Kampagne „So schmecken die Berge“

Initiative
„So schmecken die Berge“
Teilnahmevereinbarung
1. Das Ziel der Initiative
Die Initiative „So schmecken die Berge“ bezeichnet die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen
Produkten auf Alpenvereinshütten des DAV, OeAV und AVS. Sie wurde vom DAV in Zusammenarbeit
mit der Regierung von Oberbayern 1999 initiiert, als INTEREG-II-Projekt in den Chiemgauer Alpen
umgesetzt und mit dem OeAV und AVS erfolgreich weitergeführt.
Tourismus ist ohne die Leistungen der Berglandwirtschaft nicht denkbar. Die in Jahrhunderten von
den Bergbauern geschaffene Kulturlandschaft ist mit ihrem Wechsel von Frei- und Waldflächen
besonders erholungsattraktiv. Der Fortbestand dieser Erholungslandschaft ist angesichts der
Entwicklungen in Agrarpolitik und auf dem Arbeitsmarkt keinesfalls gesichert. Der Erhalt dieser
einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft ist ein zentrales Anliegen des Alpenvereins.
Mit der Vermarktung von regionalen Produkten auf Alpenvereinshütten
Grundsatzprogramms neue Möglichkeiten geschaffen, eine ökologisch und
Berglandwirtschaft zu unterstützen und zu fördern. Ein entscheidender
Berglandwirtschaft ist die hohe Qualität der Produkte und die Transparenz
Gäste wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen und wie sie erzeugt
große Chance für regionale Angebote!
werden im Sinne des
ökonomisch nachhaltige
Wettbewerbsvorteil der
der Vermarktungswege.
werden. Darin liegt eine
Alpenvereinshütten stellen als alpine Stützpunkte einen Ort der Geborgenheit und Erholung für die
Besucher dar. Aufgrund ihrer Lage und der Sensibilität des sie umgebenden Ökosystems ist gerade
dort ökologisch motiviertes Wirtschaften von großer Notwendigkeit. Die Aufnahme einer
Alpenvereinshütte unter dem Label „So schmecken die Berge“ ist ein Gütesiegel, welches die
Bereitschaft des Hüttenwirts hervorhebt, regionale Produkte langfristig im Angebot zu führen und
somit einen Beitrag zum Erhalt einer nachhaltigen heimischen Berglandwirtschaft zu leisten. Die Kuh
– das Symbol der Initiative „So schmecken die Berge“ steht als Bindeglied für die Zusammenarbeit der
Alpenvereinshütten mit der Berglandwirtschaft.
Durch das Angebot von Produkten aus regionaler Landwirtschaft gewinnen alle Beteiligten:

der Hüttengast, der die Bergregion kulinarisch erlebt und für das Thema Berglandwirtschaft
sensibilisiert wird. Gäste suchen heute mehr denn je nach echten Begegnungen, echtem
Mehrwert und echtem Geschmack.

der Hüttenwirt, der sich durch ein überschaubares, regionales Speisenangebot von der
Konkurrenz abhebt.

die Sektion, weil damit eine längerfristige wirtschaftliche Sicherung des Hüttenbetriebes
gewährleistet werden kann; Der Vertrieb von besonderen regionaltypischen Speisen verleiht der
Hütte ein Alleinstellungsmerkmal und einen kostbaren Erinnerungswert.

der Berglandwirt, weil die zusätzlichen Absatzmöglichkeiten zu seiner Existenzsicherung
beitragen;

und das heimische Handwerk, welches mit der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte
Arbeitsplätze in der Region sichert.
2. Die Teilnahmeberechtigung
An der Initiative „So schmecken die Berge“ kann grundsätzlich jede Schutzhütte der drei genannten
Alpenvereine teilnehmen, deren Hüttenwirt bereit ist, dauerhaft und überzeugt Produkte aus der
regionalen Landwirtschaft und Wirtschaft anzubieten und diese, soweit möglich, nach traditionellen
Rezepten zuzubereiten (Vgl. hierzu auch Kriterien für das Umweltgütesiegel für AV-Hütten). Dabei
wird anerkannt, dass der Gesamtbedarf des Speisen- und Getränkeangebots nicht
ausschließlich aus heimischer Produktion gedeckt werden kann. Ein realistisches Verhältnis
zwischen Betriebsgröße und Abnahmemenge mit zeitlicher Kontinuität wird jedoch erwartet.
Ziel der Initiative ist es, möglichst viele Produkte zu verwenden, welche aus regionalen
Vermarktungskreisläufen stammen. Der Hüttenwirt muss bereit sein, Interesse an den Belangen der
Berglandwirtschaft zeigen und dabei:

Eigeninitiative entwickeln;

die Inhalte der Initiative kommunizieren und bewerben;

durch ein ehrliches Produktangebot den nachhaltigen Erfolg und die Glaubwürdigkeit der Initiative
stärken;

an der Qualitätssicherung mitarbeiten und den Erfahrungsaustausch unterstützen;
3. Leistungen der Hüttenwirtsleute

Mindestens drei Gerichte müssen aus regionalen Wirtschaftskreisläufen stammen und in der
Speisekarte mit Herkunftsnachweis (Produzenten-/Lieferantenangebe) angegeben werden. Dabei
soll nach Möglichkeit auf die Angebotsvielfalt
Rücksicht genommen werden (z.B. ein
vegetarisches Gericht einbauen).

Das Getränkeangebot soll, sofern möglich, an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden
(Bier/Wein/Softgetränke aus der Region).

Ein überprüfbares transparentes Angebot und ein kontinuierliches Angebot, ist Grundlage für die
Teilnahme.

Die saisonabhängige Gestaltung der Speisekarte ist ein wichtiges Kriterium der Initiative, da
saisonale Schwankungen in der Verfügbarkeit der regionalen Produkte vorausgesetzt werden.

Um den Bekanntheitsgrad der Initiative zu steigern wird vorausgesetzt, dass der Hüttenwirt das
Logo „So schmecken die Berge“ in seinen Werbeauftritt integriert (Homepage, Speisekarte, usw.)
und die vom Alpenverein zur Verfügung gestellten Werbemittel auf der Hütte einsetzt (z.B. Flyer,
Postkarten, Gläser, Tassen, …)

Die Beteiligung an regionalen Messen und Veranstaltungen wird gewünscht.

Zur Dokumentation des Aktionserfolgs fertigt der Hüttenwirt einmal jährlich einen schriftlichen
Bericht an. Die Vorlagen werden der Sektion vom Hauptverein/ dem Bundesverband zur
Verfügung gestellt. Außerdem können einmal im Jahr unangemeldete Kontrollen erfolgen, bei
denen die Herkunft der regionalen Produkte über Lieferanten-Rechnungen nachzuweisen ist.
4. Produkte aus regionalen Wirtschaftskreisläufen
Was sind Produkte aus regionalen Wirtschaftskreisläufen:

Darunter verstehen sich alle in der Region erzeugten Produkte (z.B. Fleischprodukte,
Milchprodukte, Gemüse, Obst, Honig, Schnaps,…). Auch in der Region veredelten Produkte (z.B.
Bier aus einer regionalen Brauerei, Schokolade) können in das Programm mit aufgenommen
werden.

Sofern Produkte aus dem ökologischen Landbau vorhanden sind, sollten diese bevorzugt werden.

Qualitativ hochwertige Produkte werden vorausgesetzt, Fair-Trade Produkte gerne gesehen.
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2
5. Einkauf der Produkte
Beim Einkauf der Produkte ist auf kurze Transportwege zu achten und Abfall möglichst zu vermeiden.
Sofern die Produkte nicht selbsterzeugt werden (eigene Landwirtschaft, …) werden die Produkte
ausschließlich von folgenden Lieferanten bezogen:

regionalen Bergbauernbetrieben, d.h. landwirtschaftliche Betriebe, die in Berggebieten oder
benachteiligten Gebieten erfasst sind (Ab-Hof Verkauf);

regionalen landwirtschaftlichen Zusammenschlüssen (Bauernläden);

regionalen Verarbeitungsbetrieben (Bäcker, Metzger, Sennereien), die ihre Produkte von den
vorgenannten Betrieben beziehen;

über den örtlichen Handel (wie Großhändler
regionalproduzierte Produkte im Sortiment führt.
oder
Gastronomielieferanten),
der
6. Die geographische Abgrenzung der Region und das Speiseangebot
Was als regional gilt, ist abhängig von Standort und Lage der Hütte und der damit verbundenen
Verfügbarkeit von Rohprodukten. Demzufolge müssen regionale Produkte nicht ausschließlich aus der
Talgemeinde bezogen werden, sondern können aus der weitgefassteren Region mit einem Umkreis
von ca. 50 km stammen. Die Idealvorstellung ist, den Gast auf der Hütte darauf hinzuweisen, wo er
den gerade gegessenen Almkäse im Tal kaufen kann. Deshalb gilt: So lokal und regional wie möglich.
7. Leistungen des Alpenvereins


Die alpinen Vereine unterstützen die Initiative wie folgt:
o
Mindestens einmal im Jahr erscheint ein Bericht über die Initiative „So schmecken die Berge“
in der Mitgliederzeitschrift und online.
o
Hüttenwirte, die an den Alpenvereins-Kampagnen/Initiativen „So schmecken die Berge“, „Mit
Kindern auf Hütten“ und/oder dem „Umweltgütesiegel“ teilnehmen, werden bevorzugt im
Hüttenwirteportrait in der Mitgliederzeitschrift vorgestellt und externe Presseanfragen
weitergeleitet.
o
In der Hüttensuche kann nach „So schmecken die Berge“ Hütten gesucht werden.
o
Veröffentlichung von hüttenspezifischen Detailinformationen zur Initiative unter
www.alpenverein.de, www.alpenverein.at, www.alpenverein.it und unter alpenvereinaktiv.com
o
Eine Sonderaktion wird mindestens alle drei Jahre ausgeschrieben.
o
Bei Veranstaltungen und Messen wird die Initiative vorgestellt und beworben.
o
Die Sektion unterstützt die Initiative bestmöglich (Berichtserstellung, Kommunikation,
Bewerbung).
Fortbildungsangebot
o

Tagung mit Schwerpunkt So schmecken die Berge (alle 2 Jahre im Rahmen der
Hüttenwirtefachtagung)
Hüttenwerbeartikel
o
Kostenlos:

das farbige Emailschild mit dem Kampagnenlogo „So schmecken die Berge“ zum
Anbringen am Hütteneingang.
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o

Hüttenschiefertafel, jeweils mit dem Logo der Kampagne

Speisekartenvorlage

Ein Starterpaket, bestehend aus einem Geschirrset (derzeit 12 Tassen, 12 Gläser, 4
Brotzeitbretter, 2 Präsentierteller) sowie der kostenlosen Werbemittel. Die Auswahl richtet
sich nach der aktuellen Kollektion.
zum Selbstkostenpreis:

So schmecken die Berge Geschirr“ (z. B. Kaffeehaferl, Milchbecher, Brotzeitbrett).
Diese Werbeartikel können auch direkt auf der Hütte weiterverkauft werden.
8. Dauer der Teilnahme
Die Beteiligung an der Initiative „So schmecken die Berge“ ist an die Hüttenwirtsleuten gebunden. Mit
dem Pächterwechsel erlischt sie automatisch. Sie kann jedoch beim Vorliegen der zuvor genannten
Voraussetzungen auf Antrag vom neuen Pächter übernommen werden.
Während der Laufzeit ist der Alpenverein
Teilnahmevereinbarung zu überprüfen.
berechtigt, in unregelmäßigen Abständen die
Bei Vernachlässigung der unter Punkt 3. genannten Pflichten des Pächters, kann der zuständige
Verein den Ausschluss der Hütte aus der Initiative veranlassen.
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9. Rechtsweg
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Alpenvereinshütte:
..................................................................................................................
Sektion: ........................................................................................................................................
Funktionär/Ansprechpartner (Name&Funktion):........................................................................................
Hüttenwirt/-in:............................................................................................................................
Telefon/Fax/Email:
.................................................................................................................
Ort und Datum
.................................................................................................................
Für die Hütte
Für die Sektion
________________________________________ _______________________________________
Bitte senden Sie die unterschriebene Teilnahmevereinbarung inkl. des ausgefüllten Aufnahmebogens
an den jeweils zuständigen Hauptverein/Bundesverband:
Deutscher Alpenverein
Ressort Hütten, Wege, Kletteranlagen
Von-Kahr-Str. 2-4
80997 München
Tel.: 089-14003-44
Fax: 089-14003-17
Mail: [email protected]
Oesterreichischer Alpenverein
Referat Hütten und Wege
Olympiastraße 37
6020 Innsbruck
Tel: 0512-59547-47
Fax: 0512-59547-40
Mail : [email protected]
Alpenverein Südtirol
Vintlerdurchgang 16
39100 Bozen
Tel: +39 (0471) 303 200
Fax: +39 (0471) 980 011
Mail: [email protected]
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Aufnahmebogen "So schmecken die Berge"
Deutscher Alpenverein
80997 München
FAX: 0049(0)89/14003-17
Hüttenname:
Sektion
Wirtin/Wirt
Telefon/Handy
Fax
Email
Ruhetag
geöffnet Sommer
geöffnet Winter
Bitte nachfolgend Angebote eintragen:
1. Regionale Gerichte
Gerichte
1. Gericht
Verwendete Produkte
Produzent/Lieferant (Name, Adresse, Telefonnummer, Email):
2. Gericht
3. Gericht
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weitere Gerichte
2. regionale Getränke
(zusätzliches Angebot, kein Kriterium zur Kampagnenteilnahme)
Getränke
Produzent/Lieferant (Name, Adresse, Telefonnummer, Email):
3. Veranstaltungen
(z. B. Wild-, Bärlauch-, Holler-, Berglamm-Woche, Hüttenfeste, Bergmesse, Almauftrieb, ...)
4. Attraktionen
Naturkundliche Attraktionen (z. B. geolog. Führer, Heil- o. Almkräuter-Wanderung,
Alpenpflanzgarten, Klamm, geschützte Pflanzen, …) und sonstige Attraktionen
(Tiere, Kinderspielplatz, Rodelbahn, …)
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