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Dritte Ausstellung der Spielzeit 2015/16 bei Bayer Kultur
Zeichnen mit dem Messer Skulpturen und Bildkörper von Georgia Russell
Leverkusen, 8. April 2016 – Vom 10. April an widmet Bayer Kultur der schottischen
Künstlerin Georgia Russell eine umfangreiche Einzelausstellung mit rund 50 Leihgaben
und neuen Werken, die die Künstlerin für das Erholungshaus geschaffen hat. Russell
verbindet durch ihre außergewöhnliche Technik des Papierschnitts in ihren Werken
Druckgrafik, Zeichnung, Malerei und Skulptur auf ungewohnte Weise miteinander. Ihr
Ausgangsmaterial sind antiquarische Bücher, Notenblätter und alte Landschaftsfotografien, die sie mit einem Seziermesser in konzentrierten Gesten schneidet und
filetiert. Aufgefächert als große Landschaftsbilder oder Skulpturen, bringt die Künstlerin
das Material auf beeindruckende Weise in Bewegung und in eine räumliche Dimension.
Das Rauschen der Blätter
In der Ausstellung im Erholungshaus empfangen den Besucher direkt im Eingangsbereich
zwei charakteristische Hauptwerke von Georgia Russel: Fontainebleau (2010) und
Tempête (2013). Während das früher entstandene Waldbild in Sepiatönen fast das
Rascheln von Blättern erahnen lässt, hat die Künstlerin in den Seestücken von 2013 die
Blätter vor dem Schneiden mit Pastellkreide koloriert, so dass den Betrachter neben dem
Rauschen und Wogen auch das scheinbar verglühende Sonnenlicht sowie Blautöne von
Himmel und Meer in den Bann ziehen.
Weiter im Foyer erwarten den Besucher die frühen Arbeiten der Künstlerin, die auf der
Grundlage von Partituren entstanden sind. Russells Großvater war Jazzsänger, so dass
Notenblätter für sie eine besondere Bedeutung und Lesbarkeit besitzen. Durch Schnitte
verleiht sie den Partituren (zum Beispiel in dem Werk Drapeaux) scheinbar Rhythmus und
Bewegung im Raum.
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Buchskulpturen
Georgia Russells Skulpturen aus zerschnittenen Büchern bilden den Schwerpunkt der
Ausstellung im Obergeschoss. Seite für Seite wird die Lektüre mit Tusche eingefärbt und
fein filetiert. Die Buchrücken und einige Textzeilen – zum Beispiel ein inspirierender Titel
– bleiben hingegen oft als Zentrum und Kern der Arbeit bestehen. Aufgefächert und unter
einer schützenden Glasglocke wirken die Skulpturen körperhaft und gleichen Präparaten,
Masken oder Fetischen. In der heutigen Zeit, in der das Lesen zunehmend digitalisiert
wird, hat das Buch eine nahezu haptische Symbolkraft. Georgia Russell macht sich diese
zu Eigen, zerstört einerseits das Buchobjekt, andererseits bewahrt und befreit sie
Verborgenes. Für sie bedeutet das Schneiden nicht Zerstörung der Form, sondern
vielmehr die Befreiung einer ganz neuen skulpturalen Materie, einer verborgenen
Anatomie der Objekte, die sie mit ihrer Arbeit sichtbar machen will. „Das Ausschneiden ist
eine Art von freiem Ausdruck. Für mich ist es Zeichnen, aber eben mit einem Skalpell“,
erläutert Georgia Russell ihre Arbeitsweise (Im Original heißt es: „Cutting out is a sort of
freedom of expression. For me it’s drawing, but I draw with a scalpel.”).
Georgia Russell wurde 1974 in Elgin, Schottland, geboren. Ihr Studium schloss sie 2000
am Royal College of Art in London mit dem Master of Art in künstlerischen
Drucktechniken ab. Nach dem Studium zog Georgia Russell nach Paris. Sie lebt und
arbeitet in Méru, Frankreich. Werke von Georgia Russell befinden sich in zahlreichen
internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen wie der Renschdael Art
Foundation, Horst, dem mpk Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, dem Victoria and
Albert Museum, London, und dem Centre national d’art et de culture Georges Pompidou,
Paris.
Die Ausstellung im Erholungshaus mit rund 70 Werken entstand als Kooperation von
Bayer Kultur mit dem Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, das die Ausstellung ab
September 2016 zeigen wird. Ohne die Zusammenarbeit mit der Galerie Karsten Greve
St. Moritz – Paris – Köln und der Renschdael Art Foundation sowie vielen
Privatsammlungen wäre die Ausstellung in dieser Form nicht möglich gewesen.
Im Erholungshaus ist die Ausstellung vom 10. April bis zum 19. Juni 2016 zu sehen.
Weitere Informationen unter: www.kultur.bayer.de
Das Theaterbistro „Kulisse“ ist im Rahmen der Vernissage am 10. April geöffnet und
bietet Speisen mit schottischen Komponenten sowie „Küchenklassiker“ an.
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Laufzeit der Ausstellung
10.04. – 19.06.2016 Erholungshaus, Nobelstraße 37, 50373 Leverkusen
Vernissage zur Ausstellung
Sonntag, 10.04.2016, 11:00 Uhr
Generelle Öffnungszeiten der Ausstellung
Samstags, sonntags und an Feiertagen, 11:00 bis 17:00 Uhr,
sowie jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung
Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat, jeweils 11:15 Uhr,
sowie „Art after Work“ am 25.04. und 16.06., 18:00 Uhr
Eine Anmeldung zu den Führungen ist unter der Rufnummer 0214 30-41283 möglich.
Weitere Sonderführungen finden nach Vereinbarung statt. Informationen erhalten Sie im
Kartenbüro von Bayer Kultur unter: 0214 30-41283/84
Ansprechpartner:
Kerstin Heber, Tel. +49 214 30-41277
E-Mail: [email protected]
Mehr Informationen finden Sie unter www.bayer.de.
kh
(2016-0082)
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auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche
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