Visionär, entschlossen und zupackend: Die Pioniere des

Mutig voraus!
Visionär, entschlossen und zupackend: Die Pioniere
des Laserschweißens erschließen lohnendes Terrain.
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REPORT: LaserschweiSSen
Reinhard Aumayr
Markus
Medart
Hans-Peter
Müller
Hermann Schickling
Vier Männer, eine Überzeugung: Laserschweißen ist die Zukunft der Blechbearbeitung.
S
Moderne Tech­
nologie mutig
einsetzen: eine
Erfolgsstrategie beim
Laserschweißen
genauso wie beim
Bau der nordpazifischen
Eisenbahn.
ie stecken im höchsten Gebäude der Welt,
als Wärmetauscher in Heizungsanlagen oder
in hochsensiblen medizinischen Apparaten:
Lasergeschweißte Blechteile sind auf dem
Vormarsch. Und zunächst eine gewisse Herausforderung. Denn der Weg bis zum ersten
Präzisionsteil aus einer Laserschweißanlage
erfordert Engagement. Experten beobachten
drei Hürden, die vor allem kleinere Unternehmen beim Einstieg ins Laserschweißen vor sich
sehen: Erstens die häufig im eigenen Haus fehlende Prozesserfahrung, zweitens die hohen Investitionskosten und drittens die Unsicherheit
bei der Bauteilkonstruktion und dem damit zusammenhängenden Vorrichtungsbau. Hürden,
die sich im Zusammenspiel der ausgereiften
TRUMPF Laserschweißanlagen mit umfassenden Dienstleistungen von TRUMPF schnell
überwinden lassen. Hans-Peter Müller, Leiter
der Blechfertigung von Medikomp in Rastatt,
sagt rückblickend: „Man muss sich mit viel Pioniergeist neues Terrain erarbeiten. Hat man aber
erst mal die Einstiegshürden gemeistert, tut sich
ein weites, lohnenswertes Feld auf.“ Medikomp,
spezialisiert auf Blechteile für die Medizintechnik, verbucht nur noch Erfolgserlebnisse. In zwei
Laserschweißzellen vom Typ TruLaser Robot
werden heute unterschiedlichste Komponenten
schnell und insbesondere effizient verschweißt.
Auch Reinhard Aumayr, Firmengründer von
Laser&More im österreichischen Wels, weiß,
dass der Anfang beim Laserschweißen nicht so
einfach ist: „Es reicht eben nicht, eine Anlage zu
kaufen, man muss auch Know-how aufbauen. In
den ersten Monaten haben wir viel Ausschuss
produziert, weil wir erst verstehen mussten, wie
Laserschweißen funktioniert, wie man die Teile
spannt und was man damit überhaupt machen
kann. Wir haben zum Beispiel gelernt, dass
der Fügespalt so klein wie möglich sein muss.“
Allerdings verrät Aumayr im gleichen Atemzug
auch sein Erfolgsrezept: „Als ich das Unternehmen im Jahr 2000 gegründet habe, haben wir
als reiner Lohnfertiger für andere Unternehmen Edelstahlbleche mit dem Laser geschnitten.
Mittlerweile bietet das fast jeder Dorfschmied
an. Mir war deshalb klar, dass wir nur dann an
die Spitze kommen, wenn wir dem Kunden einen Mehrwert bieten. Und so haben wir 2005
mit zwei Schweißzellen von TRUMPF mit dem
Laserschweißen begonnen.
Schweißen ab Losgröße eins
Hermann Schickling, Inhaber des gleichnamigen Maschinenbaubetriebs im Oldenburger
Münsterland im Norden Deutschlands, setzt
ebenfalls mit Erfolg auf die TruLaser Robot.
Zwei Festkörperlaser-Strahlquellen versorgen
dabei drei Roboterzellen. Ob Wärmetauscher
oder Komponenten für Stalltechnik und Fütterungsanlagen in der Agrarindustrie: Die
Fertigung mit Laserschweißzellen rechnet sich.
Sein Pilotprodukt, einen Wärmetauscher, produziert Schickling auf der TruLaser Robot in
einem Drittel der konventionell nötigen Bearbeitungszeit. Seit dieser Initialzündung hat
er mehr als hundert verschiedene Artikel auf
das Laserschweißen umgestellt. Schickling
räumt sogleich mit einem Vorurteil auf: „Man
braucht nicht die Großserie wie im Automobilbau, wo Laserschweißen seit langem seinen
Platz behauptet. Man kann fast jedes Teil im
Feinblechbereich mit dem Laser schweißen.
Insbesondere filigrane Teile mit Passungen
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Die hohe Flexibilität der TruLaser Robot 5020 sorgt auch bei
kleinen Losgrößen für eine wirtschaftliche Produktion.
Immer mehr Lohnfertiger ergänzen konventionelle Schweißapparate um innovative Laserschweißanlagen. Die Angebotspalette von TRUMPF reicht dabei von der manuell geführten
TruLaser Station 5010 bis zur hochdynamischen, fünfachsigen TruLaser Cell. Dazwischen
bewegt sich als roboter­gestützte Alternative die TruLaser Robot. Die TruLaser Robot 5020 ist
ein schlüsselfertiges hoch­integriertes System zur Bearbeitung komplexer Nahtgeometrien.
So rechnet sich Laserschweißen
Damit sich Laserschweißen auszahlt, begleitet TRUMPF seine Kunden von Anfang an. Workshops
zum „Konstruieren in Blech“, Bedienerkurse oder die Vermittlung von Applikationskenntnissen
sind wesentliche Elemente zum Ausbau der Prozesserfahrung. Auch beim Thema Vorrichtungsbau hat TRUMPF Kompetenz im Haus. Machbarkeitsstudien sowie Rentabilitätsrechnungen
belegen die Leistungsfähigkeit des Laserschweißens. Und neue Lasertechnologien wie die
Weltpremiere des Diodendirektlasers TruDiode oder die neueste Generation an Scheibenlasern
erhöhen den Wirkungsgrad und senken Investitionskosten.
gelingen hervorragend.“ Hans-Peter Müller von
Medikomp sekundiert: „Auch wir arbeiten mit
kleinen und kleinsten Losgrößen. Trotzdem
rechnet sich die Laserschweißzelle.“
Gerade für Lohnfertiger wie Schickling, Medikomp oder Laser&More steckt in der innovativen Fügetechnologie enormes Potenzial.
Markus Medart, Geschäftsführer von Medikomp, bringt es auf den Punkt: „Wir grenzen
uns erfolgreich vom Wettbewerb ab und positionieren uns als ganzheitlicher Dienstleister
von der Konstruktion bis zum fertigen Produkt. Das schafft Kundenbindung und ist in
der aktuell schwierigen Lage eine erfolgversprechende Strategie.“ Eine Einschätzung, die
Hermann Schickling und Reinhard Aumayr
uneingeschränkt teilen. Dabei setzt anfängliche Skepsis bei den Kunden erst einmal eine
gehörige Portion Überzeugungsarbeit voraus.
Reinhard Aumayr: „Häufig nehme ich deshalb
ein herkömmlich gefertigtes Teil und zeige dem
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Kunden, wie man es kostensenkend umkonstruieren kann. Techniker lassen sich dabei
leichter überzeugen, weil sie die gesamte Prozesskette überblicken, Einkäufer sind skeptischer und verlangen Beweise.“ Hermann
Schickling ergänzt: „Wer allerdings auf den Geschmack gekommen ist, will nicht mehr darauf verzichten.“ Schließlich ist der Mehrwert
für den Kunden unübersehbar: Er bekommt
eine bessere Qualität, die Teile sind verzugsärmer und erfordern weniger Nacharbeit. Auch
sind Konstruktionen möglich, die so vorher gar
nicht denkbar waren.
Kein Nacharbeiten — kein Verzug
Als Fortsetzung der Prozesskette Blech kann
das Laserschweißen besonders dann eingesetzt werden, wenn höchste Ansprüche an
die optische Qualität der Nähte gestellt werden. Bei Teilen, deren Schweißnähte später
sichtbar sind, zum Beispiel bei jeder Art von
Gehäusen oder Bedienpulten, ist die optische
Güte der Verbindung das wesentliche Argument fürs Laserschweißen. Die glatte, in der
Regel nacharbeitsfreie Naht kann bei Baustahl
direkt lackiert werden oder bei Edelstahl als
Sichtnaht einfach unbehandelt bleiben. Bei einer zweiten Gruppe von Produkten geht es eher
um technische Anforderungen. Ein Lüfterrad
aus Aluminium, das im Dauerbetrieb höchste
Festigkeit beweisen muss, wird beispielsweise mit einer Schweißgeschwindigkeit von drei
Meter pro Minute gefertigt und muss danach
nicht einmal mehr ausgewuchtet werden. Auch
Dichtnähte oder Flanschverbindungen können
mit dem Laser erzeugt werden. Und weil beim
Laserschweißen kaum Wärme in das Bauteil
dringt, gibt es keinen Verzug. So sitzen Passungen auch ohne Nachspindeln ganz exakt.
Die heute verfügbaren, präzisen Blechbearbeitungsmaschinen schaffen ideale Voraussetzungen für das Laserschweißen: geringe
Fügespalte, große Genauigkeit, hohe Reproduzierbarkeit bei der Teilevorbereitung. Laserschweißen funktioniert berührungslos
und dadurch quasi verschleißfrei. Ein weiterer
Vorteil ist die breite Palette der Anwendungsmöglichkeiten. Wärmeleitschweißen schafft
Schweißnähte von exzellenter Oberflächengüte,
das Tiefschweißen erzeugt schmale, tiefe Nähte.
Der Laser eignet sich für die unterschiedlichsten Materialien und Nahtgeometrien, während
die verschiedenen konventionellen Verfahren
hier in ihrer Bandbreite deutlich eingeschränkt
sind. Und nicht zuletzt läuft Laserschweißen mit
der TruLaser Robot automatisiert ab und ist dadurch sehr viel schneller, zuverlässiger und — in
Fotos: KD Busch, Simon Koy, Claus Langer
Effektiv und schlüsselfertig: TruLaser Robot 5020
REPORT: LaserschweiSSen
Große Vielfalt und doch nur ein kleiner Auszug: Blechteile präzise lasergeschweißt mit der TruLaser Robot 5020.
Manuell und höchst flexibel: TruLaser Station 5010
Summe gesehen — häufig günstiger. Wenn dann
im Rahmen von Lasernetzwerken auch noch
ein Laser für mehrere- Bearbeitungsstationen
eingesetzt wird, sinken die Kosten drastisch.
Mit Altem brechen und Neues wagen
Dabei ist eine ganzheitliche Betrachtung wichtig,
die neben sinkenden Produktionszeiten auch die
geringe Nacharbeit und das Potenzial von Neukonstruktionen berücksichtigt. Denn es reicht
nicht, einfach ein herkömmliches Schweißverfahren durch Laserschweißen zu ersetzen. Die
Früchte erntet man nur, wenn man den gesamten Herstellungsprozess optimiert, weiß Reinhard Aumayr: „Was wir verkaufen, ist also nicht
bloß eine Schweißdienstleistung, sondern Value
Engineering.“ Auch Schickling und Medikomp
setzen auf konstruktive Beratung. Hans-Peter
Müller von Medikomp: „Man muss komplett
umdenken und Althergebrachtes konsequent
auf Reset stellen. Wenn bereits konstruktiv neu
gedacht wird, lassen sich mit Intelligenz und
Kreativität auch pfiffige Vorrichtungslösungen
zum Spannen bauen, die sich dann prozesssicher im rauen Industrialltag bewähren.“ Fazit
von Medikomp-Chef Markus Medart: „Mit dem
Werkzeug Laser öffnen sich noch viele neue Geschäftsfelder.“ Und auch Hermann Schickling
ist überzeugt, in einen Markt von Morgen zu
investieren. Was eindeutig belegt: Die Zukunft
gehört den Mutigen.
„Nach nur zehn Minuten haben wir eigenhändig unsere erste Schweißnaht gezogen, das hat uns
bei der Vorführung in Schramberg überzeugt.“ Uwe Pionati, Inhaber vom gleichnamigen
Apparate­bau aus Michelfeld, setzt seit Mitte 2008 auf die TruLaser Station 5010 mit gepulstem
Festkörperlaser. „Faszinierend ist die Flexibilität der Anlage“, betont Pionati, der vorwiegend
manuelles und geführtes Schweißen nutzt. Ein Joystick ist dabei das zentrale Bedienelement.
Durch die einfache Handhabung der Laserschweißanlage können beliebige Konturen ohne
vorheriges Ausrichten des Werkstückes oder aufwändigen Vorrichtungsbau präzise geschweißt
werden – selbst im Dünnblechbereich ohne jeden Verzug. Der frei zugängliche Arbeitsraum
der TruLaser Station 5010 erlaubt Verfahrwege von bis zu einem Meter in allen drei Achsrichtungen.
Statt aufwändigem Programmieren reicht einfaches Teach-in mittels Joystick. Gleichwohl ist
eine vollwertige NC-Steuerung integriert, die bis zu vier Achsen anspricht und auch das halbauto­
matische Schweißen von kleinen Serien ermöglicht.
Uwe Pionati ist
fasziniert vom
Potenzial
der TruLaser
Station 5010.
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Cornelius Schinzel, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 31006,
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