im Spital
von Uster aus?
Nicole Bischoff-Schlatter: Ich betreue die
Frauen im Wochenbett und begleite sie als
Still- und Laktationsberaterin in allen Fragen rund ums Stillen. Das Schöne dabei ist,
zu sehen, wie sich die Mütter und ihre Babys entwickeln, zum Beispiel wenn sie nach
einer Weile wieder zurück in die Stillberatung bei uns kommen. Es macht einfach
Freude, zu sehen, wie die Kleinen wachsen.
Stillen ist die natürlichste Form
der Babyernährung. Weshalb klappt
denn nicht immer alles von alleine?
Wie alles im Leben muss auch das Stillen
von Mutter und Kind erlernt werden. Die
Brust muss sich ebenfalls daran gewöhnen. Am Anfang können die Brustwarzen
schmerzen oder sich sogar entzünden.
«Selbst erfahrene Mütter
stossen immer wieder auf
neue Herausforderungen,
weil jedes Baby anders ist.»
Nicole Bischoff-Schlatter, Pflegefachfrau sowie
Still- und Laktationsberaterin IBCLC
Aber selbst erfahrene Mütter stossen immer wieder auf neue Herausforderungen,
weil jedes Baby anders ist. Wenn Probleme
auftauchen, informieren wir die Frau über
verschiedene Möglichkeiten oder Hilfsmittel und suchen mit ihr nach Lösungen.
Vor einiger Zeit hat man fast nur noch
geschöppelt, heute ist das Stillen wieder
total «in», so sehr, dass manche Frauen
schon wieder unter Druck geraten!
Ja, und das ist falsch. Das Stillen bringt viele
Vorteile, das ist unbestritten, aber es kann
anfangs auch sehr viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen. Wenn das Stillen problemlos
läuft, profitieren Mutter und Kind sehr davon.
Kinder, die mit Säuglingsmilch grossgezogen
werden, entwickeln sich aber ebenfalls gut!
Mir ist einfach wichtig, dass die Mütter wissen, dass es Fachstellen gibt, an die sie sich
9/2015 9
mit ihren Fragen und Problemen wenden
können, und dass ihnen dort geholfen wird,
egal in welche Richtung es geht. Wir nehmen jede Frau ernst und unterstützen sie
auf dem Weg, den sie gehen will.
Sie sind Mitbegründerin und Stillberaterin des Stillforums auf www.stillforum.ch.
Was unterscheidet dieses Angebot
von anderen?
Junge Mütter suchen gerne im Internet nach Antworten. Das Stillforum
kommt dem Bedürfnis dieser Mütter entgegen, sich jederzeit und rasch zu informieren. Stillforen gibt es viele, aber das Stillforum, das ich betreue, ist das bisher einzige
in der Schweiz, das von einer zertifizierten
Stillberaterin IBCLC und einer Apothekerin
betreut wird. Wenn immer möglich beantworten wir jede Frage innerhalb von wenigen Stunden. Das Angebot des Stillforums
wird von den Frauen sehr geschätzt!
Mit welchen Fragen werden Sie
als Stillberaterin häufig konfrontiert?
Das sind häufig Fragen zur Pflege von
wunden Brustwarzen, aber auch Probleme mit zu wenig oder zu viel Milch, Milchstau oder Brustentzündungen. Es kommen
viele Fragen zum Abstillen respektive zur
Einführung der Beikost. Oder Fragen dazu,
wie sich das Stillen und die Berufstätigkeit
vereinbaren lassen. Häufig werden wir auch
gefragt, ob ein bestimmtes Medikament in
der Stillzeit eingenommen werden darf!
Fragen zum
Stillen?
Hier finden Sie Unterstützung und
Informationen bei Fragen rund ums
Stillen und um Säuglingsernährung:
Online-Stillberatung durch
eine Stillberaterin IBCLC: www.stillforum.ch
Stillberaterinnen IBCLC Schweiz: www.stillen.ch
Stillförderung Schweiz:
www.stillförderung.ch
La Leche League Schweiz: www.lalecheliga.ch
Mütter- und Väterberatung: www.muetterberatung.ch
Das ist immer eine heikle Sache!
Ja, aber Tatsache ist, dass es für beinahe
jede Krankheit Medikamente gibt, welche
auch in der Stillzeit eingenommen werden dürfen. Leider stillen Frauen immer
wieder wegen Medikamenteneinnahmen
ab. Fachpersonen wie Still- und Laktationsberaterinnen können das zum Beispiel
in besonderen Datenbanken nachsehen,
wo alle Erfahrungen zur Anwendung eines
Medikamentes in der Stillzeit gesammelt
werden.
Und die Väter? Was spielen sie für
eine Rolle beim Stillen?
Unsere Informationsveranstaltungen zum
Stillen für Schwangere werden häufig auch
von werdenden Vätern besucht. Das Schöne
an den jungen Vätern ist, dass sie offen sind
und den Wunsch haben, ihre Partnerin zu
unterstützen. Sie erkennen die Vorteile des
Stillens für ihr Kind und sind deshalb dem
Stillen gegenüber sehr positiv eingestellt.
Das wiederum hilft ihren Partnerinnen, diese anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen. Sie
sind aber ebenso bereit, die Entscheidung
ihrer Partnerin zu akzeptieren, wenn diese
nicht (mehr) stillen möchte.
Was ist Ihr persönlicher Rat an
werdende Mütter?
Nehmen Sie sich im Wochenbett die Zeit,
um sich an Ihr Baby und die Veränderungen, die es mit sich bringt, zu gewöhnen.
Das hat absolute Priorität! Oft entscheidet
sich Erfolg oder Misserfolg in den ersten
zwei Wochen. Verschieben Sie Besuche auf
später, stellen Sie den Fernseher und das
Handy aus und konzentrieren Sie sich voll
und ganz auf Ihr neues Baby, damit Sie sich
gegenseitig kennenlernen können.
Burgerstein Schwangerschaft & Stillzeit:
Vorsorge für zwei.
Burgerstein Schwangerschaft & Stillzeit deckt den erhöhten Bedarf der Mutter
an Mikronährstoffen während der Schwangerschaft und Stillzeit und unterstützt
damit die gesunde Entwicklung des Kindes.
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10 9/2015
Babypflege
Von sanften Händen getragen
Die Körperpflege Ihres Babys beinhaltet lauter neuer Handgriffe: Wickeln, Waschen, Baden,
Cremen, Massieren, Näschenputzen, Nägelschneiden … Sie bietet eine wunderbare Möglichkeit
zu intensivem Hautkontakt mit Ihrem kleinen Schatz. Für die seelische Entwicklung Ihres Kindes sind
liebevolles Pflegen und Schmusen unverzichtbar – die Haut als wichtigstes Sinnesorgan beim Kleinkind
erfährt Zärtlichkeit. Diese Streicheleinheiten bilden das Fundament für ein vertrauensvolles Verhältnis
in die noch unbekannte Umgebung. Rebekka Thöni Tobler, Apothekerin FPH Offizin, Homöopathin SAHP
Die zarte Babyhaut ist fünfmal dünner als
die eines Erwachsenen. Darum bietet sie
noch wenig Schutz gegen äussere Einflüsse wie chemische Substanzen, Hitze, Kälte
und Sonne. Die Haut des Babys ist zudem
viel trockener, da die Talgdrüsen noch nicht
richtig arbeiten. Bis die Kinderhaut ausgereift ist, dauert es fast vier Jahre; und erst
mit Beginn der Pubertät hat die Haut die
schützenden Eigenschaften der Erwachsenenhaut erworben. Darum werden äusserlich aufgetragene Wirkstoffe bei Kleinkindern viel schneller und intensiver über die
Haut aufgenommen. Hochwertige Pflege
hat also einen entscheidenden Einfluss auf
das Wohlbefinden Ihres Kleinen.
Empfehlenswert sind Produkte mit rückfettenden Substanzen, natürlich seifenfrei,
ohne Duft- oder Konservierungsstoffe und
pH-hautneutral. Bei der natürlichen Babypflege werden nur Inhaltsstoffe aus reinen
Pflanzenölen und -extrakten verwendet
(aus kontrolliert-biologischem Anbau).
Was benötigen Sie beim Wickeltisch?
Nebst Wickeltisch mit Wickelkissen und einer waschbaren Stoffauflage braucht es ein
kleines Becken für warmes Wasser zum Wi-
ckeln. Welche Wickelmethode und welche
Windelart Sie benutzen, ist letztendlich Geschmackssache. Aus Hygienegründen nehmen Sie am besten kleine Einmalwaschlappen, mit denen Sie das Baby von Kopf bis
Fuss waschen können. Klebt der Stuhl am
Po hartnäckig, hilft etwas Mandelöl oder
auch Waschlotion, um die Reste zu entfernen. Trocknen Sie den Po nach der Reinigung sanft ab.
Zur Pflege des Gesichts eignet sich eine
leichte Babypflegecreme, für den Körper
eine Babymilch oder -lotion. Ist der Po gerötet, geben Sie sanft ein wenig Posalbe darauf; die darin enthaltenen Calendula- und
Kamillenessenzen heilen und die fettende Grundlage mit Mandelöl und Zinkoxid
schützen die Haut beim nächsten Einnässen.
Das Baby liebt es, nackt zu strampeln –
decken Sie es währenddessen mit einem
«Nuschi» oder Badetuch etwas zu, damit es
nicht friert.
Was braucht es zum Baden?
Bei einem Neugeborenen reichen für die
Sauberkeit ein bis zwei Bäder pro Woche
aus. Fürs Baden ist eine Babybadewanne
am geeignetsten. Die Wassertemperatur
messen Sie am besten mit einem Badethermometer: Sie sollte 37 °C betragen. Geben
Sie anschliessend dem Wasser etwas milde
Bademilch zur Pflege hinzu. Ihr Kind sollte
wach und zufrieden sein und das Bad sollte
zeitlich etwa zwischen zwei Mahlzeiten liegen, sodass Ihr Kleines weder hungrig noch
ganz satt ist. Baden macht Spass – auch mit
dem Vater, der häufig diesen Teil der Pflege
mit dem kleinen Schatz übernimmt.
Fürs Haarewaschen empfiehlt sich ein mildes Babyshampoo, das nicht in den Augen
brennt. Haarewaschen ist nicht jeden Tag
notwendig, aber tägliches Bürsten der Haare mit einer weichen Babybürste tut gut.
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• gegen die Nässe der Windeln, zur Behandlung von
Hautrötungen und Wundsein (Windeldermatitis).
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12 9/2015
Nägel pflegen
In den ersten vier bis sechs Wochen nach
der Geburt sind die Nägel des Babys noch
weich und brechen von selber ab. Damit die
Nägel nicht scharfkantig werden und sich
besser lösen, massiert man sie täglich mit
einem rein pflanzlichen Öl ein (Mandelöl,
Olivenöl, Jojobaöl). Schneiden Sie die Nägel mit einer runden Babynagelschere erst,
wenn sie hart sind, über die Fingerkuppen
hinauswachsen und nicht mehr von selber
abbrechen. Am einfachsten ist es, die Nägel
während des Schlafens zu schneiden.
Zeit für eine Babymassage?
Ja, nehmen Sie sich Zeit für eine wohltuende Massage für Ihren Liebling. Schalten Sie
sanfte Hintergrundmusik ein, legen Sie eine
warme Decke und ein feines Babyöl bereit –
das kann auch reines Mandelöl sein – und
ziehen Sie Ihr Kleines aus. Je nach Alter und
Wohlbefinden dauert eine Babymassage
fünf bis dreissig Minuten. Die Streicheleinheiten sind wertvoll für die Entwicklung
Ihres Kindes.
Was brauche ich für unterwegs?
Fürs Wickeln unterwegs sind eine Wickelunterlage und Feuchttücher praktisch. Dazu
kleine Plastiktüten, um das «Duftpaket» zu
entsorgen. Immer nützlich für alles Mögliche ist ein «Nuschi» und − nicht zu vergessen − natürlich frische Windeln. Nimmt das
Kleine bereits einen Nuggi, so empfiehlt
sich ein «Nuggibändeli», damit der Schnuller nicht auf den Boden fällt.
Sonne, Wind und Wetter
Gehen Sie im Winter nach draussen an
die Kälte, dann packen Sie Ihr Kleines gut
ein und schützen Sie das Gesicht mit einer fettenden Creme, z. B. einer Wind- und
Wettercreme oder einer Cold Cream. Geniessen Sie dagegen die wärmenden Sonnenstrahlen im Sommer, so schützen Sie Ihr
Baby mit leichter Baumwollkleidung und
Sonnenhut. Auf die freien Körperstellen
streichen Sie Babysonnencreme. Im ersten
Lebensjahr sollten Kleinkinder nie direktem
Sonnenlicht ausgesetzt sein – verwenden
Sie einen Sonnenschirm.
Die Babyapotheke
Bei einem gesunden Neugeborenen ist die
Babyapotheke zum Glück klein: Fürs Näschenputzen eignen sich NaCl-Ampullen
und ein Nasenpümpchen zum Schleimabsaugen. Zur Reinigung von verklebten
Äuglein eignen sich ein paar Tropfen Muttermilch auf einem Wattebausch, abgekochtes Wasser oder spezielle Pflegeprodukte für Augen aus der Apotheke – lassen
Sie sich beraten!
Haben Sie Verdacht auf Fieber, messen
Sie mit einem digitalen Fieberthermometer mit beweglicher Spitze rektal (im Po)
die Temperatur. Das gibt den genausten
Wert und ist bei Säuglingen problemlos
möglich. Fieberzäpfchen mit Paracetamol,
aufs Gewicht des Babys abgestimmt, gehören genauso in die Notfallapotheke wie
Zahnungsgel und Zahnglobuli. Und nicht
vergessen: ein kleines Fläschchen natürliches ätherisches Lavendelöl! Geben Sie
zur Beruhigung abends einen Tropfen aufs
«Nuschi», gegen Krämpfe einen Tropfen ins
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14 9/2015
Babynahrung
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Das Einführen von Beikost ist eine lustvolle Entdeckungsreise für Ihr Baby. Plötzlich lernt es neue
Geschmacksrichtungen und ungewohnte Konsistenzen seines Essens kennen. Das macht Spass und
bringt Abwechslung in den Speiseplan, der bisher nur aus Mutter- oder Säuglingsmilch bestand. Tanja Bärtschiger, Pharma-Assistentin
Alter des Babys Erlaubte Lebensmittel
Waren die ersten
Monate von wenig nächtlichem
Schlaf und einer
grossen Portion Veränderung geprägt, so geht es jetzt gleich mit
der nächsten Herausforderung weiter. Die
Umstellung von Milch auf Beikost und weiter zum Essen vom Tisch kann die Geduld
der Eltern immer mal wieder auf die Probe
stellen, aber der Zauber des Neuen, des
nächsten Lebensabschnittes Ihres Säuglings, der nun langsam aber sicher zum
Kleinkind heranwächst, ist dennoch faszinierend und sollte ganz bewusst gestaltet
werden. Damit das Einführen von neuen
Nahrungsmitteln möglichst reibungslos
und ohne Bauchschmerzen gelingt, finden
Sie im Folgenden hilfreiche Informationen,
die Sie und Ihr Baby in dieser Übergangsphase unterstützen können.
Milch
Die WHO(Weltgesundheitsorganisation)empfiehlt, bis zum sechsten Lebensmonat ausschliesslich zu stillen. Falls Stillen nicht
möglich ist, gibt es gute, dem kindlichen
Verdauungstrakt angepasste Anfangsmilchen und für allergiegefährdete Babys so-
Ca. 5./6. Monat,
Mutter- und Säuglingsmilch sowie eine Breimahlzeit
noch besser Anfang (mittags)
des 7. Monats
Leicht verdauliche, fein pürierte Gemüse- und
Früchtebreie mit z. B. Karotten, Zucchini, (Süss-)
Kartoffeln, Brokkoli, Kürbis, Banane, Apfel, Birne
Ca. 7. Monat
Mutter- und Säuglingsmilch, ca. zwei Breimahlzeiten
(mittags und abends)
Getreidebreie (auch mit Weizen, Gerste, Roggen),
Hülsenfrüchte, gemahlene Nüsse, Fette/Öle, Fisch
(Kabeljau), Fleisch (Geflügel), Eier, Fruchtsäfte nur
ausnahmsweise und stark verdünnt (Karies- und
Durchfallgefahr, Gewöhnung), Joghurt und Vollmilch
in kleineren Mengen (zur Breizubereitung)
8./9. Monat
Mutter- und Säuglingsmilch, drei Breimahlzeiten
(mittags, nachmittags und abends)
Teigwaren, Reis, Käse, Rindfleisch, Lachs/Forelle,
Gurke, Paprika, Melone
Ab dem 11. Monat
Fenchel, Pilze, Avocado
Ab dem 12. Monat
Joghurt, Käse, Quark, Vollmilch, Familienkost
vom Tisch
Tipps
- Aufgrund der Phytoöstrogene (pflanzliche Hormone)
keine Sojaprodukte zufüttern
- Hochwertige, kalt gepresste Bioöle ermöglichen
und optimieren die Aufnahme von fettlöslichen
Vitaminen (A, D, E, F, K)
- Bei fleischfreier Babyernährung: Dem fertigen Hirseoder Haferbrei ein bis zwei Esslöffel Orangen- oder
Apfelsaft (Vitamin C) zugeben; dies verbessert die
Eisenaufnahme aus pflanzlichen Eisenquellen
9/2015 15
genannte HA-Milchen (HA =
hypoallergen). So bleibt Milch
auch während des Einführens
von Beikost das Hauptnahrungsmittel für Ihr
Baby, wobei die Milchmahlzeiten nun langsam schrittweise durch Breimahlzeiten ersetzt werden. Bitte greifen Sie keinesfalls auf
unverdünnte Kuhmilch zurück, bis Ihr Kind
nicht mindestens ein Jahr alt ist. Kuhmilch
ist für Säuglinge schwer verdaulich und belastet den kleinen Organismus unnötig.
Nur das Beste ist gut genug
Spätestens wenn es an das Zufüttern von
Beikost geht, werden Sie als Eltern sich zunehmend mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen. Vielleicht war Ihnen «Bio»
bisher nicht so wichtig und Ihre eigene
Ernährung nur bei körperlichen Beschwerden ein Thema. Doch gerade an Ihrem
Baby werden Sie rasch feststellen, dass «es
ist, was es isst». Ermöglichen Sie ihm daher
den besten Start, den es haben kann, und
Die erste Breimahlzeit
bevorzugen Sie immer möglichst regionale, saisonale, frische und reife Bioprodukte. Verzichten Sie mindestens bis zum
zehnten/elften Lebensmonat auf Gewürze
jeglicher Art (insbesondere Salz und Zucker, Dicksäfte, Ahornsirup usw. und sämtliche Süssgetränke), damit Ihr Kind den
Geschmack des neuen Essens möglichst
natürlich und unverfälscht kennenlernen
und erleben kann. Honig sollte nicht nur
aufgrund seiner Süsse, sondern auch wegen möglicher bakterieller Verunreinigungen oder allfälliger Antibiotikarückstände
während des ersten Lebensjahrs gemieden
werden.
NEU
Neu: Holle Bio-Fruchtbrei
Banane Grieß
Mehr Fruchtgenuss für die Allerkleinsten
Nach vier bis sechs Monaten reinen Stillens oder dem
«Schöppelen» mit Anfangsund Folgemilchen kann man
sich langsam an die erste Breimahlzeit herantasten. Beobachten Sie dabei die Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen Ihres Babys genau.
Auf keinen Fall sollte das Essen erzwungen
werden, um dem Baby nicht nachhaltig die
Freude am Entdecken der neuen Möglichkeiten zu verderben. Die Schweizerische
Gesellschaft für Pädiatrie empfiehlt, dass
Gemüse und Früchte die ersten neuen Lebensmittel sein sollten, die die Milchmahlzeiten ergänzen. Am besten beginnen Sie
mit Gemüse, um zu vermeiden, dass Ihr
Kleines sich gleich an die Süsse der Früchte gewöhnt und dann am Gemüse keinen
Gefallen mehr findet. So eignet sich als
Einstieg beispielsweise ein reiner Karottenbrei. Wenn Sie den Brei mit wenig kalt
Liebe, heit
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und
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Vielseitig verwendbar als Frucht-Getreidebrei sowie Milchbrei oder als Halbmilchbrei, für die Zubereitung mit
Muttermilch oder als milchfreien Brei.
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16 9/2015
gepresstem, möglichst geschmacksneutralem Pflanzenöl (10 Gramm auf 200 Gramm
Brei) ergänzen, gewinnt Ihr Kleines gleich
doppelt: Es liefert wichtige Kalorien, die Ihr
Baby für das Wachstum braucht, und sorgt
dafür, dass der junge Körper das enthaltene,
wertvolle Beta-Carotin (Vorstufe des Vitamins A) verwerten kann.
Nichts überstürzen
Als Eltern kann man es kaum erwarten, bis
das Kind vom Tisch mitessen kann – so vieles geht dann gleich viel leichter! Dennoch
sollte man nichts überstürzen: Der kleine
Organismus muss sich allmählich auf die
veränderte Ernährung einstellen, was dem
kleinen Bäuchlein so einiges abverlangt.
Gehen Sie deshalb langsam vor und führen
Sie immer nur ein neues Lebensmittel auf
einmal ein. Füttern Sie dieses drei bis vier
Tage lang und beobachten Sie, ob Ihr Kind
es verträgt. Danach können Sie ein weiteres Nahrungsmittel dazu kombinieren und
wiederum einige Tage beobachten. Als sättigende Breibasis sind Kartoffeln bestens
geeignet. Sobald sich das Kind an Gemüsebreie gewöhnt hat und diese gerne isst,
können Sie hin und wieder eine Früchtemahlzeit einplanen. Achtung: Glutenhal-
Die neue Bimbosan HA Fo
tiges Getreide (Weizen, Gerste, Roggen),
auch in Form von Brot(rinde), ist nicht
geeignet für Babys unter fünf Monaten. Allerdings empfiehlt die Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung
e. V., zwischen dem fünften
und siebten Lebensmonat mit
dem Zufüttern von glutenhaltigen Getreiden zu beginnen,
um das Risiko einer Unverträglichkeit (Zöliakie) zu minimieren.
Wann darf was zugefüttert werden?
Um die Umstellung von Flüssignahrung
auf Festnahrung einfacher zu bewältigen
und um die Verdauung des Babys nicht zu
überfordern, beginnt man mit fein pürierten Breien. Ab dem sechsten Lebensmonat
kann die Flüssigkeitsmenge allmählich reduziert und die Konsistenz dicker und gröber gehalten werden (Stückchen im Brei).
Zu viele Köche verderben den Brei
Sie werden schnell feststellen, dass es auch
im Hinblick auf die Ernährung Ihres Kindes
viele unterschiedliche Meinungen in Ihrem
Umfeld gibt. Die Informationen der Tabelle
auf Seite 14 haben sich im Alltag bewährt,
wobei aber auch immer die individuellen
Bedürfnisse des Kindes sowie die Ernährungsgewohnheiten von Ihnen als Eltern in
Ihre Entscheidungen miteinbezogen werden müssen. Möchten Sie Ihr Kind vegetarisch oder vegan ernähren? Leiden Sie und
Ihr Partner an Lebensmittelallergien?
Nehmen Sie bei Unsicherheiten die kompetente Unterstützung von Fachpersonen
wie Mütterberaterinnen, Ihrer Apotheke
des Vertrauens oder gar einem Ernährungsberater in Anspruch. Von einer gesunden, ausgewogenen Ernährung profitiert die ganze Familie!
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und besonders empfindlichen Säuglinge.
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Baby braucht.
Wichtig: Muttermilch ist das Beste für
den Säugling. Die WHO empfiehlt 6 Monate
ausschliessliches Stillen.
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9/2015 17
Behandlung von Kopfläusen
Wer es richtig macht,
hat weniger Arbeit
Aufgrund überholter Empfehlungen wird bei der Behandlung von Kopfläusen
viel unnötiger Aufwand betrieben. Dabei wäre es viel wichtiger, die wenigen
Massnahmen, die tatsächlich nötig sind, auch korrekt durchzuführen. Lesen Sie hier,
wie man es richtig macht. Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Die aktuellen Empfehlungen zur Behandlung von Kopfläusen, die auf den modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen
basieren, sind noch nicht überall angekommen. Selbst Schulen und Fachstellen
geben teilweise noch veraltete Informationen und Merkblätter heraus. Wundern Sie
sich also nicht, wenn Sie auf Widersprüche
stossen. Informieren Sie sich regelmässig
auf Webseiten, die sich um Wahrheit und
Aktualität bemühen, wie beispielsweise
www.lausinfo.ch.
Kennen Sie die korrekten Begriffe?
Wenn Sie sich mit Lehrern, Lausfachleuten
und anderen Eltern über Läuse unterhalten,
werden Sie vielleicht feststellen, dass beispielsweise Begriffe wie «Eier» und «Nissen»
unterschiedlich verwendet werden. Dabei
wäre es wichtig, die korrekten Bezeichnungen zu kennen, damit alle vom selben sprechen. Auf Seite 18 haben wir für Sie deshalb
ein kleines Lexikon zusammengestellt.
Woran erkennt man einen Lausbefall?
Die sicherste Methode, einen Lausbefall
zu entdecken, ist das sogenannte «nasse
Auskämmen». Das blosse Durchschauen
vom trockenen Kopfhaar reicht nicht aus!
Die meisten Betroffenen haben nur wenige Läuse auf dem Kopf, die einem nicht
freiwillig entgegenhüpfen. Läuse sind flink
und verstecken sich schnell. Bei Kontakt
mit Wasser oder Pflegespülung erstarren
sie jedoch sogleich. Wenn man nun das
Kopfhaar Strähne für Strähne mit einem
Lauskamm durchgeht, kann einem eigentlich keine noch so kleine Laus entwischen.
Lesen Sie auf Seite 19, wie es geht.
18 9/2015
Man kann das nasse Auskämmen auch vorbeugend einsetzen, wenn gerade Läuse
kursieren, weil die Plagegeister damit früh
entdeckt werden, noch bevor sie sich gross
vermehren und verbreiten können.
Wie werden Kopfläuse behandelt?
Zur Bekämpfung (Abtötung) der Kopfläuse
werden Lausmittel, sogenannte Pedikulozide, eingesetzt. Dabei unterscheidet man
zwischen chemischen und physikalischen
Mitteln. Heute werden in erster Linie die
physikalischen Mittel empfohlen. Sie können auch bei Kleinkindern, Schwangeren
und Stillenden eingesetzt werden. Entscheidend bei der Behandlung mit einem
Lausmittel sind drei Dinge:
1. Es wird nur mit einem Lausmittel behandelt, wenn auf dem Kopf tatsächlich eine
Laus gefunden worden ist. Eier oder Nissen
gelten nicht als ausreichender Beweis.
2. Man sollte nur ein Lausmittel verwenden, dessen Wirkung mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen worden ist.
Entsprechende Informationen erhalten Sie
in der Apotheke oder auf der bereits erwähnten Webseite.
3. Die Behandlung sollte in jedem Fall ein
zweites Mal wiederholt werden, auch wenn
das nicht explizit in der Packungsbeilage
geschrieben steht. Das hat damit zu tun,
dass die meisten Lausmittel bei der Abtötung der Eier nicht zu 100 Prozent erfolgreich sind. Wenn ein Produkt von sich behauptet, dass eine einmalige Anwendung
ausreicht, müssen anstelle der zweiten
Behandlung auf jeden Fall Kontrollen durch
nasses Auskämmen durchgeführt werden,
um sicherzugehen, dass keine Eier überlebt
haben und keine neue Larven geschlüpft
sind.
In der Box rechts finden Sie den zeitlichen
Ablauf einer Lausbehandlung. Die Zeitabstände haben mit dem Entwicklungszyklus
der Läuse zu tun. Es ist wichtig, sich genau
Mädchen stecken gerne ihre Köpfe zusammen und sind deshalb häufiger
von Läusen betroffen als Jungs
Behandlungsschema bei Kopfläusen
Tag 1
Behandlung mit Lausmittel
Tag 2
Nass auskämmen (siehe Box nebenan)
Tag 5
Nass auskämmen
Tag 8, 9 oder 10 Behandlung wiederholen, um die in der Zwischenzeit
geschlüpften Larven zu erwischen
Tag 9, 10 oder 11 Am Tag nach der zweiten Behandlung nass auskämmen
Tag 17 Eventuell letzte Kontrolle durch nasses Auskämmen
Wenn bei der zweimal wöchentlichen Kontrolle während 14 Tagen keine
Kopflaus gefunden wurde, ist die Behandlung abgeschlossen. Die Nissen/Eier
sind dann ein rein kosmetisches Problem.
Ei: Eier sind weisslich, fett glänzend und weisen einen dunklen Punkt
im Innern auf. Nach sieben Tagen schlüpfen die Larven. Allerdings nur
aus 60 Prozent der Eier, die übrigen 40 Prozent entwickeln sich nicht.
Larve/Nymphe:Geschlüpfte, junge Laus. Sie saugt Blut.
Nach durchschnittlich neun Tagen ist sie ausgewachsen. Nun kann sie
auch auf andere Köpfe krabbeln.
Laus: Erwachsenes, fortpflanzungsfähiges Exemplar, drei bis vier Milli-
meter gross, durchsichtig grau oder rötlich braun. Auf den Haaren sehr flink,
ausserhalb nur sehr langsam. Läuse können weder fliegen noch hüpfen. Eine
Laus lebt drei bis vier Wochen und legt in dieser Zeit etwa 100 Eier, die nahe
beim Haaransatz mit einem wasserunlöslichen Leim angeklebt werden.
Nisse:
Leere Eierschale, von der keine Gefahr mehr ausgeht. Nissen sind
im Gegensatz zu den Eiern ganz weiss und wirken etwas ausgetrocknet.
9/2015 19
Nass auskämmen
Diese Methode wird zur Behandlung zweimal wöchentlich und zur Prophylaxe
einmal wöchentlich folgendermassen durchgeführt:
- Haare nass machen.
- Pflegespülung im gesamten Haar verteilen. Sie lähmt die Läuse für eine gewisse
Zeit und erleichtert das Kämmen. Haare mit normalem Kamm entwirren, dann
zum Lauskamm wechseln.
- Strähne für Strähne mit dem Lauskamm von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen durch das Haar fahren, den Schaum auf einem weissen Haushaltspapier
ausstreichen. Auf diese Weise sind Läuse und Larven («Babyläuse») gut sichtbar.
(Ausserdem kann es sein, dass man damit auch Eier/Nissen herauskämmt.
Die Eier werden dann als dunkle Punkte auf dem Haushaltspapier sichtbar.
Die weissen Nissen sind allerdings kaum sichtbar.)
Der Test gilt als positiv, wenn eine Laus oder eine Larve gefunden worden ist.
Das Auffinden von Eiern oder Nissen gilt noch nicht als Lausbefall. Denn Nissen
sind harmlos. Sie können auch noch von einem früheren Lausbefall stammen.
Und den Eiern sieht man als Laie kaum an, ob sie tot oder lebendig sind.
daran zu halten und die Behandlung bei allen betroffenen Familienmitgliedern wenn
möglich gleichzeitig zu starten.
Kinder dürfen in die Schule!
Kinder mit Lausbefall, die behandelt werden, dürfen nicht vom Kindergarten oder
der Schule verwiesen werden. Nissen, also
die leeren Eierschalen, bleiben selbst nach
erfolgreich abgeschlossener Lausbehandlung im Haar zurück. Sie sind sehr schwer
loszuwerden und meist nur durch regelmässiges Auskämmen mit einem guten
Lauskamm bzw. Nissenkamm loszuwerden.
Ohne Auskämmen kann es bis zu einem
Jahr dauern, bis die Nissen sich von den
Haaren lösen. Sie wachsen während dieser
Zeit mit dem Haar zusammen immer weiter
nach aussen. Sie sind aber harmlos und ein
rein kosmetisches Problem.
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20 9/2015
Überflüssige Massnahmen
Weitere Massnahmen:
Was ist nötig und was nicht?
Läuse fliegen und hüpfen nicht. Sie verlassen ihren Wirt, das heisst den Kopf, auf dem
sie leben, nie freiwillig, ausser um auf einen
anderen Kopf zu wechseln. Und das tun sie,
indem Sie von Haar zu Haar krabbeln. Die
Wahrscheinlichkeit, dass man sich mit Läusen auf einem anderen Weg als über direkten Haarkontakt ansteckt, ist mit 1:100 000
verschwindend klein! Finden Sie eine Laus
ausserhalb des Kopfes, ist sie vermutlich
bereits tot oder am Sterben. Deshalb sind
all die aufwendigen Massnahmen, die früher empfohlen worden sind, überflüssig!
In der Box rechts finden Sie eine Auflistung
der Massnahmen, die tatsächlich notwendig sind. Wenn Sie sich daran halten, können Sie sich viel Arbeit ersparen. Konzentrieren Sie sich auf den Kopf!
- Das Waschen von Bettwäsche, Schlafanzügen, Kleidung, Bade- und Handtüchern
ist nicht nötig.
- Das Reinigen von Fussböden, Sofas oder Betten mit dem Staubsauger ist
nicht nötig.
- Läuse können nicht über Kopfbedeckungen weitergegeben werden.
Mützen, Helme usw. müssen nicht behandelt werden.
- Stofftiere müssen nicht von den Kindern isoliert, gewaschen oder in den
Tiefkühler gesteckt werden.
- Die Haare müssen nicht abgeschnitten werden, weil bereits fünf Millimeter
Haarlänge reichen, um den Eiern/Nissen genügend Halt zu geben.
Notwendige Massnahmen
- Beim Entfernen von Haarschmuck aus dem Haar können versehentlich Läuse
mitgenommen und übertragen werden. Kämme, Bürsten, Haarspangen,
Haargummis usw. deshalb während zehn Minuten in heisse Seifenlösung
(60 °C) legen.
- Lange Haare zusammenbinden, damit sie sich nicht berühren und die Läuse
von Kopf zu Kopf krabbeln können.
- Einmal wöchentliche Kontrolle aller Familienmitglieder durch nasses
Auskämmen (siehe Box auf Seite 19) bis zwei Wochen nach dem letzten Fund
von Larven oder Läusen.
Quelle und weitere Informationen auf: www.lausinfo.ch
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Interdelta SA | 1762 Givisiez | www.interdelta.ch
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eine erfolgreiche Anwendung: genug Produkt verwenden und
sorgfältiges Kämmen um sicher zu stellen, dass alle Läuse und Nissen
entfernt wurden.
9/2015 21
Spriessende Pickel
So siehst du
frischer aus!
Ausgerechnet dann, wenn Flirten, Partys und verführerisches Aussehen angesagt sind, tauchen sie
auf und können einem die Laune so richtig verderben: Doch keine Bange vor den Pickel-Quälgeistern!
Das A und O bei Akne ist die richtige Pflege. astreaAPOTHEKE erklärt, worauf es ankommt. Marie-Luce Le Febve de Vivy
Um es gleich klarzustellen: Akne ist ein ganz
normales Phänomen und kein Zeichen, dass
du dich zu wenig wäschst oder ungepflegt
bist. Im Gegenteil − du bist mit diesem Problem nicht allein! Unreine Haut wird für rund
80 Prozent der Jugendlichen zur Herausforderung, sei es als Mitesser, eitergefüllte Pusteln und/oder fettige Haut. Auch wenn es
uncool aussehen mag, gibt es keinen Grund,
sich minderwertig zu fühlen.
Die Gesichtspickel sind vielmehr ein klares
Zeichen, dass sich dein Körper im Umbruch
befindet − zwischen Jugend und Erwachsenwerden. Die Produktion von Sexualhormonen wird angekurbelt. Das animiert die
Talgdrüsen in der Haut, vorübergehend
vermehrt Fett abzusondern. Dieser Talg
dient normalerweise dazu, deiner Haut
einen natürlichen Schutzfilm zu verpassen.
Wie entsteht Akne?
Verstopfen Hornzellen die Poren (Talgdrüsenausgänge), entstehen kleine, schwarze
Mitesser bzw. unreine Haut. Siedeln sich im
verschlossenen Talgdrüsenkanal Bakterien
an, löst dies Entzündungen aus, die Pickel
und eitrige Pusteln spriessen lassen.
Wie stark Akne zuschlägt, ist sehr unterschiedlich und erblich bedingt: Bei den
einen wachsen nur ein paar Pickel rund um
die Nase, bei anderen verwandelt sich das
Gesicht vorübergehend in eine «Mondkraterlandschaft».
Was hilft gegen die Pickelflut?
Ob vereinzelte Pusteln, erweiterte Poren
oder fettiger Glanz im Gesicht: Damit die
Akne dir nicht allen Spass verdirbt, gönnst du
dir am besten eine regelmässige Gesichts-
pflege. Und zwar mit talgregulierenden Produkten, die speziell auf deine junge, unreine
Haut zugeschnitten sind. Dies gilt übrigens
nicht nur für schönheitsbewusste Girls, sondern ebenso für starke Jungs, die lieber ihre
«Muckis» trainieren, als sich irgendwelche
Cremes ins Gesicht zu schmieren.
Indem du deine Haut täglich reinigst, klärst
und pflegst, linderst du bereits vorhandene
Entzündungen. Und sorgst dafür, dass weniger Poren verstopfen. Etwas Ausdauer ist allerdings angesagt: Es kann mehrere Wochen bis
Monate dauern, bis sich erste Verbesserungen zeigen. Deine Geduld lohnt sich aber.
Schritt 1: Reinigen
Häufigster Fehler ist eine zu aggressive Reinigung mit herkömmlicher Seife oder alkoholhaltigen Produkten. Dies strapaziert die Haut
22 9/2015
unnötig, zerstört ihren natürlichen Säureschutzmantel und öffnet Tür und Tor für Keime und Irritationen, die Akne verschlimmern.
Tägliche Reinigung − so geht es: Um deine Haut gründlich von überschüssigem
Talg und Schmutzpartikeln zu befreien und
porentief zu säubern, eignet sich ein alkoholfreier Reinigungsschaum für fette und
unreine Haut. Befeuchte deine Haut mit
lauwarmem Wasser und massiere den
Schaum sanft in dein Gesicht ein. Danach
gründlich abspülen. Damit bereitest du deine Haut auf die anschliessende Pflege vor.
Lege dich nie schlafen, ohne dich vorher
abgeschminkt zu haben!
Peelings: Um das Hautbild zu verfeinern,
sind Gesichtspeelings eine tolle Sache − sofern du dermatologisch getestete Produkte
verwendest, die auf die Akne-Haut zugeschnitten sind. So geht das Peeling: Gesicht
anfeuchten und Peeling mit kreisenden Bewegungen im Gesicht verteilen. Danach ausgiebig mit (lauwarmem) Wasser abspülen.
Ideal sind sanfte Peelings, die nicht nur abgestorbene Hautschüppchen entfernen und
die Durchblutung anregen, sondern gleichzeitig auch medizinisch geprüfte Wirkstoffe
wie Salicylsäure oder Fruchtsäuren enthalten, um verstopfte Poren zu öffnen.
Wer nicht zu viele Produkte kaufen will,
setzt auf ein Dreifach-Produkt (ebenfalls
aus der Apotheke), das sowohl als Reinigungscreme, als Peeling wie auch als mattierende Gesichtsmaske dient.
Schritt 2: Klären
Nach der Reinigung freut sich deine Haut,
wenn du sie noch mit einem nicht schälenden Tonic bzw. einer Lotion befeuchtest,
um sie von letzten Rückständen zu befreien
und zu desinfizieren. Gib etwas Tonic auf
einen Wattebausch und fahre sanft über
das gesamte Gesicht.
Schritt 3: Pflegen
Morgens und abends kommt nach der Reinigung eine leichte, mattierende Feuchtigkeitsemulsion auf die Haut, die als «nicht komedogen» ausgewiesen ist. Das heisst sie enthält
keine Inhaltsstoffe wie Lanolin, Silikon oder
Algenextrakte (um nur einige zu nennen), die
im Verdacht stehen, Mitesser und Pickel zu
begünstigen. Absolut tabu sind stark fetthaltige Cremes − selbst im Winter.
SOS-Pflege für unterwegs: Bei der Reinigung und Pflege von Akne gibt es grund-
sätzlich keine «Kurzversion». Willst du deine
Pickelflut mindern, musst du täglich dranbleiben. Dennoch musst du nicht all deine
Akne-Produkte mitschleppen, falls du in
den Ausgang gehst und noch nicht weisst,
ob du zu Hause oder anderswo übernachten wirst. Praktisch ist dann ein kleiner
Stick, der in die Handtasche oder in den
Bag passt. Er enthält desinfizierende Wirkstoffe wie Fruchtsäuren, Salicylsäure oder
Teebaumöl und wird punktuell auf Mitesser
und Pickel aufgetragen.
Schritt 4: Abdecken
Pickel lassen sich nicht einfach «wegzaubern». Um den Teint zu verschönern und
Unreinheiten zu kaschieren, gibt es aber
entzündungshemmende Abdeckstifte, die
die Poren nicht verstopfen und direkt auf
(kleine) betroffene Stellen aufgetragen
werden. Eventuell sichtbare Ränder kannst
du mit sauberen Fingern leicht verwischen.
Für einen frischen Teint sorgt ein Make-up
mit leichter Textur, das sich mühelos über
die Tagespflege auftragen lässt und nicht
verklebt. Es existieren verschiedene Farbschattierungen, die den Teint bis zu acht
Stunden mattieren.
Während der Pubertät kommt es
häufig zu vermehrten Talgabson­
derungen und bakteriell bedingten
Hautunreinheiten. Damit keine
Folgeschäden entstehen, ist es
wichtig, diese Hautunreinheiten
rechtzeitig und konsequent in drei
Schritten während vier bis acht
Wochen zu behandeln.
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Drei Schritte zu reiner Haut!
1. REINIGEN. 2. KLÄREN. 3. PFLEGEN.
9/2015 23
Neurodermitis und Psoriasis
«Die richtige
Pflege ist
das A und O»
Ständiger, quälender Juckreiz,
durchs Kratzen verursachte Wunden:
Wer an einer Neurodermitis oder
einer Psoriasis leidet, möchte
diese Symptome möglichst schnell
loswerden. Barbara Roduner,
Apothekerin in der Apotheke
Dr. Russenberger in Pfäffikon (ZH)
erklärt, wie das am ehesten
gelingt. Runa Salvisberg
Frau Roduner, was versteht man unter
Neurodermitis?
Barbara Roduner: Die Neurodermitis, auch
Atopische Dermatitis genannt, ist eine
chronische Entzündungsreaktion der Haut,
die meist schubförmig auftritt. Die Symptome reichen von trockener Haut bis zu akuten, chronisch-nässenden Ekzemen an Hals,
Armen, Händen, Beinen und im Gesicht –
immer verbunden mit starkem Juckreiz. Die
Krankheit kann in jedem Lebensalter auftreten. Meist macht sie sich bereits im ersten Lebensjahr bemerkbar. Häufig wechselt
das Allergiebild im Laufe der Kindheit und
wird von Heuschnupfen abgelöst. Sehr oft
ist die Neurodermitis mit Lebensmittelallergien gekoppelt.
Barbara Roduner, Apothekerin in der Apotheke
Dr. Russenberger in Pfäffikon (ZH)
Ist die Ursache bekannt?
In der Regel liegt eine genetische Veranlagung vor. Verschiedene Faktoren können
die Schübe auslösen oder verschlimmern.
Dazu gehören Nahrungsmittel, Putzmittel,
Kontaktallergene wie Tierhaare, Pollen, psychischer Stress usw.
Wie macht sich eine Neurodermitis
bemerkbar?
Ganz typisch sind stark juckende, gerötete
Hautstellen in den Kniekehlen und den Innenseiten der Armbeugen. Bei Säuglingen
findet man sie vor allem in den Hautfalten,
im Windelbereich, am Hals und im Gesicht.
Gestaltet sich die Diagnose schwierig?
Normalerweise lässt sich die Neurodermitis von einem Apotheker, beispielsweise in
einer medinform-HautApotheke, anhand
optischer Merkmale erkennen. Weitere Hinweise liefert die Anamnese, für die die Eltern zu unterschiedlichen Symptomen des
Kindes befragt werden. Dazu gehört auch,
herauszufinden, ob mindestens ein Elternteil an Allergien leidet oder eine sensible
und trockene Haut, die zu Ausschlägen
neigt, aufweist.
Sind ausschliesslich Kinder
von Neurodermitis betroffen?
Dass Erwachsene an Neurodermitis leiden, ist eher selten. Es kann vorkommen,
dass eine Neurodermitis, die während der
Kindheit in einen Heuschnupfen übergeht,
sich im fortgeschrittenen Erwachsenenalter, wenn die Haut trockener wird, wieder
vermehrt mit Hautsymptomen bemerkbar
macht. Gerade während Stresssituationen
können Heuschnupfen und Neurodermitis-Schübe auch gemeinsam auftreten.
Welche Rolle spielt die Veranlagung?
In der Regel sind Neurodermitis-Patienten
gleichzeitig Allergiker. Wichtig ist zu wissen, dass Hauterkrankungen wie die Neurodermitis oder die Psoriasis nicht ansteckend sind.
Wie lassen sich die Symptome mildern?
Leinöl ist sehr wohltuend. Es wirkt äusserlich, hat aber auch einen positiven Effekt,
wenn man es – beispielsweise als Salatöl –
zu sich nimmt. Ähnlich verhält es sich mit
Omega-3-Fettsäuren in Cremes und Salben.
Zum Einnehmen gibt es Nachtkerzenöl.
24 9/2015
Psoriasis
Die Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung,
bei der der Mechanismus der Hautzellenproduktion
gestört ist.
Und wenn die genannten Behandlungsoptionen keine befriedigende Wirkung
bringen?
Dann macht unter Umständen eine kurzzeitige Behandlung mit einer kortisonhaltigen Salbe Sinn. In welcher Konzentration
sie eingesetzt wird, ist vom Schweregrad
der Symptome abhängig.
Die Psoriasis ist eine für Betroffene ebenfalls sehr belastende Hauterkrankung.
Wie lässt sie sich von der Neurodermitis
unterscheiden?
Zum einen aufgrund der Lokalisation: Während sich die Neurodermitis an den Innenseiten der Arm- und Kniebeugen zeigt, sind
bei der Psoriasis die Aussenseiten, also Ellenbogen und Knie, betroffen. Zum anderen gibt es optische Unterschiede: Die Neurodermitis tritt in Form von geröteter Haut,
teilweise auch kleinen Wunden, die durch
das Kratzen entstehen, auf. Bei der Psoriasis, die auch als Schuppenflechte bekannt
ist, bilden sich auf der geröteten Haut kleine, weisse bis silberfarbene schuppige Areale, sogenannte Plaques. Was die beiden
Krankheiten eint, ist der bereits erwähnte
starke Juckreiz sowie ein schubförmiger
Verlauf.
Wie kommt es zur Schuppenbildung
bei der Psoriasis?
Die Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Mechanismus der Hautzellenproduktion gestört ist. Bei der gesunden Haut erneuern sich die Zellen ungefähr
alle 26 bis 27 Tage. Anders bei der Psoriasis. Hier ist dieser Prozess mit etwa drei bis
sieben Tagen deutlich verkürzt: Die oberen
Hautzellen sterben ab, es bilden sich die für
die Krankheit typischen Plaques. Etwa zwei
Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden
unter dieser unheilbaren Krankheit.
Neurodermitis
Neurodermitis ist eine chronische Entzündungsreaktion der Haut,
die meist schubförmig auftritt.
Gibt es bestimmte Auslöser?
Bekannt ist, dass die Psoriasis vererbt wird.
Zum ersten Mal tritt sie beispielsweise infolge einer Infektion oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente auf. Weitere
bekannte Faktoren sind psychische Belastungssituationen wie Stress oder Umwelteinflüsse. Sogar ein Sonnenbrand kann einen Schub auslösen.
Worauf gilt es, als Psoriasis-Patient
zu achten?
Zu heisses Duschen oder Baden ist problematisch. Für die Reinigung eignen sich
rückfettende Dusch- oder Badeöle. Um die
Haut nicht zusätzlich zu reizen, sollte man
auf Kleidung aus synthetischen Materialien
verzichten. Unerlässlich ist ausserdem ein
guter Umgang mit Stress.
Gibt es einen typischen Psoriasis-Verlauf?
Anders als bei der Neurodermitis verschlimmert sich die Psoriasis im Laufe der
Zeit meist. Rund 40 Prozent aller Erkrankten entwickeln im Verlauf einen Diabetes,
Bluthochdruck oder erleiden schlimmstenfalls einen Herzinfarkt. Bei etwa 20 Prozent
kommt es ausserdem zu einer Beteiligung
der Gelenke, die körperlich zu Einschränkungen führen kann.
Wie lässt sich die Psoriasis behandeln?
Die Therapie ist vom Schweregrad der Krankheit abhängig. In erster Linie gilt es, die Haut
sorgfältig und regelmässig mit rückfettenden
Lotionen und Cremes zu pflegen. Während
Schüben müssen oftmals Kortisonsalben,
Vitamin-D-Abkömmlinge, hoch dosierte, salicylhaltige Präparate usw. eingesetzt werden.
Zudem kann in dieser Phase auch die PUVA
(Lichttherapie) helfen. Vor allem bei der Psoriasis-Arthritis sind nicht selten immunmodulierende Medikamente notwendig.
Wie sieht die optimale Hautpflege
bei Menschen mit Psoriasis oder
Neurodermitis aus?
Bei beiden Hautkrankheiten ist die richtige
Pflege das A und O, das Eincremen nach
dem Duschen Pflicht! Da die Haut solcher
Patienten zumeist sehr trocken ist, sind
Pflegeprodukte mit fettenden und rückfettenden Eigenschaften ein Muss. Komponenten wie Harnstoff machen die Haut
zusätzlich geschmeidig, Polidocanol wirkt
entzündungshemmend und hilft gegen
quälenden Juckreiz. Von Produkten, die
Duft- und Konservierungsstoffe enthalten,
rate ich Psoriasis- und Neurodermitis-Betroffenen grundsätzlich ab.
Ab wann empfehlen Sie Ihren Kunden,
einen Arzt aufzusuchen?
Wenn die in der Apotheke frei verkäuflichen Medikamente nicht die gewünschte
Wirkung bringen und je nach Schweregrad
die Therapie verändert oder erweitert werden muss. Auch bei Wundinfektionen, die
durch das Kratzen entstehen, rate ich zum
Besuch eines Dermatologen.
Ihr ganz persönlicher Behandlungstipp?
Bei einer schwach ausgeprägten Neurodermitis kann man es mit einer Lotion oder
Creme aus der tropischen Schlingpflanze
Cardiospermum halicacabum versuchen.
Sie wirkt ähnlich entzündungshemmend
wie eine leichte Kortisoncreme, allerdings
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Prof. Dr. med. Jean Krutmann, Dermatologe und Direktor des Leibniz Instituts für Umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf, war wesentlich an der Entdeckung und Aufklärung
der antientzündlichen und hautschützenden Eigenschaften von Ectoin beteiligt. In einem
Interview erklärt er, wie Sanadermil® EctoinAcute Dermatitis-Betroffenen helfen kann:
Was ist Ectoin?
Ectoin stammt aus Mikroorganismen, die
unter extremen Umweltbedingungen leben. Ectoin ist ein natürlicher Zellschutzfaktor, der durch seine schützenden Eigenschaften effizient die Gesundheit der
menschlichen Haut unterstützt. Ectoin
bindet Wassermoleküle und bildet so einen Hydro-Komplex. In eigenen Untersuchungen konnten wir erstmals zeigen, dass
Ectoin auf Zellmembranen stabilisierend
wirkt. Hierdurch werden von aussen auslösbare, an der Zellmembran entstehende
Stresskaskaden in ihrer Entstehung gehemmt bzw. verhindert. Diese Wirkung tritt
nach bisherigem Kenntnisstand an nahezu
allen Zelltypen auf, so auch bei Hautzellen.
So kann Ectoin auf der Haut gegen Erkrankungen schützen, seine entzündungslindernden Eigenschaften entfalten und die
gereizte Haut regenerieren.
Wie wirkt Ectoin bei Dermatitis?
Ectoin weist eine ganze Reihe von Eigenschaften auf, die einen Einsatz bei Dermatitis, also bei Ekzemen, sinnvoll machen.
So sind nach äusserlicher Anwendung von
Ectoin einerseits antientzündliche Wirkungen und andererseits Verbesserungen
der Hautbarrierefunktion nachweisbar. Da
Neurodermitis sowohl durch entzündliche
Prozesse als auch durch Störungen der
Hautbarrierefunktion charakterisiert ist,
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28 9/2015
Laktoseintoleranz
«Die Diagnose sollte der Arzt stellen»
Mehr als ein Drittel der Schweizer kann Milchzucker nicht verstoffwechseln und leidet daher an Laktoseintoleranz. Prof. Dr. med. Peter Bauerfeind, Gastroenterologe am Universitätsspital Zürich und Präsident
der Magendarmliga Schweiz, erklärt im Interview, was dahinter steckt. Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Was ist Laktoseintoleranz?
Prof. Dr. med. Peter Bauerfeind: In der
Schweiz können etwa 30 bis 40 Prozent der
Bevölkerung anlagebedingt Laktose, das
heisst Milchzucker, nicht verstoffwechseln.
In der schwarzen oder asiatischen Bevölkerung beträgt dieser Anteil fast 100 Prozent.
Die Einnahme von Milchzucker, der in Milchprodukten und vielen anderen Speisen vorkommt, führt je nach Menge zu Durchfall,
Bauchkrämpfen und Blähungen.
Handelt es sich beim Thema Laktoseintoleranz nicht einfach um eine Modeerscheinung?
Nein, es ist keine Modeerscheinung, allenfalls ist es etwas mehr bekannt geworden.
Ich würde es auch nicht als Volkskrankheit
bezeichnen, da, wie gesagt, ganze Völker
laktoseintolerant sind. Menschen, die Laktose gut verdauen können, sind weltweit
gesehen die Ausnahme.
Wie kann eine Laktoseintoleranz
diagnostiziert werden?
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten,
die Laktoseintoleranz durch einen Arzt zu
diagnostizieren. Erstens ein genetischer
Test im Blut und zweitens ein sogenannter
H2-Atemtest. Beide Tests sind sehr zuverlässig.
Weshalb ist die genaue Diagnosestellung
durch einen Arzt wichtig?
Eine genaue Differenzialdiagnose durch einen Arzt ist sehr sinnvoll, da die Beschwerden unspezifisch sind. Sie können genauso
gut bei anderen Darmerkrankungen, zum
Beispiel bei Zöliakie, Reizdarm, Verstopfung
oder Tumorerkrankungen, auftreten.
Wie kann mit Laktoseintoleranz
umgegangen werden?
Diät ist der erste Schritt. Und natürlich die
Aufklärung der Betroffenen. Bei Laktoseintoleranz handelt es sich ja nicht um eine
Krankheit, sondern nur um ein Symptom.
Betroffene fühlen sich deswegen auch
nicht krank. Wer auf laktosehaltige Lebensmittel nicht komplett verzichten kann oder
will, kann vor dem Konsum von Milchzucker gezielt das fehlende Enzym, die sogenannte Laktase, einnehmen. Gerade beim
Auswärtsessen (Restaurant, Einladung bei
Freunden usw.) bringt diese Möglichkeit für
Betroffene eine Entlastung.
Werden die Kosten für Laktasepräparate
von der Krankenkasse übernommen?
Die Kosten für Präparate, die in der sogenannten Spezialitätenliste aufgeführt sind,
werden mit ärztlichem Rezept von den
Krankenkassen übernommen.
Prof. Dr. med. Peter Bauerfeind
Gastroenterologe am Universitätsspital Zürich,
Präsident der Magendarmliga Schweiz
9/2015 29
Patientensicherheit
Über potente Pflanzen, vermeintliche
Wunder, die richtige Dosis und Ehrlichkeit
Mit verblüffenden Techniken und raffinierten Methoden können Medikamente in unserem Körper
Erstaunliches vollbringen. Doch gerade deshalb birgt der Umgang mit ihnen auch Risiken. Sechs Fakten
für einen sicheren Umgang mit Medikamenten. Silvia Weigel, pharmaSuisse
1. Pflanzliche Arzneimittel
«Rein pflanzlich? Super, dann muss das Medikament ja ungefährlich sein!» Diese Haltung ist weitverbreitet, aber falsch. Auch
pflanzliche Arzneimittel können Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervorrufen. Die Einnahme sollte genauso wie bei synthetischen
Präparaten nicht ohne eine Fachberatung
erfolgen – insbesondere dann nicht, wenn
sie mit anderen Medikamenten kombiniert
werden. Das bekannte Johanniskraut kann
beispielsweise die Wirkung anderer Medikamente abschwächen, unter anderem die
von hormonellen Verhütungsmitteln, Blutverdünnern und dem Immunsuppressivum
Ciclosporin, das nach Organtransplantationen eingenommen wird. Wenn Ciclosporin
nicht richtig wirkt, versucht der Körper, das
transplantierte Organ abzustossen.
2. (Zu) grosse Versprechen
Zahlreiche Internetseiten bieten Medikamente an, von denen wahre Wunder versprochen
werden. Dies ist unrealistisch und unseriös.
Oft verbergen sich illegale Unternehmen und
gefährliche Präparate hinter solchen Angeboten. Das Schweizerische Heilmittelinstitut
Swissmedic weist in solchen Mitteln regelmässig gefährliche Inhaltsstoffe und Verunreinigungen nach. So wurden im März dieses
Jahres angeblich rein pflanzliche Schlankheitsmittel im Labor untersucht. Zum Vorschein kamen nicht deklarierte synthetische
Inhaltsstoffe und Schwermetalle. Von derartigen Produkten geht ein massives Gesundheitsrisiko aus.
3. Spitalaustritt
Heikle Situationen können sich
auch nach dem Spitalaustritt ergeben. Denn nach der Umstellung der Medikamente im Spital und allenfalls einer erneuten
Umstellung beim Spitalaustritt
ist es oft schwer, den Überblick zu
behalten. Ein Gespräch mit dem
Apotheker oder Hausarzt verschafft
Klarheit darüber, welche Medikamente
wann und wie eingenommen werden müssen. Nicht mehr benötigte Präparate werden am besten entsorgt, um Verwechslungen zu vermeiden. Sie gehören nicht in den
Abfall, sondern können gratis in der Apotheke abgegeben werden.
leicht den Überblick verlieren. Ein spezielles Beratungsgespräch mit dem Apotheker
bringt Klarheit: Er erklärt die Therapie sowie
die richtige Einnahme und füllt bei Bedarf
ein Wochendosiersystem ab. Die Krankenkasse bezahlt bis zu zwei solche Beratungsgespräche pro Jahr.
4. Einnahme von Medikamenten
5. Information der Behandelnden
Die zuverlässige, korrekte und rechtzeitige
Einnahme von verschriebenen Arzneimitteln ist entscheidend für den Therapieerfolg. Doch zahlreiche Patienten nehmen
ihre Medikamente nach einer gewissen
Zeit nicht mehr korrekt oder sogar gar nicht
mehr ein, ohne den Arzt oder Apotheker zu
informieren. Das kann gefährliche Konsequenzen haben. Gerade bei Krankheiten,
die lange Zeit keine spürbaren Auswirkungen haben, ist es verlockend, die Therapie
abzubrechen. Doch wer seine Dauermedikation gegen Krankheiten wie Diabetes,
Bluthochdruck oder Nierenleiden nicht einnimmt, riskiert irreparable Spätfolgen.
Zu viele Medikamente sind mindestens
genauso schädlich wie zu wenige: Die verschriebene Dosis darf nicht selbstständig
erhöht werden, da dies unter anderem zu
Vergiftungserscheinungen führen kann.
Wer das Gefühl hat, dass ein Medikament
nicht schnell genug wirkt, sollte deshalb
unbedingt mit dem Arzt oder Apotheker
Rücksprache nehmen.
Wer über einen längeren Zeitraum mehrere Medikamente einnehmen muss, kann
Ärzte und Apotheker fragen ihre Patienten
immer, ob sie (noch andere) Medikamente
einnehmen. Diese Information brauchen
sie, denn zahlreiche Medikamente verursachen bei gleichzeitiger Einnahme gefährliche Wechselwirkungen.
6. Hausapotheke
Der beste Aufbewahrungsort für Medikamente ist eine abschliessbare Hausapotheke. Sie sollte an einem zentralen, kühlen
und trockenen Ort angebracht werden –
der Schlüssel gut sichtbar, doch für Kinder
unerreichbar daneben. Neben verschriebenen Präparaten gehören eine Grundausstattung an Medikamenten und Verbandsmaterial für den Notfall, Instrumente wie
Fieberthermometer und Pinzette sowie
Notfallnummern in die Hausapotheke.
Welche Medikamente im Einzelnen vorrätig sein sollten, hängt vom Haushalt ab
(Kinder? Allergien? Grunderkrankungen?).
Apotheken bieten hierzu eine kompetente
Beratung an. Wichtig ist es in jedem Fall, die
Hausapotheke in Ordnung zu halten. Das
heisst,
- nicht mehr benötigte Medikamentenreste in der Apotheke entsorgen,
- Medikamente immer in der Originalpackung aufbewahren,
- Bestandsliste mit allen Medikamenten
und Ablaufdaten in der Schranktür aufbewahren und regelmässig überprüfen.
Ausführlichere Informationen
zur Hausapotheke auf
www.astrea-apotheke.ch
30 9/2015
Mitmachen und eine von fünf Hausapotheken gewinnen
Wer auf der vorangegangenen Seite gut aufgepasst hat, kann mit etwas Glück eine von fünf Hausapotheken
mit einer Grundausstattung gewinnen*.
Und so funktioniert es: Quiz lösen und die Buchstaben der richtigen Antworten unter dem Betreff
«Quiz zur Patientensicherheit» bis spätestens 1. Oktober an [email protected]
schicken – Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen.
1W
elche der folgenden Aussagen trifft
auf pflanzliche Medikamente zu?
A
Sie sind vollkommen harmlos, weil die Natur nichts hervorbringt, was dem Menschen
schaden kann.
B
Pflanzliche Arzneimittel haben generell keine Wirkung.
C
Auch bei pflanzlichen Arzneien bestehen
Risiken und Nebenwirkungen. Insbesondere in Kombination mit anderen Medikamenten können sie gefährliche Wechselwirkungen hervorrufen.
2 Worauf ist bei der Einnahme
von Johanniskraut zu achten?
A
Johanniskraut kann die Wirkung anderer
Medikamente abschwächen. Das kann
ernste Konsequenzen haben: Wenn Johanniskraut die Wirkung des Immunsuppressivums Ciclosporin nach einer Organtransplantation vermindert, kann das zu Abstossungsreaktionen führen.
B
In Verbindung mit Vitamin C kann Johanniskraut zu einem sprunghaften Anstieg
der Körpertemperatur führen.
C
Wird es mit chemischen Antidepressiva eingenommen, kann es zu unkontrollierbaren
Lachattacken kommen.
3 Was hat das Schweizerische Heilmittel- 5 Die Hausapotheke sollte …
institut Swissmedic in angeblich rein
pflanzlichen Schlankheitsmitteln aus
dem Internet gefunden?
A
Pflanzliche Wirkstoffe, die in dieser bislang
unbekannten Mischung wahre Wunder
vollbringen.
B
Giftige Schwermetalle.
C
Eine geheimnisvolle und bislang unbekannte Pflanzenart mit schier unglaublicher Wirkung.
4 Während eines Spitalaufenthalts
werden meist die Medikamente
umgestellt. Was ist die richtige
Vorgehensweise beim Spitalaustritt?
A
Man deponiert die Medikamente aus dem
Spital zu Hause bei den Arzneien, die man
vor dem Spitalaufenthalt erhalten hat, und
nimmt künftig einfach alle gleichzeitig ein,
damit nichts Wichtiges vergessen geht.
B
Man geht mit einer Liste aller Medikamente
– den früheren und denen aus dem Spital
– in die Apotheke oder zum Arzt und lässt
sich erklären, welche Medikamente künftig
eingenommen werden müssen. Nicht mehr
benötigte Medikamente werden in der
Apotheke entsorgt.
C
Nach dem Spitalaufenthalt verzichtet man
am besten erst einmal ganz auf Medikamente, schliesslich wird nur entlassen, wer
wieder ganz gesund ist.
A
… nur Medikamente enthalten, die tatsächlich momentan eingenommen werden.
Aufbewahren kann man diese Medikamente im Vorratsschrank neben den Süssigkeiten.
B
… neben individuellen Medikamenten und
einer Grundausstattung wichtiger Präparate für den Notfall Verbandsmaterial sowie
bestimmte Instrumente wie Fieberthermometer, Schere und Pinzette enthalten. Die
Hausapotheke sollte gut sichtbar und entsprechend gekennzeichnet an einem zentralen Ort angebracht werden. Im Idealfall
ist sie abschliessbar und der Schlüssel
hängt für Kinder unerreichbar daneben.
Küche und Bad eignen sich nicht als Lagerort für Medikamente, es braucht einen kühlen und trockenen Standort.
C
… immer einen Vorrat an verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Antibiotika,
starke Schmerzmittel und Antidepressiva
enthalten, damit man im Ernstfall nicht
zum Arzt muss.
9/2015 31
*Teilnahmebedingungen:
Die Verlosung findet am 2. Oktober
2015 statt.
Die Gewinner werden schriftlich
benachrichtigt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Kein Umtausch
und keine Barauszahlung.
Teilnahmeberechtigt sind alle
volljährigen Personen mit Wohnsitz
in der Schweiz oder in Liechtenstein.
pharmaSuisse-Mitarbeitende, Mitglieder und das Apothekenpersonal sind
von der Teilnahme ausgeschlossen.
Pro Person ist nur eine eigenhändige
Teilnahme zulässig.
6
ie ist die Hausapotheke
W
zu unterhalten?
A
Eine Liste in der Schranktür der Hausapotheke hilft, diese in Schuss zu halten. Dort
sollten alle Präparate mit Namen und Verfallsdatum aufgeführt sein. Abgelaufene
Medikamente werden in der Apotheke kostenlos entsorgt.
B
Je grösser die Hausapotheke desto besser.
Man sammelt alle Medikamente und Medikamentenreste, weil man sie später noch
einmal brauchen könnte.
C
Spezielle Massnahmen sind nicht nötig.
7 Ein Patient sieht nicht ein, dass er ein
verschriebenes Medikament einnehmen sollte, weil auf dem Beipackzettel
so viele Nebenwirkungen beschrieben
sind. Ausserdem geht es ihm eigentlich
gut. Deshalb …
A
… kann er das Rezept/Medikament einfach
in den Abfall werfen.
B
… kann er das Rezept/Medikament aufbewahren, damit er es einnehmen kann, wenn
er sich schlecht fühlt.
C
… sollte er dem Apotheker oder Arzt seine
Bedenken mitteilen und sich erklären lassen, warum und wie er das Medikament
einnehmen soll. Es gibt zahlreiche Krankheiten, die zwar lange Zeit nicht zu spüren
sind, aber auf Dauer grossen Schaden anrichten können, wenn sie nicht rechtzeitig
behandelt werden. Dazu gehören beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes und
Nierenerkrankungen. 8 Wenn mein Arzt oder Apotheker fragt,
welche Medikamente ich einnehme,
dann …
A
… zähle ich nur die Medikmente auf, die er
mir selbst verschrieben/verkauft hat, denn
ich möchte nicht, dass er beleidigt ist,
weil ich noch zu anderen Ärzten
rg
Mail an:
gehe.
harmaSuisse.o
p
@
n
o
ti
a
ik
n
u
komm
B
… nenne ich ihm alle Medikamente,
die ich einnehme, egal wo und wie ich sie
bezogen habe. Der Arzt braucht diese Informationen – genauso wie der Apotheker –,
um Wechselwirkungen auszuschliessen.
C
… nenne ich ihm alle Medikamente, von
denen er wissen sollte. Aber Medikamente
wie Antidepressiva oder Potenzmittel sind
Privatsache und gehen niemanden etwas
an.
32 9/2015
Mundhygiene
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Ein strahlendes Lächeln verzaubert und erfüllt ein Schönheitsideal. Mundgesundheit liegt uns
allen am Herzen, doch wie lange können wir auf unsere «Beisserchen» zählen? Gibt es Möglichkeiten,
unsere Zähne bis ins hohe Alter zu erhalten? Der Zahnarzt Dr. Rolf Kufus stellt in diesem Interview
innovative Ansätze der täglichen Mundhygiene vor. Irene Strauss, Apothekerin
Sie betreiben Ihre Praxis in Zürich seit
mehr als 25 Jahren. Sind unsere Zähne
heute gesünder als früher?
Dr. Rolf Kufus: Was die Karies betrifft auf
jeden Fall. Zwar flammt Karies bei Kindern und Jugendlichen teilweise wieder auf, der konsequente Einsatz
von Fluor verbesserte die Kariesproblematik aber deutlich.
Schaut man in der Geschichte
noch weiter zurück, hat sich
die Zahngesundheit natürlich allgemein sehr zum Positiven gewendet. Kaum jemand kann sich vorstellen,
dass vor ca. 200 Jahren ein
Zahnabszess die dritthäufigste Todesursache darstellte. Dennoch, das Thema Mundgesundheit ist
auch heute nicht zu unterschätzen.
Was meinen Sie damit?
Die Parodontitis, eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats, haben wir noch immer nicht im Griff. Sie ist nach wie
vor unser «Zahnkiller Nummer eins».
Ein genetischer Defekt lockert bei den
betroffenen Personen die zahnstabilisierende Knochenstruktur, wenn ein bakterienbedingter Krankheitsherd vorhanden ist.
Auch Entzündungen im Bereich von Implantaten haben zugenommen, weil es immer mehr Menschen mit Implantaten gibt.
Solche Infektionen können zehn bis zwölf
Dr. med. dent. Rolf Kufus
Rolf Kufus Zahnärzte, Zürich
Jahre nach der Implantatsetzung auftreten
und fordern uns Zahnärzte oft heraus. Patienten kommen häufig erst zu uns in die
Praxis, wenn sie Beschwerden haben, und
dann liegt meist schon ein intensiver Eiterherd vor, der nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Eine Kontrolle pro Jahr sollte
deshalb unbedingt eingehalten werden.
Arbeit, wenn es darum geht, schädigende Substanzen zu entkräften. Nach der
vierten oder fünften Säureattacke ist das
Reparaturpotenzial unseres Speichels allerdings erschöpft. Geniesst man hingegen
ein Stückchen Käse nach dem Essen, kann
das darin enthaltene Kalzium unsere Zahnstruktur wieder stärken.
Was macht unsere Zähne überhaupt kaputt?
Ernährungstechnisch sind es Zucker und
Säuren. Beide schaden vor allem dann,
wenn sie permanent in kleineren Abständen konsumiert werden. Unser Speichel,
ein Wundersaft, leistet grundsätzlich tolle
Was ist schlimmer: Zucker oder Säure?
Das kommt ganz darauf an: Zucker ist dann
schlimm, wenn wenig auf Mundhygiene geachtet wird. Kariesbildende Bakterien vergären den Zucker auf Dauer zu Milchsäure,
und diese wiederum ätzt Löcher in unsere
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Hilfe bei unangenehmem
Mund- und Körpergeruch
Dass wir jemanden «riechen können» – oder eben nicht –
kommt nicht von ungefähr. Der Geruch eines Menschen ist
mit entscheidend, ob wir sie oder ihn sympathisch finden und
in unserer Nähe haben möchten. Mit 400 Riechrezeptoren ist
die Nase eines der wichtigsten Sinnesorgane unseres Körpers.
Wissenschaftler glauben, dass sie rund 10 000 verschiedene
Gerüche wahrnehmen kann.
Momenten trauter Zweisamkeit, aber auch im sozialen oder
beruflichen Umfeld als störend empfunden werden. In diesen
Situationen helfen die 1001 Blattgrün® Tabletten und
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wie ein Deodorant von Innen und helfen, störenden Mundund Körpergeruch zu neutralisieren. Für ein kussfrisches Têteà-Tête oder ein gepflegtes Auftreten am Business-Meeting
Nun sind bekanntlich nicht alle Düfte, die der menschliche oder beim Bewerbungsgespräch.
Körper ausströmt, gleich angenehm. Wer Knoblauch und
Zwiebeln oder stark gewürzte Nahrungsmittel zu sich nimmt, 1001 Blattgrün® Tabletten und Dragées werden in der
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34 9/2015
Zähne. Säuren, wie sie z. B. im Apfel- und
Orangensaft enthalten sind, schaden vor allem dann, wenn man ein zu fleissiger «Putzer» ist.
Wie ist das zu verstehen?
Wie in unserem Darm wohnt auch in unserer Mundhöhle eine Vielzahl gesunder
Bakterien. Was unsere Zähne umhüllt, ist
also keine Schmutzschicht, sondern ein
hochkomplexer Biofilm, von dem es gilt,
die «guten» Bakterien zu erhalten und die
«bösen» zu eliminieren. Auch zwischen den
Zähnen und im Übergang vom Zahn zum
Zahnfleisch ist dieser Biofilm von grösster
Bedeutung. Durch übertriebenes Zähneputzen wird dieser schützende Biofilm jedenfalls zerstört und auch die Zahnstruktur
angegriffen. Säuren aus dem Essen lösen
Kalzium aus dem Zahn und erweichen den
Zahnschmelz. Wird in dieser Phase geputzt,
schadet man mehr als dass man pflegt.
Das heisst, man kann auch zu viel putzen?
Ganz genau. Es sind heutzutage primär die
Folgeschäden von zu starkem Putzen, die
neben den zuvor erwähnten Zahnfleischentzündungen und renovationsbedürftigen Füllungen einen Zahnarztbesuch nötig
U
NE
machen. Generell kann ich vor übertriebenem Zähneputzen nur warnen. Zu harte
Bürsten zu fest angedrückt, sind dem natürlichen Biofilm gar nicht dienlich, machen
unsere Zahnhälse kaputt und schleifen unsere Zähne sprichwörtlich ab.
Wie halte ich also meine Zähne
gesund?
Was wir entfernen sollen, sind die «bösen»
Bakterien, die Karies oder Entzündungen
verursachen. Meistens schenken wir unseren Zahnflächen viel Aufmerksamkeit.
Dabei liegt die eigentliche kritische Region
im Zahnsulcus. Das ist jener Bereich, der
unsere Zähne am Zahnfleischrand wie ein
Rollkragen umschliesst. Diesen gilt es zu
reinigen, was nach meinen Erfahrungen
am besten mit einer Minizahnbürste, auch
Singlebrush genannt, funktioniert. Mit dieser wird jeder Zahn einzeln gepflegt. Ansonsten eignen sich dafür sehr weiche oder
elektrische Zahnbürsten. Unbedingt zu
reinigen sind auch die Zahnzwischenräume. Im Bereich der Backenzähne sollte man
individuell angepasste Interdentalbürsten
verwenden, für eng aneinanderliegende Schneidezähne eignet sich Zahnseide.
Jedenfalls sollte man sich abends ausrei-
Kleines Lexikon
der Mundhygiene
Biofilm Belag aus Schleim,
Bakterien und Essensreste
Gingivits Entzündung des Zahnfleisches, nur durch Dentalprofis
erkennbar oder an Zahnfleischbluten
beim Reinigen der Zahnzwischenräume. Etwa 80 Prozent der Leute
haben sie, bemerken sie jedoch nicht
und sind so auf dem besten Weg zur
Parodontitis.
Interdental Zwischen den Zähnen,
in den Zahnzwischenräumen
Karies Erkrankung des Zahnschmelzes, «Löcher im Zahn»
Parodontitis Entzündung des
Zahnhalteapparates im Kieferknochen. Eine Parodontitis (umgangssprachlich «Parodontose») kann oft
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9/2015 35
chend Zeit für seine individuelle Mundpflege nehmen, während es morgens ruhig
schnell gehen darf.
Mit zu harten Zahnbürsten schadet
man mehr als man nützt
nicht mehr rückgängig gemacht
werden. Sie führt langsam (über
zwei bis vier Jahrzehnte) aber
sicher zum Zahnverlust und erhöht
u. a. das Risiko für Herzinfarkt und
Schlaganfall.
Plaque Siehe Biofilm
Sulcus Zahnfleischsaum an
der Grenze zwischen Zähnen
und Zahnfleisch. Hier siedeln sich
Bakterien besonders gerne an.
Zahnbelag Siehe Biofilm
Und die Zahnpasta?
Welche ist die Richtige?
Zahnpasten mit Fluor, am besten mit Aminfluorid, härten den Zahnschmelz aus. Einige
Zahnpasten beinhalten hingegen Schleifkörper, um Verfärbungen an den Zähnen zu
entfernen. Diese sollte man aus Schutz vor
Zahnschäden nur mit Vorbehalt verwenden. Setzen Sie den Fokus aber generell
stärker auf die mechanische Putztechnik,
also auf das «Wie» als auf das «Womit» (mit
welchen Zahnpflegemitteln).
Sollte man Kinderzähne
anders pflegen?
Weil Kinder mit der Minizahnbürste noch
nicht so gut umgehen können, sollten Eltern lieber bei konventionellen, weichen
Zahnbürsten bleiben, fluorhaltige Zahnpasten verwenden und anstelle von Eistee
Wasser oder Milch als Getränk anbieten.
Eine zusätzliche Gabe von Fluortabletten
ist nicht nötig. Viel wichtiger hingegen
wäre eine ordentliche Zahnpflege schon ab
dem ersten Zahn.
Gesunde Zähne bis ins hohe Alter,
ist das möglich?
Auf jeden Fall. Die moderne Mundpflege
ist zwar sowohl für die Zahnprofis wie auch
für die Patienten herausfordernd, dennoch
ist es durchaus realistisch, mit 90 noch
seine eigenen Zähne zu haben. Neuesten
Erkenntnissen zufolge bedeutet Mundgesundheit aber noch weit mehr, als seine
Zähne zu erhalten. So weiss man heute z. B.,
dass Patienten, die schon in jungen Jahren
eine starke Parodontitis entwickeln, ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Spätfolgen
besitzen. Erkrankungen im Mund gelten
somit als Vorboten von weiteren Erkrankungen und sollten durchaus ernst genommen werden.
Haben Sie abschliessend noch einen
persönlichen Tipp an unsere Leser?
Zähne «pflegen» statt «putzen»! Putzen
können Sie Ihr Zuhause, schrubben den
Grillrost nach dem Sommerfest, aber bitte
seien Sie sanft zu Ihren Zähnen – schliesslich sollten diese genauso alt werden wie
Sie.
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Zähne weiss
und schütze dich
doppelt gegen
Karies.
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36 9/2015
Osteoporose
Raus an die frische Luft!
Fast jeder dritte Mensch über 65 stürzt mindestens einmal pro Jahr. Jeder zwanzigste
Sturz führt zu einem Knochenbruch, weil der Betroffene an Osteoporose
(Knochenschwund) erkrankt ist. Dabei lässt sich mit einer richtigen Ernährung,
Bewegung und der Einnahme von Vitamin D und Kalzium das Risiko relativ
einfach senken. Annegret Czernotta
Meist lauert der Täter in der eigenen Wohnung: Der Teppich wirft an den Ecken Falten, ein kleiner Wasserfleck wird zur spiegelglatten Rutschfläche. Oftmals brechen
durch den Sturz einzelne Wirbelkörper, der
Vorderarm oder der Oberschenkelknochen,
am häufigsten trifft es aber die Hüfte. Der
Bruch mündet sehr häufig in einen Teufelskreis aus Spitalaufenthalt, Immobilität, Angst vor erneuten Stürzen, weiteren
Stürzen, Pflegebedürftigkeit und Tod. Die
zugrunde liegende Krankheit ist meist die
gleiche: Knochenschwund oder medizinisch ausgedrückt Osteoporose. Der Knochen wird mehr abgebaut statt aufgebaut,
wird porös, dünn und brüchig.
Osteoporose: eine der weltweit zehn
wichtigsten Krankheiten
«Die Weltgesundheitsorganisation hat die
Osteoporose als eine der zehn wichtigsten
Krankheiten bezeichnet», sagt Prof. Martin
Häuselmann, Zentrum für Rheuma- und Knochenerkrankungen in Zürich. «Der Sturz wird
in diesem Zusammenhang sogar auf Platz
zwei der Krankheiten genannt, die das Leben
eines Menschen am meisten einschränken,
gefolgt von Rücken- und Nackenschmerzen.»
Über die Kosten dieser derart einschränkenden Krankheit ist allerdings nichts Genaues
bekannt. «Wir können die Höhe der Krankheitskosten nur schätzen, da ein zentrales
Register zur Erfassung dieser Daten in der
Schweiz fehlt», so Prof. Häuselmann. Einzig
eine Genfer Studie konnte vor Jahren belegen,
dass die komplette Behandlung einer Hüftfraktur um die 50 000 Franken kostet. Aufgrund der
immensen Einschränkungen ist es daher umso
wichtiger, der Osteoporose vorzubeugen.
… EIGENTLICH. DA WAR
ABER JEMAND, DER MIR SEIN
HERZ GESPENDET HAT.»
Ohne Organspende wäre Fabian
Blatter 2009 gestorben.
Fällen Sie zu Lebzeiten Ihre Entscheidung zur Organspende,
teilen Sie das Ihren Angehörigen mit und entlasten Sie
so diese und das Spitalpersonal. Danke.
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Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation
Entscheiden, reden, entlasten – Organspende rettet Leben.
9/2015 37
Tests zeigen das Sturzrisiko an
Hansjörg Häuselmann ist Präsident der Osteoporose-Plattform der Schweizerischen
Gesellschaft für Rheumatologie. Der Plattform beigetreten sind bis jetzt vor allem an
Osteoporose interessierte Rheumatologen,
die sich die Vorbeugung und Behandlung
der Osteoporose zum Ziel gesetzt haben.
Mithilfe des TOP (Tool Osteoporose-Plattform), einem einfachen Internetdienst zur
Errechnung des Osteoporose-Risikos, ist
es seit einiger Zeit für diese Ärzte möglich,
gefährdete Menschen möglichst früh zu
erkennen. Neben Fragen zum Alter, zum
Gewicht, zur Ernährung, zur medikamentösen Behandlung usw. gehören auch Abklärungstests dazu, die auf eine Sturzge-
fahr hinweisen. Beim Gänsefusslauf muss
der Patient beispielsweise einen Fuss vor
den anderen setzen und auf einer geraden Linie laufen. Oder der Betroffene muss
fünfmal hintereinander aufstehen und sich
wieder hinsetzen, ohne sich dabei ganz auf
den Stuhl zu setzen. Insgesamt gibt es fünf
solcher Tests. «Ist auch nur ein Test auffällig, empfehlen wir eine weitere Abklärung
mittels Knochendichtemessung», so Prof.
Häuselmann. Danach entscheidet sich, wie
weiterbehandelt wird.
Entscheidend ist Vitamin D
Eine wichtige Rolle in der Vorbeugung
und Behandlung der Osteoporose wird
dem Vitamin D zugesprochen. Vitamin D
ist zentral in der Regulierung von Kalzium im Blut und beim Knochenaufbau.
Ein Mangel führt bei Kindern zu Rachitis
mit Verformungen der Knochen und bei
Erwachsenen zur Osteomalazie (Knochenaufweichung). Zudem stärkt Vitamin D die Muskulatur und beschleunigt
den Kalziumtransport im Körper. Kalzium wiederum ist der Grundbaustein
unserer Knochen. Hat der Körper einen
Vitamin-D-Mangel, ist das Sturzrisiko erhöht. Um bei gefährdeten Menschen das
Risiko für einen osteoporotischen Bruch
zu reduzieren, empfehlen verschiedene
Fachgesellschaften 800 bis 1200 IE (internationale Einheiten) Vitamin D pro
Tag. «Um einen guten Zielspiegel im Blut
zu erreichen und damit auch Stürze zu
vermeiden, kann es aber auch notwendig sein, über einen gewissen Zeitraum
ein Vielfaches dieser Menge einzunehmen», sagt Hansjörg Häuselmann. Auch
bei Kalzium wird eine Dosis von 800 bis
1200 Milligramm pro Tag empfohlen –
das durch die Ernährung aufgenommene
Kalzium mit eingerechnet –, am besten
gleich in Kombination mit dem Vitamin D
und nicht als Einzelpräparat.
Wichtig: zwanzig bis dreissig Minuten
Sonne tanken
Über die Nahrung hingegen ist es schwierig, genügend Vitamin D aufzunehmen.
Denn der grösste Teil wird vom Körper
mithilfe des Sonnenlichts selber hergestellt. Leider hat es heutzutage immer
mehr junge Menschen, die sich kaum
noch draussen bewegen, oder es werden
Hautcremes mit einem Lichtschutzfak-
Generika fördern
Freundschaft ist nicht ersetzbar!
Ein Originalmedikament oftmals schon.
Generika enthalten die gleichen Wirkstoffe und entsprechen den gleichen Qualitäts- und
Sicherheitsanforderungen wie die meist teureren Originale, sind aber im Schnitt rund
30% günstiger. Bei den meisten Wirkstoffen ist eine Umstellung vom Original auf die
günstigere Alternative problemlos möglich. Heute wird jedoch nur jedes zweite Original
durch ein Generikum ersetzt, weshalb das Einsparpotential von Generika in der Schweiz
noch lange nicht ausgeschöpft ist. Durch den konsequenten Einsatz von Generika könnte
das Gesundheitswesen pro Jahr um weitere 180 Millionen Franken entlastet werden.
Die mangelnde Information ist einer der wichtigen Gründe dafür, dass heute immer
noch viele Originale eingesetzt werden, für die Generika vorhanden sind. Aus diesem
Grund startet die führende Schweizer Generika-Anbieterin Mepha Pharma AG in
Zusammenarbeit mit Apotheken aus allen Landesteilen eine Informationskampagne,
deren Ziel es ist, Patienten dafür zu sensibilisieren, dass sie mit einem Wechsel von einem
Originalpräparat auf ein Generikum einen Beitrag zur Eindämmung der Kosten leisten
können, ohne qualitative Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Weitere Informationen
Mepha Pharma AG, Kirschgartenstrasse 14
Postfach, 4010 Basel
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38 9/2015
tor benutzt, was grundsätzlich nicht falsch
ist. Das hemmt aber die Produktion des so
wichtigen Hormons in der Haut. «Dabei
reicht es, wenn jemand täglich für zwanzig
bis dreissig Minuten sein Gesicht und die
Unterarme besonnen lässt», sagt Häuselmann. Der Körper ist dabei so eingerichtet,
dass er in den lichtreichen Monaten einen
hohen Spiegel aufbauen und diesen für
die dunklen Wintertage nutzen kann. Eine
Ausnahme sind ältere Menschen, die weniger Vitamin D produzieren können und so
konstant auf eine Einnahme des Vitamins
angewiesen sind.
Bewegung stärkt den Knochen
Bewegung und Sport sind weitere Faktoren, um Knochen und Muskeln zu stärken.
Aber welcher Sport eignet sich für alte
Menschen, die aufgrund ihrer Sportbiografie Bewegung gar nicht gewohnt sind?
«Tanzen ist in der älteren Generation verbreitet und eine sehr gute Bewegung, um
Knochen und Muskulatur zu stärken», sagt
der Rheumatologe. Tanzen hat zudem den
Vorteil, dass durch die Schrittkombinationen auch das Gehirn gefordert wird. Die
Kombination von Kraft, Ausdauer und Koordination macht Tanzen sogar zu einem
richtiggehenden Jungbrunnen. Dies zeigt
sich auch in der Dalcroze-Rhythmik: Bei dieser von Emile Jaques-Dalcroze zu Beginn
des 20. Jahrhunderts in Genf entwickelten Musik- und Bewegungsintervention
handelt es sich um körperliche Übungen
mit mehreren Bewegungsabläufen, die im
Rhythmus zu improvisiert gespielter Klaviermusik ausgeführt werden. Studien zeigen, dass die Dalcroze-Rhythmik das Sturzrisiko erheblich reduziert.
Weitere geeignete Bewegungsformen sind
Wandern, Spazierengehen oder einfach
Treppensteigen. Falls das Frakturrisiko relevant erhöht ist, genügen Vitamin D und
Kalzium allerdings nicht mehr. Dann bedarf
es weiterer Medikamente zur Behandlung
der Osteoporose.
Für Jugendliche gilt: Je mehr Knochensubstanz im Verlaufe der Jugendzeit aufgebaut
wird, desto fester ist der Knochen. Deshalb:
Raus an die frische Luft und bewegen! Alternativmedizin
Wechseljahrbeschwerden lindern
Plötzlich sind sie da, unangekündigt und unvermittelt, diese lästigen Hitzewallungen. Sie machen
das Leben vieler Frauen für eine Zeit- und Lebensphase schwerer. Aber es gibt auch Mittel, die die Symptome
lindern können. Jacqueline Ryffel, Apothekerin
Ursula hatte immer gedacht, dass sie durch
gesunde Ernährung und mit regelmässigem Sport diesen Wechseljahrbeschwerden entfliehen könne, doch jetzt leidet
auch sie seit Kurzem an Wallungen, verbunden mit einer reizbaren, gedrückten und
launischen Stimmung sowie sehr starken
Schweissausbrüchen. In diesem Fall empfiehlt es sich, das homöopathische Arzneimittel Sepia C30 einzunehmen. Lassen Sie
fünf Globuli auf der Zunge zergehen. Die
Gabe erst wiederholen, wenn die Wallungen wieder vermehrt auftreten – höchstens
aber einmal pro Woche.
Luzias Wallungen sind weniger mit psychischen, aber dafür mit mehr körperlichen
Symptomen verbunden. Mit den Wallungen stellt sich bei ihr auch eine körperliche
Schwäche ein, sie fühlt sich müde. Zudem
kann sie auch die leiseste Berührung am
Hals nicht tolerieren. Ihr ist heiss, aber sie
schwitzt nur wenig.
In ihrem Fall empfiehlt sich Lachesis C30,
ebenfalls fünf Globuli, auf der Zunge zergehen zu lassen. Auch hier gilt: Das Mittel erst
wiederholen, wenn die Wallungen wieder
vermehrt auftreten – höchstens aber einmal pro Woche.
Als Ergänzung oder Alternative dazu können auch die Glycerolmazerate aus den
Knospen von Rubus idaeus (Himbeerstrauch) und von Vaccinum vitis idaea
(Preiselbeere) eingesetzt werden. Das Gemmo®-Mundspray aus den Knospen der Himbeere reguliert das weibliche Hormonsystem und harmonisiert das Gleichgewicht
von Östrogen und Progesteron. Die Preiselbeere ist ein Mittel des reiferen Alters. Sie
hilft gegen vorzeitige Alterungsprozesse
und zeigt sich als wahres Well-Aging-Mittel.
Aufgrund ihrer östrogenartigen Wirkung
eignet sie sich für Beschwerden in den
Wechseljahren, wie z. B. bei Hitzewallungen.
Das Gemmopräparat ist dreimal täglich mit
je drei Sprühstössen anzuwenden.
Publireportage
Hormonmangel beim Mann
Typische Symptome eines Testosteronmangels sind mangelnde Libido, Erektionsstörungen, Müdigkeit, Osteoporose, ein Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft und
ein erhöhtes Sturzrisiko. Nicht alle Männer
jedoch, die unter Erektionsstörungen und
Müdigkeit leiden, haben einen Testosteronmangel.
Jeder Fünfte ab 60 hat zu wenig
Jungbrunnen
Testosteron?
Das männliche Geschlechtshormon Testosteron ist in aller Munde:
Pharmafirmen versprechen Männern mehr Muskeln, weniger Fett, gute
Laune und guten Sex. Ältere Männer werden wieder in Junghirsche
verwandelt. Der Markt boomt. Aber wann macht eine Behandlung mit
Testosteron wirklich Sinn? Dr. med. univ. Gregor Freystätter, Oberarzt an der Klinik für Geriatrie, UniversitätsSpital Zürich
Beim Mann wird Testosteron zum grössten
Teil in den Hoden gebildet und bewirkt die
Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane. Es fördert die Körperbehaarung, das
Knochenwachstum, den Muskelaufbau. Die
Lust auf Sex (Libido) ist ebenfalls abhängig
von diesem Hormon.
Bereits ab dem 20. Lebensjahr vermindert
sich die Testosteronproduktion um jährlich
circa ein Prozent. Aufgrund des langsamen
aber stetigen Rückganges der Testosteronproduktion werden die Symptome eines
Testosteronmangels beim Mann oft übersehen.
Männer gesucht
Interessiert?
Man geht davon aus, dass ca. 20 Prozent
der Sechzigjährigen einen zu tiefen Testosteronspiegel haben. Nur Männer mit einem
niedrigen Testosteronspiegel und Symptomen eines Mangels sollten mit Testosteron
behandelt werden. Testosteron wird entweder als Spritze in den Muskel verabreicht
oder als Gel auf die Haut aufgetragen.
Mögliche Nebenwirkungen von Testosteron sind Akne, Stimmungsschwankungen,
Prostatabeschwerden, Bluthochdruck, Blutbildveränderungen. Vor Beginn einer Testosterontherapie sollten daher das Blutbild,
Lipidwerte und PSA gemessen werden.
Testosteron sollte nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
In der T&D-Studie, die aktuell am Zentrum
für Alter und Mobilität läuft, wird die Sicherheit und Wirkung von Testosteron auf das
Sturzrisiko, die Körperzusammensetzung
(Muskelmasse, Fettmasse) und die Knochenqualität bei Männern mit Testosteronmangel im Alter 75+ untersucht.
Für eine klinische Studie suchen wir Männer ab 75 Jahren
mit einem möglichen Testosteronmangel.
Dann laden wir Sie ein, an unserer klinischen Studie «T & D»
teilzunehmen.
Unser Hauptziel ist es, die Wirkung von Testosteron und/oder
Vitamin D im Vergleich zu einem Scheinpräparat auf das Sturzrisiko
zu untersuchen. Zudem interessieren wir uns für die Wirkung auf
die Körperzusammensetzung (Muskel-/Fettmasse), die Muskelfunktion und die Lebensqualität.
Die Studie wird im Stadtspital Waid, am Zentrum für Alter und
Mobilität der Universität Zürich stattfinden (verantwortliche
Prüfärztin: Prof. Dr. med. Heike Bischoff-Ferrari, DrPH).
Die Studie dauert zwölf Monate. In diesem Zeitraum würden Sie
uns viermal (Voruntersuchung und drei Testtage) für klinische
Untersuchungen in unserem Studienzentrum besuchen
(jeweils von morgens bis am frühen Nachmittag).
Die gesammelten Daten werden streng vertraulich
behandelt.
Für Ihre Teilnahme werden Sie – abgesehen von Fahrspesen
und Verpflegung – nicht entschädigt.
Für Ihre medizinische Betreuung ausserhalb der Studie bleibt
weiterhin Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt verantwortlich.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Für weitere, unverbindliche
Informationen rufen Sie uns bitte an:
044 366 70 83
(Frau C. Dormann, Studienschwester).
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Ihre Daten bei Zustandekommen eines telefonischen Kontakts mit Frau Dormann
registriert werden. Sollten Sie an einer Studienteilnahme
nicht interessiert sein, werden Ihre Daten unverzüglich gelöscht.
Bitte beachten Sie weiter, dass Sie gewisse «Bedingungen»
erfüllen müssen, um an der Studie teilnehmen zu können.
Wir werden diese mit Ihnen vorgängig besprechen.
Zentrum für Alter und Mobilität (ZAM)
40 9/2015
Das Wandern ist des Zahnarztes Lust
Die Wandertipps des Professors
Je unberührter die Natur, desto besser. Professor Besimo wandert nicht gerne auf Trampelpfaden durch
die Alpen! Und in der Freizeit schreibt er an seinen Tourenberichten und zwei Büchern. Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Herr Besimo, Sie sind Professor der Zahnmedizin und ein leidenschaftlicher Wanderer – wie passt das denn zusammen?
Prof. Christian Besimo: Ich wandere schon seit
meiner Kindheit. Meine Eltern haben mich
immer mit in die Berge genommen. Wandern
ist mein Ausgleich, und es verschafft mir die
Bewegung, die ich zum Denken brauche.
Zum Denken?
Ja, mich werden Sie nicht grübelnd am
Schreibtisch antreffen. Aber in Bewegung
– da können meine Gedanken fliessen. Ich
wandere, weil ich der Natur und den Bergen nahe sein möchte, in dem Tempo, das
dem Menschen von Natur aus vorgegeben
ist. Heute ist alles sehr schnelllebig geworden. Zu Fuss erlebt man sich und die Natur
viel intensiver, wie sie sich vor einem entfaltet, verändert, die Spannung steigt, was
wohl hinter der nächsten Anhöhe sein mag!
Wie regelmässig schaffen Sie es denn
in die Berge?
Wenn es die Arbeit erlaubt jedes Wochenende.
Sie veröffentlichen regelmässig eigene
Wandertipps. «Jenseits der Trampelpfade», betonen Sie dabei. Weshalb?
Die Hauptwanderrouten, auf denen eine
Art Massentourismus herrscht, liegen mir
Professor Besimos Packliste für den Wanderausflug
- Gutes Schuhwerk
- Wetterfeste, warme Kleidung
- Ersatzkleidung
-N
otfallapotheke mit
Verbandsmaterial, Schmerzmittel
- Sonnenbrille, -kappe und -creme
- Notfalldecke
- Feste Nahrung und Wasser
- Gute topografische Karten
- Kompass und Höhenmesser (GPS)
Und bei Übernachtungen
im Freien zusätzlich:
- Stirnlampe
- Schlafsack und Isomatte
- Zelt
- Kochutensilien
nicht. Und während dort die Wege immer
breiter werden, gehen sie an anderen Stellen verloren! Für viele Berggebiete enthalten neue Landkarten weniger eingezeichnete Wanderwege, weil zunehmend Alpen
nicht mehr bewirtschaftet und dement-
Prof. Dr. med. dent. Christian E. Besimo mit
seiner Ehefrau, Dr. med. dent. Ruth Besimo
sprechend Wege nicht mehr benutzt werden. Ich habe mir schon Wanderkarten aus
dem Archiv geholt, um alte Wege auch mit
der Machete neu zu entdecken. Und wenn
ich fündig wurde, z. B. durch Steinplatten,
die nur von Menschenhand gelegt sein
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Lesen Sie die Packungsbeilage.
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konnten, war das der Beweis für meine
Kinder, dass wir uns nicht verlaufen hatten.
Diese unsichtbaren Pfade nannten sie dann
«Papa-Wege»! (Lacht.)
Apropos Kinder: Wie führt man Kinder
ans Wandern heran? Ab welchem Alter
kann man sie mit in die Berge nehmen?
Durch das Vorbild der Eltern! Ich weiss
noch, wie ich mit meiner frisch geborenen
Tochter nach Zermatt hinuntergewandert
bin und sie dabei vorne am Bauch getragen habe. Wir haben drei Kinder. Wir trugen
sie zu Beginn im Tragetuch und -rucksack
sowie auf den Schultern. Aber bald schon
wollten sie selbstständig gehen und waren dabei sehr ausdauernd! Man muss den
Kindern halt ein wenig Spannung bieten:
Zeit zum Beobachten unterwegs oder
Übernachten in einer Berghütte bzw. noch
schöner im Zelt oder unter einem Felsen.
Mit meinen Söhnen war ausgemacht, dass
wir jeden Bergsee «erschwimmen». Einmal
haben sie mich ziemlich lange im kalten
Wasser stehen gelassen, bis das Foto mit
mir und der Eisscholle endlich geschossen
war! (Lacht.)
Wie sollte man sich auf eine Wanderung
vorbereiten?
Man muss sich selbst und seine Leistungsfähigkeit kennen und die Route seiner Ausdauer und seinem Können entsprechend
auswählen. Für tausend zu erklimmende
Höhenmeter zum Beispiel rechnet man
mit zehn zusätzlichen Leistungskilometern,
bergab zählen wir persönlich für die gleiche Höhendifferenz die halbe Leistungsdistanz, also fünf Kilometer dazu.
Seine persönliche Leistungsgrenze sollte
man jedoch nie ausreizen, sondern Reserven einplanen. Man weiss nie, was unterwegs passiert, etwa eine Verschlechterung
des Wetters oder unvorhergesehene Hindernisse im Gelände.
Sagen wir, ich habe mir eine geeignete
Wanderroute ausgesucht. Was nehme
ich mit?
Zur Grundausstattung gehören meiner
Meinung nach gute Bergschuhe, wetterfeste, warme Kleidung sowie, gerade für
schwierigeres Gelände, zwei Wanderstöcke. Sie erleichtern einem das Bergaufgehen und Entlasten die Gelenke, wenn es
bergab geht. Ich habe meine stets dabei,
achte aber darauf, dass ich sie nicht pausenlos verwende, um mein Gleichgewicht
zu trainieren.
Mit auf den Weg gehört immer auch ein
Rucksack mit genügend Wasser (circa
eineinhalb Liter) und Proviant, einer Notfallapotheke mit Verbandsmaterial und
Schmerzmitteln, einer Kälteschutzfolie
sowie Wechselkleidung, damit man seine
verschwitzte Kleidung gegen trockene eintauschen kann.
Ohne gute topografische Karten gehe ich
nicht ins Gelände, bei Bedarf gehören dazu
auch Kompass und Höhenmesser bzw. GPS.
Diese Mindestausrüstung nehme ich auf
jede Wanderung mit, und sei sie noch so
kurz und vertraut! Ich möchte für unvorhersehbare Situationen gerüstet sein.
Sind Sie schon einmal in eine
solche Situation geraten?
Einmal hatte ich mir das Bein gebrochen.
Ich war auf einer glatten Steinplatte ausgerutscht. Dank den Wanderstöcken als Krücken und einem Helfer, der mich streckenweise trug, konnte ich trotzdem die letzten
zwei Kilometer absteigen! Ohne geeignete
Schmerzmittel wäre dies jedoch nicht möglich gewesen!
Diejenigen, die allein unterwegs sind, sollten immer jemanden über ihre geplante
Route in Kenntnis setzen und diese dann
nach Möglichkeit auch einhalten. Heute
hat man für den Notfall zwar das Handy zur
Verfügung, aber längst nicht in jedem Winkel Empfang!
es gaht verbii
Vita-Hexin® hilft debii
Welche Möglichkeiten gibt es
zum Übernachten in den Bergen?
Gern genutzt sind die Hütten des Schweizer Alpen-Clubs SAC, die in den Sommermonaten in aller Regel bewirtet sind. Oder
sogenannte Selbstversorger-Hütten, wie
es sie im Tessin in grösserer Zahl gibt. In
den Letzteren kann man übernachten,
muss aber selbst für sein Essen sorgen. Das
höchste Gefühl von Freiheit ist natürlich
das Schlafen unter freiem Himmel oder im
Zelt! Als Grundsatz gilt: Wo auch immer wir
übernachten – wir hinterlassen keinerlei
Spuren!
Haben Sie ein persönliches
Lieblingswandergebiet?
Das Wallis! Und das Tessin, dort, wo meine
heimatlichen Wurzeln sind. Aber eigentlich gefällt es mir überall, wo man noch auf
möglichst unberührte Natur trifft!
Wäre da nicht auch das Ausland eine
Option, wo die unberührten Flächen
noch viel ausgedehnter sind?
Meine längste Wandertour habe ich in Nepal gemacht. Ja, zwischendurch wandern
wir auch im Ausland. Aber wozu so lange
Reisen auf sich nehmen? Es gibt noch so
viele schöne Orte in unseren Bergen zu entdecken!
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kleinen Wunden und Schürfungen.
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7007_08_2015_d
42 9/2015
Valle di Muggio
Auf unbekannten Pfaden
am Monte Generoso
1 Ausblick von Ermogna auf den Comersee
In dieser Rubrik werden Bergwanderungen
vorgestellt, die in der Regel wenig bekannt
sind, zu aussergewöhnlichen Orten führen
und die Genugtuung einer besonderen
persönlichen Leistung bieten, sei es, dass
man sich am Abend nach der Arbeit noch
zu einer kleinen körperlichen Anstrengung
überwindet, bzw. sich in ein oder zwei Tagen
abseits breit getretener Wege unvergessliche
Naturerlebnisse erschliesst. Zur besseren
Beurteilbarkeit des Schwierigkeitsgrades der
Tourenvorschläge wird jeweils eine Einschätzung anhand der SAC-Skala für Bergwanderungen (B, EB, BG) gegeben. Die schwierigste
Wegstelle, unabhängig von ihrer Länge,
bestimmt jeweils die Gesamtbewertung
der Route. Letztendlich bleibt aber jeder
selbst für die Beurteilung seiner Fähigkeiten
und Eignung für die vorgestellte Wanderung
verantwortlich. Die Gehzeiten sind Richtwerte und gelten für normal trainierte Wanderer.
Sie müssen nicht zwingend mit den Angaben
auf Wegweisern übereinstimmen.
Christian E. Besimo
Eigentlich führt die hier beschriebene, ethnologisch und geschichtlich interessante
Wanderung gar nicht durch die auf der
Südostseite des Monte Generoso gelegene
Valle di Muggio, sondern durch das kleine,
in deren Norden angrenzende Seitental,
die Valle Breggia. Doch dieser bereits in
Italien liegende Flecken Erde, wo auch der
gleichnamige Fluss, der durch das Muggiotal fliesst, entspringt, ist kaum jemandem
bekannt, weshalb wir uns diese Ungenauigkeit im Titel dieser Eintagestour erlauben.
Zudem führt ja die Anreise mit Bus oder
Privatfahrzeug durch die Valle di Muggio.
Die zu Beginn breite Fahrstrasse wird hinter
dem Dorf Muggio deutlich schmaler und
windet sich zuletzt in engen Kehren nach
Scudellate hinauf, dem gleich einem Adlerhorst am Hang klebenden Ausgangs- und
Endpunkt unserer Wanderung.
Roccolo und Nevere
Gleich bei der S-Kurve am Südrand des
Dorfes beginnt unser Weg. Wir steigen über
eine steile Treppe zu einer Gasse hinauf, der
wir bergauf folgen. Noch vor dem Dorfende
biegen wir nach rechts in einen Pfad ein, der
in nordöstlicher Richtung ansteigend den
steilen Hang über Scudellate quert. Wegweiser führen zu einem Rocollo (Abb. 2).
Diese turmartigen Gebäude dienten früher
dem Vogelfang. Im obersten Zimmer sass
der Vogelfänger, der mit speziellen Pfeifen
die Stimmen von ortsansässigen und vorbeiziehenden Vogelarten nachahmte. Die
angelockten Vögel verfingen sich dann in
den feinen Netzen, die zwischen den um
den Turm stehenden Bäumen aufgespannt
waren.
Vorgestellte Wanderung
Prof. Dr. med. dent. Christian E. Besimo
Chefarzt Orale Medizin, Seeklinik Brunnen, Brunnen
9/2015 43
Distanz AufstiegAbstieg Zeit
Scudellate – Squadrina – Orimento 6,5 km
365 m
150 Min.
Orimento – Erbonne – Scudellate 7.0 km
19 m
384 m
150 Min.
Total
13,5 km
384 m 384 m
300 Min.
Schwierigkeitsgrad: B
Landeskarten: 1:25000, Blatt 1353 Lugano, 1:50000, Blatt 287 Menaggio
Empfehlenswert: Museo etnografico Valle di Muggio, Casa cantoni, 6838 Cabbio, Tel. 091 690 20 38, www.mcvm.ch
2 Roccolo bei Scudellate
3 Blick zurück auf Erbonne und die Valle Breggia
Von hier aus steigen wir in nordwestlicher
Richtung über einen Geländerücken bis zur
Alpe di Sella auf. Es lohnt sich, die obere
der beiden Häusergruppen (Punkt 1191 m)
näher anzuschauen. Da wir uns in einem
Kalksteingebiet befinden, in dem Quellen
äusserst selten sind, stellte die Wasserversorgung auf den Maiensässen und Alpen
ein grosses Problem dar. Deshalb wurde das
von den Dächern abfliessende Regenwasser jeweils über ein ausgeklügeltes Röhrensystem in Zisternen gefasst. Holzkohle am
Boden der im Keller der Häuser gelegenen
Wasserbecken diente als Aktivfilter. Auf Sella finden sich zwei dieser Zisternen, wovon
eine frei zwischen den Häusern steht, die
andere sich im Untergeschoss eines heute
zerfallenden Stallanbaus befindet. Typisch
für diese Gegend sind auch die zwei Nevere, zylindrische Bauten, die tief in den Boden
gegraben sind und nur wenig über die Erdoberfläche hinausragen. Eine Türe öffnet
sich zu einer Treppe, die steil zum Boden des
Gebäudes hinunterführt. Durch eine bergseitige Wandöffnung wurde der Innenraum
im Winter mit Schnee gefüllt. Dieser diente
über das Jahr als Kühlmittel für die Lagerung
der Milchprodukte. Die Bezeichnung Nevere
leitet sich von neve, Schnee, ab.
Gleich über Sella erreichen wir gegen Norden ansteigend die Landesgrenze und den
stotzigen Pfad, den die Grenzpatrouillen
im zweiten Weltkrieg zum Monte Generoso hinauf und hinunter benutzten. Wir
überschreiten die Grenze und folgen dem
schmalen Weg, der fast eben zur Alpe Squadrina mit seinem langen Stallgebäude und
einer weiteren grossen Nevera führt. Nach
der Querung der Valle Erba Fredda kommen wir an einer weiteren Häusergruppe
mit Zisterne vorbei, bevor wir die Breggia
nahe ihrem Quellgebiet überschreiten und
zur Alpe d’Orimento gelangen. Hier gilt
unser erster Blick dem Ristorante. Ist es geöffnet, sollte man sich seine Spezialitäten
nicht entgehen lassen.
Linea Cadorna
Nach dem Mittagessen nehmen wir den
mittleren der drei Wege, die in südlicher
Richtung den Westhang des Pizzo della
Croce traversieren. Rund um den Gipfel
dieses Berges finden sich noch Schützengräben der Linea Cadorna aus dem ersten
Weltkrieg. Diese zwischen Comersee und
Lago Maggiore gelegene, nach ihrem Erbauer benannte Verteidigungslinie wurde
zur Abwehr eines von den Italienern befürchteten Angriffs der Deutschen über
Schweizgebiet errichtet. Der mit der Zeit
immer unscheinbarer werdende Pfad führt
fast eben über den Corte Monda und Corte Erada zur Alpe Ermogna (Abb. 1). Erada
besitzt eine der wenigen Quellen, deren
Fassung gleich neben dem Weg liegt. Wir
verlassen unseren Pfad oberhalb der Häuser von Ermogna und steigen gegen Süden über die Wiese zum Waldrand ab. Dort
stossen wir auf einen breiten Weg, dem wir
westwärts, entlang einer bergseitigen Weidemauer, zuerst eben, dann leicht fallend
zum Dorf Erbonne folgen. Für jede Häusergruppe am Weg musste die Wasserversorgung über Zisternen gesichert werden.
Das abgelegene Grenzdorf Erbonne, einst
vergessen und verfallend, hat in den letzten
zwei Jahrzehnten neues Leben erhalten,
wenn auch mehrheitlich als Feriensiedlung.
Die alten Häuser wurden sanft renoviert,
neue im traditionellen Stil errichtet. Trotzdem scheint hier die Zeit stillzustehen, als
wären die Stimmen der Frauen im Waschhaus oder beim Gesang in der kleinen Kirche
erst gerade verstummt. Das kleine Museum
am Weg zurück in die Schweiz erinnert daran, dass die Grenze noch vor wenigen Jahrzehnten und insbesondere in Kriegszeiten
nicht so einfach zu überschreiten war wie
heute (Abb. 3). Eine elegante Bogenbrücke
aus Holz überquert die Schlucht der Breggia
zurück auf Schweizer Boden. An der dem
heiligen Antonius geweihten Wallfahrtskappelle vorbei kehren wir nach Scudellate
zurück. Es kommt uns vor, als würden wir,
wie mit einer Zeitmaschine, aus vergangenen Zeiten zurückkehren. 44 9/2015
Hand- und Nagelpflege
Strapazierte Hände und
Nägel pflegen
Kein anderer Körperteil wird im Alltag so stark beansprucht wie unsere Hände.
Sie wollen gut gepflegt sein, damit sie nicht austrocknen und spröde werden. Nicole Zurbuchen
Die Haut des Handrückens hat kaum Unterhautfettgewebe und ist fast ebenso dünn
wie die Gesichtshaut. Wasser und Reinigungsmittel trocknen sie aus und zerstören
ihren natürlichen Schutzfilm. Regelmässiges Cremen ist Pflicht, wenn die Hände gepflegt und geschmeidig wirken sollen.
Welche Handcreme ist die Richtige?
Wie weiss eine Kundin, ob die Handcreme,
von der ihre beste Freundin schwärmt,
Mehr zum Thema:
- Eine Handcreme, die gut einzieht –
idealerweise kombiniert mit einem
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Sonnenschutz
- Eine gute Nachtcreme (und eventuell Baumwollhandschuhe)
- Rückfettende Flüssigseife
- Eine Nagelschere und -feile
- Eventuell eine Nagel- und Nagelhautpflegecreme
- Eventuell ein spezielles Nahrungsergänzungsprodukt für Nägel
tin-Biomed forte
Haar- und Nagelchstumsstörungen
lge von Biotinmangel.
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auch für sie geeignet ist? Indem sie sich in
einer Apotheke beraten lässt. Das geschulte Fachpersonal zieht nämlich den Hauttyp,
den Beruf und allfällige Hautprobleme mit
ein. In der Apotheke gibt man auch gerne
Muster ab, damit ausprobiert werden kann,
welche Creme am besten passt. Eine Kundin mit fettiger Haut ist möglicherweise mit
einer Emulsion besser bedient als mit einer
Handcreme. Wichtig ist, dass die Creme beziehungsweise Emulsion gut einzieht und
sich nicht nur oberflächlich auf den Handflächen verteilt.
Auch die Fingernägel
benötigen Pflege
Zu einer guten Handpflege gehört auch
das Eincremen der Fingernägel – das geht
nämlich häufig vergessen. Beziehen Sie die
Nägel einfach immer mit ein, wenn Sie Ihre
Hände eincremen. Das ist die einfachste
Nagelpflege. Wer möchte, kann zusätzlich
eine pflegende Creme für die Nägel und die
Nagelhaut verwenden, die Keratin, Provitamin B5 und Biotin enthält.
Was das Kürzen der Finger- und Fussnägel
anbelangt, so sollten die Nägel laut Dermatologen mit einer Schere nicht rund,
sondern gerade abgeschnitten werden.
Anschliessend feilt man die Ecken ab. Dabei
ist es wichtig, immer vom Rand zur Nagelmitte hin zu feilen, damit die Struktur der
Nägel nicht beschädigt wird.
Gegen brüchige und splitternde Nägel gibt
es in der Apotheke einen speziellen transparenten Nagellack, der Pflanzenstammzellen enthält. Kieselerde und Biotin (zum
Einnehmen) stärken ebenfalls die Nägel.
Wer seine Nägel lackieren möchte, beginnt
idealerweise mit einem transparenten Unterlack, der pflegende Stoffe enthält. Sobald dieser getrocknet ist, kann der (oft
farbige) Normallack aufgetragen werden.
Zum Schluss pinselt man einen transparenten Überlack auf, der die Nägel versiegelt
und widerstandsfähiger macht. Beim Kauf
eines Nagellackentferners sollte man darauf achten, dass dieser kein Aceton enthält.
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Das in Biotin-Biomed® forte enthaltene Biotin gehört zur Gruppe der B-Vitamine.
Biotin ist an vielen lebenswichtigen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt.
Unter anderem spielt Biotin eine wichtige Rolle bei der Bildung und Erneuerung
der Haut, der Haare und der Nägel. Biotin ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten,
eine einseitige Ernährung oder ein erhöhter Bedarf können jedoch zu einem
Biotinmangel führen.
Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
Erhältlich in Apotheken und Drogerien.
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45
Die Lösung des Rätsels aus astreaAPOTHEKE
Juli/August
2015
Die Lösung des
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2015 finden Sie auf
Seite
47.
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Die Lösung lautete: WOHNMOBIL
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australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia)
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Insektenstichen oder Pflanzenreizungen
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Die Flüssigkeit wird mit dem angenehmen
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9/2015 47
Spagyrik
Heilung fördern
Schnell ist es passiert! Nur kurz eine unbedachte Bewegung und knacks,
hat man das Problem! Die entstandene Verletzung verursacht Entzündungen
und macht unter Umständen sogar eine Operation nötig. Beschädigte Gelenke,
Bänder und Sehnen schmerzen. Christine Funke, Apothekerin
Spagyrische Arzneimittel sind sorgfältig
aufbereitete Naturheilmittel, die in optimaler Form die Kraft der ganzen Pflanze sowie
lebenswichtige Mineralien enthalten. Die
nachfolgend aufgeführten Hauptmittel
können einzeln, zusammen oder mit Ergänzungsmitteln eingenommen werden.
den sind. Zusätzlich stabilisiert Arnika den
Blutkreislauf. Arnika lässt eine Verletzung
rasch verheilen, sodass Sie sich zwar achtsam, aber doch mutig wieder bewegen
können.
Abschwellend und wundheilungsfördernd – Arnika (Arnica montana)
Wenn durch Verletzungen die Nerven beschädigt wurden und die Stimmung in den
Keller sinkt, hilft die spagyrische Essenz
Hypericum perforatum. Johanniskraut lindert den Nervenschmerz, der durch Schleudertrauma, Gehirnerschütterung oder Wirbelsäuleninstabilität ausgelöst wurde. Die
spagyrische Essenz hilft Ihnen, den alten
Schmerz loszulassen, um mit wiederge-
Wenn kurz nach der Verletzung das Gewebe anschwillt, ein Bluterguss sichtbar wird
oder der Muskelkater plagt, hilft die spagyrische Essenz Arnica montana. Sie wirkt
entzündungshemmend bei Verletzungen,
die durch Quetschung, Verstauchung, Verrenkung oder Operationseingriff entstan-
Lindert Nervenschmerzen – Johanniskraut (Hypericum perforatum)
wonnener Kraft und guter Stimmung das
Leben neu zu entdecken!
Entzündungshemmend − Eisenphosphat (Ferrum phosphoricum)
Das spagyrische Ferrum phosphoricum lindert im Akutzustand eine Entzündung, die
durch Verletzungen, Unfall oder Operation
entstanden ist. Nicht jede Person kann mit
einer aufgezwungenen Immobilität gleich
gut umgehen. Die Essenz liefert notwendige Energie, die es für eine nachhaltige
Wundverschliessung braucht. Zudem kann
dank der Eisenphosphat-Essenz die verletzungsbedingte Pause psychisch besser angenommen werden.
Rätsellösung
aus astreaAPOTHEKE
Nr. 7-8, Juli/August 2015
Die offizielle Kundenzeitschrift:
Ein Geschenk Ihrer Apotheke
Gesamtauflage:
188 438 Exemplare
(WEMF-beglaubigt 2014)
Nummer:
9 – September 2015
Herausgeber:
Healthcare Consulting Group AG
Baarerstrasse 112, 6302 Zug
Telefon 041 769 31 40
[email protected]
Das Lösungswort lautete:
Im Auftrag von pharmaSuisse,
Schweizerischer Apothekerverband
(SAV)
GRILLPARTY
Redaktion:
Dr. pharm. Chantal Schlatter
(Chefredaktorin)
[email protected]
Layout und Gestaltung:
Stephan Oeschger
[email protected]
Fotos:
fotolia.com
Druck und Versand:
ib-Print AG
Seetalstrasse 2, 5703 Seon
Copyright: Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwendung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in
elektronischen und multimedialen Systemen.
Die nächste Nummer von astreaAPOTHEKE liegt
ab dem 1. Oktober 2015 in Ihrer Apotheke für Sie bereit.
Adapta heisst neu Hero Baby.
Was drin ist, bleibt gleich.
Adapta wird Hero Baby.
Babynahrung zählt weltweit zu einem der stärksten Standbeine der Hero
mit Sitz in Lenzburg. Seit über 10 Jahren gehört die Marke Adapta der
Firma Hero. Um diese Zugehörigkeit stärker zu zeigen, wechseln wir ab
Juni 2015 den Markennamen zu Hero Baby.
Der Name ist neu, die Verpackung ist neu, doch die Rezepturen bleiben
unverändert und garantieren dieselbe hohe Qualität wie bisher. Unsere
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Wichtiger Hinweis: Stillen ist ideal für Ihr Baby. Informieren Sie sich beim Fachpersonal,
falls Ihr Baby eine Zusatznahrung benötigt oder Sie nicht stillen.