„Frischer Fisch auf den heimischen Tisch“ Das Jugend-Ausbildungszeltlager der mittelfränkischen Fischerjugend Es war wieder soweit, die mittelfränkische Fischerjugend hielt vom 12. – 14. Juni 2015 ihr traditionelles Jugend-Ausbildungszeltlager ab. Drei Tage lang können die Jungfischer der Fischwaid nachgehen, ihre Treffsicherheit beim Auswerfen der Angel unter Beweis stellen und ihren Wissenstand zeigen. Die Großveranstaltung dient neben der Förderung der Kameradschaft unter den Jugendgruppen auch der Ermittlung des mittelfränkischen Jugendfischerkönigs, dem Weißfischmeister und des Spitzenteams für das bayerische Jugendkönigsfischen. Dieser Junge Mann hatte offensichtlich Spaß! Nach den Strapazen der Anreise und des Zeltaufbaus konnte Bezirksjugendleiter Andi Tröster 130 Jungfischer und 71 Betreuer aus 17 mittelfränkischen Vereinen auf dem Gelände des Kreisjugendrings Roth in Stockheim begrüßen. Er stellte den Teilnehmern die Zeltlager- und Verhaltensregeln vor und erinnerte sie zum fischwaidgerechten Umgang mit der Kreatur Fisch und dem richtigen Verhalten am Gewässer. Dann durften die Jungfischer endlich dem Fischfang am Kleinen Brombachsee und Igelsbachsee nachgehen und die letzten Arbeiten wurden an die Jugendleiter und Betreuer verteilt. Das Küchenteam mit Nicole Ostertag und Leocardia Krebs sowie der frisch gewählten Beirätin Evi Tröster musste 400 Wurst- und Käsesemmeln aufschneiden und belegen und die Lunchpakete für Samstag früh vorbereiten. Gegen Mitternacht kamen die ersten Jungfischer mit ihren Fängen zurück auf den Zeltplatz. Schöne Rotaugen, kleine Waller sowie ein Karpfen und ein schöner Zander kamen zum abwiegen. Insgesamt konnten an diesem Abend nur 13 Kilogramm Fisch unter der Anleitung der Jugendleiter küchenfertig verwertet und eingefroren werden. Es wurde recht schnell ruhig auf dem Gelände, denn schon um 04.15 Uhr wurden die Lunchpakete an die Jugendleiter verteilt und die Jungangler durften schon wieder angeln. Alle, aber auch wirklich alle eilten an die Seen und gingen der Fischwaid nach. Das Helferteam baute nach dem Frühstück die Stationen für die Wettkämpfe am Nachmittag auf. Drei Stationen für den Castingsport, an der das „Werfen mit der Spinnangel“ geprüft wird. Jeder Teilnehmer muss innerhalb von fünf Minuten aus 5 verschiedenen Richtungen Entfernungen und festgeschriebenen Wurfstilen ein sogenanntes Ahrenbergtuch mit 2-4-68-10 Punkten treffen. Ebenso wird das anglerische Wissen in einem Artenschutzquiz mit 20 Fragen aus dem aktuellen Fragenkatalog der bayerischen Fischerprüfung abgefragt. Evi Tröster arbeitete seit frühmorgens bereits auf Hochtouren, denn 27 Kilogramm Hackfleisch und 30 Kilo Nudeln wollten gebraten, gekocht und verarbeitet werden. Anschließend musste Evi auch noch für verschiedene Allergiker das Mittagessen zubereiten. Gegen 11:00 Uhr trafen schon die ersten, glücklichen Fänger ein. Diesmal wurden sehr große Brachsen mit einem Gesamtgewicht von 18 Kilogramm an die Waage gebracht und wieder küchenfertig verwertet. Den größten Fisch, einen Spiegelkarpfen, brachte Tim Neuhofer vom FV Roth an die Waage, die bei 10.155 Gramm stehen blieb. Nach dem super leckeren Mittagessen begann dann der Wettkampfnachmittag. Die Jungangler konnten neben den Wettkämpfen an verschiedenen Workshops teilnehmen, wo ihnen von Beirat Stefan Eder sowie den Jugendleitern Max Aenderl (ASV Absberg) und Andi Zwörner (KFV Treuchtlingen-Weißenburg) die Eigenarten von verschiedenen Zielfischarten erklärt wurden. Dann konnten sich die Jungangler nach Herzenslust selbst Montagen zum Fang von Barschen und Zandern, von Hechten und Wels, Karpfen und Weißfischen bauen. Die Jugendleiter vom FV Binsespan-Weinzierlein Leo List und Michael Schulz sowie Jugendleiter Dieter Franz (FV Zirndorf) machten sich daran, die von den Junganglern gefangenen Fische vorzubereiten. Zwiebel schälen, Salat, Tomaten und Speck schneiden, die Fischfilets zweimal durch den Fleischwolf drehen, würzen und verfeinern, so stellten die drei 25 Kilogramm Fischbrätmasse her, die anschließend geformt und gebraten werden mussten. Die Jugendlichen verfeinerten ihre Semmel mit Salat und Tomaten und stürzen sich auf die legendären Binseburger. Kopfzerbrechen bereitete den Teilnehmern wieder die Fragen vom Natur- und Artenschutzquiz. Die 20 Fragen reichten von Fischkunde über Gewässerkunde zur Rechtskunde. Welches Tier ist Artenschutzrechtlich besonders geschützt oder wer darf den Krebsfang ausüben? Wie auch letztes Jahr hatte die Bezirksjugendleitung die Vorstände der angeschlossenen Vereine zum Kaffeetrinken eingeladen. Beirätin Evi Tröster hatte dieses Jahr alle Kuchen nicht nur für die Vorstände, sondern auch für die Teilnehmer selbstgebacken. Dieses Jahr kamen mehr Vorstände dieser Einladung nach und beobachteten „ihre“ Jugendlichen bei den Wettkämpfen. Auch einige neugewählte Hauptausschussmitglieder sowie der neu gewählte Präsident Jörg Zitzmann und sein Stellvertreter Daniel Trübenbach statteten dem Zeltlager ihren Besuch ab und dankten neben den anwesenden Jugendleitern auch den Ehefrauen, Leocardia Krebs und Nicole Ostertag sowie der Familie Monika, Jennifer und Ramona Schlund für ihre Arbeit und die Bereitschaft, ihre Freizeit an vielen Tagen ehrenamtlich für die mittelfränkische Fischerjugend zur Verfügung zu stellen. Besonders freute sich Andi Tröster auf Ehrenpräsident Fritz Loscher-Frühwald nebst Gattin, die wie viele Jahre zuvor vorbeischauten und das gute Miteinander genossen. Leider musste sich Andi Tröster entschuldigen und einen Jugendlichen mit Verdacht auf allergischen Schock nach einen Bienenstich ins Klinikum Altmühlfranken in Gunzenhausen fahren, was sich später aber als harmlos herausstellte. So verging der Nachmittag wie im Flug und das Küchenteam bereitete die Ausgabe der Abendverpflegung vor, so dass die Jungangler und die Betreuer wieder an das Gewässer konnten. Um Mitternacht war die Waage wieder geöffnet und es kamen schöne, große Weißfische sowie einige Hechte, Waller und Zander zum Abwiegen. Aber auch hier war zu merken, dass die Beißlaune der Fische nicht groß war. Erschöpft fielen die Jungangler in ihre Liegen und Luftmatratzen und schliefen schnell ein. Stand zum Fischen am Sonntag überhaupt noch jemand auf? Brachte das Fischen am Sonntagmorgen noch eine Überraschung? Ganz wenige hatten noch Kraft, um noch einmal fischen gehen zu können und auch hier fiel das Fangergebnis mit 3 gefangenen Weißfischen sehr dürftig aus. Für alle Teilnehmer gab es Frühstück mit dem weltbesten Kakaogetränk, danach war Zeltabbau, aufräumen und verladen der Ausrüstung angesagt. Zwei Vereine machten einen Gelände- und Gewässerrundgang um den Müll, den Angler und Nichtangler hinterlassen hatten, wegzuräumen. Danach gab es warme Wienerle mit Semmel zum Mittag, da bei den meisten das Geschirr schon verpackt und verladen war. Durch die dürftigen Fänge hatte Bezirksjugendleiter Andi Tröster die Auswertung schnell fertig und er konnte zum Abschluss kommen. „Ein Motor besteht aus vielen, kleinen Teilen und wenn ein Teilchen fehlt oder defekt ist, so kann der ganze Motor keine Leistung bringen aber unser Motor lief rund und brachte die volle Leistung, weil alle mitmachten“, so begann Andi Tröster seine Dankesrede. Alle, ob Stellvertreter Manfred Lämmermann oder die Beiräte Stefan Eder, Albert Ostertag, Katrin Bienek und Evi Tröster oder die Ehefrauen Nicole Ostertag, Leokardia Krebs, Monika Schlund halfen zum reibungslosen Ablauf des Jugend - Ausbildungszeltlagers mit. Er lobte auch die Jungangler, die sich bei den Kontrollen der Fischereiaufseher des Fischereiverbandes Mittelfranken alle als äußerst verantwortungsbewusst zeigten ob im Umgang mit der Tierund Pflanzenwelt oder im waidgerechten Umgang mit der Kreatur Fisch. Damit kam Andi Tröster zur Auswertung und konnte die Ergebnisse bekannt geben. Mittelfränkischer Jugendfischerkönig wurde Tim Neuhofer vom FV Roth mit seinem Karpfen, da kein schwererer Fisch mehr zum abwiegen gebracht wurde. Er bekam die Königskette vom letztjährigen König, Laurien Basso vom SAV Georgensgmünd überreicht. Felix Wernard vom SAV Georgensgmünd wurde mit einer Brachse von 2705 Gramm mittelfränkischer Weißfischmeister. Die Spannung stieg jetzt ins Unermessliche, denn wer hatte sich für das mittelfränkische Spitzenteam qualifiziert? Marc Brunner vom FV Gunzenhausen konnte sich vor seinem Vereinskollegen Alexander Leykauff und Marius Kolb vom ASV Absberg-Brombachsee für das bayerische Jugendkönigsfischen am 18. und 19. Juli in Straubing/Niederbayern qualifizieren. Als bestes Mädchen komplettierte die erst zehnjährige Lexia Fiedler (Bild links) vom EAV Gleishammer die Mannschaft. Insgesamt wurden diesmal nur 84 Kilogramm Fisch gefangen und von den Teilnehmern selbst für die heimische Fischküche sinnvoll verwertet. Für Bezirksjugendleiter Andi Tröster und seine Frau Evi wird die Nachbereitung des Jugendzeltlagers nahtlos übergehen in die Vorbereitung zur 60 Jahr Feier des Bezirksjugendrings Mittelfranken auf der Burg Hoheneck in Ipsheim. Dort präsentiert sich die mittelfränkische Fischerjugend mit einem Stand über den Edelkrebs und es werden frische Fischchips zubereitet. Andreas Tröster Bezirksjugendleiter
© Copyright 2024 ExpyDoc