Seltene Erden – Strategisches Handeln ist gefordert Seite 10

www.beschaffung-aktuell.de
2015
05
Das Magazin für Strategischen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik
Die Seltenen Erden sind für die
Weltwirtschaft von enormer
Bedeutung – Gespräch mit
Prof. Dr. Gerhard Sextl und
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky
über die Zukunft der Rohstoffe.
ROHSTOFFMÄRKTE
Seltene Erden – Strategisches
Handeln ist gefordert
Seite 10
EINKAUFSCONTROLLING
Knorr-Bremse schafft Transparenz auf Knopfdruck
FORKLIFT OF THE YEAR 2015
Ausgezeichnete Flurförderzeuge
Seite 37
SUPPLY-CHAIN-PLATTFORM
Management ohne Excel und E-Mail
Seite 16
Seite 14
Die Rohstoffpreise
können Sie nicht steuern.
Ihr Preisrisiko schon.
Intelligente Absicherung schafft eine zuverlässige Kalkulationsbasis.
Schwankende Rohstoffpreise bedeuten für Unternehmen ein enormes finanzielles Risiko. Daher
wird die aktive Steuerung dieser Preisrisiken immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
Bei Edel- und Industriemetallen, auf den Agrarmärkten sowie im Energie- und Emissionshandel:
auf die Experten der Commerzbank als langfristig orientierter Partner ist Verlass.
Nutzen Sie unsere Erfahrung als etablierter Anbieter im Rohstoffsegment mit der Expertise eines
anerkannten Rohstoff-Researchs und mit erfahrenen Spezialisten vor Ort, die Sie individuell beraten
und maßgeschneiderte Absicherungslösungen für Sie entwickeln. Weitere Informationen sowie
das monatlich aktualisierte Rohstoffradar finden Sie auf www.commerzbank.de/rohstoffe
*Umfrage des Deutsches Risk Magazins (Ausgabe Herbst 2014) zur Bewertung deutscher Derivatehändler. Diese Anzeige ist eine
Werbung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Diese Information stellt keine Anlageberatung bzw. Anlageempfehlung dar.
EDITORIAL
Urbane Minen nutzen
Sie stecken in Mobilgeräten, Computern und Windturbinen: die
Seltenen Erden. Sie heißen Tantal, Neodym, Indium oder Yttrium.
Sind sie erst einmal in einem Produkt verbaut, so sind sie oft verloren. Denn noch gibt es kein ausgereiftes Verfahren, um diese
Stoffe in großem Stil zurückzugewinnen. Außerdem sind in den
elektronischen Geräten nicht nur wertvolle Materialien verbaut,
sondern ebenso giftige Stoffe wie Quecksilber, Kadmium, Chrom
und die Ozonschicht gefährdende Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(FCKW). Das macht das Recycling nicht einfacher.
Dabei produziert die Welt so viel Elektroschrott wie nie zuvor. Aus
Deutschland werden nach Schätzungen mehr als 150 000 Tonnen gebrauchter Elektro- und Elektronikgeräte nach Afrika und
Asien exportiert. Die darin enthaltenen Metalle sind Milliarden
wert. Die Frage ist: Will man das Trennen weiterhin den Kindern
in Agbobloshie, einem Stadtteil von Ghanas Hauptstadt Accra,
überlassen?
Damit sich das ändert, müsste Verbrauchern, Industrie und auch
dem Staat klar werden, welche Ressourcen da vergeudet werden.
Es ist wichtig – auch für die Zukunft des Industriestandorts
Deutschland–, die Wiederverwertung von Elektronikschrott und
den darin enthaltenen Seltenen Erdmetallen zu fördern.
Wir beginnen mit dieser Ausgabe eine Serie rund um das spannende Thema „Seltene Erden“. Startpunkt ist ein Interview mit
Prof. Dr. Gerhard Sextl und Prof. Ronald Bogaschewsky (Seite 10).
Prof. Sextl kommt von der Julius-Maximilians-Universität und ist
Institutsleiter des Fraunhofer Instituts in Würzburg. Er beschäftigt sich u.a. sowohl mit der Entwicklung von Substitutionsmaterialien für kritische Metalle und Mineralien als auch mit der Entwicklung von wirtschaftlichen Verfahren zur Rückgewinnung
von Sekundärrohstoffen.
Lesen Sie die Expertenmeinung über die Hintergründe der Preisentwicklung dieser kritischen Rohstoffe und womit der Einkauf
in Zukunft rechnen sollte.
Ihre
Sabine Schulz-Rohde
Verantwortliche Redakteurin Beschaffung aktuell
Best-in-Class Softwarelösungen
››
››
››
››
Spend- und Savingsmanagement
Sourcing und SourcingPlus+
Vertragsmanagement
Lieferantenmanagement 360°
Beratungsleistungen
››
››
››
››
Strategische Einkaufsprozesse
Demand-2-Contract
Implementierungsleistungen
Change Management
www.bravosolution.com
[email protected]
telefon +49 89 121 93 35 - 0
INHALT
MANAGEMENT
FUHRPARK
10 Im Gespräch
Prof. Dr. Gerhard Sextl und Prof. Dr. Ronald
Bogaschewsky: Entwicklung der Rohstoff
märkte insbesondere Seltene Erden
14 Knorr-Bremse organisisert Einkauf neu
Mehr Transparenz durch Controllingsysstem
44 Haftungsrisiko Fuhrpark
Die Flotte hüten
46 Autotest BMW i3
Feiner kleiner für die Stadt
TRAVEL
16 Wertmanagement bei Top-Unternehmen
Integriertes Kostenmanagement
48 Hilfreiche Apps für Geschäftsreisende
Software-Tools sparen Zeit und Geld
20 Management ohne Excel und E-Mail
Transparente Lieferketten, reibungslose
Ersatzteilversorgung
49 Wo sich Geschäftsreisende wohlfühlen
Die beliebtesten Hotels
22 Supply Chain Management
Alle Risiken im Lieferantennetzwerk
50 Hotelbewertungsportal
Keine Haftung für unwahre Behauptungen
50 Die Digitalisierung des Reisens
Mobile Apps sind im Trend
24 Qualität und Einkauf
Qualität und Controlling –
Reine Fachaufgaben?
BETRIEB
28 Einkauf 4.0, Teil 3
Financial Supply Chain Management
LOGISTIK
30 Warehouse Management Systeme
Individuell oder integriert
52 Videokonferenzsysteme
Verbesserte Zusammenarbeit durch moderne
Medientechnik
54 Hellmann´sche Arbeitswelten
Zentrale in altem Getreidespeicher
37 IFOY Award 2015
Die Gewinner der Stapler Oscars im Überblick
Titelthema
Interview zu Seltenerdmetallen
Neodym gehört zu den Seltenerdmetallen: In
Kombination mit Eisen und Bor lassen sich damit die
derzeit stärksten Dauermagnete der Welt herstellen.
Durch eine Nickel-Kupfer-Nickel-Beschichtung
Seite 10
erhalten sie eine silberne Oberfläche.
4
Beschaffung aktuell 2015 05
Einkaufscontrolling
Einkäufer brauchen die richtigen Werkzeuge, um
strategisch arbeiten und Kosten langfristig senken zu
können. Grundlage dafür sind transparente Daten und
ein professionelles Einkaufscontrollingsystem, wie das
Seite 14
Beispiel Knorr-Bremse zeigt.
Forklift of the year 2015
Die Crème de la Crème der Flurförderfahrzeuge stellte sich dem harten Urteil
der internationalen Jury. Zwölf Flurförderzeuge und zwei Logistiklösungen
Seite 37
standen auf dem Prüfstand.
62. JAHRGANG
2015 05
FERTIGUNG
56 Industrie 4.0 (Teil 1)
Der Mensch im Internet der Dinge
58 Motoreinheit
Getriebeloser Schrittmacher
60 Drehmomentschlüssel
Rückverfolgbar montieren
62 Spannvorrichtung für Messmaschinen
Schneller zum Messpunkt
KARRIERE
74 Buchrezension
BME
68 Award „Excellence in e Solutions 2015“
AGCO gewinnt BME-Preis für elektronische
Beschaffung
RUBRIKEN
3
61
62
64
75
76
77
Ediorial
Inserentenverzeichnis
Firmenregister
Partner des Einkaufs
Stellenmarkt
Impressum/Vorschau
Meinung
Supply-Chain-Plattform
Der Baumaschinenhersteller Caterpillar
nutzt eine cloudbasierte Supply-ChainPlattform, die dafür sorgt, dass es auch
auf den entlegensten Baustellen nie
Seite 16
zum Stillstand kommt.
Arbeitswelten
In der Hauptverwaltung des Logistikdienstleisters
Hellmann setzt man in einer stylischen LoftAtmosphäre auf eine zukunftsorientierte Arbeitswelt.
Seite 54
MAGAZIN
PROZESSTECHNIK
Kräftiger Anstieg in Europa
Laut VDMA stehen
deutsche Hersteller
von Prozesstechnik
trotz der zunehmenden Konkurrenz an der
Spitze, wenn es darum
geht, anspruchsvolle
und innovative
Lösungen zu bieten.
(Foto: Dechema)
Im vergangenen Jahr stieg die Produktion
von Maschinen in Deutschland insgesamt
um 1,6 Prozent auf 198 Milliarden Euro.
Die Hersteller von Prozesstechnik hatten
mit einer Produktion von knapp 25 Milliarden Euro (+4 Prozent) daran einen Anteil
von 12,5 Prozent.
Anzeige
ban
s Kan
ische
ten
Klass
arian
FID-V
...
vier R on, eShop
nati
g
si
n
Ko
Bis zu 50% im Einkauf sparen:
C-Teile-Management
www.lederer-online.com
0001579414_000003.indd 1
„Vier von fünf Maschinen gehen in der Prozesstechnik ins Ausland“ sagt Dr. York Fusch,
Vorsitzender der VDMA Verfahrenstechnik
und Vorstandsvorsitzender der Körting
Hannover AG. Die Länder der EU-28 sind
traditionell die Hauptabnehmer von Prozesstechnik. Mit einem Exportvolumen von
8,4 Milliarden Euro lag ihr Anteil bei
42 Prozent. Die Ausfuhr in diese Region ist
gegenüber dem Jahr 2013 um 7,3 Prozent
auf 8,4 Milliarden Euro gestiegen.
Ostasien mit China als größtem Markt für
Prozesstechnik lag an zweiter Stelle.
16,5 Prozent der Exporte gingen nach Asien.
Etwas mehr als zwei Drittel waren für China
bestimmt. Mit einem Wachstum von knapp
elf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro behauptete China seine Position als größter Einzelmarkt für Prozesstechnik.
An dritter Stelle lag die Region „Sonstiges
Europa“. Die Ausfuhren in diese Länder gingen
insgesamt um 11 Prozent auf ein Volumen
von 2,3 Milliarden Euro zurück. Größter Einzelmarkt in dieser Ländergruppe war Russland.
Die dortigen Kunden kauften im Jahr 2014
deutsche Prozesstechnik im Wert von 919
Millionen Euro – knapp 20 Prozent weniger
als im Jahr zuvor. Die einzelnen Prozesstechnikbranchen sind von der Russland-Krise sehr
unterschiedlich betroffen. In der Verfahrenstechnik ging die Ausfuhr nach Russland im
Jahr 2014 um 5,6 Prozent zurück, bei Pumpen
war es ein Minus von 19,3 Prozent, bei Industriearmaturen ein Rückgang um 24,6 Prozent
und für Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik fielen die Ausfuhren sogar um
31,2 Prozent geringer aus.
Der VDMA bietet während der Achema
(15. bis 19. Juni 2015 in Frankfurt) von Dienstag, 16. Juni bis Freitag, 19. Juni, Rundgänge
an zu den Themen Prozessautomation, Energie- und Ressourceneffizienz, Schüttguttechnik, Wasser, Öl und Gas sowie Steriltechnik. Nach einer Einführung ins Thema
stehen dabei Firmenbesuche mit kurzen
Präsentationen auf dem Programm. Eine
Anmeldung ist erwünscht. Details zu Inhalt
und Anmeldung befinden sich im Internet
unter www.vdma.org ag
20.03.15 09:11
SELTENE ERDEN
Sachsen entwickeln mit Korea und Japan neue Recycling Verfahren für Seltene Erden
Das sächsische Umweltunternehmen „Loser Chemie“ aus Langenweißbach und die japanische
Aufbereitungs-Firma „Asaka Riken“ wollen ein GemeinschaftsUnternehmen gründen, das sich
mit der Wasserreinigung und der
Rohstoffgewinnung aus besonderen Abfallströmen beschäftigt.
Die erzgebirgische Loser Chemie
wurde 1998 von Ulrich Loser zunächst als Chemiehandel gegründet. 2005 übernahm Loser auch
die Chemische Fabrik Langenweißbach, 2007 dann die Rotta
Zwickau. Heute ist das Unterneh-
6
Beschaffung aktuell 2015 05
men vor allem auf den Chemieanlagenbau für die Trink- und Abwasserbehandlung spezialisiert,
produziert unter anderem für diese Prozesse Fäll- und Flockungsmittel. Die erzgebirgische Loser
Chemie wurde 1998 von Ulrich
Loser zunächst als Chemiehandel
gegründet. 2005 übernahm Loser
auch die Chemische Fabrik Langenweißbach, 2007 dann die Rotta Zwickau. Heute ist das Unternehmen vor allem auf den Chemieanlagenbau für die Trink- und
Abwasserbehandlung spezialisiert, produziert unter anderem
Das Recyling von Seltenen Erden,
welche etwa in vielen Elektronikgeräten enthalten sind, ist nach wie
vor problematisch.
(Foto: Petra Nowack/Fotolia)
für diese Prozesse Fäll- und Flockungsmittel.
Inzwischen entwickelt das Unternehmen auch Verfahren, um
Seltene Erden wie Europium, Gadolinium und Thulium sowie andere strategisch wichtige Rohstoffe aus alten EnergiesparLampen wiederzugewinnen. Zusammen mit dem koreanischen
Unternehmen TSM und dem Forschungsinstitut KITECH (Korea
Institute of Industrial Technology) entwickeln die Sachsen zudem nun Recyclingverfahren für
alte Solartechnik.
ag
Erreichen Sie
Ihre beruflichen
Ziele schneller.
DER EMI IM MÄRZ
Deutsche Wirtschaft in Frühlingsstimmung
Zunehmende Bestelleingänge und steigende
Auftragsbestände sorgen für gute Laune in
der deutschen Wirtschaft. Die meisten Industrieunternehmen meldeten zum Ende
des ersten Quartals eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage. Das signalisiert
der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index
(EMI), der im März mit 52,8 (Vormonat: 51,1)
deutlich über der Wachstumsmarke von
50 Punkten schloss und damit den höchsten
Stand seit fast einem Jahr erreichte. Der
Index fasst die Geschäftslage von über
500 Unternehmen des produzierenden
Gewerbes in einem Wert zusammen.
ag
ZULIEFERINDUSTRIE
Leichtes Wachstum – aber nicht bei allen Zulieferern
Im vergangenen Jahr haben die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (Argez ) organisierten Industriebranchen einen Umsatz
von 218 Mrd. Euro erzielt.
Die Unternehmen der Argez verzeichneten
2014 beim Umsatz einen Anstieg um 1,1 %.
Basis für das Wachstum sei die gute Automobilkonjunktur in Nordamerika, China und
haben sich stabilisiert. Somit sei die Bedeutung des Exportgeschäfts im Durchschnitt
aller Branchen nochmals leicht gestiegen,
allerdings drückt die Quote der direkten Exporte bei weitem nicht den Geschäftsanteil
des Auslandes aus, da die inländischen
Kunden ihre Produkte zu rund 75 % im
Ausland absetzen, erklärt Tutmann. Weite
Teile des allgemeinen Maschinenbaus als wichtige Kundenbranche
entwickeln sich wegen der
unveränderten Investitionszurückhaltung weiterhin
verhalten.
Während die Entwicklung der
Produktionsmenge durchaus
zufriedenstellen kann, standen
die Betriebsergebnisse bei
hohem Kostendruck der Kunden
stark unter Druck. Trotz steigender Energie- und Personalkosten
gelinge es den mittelständischen
Zulieferbetrieben nicht, nachLaut Argez sei die Bedeutung des Exportgeschäfts im
haltige Abschlüsse mit den
Durchschnitt aller Branchen nochmals leicht gestiegen.
meistens marktmächtigen
(Foto: ZF Friedrichshafen)
Kunden zu erzielen, so Tutmann.
Osteuropa gewesen, so Dr. Theodor L. TutDie Zahl der fest angestellten Mitarbeiter
mann, Geschäftsführer WSM Wirtschaftsverhaben die Unternehmen nochmals um rund
band Stahl- und Metallverarbeitung und Spre- 10 500 erhöht. Die Zulieferindustrie ist in
cher der Argez auf der Hannover Messe.
Deutschland also noch eine WachstumsAuch die Süd- und Westeuropäischen Märkte
branche.
ag
Schwierige Einkaufsverhandlungen
souverän führen
• Sie trainieren praxisorientiert
Ihre Verhandlungsstrategien
und -techniken.
• Sie wirken unfairen Verhandlungsmethoden souverän
entgegen.
• So erreichen Sie auch in festgefahrenen Situationen Ihre
Ziele.
Mehr unter
www.haufe-akademie.de/51.78
Zukunftsgestaltung für Unternehmen
Kompetenz für Fach- und Führungskräfte
DENKZETTEL
DENKZETTEL
DENKZETTEL
Seele statt Packeis: Führen Sie
mit Herzblut und Leidenschaft
Als Führungskraft gehört es zu Ihren dringlichsten Aufgaben, Zustände zu managen und
Ihren Mitarbeitern zu helfen, ihre Aufgaben bestmöglich zu erledigen.
Als Einkaufsleiter und Führungskraft sind Sie ein Zustandsmanager, der die Mitarbeiter dabei unterstützt, in einen guten Zustand zu gelangen. Was heißt das?
Geht es darum, als Animateur und Pausenclown für launige Stimmung zu sorgen? Nein: Sie sorgen vielmehr dafür, dass Ihre Einkäufer sich als Persönlichkeiten wertgeschätzt fühlen, das Gefühl haben, gebraucht zu werden
und etwas Besonderes zu leisten. Dann sind sie meistens gerne bereit,
ihren Aufgaben nachzukommen und hochmotiviert ihr Bestes zu geben – für das Unternehmen, für die Einkaufsabteilung, für die Kollegen, aber auch für sich selbst. Denn wir alle wollen unseren Arbeitsplatz erhalten und das sichere Gefühl haben, dass wir uns
dort frei entfalten können. Gelingt dies, fühlen sich Ihre Mitarbeiter emotional an ihren Arbeitsplatz und das Unternehmen
gebunden.
Wenn Ihre Einkäufer sich also im emotionalen Ententeich befinden und dort wehklagen und jammern, ist es Ihre Aufgabe
als Zustandsmanager, sie zu Adlern zu entwickeln, die davon
überzeugt sind, Probleme konstruktiv lösen zu können.
Sie sehen: Mitarbeiterführung durch Zustandsmanagement
hat viel mit heißen Gefühlen und lodernden Emotionen zu
tun. „Seele statt Packeis“ – engagierte Mitarbeiter, die für Ihre
Arbeit brennen, leisten mehr. Das Beratungsunternehmen
Gallup belegt jedes Jahr in seinen Umfragen bei Deutschlands
Arbeitnehmern: Je höher die emotionale Bindung, desto begeisterter und enthusiastischer setzt sich der Mitarbeiter für
sein Unternehmen ein, desto loyaler verhält er sich, desto produktiver ist seine Arbeitsleistung.
Wenn erfolgreiches Zustandsmanagement vor allem mithilfe emotionaler Mitarbeiterführung funktioniert: Was können Sie tun? Eine
ganze Menge: Führen Sie nicht nur mit Verstand und Zielen, mit Zahlen, Daten und Fakten, sondern auch mit Herzblut. Keine Zielvereinbarung mehr ohne emotionale Verknüpfung!
Bauen Sie nach wie vor eine Zielvereinbarungskultur auf und legen Sie im Konsens mit den Mitarbeitern Umsetzungsaktivitäten fest. Aber führen Sie zugleich
mit Leidenschaft und Emotionen. Entwickeln Sie die Einkäufer von lediglich Betroffenen zu emotional Beteiligten, bauen Sie eine auch persönlich-privat gefärbte Beziehung zu ihnen auf, entwickeln Sie eine bunte Vision von Ihrer Einkaufsabteilung,
malen Sie deren Zukunft in leuchtend-begeisternden Farben, führen Sie multisensorisch, sprechen Sie die Mitarbeiter auf allen Sinneskanälen an. Erläutern Sie ihnen das emotionale Warum ihrer Arbeit – verbleiben Sie dabei so konkret wie möglich: „Unser Ziel ist, uns für das Wohl unserer Geschäftspartner zu engagieren und
ihnen Topqualität und Topservice zu bieten ...“
Allerdings: Die Emotionalisierung der Führungsprozesse ist keine Sozial-KlimbimVeranstaltung – sie dient der Verstärkung des Engagements und der Motivation des
Mitarbeiters.
Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen Ihr
Ardeschyr Hagmaier
8
Beschaffung aktuell 2015 05
Der Autor
Ardeschyr Hagmaier, Business-Mentor und
Keynote-Speaker für Führungskräfte. Der Berater,
Coach und Autor gilt als Experte für „Typorientierte Führung“. [email protected],
www.ardeschyr-hagmaier.de
MAGAZIN
SUPPLY CHAIN MANAGEMENT
Dritte Fachkonferenz Exchainge in Frankfurt
Am 25. und 26. Juni diskutiert
die Führungsriege des internationalen Supply Chain
Managements auf der 3. Internationalen Fachkonferenz „Exchainge – The Supply Chainers‘
Conference“ in Frankfurt über
aktuelle Herausforderungen und
bewährte Lösungsansätze für die
Supply Chain.
Mehr als 200 internationale
Supply-Chain-Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft kommen in Frankfurt zusammen, um
erfolgreiche Handlungsstrategien für die zukunftsfähige Gestaltung logistischer Netze zu
erörtern. Die Konferenz findet in
diesem Jahr zum ersten Mal im
House of Logistics and Mobility
(Holm) direkt auf dem Gelände
des Frankfurter Flughafens statt.
Schwerpunktthemen sind beispielsweise die Auswirkungen
der Industrie 4.0 und des Internets der Dinge auf logistische
Netze, neue Ansätze zur Bestandsoptimierung in kollaborativen Netzen, Optimierungspotenziale von Cloud-Lösungen
sowie die Etablierung zuverlässiger Risikomanagement-Strategien.
Die Podiumsdiskussion am Freitag beschäftigt sich mit „Ethik in
der Supply Chain“. Hier erörtern
Prof. Dr. Uwe Clausen vom Fraunhofer IML, Dietlind Freiberg,
McDonald’s Deutschland, und
Dr. Johannes Merck, Otto Group,
aktuelle Fragen bezüglich der Arbeitsbedingungen in unseren
Liefernetzwerken. Nicht nur in
den Billiglohnländern, sondern
auch in Europa fragen sich sowohl Unternehmen als auch
Kunden zunehmend, was „fair“
ist. Ein kontroverses Thema, das
unter der Moderation von Dr.
Michael Arretz, Mia GmbH & Co.
KG (zuvor bei Kik Textilien und
der Otto Group), auch kontrovers
diskutiert wird.
Rund um die Podiumsdiskussionen greifen jeweils zwei parallele
Sessions weitere aktuelle Themen des Supply Chain Managements auf. Bei „Digitization“
fragt Moderator Markus Meißner
von AEB, wie weit die Unternehmen beim Trendthema Industrie
4.0 eigentlich heute bereits sind.
Welche cyber-physischen Syste-
me brauchen wir wirklich, wie
erfasst die Digitalisierung unsere
Supply Chains, und vor allem:
Wie gelingt es uns zukünftig,
Treiber zu sein und nicht Getriebene? Im Rahmen der Abendveranstaltung am 25. Juni wird zum
zehnten Mal der Supply Chain
Management Award verliehen.
Seit 2006 würdigt die renommierte Auszeichnung herausragende Leistungen industrieller
Wertschöpfungsketten.
Eine Premiere ist dieses Jahr die
Live-Jury: Zum ersten Mal wird
der Gewinner live gewählt. Alle
Experten im Publikum können
ihre Bewertung abgeben, das
Ergebnis fließt in die direkt vor
Ort stattfindende Jurysitzung
mit ein.
ag
GUTE GRÜNDE FÜR PFENNING LOGISTICS
LAGERLOGISTIK
Warehousing für alle Produkt- und
Temperaturbereiche mit modernster Technik.
TRANSPORTLOGISTIK
Ein eigener Fuhrpark, der auch zu Spitzenzeiten
eine hohe Lieferfähigkeit sichert.
HANDELSLOGISTIK
Filialversorgung für den Handel.
VALUE ADDED SERVICES
Know-how mit Mehrwert für Automotive,
Chemie, FMCG, Handel und Industrie.
LOGISTIKPERSONAL
individuelle Personalkonzepte erstellen.
NACHHALTIGKEIT
CO2 und Kosten sparen mit dem
nachhaltigsten Industrieneubau Europas.
www.pfenning-logistics.com
oder unter Tel.: +49 (0)6203 9545 0
MANAGEMENT
Entwicklung der Rohstoffmärkte insbesondere Seltene Erden, Teil 1
Jetzt ist strategisches Handeln gefordert
Die Seltenen Erden sind für die Weltwirtschaft von enormer Bedeutung. Diese Elemente besitzen einzigartige Eigenschaften und
können (noch) nicht durch andere Stoffe ersetzt werden. Ohne sie wären moderne Elektroautos, Mobiltelefone oder Fernseher
nicht denkbar. Sie sind in Batterien und sogar in Windrädern enthalten. Beschaffung aktuell sprach mit Prof. Dr. Gerhard Sextl und
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky über die Zukunft der Rohstoffe.
Beschaffung aktuell: Die Rohstoffpreise, auch
gerade die der sogenannten Seltenen Erden,
befinden sich zurzeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Können Sie uns die Situation erklären?
Prof. Dr. Gerhard Sextl: Dieses Phänomen ist
bewusst von China gesteuert. Zurzeit kommen 87 Prozent der leichten Seltenen Erdenmetalle und sogar 99 Prozent der schweren
Seltenen Erdenmetalle aus China. Und China
möchte weiter das Monopol behalten. Jahrelanges Preisdumping hatte alle Wettbewerber vom Markt gedrängt, sodass China seit
rund 20 Jahren eine absolut beherrschende
Stellung bei Lanthan, Neodym, Terbium und
Co. besitzt.
Durch die Preiserhöhung im Jahr 2011, als die
Preise kurzzeitig um bis zu 4000 Prozent nach
oben gingen, haben andere Firmen bzw. andere Länder begonnen, ihre Minen zu reaktivieren. Zum Beispiel hat die USA die Mine in
Mountain Pass wieder in Betrieb genommen,
nachdem sie 2002 wegen Unrentabilität geschlossen wurde. Die Umweltauflagen in den
USA hatten die Kosten für den Abbau der Seltenen Erdenmetallen so in die Höhe schnellen
lassen, dass er sich nicht rentabel umsetzen
ließ. Mit dem Steigen der Preise für die Seltenen Erdenmetalle hat sich der Abbau auch in
den USA wieder gelohnt. Auch in Australien
begann man am Bergbaugebiet Mount Weld
weitere bergbauliche Erschließungen vorzunehmen.
Wenn die Chinesen jetzt wieder die Preise
senken, werden diese Projekte unrentabel. Die
haben sich nur rentiert als die Preise noch
hoch waren.
Beschaffung aktuell: Wieso können die Chinesen zu wesentlich günstigeren Preisen Abbau
betreiben?
Sextl: Das Problem ist, dass mit dem Gewinnen von Seltenen Erden auch andere, gefährliche Elemente anfallen wie zum Beispiel radioaktives Thorium. Das birgt Gefahren, mit
10
Beschaffung aktuell 2015 05
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky (l.) und
Prof. Dr. Gerhard Sextl
im Gespräch über
Seltene Erden.
Prof. Bogaschewsky ist
Inhaber des Lehrstuhls
für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre
der Uni Würzburg.
Prof. Sextl hat den
Lehrstuhl für chemische Technologie
der Materialsynthese
an der Julius-Maximilians-Universität inne
und leitet das Fraunhoferinstitut für
Silicatforschung (ISC).
denen man umgehen muss. In der westlichen
Welt gibt es deswegen hohe Umweltauflagen
und damit steigt der Aufwand beziehungsweise die Kosten, um diese Minen zu betreiben. Schließlich kann man die Radioaktivität
nicht einfach in die Umwelt lassen.
In vielen Betrieben in China spielen leider der
Arbeits- und Umweltschutz eine untergeordnete Rolle. Das wird klar, wenn man sich Bilder
aus chinesischen rohstoffgewinnenden Betrieben anschaut. Entsprechend niedrig sind
die Produktionskosten im Vergleich zu den
westlichen Ländern. Jetzt gibt es Überlegungen in der westlichen Welt, Minen wieder zu
schließen, weil sie aufgrund der anhaltend
niedrigen Preise unrentabel werden. Damit
wird sich die Monopolsituation der Chinesen
wieder festigen.
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky: Zur Preisentwicklung muss man zusätzlich Folgendes beachten: 2014 sind die Rohstoffpreise teilweise
stark zurückgegangen. Dies ist nicht nur auf eine geringere reale Nachfrage zurückzuführen.
Es gab auch ein erheblich geringeres Interesse
der Spekulanten, da für diese niedrigpreisige
Commodities eher uninteressant sind. So gingen die Preise unnatürlich stark zurück.
Ein weiterer Grund ist, dass sie davor unnatürlich stark erhöht waren – eben durch das starke Interesse der Börsenspekulanten. Was ein
realer, fairer Preis ist, ist eine strittige und
letztlich theoretische Frage. Sobald die Nachfrage wieder anzieht, werden diese Rohstoffe
als Spekulationsobjekte wieder interessant
werden und der Preisanstieg entsprechend –
unter Umständen erheblich – beschleunigt.
Beschaffung aktuell: Wenn zukünftig überall
Umweltaspekte berücksichtigt werden würden, müssten auch die Chinesen mit dem
Preis hoch gehen?
Sextl: Genau. Dann ginge der Preis wieder
hoch und es würde sich auch für die westliche
Welt lohnen, sogar neue Minen zu generieren.
Aber die aktuellen Preise decken die Kosten einer nachhaltigen, umweltgerechten Minenproduktion nicht.
Bogaschewsky: In China gibt es Pläne, nach
denen eine Reihe illegaler Minen geschlossen
und zu wenigen größeren staatsgelenkten
MANAGEMENT
Konzernen zusammengeführt werden sollen.
Damit soll die Gewinnung von Rohstoffen
mehr in die staatliche Hand gebracht werden.
Ein Ziel der chinesischen Regierung ist, die
Umweltprobleme in den Griff zu bekommen.
Das ist allerdings in diesem riesigen Land ein
sehr schwer beherrschbares Thema. Auch
wenn die chinesische Regierung sich darum
sehr bemüht, braucht es Zeit bis sich auch in
der hintersten Provinz dieses Umweltbewusstsein durchsetzt.
Beschaffung aktuell: Welche Konsequenzen
ergeben sich daraus für die Industrie insbesondere die Einkäufer?
Bogaschewsky: Wenn man mit Einkäufern in
Deutschland spricht, kommt häufig das Argument: „Wir kaufen überhaupt keine Rohstoffe.“
Aber wenn man genau hinsieht, erkennt man,
dass in den Stanzbiegeteilen, Schweißbaugruppen, Gussteilen und Elektromotoren, die
hier gekauft werden, genau diese Rohstoffe
enthalten sind. Und so ist auch der Einkauf hier
von den Preisschwankungen abhängig. Das ist
„
ein Grund, warum es so wichtig ist, dass der
Einkauf bereits bei der Produktneuentwicklung
in cross-funktionale Teams miteingebunden
Sextl: 2012 betrug die jährliche Produktion
der Seltenen Erden 10 000 Tonnen. Die grundsätzlich vorhandenen Reserven, die man
kennt, liegen bei 110 Millionen Tonnen. Auf
Basis der heutigen Produktionsmengen reichen diese Reserven für weitere 1000 Jahre.
Mit dem Steigen der Preise für
die Seltenen Erdenmetalle hat
sich der Abbau auch in den USA
wieder gelohnt.“
Prof. Dr. Gerhard Sextl
wird. Er kann dann bereits in einem frühen Stadium darauf hinweisen, dass, wenn bestimmte
Stoffe in einem Produkt enthalten sind, diese
absehbar viel teurer eingekauft werden müssen als heute. Die Chancen cross-funktionaler
Entwicklungsteams werden heute noch viel zu
selten genutzt. Auch die Zusammenarbeit mit
den Lieferanten, die noch näher an der Versorgung mit den kritischen Stoffen sind, gilt es,
noch zu verstärken. Hier liegt die Chance des
Einkaufs, sich stärker einzubringen.
Oft nicht zu sehen.
Die Fragen lauten: Wie hoch ist der Aufwand,
um diese Reserven zu gewinnen, und wie
hoch sind die Produktionskosten für die Gewinnung. China hat die sehr guten Lagerstätten mit hohen Gehalten an diesen Metallen.
Viele andere Länder haben zwar auch noch Re-
Die Leistung unübersehbar.
Pufferfunktion
®
Mink Bubble-Brush
Absolute Dichte
So flexibel kann
absolute Dichtheit sein.
SENSATIONELLE
DOPPELFUNKTION
!"
#$%
&'(
%
)*+
,
-)
.
[email protected]
Gewusst wie...
/-
*0+1!23*"43536'
78.9:;<5=42>2:5325?
@
8
Think Mink! ®
www.mink-buersten.com
MANAGEMENT
serven, die aber ungünstiger verteilt oder deren Gehalte niedrig sind. Und was ist man bereit für die Gewinnung der Rohstoffe zu zahlen? Es gibt riesige Mengen, die sich nicht
wirtschaftlich heben lassen.
Beschaffung aktuell: Heißt das, dass die Seltenen Erden gar nicht wirklich selten sind? Muss
sich der Einkauf also keine Sorgen machen?
Bogaschewsky: Auch wenn wir zurzeit kein
akutes Problem mit Rohstoffpreisen haben,
kann es aber in Kürze ganz anders aussehen.
Und man sollte sich jetzt strategisch darauf
vorbereiten. Das ist wie ein ganz langsamer,
schwerer Tanker, auf dem wir unterwegs sind
und mit dem wir einen Kurswechsel vornehmen wollen. Wir haben jetzt das Glück, dass
wir diese Zeit für das Wendemanöver haben.
„
Auch wenn wir zurzeit kein akutes Problem mit Rohstoffpreisen
haben, kann es aber in Kürze
ganz anderes aussehen. Und man
sollte sich jetzt strategisch darauf
vorbereiten.“
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky
Sextl: Diese Metalle heißen zwar so, Seltene
Erden sind aber nicht wirklich knapp. Nur die
Konzentration in den Erzen ist gering. Deswegen ist die Gewinnung sehr aufwändig. Man
benötigt sehr viel Energie und produziert eine
noch größere Menge Abfallstoffe.
Bogaschewsky: Es wird viel über Reichweite
und die wirtschaftliche Komponente gesprochen, aber die ökologische Komponente ist
auch wichtig. Die Erschließung der Ölfelder in
der Arktis und Antarktis sowie die Erschließung von Tiefseevorkommen sind nicht nur
sehr teuer, sondern bergen Umweltrisiken, die
man nicht außer Acht lassen kann. Wer ist bereit, dieses Umweltrisiko zu tragen und dafür
im Zweifelsfall geradezustehen?
Sextl: 1980 waren zur Herstellung von Elektronikkomponenten gerade mal 12 Elemente
notwendig. 1990 waren es schon 16, und seit
2000 benötigen wir quasi das gesamte Periodensystem: 60 Elemente. Das ist alles, was
das Periodensystem hergibt. Der Rest ist radioaktiv, oder es sind Alkalimetalle, die hoch
reaktiv sind oder Elemente, die hochtoxisch
sind oder bei Raumtemperatur Gase sind.
Gleichzeitig nimmt unsere Produktvielfalt
stark zu und die Weltbevölkerung wächst
12
Beschaffung aktuell 2015 05
drastisch. Es gibt viele Länder, die am Wohlstand teilhaben wollen. Damit erhöht sich
auch die Rohstoffentnahme. Wir buddeln immer größere Löcher in die Erde. Wenn man
diese Entwicklung auf das Jahr 2050 hochrechnet, bräuchten wir eigentlich zwei Erden.
Bogaschewsky: Darauf muss man sich in der
Industrie einstellen und Alternativen finden.
Aber dann reden wir von Projekten, die Jahrzehnte dauern können. Deswegen ist jetzt die
Zeit gekommen, Vorsorge zu treffen, damit
kritische Knappheiten, die so wie das Amen in
der Kirche kommen werden, uns nicht hart
treffen.
Beschaffung aktuell: Woher werden die
Hightech-Rohstoffe der Zukunft herkommen?
Sextl: Wir forschen in Richtung Substitution
von Seltenen Erdmetallen. Diese Metalle werden in großen Mengen zum Beispiel für die
Energieerzeugung mit Windkrafträdern gebraucht. So eine Windkraftanlage benötigt in
der Regel 600 kg Magnetmaterial, nämlich
Neodym-Eisen-Bor. Dafür sind ungefähr 140
bis 150 kg Neodym notwendig. Die Elektromobilität ist ebenfalls stark von den Seltenen
Erdmetallen abhängig, denn Hochleistungsmagnete benötigen diese Elemente und nicht
nur als sogenannte „Gewürz“-Metalle. Unsere
Hightech-Industrie benötigt diese Rohstoffe
in großen Mengen.
Beispiel Auto: Hier hat man heute mehrere
Hundert verschiedene magnetgetriebene
Elektromotoren. Diese steuern Klappen, heben Fenster und vieles mehr. Diese kleinen
und leistungsfähigen Antriebe benötigen
Magnetmaterialien. Wir forschen, um diese
Magnetmaterialien zu substituieren. Das
heißt, wir wollen Materialien entwickeln, die
mechanische Arbeit verrichten können, ohne
dass sie Magnete benötigen und ohne dass es
einer Drehbewegung bedarf. Dazu gehören
beispielsweise auch dielektrische ElastomerAktoren.
Zusätzlich versuchen wir auch Magnetmaterialien zu entwickeln, die mit weniger Seltenen Erdmaterialien auskommen, oder sogar
frei davon sind.
Beschaffung aktuell: Welche Rolle spielt dabei
Recycling?
Sextl: Zurzeit werden nur wenige Metalle recycelt. Vieles geht in den Müll. Damit wird der
Vergeudung Vorschub geleistet. Die westliche
Bevölkerung kauft Elektronikprodukte in großen Mengen. Aber nach zwei bis drei Jahren
will man schon wieder was Neues, weil das alte Gerät nicht die Funktionalität hat, die man
gerne hätte. Man schmeißt es weg. Ich sage,
dass sind billige Rohstoffe. Auf diese Weise bekommen wir Rohstoffe ins Land, die wir nutzen sollten und müssen. Wir müssen uns
überlegen, was man mit den gebrauchten
Elektronikgeräten macht. Die könnte man
auch als Rohstoffquelle nutzen. Zurzeit wird
der sogenannte Elektroschrott nach Afrika, Indien oder andere Länder exportiert. Dort wird
vielleicht noch Kupfer, Gold und Silber wiedergewonnen. Aber die restlichen Elemente, die
da noch in kleinen Mengen vorhanden sind,
landen auf dem Müll. Rohstoffarme Länder
wie Deutschland müssen sich überlegen, wie
sie die Wertstoffkreisläufe schließen. Ressourcen gebrauchen und nicht verbrauchen, sollte
das Motto lauten. Doch zurzeit verbrauchen
wir immer noch mehr wertvolle Stoffe.
Beschaffung aktuell: Wie sieht Ihre Forschung
dazu aus?
Sextl: Wir haben in Alzenau und Hanau Projektgruppen gegründet. Dort beschäftigen
wir uns unter anderem mit Technologien für
Rohstoffgewinnung und Recycling. Da geht es
um zukünftige Recyclingtechnologien – ich
spreche in diesem Zusammenhang gerne von
Recycling 2.0 oder Smart Recycling. Um das,
was heute noch nicht gemacht wird, was aber
dringend gebraucht wird, um die kritischen
Metalle auch in der Zukunft noch verfügbar zu
haben. Eine Gruppe beschäftigt sich mit der
Substitution von Funktionsmaterialien. Immer dort, wo eine Ressource knapp wird, muss
man sich überlegen, was es für Alternativen
gibt. Beispiel: In einem Handy gibt es ganz bestimmte Bauteile, die Funktionen ermöglichen. Diese Bauteile beinhalten seltene und
kritische Elemente. Und wenn man diese
nicht mehr hat, kann man auch diese Bauteile
nicht mehr herstellen. Man muss andere
Funktionsmaterialien finden, um die, die seltene Elemente enthalten, ersetzen zu können.
Das ist ein schwieriger Prozess.
...
In der nächsten Ausgabe von Beschaffung
aktuell im Juni lesen Sie, was Unternehmen
tun können, um zukünftig unabhängiger von
den Importen der Seltenen Erden zu werden.
Typisch Ford:
ein echtes Multitalent
DER NEUE FORD FOCUS TURNIER
Mit Ford Lease 1 machen Sie Ihre Mitarbeiter problemlos mobil:
gut für den Job, bestens für die Motivation.
Mehr Information unter: ford-firmenkunden.de
€
189,- (€ 224,91)
netto 2–3
brutto 2–3
Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis.
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008
in der jeweils geltenden Fassung): 3,9 (innerorts), 3,1 (außerorts), 3,4 (kombiniert).
CO2-Emissionen: 88 g/km (kombiniert).
1
Ford Lease ist ein Produkt der ALD Auto Leasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg. Angebot gilt bei Vertragsabschluss bis 30.06.2015 und nur für Gewerbekunden (ausgeschlossen sind
Großkunden mit Ford Rahmenvertrag sowie gewerbliche Sonderabnehmer, wie z. B. Taxi, Fahrschulen, Behörden). 2 Das Technik-Service-Paket enthält Wartungs- und Inspektionsarbeiten sowie alle
anfallenden Verschleißreparaturen in vereinbartem Umfang und die Kosten für HU/AU. Die HU wird von einer staatl. anerkannten Prüfstelle durchgeführt. Details und Ausschlüsse zu allen Services
entnehmen Sie bitte unserer ausführlichen Produktbeschreibung. Nur erhältlich im Rahmen eines Ford Lease Vertrags. 3 Leasingrate auf Basis einer UPE von € 20.105,04 netto (€ 23.925,00 brutto) für
einen Ford Focus Turnier Trend, 1,5-l-TDCi, 77 kW (105 PS), 36 Monate Laufzeit und 45.000 km Gesamtlaufleistung, zzgl. Überführungskosten.
MANAGEMENT
Knorr-Bremse organisiert Einkauf global
Neues Einkaufscontrollingsystem schafft
Transparenz und zeigt Einsparpotenziale
Einkäufer brauchen die richtigen Werkzeuge, um strategisch arbeiten und
Kosten langfristig senken zu können.
Reduziert der Einkauf die Ausgaben um
nur ein Prozent, kann das den Jahresgewinn um bis zu 20 Prozent steigern.
Grundlage dafür sind transparente
Daten und ein professionelles Einkaufscontrollingsystem.
Business Warehouse. Analysen liefen, wie in
vielen anderen Unternehmen auch, Excelbasiert und waren damit aufgrund der umfangreichen – mangels hinterlegter Formeln
und schlüssiger Auswertungsmöglichkeiten –
manuellen Arbeiten verhältnismäßig aufwendig. Und bei jeder Analyse mussten die
Einkäufer von vorne anfangen. Darunter litt
auch die Vergleichbarkeit. Um die neue, globale Einkaufsorganisation zielgerichtet steuern
und Potenziale nutzen zu können, entschied
sich Knorr-Bremse für ein neues Einkaufscontrollingsystem. „Ursprünglich wollten wir
eine interne Lösung auf Basis des Business
W
ir wollten Transparenz hinsichtlich der Veränderungen der Kostensituation, und wir wollten Einsparpotenziale identifizieren – dafür braucht
es eine geeignete Datenbasis aus genau einem System, das auch passende Analyse- und
Auswertungsmöglichkeiten bietet und Zusammenhänge abbildet“, erklärt Thomas
Kuchler, Global Category Manager Rubber bei
Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge
GmbH. Der weltweit Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge mit
einem Umsatz von 5,2 Mrd. Euro und Hauptsitz in München ist heute an über 100 Standorten in 29 Ländern vertreten und hat im vergangenen Jahr den Einkauf neu strukturiert:
„Seit Anfang 2014 ist der Einkauf nicht mehr
regional, sondern global gesteuert“, so Kuchler. Die Category Manager sind jetzt im KnorrBremse-Konzern für einzelne Warengruppen
und damit für das gesamte Einkaufsvolumen
verantwortlich. Diese neue Struktur schafft
erhebliche – zu identifizierende – Einsparpotenziale über Volumenbündelung, Rohmaterialkonsolidierung und die Konzentration
auf strategische Lieferanten. Außerdem bietet
sie die Möglichkeit zur Absicherung von Risiken. Kommen die Daten für Reportings und
Analysen aber immer wieder aus unterschiedlichen Quellen, sind sie nur schwer vergleichbar und Unternehmen wie Knorr-Bremse können Potenziale nicht ausschöpfen.
Bisher nutzte Knorr-Bremse im Einkauf eine
Access-Lösung zum Reporting sowie ein SAP
14
Beschaffung aktuell 2015 05
Durchschnittspreis anzeigen sowie Materialteuerungszuschläge herunterbrechen können.
„Unsere Preise setzen sich aus verschiedenen
Komponenten zusammen: Beispielsweise Teilepreis plus Rohmaterialpreis – wenn sich dann
die Rohmaterialpreise auf dem Markt ändern
und ein Teil nur deswegen entsprechend teurer
oder billiger wird, soll das System dies darstellen. Das Gleiche gilt für Währungseinflüsse.
Wir wollen die Auswirkungen solcher Preisänderungen klar nachvollziehen können“, erklärt Kuchler. Gefordert war zudem, dass die
neue Lösung Vorgänger-/Nachfolger-Beziehungen abbildet und mit verschiedenen WährunKnorr-Bremse, Hersteller von
Bremssystemen für Schienen- und
Nutzfahrzeuge, hat seinen Einkauf
neu strukturiert.
Warehouse entwickeln, haben dann aber festgestellt, dass der Aufwand viel zu groß ist“, erinnert sich Kuchler. Deshalb nahm KnorrBremse verschiedene Einkaufscontrollingsysteme unter die Lupe.
AUSWERTUNGEN PER KNOPFDRUCK. Die zentrale Anforderung an das neue System: Es sollte die Daten vernünftig konsolidieren, maximale Transparenz schaffen und auf dieser Basis
Sparpotenziale identifizieren. Da der KnorrBremse-Einkauf global aufgestellt ist, musste
der Zugriff natürlich von überall auf der Welt
möglich sein. Von besonderem Interesse waren
auch
automatische
Einsparungsberechnungen und umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten: Die Lösung sollte beispielsweise Preisveränderungen zum letzten Preis
des Vorjahres und Preisveränderungen zum
gen nutzbar ist. Eine Downloadmöglichkeit,
um Berichte in Excel nachzubearbeiten, war
ebenfalls gewünscht. „Infrage kam für uns nur
eine Standardlösung. Zwar bieten viele Hersteller individuell gestaltete Software, die aber
einen enormen Einführungsaufwand und einen erheblichen Pflegebedarf haben“, so der
Einkaufsexperte. „Wir wollten ein System, das
zügig einsatzbereit ist.“
Nach Ausschreibung und Testphase erfüllte
nur das Einkaufscontrollingsystem von Softconcis die Anforderungen komplett. Die einfach zu bedienende Weboberfläche von WebCIS hat sofort überzeugt: „Die Usability ist
wirklich gut. Die gesamte Oberfläche ist sehr
viel einfacher zu handhaben als die der Vorgängerlösung. Die Zusammenfassung der Daten über alle Standorte hinweg ist ein echter
Mehrwert für uns – wir können jetzt per
MANAGEMENT
Weltweit hat
Knorr-Bremse
100 Standorte in
29 Ländern. (Fotos:
Knorr-Bremse)
Knopfdruck globale Auswertungen machen“,
zeigt sich Kuchler zufrieden. „Wichtig war für
uns auch, dass Softconcis uns im 3-Tage-Test
einen glaubwürdigen Nachweis geliefert hat,
dass die Implementierung kurzfristig möglich
ist; denn der Zeitplan von nur neun Monaten
ließ wenig Spielraum für Fehlerbehebung und
Entwicklungsarbeit.“
ZENTRALES STEUERUNGSINSTRUMENT. WebCIS ist jetzt das zentrale Steuerungsinstrument für den Knorr-Bremse-Einkauf. Es stellt
vollkommene Transparenz her, konsolidiert
die Daten, identifiziert Einsparpotenziale sowie Materialkostentreiber und ist das Fundament für strategisches Arbeiten. Einkäufer
greifen einfach über ihren Webbrowser von
überall auf der Welt auf das System zu und arbeiten mit „ihrer“ Währung. Es lassen sich
sämtliche wichtige Entwicklungen darstellen
und analysieren und somit bei Bedarf direkt
entsprechende Maßnahmen einleiten. „Softconcis schafft die Transparenz, die zur Steuerung dieser Einkaufsorganisation notwendig
ist: Einkaufsvolumina, Preisentwicklung sowie Verantwortlichkeiten werden weltweit
abgebildet und können damit gesteuert werden“, erklärt Einkaufsexperte Kuchler. Die Lösung ermöglicht zudem einen schnellen Zugriff auf einkaufsrelevante Daten und das Erstellen von standardisierten Analysen. So können Auswertungen zentral entwickelt und
den Einkäufern und Controllern dezentral zur
Verfügung gestellt werden – etwa über Volu-
menveränderungen, unterschiedliche Preisniveaus auf Bauteilebene sowie Veränderung
und Wirkung von Materialteuerungszuschlägen.
Mit dem Modul „Einkaufsanalyse“ kann KnorrBremse Lieferanten benchmarken, Kostentreiber identifizieren, Verhandlungen vorbereiten, Einkaufsgruppen auswerten, die Rahmenvertragsnutzung überprüfen sowie die Kostenentwicklung von Lieferanten, Materialgruppen und Teilen messen und verbessern.
„Es kam vor, dass Lieferanten in verschiedenen
Regionen für die gleichen Teile unterschiedliche Preise verlangten – das Softconcis-System
deckt sofort auf, für welche Teile mehr als ein
Preis existiert“, so Kuchler. „Zudem können wir
uns über das Modul per Mausklick anzeigen
lassen, wie sich zum Beispiel die Preise eines
Lieferanten oder eines Bauteils in den letzten
Jahren entwickelt haben; oder auch einen
Preisvergleich für ein Bauteil von verschiedenen Lieferanten anstellen. Das System liefert uns immer wieder Ansatzpunkte, um mit
den Lieferanten zu sprechen“.
DIE EINKAUFSCONTROLLINGLÖSUNG bietet
insgesamt mehr als 250 fertige AnalyseModelle und Kennzahlen, die sich individuell
modifizieren lassen. Kuchler erklärt: „Für unsere Controller haben wir ein StandardDashboard entwickelt, mit dem Materialteuerungszuschläge und deren Auswirkung nachverfolgt werden können. Zudem nutzen wir
ein eigenentwickeltes Dashboard als Lieferan-
tenüberblick, das das EK-Volumen der vergangenen Jahre, belieferte Werke, ABC-Analysen
der Teilenummern, Preisentwicklungen sowie
Preisentwicklung und Volumen der A-Teile
darstellt.“
„Die Einkaufscontrollinglösung wird sich bis
Ende dieses Jahres amortisieren – nicht zuletzt dank der Potenziale, die durch die globale Zusammenarbeit mit den Werken in Brasilien, USA, Europa, China, Indien und Japan entstanden sind und jetzt mithilfe von WebCIS
identifiziert und gehoben werden können“, so
Kuchler. Konzernweit nutzen circa 80 Anwender das System sehr intensiv. „Ein erfahrener Kollege kam auf mich zu und meinte, er
habe noch nie mit einem so guten System gearbeitet“, erinnert sich Kuchler und resümiert:
„Insgesamt ist die Lösung sehr performant,
einfach handhabbar, selbsterklärend, und wir
haben rundweg positive Erfahrungen damit
gemacht.“ Deshalb laufen derzeit die Planungen für einen weiteren Ausbau des Systems:
Das Modul ‚Einkaufsplanung‘ befindet sich
momentan noch in der Testphase und soll bis
Ende des Jahres implementiert sein.
Der Autor
Dietmar Schild, Projektleiter
Softconcis, Oberhaching
Beschaffung aktuell 2015 05
15
MANAGEMENT
Wertmanagement bei Top-Unternehmen
Integriertes Kostenmanagement
Sollte das Kostenmanagement nur Dienstleister des Einkaufs oder von diesem ein Stück weit unabhängig positioniert sein?
Welches Modell ermöglicht die bessere Potenzialausschöpfung: die klassische Organisationsstruktur oder ein „Kompetenz-
„
zentrum Kostenmanagement“, das im Zusammenspiel mit Entwicklung, Einkauf und Finanzen integrierte Lösungen
bewirkt? Diesen Fragen ist die Polarixpartner GmbH im Rahmen einer Studie unter den TOPs der fertigenden Industrie
nachgegangen.
R
und 50 Prozent der OEMs sind mit ihrem Kostenmanagement unzufrieden.
Das hat eine Studie der Managementberatung Polarixpartner GmbH ergeben.
Befragt worden sind Führungskräfte von Unternehmen der Branchen Automotive, Maschinenbau, Luftfahrtechnik und Rüstung mit
jeweils über einer Milliarde Euro Jahresumsatz. Die Ergebnisse bleiben hinter dem
selbstgestellten Anspruch an ManagementQualität weit zurück. Integrierte Steuerungsund Optimierungsstrategien werden nur begrenzt verfolgt.
MAN KONZENTRIERT SICH auf Teile- und
Werkzeugkosten und vernachlässigt die Produktentwicklung. Knapp ein Drittel setzt kein
Value Analysis/Value Engineering ein, obwohl
hier der größte Einfluss auf die Kosten genommen werden könnte. Auch bei den Management-Tools existieren Defizite. Hebel der Produktwertgestaltung in der frühen Phase wie
Modularisierung oder Funktionskostenoptimierung werden nur von einem Viertel
der Unternehmen genutzt, die klassischen
Vorgehensweisen Cost-Break-Down- und Bottom-up-Kosten-Analysen von mehr als
80 Prozent der befragten Unternehmen.
Polarixpartner-Geschäftsführer Markus Wiederstein. „Erstaunlicherweise besteht bei
Deutschlands Industrieelite ein ebenso großes Gefälle in Punkto Know-how, Strategie
und operativer Umsetzung wie wir es bisher
aus der Befragung mittelständischer und kleinerer Unternehmen kannten.“
Üblicherweise sind Effizienzstudien auf einzelne Unternehmensfunktionen begrenzt
und von einem starken positiven Eigenbild der
Akteure – zum Beispiel der Einkäufer – geprägt. Die Lage wird aus der Innensicht oft
besser dargestellt, als sie es tatsächlich ist. In
diesem Fall wurden aber Einkäufer, Entwickler,
Controller und Kostenmanager gleichzeitig
befragt, um systemische Divergenzen auf-
16
Beschaffung aktuell 2015 05
Der Fokus liegt auf
der Vergabephase
und auf Einsparungen bei der laufenden Serie. Hebel der
Produktwertgestaltung sind nur
limitiert einsetzbar
und Optimierungen
etwa bei Werkzeugen
kaum wirtschaftlich.“
Polarixpartner-Geschäftsführer Markus Wiederstein.
zuspüren. Diese bestehen ganz offensichtlich:
Fachabteilungen desselben Unternehmens
beurteilten die Situation zum Teil diametral
unterschiedlich. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Es existieren keine einheitlichen Definitionen von Zielen, Prozessen und Kennzahlen. Nicht einmal das, obwohl das Kostenmanagement seit Jahren stets ganz oben auf der
CFO-Agenda steht.
Deshalb ist der Frage nachgegangen, ob das
Kostenmanagement aufgrund seiner Positionierung in den Unternehmen überhaupt in der
Lage ist, effizient im Sinne einer Corporate Performance zu agieren. In 45 Prozent der OEMs
ist die Funktion beim Einkauf angesiedelt. Hier
sind die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Wiederstein: „Der Fokus liegt auf der
Vergabephase und auf Einsparungen bei der
laufenden Serie. Hebel der Produktwertgestaltung sind nur limitiert einsetzbar und
Optimierungen etwa bei Werkzeugen kaum
wirtschaftlich.“ Zudem bestehen Akzeptanzprobleme. Das Kostenmanagement wird sehr
häufig als Einkaufsinitiative oder als Dienstleister des Einkaufs – sozusagen als Erfüllungsgehilfe wahrgenommen und wird blockiert,
selbst wenn es mit bereichsübergreifenden Befugnissen ausgestattet sein sollte.
ALS ALTERNATIVMODELL beschreibt Wiederstein ein „Kostenmanagement als unabhängiges Kompetenzzentrum, das im Zusammenspiel mit der Entwicklung, dem Einkauf und den Finanzen integrierte Lösungen
ermöglicht“. In rund 20 Prozent der befragten
Unternehmen ist das Kostenmanagement eine Stabsfunktion des Vorstands beziehungsweise der Geschäftsführung oder dem CFO
zugeordnet. Dort, wo der Kostenmanager sozusagen „Koch statt Kellner“ ist, fällt die kritische crossfunktionale Bewertung deutlich
besser aus.
Fortsetzung auf Seite 18
WIR prüfen
nicht nach Ihren
Vorgaben, sondern
noch genauer.
Kristijan Cukelj,
Qualitätsmanagement
„In unserem Geschäft sind zuverlässige
Qualität und Präzision einfach alles. Und
damit unsere Kunden auf den Mikrometer
genau das bekommen, was sie brauchen,
setzen wir bei der Kontrolle unserer
Produkte auf allerhöchste Standards.
Dafür steht nicht nur unser zertifiziertes
Qualitätsmanagementsystem, z. B. nach
EN 1090 oder der Automotive-Zertifizierung
TS 16494, sondern dafür stehe auch ich
mit meiner täglichen Arbeit.“
www.kloecknerdeutschland.de
Jetzt zum Download
WIR MACHEN DEN MEHRWERT.
MANAGEMENT
„
Beschaffung aktuell befragte Einkaufspraktiker:
Welche Modelle ermöglichen die bessere Potenzialausschöpfung?
Ein unabhängiges Kostenmanagement ist effektiver und bringt eher Impulse, die aufgegriffen bzw. umgesetzt werden können.
Das Zusammenspiel der einzelnen Bereiche
wird durch sanften Druck von außen gefördert. Der Wertanalyse wird in der Zukunft eine größere Bedeutung zukommen, und zwar
nicht nur im Einkauf. Wichtig ist es nicht nur
die bestehenden Produkte einer Wertanalyse
zu unterziehen, sondern auch die in der Entwicklung befindlichen.“
Uwe Hatwieger, Leiter Einkauf, Hainbuch GmbH
Uwe Hatwieger,
Leiter Einkauf,
Hainbuch GmbH
schnittliche Betriebsergebnisse zu erzielen.“
Hanno Hildebrandt, Leiter Einkauf, Aerzener
Maschinenfabrik GmbH
Hanno Hildebrandt,
Leiter Einkauf,
Aerzener Maschinenfabrik GmbH
„
Das Kostenmanagement sollte Dienstleister
für Einkaufskollegen sein, zugleich aber unabhängig agieren und die endgültige Entscheidung treffen können, ‚ob ja oder nein‘.
Wir bauen zurzeit ein Kompetenzzentrum
auf. Die Umsetzung erfolgt im April 2015.
VA/VE ist eine Pflichtmaßnahme für jedes
Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu
bleiben. Dies betrifft grundsätzlich alle Prozesse im Einkauf.“
Václav Vetrák, Manager Cost Engineering/
Osram GmbH
Ich finde ein Kompetenzzentrum eine gute
Idee. Ein übergeordneter Blick auf alle Finanzaspekte ist für die Weiterentwicklung
förderlich. Es ist sinnvoll, die Führungskräfte
auf gemeinsame Ziele zu fokussieren und
damit die Kostenführerschaft nach vorne zu
treiben. Ich halte VA/VE für einen weitaus
größeren Hebel als die klassische Preisverhandlung/-reduzierung. Unternehmen, die
diesen Ansatz verfolgen, haben erheblich
größere Chancen, auf lange Sicht überdurch-
18
Beschaffung aktuell 2015 05
Studienergebnisse
Ungenutzte Potenziale
Das Kostenmanagement sollte alle Bereiche
entlang der Wertschöpfungskette erfassen.
Daher muss es eine integrative Kompetenz
über die komplette Kette besitzen, was sich
aus meiner Sicht am besten durch einen
„Kompetenzzentrumsansatz“ abbilden lässt.
Je nach Bedarf kann man durch die Stärkung
einer Funktion die Ausrichtung auf die Notwendigkeiten des Unternehmens anpassen.“
Dr. Norbert Flüggen, Chief Sourcing Officer,
Altana AG
„
„
„
gegen sehr viel Wert auf die Strukturen,
agieren sehr linienorientiert und sind auf
Umsetzungseffizienz getrimmt. Im erfolgreichen VA/VE geht es vor allem um die
interdisziplinäre Teamfähigkeit. Die Fähigkeit
dazu steht in einem direkten Zusammenhang mit der Unternehmensleitkultur.“
Bernd Reisacher, Vice President Group
Procurement, Kaba AG
Dr. Norbert Flüggen,
Chief Sourcing Officer,
Altana AG
·
·
·
·
·
·
·
Unternehmen, die eine positiv gelebte Matrixorganisation etabliert haben, über eine
gute Balance von Top-Down und Bottom-Up
verfügen, machen sich weniger Gedanken
um eine Organisationstruktur vielmehr aber
um deren Fähigkeiten. Klassisch und hierarchisch geführte Unternehmen legen daBernd Reisacher,
Vice President Group
Procurement, Kaba AG
·
22 Prozent der Unternehmen schätzen ihr
Kostenmanagement als sehr gut ein. Dies
sind hauptsächlich Automobilhersteller und
-zulieferer. Der Maschinen- und Anlagenbau
zieht „lernend nach“ und baut seine Kostenmanagement-Ressourcen aus.
Nur 40 Prozent der Unternehmen
beschäftigen sich mit einer Optimierung
der Supply Chain (doppelte OverheadBeaufschlagung, Best Cost Country).
Aufgrund des starken Einkaufsfokus bleiben
In- und Outsourcing-Potenziale weitgehend
ungenutzt.
Nur knapp 60 Prozent der Unternehmen
beschäftigen sich mit der Optimierung der
Werkzeugkosten.
73 Prozent der befragten Unternehmen
haben die Entwicklungskosten kaum oder
gar nicht im Blick. Gleiches gilt für die Investitionskosten (Anlagenbeschaffung etc.).
Branchen mit geringen Produkt-Stückzahlen
legen kaum Wert auf eine Optimierung der
Einmalkosten (Werkzeuge, Entwicklung,
Investitionen).
In vielen Unternehmen besteht ein Akzeptanzproblem (Kostenmanagement = Dienstleister des Einkaufs). Zudem divergiert das
Selbstbild zur tatsächlichen Lage und zu den
oft bescheidenen Fortschritten.
Mehr als zwei Drittel der Führungskräfte
sehen Handlungsbedarf im Wissensmanagement.
Quelle: Studie „Wert- und Kostenmanagement bei
den TOP-Unternehmen“/Polarixpartner, 2015
Der Autor
Manfred Godek, Jounalist, Monheim
Bei Berufskleidung können
Sie entspannt durchatmen.
WIR MANAGEN DAS
www.mewa.de
Das Berufskleidungssystem als Video
MANAGEMENT
Transparente Lieferketten, reibungslose Ersatzteilversorgung
Management ohne Excel und E-Mail
Wie ist es möglich, dass wir heute in Sekunden den Aufenthaltsort einer Onlinebestellung auf dem Postweg live
nachverfolgen können, aber nicht wissen, wo sich eine tonnenschwere, gelbe Baumaschine befindet, die einige Millionen
Euro kostet? Diese Frage war der Ausgangspunkt für eine grundsätzliche Optimierung der globalen Lieferkette beim
Baumaschinenhersteller Caterpillar. Am Ende des Prozesses steht eine moderne, cloudbasierte Supply-Chain-Plattform,
die dafür sorgt, dass es auch auf den entlegensten Baustellen nie zum Stillstand kommt.
Caterpillar Inc. ist der weltgrößte
Hersteller von Baumaschinen mit
Hauptsitz in Peoria, Illinois. Neben
Baumaschinen stellt Caterpillar
auch schnell- und mittelschnelllaufende Diesel- und Gasmotoren
und Industriegasturbinen her.
J
eder kennt sie: die großen gelben Bauund Bergbaumaschinen von Caterpillar.
Sie sind beispielsweise überall dort im
Einsatz, wo es gilt wertschöpfende Infrastruktur aufzubauen: Gebäude, Straßen, aber auch
Talsperren und Kraftwerke, Bergbauanlagen
oder Fabriken. Es liegt in der Natur der Sache,
dass die Kunden ganz besonders dort auf
Caterpillar-Maschinen setzen, wo die Infrastruktur noch nicht vorhanden ist. Die Versorgung mit Ersatzteilen ist dort in vielen Fällen
projektkritisch: Steht die Maschine, steht die
ganze Baustelle. Verzögerungen wären die
Folge.
KOMPLEXE BESCHAFFUNGSKETTEN. Großbaustellen sind aber nur ein Beispiel, wie wichtig die Versorgung mit Ersatzteilen ist. Schlanke
Just-in-time-Produktionsprozesse, schlanke
Lager, ein weltweites Netz aus Zulieferern prägen das moderne Lieferkettenmanagement.
Und je stärker die Vernetzung, desto größer ist
das Risiko, dass Ausfälle bei einem Partner sich
auch auf die anderen auswirken. Diesem Risiko
20
Beschaffung aktuell 2015 05
kann kein Unternehmen entgehen, aber
durch die Nutzung einer gemeinsamen Plattform erreichen Supply-Chain-Verantwortliche
Transparenz und Agilität – die beiden wichtigen Erfolgsfaktoren im globalen Wettbewerb.
Eine Zahl verdeutlicht die Bedeutung von
Transparenz und Agilität ganz besonders: Auf
80 Prozent der relevanten Lieferkettendaten
haben die Unternehmen keinen Zugriff. Sie
liegen bei Lieferanten, Logistikdienstleistern
oder Händlern. Die Unternehmen agieren oftmals im Blindflug, sehen Störungen zu spät
und können nicht effektiv reagieren.
Aber auch ohne Störungen sind Lieferkettenprozesse komplex genug. Bei Caterpillar zum
Beispiel bestand eine der Herausforderungen
darin, dass Teile für ein Fahrzeug aus zwei Fabriken in den USA und einer aus Mexico aus
zolltechnischen Gründen in einer Ladung
nach Südamerika verschifft werden mussten.
Neben eigenen Vorteilen steht bei Caterpillar
aber vor allem eines im Vordergrund. Das Versprechen, das Caterpillar seinen Kunden gibt:
in 48 Stunden ist das Ersatzteil vor Ort – egal,
wo die Baustelle ist; das Stadion in Brasilien,
der Staudamm in China, Minen in Südafrika.
Kundenwünsche sind in vielen Branchen der
Treiber für ausgefeilte Logistiklösungen. Eine
Umfrage der Bundesvereinigung Logistik unter
Branchenexperten hat ergeben: Bei 63 Prozent
der Unternehmen sind es die Anforderungen
des Kunden, die Lieferketten komplexer machen. Caterpillar reagierte auf den Bedarf beim
Kunden nach einer gesicherten, schnellen Ersatzteilversorgung, indem es ein Hub-andSpoke-Logistiknetzwerk für Maschinen und vor
allem für die Ersatzteile aufbaute. Aber das Ergebnis zeigte, dass ohne End-to-End-Transparenz im Liefernetzwerk die Bemühungen
nicht genug waren: Die Transitzeiten waren
nicht effizient in den Griff zu bekommen. Die
Grenzen des ERP-Systems schränkten die Möglichkeiten zu stark ein.
Die Architektur für eine transparente Lieferkette kann in einer zentralen Plattform in der
Cloud bestehen. Die Vorteile sind klar: Die Unternehmen haben damit nicht nur Zugriff auf
die eigenen Daten, sondern bei Bedarf ganz ge-
MANAGEMENT
zielt auch auf die Daten der Partner in der Lieferkette. Es entsteht ein soziales Netzwerk, eine
Art Facebook für Logistikprozesse: Jeder Partner kann eine Statusänderung zum Beispiel für
eine Lieferung je nach Bedarf sofort sehen und
entsprechend agieren. Auf der Cloud-Plattform
von GT Nexus sind bereits mehr als 25 000 Unternehmen, die so wichtige Daten austauschen – in Echtzeit.
MANAGEMENT OHNE EXCEL UND E-MAIL. Die
Geschwindigkeit und Skalierbarkeit des Austausches sind zwei wichtige Vorteile. Oftmals
werden Statusmeldungen heute immer noch
mithilfe von EDI und Excel-Listen geteilt. Das ist
nicht nur sehr fehleranfällig und langsam. Es
lässt sich in komplexen Lieferkettenprozessen
mit hohem Durchsatz auch gar nicht mehr effizient bewältigen. Für den Entscheider sind nur
die Ausnahmen unter den Vorgängen relevant,
die ohne sein Eingreifen nicht funktionieren
würden. Dieses „Management by Exception“
nimmt die Last von den Supply-Chain-Verantwortlichen, sie konzentrieren sich auf die wesentlichen Aufgaben.
Eins-zu-eins-Verbindungen via Excel und E-Mail
haben noch ein weiteres großes Problem: Der
Weg der Daten ist nicht kontrollierbar. Wie kann
ein deutsches Unternehmen sicherstellen, dass
der Partner in Fernost die Kundendaten gemäß
den Anforderungen speichert und schützt,
wenn er selbst keinen Zugriff darauf hat?
Die Cloud gibt den Unternehmen zum ersten
Mal Kontrolle über die eigenen Daten. Über
Alles was Sie
wissen müssen.
Und kein bisschen
mehr.
Effiziente Beschaffung, Verwaltung
und Abrechnung von Fachinformationen.
www.LSL.de
die Regeln in der zentralen Verwaltung bestimmen sie, wer welche Daten sehen kann
und sehen muss. Jeder Zugriff ist dokumentierbar. Statt des Austauschs von Excel-Listen
per E-Mail erfolgt der Datenaustausch auch
mit dem Kleinstbetrieb in China über eine gesicherte Verbindung, geregelt über eine professionelle Schnittstelle.
Sicherer Umgang mit den Daten und das Thema Compliance werden für Unternehmen immer wichtiger. In der Pharma-Industrie zum
Beispiel finden immer engmaschigere Trackund-Trace-Systeme Verwendung, die EchtzeitDatenkontrolle über die gesamte Lieferkette
ermöglichen..
Daten in Echtzeit zur Verfügung stellen zu können ist inzwischen auch ein Qualitätsmerkmal.
Zum Beispiel in der Seefracht. Bei den Ocean
„
Auf 80 Prozent der relevanten
Daten haben Unternehmen
keinen Zugriff.“
Carriern läuft der Wettbewerb inzwischen
nicht mehr nur über den Preis. Immer mehr
Dienstleister bieten ihren Kunden zusätzlich
bessere Datenqualität und setzen sich damit
vom Wettbewerb ab. Für den Kunden kann es
der entscheidende Informationsvorsprung sein,
wenn er zeitnah erfährt, dass ein Container mit
Verspätung gelöscht wird. Er kann besser infor-
mierte Entscheidungen treffen und im Zweifelsfall kurzfristig umdisponieren. Die Daten
werden zentral in der Cloud verwaltet, die Entscheidungen können lokal gefällt werden – und
es sind besser informierte Entscheidungen, basierend auf Transparenz auch über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus in
die Daten in der Lieferkette.
SCHNELLER, KONKRETER ROI. Mehr Transparenz, bessere Beziehungen zu den Partnern
in der Lieferkette und agileres Lieferkettenmanagement sind typische Ziele, die Unternehmen erreichen, wenn sie auf eine cloudbasierte
Plattform umsteigen. Der ROI stellt sich dabei
schon sehr schnell ein. Da die Umstellung
Schritt für Schritt für einzelne Produktlinien,
Regionen und Märkte möglich ist, entstehen
gut handhabbare Projekte, die ihre Ziele schnell
erreichen. Bei Caterpillar ist es vor allem das
Kundenversprechen, das gehalten werden
konnte. Die durchschnittliche Lieferzeit für
95 Prozent der Lieferungen lag ursprünglich bei
18 Tage. Sie wurde auf 8 Tage reduziert.
Der Autor
Boris Felgendreher
Marketingleiter Europa, GT Nexus
MANAGEMENT
Supply Chain Management
Alle Risiken im Lieferantennetzwerk
Erdbeben, politische Unruhen, Konkurs
– der Ausfall eines wichtigen Lieferanten kann viele Ursachen haben. Tools
analysieren die weltweite Nachrichtenlage so, dass Risiken für die Lieferkette
frühzeitig und auf einen Blick erkennbar werden. So lassen sich Verluste minimieren und teure Ausfälle vermeiden.
G
roße Produktionsunternehmen beschäftigen in ihrem Lieferantennetzwerk oft Tausende von Zulieferunternehmen über den gesamten Globus verteilt.
Der Ausfall eines einzigen Lieferanten kann
das gesamte Unternehmen in ernsthafte
Schwierigkeiten bringen, wenn nicht rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden.
Um dieses Risiko so weit wie möglich zu verringern, sollten Supply Chain Manager alle Zulieferunternehmen kontinuierlich beobachten und so frühzeitig wie möglich erkennen.
Die eigenen Mitarbeiter können diese Monitoring-Aufgabe nicht bewältigen. Die Datenmenge ist so groß, die Risikoszenarien sind so
vielfältig, dass nur automatisierte Verfahren
in der Lage sind, Bedrohungen so schnell wie
nötig zu identifizieren und auf der Basis vorhandener historischer Daten Prognosen zu
entwickeln. Alltagstauglich werden diese
Analysen durch smarte Visualisierungen, die
die wesentlichen Informationen so aufbereiten, dass die aktuelle Gefährdungssituation
mit einem Blick erfasst werden kann.
Lösungen für semantische Analysen schließen diese Lücke. Ein Beispiel ist die webbasierte Lösung „Vega“ von Semantic Visions.
BIG DATA. Vega analysiert täglich automatisch
bis zu einer Million Artikel von über 200 000
Online-Quellen in elf Sprachen. Damit wertet
die Lösung 90 Prozent des frei verfügbaren
Nachrichten-Contents im weltweiten Internet
aus. Zu den Quellen gehören Nachrichtenportale, Blogs und Webseiten von Regierungen
und von Unternehmen. Die Internetquellen
werden „on-the-fly” quantitativ und inhaltlich
ausgewertet. Um Veränderungen einschätzen
22
Beschaffung aktuell 2015 05
Visualisierungen machen Big Data übersichtlich und liefern auf einen Blick wertvolle Informationen
für den Risikomanager.
zu können, werden die weltweiten Nachrichtendatenbanken mit über einer Milliarde Dokumenten genutzt. Die zugehörigen Metadaten haben einen Umfang von etwa 40 Terabyte.
Mithilfe von 1,5 Millionen ontologischen Begriffen und anhand zahlreicher vordefinierter
Szenarien erkennt die Lösung Risiken und ihren
Bedrohungsgrad für die Lieferkette. Besonders
Hersteller mit über 1000 Lieferanten im Lieferantennetzwerk profitieren von einem hohen
Automatisierungsgrad. Die Lösung erfüllt höchste Sicherheitsstandards und wird in einer Onpremise- und als Cloud-Version angeboten.
Folgende Risikoszenarien werden kontinuierlich ausgewertet:
1. Ein wichtiges Zulieferunternehmen ist unmittelbar bedroht: Über 500 vordefinierte
Bedrohungsszenarien werden analysiert.
Dazu gehören beispielsweise auch Streiks
oder eine drohende Insolvenz.
2. Regionale und lokale Risiken. Das Tool stellt
den Bezug zu relevanten Unternehmen her,
auch wenn sie nicht namentlich erwähnt
werden.
3. Veränderungen in der Häufigkeit von Artikeln über jedes Zulieferunternehmen eines Auftraggebers.
4. Veränderungen der Stimmungsindikatoren
in der Berichterstattung über jeden Zulieferer in eine negative Richtung und Zunahme der Häufigkeit der negativen Berichterstattung.
Die Auswertungsergebnisse stehen binnen
10 Minuten nach dem Erscheinen einer Nachricht zur Verfügung.
Metadaten in der Größenordnung von 40 Terabyte können nur mit einer hochperformanten
Infrastruktur bewältigt werden. Semantic Visions und Datawatch nutzen dafür die Hochleistungsdatenbank SAP HANA. Mit herkömmlichen Datenbanken wie MySQL würden bestimmte Abfragen mehrere Tage in Anspruch
nehmen. SAP HANA ermöglicht Analysen in
Echtzeit. Die schnelle Bereitstellung der Daten
löst aber nur einen Teil der Aufgabe, ebenso
wichtig ist die schnelle Visualisierung der Daten. Semantic Visions hat sich daher für Datawatch entschieden. Ein weiterer Grund: Die
Entwicklung eines Standardsets von Visualisierungen dauert mit Datawatch nicht länger als
zwei Tage.
ANSCHAULICHE VISUALISIERUNGEN. Mit der
Visual-Data-Discovery Plattform können Businessanwender Visualisierungen erstellen, anpassen und für andere bereitstellen. Anomalien und Ausreißer sind so erkennbar und kön-
MANAGEMENT
nen interaktiv näher untersucht werden.
Denn alle Änderungen, zum Beispiel von
Filtereinstellungen, werden visuell umgesetzt. Das gelingt mit sehr großen Datenbanken ebenso wie mit Streaming-Daten. Predicitive Analytics ermöglicht die Anreicherung der Daten mit zusätzlichen Informationen.
Für den Business-Anwender wird die Risikosituation erst durch aussagekräftige Visualisierungen schnell erkennbar. Dafür bietet das
Tool geeignete Darstellungsformen wie Heatmaps, Treemaps, geografische Karten oder
Diagramme. Sie geben mithilfe von Farbkodierungen auf einen Blick Aufschluss über Ort,
Art und Ausmaß einer potenziellen Bedrohung für das Lieferantennetzwerk.
DASHBOARD. Das Foto zeigt ein Dashboard
mit prädiktiven Echtzeit-Visualisierungen von
frei erfundenen Störungen in der Lieferkette.
Der Risikomanager erhält einen Überblick über
die gesamte Gefährdungslage und erste Hinweise auf Art, Ursache und Intensität der Gefährdung. In der Supplier Heatmap rechts oben
steht jedes Quadrat für ein Unternehmen. Farbig markiert sind alle Zulieferunternehmen,
die von einem übergeordneten Bedrohungsszenario betroffen sind.
Die rote Markierung steht beispielsweise für eine unmittelbare Bedrohung, Die orange Markierung deutet auf eine Zunahme der Berichterstattung über ein Unternehmen hin. Nach
dem Motto „Only bad news are good news“
lohnt sich in diesen Fällen eine nähere Betrachtung. Bei den violett markierten Lieferanten ergab die Sentiment-Analyse eine Zunahme kritischer Stimmungsindikatoren. Ein Mausklick
auf die betroffenen Lieferanten liefert weitere
Informationen zu den Hintergründen.
Die Tabelle darunter zeigt aktuelle Daten zu
den betroffenen Unternehmen. Die farbigen
Kreisflächen entsprechen der Farbcodierung
in der Heatmap darüber. Die Spalte „Main Signal“ gibt einen Hinweis auf die Ursache der Risikoeinschätzung. In diesem Fall ist es bei-
Prädiktive Echtzeit-Visualisierungen von fiktiven Störungen in der Lieferkette. Ein Dashboard
visualisiert die gesamte Gefährdungslage und gibt Hinweise für weitere interaktive Analysen.
spielsweise ein Unfall. Mithilfe der rechts daneben aufgelisteten Filter kann die Darstellung auf bestimmte Szenarien und Bedrohungsarten eingeschränkt werden.
In der Weltkarte links unten symbolisiert jeder
Punkt einen Lieferanten. Die Karte zeigt in
schematischer Form geografische Risikoschwerpunkte. Der gelbe Kreis zeigt ein Gebiet in Russland, das von einem Unfall in einer
Industrieanlage betroffen ist. Der blaue Kreis
im Süden Australiens deutet auf eine Naturkatastrophe hin, zum Beispiel ausgedehnte
Wald- und Buschbrände.
Einkaufen per Klick
Reichelt Chemietechnik
Risikowarnung ausgegeben wurde. Der horizontale Balken darunter visualisiert den Anteil
unmittelbar betroffener (rot) und indirekt betroffener Unternehmen (orange).
Der Autor
Schneller Zugriff auf 80.000 Artikel
Produktgruppe THOMAFLUID®
Schläuche, Fittings, Hähne, Magnetventile, Pumpen
THOMAPLAST®
Produktgruppe
Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern,
Distanzhülsen und O-Ringe
THOMADRIVE®
Patrick Benoit, Regional Director
EMEA Central bei Datawatch
www.rct-online.de
0001585391_000001.indd 1
90 ENTSCHEIDENDE MINUTEN. Das Feld links
oben visualisiert den Risikotrend der letzten
90 Minuten. Die rote Farbe des Kreises symbolisiert eine steigende Tendenz. Die kleine Tabelle rechts daneben listet alle Unternehmen,
für die in den vergangenen 90 Minuten eine
Produktgruppe
Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,
Zahnriemen
Reichelt
Chemietechnik
GmbH + Co.
Englerstraße 18
D-69126 Heidelberg
Tel. 0 62 21 31 25-0
Fax 0 62 21 31 25-10
[email protected]
05.02.15 13:28
Beschaffung aktuell 2015 05
23
MANAGEMENT
Unternehmensfunktionen Qualität und Einkauf
Qualität und Controlling –
Reine Fachaufgaben?
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Funktionen im Unternehmen. Qualität und Controlling gehören hier ebenso dazu
wie Einkauf, Entwicklung, Fertigung und Vertrieb. In einem klassischen Organigramm werden die Funktionen getrennt voneinander dargestellt. Verbindungslinien führen stets über die übergeordneten Einheiten. Scheiben- oder Tortendiagramme
vermitteln ebenfalls eher den Eindruck von Trennung und Abgrenzung. Müsste ein Unternehmen nicht eher als Puzzle dargestellt werden, das Identität und Bedeutung nicht in der Trennung, sondern der Verzahnung der einzelnen Elemente findet?
I
n vielen Unternehmen gibt es einen Qualitätsbeauftragten oder ein Qualitätsmanagement. Dies ist für die Qualität verantwortlich. Vielleicht gibt es eine Parallelorganisation, die von der Eingangskontrolle über die
Fertigungskontrolle bis zur Endkontrolle
reicht und zentral gesteuert wird. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch noch zertifiziert nach ISO 9001 in der neuesten Fassung.
Was soll da noch fehlen? Qualität besteht aus
mehr als Vorschriften und Kontrollen, ist viel
mehr als ein Dokument. Qualität spielt sich im
Kopf der Mitarbeiter ab und drückt sich in de-
ren Handeln aus. Sie muss das ganze Unternehmen durchdringen.
Qualität ist sicher keine Zufall, aber im Grunde
ganz einfach: Mach es gleich richtig, und
gleich beim ersten Mal! Das gilt auch für den
Einkauf. Als Verbindungsglied zum Beschaffungsmarkt gilt der Qualitätsanspruch für
den Einkauf vielleicht sogar in besonderer
Weise. Wie sollen eigene Ansprüche in Sachen
Produktqualität und Terminzuverlässigkeit erfüllt werden, wenn diesem Anspruch nicht bereits durch den Einkauf gegenüber dem Beschaffungsmarkt Rechnung getragen wird?
Controlling hat viele Aspekte. Zum Beispiel erlauben geeignete Systeme den Mitarbeitern
ein Selbstcontrolling, sodass Ziele und Zielerreichung für alle Beteiligten transparent werden.
(Foto: Viktor Zadorozhniy/123rf)
24
Beschaffung aktuell 2015 05
In vielen Unternehmen wird die Frage gestellt,
wie man den kostengünstigsten Lieferanten
für die benötigten Lieferungen/Leistungen
finden kann. Müsste man statt dessen nicht
fragen, wie man die Lieferanten finden kann,
die am besten gewillt, bereit und in der Lage
sind, die Erfordernisse zu erfüllen? Diese gehen dann weit über technische Qualität
(= Übereinstimmung mit der Spezifikation)
hinaus. Vielmehr werden Aspekte wie Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit, Risikovermeidung
usw. miteinbezogen. Wie viele Einkäufer lassen sich auch heute noch mehr von den vorliegenden Angeboten als von Unternehmensgrundsätzen und -zielen leiten. Ist dieses Verhalten als hohe Qualität zu bewerten?
LIEFERANTENBEWERTUNG. Im Laufe der Zeit
haben viele Unternehmen Lieferantenbewertungssysteme eingeführt. Diese gehören
nicht zuletzt im Zuge der ISO 9001-Zertifizierung zum Standard. Wie aber werden sie gelebt? Werden wirklich solche Lieferanten bevorzugt, die periodisch eine hohe Bewertung
aufweisen, oder entscheidet nach wie vor der
Preis über das Bestellverhalten? Mancher
muss sich fragen, ob die Lieferantenbewertung wirklich ein System, oder vielleicht
nur ein Selbstzweck ist.
Wie wird mit „schlechten Lieferanten“ umgegangen? Was ist die Folge einer Bewertung?
Wird diese kommuniziert und diskutiert? Manche schlechte Lieferantenbewertung ist nicht
etwa die Folge schlechter Leistung des Lieferanten sondern die eigener Unzulänglichkeiten.
Diese reichen von mangelnder Datenpflege bis
zu Fehleinschätzungen. Nur konsequente und
ergebnisoffene Diskussion der Ergebnisse führen zu Verbesserung, einer Steigerung der Qualität. – Und dies gilt für beide Seiten!
MANAGEMENT
Wie wird letztlich mit Lieferanten umgegangen, die „unverbesserlich“ sind? Viele Unternehmen finden erst spät (mitunter zu spät)
die Kraft, Konsequenzen zu ziehen. Systematisches Vorgehen ist gefragt. Dies gilt für Vorschriften ebenso wie die daraus resultierenden
Abläufe. Muss erst die Fertigungsstelle eines
Lieferanten in einem Niedriglohnland einstürzen, mit vielen Toten und Verletzten, um
dessen Eignung für das Unternehmen infrage
zu stellen? Qualität ist mehr als die Abwesenheit technischer Fehler und
die pünktliche Lieferung! Somit ist
eine wohlverstandene Qualitätsverbesserung eine permanente
Verbesserung, die auch Dritte (z. B.
Lieferanten) einbezieht.
EINKAUFSCONTROLLING. Beim
Begriff „Controlling“ stellt sich oft
der Gedanke an „Kontrolle“ ein.
Budgetkontrolle ist ein passendes Beispiel. Damit ist der Begriff
meist negativ besetzt. Dabei ist
richtig angewandtes Controlling
ein probates Führungsinstrument. Ein solches bleibt nicht auf
die Unternehmensfunktion Controlling beschränkt und geht
ganz sicher über die reine Budgetkontrolle hinaus.
In konservativ geführten Unternehmen und Behörden bestimmen Regeln und Vorschriften
den Alltag und die Prozesse. Die
Folge sind wenig Entscheidungsfreiheit der Betroffenen und viel
Bürokratie. Gegenüber Planlosigkeit mag dies ein großer Fortschritt sein. Aber wäre es nicht
besser, vereinbarte Ziele anzustreben und deren Erreichen zu
messen und zu sichern? Wenn
diese Ziele abgestimmt (harmonisiert) sind, wird Suboptimierung vermieden. Ein vorgegebener Rahmen (Guidelines) hilft,
Fehlorientierungen
zu
vermeiden.
Diese Vorgehensweise bedingt
ein sachgerechtes Controlling,
das von der Zielvereinbarung bis
zur Zielerreichung am Ende der
Planperiode reicht. Statt Kontrolle (Ziel erreicht: ja/nein) wird
Coaching betrieben, das Erreichen des Ziels wird nicht nur
überwacht, sondern vor allem
unterstützt. Dies setzt aber voraus, dass es
sich um konkrete Ziele handelt. Ziele sind
messbar, terminiert und konkret zugeordnet.
Sie unterscheiden sich dadurch von der „netten Idee“.
Gibt es im Einkauf Ziele, deren Erreichung
durch Controlling sichergestellt werden können? Bestimmt, aber welche?
Einsparungen im Referenzzeitraum
Höhe der Bestände
Lieferantenperformance
·
·
·
Sourcing
· Global
Lieferantenanzahl
· Messebesuche
· Mitarbeiter-Weiterbildung ·usw.
·
Wie lassen sich diese Ziele erreichen? Wenn
diese Ziele gemeinsame Ziele des Einkaufs, also aller Einkaufsmitarbeiter sind, hat die Zielerreichung eine gute Chance. Wenn jeder Mitarbeiter sich mit einem eigenen aus dem Gesamtziel abgeleiteten Teilziel hierin wiederfindet, ist die Chance sehr groß. Es ist daher
C-Artikel-Beschaffung
EINFACH
& RUNDUM
EFFIZIENT
Sie möchten Ihre Beschaffungsprozesse optimieren und dabei Zeit
und Kosten sparen? Dann bietet Ihnen simple system eine attraktive,
gebührenfreie eBusiness-Lösung. Die B2B-Beschaffungsplattform
bündelt mehr als 31,3 Millionen Artikel von über 490 Lieferanten.
Weitere Informationen und Gastzugang unter
www.simplesystem.com
simple system
live erleb en
23. Juni 2015
Museum
München, MVelG
dung unter :
Infos und Anm
adshow
system.de/ro
w w w.simple
Die B2B-Beschaffungsplattform für C-Teile
MANAGEMENT
sinnvoll, übergeordnete Ziele bis auf die Mitarbeiterebene herunterzubrechen. Mit vereinbarten Zielen und deren Controlling wird
Führung zu Coaching.
LIEFERANTENANZAHL IM AUGE BEHALTEN.
Einkäufer haben bestimmte Zuständigkeiten.
Aufgrund ihrer Marktkenntnisse und geplanter Maßnahmen sollten sie die voraussichtlichen Veränderungen (Einsparungen)
einschätzen können. Mit der Messung von
Einsparungen befassen sich bereits viele Unternehmen. Oft werden die Preise der zurückliegenden Periode mit denen der aktuellen
verglichen und mit den aktuellen Mengen
multipliziert. Schon hat man die Veränderung
in einer passenden Gewichtung. Ordnet man
die Veränderungen den zuständigen Einkaufsmitarbeitern zu, gewinnt man Überblick auf
Mitarbeiterebene. Geeignete Systeme erlauben den Mitarbeitern ein Selbstcontrolling. Ziele und Zielerreichung werden
transparent – für alle Beteiligten.
LIEFERANTENPERFORMANCE
BEWERTEN.
Nicht zuletzt legt die ISO 9001 fest, dass Lieferanten in geeigneter Art und Weise zu bewerten sind. In den Unternehmen gibt es unterschiedliche Systeme. Die Kommunikation der
individuellen Bewertungen mit den Lieferanten soll regelmäßig (mindestens jährlich)
stattfinden. Manchem Einkäufer fällt es
schwer, Lieferanten positiv zu bewerten, Lob
auszusprechen. Dies widerspricht dem Gedanken eines Controllings, das zu Verbesserungen führen soll. Werden die Ergebnisse
der Lieferantenbewertung objektiv ausgewertet und diskutiert, lassen sich hieraus Ziele für
die aktuelle Periode ableiten = vereinbaren.
Die Zielerreichung kann regelmäßig überprüft
werden. Wer sagt, dass (Einkaufs-) Controlling
vor der Unternehmensgrenze haltmachen
muss? Die Summe der Ziele und Ergebnisse
werden zusammengefasst und bieten somit
„
Wer meint, Qualität und
Controlling seien zwei unterschiedliche Dinge, die nichts
miteinander zu tun haben, sollte
seinen Standpunkt überprüfen.“
einen Überblick auf Unternehmensebene. Eine Zeitreihe kann die mehrjährige Entwicklung verdeutlichen. Weiterhin können auch
hier wieder die Lieferantendaten nach Zuständigkeit zusammengefasst werden. Damit
ergibt sich die Möglichkeit, die Entwicklung
auf Mitarbeiterebene zu betrachten und einem Controlling zu unterziehen. Die meisten
Unternehmen haben mehr Lieferanten als
Mitarbeiter. Kann es sein, dass es einfacher ist
Lieferant zu werden als eingestellt zu werden?
Über diese Frage mag jeder für sich nachdenken und sie für sich beantworten. Lieferanten sind keine Waisenkinder. Sie sollten daher einen „Paten“ im Einkauf haben, der sich
verantwortlich fühlt. Lieferanten sind zuzuordnen. Damit ergibt sich nicht nur eine Gesamtzahl Lieferanten. Sie ist auch (ohne Rest)
aufteilbar. Dies ermöglicht Zielvereinbarungen und ein geeignetes Controlling bis
auf die Mitarbeiterebene.
Jedes Unternehmen hat die Mitarbeiter, die es
verdient. Das Unternehmen hat sie eingestellt
und sie weiterentwickelt – positiv oder negativ. Interne wie externe Weiterbildung spielt
für die Mitarbeiterentwicklung eine erhebliche Rolle. Sie darf daher kein Zufall sein, und
sollte daher einem Controlling unterzogen
werden. Neben der individuellen Bedarfsplanung steht hier auch eine Gesamtplanung
mit mindestens quartalsweisem Controlling
an. Dies verhindert, dass am Jahresende Weiterbildungsbudgets ungenutzt bleibt und Investitionen in die Ressource Mensch unterbleiben.
Controlling im Einkauf (Einkaufscontrolling)
hat viele Facetten. Nicht zuletzt bei der Umsetzung von Strategien ist es ein wichtiges
Werkzeug. Es hilft, „nette Ideen“ zu „konkreten Zielen“ zu machen und diese zum Erfolg zu führen.
Wer meint, Qualität und Controlling seien
zwei unterschiedliche Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, sollte seinen Standpunkt überprüfen. Gleiches gilt für den Standpunkt, Qualität wie Controlling seien etwas
für die Experten. Beides geht jeden im Unternehmen an. Jeder sollte wissen, was seine
Aufgabe ist und wie er sie am besten erfüllen
kann. Qualität ist kein Zufall und Controlling
ist mehr als Überwachung. Dies gilt auch für
den Einkauf.
Der Autor
Heinrich Orths,
Einkaufsexperte
26
Beschaffung aktuell 2015 05
Mein
Werkzeug
TOOL fox –
Ihre individuelle
Werkzeuglösung
Das TOOL fox-Werkzeugprogramm
von Phoenix Contact bietet für alle
Anwendungen in der Elektrotechnik
professionelle Verarbeitungs- und
Messwerkzeuge. Diese überzeugen
nicht nur durch ihre optimale Handhabung und Präzision, sondern auch
durch konstant beste Arbeitsergebnisse.
Lassen Sie sich Ihr Qualitätswerkzeug
von unserem Beschriftungsservice
lasergravieren und konfigurieren Sie
sich Ihr persönliches Werkzeugset.
Mehr Informationen unter
Telefon (0 52 35) 3-1 20 00 oder
phoenixcontact.de
IC 01-14.000.L1
© PHOENIX CONTACT 201
MANAGEMENT
Einkauf 4.0, Teil 3
Financial Supply Chain Management
Sprechen wir über Industrie 4.0, dann ist immer die Rede von vielen neuen
Technologien – auch in den vorausgegangenen beiden Beiträgen dieser Serie.
In der Industrie 4.0 gibt es das Internet der Dinge und der Dienste, Maschinen
denken und handeln autonom, steuern sich selbst und gegenseitig und es stellt
sich im letzten Beitrag die Frage: Wie wirkt sich diese schöne neue Techno-Welt
auf die Bezahlprozesse im Einkauf aus?
D
er Einkauf kauft ein und regelt die Bezahlung. Er handelt zum Beispiel,
idealerweise im engen Benehmen
mit der Finanzabteilung, die Payment Terms
mit den Lieferanten aus. So war es bisher. Jetzt
kommen die neuen Technologien der 4. Generation: Mit wem verhandelt er nun? Verhandelt er überhaupt noch?
AVATAR VERHANDELT MIT AVATAR. Was jeder Internet-Spieler heute schon praktiziert,
könnte rein technisch demnächst auch Einzug
in den Einkauf halten: Nicht mehr der Einkäufer verhandelt, sondern sein virtueller Avatar,
sozusagen seine Internet-Kunstfigur. Mit
wem verhandelt er? Entweder mit dem Avatar
des Lieferanten – oder gar mit dem Produkt
oder Service selbst, den er einkaufen möchte.
Preisverhandlungen? Machen in Zukunft die
Maschinen unter sich aus. Die Maschinen entmachten uns, der „Terminator“ lässt grüßen?
Das ist die leicht paranoide Sichtweise. Wer
programmiert denn den Avatar? Und wer wird
durch seinen Einsatz soweit entlastet, dass er
Intelligente Kisten, die miteinander reden und mitteilen können, was sie kosten:
Das Internet der Dinge (IOT) oder Industrie 4.0 werden auch den Einkauf beeinflussen.
(Foto: aurielaki)
28
Beschaffung aktuell 2015 05
sich um Wichtigeres, beispielsweise um den
strategischen Einkauf, kümmern kann? Der, auf
den es nach wie vor ankommt – der Einkäufer.
Möglich wird diese Entlastung durch – man
mag es kaum aussprechen – intelligente Maschinen. Denn in der Industrie 4.0 sind bereits
die Transportkisten intelligent. Schon jetzt.
DIE SELBSTBEWUSSTE KISTE. Am Fraunhofer
IML in Dortmund hat das Forscherteam zum
Beispiel Technologien entwickelt, die Transportbehältern bereits eine beachtliche Intelligenz verleihen. Ausreichend Intellekt, damit
sich der Behälter eigenständig durch den Materialfluss steuert. Weil er weiß, wohin es
geht. Und nicht nur das. Er weiß auch, was er
transportiert. Und wie viel davon. Und ob ihm
zwischen A und B etwas davon abhandengekommen ist: Er zählt einfach nach. Mit einer
Kamera beispielsweise, wie sie auch gängige
Smartphones besitzen. Von diesem Entwicklungsstand ist es nur ein kleiner Schritt zu
dem Gedanken: Geben wir der Kiste doch
gleich noch ein Portemonnaie mit!
BEZAHLUNG INKLUSIVE. Geben wir der Kiste
auch eine Intelligenz bezüglich der Finanzdaten. Wir sagen ihr, was ihr Inhalt kostet, wie
das Zinsgefüge ist und zu welchen Zahlungszielen sie eigenständig entscheiden darf. Das
hört sich spielerisch an, doch die Technologie
dafür halten wir bereits in Händen, es muss
nur noch umgesetzt und entlang einer kompletten Supply Chain ausgerollt werden. Sobald das der Fall ist, erlebt der Einkauf eine
kleine Revolution. Denn damit schaffen wir
eine Situation, in der die Dinge miteinander
verhandeln. Über alles. Preis, Menge, Zahlungsbedingungen. Diese Idee begeistert die
Avantgardisten im Einkauf und beunruhigt
die Traditionalisten – die Banken bedroht sie.
Denn was passiert mit den Banken, wenn die
MANAGEMENT
Dinge übermorgen selber miteinander verhandeln? So richtig zwingend braucht man
zumindest an dieser Stelle des Einkaufs dann
keinen externen Finanzpartner mehr. Das
machen die Maschinen untereinander aus.
Dieses Smart Payment oder auch Smart Finance ist keine Utopie. Im Gegenteil. Es ist
die Übertragung dessen, was Sie und ich
heute schon per Smartphone machen (können) und der seltene Fall einer Übertragung
vom B2C- auf den B2B-Bereich. Was heißt das
für den Einkauf?
IMPLIKATIONEN. Die erste Implikation liegt
auf der Hand: Das gehört aufs Innovationsradar! Aber nicht nur aufs Radar. Irgendwann
bringt das sowieso jemand aus dem Expertenkreis eines Unternehmens in die Diskussion ein. Schön, wenn es einer der Finanzleute ist. Noch schöner aber, wenn es jemand
aus dem Einkauf ist. Der Einkauf sollte doch
ohnehin seit Jahren ein wichtiger Partner der
Finanzabteilung für alle Fragen des Financial
Supply Chain Managements sein. Warum also nicht die Chance nutzen und sich auch mit
dem technischen Hintergrund der schönen
neuen Welt auseinandersetzen?
Nicht in toto – es reicht eine Projektgruppe.
Aber eine interfunktionelle Gruppe mit Einkäufern, Finanzleuten, Fachabteilungen und
mindestens einem Experten für Smart Payment. Das Ganze orchestriert vom Einkauf,
der auf diese Weise an der Speerspitze der Entwicklung steht.
So etwas kommt natürlich nicht von alleine.
Damit wird belohnt, wer es sich erarbeitet,
den Willen dazu hat und das Projekt entsprechend organisiert, seine Leute selektiert,
trainiert und auf die Reise schickt. Schön und
gut – aber haben wir die Zeit dafür? In jedem
Fall hält das Tagesgeschäft die Zukunft nicht
auf. Sie zwingt uns dazu, Prioritäten zu setzen.
Oder wie ein Einkaufsleiter meinte, der bei
Smart Payment schon sehr aktiv ist: „Es ist
schön und gut, ständig hinter Savings her zu
rennen – aber es gibt Wichtigeres, für das wir
inzwischen wöchentlich eine strategische
Rennpause einlegen.“ So wird’s gemacht. Warum?
WIE FINDEN SIE DIE ZUKUNFT? Man kann die
neuen Technologien gut oder weniger gut finden – am Ende des Tages können wir nicht beeinflussen, ob sie kommen oder nicht. Spätestens wenn die junge Generation der Digital
Natives ins Arbeitsleben eingreift und auf Bewegungen surft wie „Bring your own device!“
wird sich das Smart Payment des Consumerbereichs auch auf Business to Business übertragen. Man könnte sich dagegen wehren und
es ein paar Jahre verschleppen, aufhalten
lässt es sich nicht. Das sollte man auch nicht.
Wie wir aus der Systemlehre wissen: In komplexen Systemen ist die Defensivstrategie ein
Nachteil. Wer macht, kann verlieren; aber wer
nichts macht und „abwartet“ hat schon verloren. Dafür sorgt unser hoch dynamisches und
gleichzeitig sehr komplexes Wirtschafts-
Einkaufscontrolling mit
Dashboards
Visualisieren Sie Ihren Erfolg
Wir verhelfen Ihnen nicht nur zu einem Best in Class
Einkaufscontrolling, sondern bilden Ihre Themen auch
übersichtlich in dynamischen Dashboards ab. Bei uns
finden Sie Cockpits für Geschäftsführer, Einkaufsleiter, Controller, Leadbuyer, Einkäufer
und viele mehr.
ten
ebtes
li
e
b
r
Testen Sie uns!
ere
en:
e uns
Einig oard Them ngruppen, ät,
it
re
b
Dash eiber, Wa ing, Liquid
www.3TageTest.de
www.softconcis.de
uy
ntr
Koste averick B reitung,
e
M
b
,
r
M
o
v
NP
gs
ndlun
ard
Verha ed Scorec
c
Balan
system. Also: Innovationsradar einschalten,
Projektgruppe bilden und ran an die neuen
Technologien! Muss das sein?
MUSS UND MACHT SPAß. Ja, das muss sein.
Und nicht nur das, es macht auch ungeheuer
viel Spaß und ist ein Ego- und Image-Booster
ohnegleichen, wie alles, was mit der Zukunft
zu tun hat: Zukunft macht attraktiv. Vor allem
macht sie strategisch. Wenn nämlich die Dinge für uns verhandeln und uns von Operativem befreien, können wir uns noch stärker auf
strategische Themen wie Supplier Innovation,
Produktivitätsmanagement, Agilität und Flexibilität und auf unsere Wirkung auf Bottomund noch mehr auf die Top Line fokussieren.
Ist das nicht eine verlockende Zukunftsperspektive?
Die Autoren
Prof. Dr. Michael Henke,
Institutsleiter, Fraunhofer-Institut
für Materialfluss und Logistik IML
Axel T. Schulte, Abteilungsleiter
Einkauf und Finanzen im
Supply Chain Management,
Fraunhofer-Institut für Materialfluss
und Logistik IML
SOFTCONCIS
Einkaufscontrolling mit System
L O GI STI K
Warehouse Management Systeme auf dem Prüfstand
WMS – Individuell oder integriert
Die schnell wechselnden Marktbedingungen stellen die logistischen Abläufe in Unternehmen immer wieder auf die Probe.
Moderne Warehouse Management Systeme bieten eine breite Unterstützung in den Bereichen Lagerplanung, Wareneingang und Einlagerung, interne Lagerprozesse, Kommissionierung und Bereitstellung sowie Warenausgang. Doch was
sind die Chancen und Risiken eines integrierten Lagerverwaltungssystems mit Materialflussrechner? Experten kommen
zu differenzierten Antworten.
R
eibungslose Prozessabläufe in der Lagerlogistik erfordern neben Flexibilität
und Transparenz auch eine lückenlose
Integration in die betriebliche Wertschöpfungskette und Systemarchitektur. Dabei
setzt eine moderne Lagerverwaltung die volle
Kontrolle über alle Warenbewegungen voraus
– vom Wareneingang bis zur Auslieferung.
Doch nicht nur die nahtlose Integration in die
vor- und nachgelagerten Prozesse des Transportmanagements, sondern auch eine hochflexible Lagerdisposition und Arbeitsorganisation bis zu weitreichenden Automatisierungsmöglichkeiten stehen heute auf der
Wunschliste vieler Anwenderunternehmen.
Dabei geht es nicht nur um die Optimierung
der Abläufe und die Steigerung der Effizienz in
der Lagerverwaltung, egal, ob es sich um
hochautomatisierte, komplexe Lagerstandorte handelt oder um kleine Standorte mit geringem Durchsatz. Häufig sind auch branchenspezifische Besonderheiten gefordert.
Vor allem in der Automobilproduktion steigern immer komplexere Supply Chains und
ein sich intensivierender Wettbewerb die Anforderungen. Fahrzeughersteller und -zulieferer müssen deshalb ihre Kostenstruktur optimieren, indem sie in allen Bereichen ihre Prozesse noch effizienter gestalten. Dabei sind
die internen Logistikabläufe permanent zu
optimieren. Moderne Softwarelösungen helfen dabei, komplette Bereiche und einzelne
Aufgaben wirtschaftlicher zu organisieren.
Auch der Automobilzulieferer Brose hat seit
2012 seinen Standort Ostrava mithilfe einer
etablierten Warehouse Management (WMS)Lösung optimiert.
DIE DABEI ERZIELTEN BENEFITS stellte Dieter
Trautzsch, GV-Projektleiter Logistik, Brose
Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, im Rahmen des
24. Deutschen Materialfluss-Kongresses, der
vom VDI Wissensforum Ende März an der TU
München in Garching mit über 370 Experten
30
Beschaffung aktuell 2015 05
Innerhalb der vergangenen zehn Jahre entwickelte sich das Brose-Werk in Ostrava zur größten Produktionsstätte der weltweit tätigen Unternehmensgruppe. Letzte Ausbaustufe war das vollautomatisierte Hochregallager mit 9700 Stellplätzen und modernstem Logistikkonzept. (Foto: Brose)
aus Industrie, Forschung und Beratung veranstaltet wurde, näher vor. Das Werk des Automobilzulieferers im tschechischen Ostrava
feierte im vergangenen Jahr sein zehnjähriges
Bestehen. Das Werksareal, in das mehr als 200
Mio. Euro investiert wurden, hat eine Grundfläche von 170 000 Quadratmetern und ist
fast vollständig bebaut. Mit über 2500 Mitarbeitern ist Ostrava aktuell die größte Produktionsstätte der Brose Unternehmensgruppe.
Der Standort hat im Laufe des vergangenen
Jahrzehnts deutlich an Bedeutung gewonnen.
Gefertigt werden Vorder- und Rücksitzstrukturen, Schließsysteme sowie Elektromotoren
für mehr als 30 Automobilhersteller und -zulieferer weltweit. Der Werksumsatz erreichte
2013 rund 470 Mio. Euro.
Projektleiter Trautzsch zeigte mit einigen Zahlen auf, wie man die Performance auch in einer verteilten Systeminstallation über 700 km
Entfernung sicherstellen konnte. Das in Ostrava eingesetzte SAP Extended Warehouse Management (EWM) ist dabei ein zentraler Bau-
stein. Das System zur Lagerverwaltung und
-steuerung läuft auf der Plattform SAP Supply
Chain Management (SAP SCM) und bietet eine breite Unterstützung in den Bereichen Lagerplanung, Wareneingang und Einlagerung,
interne Lagerprozesse, Kommissionierung
und Bereitstellung und Warenausgang. Durch
seine Skalierbarkeit und die vielen Konfigurationsmöglichkeiten ist EWM praktisch
an jeden Bedarf anpassbar und kann etwa als
Gesamtlösung für hochkomplexe Lager und
für Einzelfunktionen wie eine reine Materialflusssteuerung effizient eingesetzt werden.
EINE ERSTE AUSLIEFERUNG dieser komplett
neu konzipierten Lösung wurde bereits 2005
an die Kunden Ford und Caterpillar Logistics
vorgenommen. Das erste offizielle Release
stand dann Ende 2006 zur Verfügung. Mittlerweile wurde eine Reihe von Weiterentwicklungen über mehrere Releasestufen vorgenommen. Als Standardsoftware haben SAPProgramme dabei den Vorteil, dass Nutzer bei
www.beschaffung-aktuell.de
Jetzt Beschaffung aktuell abonnieren
und BEURER Pulsuhr sichern!
2015
04
Das Magazin für Strategischen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik
Mit ihren Leistungsbausteinen
schafft die Zulieferindustrie die
Voraussetzung für smarte und
effiziente Produktionsprozesse,
die auf der Hannover Messe
gezeigt werden.
ANTRIEBS- UND FLUIDTECHNIK
Schlüsselkomponenten
für die Industrie 4.0
+
Seite 42
IM GESPRÄCH
Dr. Christoph Feldmann, BME-Hauptgeschäftsführer
Seite 14
INTERNATIONALE MÄRKTE
Praxistipps für die Beschaffung in China
Seite 28
TECHNISCHER EINKAUF
Entsorgungskosten in Gewinne ummünzen
Seite 50
BEURER
Pulsuhr PM 25
Einsteiger und sportlich Aktive können mit dieser Pulsuhr über
die Standardwerte hinaus ihre persönlichen Messergebnisse stets
im Auge behalten. Kinderleicht zu bedienen und in formschönem
Unisex-Design.
• EKG-genaue Herzfrequenzessung
• inkl. Brustgurt
• Gewicht ca. 122g
Erscheinungsweise: monatlich
(Doppelausgaben 1-2, 7-8)
Jetzt bestellen!
Ja, Beschaffung aktuell hat mich überzeugt.
Vorname, Name
Ich abonniere für 1 Jahr (10 Ausgaben) zum Jahrespreis von 131,– € (Ausland
136,– €/CHF 205,40). Preise inkl. MwSt. und Versand.
GRATIS dazu erhalte ich die BEURER Pulsuhr PM 25, welche mir nach Bezahlung
der Aborechnung umgehend zugeschickt wird. Kündigungsfrist: erstmals 4
Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres, danach jeweils 4 Wochen zum
Quartalsende.
Firma, Funktion
Straße, Nr.
PLZ, Ort
Phone, Fax
E-Mail
Durch Angabe Ihrer Telefonnummer und E-Mail-Adresse erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Daten
gespeichert und zu Werbezwecken durch uns oder befreundete Dritte genutzt werden. Sollten Sie künftig
keine Informationen und Angebote mehr erhalten wollen, können Sie jederzeit der Verwendung Ihrer Daten
durch uns oder Dritte für Werbezwecke widersprechen.
Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.
Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der
Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns
(Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Tel. 0711/ 75 94 5850,
[email protected]) mittels einer eindeutigen Erklärung über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen,
informieren. Sie können ein Muster-Widerrufsformular oder eine andere eindeutige Erklärung auch auf unserer
Webseite unter www.direktabo.de/widerrufsformular elektronisch ausfüllen und übermitteln. Machen Sie von dieser
Möglichkeit Gebrauch, so werden wir Ihnen unverzüglich (z. B. per E-Mail) eine Bestätigung über den Eingang eines
solchen Widerrufs übermitteln. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung
des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.
Geburtsdatum
Beruf, Branche
✗
91248AJ
Datum, Unterschrift
Jetzt auch als DIGITALABO
Für nur 104,50 € statt 131,– €
Top-Angebote auf direktabo.de
Beschaffung aktuell Leserservice
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen
Phone: +49 711 75 94-5850
Fax: +49 711 75 94-1412
Online bestellen:
www.direktabo.de
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,
Geschäftsführer Peter Dilger, Amtsgericht Stuttgart HRB 220398
jetzt
bestellen
@
... per E-Mail die
Zugansdaten erhalten ...
Neu
Zugangsdaten
@
BA als pdf
herunterladen
L O GI STI K
der Wartung unabhängig bei der Dienstleisterwahl sind. Zudem werden wichtige Anforderungen wie Mehrsprachigkeit, Sicherheit und Berechtigungswesen abgedeckt. Zusätzlich lassen sich Prozesse vereinheitlichen.
Auch über die klassische Intralogistik hinaus
bietet SAP EWM Unterstützung, etwa für integriertes Yard Management, Value Added Services, Cross Docking, Labor Management oder
Auto-ID-Abwicklung.
DAS WMS BESITZT eine integrierte Materialflusssteuerung (EWM-MFS) mit flexibler direkter Schnittstelle zur SPS. Damit können unterschiedlichste automatische Anlagen direkt
in SAP EWM gesteuert werden. Das EWM ist
grundsätzlich geeignet für komplexe und große Lager mit vollständig oder teilweise automatisierten Anlagen. Darüber hinaus sieht es
der Anbieter aber auch als eine Plattform für
weniger komplexe Lager, die beispielsweise
mit Datenfunk operieren und ein kleineres
Mengenvolumen haben. „Das System ist flexibel konfigurierbar. Wir können so auch auf
einfache Anlagen mit einfachtiefen PalettenHochregallagern bis hin zu hoch komplexen
Anlagen reagieren“, betonte Ralf Schränkler,
Solution Sales Executive SCM, SAP SE, in Garching. Diese Flexibilität sei allerdings auch bei
hochautomatisierten Anlagen zwingend erforderlich, wenn es darum gehe, bei Erweiterungen mit modularen Konzepten zu folgen.
Im Jahr 2014 wurde der integrierte Materialflussrechner als eigenständiges Lizenzobjekt
herausgelöst und weiter entwickelt. Laut
Schränkler ist EWM mittlerweile weltweit bei
über 700 Kunden an rund 2500 Lagerstandorten in 38 Ländern im Einsatz. Dabei sei der seit
2008 implementierte Materialflussrechner
für viele Kunden der entscheidende Grund,
sich für das System zu entscheiden.
Lagerverwaltungsysteme oder Warehouse
Management Systeme sind softwarebasierte
Systeme für die unternehmerische Verwaltung
von Warenlagern und Distributionszentren. Dabei wird nicht nur die Lagerposition von Artikeln
in Hochregallagern, Kleinbehälterlagern oder
Handlagern verwaltet, sondern auch der Wareneingang (Bestellung – Zulieferung – Lieferungsvergleich, Artikelstammpflege), und der Versand
(Kundenstammpflege, Lieferung – Bestellvergleich, Lieferscheindruck, Disposition im Lager
für den Versand). (Foto: Benjamin Haas/123rf)
32
Beschaffung aktuell 2015 05
LO GI ST I K
„
Ralf Schränkler, Solution Sales Excecutive SCM,
SAP SE, Walldorf (Foto: de Schmidt)
Das System ist flexibel konfigurierbar. Wir können so auch auf
einfache Anlagen mit einfachtiefen Paletten-Hochregallagern
bis hin zu hoch komplexen
Anlagen reagieren.“
Ralf Schränkler
Doch vor der Implementierung derart aufwendiger Lösungen stellen sich für viele Anwender zahlreiche Fragen, vor allem Chancen
und Risiken gilt es in den Blick zu nehmen.
Denn in der Praxis sind sowohl integrierte Lösungen wie SAP EWM mit Warehouse Management System und Materialflussrechner
(MFS), aber auch separate Systemlösungen erfolgreich im Einsatz. Was sind also die Chancen und Risiken eines integrierten Lagerverwaltungssystems mit Materialflussrechner?
Und in welchen Anwendungsfällen ist eher eine individuelle Materialflusssoftware zu bevorzugen? Welche Vorteile liegen in der Projektierung, in der Realisierung und im Betrieb?
Und was ist zu beachten, wenn man bestehende Anlagen mit einem System wie dem
SAP EWM nachrüsten möchte? Denn häufig
geht es nicht um vollständige Neuimplementierungen, sondern um Retrofits und Modernisierungen. Dabei liegt die Herausforderung
häufig darin, so wenig invasiv wie möglich zu
agieren und die neuen Prozesse in die alten zu
integrieren, ohne diese zu verändern.
Diesen Fragen widmete sich eine von Rüdiger
W. Schwarz, Head of Competence Center IP
WMS, Miebach Consulting, im Rahmen des
Materialfluss-Kongresses moderierte Podiumsdiskussion. Dabei wurde deutlich, dass
auch die stark im SAP-Umfeld besetzte Runde
nicht zu generalisierenden Aussagen finden
konnte. Es kommt halt doch immer auf den jeweiligen Anwendungsfall an. Individuelle Performance- und Integrationsanforderungen
sowie funktionale Erweiterungen im Hinblick
auf projekt- und kundenspezifische Dialoge
seien zu berücksichtigen. „Es kommt auf die
individuellen Bedingungen des Unternehmens an, welche Konstellation die richtige
ist“, so Christoph Höger, Leitung Automatisierungstechnik, MLOG Logistics GmbH.
MLOG ist Anbieter von Materialfluss- und
Hochregallagersystemen mit über 900 realisierten Anlagen. Der Schwerpunkt liegt bei
Regalbediengeräten in unterschiedlichen
Auslegungen bis zu einer Höhe von 44 Metern, samt der dazugehörigen Fördertechnik
und Lagerverwaltung. Dabei konzentriert sich
der Anbieter auf das Systemgeschäft. Das eigene Materialflusssystem wird auf die kundenindividuellen Anlagen und Bedürfnisse
zugeschnitten.
Höger sieht einen klaren Trend zu Hochleistungssystemen mit mehreren Lastaufnahmemitteln, mehrfachtiefer Lagerung und Shuttle, bei denen mehrere Paletten hintereinander stehen. Hinzu kommen neuere
Anforderungen wie die Energieeffizienz unter
dem Stichwort „Green Warehouse“, auf die
auch das Materialflusssystem ausgerichtet
„
Daniel Dömming, Head of Business Unit WMS,
Salt Solutions GmbH, Würzburg
(Foto: de Schmidt)
Wir simulieren die echte Fördertechnik fast zu 100 Prozent und
können dadurch im Vorfeld umfangreiche Tests durchführen.
Daniel Dömming
„
Christoph Höger, Leitung Automatisierungstechnik, MLOG Logistics GmbH, Neuenstadt am
Kocher (Foto: de Schmidt)
Es kommt auf die individuellen
Bedingungen des Unternehmens
an, welche Konstellation die
richtige ist.“
Christoph Höger
werden muss. Dabei geht es vor allem darum,
das System auf die jeweilige Leistung auszulegen, die der Kunde wirklich braucht. Für den
Kunden spiele dabei eine wichtige Rolle, bei
Problemen einen zentralen Ansprechpartner
zu haben.
Aus Högers Sicht ist es in den meisten Fällen
sinnvoll, wenn SAP als übergeordnete Lösung
bereits im Einsatz ist, auch das MFS aus diesem Baukasten zu implementieren. Ab einer
gewissen Unternehmensgröße mit mehreren
Standorten und überschaubaren Prozessen
empfehle es sich, die „Customized“-Version zu
nutzen. Bei einer höheren Komplexität, wenn
diese Version nicht mehr ausreicht und individuelle Software-Module erforderlich sind, biete SAP den Vorteil einer offenen Programmieroberfläche, in die auch die Funktionen anderer Anbieter eingearbeitet werden können.
Zudem biete das System eine gewisse Sicherheit, über einen längeren Zeitraum auch verfügbar zu bleiben. Bei allem sei aber die Wirtschaftlichkeit genau zu prüfen, denn häufig
können Anbieter zwar hochkomplexe Lösungen zur Verfügung stellen, diese seien aber bereits auf relativ individualisierte Anwendungsfälle zugeschnitten. Die Frage sei also,
ob der Anwender bereit ist, eventuelle Mehrkosten zu schultern, um anbieterunabhängig
zu bleiben.
Beschaffung aktuell 2015 05
33
L O GI STI K
„
Jens Kappauf, Senior Architect – Supply Chain
Management, Westernacher Consulting AG,
Wiesloch (Foto: de Schmidt)
Der Erfolg eines Projekt korreliert
stark mit den Kosten und Risiken.
Dabei geht es auch darum, die
Projektabwicklung zu beschleunigen, denn Zeit korreliert wiederum mit Kosten.“
Jens Kappauf
Empfehlungen zu einer Variante können demnach nach verschiedenen Kriterien wie Sicherheit, Erweiterbarkeit, Implementierungs- und
Betriebskosten (TCO) getroffen werden. Doch
ist eine kostenträchtige Lösung wie EWM
dann doch eher an hoch automatisierte Anwender adressiert? Diesen Eindruck bestätigte zumindest indirekt Daniel Dömming,
Head of Business Unit WMS, vom SAP-Partner
Salt Solutions GmbH, denn in satten 95 Prozent der über 40 EWM-Projekte in verschiedenen Branchen, die Salt inzwischen abgewickelt hat, banden die Würzburger automatisierte Lagerkomponenten, angefangen
vom Automatischen Hochregallager, Kleinteilelager bis hin Shuttle-Lösungen ein. Dömming betonte, dass nicht zuletzt aufgrund des
Framework-Gedankens des SAP EWM MFS der
Einsatz von Materialfluss-Simulationen in der
Planungsphase sowie Emulationen in der
Testphase empfehlenswert sind. Gerade bei
Retrofits sei die Materialfluss-Transformation
häufig im laufenden Betrieb durchzuführen.
„Deswegen setzen wir bei jedem EWM-Projekt mit MFS-Komponente eine Emulation ein.
Wir simulieren die echte Fördertechnik fast zu
100 Prozent und können dadurch im Vorfeld
umfangreiche Tests durchführen. Damit kom-
34
Beschaffung aktuell 2015 05
men wir mit einer ausgereiften Software auf
die Baustelle beziehungsweise in das Lager“,
erklärte Dömming.
Im Fall der EWM-Implementierung am BroseStandort Ostrava war die Testphase laut Projektleiter Trautzsch jedenfalls keine gefährliche Klippe: „Wir konnten im Vorfeld umfangreiche Tests durchführen. Ob ein proprietäres
System hier Vorteile geboten hätte, kann daher von unserer Seite nicht eindeutig beurteilt
werden.“ Letztlich, so Höger, hänge der Erfolg
eines Projektes eben nicht vom System ab,
sondern von der Kompetenz des gewählten
Partners.
DIE AUSWAHL DES RICHTIGEN PARTNERS zur
Implementierung für die Planung, Durchführung und im Support ist essenziell, um
Kosten und Risiken in eine Balance zu bringen,
gab Jens Kappauf, Senior Architect SCM, Westernacher Consulting AG, zu bedenken: „Der
Erfolg eines Projekt korreliert stark mit den
Kosten und Risiken. Dabei geht es auch darum, die Projektabwicklung zu beschleunigen,
denn Zeit korreliert wiederum mit Kosten.“
Kappauf plädierte dafür, die Performance eines Systems stärker in den Blick zu nehmen,
die sich in der Option zu schnellen Entschei-
der Server aber ganz woanders stehen, gehostet oder bei einem anderen Partner.
Bei einer für den Kunden entscheidenden Frage von fast schon existentieller Bedeutung
spielte die Runde den Ball am Ende einfach zurück: Wer übernimmt eigentlich bei einer Kooperation von Softwareanbieter, Implementierungspartner und Systemlieferant, der eine
Anlage zur Verfügung stellt, eigentlich die Garantie? Bleibt das Risiko bei dieser Form der
geteilten Verantwortung nicht doch beim
Kunden hängen?
Ralf Schränkler, SAP, verweist auf Zusatzlösungen und Beratungsleistungen der Implementierungspartner. Christoph Höger, MLOG, rät
den Kunden, „nicht auf den letzten Euro“ zu
schauen, sondern einen Partner zu wählen,
der die Gesamtverantwortung schultern
kann. Denn letztlich gilt auch hier bei der Partnerwahl wie vor jeder guten Ehe die bewährte
Empfehlung des alten Logistikexperten Friedrich Schiller: Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Denn: Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.
Online-Portal
WMS-Übersicht
Das Fraunhofer Institut IML stellt ein
Online-Portal zur Auswahl eines Warehouse
Management Systems zur Verfügung.
Die WMS Datenbank auf www.warehouselogistics.com ist eine der weltweit führenden
Plattformen für Warehouse Management
Systeme. Sie umfasst einen Großteil aller
relevanten Anbieter und kategorisiert ihre
Produkte und Leistungen nach umfassenden,
aussagekräftigen Kriterien und bereitet die
Informationen für Anwender, Anbieter und
Berater übersichtlich auf. Darüber hinaus
bietet sie ein Assistenzsystem zur Analyse
bestehender WMS sowie eine Entscheidungsunterstützung bei der Auswahl eines
geeigneten WMS-Anbieters.
Dieter Trautzsch, GV Projektleiter Logistik,
Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburg
(Foto: de Schmidt)
Der Autor
dungen manifestiere. Hier könnten dezentrale Systeme Vorteile bieten, aber auch hinsichtlich der Server-Standorte. Dabei gehe der
Trend „ganz klar in Richtung Cloud-Systeme
und verteilte Landschaften“. Bisher befindet
sich die Entscheidungskomponente möglichst nahe an der Hardware. Künftig dürfte
Axel de Schmidt,
Logistikexperte bei
Beschaffung aktuell,
München
LO GI ST I K
IFOY Award 2015
And the Winner is ...
Auch in diesem Jahr wurde von einer Fachjury wieder die Crème de la Crème
der Flurförderzeuge gewählt. Zwölf Flurförderzeuge und zwei Logistiklösungen
standen auf dem Prüfstand. Geräte von Clark, Jungheinrich, Still, Toyota Material
Handling und Unicarriers, die vorher von der Jury im ersten Wahlgang aus allen
äußerst komfortabel und vorhersehbar. Ein
perfekter Allrounder für den Massenmarkt.
Insbesondere der ergonomische und durchdachte Arbeitsplatz komme der neuen Generation Fahrer entgegen. Der automatische
und einfache Batteriewechsel sowie der Zweischichtbetrieb ohne Batteriewechsel durch
das baureihenübergreifende „Pure Energy“Technologiekonzept sind weitere innovative
Features, die in dieser Konsequenz neu sind.
Bewerbungen für die Endrunde nominiert worden waren.
Counter Balanced Trucks ab 3,5 Tonnen. Ebenfalls ein Elektrostapler machte das Rennen bei
den Counter Balanced Trucks ab 3,5 Tonnen.
Die Jury wählte den Acht-Tonnen-Elektrostapler RX 60–80 von Still zum besten schweren Stapler des Jahres und hob vor allem den
hohen Innovationsgrad hervor. „In dieser Leistungsklasse stellt der RX 60-80 als Serienstapler mit Elektroantrieb eine klare Innovation mit
signifikantem Kundennutzen dar“, heißt es in
der Begründung. Mit ihm sei der Trend zum
Elektrostapler endgültig im Hochleistungssegment angekommen. Neben zahlreichen
ergonomischen Innovationen punktet der
Achttonner vor allem durch seine Kraft und
Wendigkeit. Der wartungsfreie und gekapselte Antrieb inklusive Lamellenbremsen machen
den 80-Volt-Stapler zum idealen Fahrzeug für
den kombinierten Innen- und Außeneinsatz.
Eine 22-köpfige Jury aus 14 Ländern prüfte die Flurförderzeuge auf Herz und Nieren. Die
Tests fanden in der Glashalle bei Hellmann Logistics in Osnabrück statt (Fotos: IFOY)
Die Sieger des International Forklift Truck of
the Year (IFOY) Award 2015 wurden auf der
IFOY Award Night in der Münchener BMW
Welt bekanntgegeben. Die Sieger sind
Jungheinrich,
Still und
Unicarriers
Unter dem Applaus der 150 geladenen Gäste
nehmen die Sieger die aus Metall und Glas gefertigten Trophäen entgegen.
·
·
·
Counter Balanced Trucks bis 3,5 Tonnen. Der
Sieg bei den Counter Balanced Trucks bis 3,5
Tonnen ging an den Dreitonnen-Elektrostapler EFG S30s von Jungheinrich. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war der
komplett überarbeitete Arbeitsplatz mit zahlreichen Innovationen. „Bei der Entwicklung
des EFG S30s hat Jungheinrich vorausgedacht“, urteilte die Jury. The EFG S30s sei
durch und durch fahrerfreundlich, fahre sich
Warehouse Truck. In der Kategorie „Warehouse Truck“ setzte sich der Tergo URS von UniCarriers durch. Der Schmalgang- und Schubmaststapler in einem überzeugte neben seiner
Multifunktionalität durch sein richtungsweisendes Ergonomiekonzept. „Mit dem Tergo URS kombiniert UniCarriers die Vorteile einer große Lagerdichte mit einer Reduzierung
des Handlings und setzt darüber hinaus einen
Benchmark in Sachen Ergonomie“, urteilte die
Jury.
Intralogistics Solutions. Einen zweiten Award
holte sich Still mit seinem General-
Die Fahrzeuge wurden
hier von der Jury über
zwei Tage hinweg auf
verschiedenste Aspekte
geprüft und bewertet.
Auch Beschaffungaktuell-Redakteurin
Sabine Schulz-Rohde
prüfte die Fahrzeuge
im Praxiseinsatz.
Beschaffung aktuell 2015 05
37
L O GI STI K
unternehmerprojekt für die Intralogistik des
neuen Rohstofflagers Kuraray Europe GmbH.
Ausschlaggebend für die Entscheidung war
die Kombination von Fahrerlosen Transportsystemen mit einem Palettenshuttle-System
sowie von automatisch und manuell bedienten Geräten. Still habe es geschafft, in der Rekordzeit von neun Wochen eine voll funktionsfähige 24/7-Lösung mit modernster Technik
aufzusetzen, die mit einer herausragenden
Amortisationszeit von drei Jahren einen Maßstab setzt.
WER DAS RENNEN GEMACHT HAT, hing maßgeblich von den Ergebnissen des IFOY-Tests
und des IFOY Innovation Checks ab, dem sich
im Februar alle nominierten Fahrzeuge eine
Woche lang auf dem Gelände des offiziellen
Logistikpartners Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück gestellt haben. Am 19. Februar machte sich das schwere Gerät auf den
Weg nach Osnabrück. Ziel war die Glashalle
bei Hellmann Worldwide Logistics, wo in diesem Jahr die IFOY-Testwoche stattfand.
Für diesen Anlass hatte Hellmann den Bau eigens mit WLAN ausgerüstet, um auch Twittern, Posten und Mailen live vom Testbetrieb
zu ermöglichen. Neben den Flurförderzeugen
von fünf Herstellern reisten ein spezialisierter
Tester und 22 Juroren aus 14 Nationen an, um
die Finalisten auf Herz und Nieren zu prüfen.
Die Jury bestand aus den führenden Logistikmedien in ganz Europa. Beschaffung aktuell
war durch Sabine Schulz-Rohde in der Jury vertreten.
DIE TESTWOCHE IST EINE BESONDERHEIT des
IFOY Award. Eine schriftliche Bewerbung allein genügt nicht, um ein fachlich fundiertes
Urteil zu fällen. Bei der Testwoche müssen die
Nominierten deshalb in der Praxis beweisen,
was sie in der Bewerbung versprochen haben.
Der „Oscar der Intralogistik“ wird in fünf Kategorien vergeben. Ausgezeichnet werden die
besten Neufahrzeuge des Jahres bei Staplern,
fahrerlosen Transportsystemen und Lagertechnikgeräten sowie eine erfolgreiche intralogistische Systemlösung. Die Palette der
Bewerber und der Nominierten reicht vom
Hubwagen bis zum Schubmaststapler, vom
2-Tonner bis zum 8-Tonner und noch darüber
hinaus. „Die meisten der zwölf nominierten
Geräte lassen sich nur mit speziellem Equipment transportieren“, weiß Stefan Haase, der
als Projektmanager von Hellmann Worldwide
Logistics sämtliche Transporte für den IFOY
Award organisiert. Die Logistikdienstleistungen rund um den IFOY Award waren in die-
38
Beschaffung aktuell 2015 05
GEWINNER
sem Jahr erstmals gebündelt und zentral vergeben worden. Dabei hatte sich Hellmann gegen mehrere Wettbewerber durchgesetzt.
Hintergrund der Ausschreibung ist die wachsende Bedeutung des renommierten Tests für
die Intralogistikbranche. Die Transporte müssen just-in-time geplant und durchgeführt
werden, um die späteren Tests nicht zu beeinflussen. Zudem stellen die Geräte teils spezielle Anforderungen an die Testinfrastruktur, wie
etwa der neue Schubmaststapler FM-X von
Still, dessen spezielle Schwingungsdämpfung
eine besondere Testumgebung erforderte.
Der IFOY-Test misst die harten Fakten und vergleicht sie mit Wettbewerbsgeräten. Der Innovation Check, der von Spezialisten des Dortmunder Fraunhofer-Institutes für Materialfluss und Logistik (IML) erstellt wird, konzentriert sich ausschließlich auf die Innovationen
und deren Einordnung im Marktvergleich.
IFOY-TEST UND INNOVATIONS-CHECK. Darüber hinaus fahren und testen die Juroren anlässlich der IFOY-Testwoche alle nominierten
Geräte selbst. Bewertet werden beim IFOY
Award unter anderem der Innovationswert,
Technik, Design, Ergonomie und Handling, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Bei der Intralogistics Solutions zählen insbesondere Neuheitswert und Innovation,
Kundennutzen, Nachhaltigkeit und Marktfähigkeit der Lösung. Die zwölf nominierten
Neuerscheinungen durchliefen in der eigens
vom Logistikpartner Hellmann präparierten
„Glashalle“ in Osnabrück das umfangreiche
Testprotokoll und den IFOY Innovation Check.
Der IFOY-Test des niederländischen Forklifttruckspezialisten Theo Egberts von Andersom
Testing misst die harten Fakten und vergleicht
sie mit den Wettbewerbsgeräten.
Auf den Folgeseiten lesen Sie genaue Details
über die Gewinner und auch alle anderen Nominierten. Durch Scannen eines QR-Codes gelangen Sie zu einem Online-Special mit den
detaillierten Testergebnissen.
Der Autor
Alexander Gölz,
Redakteur Beschaffung aktuell
COUNTER BALANCED TRUCKS BIS 3,5 T
Jungheinrich EFG S30s
Mit dem neuen Bedienkonzept im EFG S30s
hat Jungheinrich einen komplett überarbeiteten Arbeitsplatz auf den Markt gebracht.
Das Hauptaugenmerk lag auf der Entwicklung eines ganzheitlichen, fahrerorientierten
und intuitiv bedienbaren Arbeitsplatzes.
Bestandteile sind die komplett überarbeitete
Armlehne und ein neues Fahrerdialogsystem
mit neuem Bedienelement, Farbdisplay,
USB-Port und der Möglichkeit, Hard- und
Software-Applikationen zu installieren.
Verbunden mit dieser Modellpflege ist eine
nochmals deutlich verbesserte Energieeffizienz des Fahrzeugs. Jungheinrich sichert
als einziger Hersteller im Marktumfeld einen
Zweischichteinsatz mit einer Batterieladung
zu.
IFOY-Testfazit:
Ausschlaggebend für die Entscheidung der
Jury war der komplett überarbeitete Arbeitsplatz mit zahlreichen Innovationen. „Bei der
Entwicklung des EFG S30s hat Jungheinrich
vorausgedacht“, urteilt die Jury. Der EFG S30s
ist durch und durch fahrerfreundlich, fährt
sich äußerst komfortabel und vorhersehbar.
Ein perfekter Allrounder für den Massenmarkt. Insbesondere der ergonomische und durchdachte Arbeitsplatz komme der neuen
Generation Fahrer entgegen.
Der automatische und einfache Batteriewechsel sowie
der Zweischichtbetrieb ohne Batteriewechsel
durch das baureihenübergreifende „Pure
Energy“-Technologiekonzept sind weitere
innovative Features, die in dieser Konsequenz
neu sind.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
GEWINNER
GEWINNER
GEWINNER
WAREHOUSE TRUCKS
COUNTER BALANCED TRUCKS AB 3,5 T
INTRALOGISTICS SOLUTIONS
Unicarriers Tergo URS
Still RX 60-80
Still bei Kuraray
Die Tergo-Familie besteht aus fünf
Schubmaststapler-Modellen mit Tragfähigkeiten von 1200 bis 2500 kg, einem
4-Wege-Schubmaststapler sowie einem
Schmalgangstapler.
Ausschlaggebend für die Entscheidung war
die Kombination eines Schmalgang- und
Schubmaststaplers in einem Gerät, zusammen mit einem richtungsweisenden
Ergomomiekonzept. „Mit dem Tergo URS
kombiniert UniCarriers die Vorteile einer große Lagerdichte mit einer Reduzierung des
Handlings und setzt darüber hinaus einen
Benchmark in Sachen Ergonomie“, urteilt die
Jury. Seine Bedienung sei feinfühlig und
vorhersehbar und das Multifunktionsgerät
komme den aktuellen Marktanforderungen
an Effizienz und Ergonomie auf einzigartige
Weise entgegen.
URS steht dabei für maximale Lagerkapazität
auf kleinstem Raum, bei optimaler Ausnutzung der Arbeitskraft. Der URS ist unter Total-Cost-of-Ownership-Aspekten der Stapler
mit den niedrigsten Gesamtbetriebskosten.
Mit dem RX 60–80 hat Still auf den Bedarf
reagiert und ihre Elektrostapler-Baureihe RX
60 um eine noch leistungsfähigere Baureihe
ergänzt. Bis zu 8 t können die neuen RX 60
stemmen. Das kompakte Kraftpaket ist dabei
extrem wendig. Der wartungsfreie Antrieb
inklusive Lamellenbremsen macht den 80Volt-Stapler zum idealen Fahrzeug für den
kombinierten Innen- und Außeneinsatz. Ausschlaggebend für die Entscheidung war der
hohe Innovationsgrad des Still RX 60-80. „In
dieser Leistungsklasse stellt er als Serienstapler mit Elektroantrieb eine klare Innovation mit signifikantem Kundennutzen dar“, urteilt die Jury. Mit dem RX 60–80 sei der Trend
zum Elektrostapler endgültig im Hochleistungssegment angekommen.
Neben zahlreichen ergonomischen Innovationen punktet der 8-Tonner vor allem durch
seine Kraft und Wendigkeit. Der wartungsfreie und gekapselte Antrieb inklusive Lamellenbremsen machen den 80 Volt-Stapler zum
idealen Fahrzeug für den kombinierten Innen- und Außeneinsatz. Der Elektrostapler
bietet eine optimale Umschlagleistung, da er
die Aspekte Kompaktheit, Kraft, Ergonomie
und Sicherheit verbindet.
Zeit und Lagerplatz sind Geld. Deshalb
kommt der optimalen Ausnutzung der vorhandenen Lagerfläche in der Intralogistik eine besondere Bedeutung zu. Durch den Einsatz eines hochverdichtenden Lagersystems
lässt sich der vorhandene Raum optimal ausnutzen.
Eine Form der genannten Kompaktlagersysteme ist das Kanallagersystem: Ein Shuttle
nimmt die Palette am Anfang einer Regalebene vom Stapler auf, fährt sie – während
der Stapler die nächste Palette etwa aus dem
Lkw entlädt – in den Führungsschienen automatisch ans Ende des Ganges, setzt sie mit
dem Tablaraushub auf den Lagerschienen ab
und kehrt an den Anfang zurück, um die
nächste Palette zu empfangen.
IFOY-Testfazit:
Mit diesem Zwei-in-einem-Stapler kombiniert UniCarriers die Vorteile einer großen
Lagerdichte mit einer Reduzierung des Handlings. Die zum Patent angemeldete Kurvenkontrolle „Dynamic Cornering Control“
(DCC) reduziert, abhängig von
Fahrgeschwindigkeit und Lenkradwinkel, dynamisch die Geschwindigkeit in Kurvenfahrten, was den Einsatz sicherer macht. Punkten kann der URS
auch durch sein Wartungskonzept.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
IFOY-Testfazit:
Der 8-Tonner Still RX 60-80 ist stark und stabil, fährt sich aber wie ein 4- bis 5-Tonner.
Mit diesem Kraftpaket beweist Still, dass elektrisches
Fahren im schweren Segment
mittlerweile eine sehr logische und empfehlenswerte Alternative ist. Die Verbrauchswerte liegen positiv im Bereich der Erwartungen.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
IFOY-Testfazit:
Ausschlaggebend für die Entscheidung der
Jury war die innovative Kombination von fahrerlosen Transportsystemen mit einem Palettenshuttle-System und von
automatisch und manuell bedienten Geräten. Still habe es
geschafft, für Kuraray in der Rekordzeit von neun Wochen eine voll funktionsfähige, ausfallsichere 24/7-Lösung mit modernster
Technik aufzusetzen, die mit einer herausragenden Amortisationszeit von drei Jahren
einen Maßstab setzt. „Eine äußerst clevere
Intralogistiklösung mit einem signifikanten
Kundennutzen”, urteilt die Jury. Still, so heißt
es weiter in der Begründung, habe mit dem
Kuraray-Projekt einen Benchmark im Hinblick
auf die Lagerprojektierung der Zukunft gesetzt.
Beschaffung aktuell 2015 05
39
NOMINIERT
NOMINIERT
NOMINIERT
COUNTER BALANCED TRUCKS BIS 3,5 T
COUNTER BALANCED TRUCKS BIS 3,5 T
WAREHOUSE TRUCKS
Still RX 20
Toyota Tonero HST
Toyota BT Levio P
In diesem Jahr gibt es bei der Elektrostaplerbaureihe RX 20 ein ganzes Paket von Verbesserungen, zusammengefasst unter der Bezeichnung RX 20 Facelift.
Die Verbesserungen liegen im Wesentlichen
in der Umschlagleistung, der Ergonomie sowie im Handling. Mit dem neuen RX 20 Facelift bietet Still maßgefertigte Produkte für die
enorme Bandbreite an Kundenanforderungen in der innerbetrieblichen Logistik weltweit. Die Einsatzmöglichkeiten im Innenund Außeneinsatz der verschiedenen Branchen sind vielfältig. Sie reichen von Getränke-, Obst- und Gemüselagern in der Lebensmittelindustrie bzw. im Handel, in Druckereien, über den Warenein- und -ausgang in
Speditionen bis zum Mehrschichteinsatz in
der Automobilindustrie, z.B. als Bereitstellungsfahrzeug in Produktionsstraßen.
Der verbrennungsmotorische Gabelstapler
Toyota Tonero HST ist nun auch als Treibgasvariante mit Tragfähigkeiten von 2,0 bis 3,5 t
verfügbar. Die Geräte sind mit dem einzigartigen „System für Aktive Stabilität“ (SAS)
ausgestattet, das den Bediener, die Ware und
Infrastruktur schützt. Außerdem verfügen
die Stapler über einen besonders niedrigen
Schwerpunkt.
Mit dem Tonero HST bietet Toyota seinen
Kunden eine weitere Auswahlmöglichkeit –
je nachdem, welche Fahreigenschaften der
Bediener am meisten schätzt. Der gasbetriebene Hydrostat erlaubt beispielsweise besonders schnelle Richtungswechsel. Die
Kombination aus hydrostatischem Bremsverhalten und
kraftvoller Beschleunigung
sorgt für eine gesteigerte Produktivität – ebenso wie die
voneinander unabhängigen
Hub- und Fahrfunktionen und die besonders
einfache Handhabung der Last.
Die Bediener des Toyota Tonero HST können
zwischen drei Fahrparametern auswählen.
Sie ermöglichen einfach zu beschleunigen
und beim Loslassen des Fahrpedals sicher zu
verzögern.
Die Elektro-Niederhubwagen der neuen BT
Levio P-Serie wurden für mittlere bis intensive Einsätze konzipiert. Die Geräte, die auch
beim Be- und Entladen von Lkw zum Einsatz
kommen, verfügen über Tragfähigkeiten von
2,0 bis 2,5 t.
Dank „Click-2-Creep“-Funktion, kompakter
Maße und eines besonders kleinen Wenderadius' lassen sich die Geräte der BT Levio P-Serie auch auf beengtem Raum sehr gut bedienen. Mit einer maximalen Geschwindigkeit
von 12,5 km/h machen die Niederhubwagen
dabei viel Tempo. Auch die Rundumsicht bei
der Bedienung ist exzellent. Mit diesen Eigenschaften bekommt der Kunde alles an die
Hand, um seine Produktivität merklich zu
steigern.
IFOY-Testfazit:
Mit dem RX 20 bringt Still intelligente Technik im bewährten Design. Die Sicht durch
den zweiteiligen Mast des Teststaplers ist sehr gut. Der Stapler ist schnell und erreicht Spitzengeschwindigkeiten im
Sprintmodus. Jedoch empfiehlt
sich genaues Hinsehen, wann der Sprintmodus tatsächlich erforderlich ist, da sich der
Geschwindigkeitsvorteil nur auf langen und
geraden Strecken wirklich bemerkbar macht.
Blue-Q bietet vor allem im Sprintmodus erhebliche Einsparungen.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
40
Beschaffung aktuell 2015 05
IFOY-Testfazit:
Seit seiner Einführung hat Toyota Material
Handling den hydrostatischen Antrieb deutlich verbessert. Der Stapler fährt beherrscht
und feinfühlig. Die Vorteile des hydrostatischen Getriebes kommen insbesondere im
Modus P und H voll zum Tragen. Das SAS-System, serienmäßig bei allen Toyotas montiert,
bietet auch beim Tonero HST Vorteile.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
IFOY-Testfazit:
Mit dem neuen BT-Levio-P-Serie bringt Toyota
eine erfolgreiche Reihe Niederhubwagen auf
dem Markt. Der Levio ist deutlich leiser, gefühlvoller, stärker und schneller als sein Vorgängermodell. Durch die Wahloption bei den
Batteriefächern ist auch für den Super-intensiv-Einsatz eine geeignete Batterie möglich.
Aufgrund der gleichbleibenden Deichsel lässt
sich der Levio P wie sein Vorgängermodell bedienen. Die Verarbeitung und Storage-Optionen sind ein Maßstab für den Wettbewerb.
Im Paket mit Ergonomie und Sicherheit ist
das Testurteil eindeutig: mit derBT-LevioP-Serie macht Toyota nicht nur einen großen
Schritt, sondern einen Sprung nach vorn.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QRCodes.
NOMINIERT
NOMINIERT
NOMINIERT
WAREHOUSE TRUCKS
WAREHOUSE TRUCKS
WAREHOUSE TRUCKS
Clark CBX 4
Jungheinrich ECE 225
Still FM-X
Clark stellt mit dem CBX 4 den ersten Personen- und Lastentransporter mit Rundumkonzept für den innerbetrieblichen Transport in großen Produktionen mit weitläufigem Gelände. Mit den Modellreihen CBX/
FBX/TRX und GOAT verfügt Clark als Intralogistikanbieter mit dem Schwerpunkt auf
Gabelstapler und Lagertechnik nun auch
über Lösungen zum Personen- und Materialtranport über elektrische Transporter mit ACTechnologie.
Der CBX 4 in Vollausstattung mit Kabine, Anhängerkupplung und Zugangskontrollsystem
über Smartphone-App, ist für Instandhaltungsbetriebe, Fabriktouren aber auch für
spezielle Reinigungseinsätze das ideale Fahrzeug im Fuhrpark.
Mit dem neuen ECE 220/225 hat Jungheinrich sein Angebot an Kommissionierern weiter verbessert. Die letzte Serie des Herstellers
war bereits führend im Marktsegment, aber
mit dem neuen ECE gelingt es Jungheinrich,
die Leistung noch weiter nach oben zu
schrauben. Die neue Linie ist zudem „Lithium-Ionen-ready“. Dank der verbesserten, im
eigenen Haus entwickelten Elektronik und
Software, und der Installation von energieeffizienten und leistungsfähigen AC-Motoren,
sind die neuen Stapler 10 Prozent produktiver als ihre Vorgänger.
Die neue Generation des Still Schubmaststapler FM-X ist darauf ausgelegt, die Produktivität zu erhöhen. Er ist ein Garant für ein effizientes Lager. Verfügbar ist der FM-X in
Tragfähigkeiten von 1,0 bis 2,5 t. Er kombiniert kompakte Abmessungen mit einer
maximale Hubhöhe von 13 m bei einer Resttragfähigkeit von 1000 kg.
Der FM-X bietet kraftvolle Beschleunigung in
Verbindung mit hohen Fahrgeschwindigkeiten von 14 km/h und Hubgeschwindigkeiten
bis zu 0,70 m/s. Dennoch wurde im Vergleich
zum Vorgänger der Energieverbrauch um
20 Prozent reduziert. Zusätzliche Einsparungen sind durch das Energieeffizienzprogramm Blue-Q möglich.
IFOY-Testfazit:
Der Clark CBX4 ist ein vielseitiges Fahrzeug
für den Transport von Personen und Gütern.
Eine verstellbare Lenksäule wäre wünschenswert. Die Flexibilität ist hoch, ebenso der Fahrkomfort. Mit dem integrierten
220-V-Ladegerät lässt sich die
Batterie einfach pflegen.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
IFOY-Testfazit:
Der Jungheinrich ECE ist komplett überarbeitet aber trotzdem erkennbar
ein Jungheinrich. Der Kommissionierer schafft eine höhere
Leistung bei niedrigerem Verbrauch. Während des Einsatzes ist er darüber hinaus noch
praktischer und intuitiver als sein Vorgänger.
Ein Sprung vorwärts in der traditionellen
Kommissionierung (mitfahren und/oder mitlaufen über die Tasten an der Seite des Staplers). Die Erweiterung mit einem RemoteSystem ist der logische nächste Schritt.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
IFOY-Testfazit:
Der Still FM-X punktet in Sachen Produktivität weit über dem Durchschnitt und gehört
unter den Schubmaststaplern zum Topsegment. Der Verbrauch umgerechnet auf 100 Paletten ist
durchschnittlich. Das Fahrverhalten ist gut und vorhersehbar. Die Abstiegsstufen könnten etwas besser sichtbar sein.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
Tel.: +49 (0)9365 8076-0
[email protected]
www.magnetsysteme.de
www.magnetfolie.com
Bedruckte Magnete
Magnetfolie
Magnetgummi
Magnetsysteme
Lagerbeschriftung
Magnetbänder
Magnetpapier
Magnetsymbole
Magnettaschen
Plattenmagnete
Rohmagnete
NOMINIERT
NOMINIERT
NOMINIERT
COUNTERBALANCED TRUCKS AB 3,5 T
COUNTER BALANCED TRUCKS AB 3,5 T
COUNTER BALANCED TRUCKS AB 3,5 T
Jungheinrich DFG 540s
Toyota Tonero 3.5 bis 8.0 t
Toyota Traigo 80
Der IFOY-Teststapler, Typ DFG 540s, verfügt
über einen 2-Liter-VW-Motor und ist standardmäßig mit einem Partikelfilter ausgestattet. Eine bewusste Entscheidung, da
der Stapler damit auch für den Inneneinsatz
geeignet ist. Bosch Rexroth liefert zwei Hydraulikkomponenten, eine für das Fahren, eine weitere für die Lenkung.
Durch fünf Betriebsprogramme wird die Leistungscharakteristik optimal an unterschiedliche Einsatzanforderungen angepasst.
Moderne Motoren aus der Automobilindustrie überzeugen durch ihre elektronische
Steuerung und niedrigen Verbrauch. Alle
Motoren zeichnen sich durch geringe Abgasemissionen aus und unterbieten die EURichtlinien um bis zu 69 Prozent.
Der großzügig dimensionierte Arbeitsplatz
ist optimal auf jeden Fahrer zugeschnitten.
Mit der stufenlos einstellbaren Lenksäule mit
Memoryfunktion, der integrierten Armlehne
und der Einpunktverstellung der primären
Bedienelemente ist der Arbeitsplatz schnell
und intuitiv einstellbar.
Die neuen Modelle der Toyota-Tonero-Baureihe wurde für Schwerlastanwendungen im
Tragfähigkeitsbereich von 3,5 bis 8,0 t entwickelt. Die verbrennungsmotorischen Stapler erreichen dabei Hubhöhen von bis zu 6 m.
Herzstück der Geräte sind neu entwickelte
Industriemotoren: Die Diesel- und Treibgasmotoren von Toyota ermöglichen eine kraftvolle Beschleunigung sowie hohe Fahr- und
Hubgeschwindigkeiten – bei vergleichsweise
niedrigen Energieverbräuchen.
Die Emissionswerte des Dieselmotors liegen
selbst ohne Partikelfilter deutlich unter den
Grenzwerten der Abgasemissionsstufe IIIb.
Der neue Treibgasmotor wurde unter anderem mit einer optimierten Zündanlage zur
Leistungssteigerung ausgestattet.
Die robusten Geräte spielen gerade im intensiven Einsatz ihre Stärken aus. Der sehr niedrige Schwerpunkt und Toyotas einzigartiges
„System für Aktive Stabilität“ (SAS) verleihen
dem Gerät eine unumstößliche Stabilität. So
ist der Bediener immer optimal geschützt –
ganz gleich ob bei Geradeausfahrt, in Kurven
oder beim Heben von Lasten.
Die drei neuen 80-Volt-Elektrostapler aus der
Toyota-Traigo-80-Baureihe wurden für besonders intensive Einsätze in den Tragfähigkeitsklassen 4, 4,5 und 5 t konstruiert. Das
5-Tonnen-Modell weist im Vergleich zum Vorgänger einen veränderten Lastschwerpunkt
auf. Dieser liegt jetzt bei 600 mm, was unter
anderem die Resttragfähigkeit erhöht – ideal
für das Handling von sperrigen Gütern, die
längs aufgenommen werden, sowie die Arbeit mit schweren Anbaugeräten.
Dank eines leistungsstarken wartungsfreien
AC-Motors und verbesserter Elektronik konnten die Hub-, Senk- und Fahrgeschwindigkeit
der Traigo-80-Modelle im Vergleich zur Vorgängerserie um 20 Prozent gesteigert werden. Dabei sind Batteriekapazitäten bis
775 Ah möglich. Je nach Kundenwunsch
kann der Batteriewechsel im Mehrschichteinsatz entweder seitlich oder per Kran nach
oben erfolgen. Serienmäßig an Bord ist auch
das „System für Aktive Stabilität” (SAS), das
den Bediener, die Last und das Gerät während des Fahrens und Hebens schützt.
IFOY-Testfazit:
Der Jungheinrich DFG 540s hat sich deutlich
verbessert und ist noch angenehmer für den
Fahrer als zuvor. Das Interieur ist ein Benchmark, ebenso die Bedienung.
Details wie Ablagemöglichkeiten, Sicht und Erreichbarkeit
des Gurts machen den Unterschied.
Den ausführlichen Testbericht
lesen Sie online durch Scannen des QRCodes.
42
Beschaffung aktuell 2015 05
IFOY-Testfazit:
Der Toyota Tonero 80 ist leistungsstark, berechenbar und hat ein flüssiges
und angenehmes Fahrverhalten. Der Stapler ist übersichtlich und bemerkenswert niedrig gebaut. Die Erreichbarkeit
ist sehr gut und der Arbeitsbereich groß. Die
Federwirkung der Luftreifen ist etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch ist die Stabilität des Staplers hoch. Ein Arbeitspferd für
den schweren, intensiven Einsatz.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
IFOY-Testfazit:
Der Stapler lässt sich angenehm bedienen
und fahren, was unter anderem den vier Bedienhebeln zu verdanken ist. Insbesondere
die automatische Nivellierung der Gabel mit
dem SAS-System ist äußerst angenehm. Die
Energieeffizienz ist im Vergleich zum Vorgänger um 22 Prozent erhöht. Im Vergleich zur
Konkurrenz punktet der Traigo 80 bei Produktivität und Energieverbrauch
durchschnittlich.
Den ausführlichen Testbericht
lesen Sie online durch Scannen
des QR-Codes.
LO GI ST I K
INTRALOGISTICS SOLUTIONS
Jungheinrich EZS 350
Für den Kunden – die Vemag Maschinenbau
GmbH – hat die Jungheinrich AG eine Routenzug-Logistiklösung entwickelt, die von der
Bedarfsanalyse über die exakte Planung und
Ausgestaltung der Prozesse bis hin zur Fahrzeugauswahl und -bereitstellung reichte.
Die Vemag Maschinenbau GmbH entwickelt
seit über 60 Jahren Maschinen und Anlagen
für die Nahrungsmittelindustrie. Neben
Standard-Füllmaschinen bietet Vemag seinen Kunden spezialisierte Lösungen – maßgeschneidert auf deren Bedürfnisse und den
jeweiligen Anwendungsfall.
Ziel der Jungheinrich-Routenzugberatung
war es, im Rahmen einer Produktionserweiterung und Umgestaltung der Logistik Optimierungspotenziale in der Produktionsversorgung zu identifizieren, auf dieser Basis die
logistischen Prozesse optimal umzugestalten
und Kosten und Ressourcen einzusparen.
Die neue logistische Lösung beinhaltet die
Routenzugbeladung, die Belieferung der Produktionsbereiche und die Rückführung des
Leergutes mithilfe eines Schleppers EZS 350
und Anhängern des Typs GTE 312 (E-Frame) –
bedarfsgesteuert (Kanban) bei sehr geringem Steuerungsaufwand.
Wesentliche Vorteile der Kundenlösung liegen in der gesteigerten Flexibilität, Effizienz
und Sicherheit. Die von Jungheinrich angebotenen Anhängerlösungen ermöglichen ei-
ne flexible Nutzung unterschiedlichster Ladehilfsmittel und eine
einfache Anpassung an Bedarfsschwankungen. Transportbündelungen führen zu weniger Einzelund Leerfahrten und somit um
bis zu 75 Prozent reduzierten
Logistikkosten. JungheinrichRoutenzuglösungen – wie hier
bei der Vemag GmbH umgesetzt
– stellen für alle Branchen eine
wirtschaftliche, zeitgemäße Alternative zum klassischen Materialtransport dar: Materialflussberatung in enger Zusammenarbeit mit dem
Kunden, zuverlässige, ergonomisch optimierte Schlepper sowie „saubere“
Anhänger mit elektrischer Verbindung und einer gekapselten Kompakthydraulik sind
Kern dieser Lösung.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie
online durch Scannen des QR-Codes.
Qualität zahlt sich aus!
Kennzeichnungs-Etiketten selbst bedrucken und sparen
✓ Günstiger als gedruckte Etiketten
✓ Sofort verfügbar – auch in kleinen Mengen
✓ Einfache und kostenlose Software zum Gestalten
✓ Wetterfeste & strapazierfähige Qualität
✓ Besonders starke Klebkraft
Jetzt Produktvideo ansehen
und gratis Musterset bestellen:
avery-zweckform.com/video-kennzeichnen
facebook.com/
AveryZweckform.de
www.avery-zweckform.eu
FUHRPARK
Haftungsrisiko Fuhrpark
Die Flotte hüten
Denn der Fuhrparkchef macht sich strafbar,
wenn er – auch nur fahrlässig – zulässt, dass
jemand ein Firmenfahrzeug fährt, der keine
Fahrerlaubnis hat oder gegen den ein Fahrverbot besteht. „Aufgrund dieser Unternehmerpflichten haben wir ein engmaschiges Monitoring durch Führerscheinkontrollen, um auch
uns nicht bekannte Fahrverbote erkennen zu
können, denn nicht jeder berichtet ein solches
Ereignis freiwillig“, sagt Volker Pfeiffer, zustän-
Die Flotte ist das Herzstück eines Transportunternehmens. Bei ihrer Verwaltung sind zahlreiche juristische Besonderheiten zu beachten – von der Halterhaftung über Führerscheinkontrollen
bis hin zum Datenschutz. Da kommt
vielleicht sogar eine Auslagerung auf
einen Dienstleister in Betracht.
Rechtsanwalt Sascha Kremer von der Pulheimer
Kanzlei Login Partners
S
ie heißen Flottenmanager, Fuhrparkleiter, Fuhrparkverwalter oder Disponent Fahrzeugpool. Bei Transportunternehmen sind sie für die Lkw-Flotte verantwortlich. Neben vielen PS bringt dies auch
viele Rechtspflichten mit sich, die sich aus der
sogenannten Halterhaftung ergeben. Halter
ist, wer ein Kraftfahrzeug für eigene Rechnung
in Gebrauch hat und die entsprechende Verfügungsgewalt darüber besitzt. Bei firmeneigenen Pkw und Lkw ist das das Unternehmen, genauer die Unternehmensführung. Die
Chefetage kann sich allerdings durch den
Nachweis entlasten, die aus der Halterverantwortlichkeit folgenden Pflichten auf eine fachkundige Person übertragen zu haben – und tut
das in der Regel auch. Der Delegierte kann ein
Mitglied der Geschäftsführung sein, häufiger
werden jedoch Beschäftigte des Unternehmens
oder externe Dienstleister eingesetzt.
„Wird die Halterverantwortlichkeit nach unten auf einen Beschäftigten oder einen Dritten delegiert, liegt eine sogenannte vertikale
Delegation vor“, erklärt Rechtsanwalt Sascha
Kremer von der Pulheimer Kanzlei Login Partners. Die vertikale Delegation verlange eine
konkrete Beschreibung der vom Delegierten
wahrzunehmenden Aufgaben und zu beachtenden Pflichten, die erforderliche Fachkunde
Die Autorin
Anja Falkenstein,
Rechtsanwältin und Fachjournalistin,
Karlsruhe
44
Beschaffung aktuell 2015 05
beim Delegierten selbst, eine sorgfältige Auswahl des Delegierten sowie seine pflichtgemäße Überwachung durch das Unternehmen. Fehlt es an einem der Elemente, scheitert die „Enthaftung“ des Unternehmens.
Zwar muss die Delegation nicht zwingend
schriftlich erfolgen. Jedem Fuhrparkmanager
ist aber zu raten, die Eckpunkte der Delegation
im Arbeitsvertrag oder separat in einer Aufgabenbeschreibung dokumentieren zu lassen. Und auch die Unternehmensleitung sollte aus Beweisgründen Interesse an einer Niederschrift der Delegationsschritte haben.
„
Unternehmen müssen Führerscheine ihrer Fahrer prüfen und
das Ergebnis dokumentieren.“
diger Bereichsleiter für das Fuhrparkmanagement bei der Seifert Logistics Group in Ulm.
Und Anwalt Kremer ergänzt: „Das Unternehmen muss das Original des Führerscheins prüfen und das Ergebnis dokumentieren, will es
eine eigene Haftung vermeiden.“ Bei ausländischen Führerscheinen ist besondere Sorgfalt geboten.
Checkliste
DIE PFLICHTEN DES FUHRPARKMANAGERS im
Hinblick auf die Fahrzeugflotte und auf die
eingesetzten Fahrer benennt zum Beispiel
§ 31 Absatz 2 der Straßenverkehrszulassungsverordnung recht anschaulich: „Der Halter
darf die Inbetriebnahme nicht anordnen oder
zulassen, wenn ihm bekannt ist oder bekannt
sein muss, dass der Führer nicht zur selbstständigen Leitung geeignet oder das Fahrzeug, der Zug, das Gespann, die Ladung oder
die Besetzung nicht vorschriftsmäßig ist oder
dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs
durch die Ladung oder die Besetzung leidet.“
Fährt also beispielsweise ein Fahrer für eine
Spedition, obwohl er aktuell keine in Deutschland gültige Fahrerlaubnis für die entsprechende Fahrzeugklasse hat, kann auch
der Fahrzeughalter zur Verantwortung gezogen werden. Besonders gefährlich ist ein zeitlich begrenztes Fahrverbot, das einem Fahrer
privat, zum Beispiel aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung, auferlegt wird und
von dem sein Arbeitgeber nichts erfährt.
Die wichtigsten Rechtspflichten des Fuhrparkmanagers
·
·
·
·
··
·
··
·
·
Verkehrssicherheit der Fahrzeuge
sicherstellen
Ausreichenden Versicherungsschutz für die
gesamte Flotte vereinbaren
Fahrer zur Einhaltung der Verkehrsregeln
und zu vorsichtigem Fahren anhalten
Fahrerschulungen durchführen und
dokumentieren
Fahrerlaubnis der Fahrer prüfen
Fahrtüchtigkeit der Fahrer prüfen
Sicherheitseinrichtungen wie Warnweste,
Warndreieck überprüfen
Bordelektronik überprüfen
Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten
gewährleisten
Unfallverhütungs-, Sicherheits- und ggf.
Hygienevorschriften beachten
Personenbezogene Daten schützen
Telematiklösungen erleichtern die Fuhrparkverwaltung. (Foto: T7 Marketing/Fotolia.com)
Die regelmäßige Überprüfung der Betriebssicherheit eines jeden einzelnen Fahrzeuges
ist eine der wichtigsten Aufgaben des Fuhrparkleiters. Er muss für die notwendige
Inspektion in der Fachwerkstatt sorgen und
den ordnungsgemäßen Zustand der Reifen
und der Bordelektronik im Blick haben. Auch
für die Beschaffung von Neufahrzeugen samt
Versicherungsschutz ist er in aller Regel verantwortlich. Warnwesten und ausreichendes
Material zur Ladungssicherung in den Fahrzeugen fallen ebenfalls in seine Zuständigkeit,
darüber hinaus die Mautgebühren sowie die
Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften
und besonderen Sicherheits- oder Hygienevorschriften. Selbst die Arbeitszeiten seiner
Fahrer muss der Fuhrparkleiter kontrollieren.
Bei Eintritt eines Schadens, zum Beispiel
durch einen Verkehrsunfall, wird er auch noch
zum Schadensmanager.
MODERNE TELEMATIKLÖSUNGEN erleichtern
die Fuhrparkverwaltung und die Disposition
enorm. Tatsächliche Routen, Lenk- und Ruhezeiten oder der aktuelle Aufenthaltsort können
so bequem abgerufen und kontrolliert werden.
Hierbei handelt es sich aber nicht nur um unternehmensbezogene Daten, sondern auch
um personenbezogene. Und da wird es heikel,
was den Datenschutz angeht. „Für den Umgang mit personenbezogenen Daten gilt ein
sogenanntes Verbot mit Erlaubnisvorbehalt: Er
ist nur zulässig, wenn der Betroffene durch eine Einwilligung oder ein Gesetz die Erhebung,
Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten erlaubt“, so Kremer, der auch
Fachanwalt für IT-Recht ist. Zwar dürfen Speditionen ihren Fuhrpark zur Warenverfolgung orten. Es muss aber sichergestellt werden, dass
das Telematiksystem nur diejenigen Daten erfasst, die für betriebliche Zwecke erforderlich
sind. Die Mitarbeiter des Transportunternehmens sind darüber zu informieren, welche
Daten erfasst werden, welchem Zwecke diese
dienen, wie und wie lange die Daten gespeichert werden und wer Zugriff darauf hat.
Ein Missbrauch muss ausgeschlossen sein. Der
Betriebsrat ist bei solchen Entscheidungen zu
beteiligen. Fallen auch Gesundheitsdaten an,
etwa wegen Zusatzeintragungen im Führerschein, sind diese besonders schutzbedürftig.
Hier muss das Unternehmen entsprechend hohe Sicherheitsvorkehrungen gegen Missbrauch und Verlust treffen.
Wer nun als Firmenchef all diese Pflichten
möglichst weit wegschieben möchte, der hat
die Möglichkeit, das Fuhrparkmanagement
outzusourcen. Vergibt der Unternehmer diese
Dienstleistung extern, muss jedoch vertraglich genau festgelegt sein, welche Aufgaben
und Pflichten der Fuhrparkprovider für das
Unternehmen übernimmt und welche Fachkunde von ihm erwartet wird. Sonst bestehen
Zweifel an der Wirksamkeit der Delegation,
die zu Lasten des Unternehmers gehen könnten. „Zwingender Bestandteil des Vertrags mit
dem Dienstleister ist auch die Einräumung
von Überwachungsbefugnissen zugunsten
des Unternehmens“, betont Rechtsanwalt
Kremer. „Die Überwachung muss allerdings
nicht zwingend durch Kontrollen vor Ort beim
Dienstleister erfolgen, abhängig von Fachkunde und Erfahrung genügen hierfür gegebenenfalls auch regelmäßige Berichte des
Dienstleisters über die von ihm getroffenen
Maßnahmen und deren Wirksamkeit.“ Auch
muss geklärt werden, wie der Beauftragte gegenüber den Beschäftigten des Unternehmens auftreten darf. Soll er weisungsbefugt
sein, muss dies vertraglich geregelt sein.
Anderenfalls muss der Vertrag festschreiben,
wen der Dienstleister in solchen Fällen zu informieren hat. Auch Teilbereiche der Fuhrparkverwaltung können ausgegliedert werden, zum Beispiel das Tankkartenmanagement.
Beschaffung aktuell 2015 05
45
FUHRPARK
BMW i3: Trotz Range Extender keiner für die große Reise
Feiner Kleiner
für die Stadt
BMW feuert bei seinem ersten SerienElektrofahrzeug i3 eine volle Innovations-Breitseite ab: Elektroantrieb, wahlweise mit Range Extender, völlig neue
Karosserie mit Aluminium-Bodengruppe und Kohlefaser-Aufbau, Türkonzept
ohne B-Säule und ein Innenraum mit
Lounge-Charakter müssen es schon
sein. Damit lässt es sich in dem kleinen
Stromer hervorragend fahren – aber
nur über kurze Strecken.
D
Hohe, kompakte Karosserie: Der i3 weist schon äußerlich auf seinen Charakter als Stadtfahrzeug hin.
(Foto: Herrmann)
ie erste Annäherung an den i3 offenbart gleich das ganze Dilemma seines
Antriebskonzepts. Garching nördlich
von München, die Abholstation für Pressetestwagen: Der i3 ist noch ans Stromnetz angestöpselt, damit die Batterie auch ja vollgeladen
ist. Gut, Ladekabel entfernen, in das Fach unter
der Fronthaube verstauen, einsteigen. Startknopf drücken, elektrische Handbremse entriegeln und den Wählhebel auf Vorwärts stellen.
Dann nur noch das Fahrpedal vorsichtig drücken und aus der Tiefgarage fahren. Das alles
geht erfreulich einfach.
Am Tageslicht erstmal geparkt und die Innenausstattung „Lodge“ (für 1990 Euro optional)
bewundert. Graue Stoffbezüge mit hellbrauner Teilbelederung der Sitze und großflächige Panels in Holzoptik schaffen ein har-
monisches Ambiente. Der i3 ist außen und innen anders als andere. Eine richtige Armaturentafel gibt es nicht, zwei Displays dienen als
Anzeigeelemente, der Dreh-Drück-Steller mit
Schriftzeichenerkennung, ein kleines, zentrales
Bedienfeld und die Elemente im Lenkradbereich reichen zur Bedienung aus.
Unter dem Kofferraum und Fahrgastraum sind
Elektromotor, Verbrennungsmotor, Elektronik
und Batteriezellen dicht gepackt.
Der Innenraum des Stromers ist eine verführerische Melange aus Schwarz, Braun, Beige und
Grau. (Fotos: BMW)
46
Beschaffung aktuell 2015 05
BEGRENZTER ENERGIEVORRAT. Dann aus Interesse die Route bis nach Hause ins Navigationsgerät („Professional“, optional für 1990 Euro) eingegeben. Als der Rechner mahnt, dass
die Energievorräte an Bord nicht für die Heimfahrt ausreichen, macht sich erste Ernüchterung breit. Was, nur jeweils etwa 140 km elektrische Reichweite und Verlängerung durch
den Zweizylinder-Verbrennungsmotor, der als
Notstromaggregat einen Generator antreibt
und bei entladener Traktionsbatterie für elektrischen Nachschub sorgt? Ein Blick in das technische Datenblatt belegt diese Malaise. Bei
18,8 kWh Energieinhalt der Batterie und 9 l Volumen im Benzintank ist eben nicht mehr
(theoretische) Reichweite drin.
Bis Günzburg ist die Batterie dann leergesaugt,
der Zweizylinder-Reihenmotor schaltet sich zu.
Mit seinen 25 kW Leistung sind zwar nur noch
120 km/h Höchstgeschwindigkeit drin, aber
zum Flüchten vor den Brummis auf der rechten
Spur reicht das allemal. Was mehr stört, ist das
deutliche Brummen des Aggregats, das BMW
selbst entwickelt hat, aber von Kymco in Asien
produzieren lässt. Der ursprünglich in Großrollern eingesetzte Motor ist mit gut 6 l Benzin auf
100 km auch nicht besonders sparsam. Da gibt
es von Mahle und KSPG zwei Range ExtenderPrototypen, die können das deutlich besser.
Umgerechnet auf CO2-Emissionen bläst der
Range Extender etwa 142 Gramm des Gases
pro Kilometer in die Luft. Fährt man elektrisch
ohne Range Extender, sind es auf Basis des
deutschen Strommixes etwa 80 g CO2/km. Der
Energiekonsum beträgt etwa 13,3 kWh pro
100 km, was bei einem Strompreis von etwa
29 Cent Kosten von 3,85 Euro verursacht. Zum
Vergleich: 6 Liter Superbenzin pro 100 km kosten etwa 9 Euro (bei 1,50 Euro/l).
Zu fahren ist der i3 kinderleicht – einfach mit
dem rechten Fuß das Fahrpedal sensibel bedienen. Voll durchgedrückt beschleunigt der Elek-
FUHRPARK
tromotor leichtfüßig ab Leerlauf und hängt auf
den ersten Metern fast jeden Verbrennungsmotor ab. Mit sukzessive weniger „Gas“ rollt
der Stromer erst mal gleichmäßig dahin, dann
„segelt“ er quasi ohne elektrischen Vortrieb
und es setzt ein leichtes Rekuperieren ein. Geht
man endgültig vom Pedal, wird das Rekuperieren so stark, dass es den i3 bis zum Stillstand
bringt. Hat man dieses Prinzip verinnerlicht,
kann man vorausschauend den i3 ohne wirklichen Bremseingriff fahren. Dann geht keine
Bewegungsenergie mehr als Wärme verloren,
sondern bleibt durch das Rekuperieren weitgehend im Antriebssystem.
Untergebracht ist das ausgeklügelte Antriebskonzept unter dem Kofferraum. Der permanenterregte Synchronmotor sitzt direkt auf
der Hinterachse, die Lithium-Ionen-Batteriezellen sind im Fahrzeugboden verstaut. Rechts
hinten ist der Range Extender untergebracht,
die Leistungselektronik links hinten. So bleibt
immerhin noch ein 260 l fassender Gepäckraum übrig, der ohne Ladekante leicht zu beladen ist. Legt man die beiden Fondsitzlehnen
um, sind bis zu 1100 l verfügbar. Kurios: Hinter
dem Tankdeckel rechts hinten verbirgt sich der
Stromanschluss, Kraftstoff füllt man in einen
Stutzen rechts vorne ein. Bleibt die Frage, warum der Tank da vorne nicht etwas größer ist,
zumal unter der Fronthaube nur ein kleines
Fach für die Ladekabel, das Bordwerkzeug und
Krimskrams integriert ist. Vermutlich liegt es
an den Förderkriterien in den USA, wo ElektroAntriebskonzepte nur dann Steuervergünstigungen erlangen, wenn deren elektrische
Reichweite über der eines eventuell vorhandenen Verbrennungsmotors liegt.
AUF DER HÖHE DER ZEIT. Aber vielleicht reicht
ja BMW für Europa einen mindestens 20 Liter
großen Tank nach. Dann wären akzeptable
400 bis 500 km Reichweite drin. Damit könnte
der i3 auch als Erstwagen durchgehen, denn
in Sachen Fahrkomfort, Sicherheitsausstattung und Raumangebot ist er auf der Höhe der Zeit. Nach vorne und hinten sichern eine Rückfahrkamera und zahlreiche elektronische Helfer wie der Notbremsassistent, die
adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein
Stop-and-Go-Assistent oder der Einparkassistent ab. Sicher, der Einstieg zum Fond und
die dortigen Platzverhältnisse sind etwas
knapp bemessen. Auch das leichte Wanken der
Karosserie ist nicht üblich bei BMW, aber auch
nicht gefährlich.
Dank eines geringen Wendekreises von nur
9,7 m wieselt der i3 flink durch die Stadt. Dort
ist auch sein originäres Revier, denn die beschränkte Reichweite mindert seine ansonsten
durchaus vorhandenen Langstreckenqualitäten. Schade eigentlich, denn für mindestens
40 000 Euro (alternativ nur mit Elektroantrieb
ab 35 000 Euro) darf man ein rundum gutes
Auto erwarten. Der i3 ist in vielen Kategorien
richtig gut, aber eben nicht in allen.
Der Autor
Jürgen Goroncy,
der Fachjournalist und Testwagenfahrer
aus Besigheim ist freier Mitarbeiter im
Konradin-Verlag
Anzeige
Im Hoteleinkauf steckt viel Einsparpotenzial
Noch Luft nach oben
Die Ausgaben für Hotelübernachtungen machen bis zu 40 Prozent der gesamten Reisekosten in
Unternehmen aus – wer hier spart, erzielt also Wirkung. Lothar Berning, Hotelexperte und
Program Consultant beim Geschäftsreiseanbieter Carlson Wagonlit Travel (CWT) gibt Tipps zur
Kostensenkung bei Einkauf und Management von Hotelleistungen.
Herr Berning, was macht den
Einkauf von Hotelleistungen so
komplex?
In vielen Unternehmen ist es die
Masse an Vereinbarungen über
eine Vielzahl von Raten mit unterschiedlichen Häusern oder Ketten.
Dazu kommen flexible Raten und
die oft mangelnde Übersicht über
die Gesamtreisekosten. Werden
zudem verschiedene Buchungswege genutzt, fehlen die Daten,
aus denen man Rückschlüsse für
den Einkauf ziehen könnte.
Das klingt kompliziert. Wie
kann man denn diese Aufgabe
bewältigen?
Ab einer bestimmten Menge von
Hotelverträgen lohnen sich elek-
tronische Tools für das Management von Ausschreibungen und
Vereinbarungen. Dafür und um
die besten Raten zu bekommen,
ist es sinnvoll, mit einem spezialisierten Reisebüropartner wie
CWT zusammenzuarbeiten, der
die eigenen und die veröffentlichten Raten schon im Buchungsprozess abbildet. Denn wenn alle
Hotelbuchungen über den bevorzugten Kanal laufen, erreichen
Firmen die vereinbarten Volumina
und bekommen die Daten, die sie
für die laufende Optimierung
ihres Hotelprogramms brauchen.
Warum sind diese Daten so
wichtig?
Idealerweise buchen alle Reisen-
den über ein zentrales Tool bzw.
den Geschäftsreisepartner und
nutzen Firmenkreditkarten für die
Abrechnung. Dann kann das
Unternehmen die Buchungsdaten
mit den tatsächlichen Kosten
abgleichen und sehen, ob wirklich
die vereinbarten Raten gebucht
wurden oder ungeplante Kosten
anfielen. Es kann Einsparpotenzial
ermitteln und dieses in die nächste Verhandlungsrunde mit dem
Hotelpartner einbringen, Volumina bündeln und unpassende
Hotels aussortieren.
Worauf müssen Unternehmen
noch achten?
Sie sollten ihre Daten regelmäßig
überwachen, um schnell reagieren
Lothar
Berning,
CWT
zu können. Wenn z. B. ein neues
Projekt erfordert, dass plötzlich
viele Übernachtungen an einem
neuen Standort anfallen, sollten
sie nicht bis zur nächsten Neuausschreibung warten, um mit dortigen Hotels zu verhandeln. Und sie
sollten unbedingt regelmäßig und
systematisch Feedback von Reisenden einholen. Denn diese kennen das Hotelangebot am besten
und können wertvolle Hinweise
geben, die Einkäufer wiederum in
Verhandlungen einsetzen können.
www.carlsonwagonlit.de
TRAVEL
Travel-News
Online-buchen. Wer sein Flugticket so billig
wie möglich buchen möchte, sollte an einem
Sonntag ca. 57 Tage vor Abflug buchen. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Studie des USReservierungssystems ARC: Am teuersten
hingegen sind Tickets montags und freitags,
meldet das Fachmagazin Business Travel.
VW hat seinen Geschäftsreiseetat wieder an
Hogg Robinson Group (HRG) vergeben. Damit
ist das Ringen um eines der größten deutschen
Geschäftsreisebudgets entschieden. Mehrere
Monate lange hatte sich die Ausschreibung
hingezogen. Die seit 2010 bestehende Zusammenarbeit werde um „mehrere Jahre“
verlängert, teilt HRG mit. In der neuen Ausschreibung waren neben dem wichtigsten
Markt Deutschland und den bereits von HRG
betreuten Ländern weitere hinzugekommen.
Außerdem betreut HRG nun das gesamte
Online-Geschäft in diesen Märkten.
Eon hat sich bei seiner Reisebüroausschreibung erneut für BCD entschieden. Der
holländische Anbieter soll die Globalisierung
über die bisherigen 11 Staaten hinausführen.
GRÜNE MEETINGS
So nachhaltig wie möglich
Meeting-Planer können bei der Auswahl der
geeigneten Destination diejenige mit den
geringsten CO2-Emmissionen bei der Anreise
ermitteln, wenn Teilnehmer aus unterschiedlichen Orten teilnehmen sollen. Aus praktisch unbegrenzt vielen Alternativen wählt
die Software des Anbieters Convien den idealen, weil günstigsten, Veranstaltungsort aus.
Interessanterweise kann es auch Sinn machen, dass sich Personen aus München, London, Hamburg und New York nicht in einer
der vier Städte treffen, sondern in Paris oder
Istanbul … Auf der Website www.atmosfair.
de können Eventplaner mit wenigen Klicks
den idealen Meetingort ermitteln. Die Website schlägt sinnvolle Alternativen vor und
berücksichtigt dabei praktisch alle möglichen
Meeting-Standorte weltweit. Nutzer, die sich
für eine Destination entschieden haben, werden zu einer Buchungsplattform weitergeleitet und können dort nach Registrierung die
entsprechenden Flüge mit der besten Klimabilanz zum Meeting-Ort buchen.
sas
48
Beschaffung aktuell 2015 05
Hilfreiche Apps für Geschäftsreisende
Software-Tools sparen, Zeit,
Geld und Aufwand
Der durchschnittliche Nutzer greift täglich stolze 221 Mal zu seinem Smartphone,
um zu telefonieren, eine App aufzurufen oder E-Mails zu checken. Auf seinen PC
oder Laptop dagegen schaut er nur 140 Mal. Das ist ein Ergebnis einer Studie der
britischen Agentur Tecmark.
Damit Geschäftsreisende in dem
Chaos an Möglichkeiten und Anwendungen nicht den Überblick
verlieren, hat Concur, eine auf
das Geschäftsreise-Management
und die Reisekostenverwaltung
spezialisierte SAP-Tochter, eine
Liste interessanter Apps für die
Reise zusammengestellt.
Die folgenden Tipps sollen den
Business-Trip komfortabler machen und den Stress reduzieren.
Apps können das Reisen komfortabler und
Die Liste erhebt keinen Anspruch
stressfreier machen (Screen: concur)
auf Vollständigkeit und manche
Apps werden dem User aus dem
privaten Gebrauch bereits bekannt erscheinen. Soweit nicht anders angegeben
gibt es die Apps sowohl für Android als auch für iOS.
Sicher Reisen: Eine empfehlenswerte App für Geschäftsreisende ist das „Sicher Reisen“-Tool des Auswärtigen Amtes. In ihr finden sich Ratschläge für die
Reisevorbereitung, Notfälle sowie die Adressen der deutschen Vertretungen
im Ausland und der Vertretungen des Reiselandes in Deutschland. Ebenfalls
dabei sind eine Ortungsfunktion und ein „Ich bin OK“-Button, mit dem Reisende ihren Kollegen, Freunden oder Verwandten schnell ein Lebenszeichen
senden können.
Google Map: Google Maps führt samt Sprachnavigation ans Ziel. Die kostenlose Navigation mit detaillierter Routenführung hilft im Auto, in der Bahn oder
zu Fuß.
MyTaxi: Mit der MyTaxi-App können Reisende ihr Taxi von überall bestellen,
sogar den Fahrer aussuchen und in kurzer Zeit genau da erwarten, wo sie
gerade stehen.
Skype: Reisende, die kostenlos über WLAN telefonieren möchten, tun dies
zumeist über Skype. Idealerweise sogar mit Video.
TripAdvisor: Ein Geschäftsessen in einer fremden Stadt steht an? Dann hilft die
App von TripAdvisor, die besten Restaurants und Lokale für den erfolgreichen
Vertragsabschluss zu finden.
TripIt: Mit TripIt, einer All-in-One Reiseorganisations-App, können Nutzer ihre
Reisepläne und aktuelle Fluginformationen via Tablet und Smartphone auf
einen Blick abrufen. Zudem lassen sich Familie, Freunde oder Kollegen von
unterwegs über Flugänderungen oder bestimmte Reiseinformationen benachrichtigen.
Übersetzer: Das Google-Übersetzertool für Android übersetzt in 90 Sprachen
via Spracheingabe, Kamera, Tastatur oder sogar Handschrift. Reisende können
außerdem offline übersetzen – eine Internetverbindung ist nicht notwendig.
Währungsrechner: Der Währungsrechner von Finanzen 100 zeigt mithilfe
Währungen, Wechselkurse und Umrechnungstabellen.
Wetter: Sehr praktisch ist zudem die App von Wetter.com, denn mit der
richtigen Wettervorhersage lässt sich auch der Koffer besser packen.
·
·
·
·
·
·
·
·
·
TRAVEL
WO SICH GESCHÄFTSREISENDE WOHLFÜHLEN
Beliebteste Hotels in Deutschland*
Rang
Hotel
Die beliebtesten Hotels
Ort
Sterne
1.
Radisson Blu Hotel, Berlin
Berlin
5
2.
Radisson Blu Hotel Hamburg Airport
Hamburg
4
3.
Melia Berlin
Berlin
4,5
4.
Dormero Hotel Hannover
Hannover
4
5.
Mercure Hotel Mannheim am Rathaus
Mannheim
3
6.
Hilton Berlin
Berlin
4
7.
Ambiente Hotel Walldorf
Walldorf
4
8.
Abacco Hotel
Korntal-Münchingen
3
9.
NH Ludwigsburg
Ludwigsburg
3
Holiday Inn Stuttgart
Stuttgart
4
10.
Das internationale Buchungsportal Hotel.de
wollte wissen, in welchen Hotels Businesskunden am häufigsten übernachten und wie
die Bewertungen dieser Reisenden ausfallen.
Eine Untersuchung der Business-Reservierungen im 2- bis 5-Sterne-Segment der vergangenen 12 Monate zeigt: Geschäftsreisende bevorzugen insbesondere 4-Sterne-Häuser. Das beliebteste Businesshotel Deutschlands ist das Radisson Blu Hotel in Berlin mit
einer Bewertung von 8,7 Punkten. Europaweit überzeugt das Kempinski Hotel River
Park in Bratislava mit einer hohen Buchungsanzahl und einer sehr guten Bewertungsnote von 9,3 Punkten. Auffällig im Bereich
des 2- bis 2,5-Sterne-Segments in Deutschland ist, dass die Ketten Ibis und Motel One
stark besucht werden und neun der zehn
Top-Plätze belegen. Alle Rankings finden Sie
unter www.beschaffung-aktuell.de/travel
*über alle Sternekategorien hinweg
Hinweis zur Vorgehensweise: Die Auswahl erfolgte anhand der höchsten Buchungsanzahl,
das Ranking anhand der von den Firmenkunden abgegebenen durchschnittlichen
Bewertungsnote. Bei gleicher Bewertung erfolgte die Sortierung nach der Anzahl der
abgegebenen Bewertungen.
Quelle: Hotel.de
Anzeige
Kostenloses Whitepaper
Unternehmen verschenken
beim Hoteleinkauf Milliarden
1. Portfolioanalyse
Mangelnde Vergleichsdaten und Ressourcen für eine intensive Auseinandersetzung mit einzelnen Märkten: Wie eine aktuelle Studie zeigt, verschenken
Unternehmen beim Hoteleinkauf jährlich Milliarden.
Steigender Kostendruck, ein fragmentierter Hotelmarkt sowie
mangelnde Zeit für konsequente
Ratenverhandlungen: Es sind
keine einfachen Rahmenbedingungen, mit denen sich Reiseverantwortliche beim Hoteleinkauf auseinandersetzen müssen.
Das Whitepaper „HRS Global
Sourcing Study – The right mix:
Savings through a balanced portfolio“ von HRS Corporate zeigt,
dass lokales Markt-Know-how
und Kostentransparenz entscheidend zur Optimierung des
Hoteleinkaufs beitragen können.
Richtig umgesetzt, könnten
Unternehmen weltweit bis zu
29 Milliarden Dollar einsparen –
jährlich. Für die Untersuchung
wurden im vergangenen Jahr
mehr als 100 Unternehmen weltweit nach ihrem Hoteleinkauf
befragt.
Das enorme Einsparpotenzial
basiert auf der Zusammensetzung des Hotelportfolios der
befragten Unternehmen: Danach
entfallen durchschnittlich 45 Prozent des verhandelten Volumens
auf die Kettenhotellerie; bei
mehr als einem Drittel liegt
dieser Anteil sogar bei 60 bis
100 Prozent. Mit dem überproportional hohen Anteil an Kettenhotels wird laut Studie ein Großteil des Marktes schlichtweg
ausgeblendet: Allein in Europa
2. Konzeptentwicklung
5. Ratenaudit
4. Ratenladung
macht die Individualhotellerie
88 Prozent des Gesamtmarktes
aus, in Asien sind dies sogar
95 Prozent. Experten können
dabei helfen, Markttransparenz
zu schaffen und über umfangreiche Benchmark-Daten und
Markt-Know-how die Ratengestaltung zu optimieren.
Erfahren Sie mehr im Whitepaper
3. Ratenverhandlung
„HRS Global Sourcing Study –
The right mix: Savings through
a balanced portfolio“, kostenloser
Download unter www.hrs.de/
sourcing
Kontakt: [email protected]
Telefon +49 221 2077-5542
Nähere Informationen unter:
www.hrs.de/sourcing
TRAVEL
Die Digitalisierung des Reisens
Mobile Apps sind im Trend
Geschäftsreisen haben sich durch den Einsatz von Smartphones und Tablets stark verändert. So können Reisende unterwegs auf
ihre Reisedaten zugreifen, sich über Änderungen im Reiseplan schnell informieren sowie darauf reagieren
Für die meisten Geschäftsleute ist das Reisen
durch die technischen Möglichkeiten unterwegs komfortabler geworden. Carlson
Wagonlit Travel (CWT) unterstützt den steigenden Komfort durch die kontinuierliche Digitalisierung von Geschäftsreisen. Der TravelDienstleister verbessert seine App CWT To Go
immer weiter, um den Reisenden unterwegs
Der Travel-Dienstleister
cwt verbessert seine
App stetig, um den
Reisenden unterwegs
die bestmöglichen
Informationen und
Services zur Verfügung
zu stellen. (Foto: davis –
Fotolia)
Hotelbewertungsportal
Keine Haftung für
unwahre Behauptung
Der Betreiber eines Hotelbewertungsportals
haftet nicht für unwahre Nutzerbewertungen,
wenn er den ihm obliegenden Prüfungspflichten nachgekommen ist. Im verhandelten
Fall hatte ein Nutzer das Hotel der Klägerin
auf dem Bewertungsportal der Beklagten
unter der Überschrift „Für 37,50 Euro pro
Nacht und Kopf im DZ gabs Bettwanzen“
bewertet. Die Klägerin mahnte die Beklagte
daraufhin ab. Die entfernte die beanstandete
Bewertung zwar von ihrem Portal, weigerte
sich aber, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Sie berief sich darauf,
dass Nutzerbewertungen bei ihr eine Wortfiltersoftware durchliefen, die unter anderem
Beleidigungen und Schmähkritik herausfiltern.
Lediglich unauffällige Bewertungen würden
sodann automatisch veröffentlicht; auffällige
würden geprüft und ggf. manuell freigegeben.
Damit und mit der Entfernung der streitigen
Bewertung sei die Beklagte den Prüfungspflichten, die ihr als sogenannter Diensteanbieter im Sinne des Telemediengesetzes
(TMG) obliegen, hinreichend nachgekommen,
urteilte jetzt der Bundesgerichtshof (BGH).
Eine inhaltliche Vorabprüfung der
Bewertungen sei ihr nicht zumutbar. Eine
Haftung auf Unterlassung besteht laut AragExperten in einem solchen Fall erst, wenn der
Betreiber des Portals Kenntnis von einer
eindeutigen Rechtsverletzung erlangt und sie
dennoch nicht beseitigt.
sas
50
Beschaffung aktuell 2015 05
die bestmöglichen Informationen und Services zur Verfügung zu stellen. Demnächst
steht den Nutzern von CWT To Go eine weitere nützliche Option zur Verfügung: Sie können
Hotelbuchungen bequem aus der App heraus
vornehmen. Gleichzeitig versorgt die App Reisende mit automatischen Flugplanhinweisen, nützlichen Zielgebietsinformationen, ermöglicht das mobile Check-in für Flüge und
gibt Reisenden weitere Informationen.
„Wir wissen, dass Geschäftsreisende mobile
Technologien offen gegenüberstehen und diese nutzen möchten – der Markt kommt dieser
Nachfrage mehr und mehr entgegen. Unsere
App CWT To Go wurde schon mehr als 350 000
Mal heruntergeladen und gehört zu den am
besten ausgestatteten Geschäftsreise-Apps
auf dem Markt“, kommentiert David Moran,
Executive Vice President Global Enterprise
Strategy & Marketing von CWT. „Im Jahr 2015
werden wir es Reisenden ermöglichen, auch
über mobile Kanäle richtlinienkonform
Hotelübernachtungen zu buchen.“
Folgende Funktionen stehen den Usern mit
der App zur Verfügung:
Automatische Hinweise zu Flugplan- und
Gate-Änderungen
Praktische Weiterleitungsfunktion, so können z. B. Informationen über Flugver-
·
·
·
·
·
·
·
·
·
spätungen an Familie oder Kollegen weitergeleitet werden.
Zusammenfassen aller Reisedetails
Alle über CWT getätigten Reservierungen
werden automatisch synchronisiert und
auf dem Mobilgerät angezeigt. Bahnfahrten und Reisen, die nicht über CWT gebucht wurden, können ebenfalls integriert
und als private Reise gekennzeichnet werden.
Erweitertes mobiles Check-in: Das Einchecken für Flüge wird bei vielen weltweiten Fluggesellschaften einfacher.
Flugstatusabfrage auch anderer Flüge,
nützlich wenn Kollegen mit einem
anderen Flug zum Treffpunkt kommen.
Weitere Zielortinformationen wie Karten,
Währungsrechner, Weltuhren, TrinkgeldRechner, lokale Suche über Yelp und eine
fünftägige Wettervorhersage.
Kalendersynchronisierung
Integration des Reiseprofils: Die Integration von CWT Portrait ermöglicht es den
Usern, wichtige Profilinformationen in
CWT To Go einzusehen. Je nach Konfiguration des Unternehmens können die Hauptbereiche eines Profils, darunter persönliche
Angaben und Vielfliegerprogramme,
direkt in der App geändert und aktualisiert
werden.
sas
TRAVEL
REISEVORLIEBEN
Wi-Fi wichtiger als Frühstück
Es hat sich sehr viel getan, seitdem Flugmeilen und
Upgrades für Geschäftsreisende das Nonplusultra waren.
Dies geht aus der von Egencia, dem Geschäftsreiseunternehmen der Expedia-Gruppe, durchgeführten Business
and Technology Travel Studie hervor. Den Ergebnissen
zufolge ist für die Befragten Mobiltechnologie die Grundvoraussetzung für eine produktive und angenehme
Geschäftsreise, da sich bei vielen Reisenden Geschäftsund Urlaubsreisen verbinden.
Nach dieser Verschiebung der Prioritäten fordern fast
drei viertel der Befragten kostenloses (65 Prozent) und
schnelles (74 Prozent) Wi-Fi. Dies unterstreicht die
Bedeutung von Mobiltechnologie für die Reisenden,
insbesondere da bisherige Prioritäten wie z. B. ein kostenloses Frühstück als weit weniger wichtig angesehen werden (nur 33 Prozent). Darüber hinaus sind Ladestationen
für mobile Geräte mittlerweile wichtiger als Parkplätze –
lediglich 28 Prozent der Reisenden würden kostenlose
Parkplätze bevorzugen.
„Wie wird sich die Anzahl der Reisen Ihres Unternehmens im
Jahr 2015 im Vergleich zum Jahr 2014 verändern?“ Die vorliegende Statistik stellt die geschätzte Entwicklung der Übernachtungen und Verkehrsmittel bei Geschäftsreisen im Jahr
2015 im Vergleich zu 2014 dar. 13 Prozent der Befragten
gaben an, dass die Mietwagennutzung im Jahr 2015 steigen
wird. (Quelle: VDR)
BME-LEITFADEN
Streikgefahr erfordert klare Vorschriften
Top oder Flop? Die Teilnehmer der Frühjahrstagung
für Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement des
VDR dürfen entscheiden, welche Trends und Tatsachen sich in Zukunft im Business Travel Management durchsetzen werden. (Foto: VDR)
Aber auch die Meinungen darüber, was Inhalte einer
Geschäftsreise sein sollten, ändern sich zunehmend.
Über die Hälfte der Befragten gab auf die Frage, was sie
an einer Geschäftsreise am meisten schätzen, das
„Entdecken neuer Orte“ an. Diese positive Einstellung zu
Geschäftsreisen ist besonders in Deutschland verbreitet.
Bei der Frage danach, welche zwei Gefühle die Teilnehmer am ehesten mit Geschäftsreisen verbinden, wurden
hierzulande Motivation (64 Prozent) und Begeisterung
(57 Prozent) an erster Stelle genannt. In Großbritannien
lauteten die Antworten Stress (48 Prozent) und Erschöpfung (41 Prozent).
Die Studienergebnisse lassen auf eine immer stärkere
Konvergenz von Geschäfts- und Freizeitreisen schließen,
auch da die Vermischung von Geschäftsaktivitäten und
Freizeitgestaltung nicht unüblich ist. Über die Hälfte der
Befragten (62 Prozent) gab an, dass sie ihre Geschäftsreisen im Jahr 2014 ab und zu mit privaten Urlaubsreisen
verbunden haben.
sas
Für Travel Manager sind die Streiks der Lufthansa-Piloten und der Lokführer eine
Belastungsprobe für das Risikomanagement. „Um zu verhindern, dass Mitarbeiter wichtige Termine verpassen, tun die Unternehmen gut daran, wenn sie
entsprechende Vorkehrungen treffen“, sagt Carsten Knauer vom BME, der die
Fachgruppe für Travel Management leitet. „Vereinbarungen in den Richtlinien
und konkrete Unterstützung schaffen im Ernstfall Abhilfe“, fügt er hinzu.
In den Richtlinien könnten entsprechend Kriterien festgelegt werden, wie ein
Reiseanlass im Streikfall einzuschätzen sei. Ist er für das Erreichen der Unternehmensziele relevant, können laut Knauer vorhandene Vorschriften für die Verkehrsmittelwahl außer Kraft gesetzt werden, um ein Wahrnehmen des Termins
mit allen Mitteln zu ermöglichen. Seien die Relevanzkriterien klar abgesteckt,
wären Travel Manager und Geschäftsreisende in der Lage, schnell zu reagieren.
Rahmenverträge mit entsprechenden Anbietern könnten bei der Suche nach
verfügbaren Kapazitäten einen Vorteil sichern. Informationen zum Management
von Geschäftsreisen können auf www.bme.de/10055730 downloaden.
sas
Konzepte für mehr
Qualität und Leistung
Gebäudereinigung
Desinfektion und Hygienemanagement
Sicherheit und Werkschutz
Grünpflege Hausmeisterdienste
bundesweit
für Sie vor Ort
Gebäudedienstleistungen
Tel. 05 41 / 34 94 - 111 · www.pp-service.com
seit 1910: wirtschaftlich zuverlässig leistungsstark
Beschaffung aktuell 2015 05
51
BETRIEB
Verbesserte Zusammenarbeit durch moderne Medientechnik
Videokonferenzsysteme aus einer Hand
Das Internet kennt keine Grenzen: Diese Erfahrung macht die Host Europe Group (HEG) täglich. Als größter
europäischer Hosting-Anbieter mit Hauptsitz in Middlesex (Uxbridge, England) kümmert sich das Unternehmen
nicht nur um die weltweite Registrierung von Domains, sondern bietet seinen Kunden auch Dienstleistungen wie
Cloud- oder Managed Hosting an. Aber wie sorgt das global agierende Unternehmen dafür, dass die Kommunikation
auch standortübergreifend in den verschiedenen Ländern reibungslos und effizient funktioniert?
gen und darüber hinaus noch weitere Kollaborationstools, wie Dokumenten-Sharing,
integrieren. Die Anforderungen an die Videokonferenzlösung sowie an den Service-Provider waren sehr anspruchsvoll:
schnelle Implementierung
unkomplizierte Bedienung
simple Wartung sowie
Kompatibilität zu anderen, bestehenden
Konferenztechnologien.
Als der Anforderungskatalog feststand, wandte sich HEG an Ashton Bentley. Der britische
Hersteller von Medientechnik-Mobiliar sowie
Videokonferenz- und Telepräsenzlösungen
verwies aufgrund guter Erfahrungen auf den
deutschen Full-Service-Dienstleister GMS
Global Media Services. Mit dem Eschborner
Unternehmen verbindet Ashton Bentley eine
für Deutschland exklusiv geltende Partnerschaft.
Bei HEG wurde die Entscheidung schnell getroffen: „Uns überzeugte das umfassende Angebot von GMS, das von Beratung über die Installation bis hin zum Support reicht. Auch
das Preis-Leistungs-Verhältnis war top. Deshalb versprachen wir uns einen großen Effizienzgewinn und höhere Zufriedenheit bei
unseren Mitarbeitern an allen Standorten“, so
Carsten Link, der als Head of IT das Videokonferenzprojekt bei HEG leitet. Diese Argumente
belegen auch aktuelle
Forschungsergebnisse: Wie eine Studie des
Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft
und Organisation aus dem Jahr 2013 herausfand, fühlen sich die Teilnehmer einer Videokonferenz im Schnitt besser in das Gespräch
eingebunden, diskutieren viel offener und
empfinden deshalb die Arbeitsatmosphäre
angenehmer als bei einer Telefonkonferenz.
Jürgen Carbon, Partnership und Alliance
Manager bei GMS Global Media Services und
verantwortlich für das HEG-Projekt, sieht dieses Ergebnis in der Praxis bestätigt: „Immer
mehr Unternehmen führen Videokonferenzsysteme zur Optimierung ihrer interna-
·
·
·
·
Dank zweier Monitore ist nicht nur Live-Videostreaming möglich, sondern auch das Teilen von
Bildschirminhalten, zum Beispiel für Präsentationen. (Foto: HEG)
Weltweit 850 Mitarbeiter in England und
Deutschland, etwa sechs Millionen Domains,
knapp 1,7 Mio. Kunden – das Geschäft der
Hosting Europe Group läuft erfolgreich. Das
drückt sich auch im wachsenden Umsatz aus,
der zuletzt auf etwa 147 Millionen Euro im
Geschäftsjahr 2013 stieg. Am deutschen
Standort in Köln beschäftigt das Unternehmen derzeit 460 Mitarbeiter. Ein Erfolgsfaktor
für das gesamte Unternehmen ist die enge internationale Zusammenarbeit der Teams.
Allerdings war diese bis August 2014 mit
hohen Kosten und großem Zeitaufwand verbunden: Für diverse Abstimmungen, Meetings und Brainstormings waren regelmäßig
Reisen per Bahn, Auto oder Flugzeug zwischen
den europäischen Niederlassungen zu bewältigen. Was aus Zeitgründen nicht „in persona“
geklärt werden konnte, besprachen die Mitarbeiter via Telefonkonferenz. Dabei fehlte
52
Beschaffung aktuell 2015 05
allerdings die Möglichkeit, Dokumente in
Echtzeit zu präsentieren, zu teilen und zu bearbeiten – ganz abgesehen davon, dass es bei
telefonischen Besprechungen leicht zu Missverständnissen in der Kommunikation kommen kann.
UM DIE EIGENEN MITARBEITER ZU ENTLASTEN
und die Prozesse zu beschleunigen, suchte die
HEG nach einer Lösung, welche die Vernetzung der neun Tochterfirmen verbessert. Die
zentralen Herausforderungen waren zum einen, die internationale Kommunikation in
mehreren Sprachen möglichst effizient zu gestalten. Zum anderen sollten die verteilten Firmen eine Lösung an die Hand bekommen, die
die globale Kooperation vereinfacht. Schnell
stellte der Hosting-Anbieter fest, dass Videokonferenzsysteme dafür ideal sind, da sie neben dem Ton auch Bildinformationen übertra-
BETRIEB
tionalen Zusammenarbeit ein. Die technische
Entwicklung macht dies möglich. Den meisten Unternehmen ist es jedoch wichtig, einen
erfahrenen Partner an der Seite zu haben, der
auf Unified Communications spezialisiert ist
und alle Dienstleistungen aus einer Hand liefert.“ Nach umfangreichen Beratungsgesprächen zur Bedarfsermittlung begann
das Projektteam mit der Einführung: An jedem der insgesamt 13 Standorte in fünf Ländern (Großbritannien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Spanien) betreute ein
GMS-Servicepartner die Installation des Systems. Die neue Konferenzraumtechnik bei
HEG besteht aus zwei Elementen:
1. GMS implementierte die Videokonferenzlösung von StarLeaf, einem britischen Anbieter
von Videostreaming- und Cloud-Produkten.
Zentrales Werkzeug der Technologie ist der sogenannte Breeze Client, der Echtzeitkommunikation über Bild und Ton ermöglicht. Die
einfache Einrichtung und Bedienung der Videokonferenz-Endgeräte erlaubt bis zu 16 An-
AKTIVIEREN
wendern, schnell mit den neuen Kollaborationswerkzeugen zu arbeiten. Zusätzlich sind
die Produkte kompatibel zu anderen gängigen
Videokonferenzlösungen – das sorgt für Investitionsschutz. Durch die Kombination der
beiden Lösungsmodule ließen sich die zuvor
eingesetzten Systeme von Tandberg ohne großen Aufwand ersetzen. Nach einer Testphase
(Trial Set-up), die GMS nach erfolgreicher Installation durchführte, waren alle Niederlassungen in der Lage, mit der neuen Konferenzraumtechnik zu arbeiten.
DIE MITARBEITER AN DEN STANDORTEN
waren schnell von der Funktionalität der
Dienstleistung überzeugt. „Die Videokonferenzen sind einfach zu starten und zu bedienen. Außerdem bieten sie dank zweier Monitore die Möglichkeit, zusätzlich zum Videostream auch Bildschirminhalte zu teilen. Dass
die Technik dabei auch noch schick aussieht,
ist ein willkommener Bonus“, berichtet Carsten Link, Head of IT bei HEG.
KONZENTRIEREN
ENTSPANNEN
IN
Der neue
mit Trimension®
3-D-Sitzen in Bestform
Der IN ist Liebe auf den ersten Sitz: sympathisch und unglaublich
komfortabel. Mit Trimension, der einzigartigen Synchronkinematik
für gesundes Bewegungssitzen im Gleichgewicht.
www.wilkhahn.de/in
2. Das zweite Element besteht in dem speziellen Mobiliar von Ashton Bentley. Im Mittelpunkt der eingesetzten Lösungen stehen die
sogenannten Presenter – Allround-Systeme
inklusive Display, die beliebig erweitert werden können. Die Produkte des britischen Herstellers lassen sich in kurzer Zeit und ohne
Hilfsmittel zusammensetzen. Die einfache
Montage spart Zeit und erlaubt, vorhandene
Hardware wie Displays einfach zu integrieren.
Neben Investitionsschutz legt Ashton Bentley
besonderen Wert auf Umweltverträglichkeit
und achtet darauf, möglichst energieschonende Technologien wie LEDs einzusetzen.
Die eingesetzten Videokonferenzlösungen
und der Service von GMS vereinfachen die Zusammenarbeit der internationalen HEGStandorte. Absprachen verlaufen wesentlich
schneller und ergiebiger. „Statt Geschäftsreisen freuen sich die Kollegen darauf, abends
Zeit mit der Familie zu verbringen, statt in einem fremden Hotelzimmer in London oder
Köln zu übernachten“, stellt Carsten Link fest.
BETRIEB
Logistikdienstleister hat seine Zentrale in altem Getreidespeicher
Hellmann'sche Arbeitswelten
Gäbe es einen Wettbewerb für das
schönste Bürogebäude in der Logistik,
der Speicher 3 würde haushoch
gewinnen. Aber die Osnabrücker
Hauptverwaltung des Logistikdienstleisters Hellmann setzt mehr als einen
Schöner-Arbeiten-Trend in stylischer
Loft-Atmosphäre. Eine Führung durch
die Arbeitswelt der Zukunft.
K
laus Hellmann leitet zusammen mit
seinem Cousin Jost das Logistikunternehmen in der 4. Generation. Mit
2,86 Milliarden Euro Jahresumsatz gehört das
Familienunternehmen zu den ganz großen
Playern. Das Faible der Hellmänner für kreative Lösungen ist bekannt in der Branche, mit
der Arbeitsorganisation im neuen Speicher 3
haben die Osnabrücker aber einen immer
noch einmaligen Benchmark in der Logistik
gesetzt. Ein ausgeprägtes Organisationstalent und Kreativität gehören in der Logistik
zwar zum Berufsbild, geht es aber um die eigene Organisation, tickt die Branche eher tra-
ditionell. Innovative Formen der Zusammenarbeit und Designfragen bewegen sich irgendwo zwischen staubigen Gummibäumen
und Glasvitrinen, Einzelbüros versus einer langen Reihe effizienter Großraumarbeitswelten,
in denen sich immer gleiche Schreibtischmodule aneinanderreihen.
GANZ ANDERS IM SPEICHER 3. Auf den fast
5000 Quadratmetern des lichtdurchfluteten
ehemaligen Getreidespeichers kommt Großraumfeeling gar nicht erst auf, obwohl es auch
hier nur Außenwände gibt. Zusammen mit
seinem Innenarchitekt Christian Kolde setzte
Hellmann bei der Renovierung des alten Getreidespeichers von Anfang an auf Individualität. Kein Bereich gleicht dem anderen.
Das Ambiente ist modern, offen, chic und
wohnlich zugleich. Trotzdem oder vielleicht
auch gerade deshalb sei das Konzept wie alles
Neue anfangs hitzig diskutiert worden, gibt
Hellmann zu. „Wir haben hier nämlich keine
festen Plätze, jeder hat die freie Wahl, wohin
er sich setzen möchte“, erzählt er auf dem
Weg zu seinem Lieblingsplatz vor dem gigantischen Bild mit dem Clown. Wohlfühlzonen
und Rückzugsmöglichkeiten mischen sich mit
Businessbereichen, die Grenze zwischen Le-
bens- und Arbeitsraum verschwimmt. Die Büros, oder soll man Zimmer sagen, haben verschiedene Funktionen und sogar Namen. Das
Bistro ist Empfang und Besprechungsbereich
zugleich, das China-Zimmer scheint heiß begehrt zu sein, die Captains´ Corner und das
gemütliche Kaminzimmer könnte man sich
auch im eigenen Zuhause bestens vorstellen.
Unter dem Clown sitzt dann schon jemand
anders. „Die Mitarbeiter machen sich einen
Sport daraus. Ein Glück, dass ich Frühaufsteher bin“, lacht der Chef. Ein Problem scheint
er damit nicht zu haben, dann geht er eben ins
Bistro.
GUT BESUCHT. TYPISCH! Da ist sie wieder, die
Schere im Kopf. „Zu allererst muss man sich
bei unserem Konzept das Gefühl abgewöhnen, dass sich die drei Leute an der Bar einen schönen Lenz machen. So sehen bei uns
Besprechungen aus,“ sagt Hellmann. Besprechungskultur bedeute Kommunikation –
auf den Treppen, im Bistro, Hauptsache im
persönlichen Gespräch. Da sei es auch normal,
dass Personaler, Controller, IT-Entwickler mit
dem Produktmanager für die Stückgutkooperation System Alliance eben mal ein paar Tage
oder Wochen zusammensitzen, um ein neues
Projekt auf die Beine zu stellen, anstatt ständig Meetings zu organisieren oder Hunderte
von E-Mails zu schreiben. Beides hat tatsächlich deutlich abgenommen, weist eine Statistik aus. Man kann nur erahnen, wie viel mehr
an Produktivität das bringt. Es dürfte um einiges mehr sein, als die Einsparung von ein paar
Quadratmetern.
TROTZ WOHLFÜHL-AMBIENTE besteht kein
Zweifel darüber, dass hier konzentriert gearbeitet wird. In Spitzenzeiten sind rund 280
Menschen im Gebäude. Wie viel der Speicher
maximal verträgt, weiß keiner so genau. „Wir
sind an der Grenze, wenn es zu laut wird“,
meint der Hausherr. Für den Fall ist heute
schon vorgesorgt. Überall finden sich Lösungen. Sessel mit ein Meter langen Ohrenba-
Auf fast 5000 Quadratmetern des lichtdurchfluteten ehemaligen Getreidespeichers sitzt
die Zentrale von Hellmann Logistik.
(Fotos: Würmser)
54
Beschaffung aktuell 2015 05
BETRIEB
„Eine Organisation kann man nicht durch ein Gebäude erzwingen, das Gebäude muss den Menschen entgegenkommen“, sagt Klaus Hellmann.
„
cken, die den Ton abschalten, sobald man sich
setzt. Schalldichte, gläserne Denkzellen oder
die Bibliothek, in der schon ein Flüstern als Sakrileg betrachtet wird.
Das Gebäude muss den Menschen
entgegenkommen.“
Klaus Hellmann
„Eine Organisation kann man nicht durch ein
Gebäude erzwingen, das Gebäude muss den
Menschen entgegenkommen“, sagt Hellmann.
Und so stecken am Ende neben Erdwärme,
Gründach und einer Schöner-Wohnen-Ausstattung jede Menge Psychologie und Menschenkenntnis im Speicher 3. Nirgendwo läuft
man gegen eine Wand oder in eine Sackgasse,
was Menschen in die Enge treiben würde, immer zweigt eine Treppe oder ein Gang ab. Farbund Lichtkonzepte wechseln fast unmerklich,
ein in den Boden versenkter Hörsaal sieht so
Das Ambiente bei Hellmann in Osnabrück ist offen, chic und wohnlich zugleich. Hier
wird offene Kommunikation und Teamarbeit gelebt.
aus, als könne er diejenigen, die dort zur Schulung sitzen, automatisch in einen aufnahmefähigen Studiermodus versetzen. Das Museum
erzählt Geschichten aus der Vergangenheit der
Logistik und der Chef so manche HellmannAnekdote dazu. Zufällig habe man beispielsweise vor einem Jahr das alte 50er-Jahre Büro
seines Vaters in einer Osnabrücker Discothek
wiederentdeckt, die Räumlichkeiten waren
einst Sitz des Unternehmens Hellmann. Keine
Frage, dass man es ausgebaut, renoviert und
im Speicher eingebaut hat.
Auch die anderorts büroüblichen Papierberge
fehlen gänzlich, ein nicht ganz unwesentlicher Baustein der Hellmann´schen Arbeitswelt. Die Standardausstattung eines Mitarbeiters besteht aus Laptop, Headset für Internettelefon, zwei Schütten für Papier, was
dem Traum vom papierlosen, mobilen Büro
schon ziemlich nahekommt. Alles wird hier digitalisiert und archiviert: Post, Literatur, Präsentationen. Aber weil es auch im digitalen
Zeitalter nicht ganz ohne geht, gibt es ein
Multifunktionsgerät pro Etage.
Lerneffekte sind in einem solchen Konzept
völlig normal, dann wird eben nochmal nachgedacht. „Captains Corner wurde anfangs
zum Beispiel nicht angenommen“, erzählt der
Chef, „der Raum war unser ganzer Stolz und
keiner wollte dort sitzen, weil er zu steril war“.
Drei antike Bilder an der Wand, weniger grelles Licht und seither liefert sich die „dunkle“
Captains Corner mit dem Bistro ein Kopf an
Kopf-Rennen um den beliebtesten Platz im
Speicher 3.
Dagegen hätte man jede Wette gehalten und
verloren, dass in der belebten Bistro-Vorzone
schon allein wegen der Lautstärke niemand
sitzen möchte. Auch hier kam es anders. „Um
Produktivität, Kommunikation und Kreativität
zu fördern, braucht es mehr als neue Möbel.
Das heißt eben auch, die Menschen mitzunehmen. Deshalb ist Führung bei uns Chefsache,“ sagt Klaus Hellmann. Meine ist noch
nicht ganz zu Ende. In der Speicherbar läuft
gerade eine After Work Party an.
Die Autorin
Anita Würmser, Journalistin, München
www.hako.com
Sauberkeit ohne
Kompromisse
150280-150206-HAKO-AZ-1-8-RT-SCMB45-J1200-Beschaff-akt5.indd 1
Ha GmbH · 23840 Bad Oldesloe
Hako
[email protected]
rein
08.04.15 14:34
Beschaffung aktuell 2015 05
55
FERTIGUNG
Industrie 4.0
Der Mensch im Internet der Dinge
Die vierte industrielle Revolution steht
vor der Tür und der demografische
Wandel ist längst eingetreten. Das
Internet der Dinge hält Einzug in den
Arbeitsalltag, die Aufgabe des
Menschen in der Produktion wird sich
einem Wandel unterziehen. Aber
vertreiben lässt er sich nicht.
D
ie industrielle Produktion spielt in
Deutschland seit dem 18. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Ihr
Beitrag zur Wirtschaftsleistung ist heute in
keiner anderen westlichen Industrienation
stärker ausgeprägt als hierzulande. Aktuell
wird unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“
aber ein gravierender Umbruch der Industrie
diskutiert.
Die sich rapide entwickelnde Informationsund Kommunikationstechnik führt zu immer
schnelleren, leistungsstärkeren und über
mehr Speicherplatz verfügenden Rechnern.
Zudem schreitet die Vernetzung über digitale
Netze wie das Internet stetig voran. Für die
Verarbeitung und Weitergabe von Daten ergeben sich dadurch immer umfangreichere
Möglichkeiten, Trends wie Big Data machen
die Runde. Im privaten Bereich sind diese Technologien in Form von Smartphones, Smart
Glasses, Sozialen Netzwerken oder vielfältigen Internetdiensten längst Teil des Alltags
geworden. Aber auch für die Industrie wächst
die Relevanz dieser Technologien.
DIE PRODUKTION DER ZUKUNFT. 2011 tauchte zum ersten Mal der Begriff „Industrie 4.0“
auf, der seither intensiv diskutiert und inzwischen allerdings zum Teil phrasenhaft eingesetzt wird. Immerhin beinhaltet er nichts anderes als die Vorhersage einer vierten industriellen Revolution. Die drei bisherigen Revolutionen – die Mechanisierung mithilfe von
Dampf- und Wasserkraft, die arbeitsteilige
Massenproduktion mithilfe von elektrischer
Energie sowie die Automatisierung durch den
Einsatz von Elektronik und IT – veränderten die
Art und Weise, mit der Produkte hergestellt
56
Beschaffung aktuell 2015 05
wurden, jeweils maßgeblich. Ob das auf die
prophezeite vierte Revolution auch zutrifft,
wird sich erst noch zeigen müssen. Die Potenziale, die hinter dem schwer zu greifenden
Begriff stecken, sind allerdings beachtlich. Eine
Studie des Fraunhofer Instituts in Zusammenarbeit mit Bitkom kommt zu dem Ergebnis,
dass bis 2025 die deutsche Bruttowertschöpfung durch Industrie 4.0-Ansätze um 267
Milliarden Euro zunehmen wird, die deutsche
Akademie der Technikwissenschaften acatech
spricht von einer bis zu 30-prozentigen Produktivitätssteigerung. Die Bundesregierung
hat angesichts dieser vielversprechenden Potenziale Fördermittel von 200 Millionen Euro
für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 zur Verfügung gestellt.
Zentrales Element dieser vorhergesagten Revolution sind sogenannte Cyber-Physische
Systeme (CPS). Darunter versteht man reale
Objekte, die über eine Softwarekomponente
verfügen und dadurch Daten speichern und
auswerten können und über digitale Netze
miteinander verbunden sind. Daneben können sie mit Sensoren und Aktoren ausgestattet sein und dadurch physikalische Daten erfassen bzw. auf physikalische Vorgänge
einwirken. Beispiele für CPS sind Produkte,
Maschinen, Behälter oder ganze Lagersysteme. Ein Produkt weiß dabei also jederzeit, wo es herkommt, wie sein aktueller Bearbeitungsstand ist und wo es weiterverarbeitet wird. Die Maschine wiederum weiß, mit
welchen Parametern sie das Produkt zu bearbeiten hat. Durch die Repräsentation der
physischen Objekte in einer virtuellen Form
entsteht das sogenannte „Internet der Dinge“,
in dem sämtliche CPS und damit sämtliche
am Produktionsprozess beteiligten Akteure
und Prozesse miteinander kommunizieren
und sich gegenseitig abstimmen können. Es
entsteht eine virtuelle Form des realen Produktionssystems, das in Echtzeit immer den
aktuellen Stand des Gesamtsystems widerspiegelt. Man spricht von einem CyberPhysischen Produktionssystem (CPPS). Für das
Jahr 2020 werden nach Schätzungen ca. 50
Milliarden Geräte digital miteinander vernetzt sein, einen nicht unerheblichen Teil davon dürften bereits CPS darstellen.
Durch den flächendeckenden Einsatz von CPS
kann ein hochflexibles und dynamisches Pro-
duktionsumfeld geschaffen werden, das aus
intelligenten Objekten besteht, welche sich
untereinander abstimmen und dabei selbst
steuern. Als eine Konsequenz aus dieser Flexibilität kann z. B. die Berücksichtigung individueller Kundenwünsche in diesem Umfeld
leicht eingebunden werden, indem jedem
Produkt bereits zu Beginn, also direkt nach der
Auftragserteilung durch den Kunden, seine
ganz speziellen Konfigurationseigenschaften
eingespeichert werden. Letztlich kann es sich
dann selbstständig durch die Produktion
steuern und wird am Ende des Herstellungsprozesses zu einem vom Kunden individuell
zusammengestellten Endprodukt sowie organisiert die Auslieferung idealerweise gleich
noch mit. Auf diese Weise kann die Produktion
von Kleinstmengen bis hin zum Einzelstück
rentabel realisiert werden.
IN DER FOLGE DIESER SELBSTSTEUERUNG
werden Entscheidungen nicht mehr zentral
vorgegeben, sondern es werden im Produktionsablauf viele kleine Einzelentscheidungen getroffen. Gibt es z. B. mehrere Maschinen,
welche ein Produkt für den nächsten Bearbeitungsschritt ansteuern kann, muss dieses
selbst entscheiden, welcher Maschine es sich
nun zuordnet. Für diese Entscheidungsfindung
kann es auf sämtliche aktuelle Daten aus dem
Internet der Dinge zugreifen. Hieraus erwächst
die Anforderung, dass jedes Teil-System – also
jedes CPS – für sich selbst über Steuerungswerkzeuge und -regeln verfügen muss, anhand
derer es die entsprechenden Entscheidungen
treffen kann. Produktionsketten oder ganze
Wertschöpfungsnetzwerke lassen sich dadurch jederzeit nach unterschiedlichen Kriterien optimieren, wie Kosten, Ressourcenverbrauch oder der Arbeitsbelastung. Diese Möglichkeit setzt aber auch voraus, dass bei einer
Optimierung nach einer Zielgröße andere
wichtige Faktoren nicht vernachlässigt werden. Daher müssen Methoden der Mehrzieloptimierung angewandt werden, um verschiedene Zielstellungen gegeneinander abzuwägen und sicherzustellen, dass bei der Produktionsoptimierung kein Faktor überbewertet oder vernachlässigt wird. Eine entscheidende Voraussetzung hierbei ist es, Modelle zu entwickeln, die die verschiedenen Zielgrößen miteinander in Einklang bringen, dabei
(Foto: Fotohansel/Fotolia)
FERTIGUNG
aber keine zu großen Dimensionen annehmen,
da sie durch die Echtzeitanforderung mit kurzen Rechenzeiten zu lösen sein müssen. Diese
Steuerungswerkzeuge zu entwickeln und mit
entsprechenden Routinen und Regeln zu versehen, stellt eine wichtige Aufgabe für die Realisierung des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 dar.
DIE KONSEQUENTE VERNETZUNG von
Objekten und Systemen führt zu einer erhöhten Automatisierung von Prozessen. Bei der
sich selbst steuernden Produktion stellt sich
dann allerdings die Frage nach der Aufgabe
des Menschen in diesem Umfeld. Wenn sich
Produkte selbst durch die komplette Produktion steuern, welche Rolle bleibt dann dem
Menschen? Die menschenlose Produktion
wird es aber wohl auf absehbare Zeit nicht geben. Eine Studie des Fraunhofer IAO zur industriellen Arbeit der Zukunft kommt zu dem Ergebnis, dass die Rolle des Menschen in der Produktion sich zwar ändern, aber keinesfalls
wegfallen wird. So werden montagelastige
Produktionsschritte, die bereits heute einen
sehr hohen Anteil an manueller Tätigkeit umfassen (beispielsweise liegt die manuelle Tätigkeit in der Automobilmontage bei ca. 95 %),
auch zukünftig nicht – oder nur zu einem geringen Teil – von Robotern und Maschinen
übernommen werden können, da sie die Flexibilität erfordern, die nur ein Mensch mitbringt. Kollaborierende Roboter, die z. B. kraftunterstützend wirken, können den Mensch
bei seiner Arbeit unterstützen, aber nicht ersetzen. Hinzu kommt, dass die menschlichen
Sinne wie Sehen, Hören oder Erkennen denen
von künstlichen Sensoren auf absehbare Zeit
in Sachen Flexibilität überlegen sind und der
Mensch in kritischen Situationen als Entscheider gefragt bleibt. Ein Verzicht auf die
menschliche Arbeit stellt daher auch in Zukunft keine ernsthafte Option dar.
Allerdings wird sich die Aufgabe des Menschen
in der industriellen Produktion ändern. Dazu
trägt neben den grundsätzlichen Änderungen
der industriellen Arbeit auch der stattfindende
demografische Wandel bei. Die Altersstruktur
der Gesellschaft und damit auch der Belegschaft von Unternehmen ändert sich und führt
zu einem Ansteigen des Durchschnittsalters.
Für die Industrie erwächst daraus die Aufgabe,
nach Lösungen zu suchen, wie Arbeit und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in Zukunft
gestaltet werden können.
DIE MÖGLICHKEITEN, DIE MIT INDUSTRIE 4.0
und CPS verbunden sind, bieten die Chance,
solche zukunftsgerichteten Lösungen mit den
Instrumenten von Morgen schon heute umzusetzen. Die oben erwähnte Herausforderung, Steuerungssysteme an die neuen,
dezentralen Strukturen anzupassen, ermöglicht es beispielsweise, Aspekte wie die
Arbeitsbelastung direkt in die flexible Produktionsoptimierung mit einzubeziehen. Verfahren zur Messung und Beurteilung von körperlicher Belastung können dabei dazu verwendet werden, die Zielgröße Arbeitsbelastung zu operationalisieren und messbar
zu machen. Eingebettet in die Regelungswerkzeuge von CPPS muss gegen andere Faktoren
wie Kosten oder Durchlaufzeit dann eine ent-
sprechende Abwägung erfolgen. Hier bieten
die Möglichkeiten von Industrie 4.0 also die
Chance, Aspekte, die bisher eher manuell berücksichtigt wurden, in die operative Produktionsplanung unmittelbar und mit vorgegebenen Regeln mit einzubeziehen.
NOCH IST INDUSTRIE 4.0 NUR EINE VISION, die
in Grundzügen wie etwa ersten CPS aber bereits erste Vorboten in die Wirtschaft gesendet hat. Dennoch besteht die aktuelle Herausforderung, die Potenziale, die dahinter stecken, zu erkennen und zu gestalten. In einem
zweiten Beitrag beleuchten wir daher die
Möglichkeiten, ergonomische Aspekte der Arbeitsbelastung in die Produktionssteuerung
einzubeziehen. Denn der Mensch wird auch
im „Internet der Dinge“ weiterhin eine entscheidende Rolle in der Produktion spielen.
Die Autoren
Dipl.-Kfm. Christoph Krieger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Fakultät Wirtschaftswissenschaften
HTWK Leipzig
Prof. Dr. Holger Müller
Professur für
Supply Chain Management
HTWK Leipzig
Beschaffung aktuell 2015 05
57
FERTIGUNG
Neuer E-Shop für Qualitätswerkzeuge vereinfacht Bestellprozess
Auch online näher am Kunden
Die Hoffmann Group forciert ihr Online-Geschäft. Der komplett neu gestaltete WebShop des Qualitätswerkzeuganbieters wartet mit vielen Neuerungen auf, die sich den
Anforderungen der Kunden anpassen.
Durch einen vereinfachten Bestellprozess zeigt
sich der komplett neu gestaltete Online-Shop
der Hoffmann Group besonders nutzerfreundlich. Der Einstieg in den E-Shop des Qualitätswerkzeuganbieters gelingt einfach über die
Homepage www.hoffmann-group.com. Kunden treffen in dem Shop auf viele Neuerun-
gen, die sich an ihre Anforderungen anpassen:
Modernste Technologie, aktuelles Design und
komfortable Bedienbarkeit stehen im Mittelpunkt. Über die nutzerfreundliche Navigation
auf der Startseite und allen Unterbereichen
finden Kunden schnell zu den für sie wichtigen Produkten und Serviceangeboten. Neu
sind auch viele 360°-Rundum-Aufnahmen,
mit denen sich Werkzeuge und deren Funktionen von allen Seiten genau betrachten lassen.
Auf verschiedenen Endgeräten können
Kunden den neuen E-Shop in der für sie
besten Auflösung nutzen. (Foto: Hoffmann Group)
Komplettiert wird dieses Angebot durch das
umfassende Informationsangebot, das im
Online-Werkzeughandel seinesgleichen sucht:
ausführliche Produktbeschreibungen, technische Details, Anwendungstabellen und Datenblätter. Mehr als 65 000 Artikel sind hier
präsent – „entweder von unserer PremiumMarke Garant, unserer Qualitätsmarke Holex
oder von 500 führenden Herstellermarken.
Damit haben wir für unsere Kunden das Werkzeug für jede Herausforderung verfügbar –
zum besten Nutzen-Preis-Verhältnis“, betont
Reinhard Banasch, Vorsitzender der Geschäftsführung . Der Ausbau des E-Commerce
werde noch weiter vorangetrieben.
Dabei legen die Münchener größten Wert auf
Datenschutz und Sicherheit. Die Daten der
Anwender würden in das neue System übertragen und über modernste Sicherheitsstandards verschlüsselt, heißt es. Überdies können
Kunden ihre internen Abteilungsstrukturen
im neuen E-Shop abbilden. Mit dem mehrstufigen Genehmigungsworkflow lassen sich
Verantwortlichkeiten klar definieren und zuweisen.
dk
KÜHLSCHMIERSTOFF-AUSTRITT
Neuartige Werkzeuge vermeiden Schleifbrand
Drehen und Fräsen verbraucht Kühlschmierstoffe (KSS) in großen Mengen. Hunderttausende Tonnen an KSS und Betriebsmitteln
fallen zur Entsorgung allein in Deutschland
an. Um Prozesse effektiv und ökonomisch zu
gestalten, prüft die Grindaix GmbH Produktionssysteme in der Metallverarbeitung auf
Verschwendung der schmierenden und kühlenden Gemische.
Die Aachener haben jetzt mit dem Coolant
Pointer und dem Coolant Display zwei völlig
neuartige Geräte zur Abstimmung des KSSAustritts entwickelt. Während der Pointer
mittels Laserstrahl bei der zielgenauen Ausrichtung der Grindaix-Nadeldüse hilft, informiert das Coolant Display in Echtzeit über
Druck, Austrittsgeschwindigkeit und Volumenstrom des KSS. Dessen praktisches
3,5“-Touchpanel-Display findet an allen
Werkzeugmaschinen Platz. Beide Werkzeuge
sollen es laut Firmenangaben erstmals ermöglichen, die Schleifbrandgefahr zu prüfen.
KSS-Kosten machen bis zu 16 % der Herstellungskosten von Fertigteilen aus. Durch den
Einsatz der Coolant-Produkte verspricht Grin-
58
Beschaffung aktuell 2015 05
Während der Coolant Pointer
eine Düsen-Fehlstellung vermeidet, prüft das Coolant Display
auf Schleifbrandgefahr.
(Fotos: Grindaix)
daix Einsparpotenziale von bis zu 50 %. Die
Höhe dieser Potenziale zeigt, wie viel Kühlschmierstoff in Produktionsprozessen noch
verschwendet wird.
Der Coolant Pointer vermeidet eine DüsenFehlstellung: Einfach auf die Grindaix-Nadeldüse aufgesteckt, visualisiert das Gerät mit
einem Laserstrahl, wo der KSS-Strahl auftrifft. Dadurch lässt sich die Düse korrekt auf
die Wirkstelle ausrichten. Durch seine Präzision vermeidet der KSS-Strahl thermische
Schädigungen am Material und spart Kühlschmierstoff ein.
Das Coolant Display prüft auf Schleifbrandgefahr: Grindaix generiert für jede KSS-Düse
eine Düsenkennlinie, die Zusammenhänge
zwischen anliegendem Druck, KSS-Austrittsgeschwindigkeit und Volumenstrom darstellt. Nach dem USB-Import der GrindaixKennlinie bringt der Anlagenbediener den
mitgelieferten Drucksensor an die KSS-Düse
an, und schon liefert das Display die Leistungsdaten des eingesetzten KSS-Systems in
Echtzeit. Nutzer erkennen auf einen Blick, ob
eine Über- oder Unterdosierung an Kühlschmierstoff in der Maschine vorliegt. dk
FERTIGUNG
MOTOREINHEIT
Die direktgetriebene Motoreinheit
erreicht bis zu 6200 Nm. (Foto: Weiss)
Getriebeloser Schrittmacher
Während Motorspindeln in hochmodernen
Werkzeugmaschinen der mittleren Leistungsklasse nicht mehr wegzudenken sind,
dominieren in großen Portalfräszentren noch
immer klassische Motor-Getriebe-Lösungen,
da besonders hohe Drehmomente gefordert
sind. Eine Entwicklung der Weiss Spindeltechnologie GmbH kann dies ändern. Denn
die neue, direktgetriebene Motoreinheit des
Unternehmens ermöglicht Drehmomente
von bis zu 6200 Nm im Nennbetrieb. Die maximalen Drehzahlen liegen in umgekehrter
Reihenfolge etwa zwischen 8000 min-1 und
2500 min-1. Ohne Getriebe ausgeführt, reduzieren sich damit laut Angaben einerseits die
Anschaffungskosten und der Wartungsauf-
wand. Andererseits soll sich die
Genauigkeit der Maschine erhöhen, da eine mechanische Komponente entfällt. Diesen Vorteil
schätzen insbesondere hochpräzise Branchen wie die Luft- und
Raumfahrt, aber auch die Energietechnik und der Großlagerbau. Als zusätzlichen Pluspunkt nennen Hersteller von
Werkzeugmaschinen die kompakten Maße
des innovativen Antriebs.
dk
HOCHLEISTUNGSFRÄSER
Senkt Fertigungskosten und Bearbeitungszeiten
Zwei neue Vollhartmetallfräser
für universelle Anwendungen in
der industriellen Metallbearbeitung hat die Müller Präzisionswerkzeuge im Angebot. Die
Neuheiten vom Typ SteelMax
und HardCut 66 können für Arbeitsschritte an allen Bauteilen
und Produkten sowohl in Großserien als auch bei kleineren, individuellen Fertigungen eingesetzt werden. Während sich mit
dem SteelMax Stähle bis 50
HRC bearbeiten lassen, zielt der
HardCut 66 auf den Einsatz bei
gehärteten Stählen. Der Hochleistungsfräser SteelMax zeichnet sich durch einen ruhigen, vibrationsarmen Lauf aus und ist
für die Minimalmengenschmierung geeignet. Mithilfe seines
Halsfreischliffs kann das Werkzeug zudem die Schnitttiefe
optimal ausnutzen. Darüber hinaus hat es eine 45°-Schutzfase
und eine spezielle Geometrie
mit ungleicher Drallsteigung
und Teilung. Überdies kann der
SteelMax sowohl schruppen als
auch schlichten – für beide
Schritte waren bisher häufig
zwei unterschiedliche Werkzeuge notwendig. Beim HardCut 66
handelt es sich um einen Hochleistungsfräser für universelle
Anwendungen an hochwarmfesten und gehärteten Stählen
bis 66HRC. Auch er läuft laut
Angaben sehr ruhig und vibrationsarm. Das Werkzeug verfügt
über eine h5-Schafttoleranz
und erreicht dadurch eine sehr
hohe Rundlaufgenauigkeit.
Ähnlich wie der SteelMax hat
der HardCut 66 eine Stirn zum
Rampentauchen und erzeugt
durch seine spezielle Geometrie
eine sehr hohe Oberflächengüte. Wie der Anbieter aus Sien
weiter betont, erzielen Anwender mit beiden Werkzeugen ohne großen Aufwand sehr gute
Fräsergebnisse. Durch die hohen Werkzeugstandzeiten sollen sie zudem ihre Fertigungskosten und Bearbeitungszeiten
deutlich reduzieren.
Anwender erzielen mit ihnen ohne
großen Aufwand sehr gute Fräsergebnisse: die Hochleistungsfräser
SteelMax (oben) und HardCut66.
(Foto: Müller)
LASERMARKIERSYSTEM
Gravur selbst auf schwieriger Oberfläche
Die Laser der „Solution Serie-F“ markieren
tief, kontrastreich und dauerhaft mit hoher
Geschwindigkeit. (Foto: Gravotech)
Unter der Bezeichnung „Laser Solution Serie-F“ hat Technifor, eine Leitmarke der Gravotech-Gruppe, seine neueste FaserlaserGeneration vorgestellt. Diese Lasersysteme
ermöglichen tiefe, kontrastreiche und dauerhafte Markierungen mit hoher Geschwindigkeit und sind in verschiedenen Varianten mit
10, 20, 30 oder 50 W Leistung erhältlich. Sie
eignen sich für Anlassbeschriftungen und
Metallgravuren, aber auch für schwierige
Oberflächen wie etwa Aluminiumguss, raue
Oberflächen, Stahl, Edelstahl oder Titan, die
beispielsweise in der Automobiliondustrie zu
finden sind. Die neue Faserlaser-Generation
ist dank ihrer kompakten und strapazierfähigen Eigenschaften im anspruchsvollen industriellen Umfeld einsetzbar. Die neue
Steuerungselektronik ermöglicht schnelle
Rechenleistung und vernetzte Kommunikation etwa mit Datenbanken oder ERP-Systemen. Außerdem vereinfacht die Vielzahl an
vorprogrammierten SPS-Bausteinen die Integration der neuen Faserlaser in Produktionslinien.
dk
Beschaffung aktuell 2015 05
59
FERTIGUNG
Industrielle Qualitätssicherung
Messe Control legt bei
Bildverarbeitung weiter zu
Bereits zum 29. Mal geht die Control –
Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung in diesem Jahr an den Start. Vom 5.
bis 8. Mai öffnet die Leistungsschau auf dem
Gelände der Messe Stuttgart ihre Tore . Die
mehr als 900 Aussteller aus 31 Ländern
präsentieren in den Hallen 1, 3, 5 und 7 Innovationen aus den Bereichen Messtechnik,
Werkstoffprüfung, Analysegeräte, Optoelektronik und QS-Systeme. Vertreten sind Anbieter
qualitätssicherungsrelevanter Technologien,
Produkte, Subsysteme sowie Komplettlösungen in Hard- und Software. Zuspruch findet die von der P. E. Schall veranstaltete Control
auch mehr und mehr unter Anbietern aus dem
Bereich der industriellen Bildverarbeitung und
Visionsysteme. 250 Firmen dieser Sparte geben
einen vertiefenden Einblick über die Einsatzund Anwendungsmöglichkeiten moderner BVund Visionsysteme. Mit an Bord ist deshalb
erstmals auch die europaweite Branchenorganisation EMVA European Machine Vision
Association. Bereits zum zweiten Mal hat der
Control-Veranstalter zusammen mit dem
Kooperationspartner Xpertgate den SpezialMesseführer Bildverarbeitung und Visionsysteme recherchiert und aufgelegt.
Fachvorträge, Technologieparks und Sonderschauen unterstützen die Besucher beim Aufspüren interessanter Neuheiten und Trends. Sie
können sich den Vorträgen und Referaten im
Aussteller-Forum widmen wie auch an den
Workshops der Vision Academy sowie der
Deutschen Gesellschaft für Qualitätssicherung
DGQ teilnehmen. Viel Mehrwert bieten auch
die Sonderschauen oder Themenparks der
Fraunhofer-Allianz Vision, dem Fraunhofer IPA
und dem Landesnetzwerk Mechatronik BadenWürttemberg. Einkäufer können sich hier umfassend über den Stand der Technik und deren
Umsetzung in der industriellen Praxis informieren. Weitere Info: www.control-messe.de
60
Beschaffung aktuell 2015 05
DREHMOMENTSCHLÜSSEL
Rückverfolgbar montieren
Neue Werkzeuge für die rückverfolgbare Montage sowie ein erweitertes Spektrum an Kalibrierdienstleistungen stellt Atlas Copco Tools auf der Control vor. Dazu gehören neben elektronischen Drehmomentschlüsseln des Typs ST-Wrench
auch einfachere mechanische und mechatronische Schlüssel aus der Saltus-Produktreihe, die erstmals im AtlasCopco-Design ausgeführt sind
und die Atlas Copco seit April direkt vertreibt. Die neuen mechatronischen Drehmomentschlüssel der MWR-Serie liefern rückverfolgbare Ergebnisse und steigern damit laut Angaben die
Prozesssicherheit. Sie kommunizieren drahtlos mit den neuen
Steuerungen der Typen Focus
60/61, die die empfangenen
Der Drehmomentschlüssel Saltus MWR-TA 50 eignet sich für
Messwerte an eine Datenbank
die rückverfolgbare Schraubmontage. (Foto: Atlas Copco)
zur Speicherung weitergeben. An
den Focus 60 kann ein Schlüssel angebunden werden; der Focus 61 verwaltet bis
zu zehn Kanäle, wovon zwei gleichzeitig belegt sein können: Damit lassen sich
zwei Drehmomentschlüssel gleichzeitig und unabhängig voneinander bedienen
und ihre Daten übertragen. Die MWR-Serie umfasst im Wesentlichen drei Typen:
den sehr einfachen MWR-S, der eine reine „OK“-Meldung liefert, den MWR-T, der
das Drehmoment misst und die Ergebnisse online überträgt, sowie den MWR-TA,
der Drehmoment und Drehwinkel messen kann. Der Drehwinkel kann für komplexere Schraubstrategien als Steuerungs- oder als Kontrollgröße dienen.
dk
FORMSPANNSYSTEM
Werkstücke sekundenschnell fixiert
Mithilfe des modularen Formspannsystems
Pintec lässt sich die Fixierung von komplex
geformten Werkstücken im Messraum
schnell und unkompliziert lösen. Vor allem
wenn es um kleine Stückzahlen, Prototypen
oder Kleinserien geht, zeigt die Neuheit der
Christian Bewer GmbH ihre Stärke. Das System präsentiert der Kornwestheimer Anbieter auf seinem Control-Messestand. Pintec
eignet sich ideal für den Anwender im Messraum, der immer wieder vor der Aufgabe
steht, schnell eine Messung an einem Werkstück mit Freiformflächen durchführen zu
müssen.
Oftmals lohnt sich der Bau einer Vorrichtung
bei kleinen Stückzahlen nicht, trotzdem soll
das Werkstück zur Vermessung an der Koordinatenmessmaschine oder bei der optischen Vermessung in eine bestimmte Position gebracht und sicher eingespannt werden.
Diese Problematik lässt sich mit Pintec laut
Firmenangaben einfach, schnell und effektiv
lösen. Aufbau und Handhabung sollen sehr
leicht sein. Damit sei die Fixierung komplexer
und schwieriger Werkstücke in Zukunft kein
Problem mehr, heißt es. Auch bei der Laserund Nadelbeschriftung lässt sich das System
einsetzen, betont der Aussteller. Viele Firmen
würden inzwischen erfolgreich mit dem modularen Freiformspannsystem arbeiten.
Pintec spannt komplex geformte Werkstücke
schnell und unkompliziert. (Foto: Bewer)
FERTIGUNG
Weniger Kabel,
mehr Funktion:
das optimierte
Prüfgerät Calibri
erhöht die Bewegungsfreiheit.
(Foto: Next Sense)
PRÜFGERÄT
Kabellose Fugenmessung
Um Spaltbreite, Versatz und Falzkanten ohne
mathematische Näherungsverfahren zu prüfen, setzt die Automobilindustrie das Prüfgerät Calibri weltweit ein. Nun hat Anbieter
Next Sense, Spezialist für optische Sensorik
mit Sitz in Graz, die Handhabung des Messgerätes grundlegend verbessert: Statt über
lästige Kabel kommunizieren jetzt Sensor
und Rechner über WLAN. Eine ergonomische
Überarbeitung lässt den Sensorkopf zudem
noch sicherer in der Hand liegen. Das zeitgleich erfolgte Release eines Software-Updates erweitert dabei auch die Funktionalität. Den Sensorkopf unabhängig von der
Ausgabeeinheit bewegen zu können, erhöht
die Bewegungsfreiheit des Anwenders
enorm. Auf der Control kann diese Neuerung
hand- und hautnah erprobt werden.
dk
3-D-INFRAROT-SCANNER
Prüfen im Produktionstakt
Scanner mit Roboteranbindung. (Foto: Aimess)
Den 3-D-Infrarot-Scanner R3Dscan von
Aimess gibt es jetzt auch in einer robotergeführten Variante. Damit lässt sich der Scanner direkt in die Fertigungslinie integrieren,
um Form, Lage und Position von Objekten im
Produktionstakt zu prüfen. Um die Vorbehandlung des Messobjekts zu vermeiden,
greift der R3Dscan auf ein völlig neues Messverfahren zurück: Im Gegensatz zu herkömmlichen Streifenprojektionssystemen
analysiert er nicht die Reflexion, sondern die
vom Messobjekt absorbierte Energie, die in
Wärme umgewandelt wird. Diese weist das
System mithilfe eines Infrarotdetektors nach.
Inserentenverzeichnis
GmbH, Nohra
· ACI-Laser
GmbH, Singen
· ALTEC
GmbH, Essen
· Automation24
AVERY
ZWECKFORM
GmbH, Valley
·
Böllhoff GmbH & Co. KG,
·Wilhelm
Bielefeld
+ Haller KG Industrie· Bornemann
vertretungen CDH, Stuttgart
GmbH, Unterhaching
· BravoSolution
Bropack
Bronner
Packmittel KG,
· Dornhan
Gehrckens GmbH & Co. KG
· C.Otto
Dichtungstechnik, Pinneberg
CEPROCS S.R.L, RO-Sibiu
· S.C.
Commerzbank
AG, Frankfurt
· CWT Beheermaatschappij
· Deutschland, Eschborn B.V.
Procurement Consulting LLC
· DM
Dieter Massek, US-Ridgefield
· ELA Container GmbH, Haren
· Ford-Werke GmbH, Köln
Gross GmbH & Co KG,
· Ferdinand
Leinfelden-Echterdingen
66
66
66
43
64
65
3
67
66
66
2
47
64
64
13
64
GmbH Hauptverwaltung,
· Hako
Bad Oldesloe
55
Akademie GmbH & Co. KG,
· Haufe
Freiburg
7
HELUKABEL
GmbH,
Hemmingen
66
· HÖVELER HOLZMANN CONSULTING GmbH,
· Düsseldorf
5
Hotel Reservation Service
· HRS
Robert Ragge GmbH, Köln
49
Jantsch GmbH,
· Kunststofftechnik
Nürnberg
65
65
· Schrauben Jäger AG, Karlsruhe
& Kalmbach GmbH,
· Keller
Unterschleißheim
64
Klöckner
Stahlund
Metallhandel
GmbH,
· Duisburg
17
GmbH, Ennepetal
6, 64
· Lederer
Kunststoffverarbeitung
· LICEFA
GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen
67
LSL
GmbH,
Leipzig
21,
67
·
der Technischen
· Management-Institut
Hochschule Nürnberg, Nürnberg
67
75
· Manz AG, Reutlingen
Textil-Service AG & Co.
· MEWA
Management OHG, Wiesbaden
19
11
· August Mink KG, Göppingen
65
· Orpheus GmbH, Nürnberg
Logistics KMP Holding GmbH,
· pfenning
Heddesheim
9
Contact GmbH & Co. KG,
· Phoenix
Blomberg
27, 67
Prinux
GmbH,
AT-WIEN
35
· Prior & Peußner, Osnabrück
51, 66
·
GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
65
· Rala
O. Rau KG Giesserei-Vertretungen,
· Herbert
Stuttgart
66
Reichelt
Chemietechnik
GmbH
&
Co.,
· Heidelberg
23, 67
Technische Produkte GmbH,
· REIFF
Reutlingen
65
REYHER Nchfg. GmbH & Co.,
· F.Hamburg
65
Magnetsysteme
· Schallenkammer
GmbH, Kürnach
Fachinformationen oHG,
· Schweitzer
München
GmbH & Co.KG, Reutlingen
· Schweizer
simple
system
· München GmbH & Co. KG,
· SoftconCIS GmbH, Oberhaching
Technische Akademie Wuppertal e.V.,
·Wuppertal
41
67
66
25
29
67
· UPS Deutschland Inc. & Co. oHG, Neuss 78
Verbindungselemente Engel GmbH,
·Weingarten
65
VUB
GmbH
Wissen
mit
System
seit
1845,
· Köln
67
Wilkening + Hahne
·Wilkhahn
GmbH & Co. KG, Bad Münder
Industrie Service GmbH & Co. KG,
·Würth
Bad Mergentheim
53
65
Beilagenhinweis
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt
folgender Firma bei:
simple system GmbH & Co. KG, München
Wir bitten unsere Leser um freundliche
Beachtung.
Beschaffung aktuell 2015 05
61
FERTIGUNG
HÄRTEPRÜFER
In zwei Sekunden die Härte nach Rockwell ermittelt
Mit den neuen Härteprüfern
vom Typ Q150 RCS und Q60 von
Qness lässt sich im RockwellVerfahren innerhalb von zwei
Sekunden die Härte eines Werkstoffs ermitteln. Hahn+Kolb zeigt
diese und weitere neue Exponate auf der Control. Eingesetzt
werden die Geräte überall dort,
wo es auf das schnelle Ermitteln
von Härtewerten ankommt. Da
die Lasten über ein mechani-
Für sekundenschnelle Härteprüfung in Serie. (Foto: Hahn+Kolb)
sches System aufgebracht werden, beträgt die Prüfzeit gerade
einmal zwei Sekunden. Der Lastbereich liegt bei 62,5 kg oder 150
kg, die Einspannhöhe beträgt
180 mm und ist erweiterbar.
Über das 4“-Farb-Touch-Display
direkt im Prüfkopf lässt sich das
Gerät intuitiv bedienen und kann
stand-alone oder integriert in
einer Fertigungslinie mit automatisiertem Prüfprozess betrie-
ben werden. Eine robuste und
kompakte Bauweise mit einem
stabilen Maschinenständer in
C-Form rundet das neue Konzept
der RCS-Serie ab. „Für die Härteprüfung nach Rockwell gehören
die Geräte zu den schnellsten im
Bereich der Serienfertigung“, betont Marco Pagnutto, Produktmanager für Fertigungsmessund Materialprüftechnik bei
Hahn+Kolb.
dk
SPANNVORRICHTUNG FÜR MESSMASCHINEN
Schneller zum Messpunkt
Das von Maprox auf der Control gezeigte
Kontur-Fix-Spann- und -Palettiersystem besteht aus verschiedenen Baukastenelementen, die einfach und schnell zu lagegenauen,
reproduzierbaren Spanneinrichtungen montiert werden. Eingesetzt wird das System
primär auf Koordinatenmessmaschinen sowie zur Laserbeschriftung und -bearbeitung.
Alle Kontur-Fix-Bauelemente sind platzsparend ausgeführt, wodurch der Messpunkt
bestmöglich zugänglich ist. Positionierbohrungen in den Paletten, Platten, Leisten und
Winkeln sowie ein umfangreiches Angebot
an Auflage-, Positionier- und Anschlagelementen ermöglichen einen lagegenauen,
reproduzierbaren Aufbau jeder Spannvorrichtung. Dadurch müssen nur die bei
Bedarf erstellten teilespezifischen Elemente
für die spätere Wiederverwendung eingelagert werden. Zur rechnerunterstützten
Vorausplanung und Dokumentation von
Spanneinrichtungen stellt der Anbieter aus
Wetzikon/Schweiz bei Bedarf eine CAD-Teilebibliothek zur Verfügung. Der überwiegende Teil der Kontur-Fix-Bauelemente ist aus
hochfestem Aluminium gefertigt und anschließend altefiert (hartcoatiert). Zubehörteile aus Stahl werden in hochwertiger, korrosionsgeschützter Ausführung ausgeliefert.
Die volle Kompatibilität mit den modularen
UFS11- und ZUS15-Spannsystemen von
Maprox ermöglichen dem Anwender eine
Vielzahl unterschiedlichster Montagemöglichkeiten.
dk
Dank Bohrungen lässt sich jede Spannvorrichtung reproduzierbar aufbauen. (Foto: Maprox)
Firmenregister
· Aerzener Maschinenfabrik
· AGCO
· Aimess
· Altana
· Arag
· ARC
· Ashton Bentley
· Atlas Copco Tools
· Bewer
· BMW
· Brose
· Clark
· Convien
· CWT
· DGQ
62
Beschaffung aktuell 2015 05
16
68
61
16
50
48
52
60
60
46
30
37
48
50
60
· Drozak Consulting
· Egencia
· EMVA
· Eon
· Fraunhofer IML
· Fraunhofer IPA
· Fraunhofer-Allianz Vision
· GMS Global Media Services
· Gravotech
· Grindaix
· Hahn+Kolb
· Hainbuch
· HEG
· Hoffmann Group
· Hotel.de
73
51
60
48
28
60
60
52
59
58
62
16
52
58
49
37
· Jungheinrich
16
· Kaba
14
· Knorr-Bremse
37
· Kuraray
· Landesnetzwerk Mechatronik
Baden-Württemberg
60
6
· Loser Chemie
62
· Maprox
30
· MLOG Logistics
· Müller Präzisionswerkzeuge 59
61
· Next Sense
16
· Osram
70
· Outotec
16
· Polarix
62
· Qness
· Salt Solutions
· SAP
· Schall
· Seifert Logistics Group
· Softconsis
· Still
· Unicarriers
· VDMA
· VDR
· VW
·Weiss Spindeltechnologie
·Westernacher Consulting
· Xpertgate
30
30
60
44
14
37
37
6
51
48
59
30
60
+++ Wissensmagazine +++ Planen, Bauen, Gestalten +++ Einrichten, Design +++ Konstruktion, Produktion, Industrieprozesse +++
+++ Augenoptik +++ Einkauf, Logistik +++ Genuss, Lebensart +++ Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin +++
Diese Vielfalt finden Sie
an keinem Kiosk!
Entdecken Sie die Informationsvielfalt von über
40 Zeitschriften und wählen Sie aus attraktiven
Angeboten Ihre Wunschprämie. Bestellen Sie
Ihr Abo einfach und bequem von zu Hause unter
www.direktabo.de
Beschaffung aktuell präsentiert Ihnen Partner des Einkaufs.
SCM Weiterbildung Druck
Beratung Betriebsbedarf
Entwicklung + Fertigung
Energie
Medienbeschaffung Recruiting
C-Teile-Management SRM
M
Finden Sie leistungsstarke Lieferanten und Dienstleister für Ihre
Beschaffungsbedarfe und kompetente Lösungspartner.
Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum
finden Sie in der neuen Rubrik „Partner des Einkaufs“ und auf
beschaffung-aktuell.de.
Scannen Sie dazu den jeweiligen QR-Code! So gelangen Sie direkt
auf das Partnerprofil des Anbieters.
Logistik Komponenten + Systeme
Fuhrpark Business Travel
B ERATU NG I N NOR DAMER I KA
Bookmark!
www.beschaffung-aktuell.de/partner-des-einkaufs
CONTAI N ER/MOB I LE RÄUME
C-TEI LE-MANAGEMENT
56 Lewis Drive
Ridgefield, CT 06877, USA
Phone +1 203 5122811
Fax +1 203 4386756
[email protected]
[email protected]
www.dm-procurement.com
ELA Container GmbH
Böllhoff Gruppe
Zeppelinstraße 19–21
49733 Haren (Ems)
Phone +49 5932 506-0
Fax +49 5932 506-10
[email protected]
www.container.de
Archimedesstr. 1–4
33649 Bielefeld
Phone +49 521 4482-01
Fax + 49 521 449364
[email protected]
www. boellhoff.com
Suchen Sie Unterstützung in den USA/Kanada?
– Finden von geeigneten Lieferanten.
– Erweiterung des Local Contents in den USA/Kanada.
– Unterstützung bei Produktanläufen.
– Qualitäts- und Terminkontrolle.
– Vertrags und Preisverhandlungen.
Wir verfügen über 20 Jahre Einkaufserfahrung als
Ingenieure innerhalb der Beschaffungsmärkte USA
und Kanada.
ELA Container GmbH vermietet und verkauft seit
1972 mobile Räume. Mit über 20 000 Mietcontainern
zählt der Containerpark von ELA mittlerweile zu den
größten in Europa. Ein europaweites Vertriebsnetz
ist der entscheidende Vorteil für unsere Kunden. Vier
Stützpunkte in Deutschland und insgesamt neun
europaweite Miet-Center garantieren einen schnellen
Antransport bei kurzen Wegen.
Als internationaler Dienstleister mit eigener Produktion und Entwicklung gehört Böllhoff zu den
führenden Anbietern von Verbindungselementen,
Montagegeräten und -systemen. Das Sortiment umfasst mehr als 100 000 lagergeführte Artikel, von der
DIN Schraube bis hin zu kundenindividuellen Sonderteilen, Montagegeräten und Systemen. Böllhoff ist mit
über 2250 Mitarbeitern an 32 Standorten in 23 Ländern
sowie Agenturen in allen wichtigen Märkten vertreten.
C-TEI LE-MANAGEMENT
C-TEI LE-MANAGEMENT
C-TEI LE-MANAGEMENT
Ferdinand Gross GmbH & Co. KG
Keller & Kalmbach GmbH
Lederer GmbH
Daimlerstraße 8
70771 Leinfelden-Echterdingen
Phone +49 711 1604-0
Fax +49 711 1604-2609
[email protected]
www.schrauben-gross.de
Siemensstraße 19
85716 Unterschleißheim
Phone +49 89 8395-0
[email protected]
www.keller-kalmbach.com
www.kk-shop.com
Katzbachstr. 4
58256 Ennepetal
Phone +49 2333 8309-0
Fax +49 2333 8309-50
[email protected]
www.c-teile-management.info
Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik
und C-Teile-Management und bietet Kunden und
Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen. Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen über Werkzeuge bis zu Sonderanfertigungen.
Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über
107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management
bietet Ferdinand Gross kundenspezifische Lösungen
zur Senkung Ihrer Beschaffungskosten um bis zu 70 %.
Breite Produktpalette:
100.000 Artikel aus den Bereichen Schrauben, Dübel,
Sonder-/Zeichnungsteile, Hand-/Elektrowerkzeuge,
Hebezeuge, Arbeitsschutz, Betriebseinrichtungen,
Chemische Produkte und 750.000 Industrieteile.
C-Teile-Management-Lösungen:
2- und Mehrbehälterkanban, aktive/passive RFIDSysteme, Impulssysteme, modulare Systeme,
eBusiness-Lösungen etc.
Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation & Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile, Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen
und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-BehälterKanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche, Bestellung und Beschaffung, Bevorratung
und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitätssicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.
DM Procurement Consulting LLC
64
Beschaffung aktuell 2015 05
PARTNER DES EINKAUFS
C-TEI LE-MANAGEMENT
C-TEI LE-MANAGEMENT
C-TEI LE MANAGEMENT
Rala GmbH & CO. KG
REIFF Technische Produkte GmbH
F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG
Maudacherstraße 109
67065 Ludwigshafen
Phone +49 0621 5701-0
Fax +49 0621 5701-222
[email protected]
www.rala.de
Tübinger Straße 2–6
72762 Reutlingen
Phone +49 7121 323-0
Fax +49 7121 323-346
[email protected]
www.reiff-tp.de
Haferweg 1
22769 Hamburg
Phone +49 40 85363-0
Fax +49 40 85363-290
[email protected]
www.reyher.de
Seit 125 Jahren begleitet Rala die Entwicklung der
Industrialisierung in Deutschland, durch Innovationen
in den Beschaffungsprozessen der Großindustrie und
gilt als Vorreiter bei C-Teile Management, Systembelieferung und E-Business. Hohe Kompetenz in
Schläuchen, Armaturen, Dichtungen, Antrieb, Transportband, Kunststoff, Chem.-techn. Prod., Betriebsstoffen, Klebetechnik sowie Arbeitsschutz garantiert
alle kundenspezifischen Anforderungen.
REIFF Technische Produkte GmbH
Seit über 100 Jahren ist REIFF Technische Produkte
kompetenter Partner in der Erstausrüstung und dem
Betriebsmittelbedarf. Das international agierende
Handelsunternehmen verfügt mit über 140 000 Produkten aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik, Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,
Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung über eines
der größten technischen Sortimente Deutschlands.
E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,
Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – in
Sachen Verbindungselemente bietet Reyher vielfältige Möglichkeiten. Über 130 000 versch. Artikel
stehen bei einer Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend bereit. Kunden aus Industrie u. Handel
erhalten dadurch Versorgungssicherheit. Hohes
Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte technische
Kompetenz haben eine lange Unternehmenstradition.
C-TEI LE-MANAGEMENT
C-TEI LE-MANAGEMENT
C-TEI LE-MANAGEMENT
Schrauben-Jäger AG
ENGEL Verbindungselemente GmbH
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG
Industriestraße 15
76189 Karlsruhe
Phone +49 721 57006-6
Fax +49 721 57006-11
[email protected]
www.schrauben-jaeger.de
Weltestraße 2 + 4
88250 Weingarten
Phone +49 751 407-0
Fax +49 751 47-250
[email protected]
www.schrauben-engel.de
Industriepark Würth
97980 Bad Mergentheim
Phone +49 7931 91-0
Fax +49 7931 91-4000
[email protected]
www.wuerth-industrie.com
Die Schrauben-Jäger AG ist Spezialist für Verbindungselemente sowie Befestigungstechnik und bietet Kunden
und Partnern aus Industrie und Handwerk gemäß dem
Unternehmensleitbild Service rund um die Schraube
innovative Dienstleistungen im Bereich des C-TeileManagements für deren individuelle Anforderungen.
Neben Normteilen in allen Abmessungen, Werkstoffen
und Beschichtungen liefern wir auch Zeichnungs- und
Sonderteile sowie Komplementärartikel.
KANBAN Systeme sind vergleichbar, der Unterschied
liegt im dazugehörigen Service. Achten Sie also auf
den unvergleichbaren KANBAN-Service von ENGEL mit
dem großen „E“, wie E-Classic (Zwei-/MehrbehälterKANBAN), E-Box (RFID/Scan), E-Mat (RFID), E-Mobile
und E-Scan. Wir finden Ihr System und versorgen
Sie individuell aus unserem Vollsortiment der Verbindungstechnik.
Die Würth Industrie Service ist auf modulare
Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende
Industriekunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für
jede individuelle Anforderung die passende C-TeileLösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit
zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von
über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und
RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.
EI N KAU FSCONTROLLI NG
ENTWIC KLU NG + FERTIGU NG
ENTWIC KLU NG + FERTIGU NG
®
Orpheus GmbH
Bornemann + Haller KG
Kunststofftechnik Jantsch GmbH
Nordring 98a
90409 Nürnberg
Phone +49 911 3666602
[email protected]
www.orpheus-it.com
www.xing.com/net/pri87987fx/einkauf-im-griff/
Untere Waldplätze 12
70569 Stuttgart
Phone +49 711 6875040
Fax +49 711 6875080
[email protected]
www.boha-hor.de
Willstätterstraße 50
90449 Nürnberg
Phone +49 911 96789-0
Fax +49 911 96789-80
[email protected]
www.jantsch.de
Orpheus ist der führende Anbieter von ControllingSoftware für den Einkauf.
Mit Orpheus Software schaffen Sie volle Transparenz
über Ausgaben sowie Maßnahmen und können so
mehr Einsparpotenziale erkennen und nutzen:
– Die neue Generation Einkaufscontrolling-Software
Mehr Transparenz und alle Kennzahlen im Blick
– Software für Maßnahmen-Controlling im Einkauf
Einkaufsprojekte, planen, steuern und messen
Das Programm umfasst Formteile aus Stahl, Aluminium,
Messing + Titan, teils geschmiedet, gegossen oder zerspanend hergestellt. Zudem Automatendrehteile, Stanzund Stanzbiegeteile, Federn, MIM-Teile und Baugruppen.
– Aluminium-Druckguss und Al- + Cu-Kokillenguss
– Bearbeitung und Drehteile, Gleitlager
– Gesenkschmiedestücke und Pressteile
– Gummi-Formteile und Dichtungen
– Stanz-, Zieh- und Biegeteile, Federn
Wir bieten die komplette Prozesskette an:
– Kunststoffgerechte Teileentwicklung/Konstruktion
– Rapid Prototyping zur Produktüberprüfung
(3D-gedruckte Muster, Vakuumgießteile)
– Hochautomatisierter Präzisions-Formenbau
– Modernes 1K/2K-Spritzgießen mit Robotersystemen
– Zertifizierungen: DIN ISO 9001 und 14001
Wir sind Ihr Entwicklungs- und Fertigungspartner!
Beschaffung aktuell 2015 05
65
PARTNER DES EINKAUFS
ENTWIC KLU NG + FERTIGU NG
FAC I LITY MANAGEMENT
FEDER N
Herbert O. Rau KG
Prior & Peußner
Schweizer GmbH & Co. KG
Untere Waldplätze 12
70569 Stuttgart
Phone +49 711 6875070
Fax +49 711 6875090
[email protected]
www.boha-hor.de
Dammstraße 16–20
49084 Osnabrück
Phone +49 0541 3494-110
Fax +49 0541 3494-220
[email protected]
www.pp-service.com
Keltenstraße 16–22
D-72766 Reutlingen
Phone +49 7127 95792-0
Fax +49 7127 95792-115
[email protected]
www.schweizer-federn.de
Die Herbert O. Rau KG konzentriert sich auf Gießereivertretungen für Aluminium – Schwerpunkt:
Prior und Peußner: seit 1910 ihr zuverlässiger Partner
für die Gebäudereinigung.
Als leistungsfähiger Handwerksbetrieb bedienen wir
heute ca. 1200 zufriedene Kunden an 470 Orten in
Deutschland – bestimmt auch ganz in Ihrer Nähe.
Wirtschaftlich und gut organisiert übernehmen wir
ihre Aufträge rund um Reinigung und Hygiene.
P&P setzt Standards in Preis und Qualität:
DIN EN ISO 9001 und 14001.
www.pp-service.com
Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen fertigt seit
1986 mit 80 Mitarbeitern auf einer Fläche von 3.500 m2
hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile aus allen
gängigen Federwerkstoffen in Klein- und Großserien.
Das Produktprogramm umfasst:
– Druck-, Zug- und Schenkelfedern
– Draht- und Stanzbiegeteile
– Mikrofedern
– Sicherungselemente
GLOBAL SOU RC I NG
I NTRA LO G I STI K
KOMPON ENTEN + SYSTEME
SC CEPROCSTM SRL
ALTEC GmbH
ACI Laser GmbH
Nicolaus Olahaus Straße Nr. 5
RO-550370 Sibiu, Romania
Phone +40 269 800-801
Fax +40 269 800-901
[email protected]
www ceprocs.com
Rudolf-Diesel-Str. 7
78224 Singen
Phone +49 7731 8711-0
Fax +49 7731 8711-11
[email protected]
www.altec.de
Österholzstraße 9
99428 Nohra
Phone +49 3643 4152-0
Fax +49 3643 4152-77
[email protected]
www.ACI-Laser.de
Wir sind Ihr Partner für Einkauf- und Beschaffungsmanagement. Die Optimierung Ihrer Einkaufs- und
Beschaffungsprozesse ist unser Job:
Marktanalyse und Finden potentieller Anbieter
Bündeln von Nachfrage
Verringerte Kapitalbindung durch die Nutzung von
Konsignationslagern
Permanente Überwachung der Kostenverringerungsziele
Altec kann mit seinem Standard-Programm den
größten Teil der vorkommenden Verladesituationen
abdecken. Für alle übrigen Be- u. Entladungen findet
das Team von Altec die richtige Lösung. Für die sichere
Verladung von kleinen bis schwere Baumaschinen
bieten sie sicherheitsgeprüfte Rampen. Auch an der
Schnittstelle zwischen Laderampe und Lkw ist Altec
mit federmechanischen Überladebrücken vertreten.
Sie sind wartungsarm und von einer Person zu bedienen.
ACI Laser GmbH entwickelt, fertigt und vertreibt
Beschriftungslaser zur präzisen Kennzeichnung im
industriellen Bereich. Neben flexiblen Nd:YAG Lasern
gehören moderne Faser-, bewährte CO2- sowie UVund grüne Laser zum Portfolio. Dabei kannnahezu
jedes Material wie z. B. Metall, Kunststoff, Laserfolie
etc. bearbeitet werden. Je nach An-wendung sind die
Laser als Handarbeitsplatz oder zur Integration in eine
Fertigungslinie einsetzbar.
KOMPON ENTEN + SYSTEME
KOMPON ENTEN + SYSTEME
KOMPON ENTEN + SYSTEME
Automation24 GmbH
C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG
HELUKABEL® GmbH
Heinrich-Held-Str. 34
45133 Essen
Service-Hotline (kostenfrei) +800 24 2011 24
Fax +49 201 523130-29
[email protected]
www.automation24.de
Gehrstücken 9
25421 Pinneberg
Tel. +49 4101 5002-0
Fax +49 4101 50 02-83
[email protected]
www.cog.de
Dieselstraße 8–12
71282 Hemmingen
Phone +49 7150 9209-0
Fax +49 7150 81786
[email protected]
www.helukabel.de
Niedrigpreise vom Sensor bis zum Schaltschrank
Sortiment: Positions- und Prozesssensorik, Schaltund Schutztechnik, Spannungsversorgung, Bedienen
und Beobachten, Steuerungs- und Antriebstechnik,
Gehäuse sowie Verbindungstechnik.
Marken: di-soric, ifm, microsonic, PHOENIX CONTACT,
WIKA, Eaton, Siemens, Murrelektronik, Fibox etc.
Service: Lieferung binnen 24 h, Live-Chat, Applikationsberatung, 360° drehbare 3D-Darstellungen.
COG zählt als unabhängiger Hersteller in der Branche
zu den führenden Anbietern für elastomere
Dichtungen. COG liefert aus Europas größtem
O-Ring-Lager (über 45 000 Positionen) verschiedenste
Werkstoffe, u. a. FFKM, FKM, EPDM, PTFE, FVMQ,
FEP ummantelt, NBR u. v. m. und bietet seit über
140 Jahren deutsche Premium-Qualität, Erfahrung
und Innovationskraft.
HELUKABEL® ist seit über 30 Jahren einer der international führenden Hersteller und Anbieter von Kabel,
Leitungen, Spezialkabel, Medientechnik, Kabelzubehör und Daten-, Netzwerk- und Bustechnik mit einem
weltweiten Vertriebsnetz. Mehr als 1000 Mitarbeitern an über 20 internationalen Standorten sorgen
zusammen mit einem Lagerprogramm von über
33.000 Artikeln sowie unsere Logistik für ein hohes
Maß an Verfügbarkeit, Termintreue und Service.
®
– Aluminium-Sandguss und Prototypen-Guss.
Das Arbeitsgebiet konzentriert sich vorwiegend auf
Baden-Württemberg und Bayern.
66
Beschaffung aktuell 2015 05
PARTNER DES EINKAUFS
KOMPON ENTEN + SYSTEME
KOMPON ENTEN + SYSTEME
MEDI EN B ESC HAFFU NG
PHOENIX CONTACT Deutschland GmbH
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.
LSL GmbH
Flachsmarktstraße 8
32825 Blomberg
Phone +49 5235 3-12000
Fax +49 5235 3-12999
[email protected]
www.phoenixcontact.de
Englerstraße 18
69126 Heidelberg
Phone +49 6221 3125-0
Fax +49 6221 3125-10
[email protected]
www.rct-online.de
Gerichtsweg 28
04103 Leipzig
Phone +49 341 9954 324
Fax +49 341 9954 85 324
[email protected]
www.LSL.de
Phoenix Contact ist weltweiter Marktführer für
Komponenten, Systeme und Lösungen im Bereich
der Elektrotechnik, Elektronik und Automation.
Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als
14 000 Mitarbeiter weltweit und hat in 2014 einen
Umsatz von 1,77 Mrd. Euro erwirtschaftet.
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt
und einem hohen technischen Beratungsservice.
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik, Verbindungselemente, Durchflusstechnik,
Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,
Filtration und Antriebstechnik stammen.
1991 als Online-Buchhandlung gegründet, zählt LSL zu
den führenden Informationsanbietern Deutschlands.
Von den Standorten Leipzig und Boston aus betreuen 67
Mitarbeiter rund 600 namhafte Unternehmenskunden.
Als internationales Unternehmen unterstützen wir Sie
darin, Content von der Zeitschrift bis zur Datenbank
kostenoptimiert einzukaufen und zu verwalten. Mit der
LSL E-Procurement Lösung stellen wir eine der innovativsten Einkaufsplattformen zur Verfügung.
MEDI EN B ESC HAFFU NG
MEDI EN B ESC HAFFU NG
VER PAC KU NG
Schweitzer Fachinformationen
vub | Wissen mit System
Bropack Bronner Packmittel KG
Elsenheimerstraße 41–43
80687 München
Phone +49 89 2189 52633
Fax +49 89 55134-103
[email protected]
www.schweitzer-online.de
Sedanstraße 31–33
50668 Köln
Phone +49 221 2079 2513
Fax +49 221 2079 2149
[email protected]
www.vub.de
Schloßwiesenstraße 27
72175 Dornhan (Leinstetten)
Phone +49 7455 9473-0
Fax +49 7455 9473-25
[email protected]
www. bropack.de
Wissen, was wichtig ist: Wir versorgen Experten schnell
und bequem mit genau der Fachliteratur, die relevant für
ihren Erfolg ist – gedruckt oder in Form von E-Medien.
Das Besondere: Als einer der führenden Anbieter für
Fachinformationen verbinden wir fachliche Beratung mit
durchdachten Lösungen und flexibler Logistik. Die
Schweitzer Konzepte für E-Procurement, Intranet und
Fulfillment erfüllen genau die Anforderungen von Einrichtungen und Bibliotheken an die Wissensbeschaffung.
vub | Wissen mit System steht für B2B, hochleistungsfähige Wissens-Belieferung von Unternehmen mit Fachinformation (Abos, Bücher, Datenbanken), digitale
SAP-Prozesse, procure-to-pay und permanente kundenorientierte Weiterentwicklung des leistungsfähigen
vub-Webshop, den wir seit 15 Jahren „inhouse“ und
sehr flexibel mit unserem Team gestalten. vub ist seit
1845 ein Unternehmen der Familie Preuss-Neudorf.
Am Hauptsitz Köln arbeiten 80 Mitarbeiter
biBOX
Niederlassung:
Stemmerstraße 54, CH-8238 Büsingen, [email protected]
VER PAC KU NG
WEITER B I LDU NG
WEITER B I LDU NG
LICEFA
Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG
AfE · Die Akademie
für Einkauf und Logistik der TAW
Management-Institut
der Technischen Hochschule Nürnberg
Lemgoer Str. 11
32108 Bad Salzuflen
Fon +49 5222 2804-0
Fax +49 5222 2804-35
[email protected]
www.licefa.de
Hubertusallee 18
42117 Wuppertal
Phone: +49 202 7495-303
Fax + 49 202 7495-228
[email protected]
www.taw.de/afe
Kressengartenstraße 2
90402 Nürnberg
Phone +49 911 5880-2800
Fax +49 911 5880-6800
[email protected]
www.gso-mi.de
Verpackungen für Dental, Promotion, Optik, Akustik,
Elektronik, Medizin. Standardprogramm mit unterschiedlichen Größen und kundenspezifischer Fertigungstiefe mit Sonderfarben, Siebdruck, Schaumstoffu. Tiefzieheinlagen. Breites Sortiment an Rund-, Rechteck- u. Kugelscharnierdosen, Sortimentskästen, Koffern,
Aufbauschränken, leitf. Verpackungen, SMD- u. DentalBoxen, Pendelverpackungen u. tiefgezogenen Einlagen.
Katalog kostenlos: www.licefa.de
Seminare, Workshops, Trainings, Webinare:
In der AfE bündelt die Technische Akademie Wuppertal
ihr Aus- und Weiterbildungsangebot speziell für
Einkauf und Logistik. Investieren Sie regelmäßig in
das Know-how Ihres Einkaufsteams – und profitieren
Sie von über 80 Themen entlang der Lieferkette und
kompetenten, praxiserfahrenen Seminarleitern.
Wir, das Management-Institut der Technischen
Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, haben
uns zum Ziel gesetzt, mit unserem Angebot an
berufsbegleitenden Zertifikatslehr- und Studiengängen Partner für „Lebenslanges Lernen“ zu sein.
Aus diesem Grunde wurden auch speziell für
erfahrene Praktiker in Einkauf & Logistik berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme auf Hochschulniveau entwickelt.
Alle Themen und Termine unter www.taw.de/afe!
Beschaffung aktuell 2015 05
67
BME AKTUELL
AWARD „EXCELLENCE IN E SOLUTIONS 2015“
AGCO gewinnt BME-Preis
für elektronische Beschaffung
Der BME hat der der AGCO Corporation, Duluth, Georgia/USA, den
Preis „Excellence in eSolutions
2015“ zuerkannt. Die Verleihung
fand am 24.3.2015 während der
„6. BME e_LÖSUNGSTAGE“ vor über
1000 Teilnehmern in Düsseldorf
statt. Mit dem Preis „Excellence in
eSolutions“ würdigt der BME innovative Leistungen von Anwenderunternehmen im Bereich elektronische Beschaffung (E-Procurement). Prämiert werden Konzepte,
die nachweislich signifikant zur
Performancesteigerung des Einkaufs bzw. zur deutlichen Verbesserung des Unternehmensergebnisses geführt haben. Idealerweise
wurden Mitarbeiter im Rahmen eines Change Management vorbildlich einbezogen.
Konzept AGCO:
„Purchasing Transformation: Verankerung des Risikomanagements
in die globale Einkaufsstrategie“
Die AGCO Corporation mit Sitz in
Duluth, Georgia (USA) gehört mit
einem Umsatz von ca. 10 Mrd. USDollar in 2014 zu den weltweit
größten Herstellern und Anbietern
von Traktoren und Landmaschinen.
Zum Gesamtangebot von AGCO gehören Traktoren, Mähdrescher,
Futterernte- und Drillmaschinen,
Düngerstreuer, Bodenbearbeitungsgeräte sowie Lagerungssysteme und Systeme zur Proteinproduktion. Die globale Einkaufsorganisation von AGCO verantwortet
ein Gesamteinkaufsvolumen von
ca. 7 Mrd. US-Dollar.
Seit 2012 vollzieht der Einkauf von
AGCO eine weltweite Transformation, um das Wachstum und die
Profitabilität von AGCO signifikant
und nachhaltig zu unterstützen
und weiterhin die Innovations-,
Technologie- und Qualitätsführerschaft sicherzustellen. Die Transformation umfasst auch die Etablierung leistungsstarker globaler Lösungen im Bereich des Materialgruppen- und Lieferantenmanagements, die es den weltweit tätigen
Commodity Managern und Einkäufern ermöglicht, Erfahrungen und
Aktivitäten zu bündeln, Entscheidungen auf Basis transparenter
Lieferantenperformance zu fällen
sowie ökonomische, geopolitische
und weitere Risiken zu erkennen
und abzuschätzen.
Mit der Integration eines prozessgestützten Supply Chain Risk
Managements in der globalen Einkaufsstrategie ist es AGCO möglich,
den gesamten Prozess von der
Risikoanalyse und Risikobewertung
über die Risikobeherrschung bis hin
zur Beobachtung des Restrisikos zu
überwachen. Gefährdungspotenziale werden frühzeitig erkannt,
sodass durch proaktives Agieren
die Lieferfähigkeit erhalten,
Compliance sichergestellt und das
Unternehmensimage nicht gefährdet wird.
Dr. Christoph Feldmann, BMEHauptgeschäftsführer und Sprecher der BME-Jury: „LieferantenRisikomanagement selbst ist kein
neues Thema. AGCO, unser diesjähriger Gewinner des BME-Preises
‚Excellence in eSolutions‘, geht aber
deutlich über die üblichen Ansätze
hinaus. So ist das Risikomanagement in der globalen Einkaufsstrategie verankert und wird mittels einer vollautomatisierten, multidimensionalen e-Solution verfolgt,
deren Daten konsequent in alle Vergabeentscheidungen einbezogen
werden. Das eingesetzte Programm
‚Supplier Risk Network‘ deckt bei
Von links: Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Mitglied des Bundesvorstands,
BME e.V.; Stefan Wiemers, Project & System Manager, Global Purchasing,
AGCO; Jake Stone, Manager Contract & Risk Management, AGCO;
Jan Theissen, Director Strategy & Methods, Supplier Integration, AGCO;
Josip Tomasevic, Vice President/CPO, Global Purchasing and Materials Management, AGCO; Dr. Christoph Feldmann, BME-Hauptgeschäftsführer
(Foto: BME/Uebele).
6. BME-eLÖSUNGSTAGE: Eröffnungsplenum (Foto: BME/Uebele)
AGCO die gesamte Supply Chain bis
hin zum Sublieferanten ab. Außerdem werden mit diesem Lieferanten-Risikomanagement nicht nur
die traditionell betrachteten finanziellen Risiken beleuchtet. Der Fokus ist viel weiter und bezieht Risiko-Bereiche wie Naturkatastrophen, Legal & Compliance, CSR-Kosten und Qualität für Tier1– und
Tier2-Lieferanten mit ein. Die verwendete Frühwarnsystematik und
Restrisiko-Betrachtung ermöglicht
ein rechtzeitiges Eingreifen. All dies
ist sehr innovativ und gerade in Kri-
senzeiten und -regionen essentiell.
In Verbindung mit einer ultrakurzen
Programmeinführungszeit von
48 Stunden, keinerlei Schulungsaufwand wegen ‚Fun to Use‘ und
einem Return on Investment (ROI)
binnen zwölf Monaten durch gezielte Effizienzsteigerung, ist diese
Lösung nicht nur innovativ, sondern
auch vorbildlich und empfehlenswert für andere Unternehmen.“
Weitere Infos:
[email protected]
www.bme.de (Awards/Förderpreise)
Impressum: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME)
Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt, Tel. 069 30838–00, Fax –189, E-Mail: [email protected], Internet: www.bme.de
Verantwortlich für den Inhalt: Frank Rösch (Presse/Kommunikation)
68
Beschaffung aktuell 2015 05
BME A K T U E L L
STUDIE ELEKTRONISCHE BESCHAFFUNG
Einkäufer unzufrieden: E-Lösungen fehlen Flexibilität
Trotz aller Erfolge der vergangenen
Jahre haben elektronische Tools für
Ausschreibungen, Lieferantenmanagement/E-SRM und E-SCM noch
nicht die Akzeptanz von Katalogsystemen erreicht. Sie werden von der
technischen Seite weiterhin als zu
wenig ausgereift und flexibel bewertet, um ähnlich wie Katalogsysteme umfassend in den Unternehmen eingesetzt zu werden. Die
Wunschliste der Einkäufer ist lang.
Sie fordern von den IT-Anbietern
vor allem einfachere, effiziente Prozesse und höhere Interoperabilität
der Programme. Das hat die aktuelle Studie „Elektronische Beschaffung 2015: Stand der Nutzung und
Trends“ ergeben; sie wird vom Bundesverband Materialwirtschaft,
Einkauf und Logistik (BME) und der
Universität Würzburg (Prof. Dr.
Ronald Bogaschewsky) seit 2004
jährlich erhoben und seit 2014
auch von der HTWK Leipzig (Prof.
Dr. Holger Müller) unterstützt. An
der zum 12. Mal durchgeführten
Befragung nahmen in diesem Jahr
197 (2014: 236) Unternehmen teil.
Ergebnisse des BME-Stimmungsbarometers Elektronische Beschaffung 2015 (Auszug):
Prozesseinsparungen: Im Mittel reduzierten die Unternehmen ihre
Prozesskosten bei dezentralen Bestellprozessen über Katalogsysteme um 26,8 Prozent (Vorjahr: 25,9),
bei Ausschreibungsprozessen um
14 (13,9) Prozent und bei Verhandlungsprozessen (Auktionen) um 9,4
(7,2) Prozent.
Einsparungen Einstandspreise (Anschaffungskosten): Bei den Einstandspreisen konnten die Unternehmen durchschnittlich sieben
Prozent bei Kataloggütern, 9,5 Prozent bei Ausschreibungslösungen
und 10,6 Prozent bei Auktionssystemen einsparen. Bei den „weichen“
Potenzialen werden – mit kleineren
Tool-spezifischen Unterschieden in
der Gewichtung – als positive Auswirkungen insbesondere die erreichte Transparenz und Stabilität
der Prozesse hervorgehoben.
Elektronische Kataloge: Elektronische Katalogsysteme sind in
Großunternehmen mittlerweile
Standard. Kein einziger der befragten Konzerne gab an, langfristig darauf verzichten zu können. Ebenso
erklärten über 60 Prozent der KMU,
diese Systeme einzusetzen. Es lässt
sich also mit Fug und Recht behaupten, dass Kataloglösungen aus
dem normalen Geschäftsalltag
nicht mehr wegzudenken sind. Die
Hauptherausforderung liegt in der
Steigerung der Nutzungsintensität.
Hier schöpfen viele Unternehmen
ihre Lösungsmöglichkeiten bei weitem noch nicht aus.
Elektronische Ausschreibungen:
E-Tender sind nach wie vor die Anwendungsklasse, die nach den Katalogsystemen am weitesten verbreitet ist. Jedoch ist der Abstand
beachtlich: Zwar setzen 36 Prozent
der Unternehmen Ausschreibungssysteme ein, dies sind jedoch nicht
einmal halb so viele wie bei Katalogsystemen, was deren herausragende Rolle noch einmal unterstreicht. Nahezu drei Viertel der
KMU nutzen entsprechende Lösung
(noch) nicht; bei den Konzernen
sind es etwas mehr als die Hälfte.
Elektronische Auktionen: Sie führen – gemessen an den anderen
Lösungen – ein Nischendasein.
Deutlich über 50 Prozent der Befragten sehen einerseits keinen
Sinn in der Nutzung von Auktionen.
Andererseits setzen zwar ein Drittel
der Konzerne und 14,8 Prozent der
KMU diese Tools ein, aber zum großen Teil nur für ausgewählte Verhandlungen.
Lieferantenmanagement/E-SRM:
Systeme im Bereich Lieferantenmanagement/E-SRM waren in den vergangenen zwei bis drei Jahren das
vielleicht dynamischste Themengebiet der Elektronischen Beschaffung und bleiben dies auch weiterhin.
Supply Chain Management/E-SCM:
E-SCM-Lösungen sind ebenfalls bereits seit vielen Jahren in der Anwendung. Knapp 30 Prozent der
Umfrageteilnehmer nutzen entsprechende Systeme. Da aber auch
für 36 Prozent der Unternehmen
diese Systeme keine Relevanz
besitzen – vermutlich, weil entsprechende Konzepte im Supply Chain
Management keine oder nur eine
untergeordnete Rolle spielen –,
ordnen diese sich hinsichtlich
geplanter Einführungsprojekte erst
hinter den Kategorien Lieferantenmanagement/E-SRM und
Ausschreibungen ein.
Servicequalität: Zwei Drittel der
Anwender sind mit der Funktionalität und Bedienerfreundlichkeit bei
Elektronischen Katalogen zufrieden
oder sehr zufrieden.
Nutzungsintensität: Bezogen auf
die katalogfähigen Bestellpositionen haben 6,2 Prozent der Unternehmen angegeben, nahezu alle
(>90 Prozent) über ein Katalogsystem abzuwickeln. Eine vollumfängliche Nutzung ist bei der Mehrheit
Studie „Elektronische Beschaffung
2015“
der Unternehmen also nach wie vor
in weiter Ferne.
Das komplette „Barometer“ lesen
Sie unter www.bme.de (Fachinfos/
Studien).
Weitere Infos:
[email protected]
GLOBAL SOURCING
Balkan: Sourcing-Konferenz in München
In Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie (BMWi) und der Deutschen
Industrie- und Handelskammer
(DIHK) veranstaltet der BME am 9.
Juni 2015 eine Sourcing-Konferenz
in München. Dort können interessierte Einkaufsentscheider deutscher Unternehmen ihre konkreten
Bedarfe direkt mit leistungsfähigen
Firmen aus der Balkan-Region besprechen. In der bayrischen Landeshauptstadt werden Einkäufer aus
insgesamt 20 deutschen Industrieunternehmen auf 100 ausgesuchte Lieferanten aus Albanien,
Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien, ejR Mazedonien, Montenegro,
Serbien und Slowenien treffen.
Als Einkäufer stellen Sie nach dem
reversen Prinzip ihre gesuchten
Materialien am eigenen Messestand vor (anhand von Produktmustern, Zeichnungen, Flyern, PC-
Infos). Sichern Sie sich jetzt Ihren
Stand! Die Teilnahme ist für Industrieunternehmen kostenlos.
Anmeldung formlos per Mail an:
[email protected]
Der BME unterstützt im Rahmen
der „Einkaufsinitiative Balkan“ die
Bemühungen der Bundesregierung,
die Balkan-Region und die dort aktiven leistungsfähigen Unternehmen
näher an deutsche Einkäufer und
Supply Chain Manager heranzuführen und stärkt damit gleichzeitig
die europäische Idee. Funktionierende Beschaffungsmärkte, leistungsfähige Lieferantennetzwerke
und effiziente Supply Chains sind
ein entscheidender Wertbeitrag
zum Abbau der hohen Außenhandelsdefizite der Länder der BalkanRegion.
Weitere Infos:
[email protected]
Beschaffung aktuell 2015 05
69
BME AKTUELL
NACHGEFRAGT BEI...
„Qualifizierte Bewerber haben im Einkauf gute Chancen“
Herr Ueckermann, Sie sind Mitglied
der BME-Fachgruppe „Personal im
Einkauf“. Welche Inhalte stehen aktuell auf der Agenda?
Ueckermann: Derzeit beschäftigen
wir uns intensiv mit dem Wandel
in der Beschaffung sowie Einkaufskennzahlen und -controlling.
Hierbei setzen wir uns mit einem
breiten Spektrum an Themen auseinander: Dazu zählt u.a. die IstAnalyse, welche (personal)spezifischen Einkaufskennzahlen in der
Praxis verwendet werden. Wir
hinterfragen zudem, ob es geeignete Kennzahlen gibt, die den
Wandel im Einkauf passgenau widerspiegeln. Es gilt aber auch,
strategische Kennzahlen zu erheben, die die Komplexität der Warengruppen abbilden und dadurch die Vergleichbarkeit der
Warengruppen erhöhen. Und welche KPIs existieren hinsichtlich Innovation und Flexibilität? Auch
dieser Fragestellung gehen wir
nach – diesbezüglich sind Kennzahlen in der Praxis noch nicht
weit verbreitet! Es stellt sich hier
immer auch die Frage, was durch
die Messung konkret erhoben
werden soll. Auf dem InnovationsSektor sind dies zum Beispiel
Aspekte wie Advanced Purchasing
und Technologiebewertung und
hinsichtlich Flexibilität das Global
Purchasing Network und Qualifizierungsprogramme.
Aber auch das Einkaufscontrolling
gewinnt immer mehr an Bedeutung. Als Schnittstelle zum Unternehmenscontrolling verfügen Einkaufscontroller über den Vorteil,
Einkaufszahlen passgenau auf ihre
Plausibilität prüfen zu können. Zudem kennen sie die Prozesse und
Zusammenhänge en Detail.
Erfolgsabhängige Vergütung nimmt
im Einkauf zu. Ist das Ihrer Meinung
nach ein langfristiger Trend?
Ueckermann: Insgesamt nimmt die
Spezialisierung in der Beschaffung
weiter zu. Auch die Vergütungsmodelle werden sich ändern. Die
Einkaufsmitarbeiter müssen sich
als unternehmensinterner Service
Provider an der Größe ihres Beitrages zur Wertsteigerung messen lassen. Auch bei meinem Arbeitgeber,
der Outotec GmbH & Co. KG, ist die
Auszahlung von Boni daran ge-
Termine
Innovationsschauplatz R+V
Versicherung
7.5.2015, Wiesbaden
Infos: [email protected]
Qualitätsmanagement durch
den Einkauf
1.7.2015, Wiesbaden
Infos: [email protected]
TCO im Einkauf
19.5.2015, Stuttgart
Infos: [email protected]
IT-Sourcing 2015
21.–22.9.2015, Hamburg
Infos: [email protected]
Einkauf von Ersatzteilen und
Ersatzteilmanagement
23.6.2015, Stuttgart
Infos: [email protected]
50. BME-Symposium Einkauf
und Logistik
11.–13.11.2015, Berlin
Infos: [email protected]
Der Einkauf 2020
23.–24.6.2015, Frankfurt
Infos: [email protected]
Travel, MICE and More 2015
30.6.-1.7.2015, Düsseldorf
Infos: [email protected]
70
Beschaffung aktuell 2015 05
Programme und weitere
Veranstaltungen: www.bme.de
knüpft, zuvor festgelegte Ziele zu
erreichen.
Wie schätzen Sie aktuell die Marktlage ein – ist es schwierig, passende
Mitarbeiter zu finden?
Ueckermann: Derzeit lassen sich
auf dem Personalmarkt bei entsprechendem zeitlichem Aufwand auf
unseren Bedarf zugeschnittene Einkäufer finden. Wir haben es faktisch
aber mit einem Anbietermarkt zu
tun. Gut qualifizierte Bewerber haben deshalb ausgezeichnete Chancen. Zudem wird sich für Einkäufer
der Trend noch verstärken, temporär
mit neuen Mitarbeitern Projektgruppen bilden zu müssen, auch
wenn man als Team nicht eingespielt ist. Vor diesem Hintergrund
werden von den Einkäufern in Zukunft noch weitere Qualitäten gefordert. Dazu zählt u.a. die Fähigkeit,
mit Fachkollegen in virtuellen Teams
weltweit zusammenzuarbeiten.
Droht dem Einkauf mittelfristig ein
Fachkräftemangel?
Ueckermann: Den Beruf des Einkäufers in „Reinform“, das heißt, auf
Grundlage eines klassischen Studiums oder einer Berufsausbildung,
gibt es derzeit noch nicht. De facto
steigen in der Praxis Kollegen aus
anderen Berufsgruppen in den Einkauf ein. In der Beschaffung werden Mitarbeiter benötigt, die mit
ihrem Know-how Wertsteigerungen für die Unternehmen generieren. Deshalb ist es auch wichtig, die
Weiterbildung einzelner Mitarbeiter konsequent zu fördern. Unter
der Voraussetzung, dass die Entscheidungsträger in den Einkaufsabteilungen ihre Stärken erkennen
und diese auch intern wie extern
kommunizieren, droht dem Einkauf
kurz- und mittelfristig kein Fachkräftemangel.
Karriere im Einkauf: Was ist Ihr Rat
an den Nachwuchs in Hochschulen
und Unternehmen?
Ueckermann: Wichtig ist für Hochschulabsolventen und Young Pro-
Fred Ueckermann, Purchaser,
Outotec GmbH & Co. KG
fessionals, sich den eigenen Stärken bewusst zu werden und zu erkennen, wo diese Fähigkeiten gebraucht werden. Ich will dies gerne
an einem Beispiel verdeutlichen: Eine junge Kollegin hat ein betriebswirtschaftliches Studium abgeschlossen und arbeitet seit eineinhalb Jahren im Controlling eines
mittelständischen, weltweit tätigen Unternehmens. Dabei stellt die
Mitarbeiterin fest, dass die Arbeit
im Unternehmenscontrolling sie
beruflich lediglich eingeschränkt
erfüllt. In dieser Situation erfährt
die Mitarbeiterin, dass unternehmensintern ein neuer Einkaufscontroller gesucht wird. Durch erste
Gespräche mit dem betreffenden
Abteilungsleiter sollte dann ein
Konzept aufgestellt werden, wie
der interne Wechsel vollzogen werden kann und welche Weiterbildungsmaßnahmen hierzu zusätzlich notwendig sind. Als Schlagwort
kann man in diesem Zusammenhang exemplarisch den Auf- und
Ausbau technischen Wissens im
Einkauf nennen. Das Beispiel illustriert, wie ein Seiteneinstieg aussehen und für alle Beteiligten eine
Win-win-Situation entstehen kann.
Hierzu hat der BME auch den kostenlosen Leitfaden „Personal im
Einkauf“ veröffentlicht. Die Publikation ist das Resultat unserer Fachgruppenarbeit und zeigt Einkäufern
wie Personalverantwortlichen Lösungen auf, Karrierewege bestmöglich zu optimieren.
BME A K T U E L L
BME-AWARDS
BME prämiert Wissenschaftsnachwuchs
Auf dem 8. Wissenschaftlichen
Symposium „Supply Management“
in Würzburg hat der BME seine Förderpreise für den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen.
BME-Wissenschaftspreis
Der Gewinner des „BME-Wissenschaftspreises 2015“ ist Dr. Stefan
Winter, Technische Universität
Dresden. In seiner Arbeit „Management von Lieferanteninnovationen
– eine gestaltungsorientierte Untersuchung über das Einbringen
und die Bewertung von Lieferanteninnovationen“ gibt Winter einen
umfassenden Überblick über die
Voraussetzungen, die für das Einbringen von Lieferanteninnovationen gegeben sein müssen. Außerdem werden die Innovationen in
Kategorien eingeteilt und die
Wechselwirkungen zwischen den
verschiedenen Kategorien aufgezeigt. In seiner Arbeit entwickelt
Winter schließlich eine Methodik,
mit der Unternehmen Lieferanteninnovationen bewerten können, bevor diese in die Praxis umgesetzt
werden. Die Jury würdigte außerdem mit einer Urkunde Dr. Michael
Broens, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und Dr. Jörg H.
Grimm, Universität St. Gallen, für
das Erreichen des Vortragfinales im
Wettbewerb.
BME-Hochschulpreis
Im Wettbewerb „BME-Hochschulpreis 2015“ konnte sich Thomas
Hartmann, Technische Universität
Darmstadt, mit dem Thema „Efficiency Comparison of Specific Algorithms for the Multiple-Vendor Single-Buyer-Problem“ durchsetzen.
Die Ergebnisse der Arbeit unterstützen Entscheidungsträger in der
Produktionsplanung, im Einkauf
und in der Logistik bei der Lieferantenauswahl und bei der Abstimmung von Verbrauchs-, Produktions- und Distributionsprozessen.
AUSSCHREIBUNG 2015
BME-Innovationspreis: Machen Sie mit
und gewinnen!
Der BME zeichnet seit 1986
erfolgreiches Einkaufs- und
Logistikmanagement mit dem
BME-Innovationspreis aus.
Prämiert werden innovative
Leistungen und Konzepte von
Anwenderunternehmen, die die
Effizienz von Einkauf und Logistik
dauerhaft steigern und dadurch
das Unternehmensergebnis
deutlich verbessern.
Preisträger (2010–2014):
2014 R+V Versicherung AG
2013 Dräxlmaier Group
2012 Deutsche Bahn AG
2011 ZF Friedrichshafen AG
2011 MGL Metro GroupLogistics
GmbH
2010 Schott AG
nen sich Einkaufs- und Logistikabteilungen aus Industrie, Handel und
aus dem Dienstleistungssektor bewerben. Voraussetzung ist, dass das
eingereichte Konzept in der Praxis
verwirklicht wurde und nachhaltig
zum Unternehmenserfolg beigetragen hat. Die Arbeit (deutsch oder
englisch) sollte 20 Seiten nicht überschreiten und darf bei keinem anderen Wettbewerb eingereicht worden
sein. Das Manuskript muss unveröffentlicht sein.
Teilnahmebedingungen
Um den BME-Innovationspreis kön-
Einreichungen/Infos:
[email protected]
Einsendeschluss: 30. Juni 2015.
Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des „50. BME Symposiums“
(11.–13. November 2015) in Berlin.
Von links: Dr. Michael Broens, Universität Würzburg; Thomas Hartmann,
TU Darmstadt (Gewinner „BME-Hochschulpreis 2015“); Dr. Stefan Winter,
TU Dresden (Gewinner „BME-Wissenschaftspreis 2015“); Dr. Jörg Grimm,
Universität St. Gallen. (Foto: BME/Merkl)
8. Wissenschaftliches Symposium
„Supply Management“ des BME
Die BME-Preise wurden im Rahmen
des 8. Wissenschaftlichen Symposiums „Supply Management“ des
BME in Würzburg (02.–03.03.2015)
verliehen. Studierende, Absolventen, Wissenschaftler und Praktiker
trafen sich zum fachlichen Austausch an der Universität Würzburg.
Die Beiträge der Veranstaltung werden im 8. Tagungsband „Supply
Management Research – Aktuelle
Forschungsergebnisse 2015“ aus
der Reihe „Advanced Studies in
Supply Management“ veröffentlicht (erscheint im September 2015
im Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden). Der BME fördert damit die
wissenschaftliche Auseinandersetzung auf dem Sektor „Supply
Management“ und den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis.
Weitere Infos:
[email protected]
www.bme.de
(Awards/Förderpreise)
Weiterbildungslehrgänge
Fachkaufmann/-frau Einkauf und Logistik
Die BME Akademie GmbH bietet Weiterbildungslehrgänge an, die zum
anerkannten IHK-Abschluss Geprüfte/r Fachkaufmann/-frau Einkauf und
Logistik – Spezialisierung Einkauf oder Spezialisierung Logistik – führen.
Die Vollzeit-Lehrgänge zur Vorbereitung auf die IHK-Prüfung beginnen in …
Köln
Hamburg
Frankfurt
17.8.2015
31.8.2015
7.9.2015
Stuttgart
München
5.10.2015
12.10.2015
Ausführliche Informationen:
Kai-Uwe Köhler, Tel. 069 30838-203, E-Mail: [email protected]
Alexander Sehr, Tel. 069 30838-206, E-Mail: [email protected]
Beschaffung aktuell 2015 05
71
BME AKTUELL
DÜSSELDORF/MITTLERER NIEDERRHEIN
„Procurement Branding“ im Fokus
„Procurement Branding: Sechs
Handlungsfelder zur Steigerung
der Akzeptanz des Einkaufs als
Strategischer Partner bei seinen
unternehmensinternen Schnittstellen“:
Dieser Themenkomplex stand im
Blickpunkt einer Fachveranstaltung der BME-Region DüsseldorfMittlerer Niederrhein in Düsseldorf. Referentin Bettina Bohlmann,
bohlmann change works, stellte
dem Auditorium ihr Konzept „Procurement Branding“ zur erfolgreichen Positionierung des Einkaufs
vor. Das Konzept vereint verschiedene Wissenschaftsrichtungen mit
sechs Handlungsfeldern in einem
Modell:
eindeutige Positionierung und
Zielausrichtung, klares Leistungsversprechen sowie ein auf allen
Einkaufsebenen gelebtes Selbstverständnis
Mitarbeiter mit „T-Shirt-Kom-
·
·
petenzprofilen“ und proaktivem
Rollenverständnis, die umfassende Methodenkompetenz und detailliertes Expertenwissen in einer
Warengruppe aufweisen
persönlichkeitsstärkende Weiterbildung mit Schwerpunkt auf
Querdenken und Sozialakquise in
lernaktivierenden Formaten ·
Vertrauenskultur mit klaren Führungsprinzipien
zielgruppenspezifisches Kommunikationskonzept und nutzenorientierte Sprach-, Bild- und
Kommunikationsmuster
Fachbereichsübergreifende Angebote: Hebelworkshops und gemeinsames Lernen
„Die Einkaufsführung nimmt bei der
praktischen Umsetzung des Konzepts die initiierende Funktion ein
und trägt die formgebende Verantwortung. Gelöst wird die Aufgabe
allerdings im gesamten Team“, so
Bohlmann. Werner Matuszak, stell-
·
·
·
·
vertretender Vorsitzender der BMERegion Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein, ergänzte: „Es ist ein fortlaufender, nicht endender Prozess,
den Einkauf als umworbenen Business Partner von Unternehmensleitung und Fachabteilungen zu
positionieren“.
Wie der Ansatz Bohlmanns wirkungsvoll in der Praxis umgesetzt
wird, erfuhren die Beschaffungsentscheider direkt vor Ort. Torsten
Bendlin, CPO Nolte SE, stellte als
Premiere in der Öffentlichkeit den
Teilnehmern die mit seinem
Team entwickelte App „SavingsRechner“ vor.
Bettina Bohlmann resümierte:
„Procurement Branding schafft
durch seinen ganzheitlichen Ansatz
die zielgesetzte Akzeptanzsteigerung bei den Schnittstellenpartnern. Der Einkauf erhält ein Leistungsprofil. Darüber hinaus ist die
Einkaufsorganisation agiler, fokus-
Referentin Bettina Bohlmann
sierter und leistungsstärker formiert und garantiert so eine nachhaltige Leistungserbringung zur
Erreichung der zielgesetzten Wertbeiträge für den Unternehmenserfolg.“
Fachseminare
Mai
Der strategische Einkauf
5.–6.5.2015, Hamburg
Auditierung von Lieferanten
5.–6.5.2015, Mainz
Einkauf von Marketingleistungen
5.–6.5.2015, Freiburg
Obsolescence im Elektronikeinkauf erfolgreich managen
5.–6.5.2015, Düsseldorf
eProcurement-Strategie für
indirekte Güter und Leistungen
6.–7.5.2015, Düsseldorf
Technikwissen für IT-Einkäufer
6.–7.5.2015, Nürnberg
Kostenanalyse: Die wichtigsten
Instrumente
7.–8.5.2015, Stuttgart
Top-Verkäufern in die Karten
schauen
19.–20.5.2015, Hamburg
Indirekter Einkauf
18.5.2015, Stuttgart
Qualitätssicherung beim Zulieferer
19.–20.5.2015, Düsseldorf
Handlungsempfehlungen für den
Einkauf zur rechtlich wirksamen
Qualitätssicherung
18.5.2015, Düsseldorf
Souverän handeln in schwierigen
Situationen
19.–21.5.2015, Düsseldorf
Der Einkauf von Bauleistungen
nach VOB/B 2012
18.–19.5.2015, Düsseldorf
Grundlagen Einkaufscontrolling
7.–8.5.2015, Nürnberg
Erfolgreiche Telefonverhandlungen
7.–8.5.2015, Leipzig
Technikwissen für Einkäufer:
Wälzlager
18.–19.5.2015, Stuttgart
Beschaffung aktuell 2015 05
Aktuelles Zollwissen für die Praxis
19.–20.5.2015, Frankfurt
Absicherung von Transportkosten,
Treibstoffpreisen und Containerfrachtraten
18.5.2015, Düsseldorf
Aktuelles Vertragsrecht im
Einkauf (1)
18.–19.5.2015, Düsseldorf
72
Der Einkaufsleiter
18.–20.5.2015, München
Materialdisposition und
Bestandscontrolling
21.–22.5.2015, Stuttgart
Grundlagen des Einkaufs
21.–22.5.2015, Leipzig
Kennzahlen im Einkauf
21.–22.5.2015, Düsseldorf
Beschaffung von Werkzeugen
für Kunststoffteile
21.–22.5.2015, Düsseldorf
Effizientes Lieferantenmanagement in der Praxis
20.–21.5.2015, Stuttgart
Effizientes Claimmanagement in
Einkaufsprojekten
20.–21.5.2015, Hannover
Einkauf von Reinigungsleistungen
21.5.2015, Düsseldorf
Und:
Inhouse-Seminare
Rufen Sie uns an!
BME Akademie GmbH
Tel. 069 30838-250
www.bme-akademie.de
BME A K T U E L L
RUHRGEBIET
Spieltheoretische Modelle in
Verhandlungen anwenden
Analyse- und Optimierungsmodelle
auf Grundlage spieltheoretischer
Ansätze haben sich in der Wirtschaft partiell bereits durchgesetzt.
Die Spieltheorie modelliert Entscheidungssituationen, in denen
der Erfolg des Einzelnen nicht nur
vom eigenen Handeln, sondern
auch von Aktionen anderer abhängt, und leitet daraus rationales
Entscheidungsverhalten in sozialen
Konfliktsituationen ab. Verstärkt
seit den 70er-Jahren haben sich
zahlreiche Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler intensiv mit
der Spieltheorie auseinandergesetzt. Acht Mal wurden Wissenschaftler für spieltheoretische
Arbeiten bereits mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaf-
ten ausgezeichnet. Im Einkauf wird
die Spieltheorie vom Gros der Entscheidungsträger intensiv diskutiert, aber faktisch noch relativ
selten in der Praxis umgesetzt. Dabei ist der Spieleinsatz in der Beschaffung besonders hoch. Die
Spieltheorie ermöglicht Handlungsentscheidern zum Beispiel die Analyse der Wettbewerbssituation sowie die intensive Auseinandersetzung mit Druckmechanismen in
Verhandlungen unter Einbeziehung
aller agierenden Persönlichkeiten
und Rahmenbedingungen.
Vor diesem Hintergrund referierte
ein Vertreter der Drozak Consulting
GmbH in Essen vor über 40
Beschaffungsentscheidern zum
Themenkomplex „Spieltheorie und
BME-Region Ruhrgebiet: Beschaffungsentscheider informierten sich über
die einkaufsspezifischen Potenziale der Spieltheorie
deren Nutzen für den Einkauf“.
Organisator der Fachveranstaltung
war die BME-Region Ruhrgebiet.
Olaf Bollermann, Vorsitzender der
BME-Region Ruhrgebiet, führte in
die Veranstaltung ein.
Welche spieltheoretischen Maßnahmen gilt es für Beschaffungsentscheider nun konkret anzuwenden? Nach Einschätzung des Referenten sei vonseiten des einkaufenden Unternehmens zunächst eine
einhundertprozentige Abstimmung
zwischen allen beteiligten Personen sicherzustellen. Diese „Spielregeln“ bildeten die Basis für die
Durchführungsvereinbarungen mit
den Geschäftspartnern. Höchste
Priorität genieße, Angebotsinhalte
wie zum Beispiel Konditionen, Lieferzeiten und Zahlungsbedingungen auf eine vergleichbare Ebene
und damit den monetären Wert eines Angebotes zu verdichten.
Unter diesen Rahmenbedingungen
seien Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich möglich.
Zudem gelte es, für jeden einzelnen
Bedarfsfall individuelle Lösungen
zu erarbeiten. Die Anwendung von
Templates sei hingegen nicht zielführend.
Gliederungen
Aktuelle Termine
im Mai
Ohne Kosten für Sie – lernen Sie
den BME näher kennen!
Berlin-Brandenburg
6.5.2015: Facilty Management.
Berlin, 17 Uhr.
12.5.2015: Arbeitskreis
„Öffentliche Auftraggeber“.
Berlin, 17 Uhr.
Tel. 030 86584600
Bodensee-Oberschwaben
12.5.2015: Aufstehen oder liegen
bleiben.
Ravensburg, 17.30 Uhr.
Tel. 07571 50772
Braunschweig
29.5.2015: Rechtsseminar Einkauf.
Braunschweig, 14 Uhr.
Tel. 0531 2411309
Chemnitz-Sachsen
7.5.2015: Besichtigung Georg
Fischer GmbH. Leipzig, 16.30 Uhr.
Tel. 03725 341062
Kassel
21.5.2015: Maverick Buying.
Kassel, 17 Uhr.
Tel. 05272 608210
Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein
12.5.2015: „Perform to grow“:
Eine Rittal-Erfolgsgeschichte.
Neuss, 17.30 Uhr.
Tel. 0211 4568211
Koblenz
8.5.2015: BME-Young Professional
Day 2015. Koblenz, 10 Uhr.
Tel. 0261 45845
Freiburg-Südbaden
18.5.2015: Anforderung an junge
Führungskräfte. Lörrach, 18 Uhr.
Tel. 0162 2927230
Köln
19.5.2015: Wieviel Nachhaltigkeit
muss der Einkauf sich leisten?
Köln, 17.30 Uhr.
Tel. 0176 40317570
Hannover
20.05.2015: SCRUM – vom Pokern in
Projekten. Hannover, 18 Uhr.
Tel. 05132 892468
Lahn-Dill
20.5.2015: Garantie und Gewährleistung. Dillenburg, 17 Uhr.
Tel. 0160 5982092
Karlsruhe-Mittlerer Oberrhein
7.5.2015: Optimale Kommunikation
(nur für Frauen).
Karlsruhe, 17 Uhr.
Tel. 0721 78204721
Nürnberg-Mittelfranken
11.5.2015: „Rock your Voice in
Business“
Nürnberg, 18 Uhr.
Tel. 09621 662490
Pfalz/Rhein-Neckar
19.5.2015: Hafenrundfahrt
Mannheim-Ludwigshafen.
Mannheim, 14.30 Uhr.
Tel. 0621 4592073
Regensburg-Niederbayern/
Oberpfalz
21.05.2015: Betriebsbesichtigung
DHL Vertriebs GmbH.
Regensburg, 17.30 Uhr.
Tel. 0941 8309794
Ruhrgebiet
12.5.2015: Risikomanagement.
Dortmund, 17.15 Uhr.
Tel. 0231 4383208
Ulm-Alb
6.5.2015: Podiumsdiskussion:
Was erwarten Einkaufsleiter von
jungen Einkäufern?
Illertissen, 17.45 Uhr.
Tel. 0731 494240
Beschaffung aktuell 2015 05
73
KARRIERE
Buchrezension
Der Einzelhandel im digitalen Sturm
Standardlösungen haben beim Einzelhandel ausgedient. Retailer müssen sich der digitalen
Konkurrenz stellen. Zukünftig wird es immer weniger möglich sein von reinen Online- oder
Offline-Kanälen im Handel zu sprechen. Medienunterstütztes Einkaufen ist das Zauberwort.
Dieses lesenswerte Buch tangiert
uns alle. Es skizziert kenntnisreich
und gut recherchiert, vor welchen
gravierenden Veränderungen der
Einzelhandel zurzeit steht.
mer mehr mit mobilem Internetzugang ausgestatteten Kunden
das Geschäft des Einzelhandels verändern, welche neuen Herausforderungen hieraus resultieren, und
Neue Geschäftsideen sind im Handel gefragt, wenn man sich nicht von der
digitalen Konkurrenz unterkriegen lassen möchte. (Foto: ldprod/Fotolia)
Seine überkommenen Geschäftsgrundlagen und -modelle werden
von der Digitalisierung in voller
Breitseite getroffen. Die drei
McKinsey-Autoren – Experten für
den Handel – legen dar, wie die im-
mit welchen Strategien lernwillige
und Internet-affine Händler in einer vom Konsumenten getriebenen Welt Erfolg haben können. Nach der Lektüre erkennt man,
wie der digitale Sturm die Welt des
Einzelhandels (und wohl nicht nur
diese!) auf den Kopf stellt.
Die modernen Konsumenten halten heute mit ihren Smartphones und Tablets kleine mächtige technologische Kraftpakete
in ihren Händen, die es ihnen gestatten, jederzeit und überall Preise zu vergleichen, Bestellungen zu
platzieren und Produktbewertungen einzusehen.
DAS EINKAUFSVERHALTEN der
Endkunden hat sich dadurch
schon gravierend verändert, denn
an die Stelle der auf einem Informationsvorsprung (z. B. bessere
Kenntnis des Produktsortimentes, der Wettbewerberpreise, der
Herkunft und Qualität der gehandelten Produkte) beruhenden traditionellen Anbietermacht der
Händler tritt immer mehr die
Macht der bestens informierten
Endkunden. Diese spielen ihre
neue Stärke voll aus und machen
sich dabei die Aufhebung der
jahrhundertelangen
Informationsasymmetrie – wie es im
Fachjargon heißt – voll zunutze.
Ihre Karriere im Einkauf
Hier finden Sie Angebote und Arbeitgeber,
die zu Ihnen passen!
www.beschaffung-aktuell.de/karriere
74
Beschaffung aktuell 2015 05
Reshaping Retail. Why Technology
is Transforming the Industry and
how to Win in the New Consumer
Driven World. Niemeier, Stefan;
Zocchi, Andrea; Catena, Marco, Wiley & Sons, Chichester, West Sussex, UK 2013, 208 Seiten, 30 Euro
Dies ist eine große Herausforderung insbesondere für den
stationären Handel und seine Geschäfte, und darauf muss er intelligent reagieren.
Die Autoren behandeln die zu beobachtenden Veränderungen in
sieben gut auf einander aufbauenden Kapiteln. Im ersten Kapitel skizzieren sie die historische
Entwicklung des Einzelhandels
vom Mittelalter bis in die digitale
Ära. Sie arbeiten heraus, dass der
wichtigste Veränderungstreiber
im Handel die eingesetzte Technologie sei. Vor diesem Hinter-
KARRIERE
grund skizzieren sie im zweiten
und dritten Kapitel die besondere
Rolle der Technologie und gehen
vor allem auf die sogenannte
Game-changing Technologies –
Technologien, die die Geschäftsgrundlagen disruptiv verändern –
ein. Hierzu zählen die dramatisch
gesteigerte Rechner- und Speicherkapazität, die Vernetzung,
vor allem der mobile Internetzugang, Big Data und auch das Internet der Dinge. Per Saldo induziert das digitale Zeitalter ein Empowerment der Endkunden,
nimmt der mobile Internetzugang jedoch mit einer jährlichen
Wachstumsrate von 20 Prozent
zu. Damit müssen die Händler
fertig werden.
Im vierten Kapitel gehen die Autoren anschaulich auf das Thema
Consumer Empowerment ein
und zeigen auch auf, wie Händler
hierauf offensiv antworten durch
Schaffung von (Preis-)Transparenz, mehr Convenience für die
Kunden und auch durch Nutzung
von Social Media. Damit machen
sie sich aber nach Einschätzung
der McKinsey-Berater nicht fit für
das nun anstehende Endspiel.
Hierfür wäre es erforderlich, dass
sie ihre traditionellen Geschäftsmodelle grundlegend umbauen.
Was in diesem Zusammenhang
auf die Agenda gehört, beschreiben die Autoren im fünften,
sechsten und siebten Kapitel.
Besonders lesenswert und nachdenklich stimmend sind ihre Ausführungen über die Zukunft des
Einzelhandels und die Erfolgsfaktoren, auf denen neue Geschäftskonzepte aufbauen können. Bei
den Überlegungen darf nicht außer Acht gelassen werden, dass
die Digitalisierung im Handel
auch völlig neuen Anbietern ein
Mitspielen und Aufwirbeln ermöglicht. Somit kommt der traditionelle Handel von zwei Seiten
unter Druck: besser informierte,
sehr selbstbewusste und fordernde Kunden und agile OnlineHändler als Wettbewerber. Vor
diesem Hintergrund rufen die Autoren die Chefs der Handelsunter-
nehmen zum zupackenden Handeln auf. Dabei gehe es nicht zuletzt auch um einen tiefgreifenden Kulturwandel.
Man darf die Berater so verstehen, dass sie den stationären
Handel davor warnen, sich angesichts der digitalen Revolution de-
fensiv in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen. Stattdessen fordern sie dazu auf, in der digitalen
Ära unternehmerische Chancen
zu suchen und sich im Markt mit
digitaler Kompetenz und klarem
Profil aufzustellen – oder unterzugehen.
Der Autor
Prof. Dr. Robert Fieten,
Köln, fachlicher Berater der Beschaffung
aktuell
STELLENMARKT
HIER STEHEN ALLE
HINTER EINEM
GEMEINSAMEN ZIEL
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
Bereichsleiter Zentraleinkauf (m/w)
IHRE AUFGABEN:
• Disziplinarische Verantwortung für die Bereiche Einkauf und
Logistik am Sitz der Firmenzentrale in Reutlingen, Team von rund
30 Mitarbeitern
• Fachliche Führung von weltweit über 100 Mitarbeitern im Bereich
Supply Chain
• Weitere Optimierung der Prozesslandschaft, Früheinbindung des
Einkaufs in Projektabwicklung, Weiterentwicklung des Zielkostenprozesses und Ausbau der Nutzung von eProcurement
• Analyse und Erschließung neuer Beschaffungsmärkte weltweit
• Beschaffungsoptimierung innerhalb der Firmengruppe mit
Schwerpunkt Asien; Vorantreiben von Transferprojekten
In dieser herausfordernden
Position sind Sie für die
globalen Aktivitäten der
Manz Gruppe im Bereich
Einkauf mit einem Einkaufsvolumen von ca. 150 Mio.
Euro p.a. verantwortlich. Sie
setzen
unternehmerische
Impulse, arbeiten eng mit
der Entwicklung zusammen
und
beherrschen
die
einkaufsseitige Überführung
vom Sondermaschinenbau in
die Serienfertigung.
WEITERE SPANNENDE
POSITIONEN IM ZENTRALEINKAUF FINDEN SIE AUF
UNSERER WEBSITE.
IHR PROFIL:
• Abgeschlossenes Studium als Technischer Betriebswirt oder
Wirtschaftsingenieur oder eine vergleichbare Ausbildung
• Mehrjährige Einkaufserfahrung im Maschinen- und Anlagenbau
• Internationale Erfahrung in Verhandlungsführung, Vertragsgestaltung und Lieferantenentwicklung
• Erfahrungen im Asien-Sourcing
• Systematische Arbeitsweise, unternehmerisches Handeln und
verhandlungssicheres Englisch runden Ihr Profil ab
IHR ANSPRECHPARTNER:
Manz AG
Thomas Jantzer
Steigäckerstraße 5
72768 Reutlingen
Telefon 07121 9000 654
[email protected]
www.manz.com/karriere
VORSCHAU JUNI
Interim Management
Sie kommen um zu gehen – Interim Manager helfen Unternehmen in Zeiten der Reorganisation,
der Neuausrichtung oder aber der
Entlastung bei unerwarteten
Engpässen der Managementkapazitäten. So hat sich das Bild
des Managers auf Zeit gewandelt
– weg von knallharten Unternehmenssanierungen hin zu Schaffungen erfolgskritischer Wettbewerbsvorteile.
Automatisierung
In der Feldinstallation sind M12-Steckverbinder stark verbreitet – und nicht ohne Grund
häufig die erste Wahl. Zahlreiche Varianten
dieser Bauform bieten dem Anwender eine
zuverlässige und wirtschaftliche Schnittstelle. Bei der Auswahl der Komponenten ist einiges zu beachten – sowohl bei umspritzten wie
auch bei konfektionierbaren Steckverbindern.
Maschinenwerkzeuge
Der Lehrstuhl für Produktionssystematik am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
beschreibt im Rahmen einer dreiteiligen Reihe das Potenzial des
internationalen
Werkzeugeinkaufs. Der erste Teil zeigt einen
Überblick über globale Werkzeugbaumärkte und beschreibt eine
Vorgehensweise für einen erfolgreichen Werkzeugeinkauf.
Fertigungstechnik
Schweißen auch unabhängig vom Stromnetz
oder Generator – egal ob im Baustelleneinsatz
bei einer Stahlkonstruktion oder der Reparatur einer Weinbergbahn: Die innovative AkkuSchweißtechnologie von Lorch macht's möglich. Der Inverter MicorStick 160 und sein
Akkupack haben die Anwender durch ihre Mobilität, Flexibilität und ihr Schweißergebnis
überzeugt.
(Fotos von oben: Fotolia, Phönix Contact, Pavel
Timofeev/123rf, Lorch)
DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 2. JUNI.
A N Z E I G E N S C H LU S S IS T D E R 1 3 . M A I 2 0 1 5 .
76
Beschaffung aktuell 2015 05
Das Magazin für Strategischen Einkauf,
Materialwirtschaft und Logistik
ISSN 0341-4507
Herausgeberin: Katja Kohlhammer
Verlag:
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH
Ernst-Mey-Straße 8,
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany
Geschäftsführer: Peter Dilger
Verlagsleiter: Peter Dilger
Chefredakteur:
Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594-451
Redaktion:
Dipl.-Ing. (FH) Sabine Schulz-Rohde (sas),
Phone +49 711 7594-252;
Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),
Phone +49 711 7594-454;
B.A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594-342
Fachliche Beratung: Dr. Robert Fieten
Ständige freie Mitarbeit:
M.A. Axel de Schmidt
Redaktionsassistenz:
Barbara Diviggiano, Phone +49 711 7594-415, Fax -1415,
E-Mail: [email protected]
Layout: Ursula Schirmer, Phone +49 711 7594-244
Gesamtanzeigenleitung:
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594-565
Auftragsmanagement:
Annemarie Olender, Phone +49 711 7594-319
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 58 vom 1.10.2014.
Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850,
Fax +49 711 7594-15850, E-Mail: [email protected]
Erscheinungsweise: 10 x jährlich
Bezugspreis jährlich: Inland 131,00 € inkl. MwSt. und Versandkosten; Ausland 136,00 € inkl. Versandkosten; Einzelheft: 13,20 € zzgl. Versandkosten. Für Schüler, Studenten
und Auszubildende gegen Nachweis: Inland 69,00 € inkl.
Versand und MwSt., Ausland 74,00 € inkl. Versand. Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel. Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach
Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen
aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht
kein Anspruch auf Ersatz.
Die Mitglieder des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. – BME – und des ÖPWZ erhalten die Zeitschrift „Beschaffung aktuell“ im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,
Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,
E-Mail: [email protected];
Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,
CH-8406 Winterthur, Phone 052 633 08 88,
Fax 052 633 08 99, E-Mail: [email protected];
Japan: Mediahouse, Kudankita 2-Chome Building, 2-3-6,
Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234-2161,
Fax 03 3234-1140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales,
Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001,
Phone +1 212 89 63 881, Fax +1 212 62 93 988,
E-Mail: [email protected]
Bankverbindungen:
BW-Bank Stuttgart, Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01.
Postbank Stuttgart, Konto 44 689-706, BLZ 600 100 70.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle in Beschaffung
aktuell erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.
Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.
Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen
Printed in Germany
© 2015 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,
Leinfelden-Echterdingen
MEINUNG
Asiatische Schwellenländer
– weiterhin die
Wachstumstreiber?
Die asiatischen Schwellenländer waren nach der Finanzkrise die
Wachstumstreiber der Weltwirtschaft. Hierhin floss viel westliches Kapital. So zeigt bei der Hannover Messe das Partnerland Indien seine
Schokoladenseite. Das Wirtschaftswachstum des Subkontinents erreicht beeindruckende 7,4 Prozent. Dies dürfte jedoch geschönt sein,
denn die indische Regierung hat die Berechnungsmethode verändert.
Es ist also angeraten, über den Tellerrand der Regierungsstatistiken hinauszuschauen und die Frage zu stellen, ob die finanziellen Grundlagen des Wachstums der asiatischen Schwellenländer wirklich solide
sind. Da lohnt es sich, einen Blick in die fundierten Analysen der Bank
für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und in Verbindung hiermit
des Internationalen Währungsfonds (IMF) zu werfen.
Im Frühjahr 2015 haben beide Institutionen fast gleichlautende Diagnosen der wirtschaftlichen Verfassung der asiatischen Schwellenländer gegeben. Zwar sehen sie keinen Grund zum Schwarzmalen, raten
aber dazu, die Fragilität der finanziellen Grundlagen der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung genau im Auge zu behalten. Nach den Daten
der BIZ sind die grenzüberschreitenden Bankkredite an die Schwellenländer Asiens im letzten Jahr um 21,4 Prozent gestiegen. So viele Kredite, zudem auf USD-Basis, gingen in keine andere Region der Welt. Ökonomisch gerechtfertigt wäre dies nur, wenn auch die wirtschaftliche
Dynamik dauerhaft außergewöhnlich bliebe. Und genau hier bestehen
Zweifel und dies in dreifacher Hinsicht:
Erstens hat in den asiatischen Schwellenländern das Verhältnis von
Verschuldung (in Fremdwährung und in Landeswährung) zur Wirtschaftsleistung seit Jahren bis auf stolze 150 Prozent zugenommen.
Zweitens wird die vermeintlich „billige“ US-Dollar-Verschuldung (mittlerweile kumuliert 10 Billionen US-Dollar!) zum Bumerang, wenn der
US-Dollar wie in den letzten Monaten gegenüber den Heimatwährungen deutlich aufwertet. Die Rückzahlung der Kredite wird dann für die
Schwellenländer immer teurer und bringt ihre Unternehmen bilanziell
in die Bredouille. Erschwerend kommt hinzu, dass westliche Kapitalanleger ihr Kapital aus den Schwellenländern verstärkt abziehen. Dies
führt zu einem dritten Problem: Die Finanzmärkte in den Schwellenländern sind bei weitem nicht so gefestigt wie die Finanzmärkte in den
großen Industrieländern. Ein Kapitalabfluss führt daher zu gewaltigen
Turbulenzen, die wiederum auf die Weltökonomie ausstrahlen.
Das Vertrauen der Akteure an den Finanzmärkten ist in den vergangenen Monaten bereits geschmolzen. Dies gilt vor allem für Länder wie
Russland und Brasilien, aber seit kurzem auch für die asiatischen
Schwellenländer, deren erhebliche Strukturprobleme nicht mehr übertüncht werden können.
Die hier beschriebenen Entwicklungen dürfen auch global agierende
Supply Manager nicht ausblenden. Sie können durch Auftragsvergaben in die Schwellenländer deren Exporte und Wachstum forcieren;
sie müssen jedoch parallel dazu dringend ihr Global Sourcing mit einem sorgfältig austarierten Supply-Risik-Management unterlegen.
Prof. Dr. Robert Fieten, Köln
Wissenschaftlicher Berater von
Beschaffung aktuell