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KUNSTRESTITUTION - Republik Österreich vor erneuter Klage | Bü...
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08.06.2015 10:13
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Grünbaum-Erben kündigen Restitutionsklage gegen Österreich an
03.06.2015 | 12:36 | (DiePresse.com)
Die Klage betrifft rund ein Dutzend Schiele-Werke aus der Albertina und dem Leopold
Museum, darunter "Tote Stadt III".
Die Erben des 1941 im KZ Dachau ermordeten Fritz Grünbaum wollen bei einem US-Gericht Klage
gegen die Republik Österreich einreichen. Sie erheben Ansprüche auf insgesamt 14 Werke von Egon
Schiele, die sich im Leopold Museums sowie der Albertina befinden. Man wolle "dem Beispiel Randolf
Schoenbergs und Maria Altmanns folgen, um Gerechtigkeit für Fritz und Elisabeth Grünbaum zu
erlangen".
Der Anwalt Schoenberg hatte sich vor zehn Jahren im Namen der Erben nach Bloch-Bauer für die
(schließlich erfolgreiche) Rückgabe von fünf Klimt-Gemälden aus der Österreichischen Galerie
Belvedere eingesetzt. Bei den von den Grünbaum-Erben geforderten Werken handelt es sich
hauptsächlich um Arbeiten auf Papier, aber auch um das bereits einmal umstrittene Gemälde "Tote
Stadt III".
Für den Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung verwies Anwalt Andreas Nödl auf die 2010
erfolgte Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission auf Basis der von Sonja Niederacher
erarbeiteten Dossiers, wonach "kein Tatbestand" im Sinne des Kunstrückgabegesetzes bestehe.
Sollten neue Dokumente zu einer Causa auftauchen, werde man sich damit befassen, bis dahin sehe
man aber "keinen Handlungsbedarf".
"Verfehlte Restitutionspolitik Österreichs"
Im Zuge einer Versteigerung im Vorjahr hatte das Museum angekündigt, dass sich die Privatstiftung
für den Fall, dass seitens der Grünbaum-Erben weiter behauptet werde, dass Schiele-Werke wie
"Tote Stadt III" aus der Sammlung Grünbaum heute nicht rechtmäßig im Besitz des Leopold
Museums seien, rechtliche Schritte vorbehalte. Die Albertina wollte am Mittwoch keine
Stellungnahme abgeben.
Die Grünbaum-Erben beklagen "die verfehlte Restitutionspolitik Österreichs", wodurch ihr "kein
anderer Weg (bleibt), als die Gerichte in den USA anzurufen, um Gerechtigkeit zu erlangen". Bisher
habe sich die Republik geweigert, ihrer Verpflichtung aus dem Staatsvertrag nachzukommen und
Raubkunst zurückzugeben. Die Klage wird laut dem neben Anwalt Raymond J. Dowd involvierten
Genealogen Herbert Gruber deshalb in den USA eingebracht, da laut österreichischem Recht eine
Klage aufgrund von Verjährung nicht möglich sei, beziehungsweise das Kunstrestitutionsgesetz "nicht
einmal Parteienstellung ermöglicht", wie er mitteilte.
Möglich sei die US-Klage, "da die Republik Österreich dort Besitz hat (das Kulturzentrum)". Es gebe
eine entsprechende Entscheidung des US Supreme Court, wonach eine solche Klage in New York
zulässig sei, da auch eines der Familienmitglieder dort wohnhaft sei.
Zu Albertina-Werken "voraussichtlich noch 2015" Entscheidung
Zu beiden Werken von Schiele, die sich in der Wiener Albertina befinden, soll es "voraussichtlich noch
2015" eine Empfehlung des Kunstrückgabebeirats geben. Das teilte das Kulturministerium am
Mittwoch mit, nachdem bekannt wurde, dass die Erben nach Fritz Grünbaum eine Restitutionsklage
gegen die Republik Österreich vorbereiten.
Österreich gehe im Sinne des "international anerkannten Kunstrückgabegesetzes
verantwortungsbewusst mit der Provenienz der Sammlungen des Bundes um". Diese würde die
Kommission für Provenienzforschung entsprechend untersuchen. Und auch "Sitzender weiblicher
Rückenakt mit rotem Rock" sowie "Mutter und Kind" würde man prüfen, woraufhin im Anschluss der
Beirat eine Empfehlung abgebe.
08.06.2015 09:51
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Neuerlich wurde seitens des Ministeriums betont, dass die private Sammlung Leopold nicht dem
Kunstrückgabegesetz unterliegt. Genau das wollen die Erben mit ihrer Klage, die auch zwölf im
Leopold Museum befindliche Schiele-Arbeiten umfasst, vor Gericht allerdings anfechten. Bereits zuvor
hatte Anwalt Andreas Nödl für den Vorstand der Leopold Privatstiftung auf die 2010 erfolgte
Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission verwiesen. Damals wurde betreffend der Werke
"kein Tatbestand" im Sinne des Kunstrückgabegesetzes festgestellt.
Aufregung um Auktion im November
Bereits im November 2014 hatten zwei Schiele-Werke aus der Sammlung Grünbaum bei Auktionen in
den USA für Aufregung gesorgt: Wenige Tage vor der Versteigerung von "Stadt am blauen Fluss
(Krumau)" hatte Christie's New York das Werk als Raubkunst gekennzeichnet, was das Leopold
Museum zu scharfer Kritik veranlasste. Christie's übernehme "offenbar bewusst eine lückenhafte und
falsche Provenienzkette", äußerte das Museum sein Unverständnis. Das Werk erzielte schließlich
2,965 Millionen Dollar (2,38 Millionen Euro), der Erlös wurde zwischen den Besitzern und den
Grünbaum-Erben geteilt.
Ebenfalls aus der Sammlung Grünbaum, aber ohne Hinweis auf Raubkunst, wurde bei Sotheby's auch
Schieles "Sitzende mit angezogenem linken Bein (Torso)" für 1,325 Millionen Dollar ersteigert.
Grünbaum besaß mehr als 80 Schiele-Werke
Der 1880 in Brünn (Brno) geborene Fritz Grünbaum war Kabarettist, Schauspieler und Autor. Er
wurde 1941 als 60-Jähriger im Konzentrationslager Dachau bei München ermordet. Grünbaum besaß
eine große Kunstsammlung. Laut den Anwälten von Dunnington, Bartholow & Miller befanden sich
allein mehr als 80 Schiele-Werke in der Wiener Wohnung Grünbaums, als dieser von der Gestapo
wenige Tage nach dem sogenannten Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland festgenommen und
deportiert wurde.
Zu seiner Sammlung gehörte auch Schieles "Tote Stadt III". Das Gemälde wurde 1998 in New York
beschlagnahmt, vom US-Justizministerium aber wieder freigegeben und vom Leopold Museum nicht
als Restitutionsfall eingestuft.
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08.06.2015 09:51
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Restitution: Österreich droht wieder Klage
04.06.2015 | 18:29 | (Die Presse)
Erben des Kabarettisten Fritz Grünbaum wollen im Streit mit der Republik US-Gerichte
anrufen.
Mit Karl Farkas trat er regelmäßig im Simpl auf, doch dieser flüchtete 1938, Fritz Grünbaum hingegen
wurde von der Gestapo verhaftet und 1941 in Dachau ermordet. In seiner Wohnung hatte Grünbaum
eine große Kunstsammlung; allein von Schiele sollen sich bei der Festnahme mehr als 80 Werke dort
befunden haben.
14 Schiele-Bilder wollen seine Erben zurück, zwölf vom Leopold-Museum, zwei von der Albertina. Es
bleibe ihnen „kein anderer Weg, als die Gerichte in den USA anzurufen“, haben sie jetzt angekündigt.
Die Erben sehen sich als Opfer von Österreichs „verfehlter Restitutionspolitik“ und wollen die
Republik klagen. Diese weigere sich, „ihrer Verpflichtung aus dem Staatsvertrag nachzukommen und
Raubkunst zurückzugeben“. Dabei orientieren sich die Erben am Vorgehen von Maria Altmann und
ihrem Anwalt, Randolf Schoenberg, im Fall „Adele“ – auch da erwies sich der Umweg über die USA
als erfolgreich.
Gesetz gelte auch für Leopold-Werke
Das alte Problem ist, dass das Kunstrückgabegesetz nur Bundesmuseen umfasst, nicht private
Stiftungen wie das Leopold-Museum (was die Erben freilich anfechten wollen). In seiner Reaktion auf
die Klageankündigung hat das Ministerium daher nur eine Empfehlung des Kunstrückgabebeirats für
die Albertina-Bilder angekündigt („Sitzender weiblicher Rückenakt mit rotem Rock“, „Mutter und
Kind“) – „voraussichtlich“ noch heuer – und verweist in Sachen Leopold-Museum auf die
Entscheidung der unter Claudia Schmied eingesetzten Michalek-Kommission 2010: Diese
Schiele-Werke wären auch dann nicht nach dem Gesetz rückgabepflichtig, wenn sie Bundeseigentum
wären.
Unter den beanspruchten Schiele-Werken ist auch „Tote Stadt III“, das schon einmal Ende der
Neunziger für Aufsehen gesorgt hat: Gemeinsam mit dem „Bildnis Wally“ wurde es in New York
beschlagnahmt, bald darauf aber dem Leopold-Museum wieder zurückgegeben. (sim)
© DiePresse.com
08.06.2015 09:54
Kurzmeldungen / ZIB 1 vom 03.06.2015 um 19.30 Uhr Beitrag / ZIB 24 vom 03.06.2015 um 23.30 Uhr
Schiele-Werke: Grünbaum-Erben klagen - wien.ORF.at
1 von 3
http://wien.orf.at/news/stories/2714463/
Österreich steht möglicherweise vor einem neuen Restitutionsfall. Die Erben nach
Fritz Grünbaum bereiten in den USA eine Klage vor. Es geht um 14 Bilder von
Egon Schiele aus dem Leopold Museum und der Albertina. Eine Entscheidung
könnte es heuer geben.
„Den Opfern der verfehlten Restitutionspolitik Österreichs“ bleibe „kein anderer Weg, als die
Gerichte in den USA anzurufen, um Gerechtigkeit zu erlangen“, hieß es in einer Aussendung des
Anwalts der Erben. Darin wird auch darüber geklagt, dass die Republik Österreich sich weigere,
„ihrer Verpflichtung aus dem Staatsvertrag nachzukommen und Raubkunst zurückzugeben“. Die
Klage werde in den USA eingebracht, weil laut österreichischem Recht eine Klage aufgrund von
Verjährung nicht möglich sei bzw. das Kunstrestitutionsgesetz nicht einmal Parteienstellung
ermögliche.
Weil die Republik Österreich in den USA Besitz hat, ist dort eine Klage möglich. Dem Anwalt
zufolge gibt es eine Entscheidung des US Supreme Court, wonach eine Klage in New York
zulässig sei, da auch eines der Familienmitglieder dort wohnhaft sei. Die Sammlung Leopold fällt
nicht unter das österreichische Restitutionsgesetz, das will der Anwalt vor Gericht anfechten.
15 Jahre auf Antwort gewartet
Fritz Grünbaum wurde im Konzentrationslager Dachau ermordet, seine Kunstsammlung geraubt.
15 Jahre forderten die Erben eine Restitution der Egon Schiele-Werke aus Albertina und Leopold
Museum - ohne Reaktion. „Man hätte sich viel Ärger, Aufregung und Geld sparen können“,
meinte Erika Jakubovits von der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) 2006 angesichts des sechs
Jahre währenden Rechtsstreits, den Maria Altmann gegen die Republik Österreich geführt hat.
Liebespaar, 1912, und „Rote Bluse“, 1913
Bei den Werken, die die Erben nach Fritz Grünbaum zurückfordern, handelt es sich um folgende
Arbeiten von Egon Schiele:
Leopold Museum:
„Liebespaar“, 1912 Bleistift, Aquarell und Gouache
„Mädchen“ (Akt mit gelbem Tuch), Bleistift und Gouache, 1913
„Andacht“, 1912 Bleistift, Aquarell und Gouache
„Stehender Frauenakt von vorne Bleistift, Aquarell und Gouache mit orangefarbenen
Strümpfen“, 1914
„Liegende mit hochgeschobener Unterwäsche, Bleistift“, Bleistift 1914
"Liegende mit erhobenem rechten Bein, Bleistift, 1914
„Drei weibliche Akte“, (k.A. zum Jahr), Buntstift und Aquarell
„Tote Stadt III“, 1911 Gouache auf Holz
„Selbstbildnis mit Grimasse“, Schwarze Kreide, Aquarell und Tempera, (k.A. zum Jahr)
„Selbstbildnis als Büsser“, 1911 Bleistift
„Rote Bluse“, 1913 Bleistift, Aquarell und Gouache
„Sich umarmende Akte“, 1914 Schwarze Kreide und Tempera
Albertina:
"Sitzender weiblicher Rückenakt mit rotem Rock, Bleistift, Aquarell und Gouache, 1914
„Mutter und Kind“, Kohle, 1915
08.06.2015 09:59
Schiele-Werke: Grünbaum-Erben klagen - wien.ORF.at
2 von 3
http://wien.orf.at/news/stories/2714463/
Foto/Grafik: GNU Free Documentation Licens
Tote Stadt III Egon Schiele, 1911 Öl auf Holz, 37,3 × 29,8 cm Leopold Museum Wien
Kulturministerium: Entscheidung noch heuer
Zu den beiden Werken aus der Sammlung Grünbaum, die sich in der Albertina befinden, soll es
„voraussichtlich noch 2015“ eine Empfehlung des Kunstrückgabebeirats geben. Das teilte das
Kulturministerium am Mittwoch mit. Österreich gehe im Sinne des „international anerkannten
Kunstrückgabegesetzes verantwortungsbewusst mit der Provenienz der Sammlungen des
Bundes um“.
Diese würde die Kommission für Provenienzforschung entsprechend untersuchen. Und auch
„Sitzender weiblicher Rückenakt mit rotem Rock“ sowie „Mutter und Kind“ würde man prüfen,
woraufhin im Anschluss der Beirat eine Empfehlung abgebe. Neuerlich wurde seitens des
Ministeriums betont, dass die private Sammlung Leopold nicht dem Kunstrückgabegesetz
unterliegt.
Leopold Museum: „Kein Handlungsbedarf“
Für den Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung verwies Anwalt Andreas Nödl gegenüber
08.06.2015 09:59
Schiele-Werke: Grünbaum-Erben klagen - wien.ORF.at
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http://wien.orf.at/news/stories/2714463/
der APA auf die 2010 erfolgte Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission auf Basis
der von Sonja Niederacher erarbeiteten Dossiers, wonach „kein Tatbestand“ im Sinne des
Kunstrückgabegesetzes bestehe. Sollten neue Dokumente zu einer Causa auftauchen, werde
man sich damit befassen, bis dahin sehe man aber „keinen Handlungsbedarf“.
Im Zuge einer Versteigerung im Vorjahr hatte das Museum angekündigt, dass sich die
Privatstiftung für den Fall, dass seitens der Grünbaum-Erben weiter behauptet werde, dass
Schiele-Werke wie „Tote Stadt III“ aus der Sammlung Grünbaum heute nicht rechtmäßig im
Besitz des Leopold Museums seien, rechtliche Schritte vorbehalte. Die Albertina wollte am
Mittwoch gegenüber der APA keine Stellungnahme abgeben.
Kein Ende für Restitution
Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) hatte sich erst Anfang Juni vor kurzem
gegen einen Schlussstrich bei der Restitution ausgesprochen - mehr dazu in Mailath-Pokorny:
Kein Ende für Restitution <http://wien.orf.at/news/stories/2714214/> .
Mit dem Kampf um die Rückgabe der „Goldenen Adele“ von Gustav Klimt beschäftigt sich ein
Hollywood-Film, der ab dieser Woche auch in Österreich zu sehen ist. Helen Mirren als Maria
Altmann, Ryan Reynolds als ihr Anwalt und Daniel Brühl als Aufdeckerjournalist Hubertus
Czernin sind in den Hauptrollen zu sehen. Der Staat Österreich bekommt sein Fett ab, Kritik gab
es im Vorfeld aber an einigen Filmszenen, die nicht der Realität entsprechen - mehr dazu in
Hollywood, die Nazis und Österreich <http://orf.at/stories/2281448/> (news.ORF.at).
Links:
Fritz Grünbaum <http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Gr%C3%BCnbaum>
(Wikipedia)
Leopold Museum <http://www.leopoldmuseum.org/>
Albertina <http://www.albertina.at/>
Restitution und Entschädigung <http://www.wien.gv.at/kultur/archiv
/geschichte/ueberblick/restitution.html> (Stadt Wien)
Publiziert am 03.06.2015
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08.06.2015 09:59
Grünbaum-Erben kündigen Restitutionsklage gegen Österreich an - Res... http://derstandard.at/2000016891925/Gruenbaum-Erben-kuendigen-Res...
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derStandard.at › Kultur › Kulturpolitik › Restitutionsfragen
Grünbaum-Erben kündigen Restitutionsklage
gegen Österreich an
3. Juni 2015, 12:31
Rund ein Dutzend Schiele-Werke aus Albertina und Leopold
Museum betroffen
Wien - Die Erben des 1941 im KZ Dachau ermordeten Fritz
Grünbaum wollen bei einem US-Gericht Klage gegen die
Republik Österreich einreichen. Sie erheben Ansprüche auf
insgesamt 14 Werke von Egon Schiele, die sich im Leopold
Museums sowie der Albertina befinden. Man wolle "dem
Beispiel Randolf Schoenbergs und Maria Altmanns folgen, um
Gerechtigkeit für Fritz und Elisabeth Grünbaum zu erlangen".
Der Anwalt Schoenberg hatte sich vor zehn Jahren im Namen
der Erben nach Bloch-Bauer für die (schließlich erfolgreiche)
Rückgabe von fünf Klimt-Gemälden aus der Österreichischen
Galerie Belvedere eingesetzt. Bei den von den
Grünbaum-Erben geforderten Werken handelt es sich
hauptsächlich um Arbeiten auf Papier, aber auch um das bereits
einmal umstrittene Gemälde "Tote Stadt III", das 1998
gemeinsam mit dem "Bildnis Wally" in New York beschlagnahmt,
aber im Jahr darauf an das Leopold Museum zurückgegeben
worden war.
"Kein Handlungsbedarf"
Für den Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung verwies
Anwalt Andreas Nödl gegenüber der APA auf die 2010 erfolgte
Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission auf Basis
der von Sonja Niederacher erarbeiteten Dossiers, wonach "kein
Tatbestand" im Sinne des Kunstrückgabegesetzes bestehe.
Sollten neue Dokumente zu einer Causa auftauchen, werde
man sich damit befassen, bis dahin sehe man aber "keinen
Handlungsbedarf".
Im Zuge einer Versteigerung im Vorjahr hatte das Museum
angekündigt, dass sich die Privatstiftung für den Fall, dass
seitens der Grünbaum-Erben weiter behauptet werde, dass
Schiele-Werke wie "Tote Stadt III" aus der Sammlung Grünbaum
heute nicht rechtmäßig im Besitz des Leopold Museums seien,
rechtliche Schritte vorbehalte. Die Albertina wollte am Mittwoch
gegenüber der APA keine Stellungnahme abgeben.
Die Grünbaum-Erben beklagen in ihrer Aussendung "die
verfehlte Restitutionspolitik Österreichs", wodurch ihr "kein
anderer Weg (bleibt), als die Gerichte in den USA anzurufen,
um Gerechtigkeit zu erlangen". Bisher habe sich die Republik
geweigert, ihrer Verpflichtung aus dem Staatsvertrag
nachzukommen und Raubkunst zurückzugeben. Die Klage wird
laut dem neben Anwalt Raymond J. Dowd involvierten
Genealogen Herbert Gruber deshalb in den USA eingebracht,
da laut österreichischem Recht eine Klage aufgrund von
Verjährung nicht möglich sei, beziehungsweise das
Kunstrestitutionsgesetz "nicht einmal Parteienstellung
08.06.2015 10:23
Grünbaum-Erben kündigen Restitutionsklage gegen Österreich an - Res... http://derstandard.at/2000016891925/Gruenbaum-Erben-kuendigen-Res...
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ermöglicht", wie er der APA auf Anfrage mitteilte.
Möglich sei die US-Klage, "da die Republik Österreich dort
Besitz hat (das Kulturzentrum)". Es gebe eine entsprechende
Entscheidung des US Supreme Court, wonach eine solche
Klage in New York zulässig sei, da auch eines der
Familienmitglieder dort wohnhaft sei. Die Sammlung Leopold
fällt nicht unter das österreichische Restitutionsgesetz, was man
jedoch vor Gericht anfechten will.
Auktionen in den USA
Bereits im November 2014 hatten zwei Schiele-Werke aus der
Sammlung Grünbaum bei Auktionen in den USA für Aufregung
gesorgt: Wenige Tage vor der Versteigerung von "Stadt am
blauen Fluss (Krumau)" hatte Christie's New York das Werk als
Raubkunst gekennzeichnet, was das Leopold Museum zu
scharfer Kritik veranlasste. Christie's übernehme "offenbar
bewusst eine lückenhafte und falsche Provenienzkette", äußerte
das Museum sein Unverständnis. Das Werk erzielte schließlich
2,965 Mio. Dollar (2,38 Mio. Euro), der Erlös wurde zwischen
den Besitzern und den Grünbaum-Erben geteilt. Ebenfalls aus
der Sammlung Grünbaum, aber ohne Hinweis auf Raubkunst,
wurde bei Sotheby's auch Schieles "Sitzende mit angezogenem
linken Bein (Torso)" für 1,325 Mio. Dollar ersteigert.
Der 1880 in Brünn (Brno) geborene Fritz Grünbaum war
Kabarettist, Schauspieler und Autor. Er trat im Simpl auf und
perfektionierte zusammen mit seinem Partner Karl Farkas das
Konzept der Doppelconference zwischen einem vermeintlich
G'scheiten und einem vordergründig Blöden. Beide waren
Juden. Während Farkas 1938 die Flucht vor den Nazis gelang,
wurde Grünbaum 1941 als 60-Jähriger im Konzentrationslager
Dachau bei München ermordet.
Grünbaum besaß eine große Sammlung auch mit Werken
anderer Größen der Kunstgeschichte. Laut den Anwälten von
Dunnington, Bartholow & Miller befanden sich allein mehr als 80
Schiele-Werke in der Wiener Wohnung Grünbaums, als dieser
von der Gestapo wenige Tage nach dem sogenannten
"Anschluss" Österreichs an Hitler-Deutschland festgenommen
und deportiert wurde. (APA, 3.5.2015)
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Der Souvenir Jäger
In der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins FORBES
Austria erzählt Guntram Fessler, wie ihm ausgerechnet ein
Känguru seinen Weg zum Erfolg geebnet hat.
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08.06.2015 10:23
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08.06.2015 10:23
kleinezeitung.at
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03.06.2015 | 16:52 | (Kleine Zeitung)
Die Nachkommen von Fritz Grünbaum wollen in den USA eine Restitutionsklage gegen Österreich
einreichen. Betroffen sind 14 Schiele-Werke aus der Albertina und dem Leopold Museum. Letzteres sieht
"keinen Tatbestand".
Die Republik Österreich steht möglicherweise vor einem neuen Restitutionsfall. Wie der Rechtsvertreter
der Erben nach Fritz Grünbaum am Mittwoch in einer Aussendung ankündigt, ist eine Klage in
Vorbereitung. Laut dem ebenfalls unterzeichnenden Genealogen Herbert Gruber handelt es sich dabei um
rund ein Dutzend Egon-Schiele-Arbeiten aus dem Leopold Museum sowie zwei Werke aus der Albertina.
Laut Aussendung bleibe "den Opfern der verfehlten Restitutionspolitik Österreichs kein anderer Weg, als
die Gerichte in den USA anzurufen, um Gerechtigkeit zu erlangen". Die Familie von Fritz Grünbaum
beklage, dass die Republik Österreich sich weigert, "ihrer Verpflichtung aus dem Staatsvertrag
nachzukommen und Raubkunst zurückzugeben".
Fritz Grünbaum wurde im Konzentrationslager Dachau ermordet, seine Kunstsammlung geraubt. Seit 15
Jahren forderten die Erben eine Restitution der Schiele-Werke aus der Albertina und dem Leopold
Museum.
Für den Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung verwies Anwalt Andreas Nödl auf die 2010 erfolgte
Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission auf Basis der von Sonja Niederacher erarbeiteten
Dossiers, wonach "kein Tatbestand" im Sinne des Kunstrückgabegesetzes bestehe. Sollten neue
Dokumente zu einer Causa auftauchen, werde man sich damit befassen, bis dahin sehe man "keinen
Handlungsbedarf".
Zu den beiden Schiele-Werken aus der Sammlung Grünbaum, die sich in der Wiener Albertina befinden,
soll es "voraussichtlich noch 2015" eine Empfehlung des Kunstrückgabebeirats geben. Das teilte das
Kulturministerium mit, nachdem bekannt wurde, dass die Erben nach Fritz Grünbaum eine
Restitutionsklage gegen die Republik Österreich vorbereiten.
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08.06.2015 10:02
Restitutionsklage gegen Österreich angekündigt • NEWS.AT
1 von 3
FAKTEN
http://www.news.at/a/gruenbaum-erben-restitutionsklage-oesterreich-s...
Mittwoch, 3. Juni 2015 von apa/red - 17
Grünbaum-Erben wollen Klage einreichen. Rund ein Dutzend Schiele-Werke betroffen.
© Bild:
APA/Barbara Gindl
Die Erben des 1941 im KZ Dachau ermordeten Fritz Grünbaum wollen bei einem US-Gericht Klage gegen
die Republik Österreich einreichen. Sie erheben Ansprüche auf insgesamt 14 Werke von Egon Schiele,
die sich im Leopold Museums sowie der Albertina befinden. Man wolle "dem Beispiel Randolf
Schoenbergs und Maria Altmanns folgen, um Gerechtigkeit für Fritz und Elisabeth Grünbaum zu
erlangen".
Der Anwalt Schoenberg hatte sich vor zehn Jahren im Namen der Erben nach Bloch-Bauer für die (schließlich
erfolgreiche) Rückgabe von fünf Klimt-Gemälden aus der Österreichischen Galerie Belvedere eingesetzt. Bei
den von den Grünbaum-Erben geforderten Werken handelt es sich hauptsächlich um Arbeiten auf Papier, aber
auch um das bereits einmal umstrittene Gemälde "Tote Stadt III", das 1998 gemeinsam mit dem "Bildnis Wally"
in New York beschlagnahmt, aber im Jahr darauf an das Leopold Museum zurückgegeben worden war.
Für den Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung verwies Anwalt Andreas Nödl gegenüber der APA auf die
2010 erfolgte Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission auf Basis der von Sonja Niederacher
erarbeiteten Dossiers, wonach "kein Tatbestand" im Sinne des Kunstrückgabegesetzes bestehe. Sollten neue
Dokumente zu einer Causa auftauchen, werde man sich damit befassen, bis dahin sehe man aber "keinen
Handlungsbedarf".
Im Zuge einer Versteigerung im Vorjahr hatte das Museum angekündigt, dass sich die Privatstiftung für den Fall,
dass seitens der Grünbaum-Erben weiter behauptet werde, dass Schiele-Werke wie "Tote Stadt III" aus der
Sammlung Grünbaum heute nicht rechtmäßig im Besitz des Leopold Museums seien, rechtliche Schritte
vorbehalte. Die Albertina wollte am Mittwoch gegenüber der APA keine Stellungnahme abgeben.
08.06.2015 10:28
Restitutionsklage gegen Österreich angekündigt • NEWS.AT
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http://www.news.at/a/gruenbaum-erben-restitutionsklage-oesterreich-s...
Die Grünbaum-Erben beklagen in ihrer Aussendung "die verfehlte Restitutionspolitik Österreichs", wodurch ihr
"kein anderer Weg (bleibt), als die Gerichte in den USA anzurufen, um Gerechtigkeit zu erlangen". Bisher habe
sich die Republik geweigert, ihrer Verpflichtung aus dem Staatsvertrag nachzukommen und Raubkunst
zurückzugeben. Die Klage wird laut dem neben Anwalt Raymond J. Dowd involvierten Genealogen Herbert
Gruber deshalb in den USA eingebracht, da laut österreichischem Recht eine Klage aufgrund von Verjährung
nicht möglich sei, beziehungsweise das Kunstrestitutionsgesetz "nicht einmal Parteienstellung ermöglicht", wie
er der APA auf Anfrage mitteilte.
Möglich sei die US-Klage, "da die Republik Österreich dort Besitz hat (das Kulturzentrum)". Es gebe eine
entsprechende Entscheidung des US Supreme Court, wonach eine solche Klage in New York zulässig sei, da
auch eines der Familienmitglieder dort wohnhaft sei. Die Sammlung Leopold fällt nicht unter das österreichische
Restitutionsgesetz, was man jedoch vor Gericht anfechten will.
Bereits im November 2014 hatten zwei Schiele-Werke aus der Sammlung Grünbaum bei Auktionen in den USA
für Aufregung gesorgt: Wenige Tage vor der Versteigerung von "Stadt am blauen Fluss (Krumau)" hatte
Christie's New York das Werk als Raubkunst gekennzeichnet, was das Leopold Museum zu scharfer Kritik
veranlasste. Christie's übernehme "offenbar bewusst eine lückenhafte und falsche Provenienzkette", äußerte
das Museum sein Unverständnis. Das Werk erzielte schließlich 2,965 Mio. Dollar (2,38 Mio. Euro), der Erlös
wurde zwischen den Besitzern und den Grünbaum-Erben geteilt. Ebenfalls aus der Sammlung Grünbaum, aber
ohne Hinweis auf Raubkunst, wurde bei Sotheby's auch Schieles "Sitzende mit angezogenem linken Bein
(Torso)" für 1,325 Mio. Dollar ersteigert.
Der 1880 in Brünn (Brno) geborene Fritz Grünbaum war Kabarettist, Schauspieler und Autor. Er trat im Simpl auf
und perfektionierte zusammen mit seinem Partner Karl Farkas das Konzept der Doppelconference zwischen
einem vermeintlich G'scheiten und einem vordergründig Blöden. Beide waren Juden. Während Farkas 1938 die
Flucht vor den Nazis gelang, wurde Grünbaum 1941 als 60-Jähriger im Konzentrationslager Dachau bei
München ermordet.
Grünbaum besaß eine große Sammlung auch mit Werken anderer Größen der Kunstgeschichte. Laut den
Anwälten von Dunnington, Bartholow & Miller befanden sich allein mehr als 80 Schiele-Werke in der Wiener
Wohnung Grünbaums, als dieser von der Gestapo wenige Tage nach dem sogenannten "Anschluss"
Österreichs an Hitler-Deutschland festgenommen und deportiert wurde.
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08.06.2015 10:29
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben - Osttirol Online http://www.osttirol-online.at/aktuelles/welt-news/103390-oesterreich-d...
2 von 3
08.06.2015 10:29
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben - Osttirol Online http://www.osttirol-online.at/aktuelles/welt-news/103390-oesterreich-d...
3 von 3
08.06.2015 10:29
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben - Salzburger ...
http://www.salzburg.com/nachrichten/oesterreich/kultur/sn/artikel/oest...
ÖSTERREICH | KULTUR
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben
Von Apa | 03.06.2015 - 16:31 | Kommentieren
Die Erben des 1941 im KZ Dachau ermordeten Fritz Grünbaum wollen bei
einem US-Gericht Klage gegen die Republik Österreich einreichen.
Bild aus der Kunstsammlung von Fritz Grünbaum.Sie
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BILD: SN/APA/THE YORCK PROJECT: 10.000 ME
Ansprüche auf
insgesamt 14 Werke
von Egon Schiele, die sich im Leopold Museums
sowie der Albertina befinden. Man wolle "dem Beispiel Randolf Schoenbergs
und Maria Altmanns folgen, um Gerechtigkeit für Fritz und Elisabeth
Grünbaum zu erlangen".
Der Anwalt Schoenberg hatte sich vor zehn Jahren im Namen der Erben nach
Bloch-Bauer für die (schließlich erfolgreiche) Rückgabe von fünf KlimtGemälden aus der Österreichischen Galerie Belvedere eingesetzt. Bei den von
den Grünbaum-Erben geforderten Werken handelt es sich hauptsächlich um
Arbeiten auf Papier, aber auch um das bereits einmal umstrittene Gemälde
"Tote Stadt III", das 1998 gemeinsam mit dem "Bildnis Wally" in New York
beschlagnahmt, aber im Jahr darauf an das Leopold Museum zurückgegeben
worden war.
Für den Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung verwies Anwalt Andreas
Nödl gegenüber der APA auf die 2010 erfolgte Entscheidung der sogenannten
Michalek-Kommission auf Basis der von Sonja Niederacher erarbeiteten
Dossiers, wonach "kein Tatbestand" im Sinne des Kunstrückgabegesetzes
bestehe. Sollten neue Dokumente zu einer Causa auftauchen, werde man sich
damit befassen, bis dahin sehe man aber "keinen Handlungsbedarf".
Im Zuge einer Versteigerung im Vorjahr hatte das Museum angekündigt, dass
sich die Privatstiftung für den Fall, dass seitens der Grünbaum-Erben weiter
behauptet werde, dass Schiele-Werke wie "Tote Stadt III" aus der Sammlung
Grünbaum heute nicht rechtmäßig im Besitz des Leopold Museums seien,
rechtliche Schritte vorbehalte. Die Albertina wollte am Mittwoch gegenüber der
APA keine Stellungnahme abgeben.
Die Grünbaum-Erben beklagen in ihrer Aussendung "die verfehlte
Restitutionspolitik Österreichs", wodurch ihr "kein anderer Weg (bleibt), als die
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08.06.2015 10:10
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben - Salzburger ...
http://www.salzburg.com/nachrichten/oesterreich/kultur/sn/artikel/oest...
Gerichte in den USA anzurufen, um Gerechtigkeit zu erlangen". Bisher habe sich
die Republik geweigert, ihrer Verpflichtung aus dem Staatsvertrag
nachzukommen und Raubkunst zurückzugeben. Die Klage wird laut dem neben
Anwalt Raymond J. Dowd involvierten Genealogen Herbert Gruber deshalb in
den USA eingebracht, da laut österreichischem Recht eine Klage aufgrund von
Verjährung nicht möglich sei, beziehungsweise das Kunstrestitutionsgesetz
"nicht einmal Parteienstellung ermöglicht", wie er der APA auf Anfrage
mitteilte.
Möglich sei die US-Klage, "da die Republik Österreich dort Besitz hat (das
Kulturzentrum)". Es gebe eine entsprechende Entscheidung des US Supreme
Court, wonach eine solche Klage in New York zulässig sei, da auch eines der
Familienmitglieder dort wohne. Die Sammlung Leopold fällt nicht unter das
österreichische Restitutionsgesetz, was man jedoch vor Gericht anfechten will.
Bereits im November 2014 hatten zwei Schiele-Werke aus der Sammlung
Grünbaum bei Auktionen in den USA für Aufregung gesorgt: Wenige Tage vor
der Versteigerung von "Stadt am blauen Fluss (Krumau)" hatte Christie's New
York das Werk als Raubkunst gekennzeichnet, was das Leopold Museum zu
scharfer Kritik veranlasste. Christie's übernehme "offenbar bewusst eine
lückenhafte und falsche Provenienzkette", äußerte das Museum sein
Unverständnis. Das Werk erzielte schließlich 2,965 Mio. Dollar (2,38 Mio.
Euro), der Erlös wurde zwischen den Besitzern und den Grünbaum-Erben
geteilt. Ebenfalls aus der Sammlung Grünbaum, aber ohne Hinweis auf
Raubkunst, wurde bei Sotheby's auch Schieles "Sitzende mit angezogenem
linken Bein (Torso)" für 1,325 Mio. Dollar ersteigert.
Der 1880 in Brünn (Brno) geborene Fritz Grünbaum war Kabarettist,
Schauspieler und Autor. Er trat im Simpl auf und perfektionierte zusammen mit
seinem Partner Karl Farkas das Konzept der Doppelconference zwischen einem
vermeintlich G'scheiten und einem vordergründig Blöden. Beide waren Juden.
Während Farkas 1938 die Flucht vor den Nazis gelang, wurde Grünbaum 1941
als 60-Jähriger im Konzentrationslager Dachau bei München ermordet.
Grünbaum besaß eine große Sammlung auch mit Werken anderer Größen der
Kunstgeschichte. Laut den Anwälten von Dunnington, Bartholow & Miller
befanden sich allein mehr als 80 Schiele-Werke in der Wiener Wohnung
Grünbaums, als dieser von der Gestapo wenige Tage nach dem sogenannten
"Anschluss" Österreichs an Hitler-Deutschland festgenommen und deportiert
wurde.
Zu beiden Werken von Egon Schiele aus der Sammlung Grünbaum, die sich in
der Wiener Albertina befinden, soll es "voraussichtlich noch 2015" eine
Empfehlung des Kunstrückgabebeirats geben. Das teilte das Kulturministerium
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08.06.2015 10:10
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben - Salzburger ...
http://www.salzburg.com/nachrichten/oesterreich/kultur/sn/artikel/oest...
am Mittwoch mit, nachdem bekannt wurde, dass die Erben nach Fritz
Grünbaum eine Restitutionsklage gegen die Republik Österreich vorbereiten.
Österreich gehe im Sinne des "international anerkannten
Kunstrückgabegesetzes verantwortungsbewusst ?mit der Provenienz der
Sammlungen des Bundes um". Diese würde die Kommission für
Provenienzforschung entsprechend untersuchen. Und auch "Sitzender
weiblicher Rückenakt mit rotem Rock" sowie "Mutter und Kind" würde man
prüfen, woraufhin im Anschluss der Beirat eine Empfehlung abgebe.
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08.06.2015 10:10
Schiele-Restitution: Fritz Grünbaum-Erben klagen Republik Österreich...
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http://www.heute.at/freizeit/kultur/art23668,1167877#
08.06.2015 10:24
Schiele-Restitution: Fritz Grünbaum-Erben klagen Republik Österreich...
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http://www.heute.at/freizeit/kultur/art23668,1167877#
Seit 15 Jahren wollen die Erben von Fritz Grünbaum die Egon Schiele-Sammlung der in
Dachau ermordeten Musik-Legende zurück - erfolglos. Nun reicht es ihnen, sie drohen
der Republik Österreich mit Klage.
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08.06.2015 10:24
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben | Tiroler Tage...
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http://www.tt.com/home/10103663-91/österreich-droht-restitutionskla...
08.06.2015 10:21
Österreich droht Restitutionsklage von Grünbaum-Erben | Tiroler Tage...
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08.06.2015 10:21
Sammlung Grünbaum: Empfehlung zu Albertina-Werken heuer zu erw...
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http://www.tt.com/home/10103538-91/sammlung-grünbaum-empfehlu...
08.06.2015 10:19
Wiener Zeitung Online
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http://www.wienerzeitung.at/_em_cms/globals/print.php?em_ssc=LC...
vom 03.06.2015, 12:40 Uhr
Update: 03.06.2015, 12:48 Uhr
Restitution
Von WZOnline, APA
Rund ein Dutzend Schiele-Werke aus Albertina und Leopold Museum betroffen.
Wien. Die Republik Österreich steht möglicherweise vor einem neuen
Restitutionsfall. Wie der Rechtsvertreter der Erben nach Fritz
Grünbaum ankündigt, ist eine Klage in Vorbereitung. Laut dem
ebenfalls unterzeichnenden Genealogen Herbert Gruber handelt es sich
dabei um rund ein Dutzend Schiele-Arbeiten aus dem Leopold Museum
sowie zwei Werke aus der Albertina.
Laut Aussendung bleibe "den Opfern der verfehlten Restitutionspolitik
Österreichs kein anderer Weg, als die Gerichte in den USA anzurufen,
um Gerechtigkeit zu erlangen". Die Familie von Fritz Grünbaum
beklage, dass die Republik Österreich sich weigert, "ihrer Verpflichtung
aus dem Staatsvertrag nachzukommen und Raubkunst
zurückzugeben".
URL: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/kulturpolitik/755413_Gruenbaum-Erben-kuendigen-Klage-an.html
© 2015 Wiener Zeitung
08.06.2015 10:31
Neue Begehrlichkeiten nach Egon Schieles "Tote Stadt III"
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http://kurier.at/kultur/kunst/neue-begehrlichkeiten-nach-egon-schieles-...
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Neue Begehrlichkeiten nach Egon Schieles "Tote Stadt III"
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Neue Begehrlichkeiten nach Egon Schieles "Tote Stadt III"
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http://kurier.at/kultur/kunst/neue-begehrlichkeiten-nach-egon-schieles-...
08.06.2015 10:15
4. Juni 2015
Grünbaum-Erben wollen gegen Österreich
klagen
Wien, New York. Die Erben des 1941 im KZ Dachau ermordeten Fritz Grünbaum wollen bei
einem US-Gericht Klage gegen die Republik Österreich einreichen. Sie erheben Ansprüche
auf insgesamt 14 Werke von Egon Schiele, die sich im Leopold Museum sowie in der
Albertina befinden. Man wolle „dem Beispiel Randolf Schoenbergs und Maria Altmanns
folgen, um Gerechtigkeit für Fritz und Elisabeth Grünbaum zu erlangen“.
Der Anwalt Schoenberg hatte sich vor zehn Jahren im Namen der Erben nach Bloch-Bauer
für die (schließlich erfolgreiche) Rückgabe von fünf Klimt-Gemälden aus der österreichischen
Galerie Belvedere eingesetzt. Bei den von den Grünbaum-Erben geforderten Werken handelt
es sich hauptsächlich um Arbeiten auf Papier, aber auch um das bereits einmal umstrittene
Gemälde „Tote Stadt III“, das 1998 gemeinsam mit dem „Bildnis Wally“ in New York
beschlagnahmt, aber im Jahr darauf an das Leopold Museum zurückgegeben worden war.
Museum habe keinen Handlungsbedarf
Für den Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung verwies Anwalt Andreas Nödl auf die
2010 erfolgte Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission auf Basis der von Sonja
Niederacher erarbeiteten Dossiers, wonach „kein Tatbestand“ im Sinne des
Kunstrückgabegesetzes bestehe. Sollten neue Dokumente zu einer Causa auftauchen, werde
man sich damit befassen, bis dahin sehe man aber „keinen Handlungsbedarf“.
Die Grünbaum-Erben beklagen in ihrer Aussendung „die verfehlte Restitutionspolitik
Österreichs“, wodurch ihr „kein anderer Weg (bleibt), als die Gerichte in den USA anzurufen,
um Gerechtigkeit zu erlangen“. Bisher habe sich die Republik geweigert, ihrer Verpflichtung
aus dem Staatsvertrag nachzukommen und Raubkunst zurückzugeben. Die Klage wird laut
dem neben Anwalt Raymond J. Dowd involvierten Genealogen Herbert Gruber deshalb in den
USA eingebracht, da laut österreichischem Recht eine Klage aufgrund von Verjährung nicht
möglich sei, beziehungsweise das Kunstrestitutionsgesetz „nicht einmal Parteienstellung
ermöglicht“
Neues Volksblatt - Grünbaum-Erben wollen Österreich klagen
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http://www.volksblatt.at/kulturmedien/gruenbaum_erben_wollen_oeste...
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Montag, 8. Juni 2015
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Grünbaum-Erben wollen Österreich klagen
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Die Nachkommen des Kabarettisten fordern die Restitution von
insgesamt 14 Schiele-Werken aus Leopold Museum und Albertina
Die Erben des 1941 im KZ Dachau ermordeten Fritz Grünbaum wollen bei
einem US-Gericht Klage gegen die Republik Österreich einreichen. Sie
erheben Ansprüche auf 14 Werke von Egon Schiele, von denen sich zwölf
im Leopold Museum und zwei in der Albertina befinden — darunter das
bereits einmal umstrittene Gemälde „Tote Stadt III“, das 1998 mit dem
„Bildnis Wally“ in New York beschlagnahmt, aber im Jahr darauf an das
Leopold Museum zurückgegeben worden war.
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Das Leopold Museum beruft sich im aktuellen Fall laut Anwalt Andreas
Nödl auf die Entscheidung der sogenannten Michalek-Kommission aus
dem Jahr 2010, wonach „kein Tatbestand“ im Sinne des
Kunstrückgabegesetzes bestehe. Sollten neue Dokumente zu einer Causa
auftauchen, werde man sich damit befassen, bis dahin sehe man aber
keinen „Handlungsbedarf“. Zu den beiden Werken von Egon Schiele aus
der Sammlung Grünbaum, die sich in der Wiener Albertina befinden, soll
es „voraussichtlich noch 2015“ eine Empfehlung des
Kunstrückgabebeirats geben, wie das Kulturministerium mitteilte.
Die Grünbaum-Erben beklagen in ihrer Aussendung „die verfehlte
Restitutionspolitik Österreichs“, wodurch ihnen „kein anderer Weg
(bleibt), als die Gerichte in den USA anzurufen, um Gerechtigkeit zu
erlangen“. Bisher habe sich die Republik geweigert, ihrer Verpflichtung
aus dem Staatsvertrag nachzukommen und Raubkunst zurückzugeben.
Die Klage werde in den USA eingebracht, da sie in Österreich aufgrund
von Verjährung nicht möglich sei und die Republik Österreich in den USA
Besitz habe (das Kulturzentrum). Die Sammlung Leopold fällt nicht unter
das österreichische Restitutionsgesetz, was man vor Gericht anfechten
will.
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Von Fritz Grünbaums Erben zurückgefordert: Schieles „Tote Stadt III“
© Foto: APA/Stiftung Leopold
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe
vom Freitag den 5. Juni 2015
08.06.2015 10:01