Artikel aus der Hohenloher Zeitung vom 16.10.

RUND UM KÜNZELSAU
Neue Fassade soll Aufbruchstimmung erzeugen
KÜNZELSAU
Sanierung am Ganerben-Gymnasium kurz vor dem Abschluss – Gesamtkosten von 10,4 Millionen Euro
Von unserem Redakteur
Thomas Zimmermann
D
as
Ganerben-Gymnasium
kommt heuer ins Schwabenalter, da ist es angebracht,
dass man einige Verschönerungen
vornimmt“, sagt Uwe Hein. Dabei
untertreibt der Ludwigsburger Architekt, denn das Künzelsauer Traditionsgymnasium wurde zum 40jährigen Bestehen praktisch bis
zum Rohbau entkernt und wieder
neu aufgebaut. Nach rund zweieinhalb Jahren liegen die Arbeiten in
den letzten Zügen. Noch im November wird der Bau fertiggestellt sein.
Großprojekt Dabei wurde geklotzt
und nicht gekleckert. 10,4 Millionen
Euro kostet die Runderneuerung
des Gymnasiums, das in den Berg
hineingebaut, über der Stadt Künzelsau thront. „Den Hauptbrocken
haben wir mit der Sanierung des
Ganerben-Gymnasiums geschafft.
Insgesamt hat die Stadt in fünf Jahren 30 Millionen Euro in die Schulen
investiert und den Schulstandort
enorm gestärkt“, betont Bürgermeister Stefan Neumann.
Beeindruckend ist vor allem die
technische Ausstattung, die das
Ganerben-Gymnasium künftig zu
bieten hat. Alle Klassenzimmer sind
neben einer klassischen Tafel mit
Beamer und Lautsprechern ausgestattet. Der Chemiesaal und das Labor sind vom Feinsten, ebenso wie
die kleine Werkstatt für den Naturwissenschaft- und Technikunterricht (NWT). Und die Schule verfügt künftig über vier 3-D-Drucker.
„Das ist sicher einzigartig“, gibt Edwin Straßer zu. „Wir haben durch
diese technischen Vorausssetzungen alle Möglichkeiten, den theoretischen Unterricht mit Praxisbeispielen zu kombinieren“, sagt der
neue Schulleiter. Das sei auch ein
wichtiges Argument, wenn die
Schüler bei den umliegenden Unternehmen anklopfen.
Straßer, der heute offiziell in sein
neues Amt eingesetzt wird, weiß
aber auch, dass in den kommenden
Jahren hohe Erwartungen in die
Schule gesetzt werden. “Wir müssen die Schülerszahlen stabilisieren, den Ruf der Schule verbessern
und sie im wachsenden Wettbewerb
Freitag,
16. Oktober 2015
29
Frau prügelt auf
Jugendliche ein
Etwa 20 Jahre alt soll
eine Unbekannte sein, die am Mittwochmorgen, gegen 9.30 Uhr, offenbar ohne Grund in Künzelsau auf
zwei Jugendliche eingeprügelt hat.
Die beiden 15 und 16 Jahre alten
Freundinnen standen beieinander
in der Jahnstraße vor der KarolineBreitinger-Schule, als plötzlich eine
Frau die Jüngere von hinten an der
Schulter packte und zu ihr sagte,
dass sie mit ihr reden möchte. Dann
schlug sie der 15-Jährigen ins Gesicht. Als ihre Freundin schlichten
wollte, erhielt auch sie einen so starken Faustschlag ins Gesicht, dass
sie zu Boden fiel. Die Täterin habe
dann gesagt, „wir sehen uns wieder“
und ging weg.
Sie sei etwa 1,80 Meter groß und
schlank. Ihre blonden und glatten,
bis an das Steißbein reichenden
Haare, trug sie offen. Auffallend war
ihr pickeliges Gesicht. Sie war in Begleitung einer weiteren Frau und eines korpulenten Mannes. Hinweise
an das Polizeirevier Künzelsau unter 07940 9400.
red
KÜNZELSAU
Polizeibericht
Roter Renault gesucht
Noch wird an den Fassaden und in den Schulräumen kräftig gearbeitet. Doch bereits im nächsten Monat soll die Sanierung des Ganerben-Gymnasiums abgeschlossen sein.
stärker profilieren“, gibt Stefan Neumann die Richtung vor. Denn mit der
äußeren Renovierung soll auch ein
innerer Aufbruch einhergehen. Zuletzt hatte die Schule nahezu die
Hälfte ihrer Schüler verloren. Die
Zahl sank von rund 1200 im Jahr
2008 auf heute gut 600.
Schulgeschichte
Rückgang Das ist zum einen der demografischen Entwicklung geschuldet. Zum zweiten aber auch der
wachsenden Konkurrenz durch die
beruflichen Gymnasien. Die stehen
in dem Ruf, dass Schüler dort leichter gute Noten bekommen als im
Ganerben-Gymnasium, das als anspruchsvoll gilt.
Für Schüler, die für das anschließende Studium eine bestimmte
Note brauchen, kann das durchaus
ein Argument sein. Zudem ist die
Konkurrenz in Künzelsau mit dem
Schlossgymnasium und der Freien
Schule Anne-Sophie ganz besonders
Die technische Ausstattung ist beeindruckend. Schulleiter Edwin Straßer erklärt
Stefan Neumann einen 3D-Drucker.
Fotos: Thomas Zimmermann
groß. Drei Gymnasien in einer Stadt
mit rund 13 000 Einwohner ist jedenfalls rekordverdächtig.
Schulleiter Edwin Straßer setzt
im Konkurrenzkampf auf ein gesundes Selbstbewusstsein: „Wir haben
ein naturwissenschaftliches und
sprachliches Profil und bieten als
allgemeinbildendes Gymnasium einen durchgängigen Bildungsweg,
das ist eine besondere Stärke“. Auch
der Neubau ist ein gutes Argument.
Viele Fenster und helle Wände sorgen für ein Umfeld, in dem Lernen
Das Ganerben-Gymnasium geht
auf die Realschule Künzelsau zurück, die 1457 erstmals urkundlich
erwähnt wurde. 1954 wurde die
Schule in ein Progymnasium umgewandelt. Vor genau 40 Jahren
zog die Schule in das Gebäude am
Nagelsberger Hang und erhielt ihren neuen Namen. Im Jahr 2000
wurde das Schulgebäude erweitert. Im Schuljahr 2004/2005 wurde, beginnend mit der fünften Klasse. das achtjährige Gymnasium
eingeführt. zim
Spaß machen kann. Die weiße Farbe
an den Wänden hat aber auch einen
pädagogischen Aspekt. „Wir haben
das ganz bewusst gemacht, um den
Schülern zu zeigen, ihr müsst sorgfältig mit eurer Schule umgehen“,
betont Uwe Hein.
DÖRZBACH Den Fahrer eines roten
Renault-Kastenwagens sucht die
Künzelsauer Polizei. Der Unbekannte fuhr am Mittwochabend,
kurz vor 17.30 Uhr, auf der B 19 von
Hohebach in Richtung Dörzbach.
Auf Höhe des Parkplatzes St.
Wendel kam das Fahrzeug aus unbekannten Gründen auf die Gegenfahrbahn, so dass ein entgegen kommender 58-Jähriger mit
seinem Wagen nicht mehr rechtzeitig anhalten oder ausweichen
konnte. Die Fahrzeuge streiften
sich, der Unbekannte gab Gas und
flüchtete. Am Nissan des Kontrahenten wurde der Außenspiegel
abgefahren, vom Auto des Unbekannten fand die Polizei Teile des
Fahreraußenspiegels. Anhand
dieser Teile konnte ermittelt werden, dass es sich bei dem Fahrzeug des Unfallverursachers um
einen roten Renault-Kastenwagen, mit großer Wahrscheinlichkeit ein Kangoo der Baureihe 1997
bis 2000, handelt. Hinweise an
das Polizeirevier Künzelsau unter
der Telefonnummer 07940 9400.
Künzelsau
Konzert für den Frieden
800 Elektrogeräte aus Lkw gestohlen
Sogenannte „Planenschlitzer“ erbeuteten in der Nacht
zum Mittwoch rund 800 Elektrowerkzeuge der Marke Bosch. Der
52-jährige Fahrer eines ungarischen
Transportunternehmens war mit
seinem Sattelzug in Richtung Heilbronn unterwegs, als er am Diens-
BRAUNSBACH
tag gegen 19 Uhr auf den Rastplatz
Kochertal zur geplanten Nachtruhe
einfuhr. Er parkte seinen Sattelzug
am Lkw-Parkplatz und stellte am
nächsten Morgen gegen 5 Uhr den
Diebsstahl fest. Die Täter hatten die
Plane des Aufliegers aufgeschlitzt
und entwendeten die Markengerä-
te. Der Warenwert wurde auf etwa
35 000 Euro beziffert. Es ist anzunehmen, dass die Ware in ein Transportfahrzeug umgeladen wurde,
welches unweit des Sattelzugs abgestellt war. Mögliche Zeugen sollen
sich an die Verkehrspolizei Kirchberg unter 07904 94260 wenden. red
„Da pacem, Domine –
Gib Frieden, Herr“ ist das Konzert
überschrieben, das am Sonntag, 18.
Oktober, um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Kilian in Mulfingen
zu hören ist.
Anlässlich des 70. Jahrestages
des Ende des Zweiten Weltkrieges
MULFINGEN
gestalten Chorisma – der Chor des
Dekanats Hohenlohe – und das Vocalensemble Ludwigsburg dieses
geistliche Konzert. Es erklingen unter anderem Werke von Allegri,
Mauersberger,
Mendelsohn,
Schütz. Texte ergänzen das Programm.
red
Büstenkopf von Eduard Knoll anlässlich seines 100. Geburtstags enthüllt
„Es war halt der Onkel
Edi, und der hat sich damals immer
Zeit für mich genommen“, erzählt
Wolf-Dieter Leischner. Dass sein
Onkel Eduard Knoll im Rollstuhl
saß, das habe er als Kind gar nicht
bewusst wahrgenommen. Für den
49-jährigen Patensohn von Eduard
Knoll ist es selbstverständlich, dass
er zum 100. Geburtstag seines Onkels nach Krautheim kommt. Anlässlich seines Ehrentages wird die
Büste vom Gründer des Wohnzentrums für Menschen mit körperlicher Behinderung auf der Jagstinsel
in Krautheim enthüllt.
KRAUTHEIM
Schicksal „Ursprünglich lebte das
Ehepaar Knoll im Sudetenland. Als
Soldat kämpfte Eduard Knoll 1945
an der Front. Durch einen Schuss in
das Rückenmark wurde er schwer
verwundet und verbrachte lange
Zeit im Lazarett“, erzählt Peter Reichert, Pressesprecher des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter, in seiner Ansprache vom
Schicksal Knolls. Querschnittsgelähmt kam er nach Kriegsende
schließlich zurück in die Heimat, wo
nichts mehr war wie früher. „Als
Flüchtlinge sind wir hier im badenwürttembergischen Krautheim gelandet und wurden von der Bevölkerung liebevoll aufgenommen“, zitiert Reichert Eduard Knolls damalige Worte.
Gerhard Wanitschek, der Großcousin von Eduard Knoll, erinnert
sich noch gut daran, dass die Idee
zum Wohnzentrum während eines
Kuraufenthalts in Bad Wildbad entstand. „Er wollte unbedingt etwas
für diese Menschen tun“, so der 83Jährige. Der Grund: Die Eingliederung behinderter Menschen in die
Gesellschaft erwies sich zu dieser
Zeit als schwierig. Dass Knoll vernarrt war in seinen Plan, kann auch
Schwägerin Herta Leischner bestätigen. „Er war ein ganz lieber
Mensch, aber er hatte auch ein starkes Durchsetzungsvermögen.“ Obwohl ihm die Familie davon abgeraten habe, sei er seinen Weg gegangen, habe eifrig Geld gesammelt,
um seinen Traum zu verwirklichen.
Gründung 1955 wurde der Verein
Patensohn Wolf-Dieter Leischner zieht das Tuch vom Büstenhaupt seines Onkels
Eduard Knoll. Peter Reichert hielt zuvor die Ansprache.
Foto: Kirsi-Fee Rexin
Die geplante Veranstaltung „Autorin
im Gespräch, mit Gabriele KroneSchmalz“ am Donnerstag, 22. Oktober, musste von der Autorin auf
Grund einer Terminkollision abgesagt werden. Gabriele KroneSchmalz ist Mitglied des Forums Petersburger Dialog. Dieses Forum
tagt unerwartet in diesem Zeitraum.
Ein Ersatztermin wird laut Volkshochschule bekannt gegeben
Themenführung
Erinnerung in Stein
Von unserem Redaktionsmitglied Kirsi-Fee Rexin
Autoren-Termin entfällt
„Sozialhilfe für Querschnitts- und
Kindergelähmte“, der in den „Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter“ umbenannt wurde, gegründet. Heute hat der Verein 5000
Mitglieder. Bis zu seinem Tod 1982
leitet Knoll das Zentrum, heute ist
Norman Weyrosta Geschäftsführer.
Die Leitlinien des Hauses hat er
nicht verändert. „Bei uns haben die
Bewohner viel Freiraum.“ Zur Enthüllung haben sich Angehörige, Bewohner und Vereinsmitglieder auf
der Insel versammelt: Als Wolf-Dieter Leischner das Tuch herunterzieht, klatschen alle begeistert.
Eine öffentliche Themenführung
unter der Überschrift „Bewegte
Skulptur – Skulpturen in Bewegung:
Die Arbeiten von Gereon Lepper
und Jeppe Hein“ findet am Sonntag,
18. Oktober, von 14 bis 15 Uhr im
Museum Würth in Künzelsau-Gaisbach statt. Die Teilnahmegebühr beträgt sechs Euro pro Person.
Geschäftsstelle Künzelsau
Konsul-Uebele-Straße 6 | 74653 Künzelsau
Tel. 07940 9262-0 | Fax 07940 9262-8162
Redaktion
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-8033 Stv. Leitung: Peter Hohl ................ rho
-8044 Barbara Griesinger ........................ bug
-8043 Henry Doll ....................................... hed
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