Kulturanleitung Frauenmantel

Kulturanleitung für den kontrollierten Anbau
Frauenmantel
Alchemilla vulgaris L.
(=Xanthochlora)
(Rosaceae)
Blühende Alchemilla vulgaris
Geschichte
Schon die Germanen verwendeten Frauenmantel und verehrten ihn sogar als eine
heilige Pflanze. Der Frauenmantel war Freyja, der Göttin der Liebe und der
Fruchtbarkeit geweiht und wurde bei abnehmendem Mond gesammelt, um die
Blutflüsse der Frauen zu stillen und Wunden zu heilen. Später wurde die nordische
Göttin Freyja durch die Jungfrau Maria abgelöst und der Frauenmantel galt als
besonders heilkräftig, wenn man ihn an den Marienfeiertagen wie Maria Himmelfahrt
oder Maria Geburt sammelte. Darum ranken sich viele Geschichten, auch schon in der
Antike war der Frauenmantel ein Wunderkraut.
In der nordischen Sagenwelt galten die in der Sonne leuchtenden Wassertropfen auf
den Blättern als Tränen der Göttin Freyja um ihren in den Krieg gezogenen Mann. Die
Form der Blätter nahm die christliche Kirche als Symbol für einen Mantel Marias, unter
dem sich die Schutzsuchenden versammeln. Daher leiten sich auch die Namen
„Marienmantel“ oder „Marienkraut“ ab.
Die Druiden sammelten die Tropfen des
Frauenmantels die sich in der Blattmitte bilden und
verwendeten sie zur rituellen Reinigung bei
kultischen Handlungen. Genau wegen dieser
Tautropfen wurde der Frauenmantel auch „Sinau“
genannt, das sich aus dem mittelhochdeutschen
„sintowe“ ableitet, was „Immertau“ bedeutet.
Frauenmantel solle „ältere Weiber in den Zustand
der Jungfräulichkeit versetzen.“ So schreibt z.B.
Matthiolus 1563 in seinem Kräuterbuch: „so die
Weiber mit dem Kochwasser von diesem Kraut ihre
Heimlichkeit
waschen,
drängt
es
dieselbe
zusammen, als wären es Jungfrauen“.
Darüberhinaus soll die Pflanze gegen Blitzschlag Schutzmantelmadonna von Harpingen
schützen,
weshalb
bei
Gewittern
Frauenmantelkränze an Fenstern, Türen und Dachfirsten angebracht wurden.
Die ersten schriftlichen Überlieferungen über den Frauenmantel stammen von
Hildegard von Bingen die die Pflanze gegen Kehlgeschwüre empfahl. Paracelsus rühmt
seine Heilkraft bei äußeren und inneren Wunden. Das Waschen mit diesem „Tau“ sollte
den Frauen eine schöne Gesichtshaut machen.
Der lateinische Name Alchemilla entstand aus der experimentellen Welt der Alchimie.
Die Mittelalterlichen Alchimisten glaubten damals, man könne mit den Tropfen, die
morgens in der Blattmitte erscheinen, mystische Essenzen herstellen, Metall in Gold
verwandeln oder gar den Stein der Weisen herstellen. Bei den Tropfen handelt es sich
aber nicht um Tau, sondern um einen aktiv von den Blättern „ausgeschwitzten“
Wassertropfen, einen sogenannten Guttationstropfen.
Im Alpenraum wird das Kraut auch heute noch
verzehrt, weil die darin enthaltenen Phytosterine die
Potenz erhalten.
In Island galt der Frauenmantel als heilige Pflanze.
Guttationstropfen
Guttationstropfen am Blattrand
Pflanze
Die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörende Pflanze ist eine bis zu
50cm hohe, immergrüne Staude mit einem kräftigen verzweigten Wurzelsystem. Sie
überwintert mit ihren grünen Laubblättern, die eine niedere Blattrosette bilden. Darauf
entwickeln sich schon im zeitigen Frühjahr grüne, dünne, behaarte häufig
niederliegende Triebe.
Die nierenförmig bis runden
Blätter des Frauenmantel
sind 5-11fach gelappt. Jedes
Blatt ist mindestens 5cm
groß, lang gestielt und
besitzt
einen
gesägten
Blattrand. Als Vertreter der
Nebenblätter an der Basis der
Laubblätter
Familie der Rosengewächse
hat auch der Frauenmantel Nebenblätter, die sich an der
Basis der Laubblätter befinden. Die Blätter der Sprosse sind
ungestielt.
Der Frauenmantel besitzt Wasserspalten (Hydathoden) am
Blattrand, aus denen er aktiv Wasser pressen kann. Diese
Wassertropfen sitzen wie auf einer Perlenschnur aufgereiht
entlang des Blattrandes oder rinnen zu einem großen
Tropfen in der Blattmitte zusammen.
„Tautropfen“ aus Hydathoden
Der Frauenmantel hat sehr kleine, dafür aber zahlreiche Blüten in vielblütigen Rispen.
Die Einzelblüte besteht nur aus 4 kleinen grün-gelben spitzen Blüten- und Kelchblättern.
Wegen der reichen Nektarproduktion werden die Blüten gerne von Insekten besucht.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die Blüten stehen auf dünnen Trieben, die in
den Blattachseln der Stängel entspringen.
Die Blüten erscheinen über dem Blatt und werden
von
Floristen
auch
gerne
als
„gelbes
Schleierkraut“ verwendet.
Obwohl der Frauenmantel reich blüht, produziert
er trotzdem kaum befruchtete Samen. Er kann
sich aber auch ohne Befruchtung vermehren.
Außerdem können sich niederliegende Triebe
bewurzeln und die Pflanze kann sich auch so
weiter verbreiten.
Blüte des Frauenmantel
Vorkommen
Der Frauenmantel
Arten gibt es aber
kühleren Regionen
die sich während
konnten.
ist hauptsächlich im Mitteleuropäischen Raum verbreitet – einige
auch in Nordamerika und Afrika. Dort wächst er hauptsächlich in
wie z.B. den Bergen. In Südtirol gibt es einige Arten als Endemiten,
der letzten Eiszeit auf den nicht vergletscherten Gipfeln halten
Am Naturstandort
rt wächst der Frauenmantel auf gut mit Nährstoffen versorgten, frischen
Wiesen im Halbschatten.. Er ist dort recht konkurrenzstark und erträgt auch starke
Beweidung und die Tritte der Kühe.
Inhaltsstoffe
Frauenmantel enthält:
1) 6 - 8 % Gerbstoffe - hauptsächlich Ellagitannine (Agrimoniin, Laevigatin F,
Pendunculagin)
und
2) Flavonoide (Quercetinglykoside, Leukocyanidin)
3) Bitterstoffe
4) ätherisches Öl
Wirkung und Anwendung
Ähnlich wie andere gerbstoffhaltige Drogen der Rosaceen, wirkt Frauenmantel sehr
stark adstringierend (zusammenziehend).
Der Frauenmantel wird dabei sowohl innerlich wie (hauptsächlich) äußerlich angewandt.
Bei innerlicher Anwendung macht man einen Absud des blühenden Krautes – äußerlich
in Form von Sitzbädern oder als Absud zum Reinigen von Wunden. Die erwärmten
Blätter können auch als Umschläge gehackt und warm auf die Beine aufgelegt werden.
Verwendung
Ein Absud aus Frauenmantelkraut ist
bei schwachem Durchfall sowie bei
Halsschmerzen wirksam. Frauenmantel wird außerdem traditionell bei Frauenleiden
eingesetzt, insbesondere bei schmerzhafter Monatsblutung und Weißfluss. Auch hier
erfolgt die Verabreichung in Form von Aufgussgetränken.
Äußerlich wirkt er bei wunden Stellen, infizierten Verletzungen oder zum Stärken der
Beinvenen verwendet.
In der Homöopathie
1. Alchemilla vulgaris (syn. Alchemilla), die frischen, oberirdischen Teile.
Anwendungsgebiet: Bei chronischem Durchfall infolge von Lebererkrankungen sowie
bei Weißfluss.
2. Alchemilla vulgaris ex herba siccata HAB1, die getrockneten, oberirdischen Teile der
blühenden Pflanze.
Anwendungsgebiet: In der anthroposophischen Therapierichtung
In der Küche
Auch frisch können die jungen Blätter des Frauenmantel verwendet werden: sie werden
dann in Salaten gegessen oder kurz gedünstet als Gemüse genossen.
In der Volksheilkunde
In der Volksheilkunde wird der Frauenmantel schon seit je her den Frauen zugeordnet.
So wurde er in Sitzbädern aber auch als Aufguss getrunken zur Vorbereitung von
Geburten getrunken. Genau wirkte der Frauenmantel auch bei Entzündungen im Mund
oder zum Heilen von Wunden nach frisch gezogenen Zähnen.
Wichtige Hinweise
Schwerer oder anhaltender Durchfall ist potenziell gefährlich (besonders bei Säuglingen
und Kindern) und sollte ärztlich behandelt werden!
Anbau
Standort
Der Frauenmantel benötigt humose, frische, tiefgründige und nahrhafte Lehmböden von
Sonne bis Halbschatten. Dabei kommt er sowohl auf sauren wie auf alkalischen Böden
zurecht, wobei der Standort unterschiedlicher Arten von Kalk vertragend bis Kalk
meidend reicht. Wichtiger als der pH – Wert ist eine gleichmäßig Feuchte im Boden – er
soll also weder zu nass noch zu trocken sein.
Jungpflanzenanzucht
Der Frauenmantel wird über Aussaat vermehrt. Man beginnt dazu Mitte Februar bei 1820°C. In dieser Phase sollte das Substrat nicht zu nährstoffreich sein. Nach 3-4Wochen
können die Pflanzen in 54er Nespack oder 9/10er Töpfe pikiert werden. In diesem Fall
verwendet man Pikiererde, die bis zu 30% mit Landerde vermischt wird. Die
Jungpflanzen werden nun bei 18-16°C weiterkultivier t, bevor man sie 2 Wochen vor
dem Setzen im Freiland bei 14-16°C abhärtet.
Bodenvorbereitung und Vorfrucht
Frauenmantel gedeiht auf humosen, lehmigen und tiefgründigen Böden. Um dies zu
erreichen und gute Anbauergebnisse zu erzielen, ist es empfehlenswert, den Boden
entsprechend mit Pflügen oder Grubbern vorzubereiten. Auch mit geeigneten
Vorfrüchten wie Leguminosenmischungen (Getreide, Ölrettich und Kleearten) kann
dies erreicht werden. Zusätzlich bringen diese Pflanzen die nötigen Nährstoffe in den
Boden.
Besteht bereits Kräuteranbau, so sind Koriander und Malve günstige Vorfrüchte.
Pflanzung
Ab Anfang bis Mitte Mai kann der Frauenmantel auf dem Feld gesetzt werden.
Reihenabstand
Pflanzabstand
Pflanzenbedarf
70 cm
30 - 50 cm
500 - 600 Stück/Ar
Auf Schaubeeten und in Schaugärten pflanzt man den Frauenmantel als Bodendecker
in Gruppen zu 10-20 Pflanzen – so erhöht sich die optische Wirkung und durch die
enge Pflanzung erspart man sich sehr viel Jätarbeit..
Pflege
Im Jungpflanzenstadium nach dem Setzen muss
der Frauenmantel unkrautfrei gehalten werden bis
er zu kräftigen Pflanzen aufgewachsen ist, wobei
die Pflanzen in der Reihe zusammenwachsen.
Die Wege werden mit Bändchenfolie bedeckt –
dies erleichtert sowohl die Pflegearbeit wie auch
die Ernte wesentlich. Darüber hinaus bleibt der
Wurzelstock des Frauenmantel unter der Folie
länger feucht und warm und die bodennahen
Blätter frei von Erde.
Zur Bewässerung empfiehlt es sich - vor dem
Ausbringen der Bändchenfolie einen
Tropfschlauch neben den Pflanzen zu verlegen,
Frauenmantel mit Bewässerung und Bändchenfolie
da der Frauenmantel ausreichend bewässert
werden muss. Nur so bleiben die Pflanzen vital und wüchsig und liefern ausreichend
Kraut für die Ernte.
In bestehenden Anlagen wird im Frühjahr vor dem Neuaustrieb das alte Laub gemulcht
und anschließend für einen guten Start eine Gabe Volldünger ausgebracht. Dadurch
erfolgt der Neuaustrieb rascher.
Im Herbst/ Winter ist ein „Formschnitt“ für den Frauenmantel durchzuführen. Dabei
werden lange und alte Triebe bis auf 10cm zurück- und in Form geschnitten.
Normalerweise samt sich Frauenmantel selbst stark aus. Dies ist aber im Anbau nicht
der Fall, da die Kultur ständig geerntet wird. Um unkontrollierten Samenaufwuchs zu
vermeiden, ist es ratsam den Frauenmantel während der Blütezeit vollständig zurück zu
schneiden, dieser Schnitt sorgt für ein Remontieren und eine zweite Blüte im
Spätsommer.
Die Frauenmantelkultur ist insgesamt leicht zu pflegen.
Krankheiten und Schädlinge
Pilzliche Schaderreger
Echter Frauenmantel-Rost
Trechispora intrusa
Gelbe kreisrunde, eingesunkene Flecken auf der Blattoberseite,
Blattunterseite mit länglichen orangefarbenen Pusteln, die bei Berühren
rostfarbene Sporen abgeben
Nur auf Alchemilla
Sehr starker Befall führt zum Absterben der Pflanzen
Vorbeugende Maßnahmen: Pflanzen weit genug setzen, ei Befallsbeginn
Bestand tief zurückschneiden und Schnittgut wegwerfen.
Direkte Maßnahmen: mit zugelassenen Fungiziden
Rostpilz
Joerstadia
Nur an afrikanischen Frauenmantelarten
Echter Mehltau –
Sphaerotheca (Podosphaera) aphanis
Beginnt meist auf der Blattunterseite, später auf dem ganzen Blatt.
Weißer Belag zunächst in kleineren Flecken, später großflächig und auch
an den Stängeln, bei starkem Befall später Eintrocknen der Blätter.
Hauptsächlich auf A. xanthochlora oder anderen weichblättrigen Arten
Vorbeugende Maßnahmen: Vermeidung
langer
Blattnässezeiten,
keine
Überkopfberegnung,
Auswahl
luftiger
Standorte,
gute
Bodenlockerung,
Anbaupausen
zur
möglichen
Befallsverzögerung.
Virosen
Von Vektoren wie Blattläusen und Blasenfüßen übertragen
Die einzige bekannte schmarotzende Blütenpflanze ist die Quendel-Seide (Cuscuta
epithymum).
Tierische Schädlinge
Messingeule – Diachrysia chrysitis L.
Schaden durch Wurzelfraß der Larven
Verschiedene Eulenschmetterlinge möglich
Vorbeugende Maßnahmen: früher Saattermin, Unkrautbekämpfung,
Einsatz von Kulturschutznetzen
Direkte Maßnahmen: Zerdrücken von Eigelegen bzw. Entfernen stark
befallener Pflanzenteile, Anwendung von Bacillus thuringiensis ssp.
aizawai-Präparaten, Freilassung von Trichogramma-Schlupfwespen zur
Parasitierung der Eier (Zulassung beachten!)
Blasenfüße / Fransenflügler /Thrips
Thysanopthera u.a.
Pflanzensaftsauger, sitzen auf der Blattunterseite in der Nähe der Blattadern, stechen Zellen an und saugen diese aus. Schadbild auf der Blattoberseite: weiß gesprenkelte Blätter
3 Larvenstadien, die erwachsenen Insekten können fliegen, tun dies aber
wenig
Direkte Maßnahmen: Einsatz von Präparaten des Neem-Baumes
(Zulassung beachten!)
Schwarze Bohnenlaus
Im Frühsommer an jungen Blättern Trieben. Schwarze Laus, die Pflanzen
ansticht und saugt,.Stängeldeformierungen und evtl. vorzeitiges
Absterben der Blätter sind die Folge, wodurch es zu geringeren Erträgen
kommen kann, Viren können übertragen werden. Besonders bei einseitig
überhöhter Stickstoffdüngung. Marienkäfer und Ohrwürmer als
Aphis fabae
Gegenspieler. Allerdings können deren Larven bei der Ernte zu
Verunreinigung führen.
Zikaden – Eupteryx sp. und
Emelyanoviana mollicula
Schäden durch Anstechen und Saugen auf der Blattunterseite – zunächst
entlang der Adern
Vorbeugende Maßnahmen: Kulturschutznetze (Abdeckung vor dem
Zuflug), starker Rückschnitt nach der Ernte zur Populationsreduktion,
Vermeidung befallener überwinternder Pflanzen im Gewächshaus
Direkte Maßnahmen: bei starkem Befall Anwendung von Kaliseifen- oder
Pyrethrine- und Rapsöl-Präparaten (Zulassung beachten!)
Schmarotzende Pflanzen
Thymian - Kleeseide
Cuscuta epithymum
Vollschmarotzer
Umschlingt Pflanzen und bezieht alle Nährstoffe aus der Wirtspflanze
Einjährig
Kann bei sehr starkem Befall die Wirtspflanzen zum Absterben bringen
Selten
Kein wirtschaftlicher Schaden
Düngung
Der Frauenmantel zählt zu jenen Heil- und Gewürzpflanzen, die einen mittleren bis
hohen Nährstoffgehalt und - Entzug aufweisen. Das gilt insbesondere für Stickstoff und
Kalium. Zur Ausbildung hoher Krautdrogenerträge muss im Anbau ein ausreichendes
Nährstoffangebot bereitstehen.
Die Stickstoffdüngung muss in Teilgaben erfolgen – die angegebene Menge von 1,4 –
1,6kg/Ar sind auf 2 Gaben aufzuteilen – je eine Gabe erfolgt als Ausgleichsdüngung
nach jedem Schnitt
N kg/Ar
1,4 – 1,6
in zwei Gaben
P2O5 kg/Ar
0,50 – 0,70
K2O kg/Ar
0,70 -1,00
Ernte und Aufbereitung
Im kleinflächigen Anbau werden die Pflanzen händisch mit der Sichel geerntet oder die
Blätter werden am Wildstandort gesammelt. Der richtige Zeitpunkt hierfür sind die
Morgenstunden nachdem der Tau abgetrocknet ist. Viel schneller geht die Ernte
natürlich mit dem „Supercut“ –Mäher, den es entweder für eine Person oder auch 2
Personen gibt.
Erträge
Trockenware Kraut
Blattanteil am Kraut beträgt
80 – 100 kg/Ar
60 - 90 kg/Ar
Zeitpunkt
Der erste Aufwuchs wird kurz vor der Blüte (etwa
Anfang/Mitte Juni) geschnitten, der zweite
Aufwuchs wird Ende August, Anfang September
geerntet.
Frisch geschnittenes Erntegut
Verarbeitung
Frauenmantel kann man ganz gut auf natürlicher Weise an einem schattigen und
luftigen Ort trocknen. Eine Trocknung mittels einer Trockenanlage ist jedoch
empfehlenswert. Dann ist eine rasche Trocknung bei Temperaturen von maximal 35 °C
nötig.
Die erwünschten acht bis zehn Prozent Restfeuchte sind erreicht, wenn das Erntegut
rascheltrocken ist. Je nach Trocknungssystem dauert dieser Vorgang acht bis 24
Stunden. Die Trocknung kann in Kasten- oder Etagentrocknern, am besten auf
allerdings sehr teuren – Mehrbandtrocknungsanlagen, durchgeführt werden. Eine
Lufttrocknung kleinerer Mengen im Schatten bei guter Belüftung auf Rosten oder
Jutedarren in einer etwa fünf Zentimeter starken Schicht ist ebenfalls möglich. Die
Trocknungsdauer beträgt hierbei aber mehrere Tage.
Nach der Trocknung ist die Droge geschützt vor Feuchtigkeit (auch Luftfeuchte!), Licht
und Lagerschädlingen, zum Beispiel in Papier-, Jute- oder Kunststoffsäcken,
aufzubewahren.
Droge des Frauenmantel
Literaturnachweise
Ben-Erik van Wyk: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart; ISBN 3-8047-2069-2, 2004
A. Poletti; H. Schilcher; A. Müller: HEILKRÄFTIGE PFLANZEN, Walter Hädecke Verlag, (1982). ISBN 3-7750-0104-2.
Lexikon der Arzeipflanzen und Drogen; Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.
M. Wichtl; Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage; Wissenschaftliche
Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2002.
H. Schilcher: Kleines Heilkräuter-Lexikon; Walter Hädecke Verlag, 1999; ISBN 3-7750-0316-9.
Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen; Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008.
Wikipedia; Freie Enzyklopädie.
L. Roth, M. Daunderer, K. Kormann; Giftpflanzen - Pflanzengifte; Ecomed Verlagsgesellschaft, 1988
Das große Buch der Hexenpflanzen, Moewig-Verlag,ISBN 978-3-86803-416-5
Gertrud Scherf „Zauberpflanzen – Hexenkräuter“, blv-Verlagsgesellschaft mbH, 2003, ISBN 3-405-16219-X
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Kulturanleitungen im Kräuteranbau
Cav. Heinrich Abraham 2015/16