Jennifer Haley DIE NETZWELT In einer nahen

Jennifer Haley
DIE NETZWELT
In einer nahen Zukunft: Eine neuartige Version des Internets macht es möglich, mit
allen Sinnen in die Netzwelt einzutauchen. Die Grenzen zwischen realer und
virtueller Existenz sind dabei sich aufzulösen und immer mehr Lebensbereiche
werden in die virtuelle Realität ausgegliedert. Man geht nun in der Netzwelt zur
Schule, der Arbeit nach oder erkundet in der Freizeit die unbegrenzten Möglichkeiten
dieses Wunderlandes. Die vollkommenste Simulation ist das Refugium, ein virtueller
Club, der die geheimsten Wünsche seiner Kunden wahr werden lässt. Mit einer
fremden Identität ausgestattet, kann man dort Erfahrungen machen, die intensiver
sind als alles, was die reale Welt zu bieten hat. Der jungen Ermittlerin Morris
offenbaren sich die Verlockungen der totalen Freiheit als Alptraum: Im Refugium
floriert das Geschäft mit den dunkelsten Phantasien des Menschen – mit Sex und
Gewalt.
Morris bewegt sich mit ihren Untersuchungen auf Neuland. Alle Machenschaften im
Refugium sind lediglich eine Simulation im Einverständnis aller Beteiligten und ohne
Konsequenzen für die reale Welt. Sie schickt den verdeckten Ermittler Woodnut in
das Refugium, um Beweise gegen den Betreiber und Programmierer Sims zu
sammeln. Doch ihr Spitzel vergisst immer mehr, wer er zu sein glaubt und entdeckt,
was er in der neuen Welt alles sein könnte. Als er der neunjährigen Iris begegnet,
eines von Sims digitalen Geschöpfen, ist er fest entschlossen, das Mädchen aus
dem Bannkreis seines Schöpfers zu befreien – mit fatalen Folgen.
Bernhard Mikeska setzt mit dem preisgekrönten Stück »Die Netzwelt«, der in Los
Angeles lebenden Autorin Jennifer Haley, die Verheißungen und Abgründe des
digitalen Zeitalters in Szene. Dem Frankfurter Publikum ist er bekannt durch seine
installativen Theaterentwürfe »Remake :: Rosemarie«, »Je t’aime :: Je t’aime« und
»Making of :: Marilyn«.
REGIE Bernhard Mikeska BÜHNE Steffi Wurster KOSTÜME Almut Eppinger MUSIK
Tobias Vethake DRAMATURGIE Alexandra Althoff
Premiere März 2016