www.beschaffung-aktuell.de 2015 05 Das Magazin für Strategischen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik Die Seltenen Erden sind für die Weltwirtschaft von enormer Bedeutung – Gespräch mit Prof. Dr. Gerhard Sextl und Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky über die Zukunft der Rohstoffe. ROHSTOFFMÄRKTE Seltene Erden – Strategisches Handeln ist gefordert Seite 10 EINKAUFSCONTROLLING Knorr-Bremse schafft Transparenz auf Knopfdruck FORKLIFT OF THE YEAR 2015 Ausgezeichnete Flurförderzeuge Seite 37 SUPPLY-CHAIN-PLATTFORM Management ohne Excel und E-Mail Seite 16 Seite 14 Die Rohstoffpreise können Sie nicht steuern. Ihr Preisrisiko schon. Intelligente Absicherung schafft eine zuverlässige Kalkulationsbasis. Schwankende Rohstoffpreise bedeuten für Unternehmen ein enormes finanzielles Risiko. Daher wird die aktive Steuerung dieser Preisrisiken immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Bei Edel- und Industriemetallen, auf den Agrarmärkten sowie im Energie- und Emissionshandel: auf die Experten der Commerzbank als langfristig orientierter Partner ist Verlass. Nutzen Sie unsere Erfahrung als etablierter Anbieter im Rohstoffsegment mit der Expertise eines anerkannten Rohstoff-Researchs und mit erfahrenen Spezialisten vor Ort, die Sie individuell beraten und maßgeschneiderte Absicherungslösungen für Sie entwickeln. Weitere Informationen sowie das monatlich aktualisierte Rohstoffradar finden Sie auf www.commerzbank.de/rohstoffe *Umfrage des Deutsches Risk Magazins (Ausgabe Herbst 2014) zur Bewertung deutscher Derivatehändler. Diese Anzeige ist eine Werbung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Diese Information stellt keine Anlageberatung bzw. Anlageempfehlung dar. EDITORIAL Urbane Minen nutzen Sie stecken in Mobilgeräten, Computern und Windturbinen: die Seltenen Erden. Sie heißen Tantal, Neodym, Indium oder Yttrium. Sind sie erst einmal in einem Produkt verbaut, so sind sie oft verloren. Denn noch gibt es kein ausgereiftes Verfahren, um diese Stoffe in großem Stil zurückzugewinnen. Außerdem sind in den elektronischen Geräten nicht nur wertvolle Materialien verbaut, sondern ebenso giftige Stoffe wie Quecksilber, Kadmium, Chrom und die Ozonschicht gefährdende Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Das macht das Recycling nicht einfacher. Dabei produziert die Welt so viel Elektroschrott wie nie zuvor. Aus Deutschland werden nach Schätzungen mehr als 150 000 Tonnen gebrauchter Elektro- und Elektronikgeräte nach Afrika und Asien exportiert. Die darin enthaltenen Metalle sind Milliarden wert. Die Frage ist: Will man das Trennen weiterhin den Kindern in Agbobloshie, einem Stadtteil von Ghanas Hauptstadt Accra, überlassen? Damit sich das ändert, müsste Verbrauchern, Industrie und auch dem Staat klar werden, welche Ressourcen da vergeudet werden. Es ist wichtig – auch für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland–, die Wiederverwertung von Elektronikschrott und den darin enthaltenen Seltenen Erdmetallen zu fördern. Wir beginnen mit dieser Ausgabe eine Serie rund um das spannende Thema „Seltene Erden“. Startpunkt ist ein Interview mit Prof. Dr. Gerhard Sextl und Prof. Ronald Bogaschewsky (Seite 10). Prof. Sextl kommt von der Julius-Maximilians-Universität und ist Institutsleiter des Fraunhofer Instituts in Würzburg. Er beschäftigt sich u.a. sowohl mit der Entwicklung von Substitutionsmaterialien für kritische Metalle und Mineralien als auch mit der Entwicklung von wirtschaftlichen Verfahren zur Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen. Lesen Sie die Expertenmeinung über die Hintergründe der Preisentwicklung dieser kritischen Rohstoffe und womit der Einkauf in Zukunft rechnen sollte. Ihre Sabine Schulz-Rohde Verantwortliche Redakteurin Beschaffung aktuell Best-in-Class Softwarelösungen ›› ›› ›› ›› Spend- und Savingsmanagement Sourcing und SourcingPlus+ Vertragsmanagement Lieferantenmanagement 360° Beratungsleistungen ›› ›› ›› ›› Strategische Einkaufsprozesse Demand-2-Contract Implementierungsleistungen Change Management www.bravosolution.com [email protected] telefon +49 89 121 93 35 - 0 INHALT MANAGEMENT FUHRPARK 10 Im Gespräch Prof. Dr. Gerhard Sextl und Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky: Entwicklung der Rohstoff märkte insbesondere Seltene Erden 14 Knorr-Bremse organisisert Einkauf neu Mehr Transparenz durch Controllingsysstem 44 Haftungsrisiko Fuhrpark Die Flotte hüten 46 Autotest BMW i3 Feiner kleiner für die Stadt TRAVEL 16 Wertmanagement bei Top-Unternehmen Integriertes Kostenmanagement 48 Hilfreiche Apps für Geschäftsreisende Software-Tools sparen Zeit und Geld 20 Management ohne Excel und E-Mail Transparente Lieferketten, reibungslose Ersatzteilversorgung 49 Wo sich Geschäftsreisende wohlfühlen Die beliebtesten Hotels 22 Supply Chain Management Alle Risiken im Lieferantennetzwerk 50 Hotelbewertungsportal Keine Haftung für unwahre Behauptungen 50 Die Digitalisierung des Reisens Mobile Apps sind im Trend 24 Qualität und Einkauf Qualität und Controlling – Reine Fachaufgaben? BETRIEB 28 Einkauf 4.0, Teil 3 Financial Supply Chain Management LOGISTIK 30 Warehouse Management Systeme Individuell oder integriert 52 Videokonferenzsysteme Verbesserte Zusammenarbeit durch moderne Medientechnik 54 Hellmann´sche Arbeitswelten Zentrale in altem Getreidespeicher 37 IFOY Award 2015 Die Gewinner der Stapler Oscars im Überblick Titelthema Interview zu Seltenerdmetallen Neodym gehört zu den Seltenerdmetallen: In Kombination mit Eisen und Bor lassen sich damit die derzeit stärksten Dauermagnete der Welt herstellen. Durch eine Nickel-Kupfer-Nickel-Beschichtung Seite 10 erhalten sie eine silberne Oberfläche. 4 Beschaffung aktuell 2015 05 Einkaufscontrolling Einkäufer brauchen die richtigen Werkzeuge, um strategisch arbeiten und Kosten langfristig senken zu können. Grundlage dafür sind transparente Daten und ein professionelles Einkaufscontrollingsystem, wie das Seite 14 Beispiel Knorr-Bremse zeigt. Forklift of the year 2015 Die Crème de la Crème der Flurförderfahrzeuge stellte sich dem harten Urteil der internationalen Jury. Zwölf Flurförderzeuge und zwei Logistiklösungen Seite 37 standen auf dem Prüfstand. 62. JAHRGANG 2015 05 FERTIGUNG 56 Industrie 4.0 (Teil 1) Der Mensch im Internet der Dinge 58 Motoreinheit Getriebeloser Schrittmacher 60 Drehmomentschlüssel Rückverfolgbar montieren 62 Spannvorrichtung für Messmaschinen Schneller zum Messpunkt KARRIERE 74 Buchrezension BME 68 Award „Excellence in e Solutions 2015“ AGCO gewinnt BME-Preis für elektronische Beschaffung RUBRIKEN 3 61 62 64 75 76 77 Ediorial Inserentenverzeichnis Firmenregister Partner des Einkaufs Stellenmarkt Impressum/Vorschau Meinung Supply-Chain-Plattform Der Baumaschinenhersteller Caterpillar nutzt eine cloudbasierte Supply-ChainPlattform, die dafür sorgt, dass es auch auf den entlegensten Baustellen nie Seite 16 zum Stillstand kommt. Arbeitswelten In der Hauptverwaltung des Logistikdienstleisters Hellmann setzt man in einer stylischen LoftAtmosphäre auf eine zukunftsorientierte Arbeitswelt. Seite 54 MAGAZIN PROZESSTECHNIK Kräftiger Anstieg in Europa Laut VDMA stehen deutsche Hersteller von Prozesstechnik trotz der zunehmenden Konkurrenz an der Spitze, wenn es darum geht, anspruchsvolle und innovative Lösungen zu bieten. (Foto: Dechema) Im vergangenen Jahr stieg die Produktion von Maschinen in Deutschland insgesamt um 1,6 Prozent auf 198 Milliarden Euro. Die Hersteller von Prozesstechnik hatten mit einer Produktion von knapp 25 Milliarden Euro (+4 Prozent) daran einen Anteil von 12,5 Prozent. Anzeige ban s Kan ische ten Klass arian FID-V ... vier R on, eShop nati g si n Ko Bis zu 50% im Einkauf sparen: C-Teile-Management www.lederer-online.com 0001579414_000003.indd 1 „Vier von fünf Maschinen gehen in der Prozesstechnik ins Ausland“ sagt Dr. York Fusch, Vorsitzender der VDMA Verfahrenstechnik und Vorstandsvorsitzender der Körting Hannover AG. Die Länder der EU-28 sind traditionell die Hauptabnehmer von Prozesstechnik. Mit einem Exportvolumen von 8,4 Milliarden Euro lag ihr Anteil bei 42 Prozent. Die Ausfuhr in diese Region ist gegenüber dem Jahr 2013 um 7,3 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro gestiegen. Ostasien mit China als größtem Markt für Prozesstechnik lag an zweiter Stelle. 16,5 Prozent der Exporte gingen nach Asien. Etwas mehr als zwei Drittel waren für China bestimmt. Mit einem Wachstum von knapp elf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro behauptete China seine Position als größter Einzelmarkt für Prozesstechnik. An dritter Stelle lag die Region „Sonstiges Europa“. Die Ausfuhren in diese Länder gingen insgesamt um 11 Prozent auf ein Volumen von 2,3 Milliarden Euro zurück. Größter Einzelmarkt in dieser Ländergruppe war Russland. Die dortigen Kunden kauften im Jahr 2014 deutsche Prozesstechnik im Wert von 919 Millionen Euro – knapp 20 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die einzelnen Prozesstechnikbranchen sind von der Russland-Krise sehr unterschiedlich betroffen. In der Verfahrenstechnik ging die Ausfuhr nach Russland im Jahr 2014 um 5,6 Prozent zurück, bei Pumpen war es ein Minus von 19,3 Prozent, bei Industriearmaturen ein Rückgang um 24,6 Prozent und für Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik fielen die Ausfuhren sogar um 31,2 Prozent geringer aus. Der VDMA bietet während der Achema (15. bis 19. Juni 2015 in Frankfurt) von Dienstag, 16. Juni bis Freitag, 19. Juni, Rundgänge an zu den Themen Prozessautomation, Energie- und Ressourceneffizienz, Schüttguttechnik, Wasser, Öl und Gas sowie Steriltechnik. Nach einer Einführung ins Thema stehen dabei Firmenbesuche mit kurzen Präsentationen auf dem Programm. Eine Anmeldung ist erwünscht. Details zu Inhalt und Anmeldung befinden sich im Internet unter www.vdma.org ag 20.03.15 09:11 SELTENE ERDEN Sachsen entwickeln mit Korea und Japan neue Recycling Verfahren für Seltene Erden Das sächsische Umweltunternehmen „Loser Chemie“ aus Langenweißbach und die japanische Aufbereitungs-Firma „Asaka Riken“ wollen ein GemeinschaftsUnternehmen gründen, das sich mit der Wasserreinigung und der Rohstoffgewinnung aus besonderen Abfallströmen beschäftigt. Die erzgebirgische Loser Chemie wurde 1998 von Ulrich Loser zunächst als Chemiehandel gegründet. 2005 übernahm Loser auch die Chemische Fabrik Langenweißbach, 2007 dann die Rotta Zwickau. Heute ist das Unterneh- 6 Beschaffung aktuell 2015 05 men vor allem auf den Chemieanlagenbau für die Trink- und Abwasserbehandlung spezialisiert, produziert unter anderem für diese Prozesse Fäll- und Flockungsmittel. Die erzgebirgische Loser Chemie wurde 1998 von Ulrich Loser zunächst als Chemiehandel gegründet. 2005 übernahm Loser auch die Chemische Fabrik Langenweißbach, 2007 dann die Rotta Zwickau. Heute ist das Unternehmen vor allem auf den Chemieanlagenbau für die Trink- und Abwasserbehandlung spezialisiert, produziert unter anderem Das Recyling von Seltenen Erden, welche etwa in vielen Elektronikgeräten enthalten sind, ist nach wie vor problematisch. (Foto: Petra Nowack/Fotolia) für diese Prozesse Fäll- und Flockungsmittel. Inzwischen entwickelt das Unternehmen auch Verfahren, um Seltene Erden wie Europium, Gadolinium und Thulium sowie andere strategisch wichtige Rohstoffe aus alten EnergiesparLampen wiederzugewinnen. Zusammen mit dem koreanischen Unternehmen TSM und dem Forschungsinstitut KITECH (Korea Institute of Industrial Technology) entwickeln die Sachsen zudem nun Recyclingverfahren für alte Solartechnik. ag Erreichen Sie Ihre beruflichen Ziele schneller. DER EMI IM MÄRZ Deutsche Wirtschaft in Frühlingsstimmung Zunehmende Bestelleingänge und steigende Auftragsbestände sorgen für gute Laune in der deutschen Wirtschaft. Die meisten Industrieunternehmen meldeten zum Ende des ersten Quartals eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage. Das signalisiert der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), der im März mit 52,8 (Vormonat: 51,1) deutlich über der Wachstumsmarke von 50 Punkten schloss und damit den höchsten Stand seit fast einem Jahr erreichte. Der Index fasst die Geschäftslage von über 500 Unternehmen des produzierenden Gewerbes in einem Wert zusammen. ag ZULIEFERINDUSTRIE Leichtes Wachstum – aber nicht bei allen Zulieferern Im vergangenen Jahr haben die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (Argez ) organisierten Industriebranchen einen Umsatz von 218 Mrd. Euro erzielt. Die Unternehmen der Argez verzeichneten 2014 beim Umsatz einen Anstieg um 1,1 %. Basis für das Wachstum sei die gute Automobilkonjunktur in Nordamerika, China und haben sich stabilisiert. Somit sei die Bedeutung des Exportgeschäfts im Durchschnitt aller Branchen nochmals leicht gestiegen, allerdings drückt die Quote der direkten Exporte bei weitem nicht den Geschäftsanteil des Auslandes aus, da die inländischen Kunden ihre Produkte zu rund 75 % im Ausland absetzen, erklärt Tutmann. Weite Teile des allgemeinen Maschinenbaus als wichtige Kundenbranche entwickeln sich wegen der unveränderten Investitionszurückhaltung weiterhin verhalten. Während die Entwicklung der Produktionsmenge durchaus zufriedenstellen kann, standen die Betriebsergebnisse bei hohem Kostendruck der Kunden stark unter Druck. Trotz steigender Energie- und Personalkosten gelinge es den mittelständischen Zulieferbetrieben nicht, nachLaut Argez sei die Bedeutung des Exportgeschäfts im haltige Abschlüsse mit den Durchschnitt aller Branchen nochmals leicht gestiegen. meistens marktmächtigen (Foto: ZF Friedrichshafen) Kunden zu erzielen, so Tutmann. Osteuropa gewesen, so Dr. Theodor L. TutDie Zahl der fest angestellten Mitarbeiter mann, Geschäftsführer WSM Wirtschaftsverhaben die Unternehmen nochmals um rund band Stahl- und Metallverarbeitung und Spre- 10 500 erhöht. Die Zulieferindustrie ist in cher der Argez auf der Hannover Messe. Deutschland also noch eine WachstumsAuch die Süd- und Westeuropäischen Märkte branche. ag Schwierige Einkaufsverhandlungen souverän führen • Sie trainieren praxisorientiert Ihre Verhandlungsstrategien und -techniken. • Sie wirken unfairen Verhandlungsmethoden souverän entgegen. • So erreichen Sie auch in festgefahrenen Situationen Ihre Ziele. Mehr unter www.haufe-akademie.de/51.78 Zukunftsgestaltung für Unternehmen Kompetenz für Fach- und Führungskräfte DENKZETTEL DENKZETTEL DENKZETTEL Seele statt Packeis: Führen Sie mit Herzblut und Leidenschaft Als Führungskraft gehört es zu Ihren dringlichsten Aufgaben, Zustände zu managen und Ihren Mitarbeitern zu helfen, ihre Aufgaben bestmöglich zu erledigen. Als Einkaufsleiter und Führungskraft sind Sie ein Zustandsmanager, der die Mitarbeiter dabei unterstützt, in einen guten Zustand zu gelangen. Was heißt das? Geht es darum, als Animateur und Pausenclown für launige Stimmung zu sorgen? Nein: Sie sorgen vielmehr dafür, dass Ihre Einkäufer sich als Persönlichkeiten wertgeschätzt fühlen, das Gefühl haben, gebraucht zu werden und etwas Besonderes zu leisten. Dann sind sie meistens gerne bereit, ihren Aufgaben nachzukommen und hochmotiviert ihr Bestes zu geben – für das Unternehmen, für die Einkaufsabteilung, für die Kollegen, aber auch für sich selbst. Denn wir alle wollen unseren Arbeitsplatz erhalten und das sichere Gefühl haben, dass wir uns dort frei entfalten können. Gelingt dies, fühlen sich Ihre Mitarbeiter emotional an ihren Arbeitsplatz und das Unternehmen gebunden. Wenn Ihre Einkäufer sich also im emotionalen Ententeich befinden und dort wehklagen und jammern, ist es Ihre Aufgabe als Zustandsmanager, sie zu Adlern zu entwickeln, die davon überzeugt sind, Probleme konstruktiv lösen zu können. Sie sehen: Mitarbeiterführung durch Zustandsmanagement hat viel mit heißen Gefühlen und lodernden Emotionen zu tun. „Seele statt Packeis“ – engagierte Mitarbeiter, die für Ihre Arbeit brennen, leisten mehr. Das Beratungsunternehmen Gallup belegt jedes Jahr in seinen Umfragen bei Deutschlands Arbeitnehmern: Je höher die emotionale Bindung, desto begeisterter und enthusiastischer setzt sich der Mitarbeiter für sein Unternehmen ein, desto loyaler verhält er sich, desto produktiver ist seine Arbeitsleistung. Wenn erfolgreiches Zustandsmanagement vor allem mithilfe emotionaler Mitarbeiterführung funktioniert: Was können Sie tun? Eine ganze Menge: Führen Sie nicht nur mit Verstand und Zielen, mit Zahlen, Daten und Fakten, sondern auch mit Herzblut. Keine Zielvereinbarung mehr ohne emotionale Verknüpfung! Bauen Sie nach wie vor eine Zielvereinbarungskultur auf und legen Sie im Konsens mit den Mitarbeitern Umsetzungsaktivitäten fest. Aber führen Sie zugleich mit Leidenschaft und Emotionen. Entwickeln Sie die Einkäufer von lediglich Betroffenen zu emotional Beteiligten, bauen Sie eine auch persönlich-privat gefärbte Beziehung zu ihnen auf, entwickeln Sie eine bunte Vision von Ihrer Einkaufsabteilung, malen Sie deren Zukunft in leuchtend-begeisternden Farben, führen Sie multisensorisch, sprechen Sie die Mitarbeiter auf allen Sinneskanälen an. Erläutern Sie ihnen das emotionale Warum ihrer Arbeit – verbleiben Sie dabei so konkret wie möglich: „Unser Ziel ist, uns für das Wohl unserer Geschäftspartner zu engagieren und ihnen Topqualität und Topservice zu bieten ...“ Allerdings: Die Emotionalisierung der Führungsprozesse ist keine Sozial-KlimbimVeranstaltung – sie dient der Verstärkung des Engagements und der Motivation des Mitarbeiters. Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen Ihr Ardeschyr Hagmaier 8 Beschaffung aktuell 2015 05 Der Autor Ardeschyr Hagmaier, Business-Mentor und Keynote-Speaker für Führungskräfte. Der Berater, Coach und Autor gilt als Experte für „Typorientierte Führung“. [email protected], www.ardeschyr-hagmaier.de MAGAZIN SUPPLY CHAIN MANAGEMENT Dritte Fachkonferenz Exchainge in Frankfurt Am 25. und 26. Juni diskutiert die Führungsriege des internationalen Supply Chain Managements auf der 3. Internationalen Fachkonferenz „Exchainge – The Supply Chainers‘ Conference“ in Frankfurt über aktuelle Herausforderungen und bewährte Lösungsansätze für die Supply Chain. Mehr als 200 internationale Supply-Chain-Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft kommen in Frankfurt zusammen, um erfolgreiche Handlungsstrategien für die zukunftsfähige Gestaltung logistischer Netze zu erörtern. Die Konferenz findet in diesem Jahr zum ersten Mal im House of Logistics and Mobility (Holm) direkt auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens statt. Schwerpunktthemen sind beispielsweise die Auswirkungen der Industrie 4.0 und des Internets der Dinge auf logistische Netze, neue Ansätze zur Bestandsoptimierung in kollaborativen Netzen, Optimierungspotenziale von Cloud-Lösungen sowie die Etablierung zuverlässiger Risikomanagement-Strategien. Die Podiumsdiskussion am Freitag beschäftigt sich mit „Ethik in der Supply Chain“. Hier erörtern Prof. Dr. Uwe Clausen vom Fraunhofer IML, Dietlind Freiberg, McDonald’s Deutschland, und Dr. Johannes Merck, Otto Group, aktuelle Fragen bezüglich der Arbeitsbedingungen in unseren Liefernetzwerken. Nicht nur in den Billiglohnländern, sondern auch in Europa fragen sich sowohl Unternehmen als auch Kunden zunehmend, was „fair“ ist. Ein kontroverses Thema, das unter der Moderation von Dr. Michael Arretz, Mia GmbH & Co. KG (zuvor bei Kik Textilien und der Otto Group), auch kontrovers diskutiert wird. Rund um die Podiumsdiskussionen greifen jeweils zwei parallele Sessions weitere aktuelle Themen des Supply Chain Managements auf. Bei „Digitization“ fragt Moderator Markus Meißner von AEB, wie weit die Unternehmen beim Trendthema Industrie 4.0 eigentlich heute bereits sind. Welche cyber-physischen Syste- me brauchen wir wirklich, wie erfasst die Digitalisierung unsere Supply Chains, und vor allem: Wie gelingt es uns zukünftig, Treiber zu sein und nicht Getriebene? Im Rahmen der Abendveranstaltung am 25. Juni wird zum zehnten Mal der Supply Chain Management Award verliehen. Seit 2006 würdigt die renommierte Auszeichnung herausragende Leistungen industrieller Wertschöpfungsketten. Eine Premiere ist dieses Jahr die Live-Jury: Zum ersten Mal wird der Gewinner live gewählt. Alle Experten im Publikum können ihre Bewertung abgeben, das Ergebnis fließt in die direkt vor Ort stattfindende Jurysitzung mit ein. ag GUTE GRÜNDE FÜR PFENNING LOGISTICS LAGERLOGISTIK Warehousing für alle Produkt- und Temperaturbereiche mit modernster Technik. TRANSPORTLOGISTIK Ein eigener Fuhrpark, der auch zu Spitzenzeiten eine hohe Lieferfähigkeit sichert. HANDELSLOGISTIK Filialversorgung für den Handel. VALUE ADDED SERVICES Know-how mit Mehrwert für Automotive, Chemie, FMCG, Handel und Industrie. LOGISTIKPERSONAL individuelle Personalkonzepte erstellen. NACHHALTIGKEIT CO2 und Kosten sparen mit dem nachhaltigsten Industrieneubau Europas. www.pfenning-logistics.com oder unter Tel.: +49 (0)6203 9545 0 MANAGEMENT Entwicklung der Rohstoffmärkte insbesondere Seltene Erden, Teil 1 Jetzt ist strategisches Handeln gefordert Die Seltenen Erden sind für die Weltwirtschaft von enormer Bedeutung. Diese Elemente besitzen einzigartige Eigenschaften und können (noch) nicht durch andere Stoffe ersetzt werden. Ohne sie wären moderne Elektroautos, Mobiltelefone oder Fernseher nicht denkbar. Sie sind in Batterien und sogar in Windrädern enthalten. Beschaffung aktuell sprach mit Prof. Dr. Gerhard Sextl und Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky über die Zukunft der Rohstoffe. Beschaffung aktuell: Die Rohstoffpreise, auch gerade die der sogenannten Seltenen Erden, befinden sich zurzeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Können Sie uns die Situation erklären? Prof. Dr. Gerhard Sextl: Dieses Phänomen ist bewusst von China gesteuert. Zurzeit kommen 87 Prozent der leichten Seltenen Erdenmetalle und sogar 99 Prozent der schweren Seltenen Erdenmetalle aus China. Und China möchte weiter das Monopol behalten. Jahrelanges Preisdumping hatte alle Wettbewerber vom Markt gedrängt, sodass China seit rund 20 Jahren eine absolut beherrschende Stellung bei Lanthan, Neodym, Terbium und Co. besitzt. Durch die Preiserhöhung im Jahr 2011, als die Preise kurzzeitig um bis zu 4000 Prozent nach oben gingen, haben andere Firmen bzw. andere Länder begonnen, ihre Minen zu reaktivieren. Zum Beispiel hat die USA die Mine in Mountain Pass wieder in Betrieb genommen, nachdem sie 2002 wegen Unrentabilität geschlossen wurde. Die Umweltauflagen in den USA hatten die Kosten für den Abbau der Seltenen Erdenmetallen so in die Höhe schnellen lassen, dass er sich nicht rentabel umsetzen ließ. Mit dem Steigen der Preise für die Seltenen Erdenmetalle hat sich der Abbau auch in den USA wieder gelohnt. Auch in Australien begann man am Bergbaugebiet Mount Weld weitere bergbauliche Erschließungen vorzunehmen. Wenn die Chinesen jetzt wieder die Preise senken, werden diese Projekte unrentabel. Die haben sich nur rentiert als die Preise noch hoch waren. Beschaffung aktuell: Wieso können die Chinesen zu wesentlich günstigeren Preisen Abbau betreiben? Sextl: Das Problem ist, dass mit dem Gewinnen von Seltenen Erden auch andere, gefährliche Elemente anfallen wie zum Beispiel radioaktives Thorium. Das birgt Gefahren, mit 10 Beschaffung aktuell 2015 05 Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky (l.) und Prof. Dr. Gerhard Sextl im Gespräch über Seltene Erden. Prof. Bogaschewsky ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre der Uni Würzburg. Prof. Sextl hat den Lehrstuhl für chemische Technologie der Materialsynthese an der Julius-Maximilians-Universität inne und leitet das Fraunhoferinstitut für Silicatforschung (ISC). denen man umgehen muss. In der westlichen Welt gibt es deswegen hohe Umweltauflagen und damit steigt der Aufwand beziehungsweise die Kosten, um diese Minen zu betreiben. Schließlich kann man die Radioaktivität nicht einfach in die Umwelt lassen. In vielen Betrieben in China spielen leider der Arbeits- und Umweltschutz eine untergeordnete Rolle. Das wird klar, wenn man sich Bilder aus chinesischen rohstoffgewinnenden Betrieben anschaut. Entsprechend niedrig sind die Produktionskosten im Vergleich zu den westlichen Ländern. Jetzt gibt es Überlegungen in der westlichen Welt, Minen wieder zu schließen, weil sie aufgrund der anhaltend niedrigen Preise unrentabel werden. Damit wird sich die Monopolsituation der Chinesen wieder festigen. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky: Zur Preisentwicklung muss man zusätzlich Folgendes beachten: 2014 sind die Rohstoffpreise teilweise stark zurückgegangen. Dies ist nicht nur auf eine geringere reale Nachfrage zurückzuführen. Es gab auch ein erheblich geringeres Interesse der Spekulanten, da für diese niedrigpreisige Commodities eher uninteressant sind. So gingen die Preise unnatürlich stark zurück. Ein weiterer Grund ist, dass sie davor unnatürlich stark erhöht waren – eben durch das starke Interesse der Börsenspekulanten. Was ein realer, fairer Preis ist, ist eine strittige und letztlich theoretische Frage. Sobald die Nachfrage wieder anzieht, werden diese Rohstoffe als Spekulationsobjekte wieder interessant werden und der Preisanstieg entsprechend – unter Umständen erheblich – beschleunigt. Beschaffung aktuell: Wenn zukünftig überall Umweltaspekte berücksichtigt werden würden, müssten auch die Chinesen mit dem Preis hoch gehen? Sextl: Genau. Dann ginge der Preis wieder hoch und es würde sich auch für die westliche Welt lohnen, sogar neue Minen zu generieren. Aber die aktuellen Preise decken die Kosten einer nachhaltigen, umweltgerechten Minenproduktion nicht. Bogaschewsky: In China gibt es Pläne, nach denen eine Reihe illegaler Minen geschlossen und zu wenigen größeren staatsgelenkten MANAGEMENT Konzernen zusammengeführt werden sollen. Damit soll die Gewinnung von Rohstoffen mehr in die staatliche Hand gebracht werden. Ein Ziel der chinesischen Regierung ist, die Umweltprobleme in den Griff zu bekommen. Das ist allerdings in diesem riesigen Land ein sehr schwer beherrschbares Thema. Auch wenn die chinesische Regierung sich darum sehr bemüht, braucht es Zeit bis sich auch in der hintersten Provinz dieses Umweltbewusstsein durchsetzt. Beschaffung aktuell: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Industrie insbesondere die Einkäufer? Bogaschewsky: Wenn man mit Einkäufern in Deutschland spricht, kommt häufig das Argument: „Wir kaufen überhaupt keine Rohstoffe.“ Aber wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass in den Stanzbiegeteilen, Schweißbaugruppen, Gussteilen und Elektromotoren, die hier gekauft werden, genau diese Rohstoffe enthalten sind. Und so ist auch der Einkauf hier von den Preisschwankungen abhängig. Das ist „ ein Grund, warum es so wichtig ist, dass der Einkauf bereits bei der Produktneuentwicklung in cross-funktionale Teams miteingebunden Sextl: 2012 betrug die jährliche Produktion der Seltenen Erden 10 000 Tonnen. Die grundsätzlich vorhandenen Reserven, die man kennt, liegen bei 110 Millionen Tonnen. Auf Basis der heutigen Produktionsmengen reichen diese Reserven für weitere 1000 Jahre. Mit dem Steigen der Preise für die Seltenen Erdenmetalle hat sich der Abbau auch in den USA wieder gelohnt.“ Prof. Dr. Gerhard Sextl wird. Er kann dann bereits in einem frühen Stadium darauf hinweisen, dass, wenn bestimmte Stoffe in einem Produkt enthalten sind, diese absehbar viel teurer eingekauft werden müssen als heute. Die Chancen cross-funktionaler Entwicklungsteams werden heute noch viel zu selten genutzt. Auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten, die noch näher an der Versorgung mit den kritischen Stoffen sind, gilt es, noch zu verstärken. Hier liegt die Chance des Einkaufs, sich stärker einzubringen. Oft nicht zu sehen. Die Fragen lauten: Wie hoch ist der Aufwand, um diese Reserven zu gewinnen, und wie hoch sind die Produktionskosten für die Gewinnung. China hat die sehr guten Lagerstätten mit hohen Gehalten an diesen Metallen. Viele andere Länder haben zwar auch noch Re- Die Leistung unübersehbar. Pufferfunktion ® Mink Bubble-Brush Absolute Dichte So flexibel kann absolute Dichtheit sein. SENSATIONELLE DOPPELFUNKTION !" #$% &'( % )*+ , -) . [email protected] Gewusst wie... /- *0+1!23*"43536' 78.9:;<5=42>2:5325? @ 8 Think Mink! ® www.mink-buersten.com MANAGEMENT serven, die aber ungünstiger verteilt oder deren Gehalte niedrig sind. Und was ist man bereit für die Gewinnung der Rohstoffe zu zahlen? Es gibt riesige Mengen, die sich nicht wirtschaftlich heben lassen. Beschaffung aktuell: Heißt das, dass die Seltenen Erden gar nicht wirklich selten sind? Muss sich der Einkauf also keine Sorgen machen? Bogaschewsky: Auch wenn wir zurzeit kein akutes Problem mit Rohstoffpreisen haben, kann es aber in Kürze ganz anders aussehen. Und man sollte sich jetzt strategisch darauf vorbereiten. Das ist wie ein ganz langsamer, schwerer Tanker, auf dem wir unterwegs sind und mit dem wir einen Kurswechsel vornehmen wollen. Wir haben jetzt das Glück, dass wir diese Zeit für das Wendemanöver haben. „ Auch wenn wir zurzeit kein akutes Problem mit Rohstoffpreisen haben, kann es aber in Kürze ganz anderes aussehen. Und man sollte sich jetzt strategisch darauf vorbereiten.“ Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky Sextl: Diese Metalle heißen zwar so, Seltene Erden sind aber nicht wirklich knapp. Nur die Konzentration in den Erzen ist gering. Deswegen ist die Gewinnung sehr aufwändig. Man benötigt sehr viel Energie und produziert eine noch größere Menge Abfallstoffe. Bogaschewsky: Es wird viel über Reichweite und die wirtschaftliche Komponente gesprochen, aber die ökologische Komponente ist auch wichtig. Die Erschließung der Ölfelder in der Arktis und Antarktis sowie die Erschließung von Tiefseevorkommen sind nicht nur sehr teuer, sondern bergen Umweltrisiken, die man nicht außer Acht lassen kann. Wer ist bereit, dieses Umweltrisiko zu tragen und dafür im Zweifelsfall geradezustehen? Sextl: 1980 waren zur Herstellung von Elektronikkomponenten gerade mal 12 Elemente notwendig. 1990 waren es schon 16, und seit 2000 benötigen wir quasi das gesamte Periodensystem: 60 Elemente. Das ist alles, was das Periodensystem hergibt. Der Rest ist radioaktiv, oder es sind Alkalimetalle, die hoch reaktiv sind oder Elemente, die hochtoxisch sind oder bei Raumtemperatur Gase sind. Gleichzeitig nimmt unsere Produktvielfalt stark zu und die Weltbevölkerung wächst 12 Beschaffung aktuell 2015 05 drastisch. Es gibt viele Länder, die am Wohlstand teilhaben wollen. Damit erhöht sich auch die Rohstoffentnahme. Wir buddeln immer größere Löcher in die Erde. Wenn man diese Entwicklung auf das Jahr 2050 hochrechnet, bräuchten wir eigentlich zwei Erden. Bogaschewsky: Darauf muss man sich in der Industrie einstellen und Alternativen finden. Aber dann reden wir von Projekten, die Jahrzehnte dauern können. Deswegen ist jetzt die Zeit gekommen, Vorsorge zu treffen, damit kritische Knappheiten, die so wie das Amen in der Kirche kommen werden, uns nicht hart treffen. Beschaffung aktuell: Woher werden die Hightech-Rohstoffe der Zukunft herkommen? Sextl: Wir forschen in Richtung Substitution von Seltenen Erdmetallen. Diese Metalle werden in großen Mengen zum Beispiel für die Energieerzeugung mit Windkrafträdern gebraucht. So eine Windkraftanlage benötigt in der Regel 600 kg Magnetmaterial, nämlich Neodym-Eisen-Bor. Dafür sind ungefähr 140 bis 150 kg Neodym notwendig. Die Elektromobilität ist ebenfalls stark von den Seltenen Erdmetallen abhängig, denn Hochleistungsmagnete benötigen diese Elemente und nicht nur als sogenannte „Gewürz“-Metalle. Unsere Hightech-Industrie benötigt diese Rohstoffe in großen Mengen. Beispiel Auto: Hier hat man heute mehrere Hundert verschiedene magnetgetriebene Elektromotoren. Diese steuern Klappen, heben Fenster und vieles mehr. Diese kleinen und leistungsfähigen Antriebe benötigen Magnetmaterialien. Wir forschen, um diese Magnetmaterialien zu substituieren. Das heißt, wir wollen Materialien entwickeln, die mechanische Arbeit verrichten können, ohne dass sie Magnete benötigen und ohne dass es einer Drehbewegung bedarf. Dazu gehören beispielsweise auch dielektrische ElastomerAktoren. Zusätzlich versuchen wir auch Magnetmaterialien zu entwickeln, die mit weniger Seltenen Erdmaterialien auskommen, oder sogar frei davon sind. Beschaffung aktuell: Welche Rolle spielt dabei Recycling? Sextl: Zurzeit werden nur wenige Metalle recycelt. Vieles geht in den Müll. Damit wird der Vergeudung Vorschub geleistet. Die westliche Bevölkerung kauft Elektronikprodukte in großen Mengen. Aber nach zwei bis drei Jahren will man schon wieder was Neues, weil das alte Gerät nicht die Funktionalität hat, die man gerne hätte. Man schmeißt es weg. Ich sage, dass sind billige Rohstoffe. Auf diese Weise bekommen wir Rohstoffe ins Land, die wir nutzen sollten und müssen. Wir müssen uns überlegen, was man mit den gebrauchten Elektronikgeräten macht. Die könnte man auch als Rohstoffquelle nutzen. Zurzeit wird der sogenannte Elektroschrott nach Afrika, Indien oder andere Länder exportiert. Dort wird vielleicht noch Kupfer, Gold und Silber wiedergewonnen. Aber die restlichen Elemente, die da noch in kleinen Mengen vorhanden sind, landen auf dem Müll. Rohstoffarme Länder wie Deutschland müssen sich überlegen, wie sie die Wertstoffkreisläufe schließen. Ressourcen gebrauchen und nicht verbrauchen, sollte das Motto lauten. Doch zurzeit verbrauchen wir immer noch mehr wertvolle Stoffe. Beschaffung aktuell: Wie sieht Ihre Forschung dazu aus? Sextl: Wir haben in Alzenau und Hanau Projektgruppen gegründet. Dort beschäftigen wir uns unter anderem mit Technologien für Rohstoffgewinnung und Recycling. Da geht es um zukünftige Recyclingtechnologien – ich spreche in diesem Zusammenhang gerne von Recycling 2.0 oder Smart Recycling. Um das, was heute noch nicht gemacht wird, was aber dringend gebraucht wird, um die kritischen Metalle auch in der Zukunft noch verfügbar zu haben. Eine Gruppe beschäftigt sich mit der Substitution von Funktionsmaterialien. Immer dort, wo eine Ressource knapp wird, muss man sich überlegen, was es für Alternativen gibt. Beispiel: In einem Handy gibt es ganz bestimmte Bauteile, die Funktionen ermöglichen. Diese Bauteile beinhalten seltene und kritische Elemente. Und wenn man diese nicht mehr hat, kann man auch diese Bauteile nicht mehr herstellen. Man muss andere Funktionsmaterialien finden, um die, die seltene Elemente enthalten, ersetzen zu können. Das ist ein schwieriger Prozess. ... In der nächsten Ausgabe von Beschaffung aktuell im Juni lesen Sie, was Unternehmen tun können, um zukünftig unabhängiger von den Importen der Seltenen Erden zu werden. Typisch Ford: ein echtes Multitalent DER NEUE FORD FOCUS TURNIER Mit Ford Lease 1 machen Sie Ihre Mitarbeiter problemlos mobil: gut für den Job, bestens für die Motivation. Mehr Information unter: ford-firmenkunden.de € 189,- (€ 224,91) netto 2–3 brutto 2–3 Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis. Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): 3,9 (innerorts), 3,1 (außerorts), 3,4 (kombiniert). CO2-Emissionen: 88 g/km (kombiniert). 1 Ford Lease ist ein Produkt der ALD Auto Leasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg. Angebot gilt bei Vertragsabschluss bis 30.06.2015 und nur für Gewerbekunden (ausgeschlossen sind Großkunden mit Ford Rahmenvertrag sowie gewerbliche Sonderabnehmer, wie z. B. Taxi, Fahrschulen, Behörden). 2 Das Technik-Service-Paket enthält Wartungs- und Inspektionsarbeiten sowie alle anfallenden Verschleißreparaturen in vereinbartem Umfang und die Kosten für HU/AU. Die HU wird von einer staatl. anerkannten Prüfstelle durchgeführt. Details und Ausschlüsse zu allen Services entnehmen Sie bitte unserer ausführlichen Produktbeschreibung. Nur erhältlich im Rahmen eines Ford Lease Vertrags. 3 Leasingrate auf Basis einer UPE von € 20.105,04 netto (€ 23.925,00 brutto) für einen Ford Focus Turnier Trend, 1,5-l-TDCi, 77 kW (105 PS), 36 Monate Laufzeit und 45.000 km Gesamtlaufleistung, zzgl. Überführungskosten. MANAGEMENT Knorr-Bremse organisiert Einkauf global Neues Einkaufscontrollingsystem schafft Transparenz und zeigt Einsparpotenziale Einkäufer brauchen die richtigen Werkzeuge, um strategisch arbeiten und Kosten langfristig senken zu können. Reduziert der Einkauf die Ausgaben um nur ein Prozent, kann das den Jahresgewinn um bis zu 20 Prozent steigern. Grundlage dafür sind transparente Daten und ein professionelles Einkaufscontrollingsystem. Business Warehouse. Analysen liefen, wie in vielen anderen Unternehmen auch, Excelbasiert und waren damit aufgrund der umfangreichen – mangels hinterlegter Formeln und schlüssiger Auswertungsmöglichkeiten – manuellen Arbeiten verhältnismäßig aufwendig. Und bei jeder Analyse mussten die Einkäufer von vorne anfangen. Darunter litt auch die Vergleichbarkeit. Um die neue, globale Einkaufsorganisation zielgerichtet steuern und Potenziale nutzen zu können, entschied sich Knorr-Bremse für ein neues Einkaufscontrollingsystem. „Ursprünglich wollten wir eine interne Lösung auf Basis des Business W ir wollten Transparenz hinsichtlich der Veränderungen der Kostensituation, und wir wollten Einsparpotenziale identifizieren – dafür braucht es eine geeignete Datenbasis aus genau einem System, das auch passende Analyse- und Auswertungsmöglichkeiten bietet und Zusammenhänge abbildet“, erklärt Thomas Kuchler, Global Category Manager Rubber bei Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH. Der weltweit Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge mit einem Umsatz von 5,2 Mrd. Euro und Hauptsitz in München ist heute an über 100 Standorten in 29 Ländern vertreten und hat im vergangenen Jahr den Einkauf neu strukturiert: „Seit Anfang 2014 ist der Einkauf nicht mehr regional, sondern global gesteuert“, so Kuchler. Die Category Manager sind jetzt im KnorrBremse-Konzern für einzelne Warengruppen und damit für das gesamte Einkaufsvolumen verantwortlich. Diese neue Struktur schafft erhebliche – zu identifizierende – Einsparpotenziale über Volumenbündelung, Rohmaterialkonsolidierung und die Konzentration auf strategische Lieferanten. Außerdem bietet sie die Möglichkeit zur Absicherung von Risiken. Kommen die Daten für Reportings und Analysen aber immer wieder aus unterschiedlichen Quellen, sind sie nur schwer vergleichbar und Unternehmen wie Knorr-Bremse können Potenziale nicht ausschöpfen. Bisher nutzte Knorr-Bremse im Einkauf eine Access-Lösung zum Reporting sowie ein SAP 14 Beschaffung aktuell 2015 05 Durchschnittspreis anzeigen sowie Materialteuerungszuschläge herunterbrechen können. „Unsere Preise setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: Beispielsweise Teilepreis plus Rohmaterialpreis – wenn sich dann die Rohmaterialpreise auf dem Markt ändern und ein Teil nur deswegen entsprechend teurer oder billiger wird, soll das System dies darstellen. Das Gleiche gilt für Währungseinflüsse. Wir wollen die Auswirkungen solcher Preisänderungen klar nachvollziehen können“, erklärt Kuchler. Gefordert war zudem, dass die neue Lösung Vorgänger-/Nachfolger-Beziehungen abbildet und mit verschiedenen WährunKnorr-Bremse, Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge, hat seinen Einkauf neu strukturiert. Warehouse entwickeln, haben dann aber festgestellt, dass der Aufwand viel zu groß ist“, erinnert sich Kuchler. Deshalb nahm KnorrBremse verschiedene Einkaufscontrollingsysteme unter die Lupe. AUSWERTUNGEN PER KNOPFDRUCK. Die zentrale Anforderung an das neue System: Es sollte die Daten vernünftig konsolidieren, maximale Transparenz schaffen und auf dieser Basis Sparpotenziale identifizieren. Da der KnorrBremse-Einkauf global aufgestellt ist, musste der Zugriff natürlich von überall auf der Welt möglich sein. Von besonderem Interesse waren auch automatische Einsparungsberechnungen und umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten: Die Lösung sollte beispielsweise Preisveränderungen zum letzten Preis des Vorjahres und Preisveränderungen zum gen nutzbar ist. Eine Downloadmöglichkeit, um Berichte in Excel nachzubearbeiten, war ebenfalls gewünscht. „Infrage kam für uns nur eine Standardlösung. Zwar bieten viele Hersteller individuell gestaltete Software, die aber einen enormen Einführungsaufwand und einen erheblichen Pflegebedarf haben“, so der Einkaufsexperte. „Wir wollten ein System, das zügig einsatzbereit ist.“ Nach Ausschreibung und Testphase erfüllte nur das Einkaufscontrollingsystem von Softconcis die Anforderungen komplett. Die einfach zu bedienende Weboberfläche von WebCIS hat sofort überzeugt: „Die Usability ist wirklich gut. Die gesamte Oberfläche ist sehr viel einfacher zu handhaben als die der Vorgängerlösung. Die Zusammenfassung der Daten über alle Standorte hinweg ist ein echter Mehrwert für uns – wir können jetzt per MANAGEMENT Weltweit hat Knorr-Bremse 100 Standorte in 29 Ländern. (Fotos: Knorr-Bremse) Knopfdruck globale Auswertungen machen“, zeigt sich Kuchler zufrieden. „Wichtig war für uns auch, dass Softconcis uns im 3-Tage-Test einen glaubwürdigen Nachweis geliefert hat, dass die Implementierung kurzfristig möglich ist; denn der Zeitplan von nur neun Monaten ließ wenig Spielraum für Fehlerbehebung und Entwicklungsarbeit.“ ZENTRALES STEUERUNGSINSTRUMENT. WebCIS ist jetzt das zentrale Steuerungsinstrument für den Knorr-Bremse-Einkauf. Es stellt vollkommene Transparenz her, konsolidiert die Daten, identifiziert Einsparpotenziale sowie Materialkostentreiber und ist das Fundament für strategisches Arbeiten. Einkäufer greifen einfach über ihren Webbrowser von überall auf der Welt auf das System zu und arbeiten mit „ihrer“ Währung. Es lassen sich sämtliche wichtige Entwicklungen darstellen und analysieren und somit bei Bedarf direkt entsprechende Maßnahmen einleiten. „Softconcis schafft die Transparenz, die zur Steuerung dieser Einkaufsorganisation notwendig ist: Einkaufsvolumina, Preisentwicklung sowie Verantwortlichkeiten werden weltweit abgebildet und können damit gesteuert werden“, erklärt Einkaufsexperte Kuchler. Die Lösung ermöglicht zudem einen schnellen Zugriff auf einkaufsrelevante Daten und das Erstellen von standardisierten Analysen. So können Auswertungen zentral entwickelt und den Einkäufern und Controllern dezentral zur Verfügung gestellt werden – etwa über Volu- menveränderungen, unterschiedliche Preisniveaus auf Bauteilebene sowie Veränderung und Wirkung von Materialteuerungszuschlägen. Mit dem Modul „Einkaufsanalyse“ kann KnorrBremse Lieferanten benchmarken, Kostentreiber identifizieren, Verhandlungen vorbereiten, Einkaufsgruppen auswerten, die Rahmenvertragsnutzung überprüfen sowie die Kostenentwicklung von Lieferanten, Materialgruppen und Teilen messen und verbessern. „Es kam vor, dass Lieferanten in verschiedenen Regionen für die gleichen Teile unterschiedliche Preise verlangten – das Softconcis-System deckt sofort auf, für welche Teile mehr als ein Preis existiert“, so Kuchler. „Zudem können wir uns über das Modul per Mausklick anzeigen lassen, wie sich zum Beispiel die Preise eines Lieferanten oder eines Bauteils in den letzten Jahren entwickelt haben; oder auch einen Preisvergleich für ein Bauteil von verschiedenen Lieferanten anstellen. Das System liefert uns immer wieder Ansatzpunkte, um mit den Lieferanten zu sprechen“. DIE EINKAUFSCONTROLLINGLÖSUNG bietet insgesamt mehr als 250 fertige AnalyseModelle und Kennzahlen, die sich individuell modifizieren lassen. Kuchler erklärt: „Für unsere Controller haben wir ein StandardDashboard entwickelt, mit dem Materialteuerungszuschläge und deren Auswirkung nachverfolgt werden können. Zudem nutzen wir ein eigenentwickeltes Dashboard als Lieferan- tenüberblick, das das EK-Volumen der vergangenen Jahre, belieferte Werke, ABC-Analysen der Teilenummern, Preisentwicklungen sowie Preisentwicklung und Volumen der A-Teile darstellt.“ „Die Einkaufscontrollinglösung wird sich bis Ende dieses Jahres amortisieren – nicht zuletzt dank der Potenziale, die durch die globale Zusammenarbeit mit den Werken in Brasilien, USA, Europa, China, Indien und Japan entstanden sind und jetzt mithilfe von WebCIS identifiziert und gehoben werden können“, so Kuchler. Konzernweit nutzen circa 80 Anwender das System sehr intensiv. „Ein erfahrener Kollege kam auf mich zu und meinte, er habe noch nie mit einem so guten System gearbeitet“, erinnert sich Kuchler und resümiert: „Insgesamt ist die Lösung sehr performant, einfach handhabbar, selbsterklärend, und wir haben rundweg positive Erfahrungen damit gemacht.“ Deshalb laufen derzeit die Planungen für einen weiteren Ausbau des Systems: Das Modul ‚Einkaufsplanung‘ befindet sich momentan noch in der Testphase und soll bis Ende des Jahres implementiert sein. Der Autor Dietmar Schild, Projektleiter Softconcis, Oberhaching Beschaffung aktuell 2015 05 15 MANAGEMENT Wertmanagement bei Top-Unternehmen Integriertes Kostenmanagement Sollte das Kostenmanagement nur Dienstleister des Einkaufs oder von diesem ein Stück weit unabhängig positioniert sein? Welches Modell ermöglicht die bessere Potenzialausschöpfung: die klassische Organisationsstruktur oder ein „Kompetenz- „ zentrum Kostenmanagement“, das im Zusammenspiel mit Entwicklung, Einkauf und Finanzen integrierte Lösungen bewirkt? Diesen Fragen ist die Polarixpartner GmbH im Rahmen einer Studie unter den TOPs der fertigenden Industrie nachgegangen. R und 50 Prozent der OEMs sind mit ihrem Kostenmanagement unzufrieden. Das hat eine Studie der Managementberatung Polarixpartner GmbH ergeben. Befragt worden sind Führungskräfte von Unternehmen der Branchen Automotive, Maschinenbau, Luftfahrtechnik und Rüstung mit jeweils über einer Milliarde Euro Jahresumsatz. Die Ergebnisse bleiben hinter dem selbstgestellten Anspruch an ManagementQualität weit zurück. Integrierte Steuerungsund Optimierungsstrategien werden nur begrenzt verfolgt. MAN KONZENTRIERT SICH auf Teile- und Werkzeugkosten und vernachlässigt die Produktentwicklung. Knapp ein Drittel setzt kein Value Analysis/Value Engineering ein, obwohl hier der größte Einfluss auf die Kosten genommen werden könnte. Auch bei den Management-Tools existieren Defizite. Hebel der Produktwertgestaltung in der frühen Phase wie Modularisierung oder Funktionskostenoptimierung werden nur von einem Viertel der Unternehmen genutzt, die klassischen Vorgehensweisen Cost-Break-Down- und Bottom-up-Kosten-Analysen von mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen. Polarixpartner-Geschäftsführer Markus Wiederstein. „Erstaunlicherweise besteht bei Deutschlands Industrieelite ein ebenso großes Gefälle in Punkto Know-how, Strategie und operativer Umsetzung wie wir es bisher aus der Befragung mittelständischer und kleinerer Unternehmen kannten.“ Üblicherweise sind Effizienzstudien auf einzelne Unternehmensfunktionen begrenzt und von einem starken positiven Eigenbild der Akteure – zum Beispiel der Einkäufer – geprägt. Die Lage wird aus der Innensicht oft besser dargestellt, als sie es tatsächlich ist. In diesem Fall wurden aber Einkäufer, Entwickler, Controller und Kostenmanager gleichzeitig befragt, um systemische Divergenzen auf- 16 Beschaffung aktuell 2015 05 Der Fokus liegt auf der Vergabephase und auf Einsparungen bei der laufenden Serie. Hebel der Produktwertgestaltung sind nur limitiert einsetzbar und Optimierungen etwa bei Werkzeugen kaum wirtschaftlich.“ Polarixpartner-Geschäftsführer Markus Wiederstein. zuspüren. Diese bestehen ganz offensichtlich: Fachabteilungen desselben Unternehmens beurteilten die Situation zum Teil diametral unterschiedlich. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Es existieren keine einheitlichen Definitionen von Zielen, Prozessen und Kennzahlen. Nicht einmal das, obwohl das Kostenmanagement seit Jahren stets ganz oben auf der CFO-Agenda steht. Deshalb ist der Frage nachgegangen, ob das Kostenmanagement aufgrund seiner Positionierung in den Unternehmen überhaupt in der Lage ist, effizient im Sinne einer Corporate Performance zu agieren. In 45 Prozent der OEMs ist die Funktion beim Einkauf angesiedelt. Hier sind die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Wiederstein: „Der Fokus liegt auf der Vergabephase und auf Einsparungen bei der laufenden Serie. Hebel der Produktwertgestaltung sind nur limitiert einsetzbar und Optimierungen etwa bei Werkzeugen kaum wirtschaftlich.“ Zudem bestehen Akzeptanzprobleme. Das Kostenmanagement wird sehr häufig als Einkaufsinitiative oder als Dienstleister des Einkaufs – sozusagen als Erfüllungsgehilfe wahrgenommen und wird blockiert, selbst wenn es mit bereichsübergreifenden Befugnissen ausgestattet sein sollte. ALS ALTERNATIVMODELL beschreibt Wiederstein ein „Kostenmanagement als unabhängiges Kompetenzzentrum, das im Zusammenspiel mit der Entwicklung, dem Einkauf und den Finanzen integrierte Lösungen ermöglicht“. In rund 20 Prozent der befragten Unternehmen ist das Kostenmanagement eine Stabsfunktion des Vorstands beziehungsweise der Geschäftsführung oder dem CFO zugeordnet. Dort, wo der Kostenmanager sozusagen „Koch statt Kellner“ ist, fällt die kritische crossfunktionale Bewertung deutlich besser aus. Fortsetzung auf Seite 18 WIR prüfen nicht nach Ihren Vorgaben, sondern noch genauer. Kristijan Cukelj, Qualitätsmanagement „In unserem Geschäft sind zuverlässige Qualität und Präzision einfach alles. Und damit unsere Kunden auf den Mikrometer genau das bekommen, was sie brauchen, setzen wir bei der Kontrolle unserer Produkte auf allerhöchste Standards. Dafür steht nicht nur unser zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem, z. B. nach EN 1090 oder der Automotive-Zertifizierung TS 16494, sondern dafür stehe auch ich mit meiner täglichen Arbeit.“ www.kloecknerdeutschland.de Jetzt zum Download WIR MACHEN DEN MEHRWERT. MANAGEMENT „ Beschaffung aktuell befragte Einkaufspraktiker: Welche Modelle ermöglichen die bessere Potenzialausschöpfung? Ein unabhängiges Kostenmanagement ist effektiver und bringt eher Impulse, die aufgegriffen bzw. umgesetzt werden können. Das Zusammenspiel der einzelnen Bereiche wird durch sanften Druck von außen gefördert. Der Wertanalyse wird in der Zukunft eine größere Bedeutung zukommen, und zwar nicht nur im Einkauf. Wichtig ist es nicht nur die bestehenden Produkte einer Wertanalyse zu unterziehen, sondern auch die in der Entwicklung befindlichen.“ Uwe Hatwieger, Leiter Einkauf, Hainbuch GmbH Uwe Hatwieger, Leiter Einkauf, Hainbuch GmbH schnittliche Betriebsergebnisse zu erzielen.“ Hanno Hildebrandt, Leiter Einkauf, Aerzener Maschinenfabrik GmbH Hanno Hildebrandt, Leiter Einkauf, Aerzener Maschinenfabrik GmbH „ Das Kostenmanagement sollte Dienstleister für Einkaufskollegen sein, zugleich aber unabhängig agieren und die endgültige Entscheidung treffen können, ‚ob ja oder nein‘. Wir bauen zurzeit ein Kompetenzzentrum auf. Die Umsetzung erfolgt im April 2015. VA/VE ist eine Pflichtmaßnahme für jedes Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies betrifft grundsätzlich alle Prozesse im Einkauf.“ Václav Vetrák, Manager Cost Engineering/ Osram GmbH Ich finde ein Kompetenzzentrum eine gute Idee. Ein übergeordneter Blick auf alle Finanzaspekte ist für die Weiterentwicklung förderlich. Es ist sinnvoll, die Führungskräfte auf gemeinsame Ziele zu fokussieren und damit die Kostenführerschaft nach vorne zu treiben. Ich halte VA/VE für einen weitaus größeren Hebel als die klassische Preisverhandlung/-reduzierung. Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, haben erheblich größere Chancen, auf lange Sicht überdurch- 18 Beschaffung aktuell 2015 05 Studienergebnisse Ungenutzte Potenziale Das Kostenmanagement sollte alle Bereiche entlang der Wertschöpfungskette erfassen. Daher muss es eine integrative Kompetenz über die komplette Kette besitzen, was sich aus meiner Sicht am besten durch einen „Kompetenzzentrumsansatz“ abbilden lässt. Je nach Bedarf kann man durch die Stärkung einer Funktion die Ausrichtung auf die Notwendigkeiten des Unternehmens anpassen.“ Dr. Norbert Flüggen, Chief Sourcing Officer, Altana AG „ „ „ gegen sehr viel Wert auf die Strukturen, agieren sehr linienorientiert und sind auf Umsetzungseffizienz getrimmt. Im erfolgreichen VA/VE geht es vor allem um die interdisziplinäre Teamfähigkeit. Die Fähigkeit dazu steht in einem direkten Zusammenhang mit der Unternehmensleitkultur.“ Bernd Reisacher, Vice President Group Procurement, Kaba AG Dr. Norbert Flüggen, Chief Sourcing Officer, Altana AG · · · · · · · Unternehmen, die eine positiv gelebte Matrixorganisation etabliert haben, über eine gute Balance von Top-Down und Bottom-Up verfügen, machen sich weniger Gedanken um eine Organisationstruktur vielmehr aber um deren Fähigkeiten. Klassisch und hierarchisch geführte Unternehmen legen daBernd Reisacher, Vice President Group Procurement, Kaba AG · 22 Prozent der Unternehmen schätzen ihr Kostenmanagement als sehr gut ein. Dies sind hauptsächlich Automobilhersteller und -zulieferer. Der Maschinen- und Anlagenbau zieht „lernend nach“ und baut seine Kostenmanagement-Ressourcen aus. Nur 40 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich mit einer Optimierung der Supply Chain (doppelte OverheadBeaufschlagung, Best Cost Country). Aufgrund des starken Einkaufsfokus bleiben In- und Outsourcing-Potenziale weitgehend ungenutzt. Nur knapp 60 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich mit der Optimierung der Werkzeugkosten. 73 Prozent der befragten Unternehmen haben die Entwicklungskosten kaum oder gar nicht im Blick. Gleiches gilt für die Investitionskosten (Anlagenbeschaffung etc.). Branchen mit geringen Produkt-Stückzahlen legen kaum Wert auf eine Optimierung der Einmalkosten (Werkzeuge, Entwicklung, Investitionen). In vielen Unternehmen besteht ein Akzeptanzproblem (Kostenmanagement = Dienstleister des Einkaufs). Zudem divergiert das Selbstbild zur tatsächlichen Lage und zu den oft bescheidenen Fortschritten. Mehr als zwei Drittel der Führungskräfte sehen Handlungsbedarf im Wissensmanagement. Quelle: Studie „Wert- und Kostenmanagement bei den TOP-Unternehmen“/Polarixpartner, 2015 Der Autor Manfred Godek, Jounalist, Monheim Bei Berufskleidung können Sie entspannt durchatmen. WIR MANAGEN DAS www.mewa.de Das Berufskleidungssystem als Video MANAGEMENT Transparente Lieferketten, reibungslose Ersatzteilversorgung Management ohne Excel und E-Mail Wie ist es möglich, dass wir heute in Sekunden den Aufenthaltsort einer Onlinebestellung auf dem Postweg live nachverfolgen können, aber nicht wissen, wo sich eine tonnenschwere, gelbe Baumaschine befindet, die einige Millionen Euro kostet? Diese Frage war der Ausgangspunkt für eine grundsätzliche Optimierung der globalen Lieferkette beim Baumaschinenhersteller Caterpillar. Am Ende des Prozesses steht eine moderne, cloudbasierte Supply-Chain-Plattform, die dafür sorgt, dass es auch auf den entlegensten Baustellen nie zum Stillstand kommt. Caterpillar Inc. ist der weltgrößte Hersteller von Baumaschinen mit Hauptsitz in Peoria, Illinois. Neben Baumaschinen stellt Caterpillar auch schnell- und mittelschnelllaufende Diesel- und Gasmotoren und Industriegasturbinen her. J eder kennt sie: die großen gelben Bauund Bergbaumaschinen von Caterpillar. Sie sind beispielsweise überall dort im Einsatz, wo es gilt wertschöpfende Infrastruktur aufzubauen: Gebäude, Straßen, aber auch Talsperren und Kraftwerke, Bergbauanlagen oder Fabriken. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Kunden ganz besonders dort auf Caterpillar-Maschinen setzen, wo die Infrastruktur noch nicht vorhanden ist. Die Versorgung mit Ersatzteilen ist dort in vielen Fällen projektkritisch: Steht die Maschine, steht die ganze Baustelle. Verzögerungen wären die Folge. KOMPLEXE BESCHAFFUNGSKETTEN. Großbaustellen sind aber nur ein Beispiel, wie wichtig die Versorgung mit Ersatzteilen ist. Schlanke Just-in-time-Produktionsprozesse, schlanke Lager, ein weltweites Netz aus Zulieferern prägen das moderne Lieferkettenmanagement. Und je stärker die Vernetzung, desto größer ist das Risiko, dass Ausfälle bei einem Partner sich auch auf die anderen auswirken. Diesem Risiko 20 Beschaffung aktuell 2015 05 kann kein Unternehmen entgehen, aber durch die Nutzung einer gemeinsamen Plattform erreichen Supply-Chain-Verantwortliche Transparenz und Agilität – die beiden wichtigen Erfolgsfaktoren im globalen Wettbewerb. Eine Zahl verdeutlicht die Bedeutung von Transparenz und Agilität ganz besonders: Auf 80 Prozent der relevanten Lieferkettendaten haben die Unternehmen keinen Zugriff. Sie liegen bei Lieferanten, Logistikdienstleistern oder Händlern. Die Unternehmen agieren oftmals im Blindflug, sehen Störungen zu spät und können nicht effektiv reagieren. Aber auch ohne Störungen sind Lieferkettenprozesse komplex genug. Bei Caterpillar zum Beispiel bestand eine der Herausforderungen darin, dass Teile für ein Fahrzeug aus zwei Fabriken in den USA und einer aus Mexico aus zolltechnischen Gründen in einer Ladung nach Südamerika verschifft werden mussten. Neben eigenen Vorteilen steht bei Caterpillar aber vor allem eines im Vordergrund. Das Versprechen, das Caterpillar seinen Kunden gibt: in 48 Stunden ist das Ersatzteil vor Ort – egal, wo die Baustelle ist; das Stadion in Brasilien, der Staudamm in China, Minen in Südafrika. Kundenwünsche sind in vielen Branchen der Treiber für ausgefeilte Logistiklösungen. Eine Umfrage der Bundesvereinigung Logistik unter Branchenexperten hat ergeben: Bei 63 Prozent der Unternehmen sind es die Anforderungen des Kunden, die Lieferketten komplexer machen. Caterpillar reagierte auf den Bedarf beim Kunden nach einer gesicherten, schnellen Ersatzteilversorgung, indem es ein Hub-andSpoke-Logistiknetzwerk für Maschinen und vor allem für die Ersatzteile aufbaute. Aber das Ergebnis zeigte, dass ohne End-to-End-Transparenz im Liefernetzwerk die Bemühungen nicht genug waren: Die Transitzeiten waren nicht effizient in den Griff zu bekommen. Die Grenzen des ERP-Systems schränkten die Möglichkeiten zu stark ein. Die Architektur für eine transparente Lieferkette kann in einer zentralen Plattform in der Cloud bestehen. Die Vorteile sind klar: Die Unternehmen haben damit nicht nur Zugriff auf die eigenen Daten, sondern bei Bedarf ganz ge- MANAGEMENT zielt auch auf die Daten der Partner in der Lieferkette. Es entsteht ein soziales Netzwerk, eine Art Facebook für Logistikprozesse: Jeder Partner kann eine Statusänderung zum Beispiel für eine Lieferung je nach Bedarf sofort sehen und entsprechend agieren. Auf der Cloud-Plattform von GT Nexus sind bereits mehr als 25 000 Unternehmen, die so wichtige Daten austauschen – in Echtzeit. MANAGEMENT OHNE EXCEL UND E-MAIL. Die Geschwindigkeit und Skalierbarkeit des Austausches sind zwei wichtige Vorteile. Oftmals werden Statusmeldungen heute immer noch mithilfe von EDI und Excel-Listen geteilt. Das ist nicht nur sehr fehleranfällig und langsam. Es lässt sich in komplexen Lieferkettenprozessen mit hohem Durchsatz auch gar nicht mehr effizient bewältigen. Für den Entscheider sind nur die Ausnahmen unter den Vorgängen relevant, die ohne sein Eingreifen nicht funktionieren würden. Dieses „Management by Exception“ nimmt die Last von den Supply-Chain-Verantwortlichen, sie konzentrieren sich auf die wesentlichen Aufgaben. Eins-zu-eins-Verbindungen via Excel und E-Mail haben noch ein weiteres großes Problem: Der Weg der Daten ist nicht kontrollierbar. Wie kann ein deutsches Unternehmen sicherstellen, dass der Partner in Fernost die Kundendaten gemäß den Anforderungen speichert und schützt, wenn er selbst keinen Zugriff darauf hat? Die Cloud gibt den Unternehmen zum ersten Mal Kontrolle über die eigenen Daten. Über Alles was Sie wissen müssen. Und kein bisschen mehr. Effiziente Beschaffung, Verwaltung und Abrechnung von Fachinformationen. www.LSL.de die Regeln in der zentralen Verwaltung bestimmen sie, wer welche Daten sehen kann und sehen muss. Jeder Zugriff ist dokumentierbar. Statt des Austauschs von Excel-Listen per E-Mail erfolgt der Datenaustausch auch mit dem Kleinstbetrieb in China über eine gesicherte Verbindung, geregelt über eine professionelle Schnittstelle. Sicherer Umgang mit den Daten und das Thema Compliance werden für Unternehmen immer wichtiger. In der Pharma-Industrie zum Beispiel finden immer engmaschigere Trackund-Trace-Systeme Verwendung, die EchtzeitDatenkontrolle über die gesamte Lieferkette ermöglichen.. Daten in Echtzeit zur Verfügung stellen zu können ist inzwischen auch ein Qualitätsmerkmal. Zum Beispiel in der Seefracht. Bei den Ocean „ Auf 80 Prozent der relevanten Daten haben Unternehmen keinen Zugriff.“ Carriern läuft der Wettbewerb inzwischen nicht mehr nur über den Preis. Immer mehr Dienstleister bieten ihren Kunden zusätzlich bessere Datenqualität und setzen sich damit vom Wettbewerb ab. Für den Kunden kann es der entscheidende Informationsvorsprung sein, wenn er zeitnah erfährt, dass ein Container mit Verspätung gelöscht wird. Er kann besser infor- mierte Entscheidungen treffen und im Zweifelsfall kurzfristig umdisponieren. Die Daten werden zentral in der Cloud verwaltet, die Entscheidungen können lokal gefällt werden – und es sind besser informierte Entscheidungen, basierend auf Transparenz auch über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus in die Daten in der Lieferkette. SCHNELLER, KONKRETER ROI. Mehr Transparenz, bessere Beziehungen zu den Partnern in der Lieferkette und agileres Lieferkettenmanagement sind typische Ziele, die Unternehmen erreichen, wenn sie auf eine cloudbasierte Plattform umsteigen. Der ROI stellt sich dabei schon sehr schnell ein. Da die Umstellung Schritt für Schritt für einzelne Produktlinien, Regionen und Märkte möglich ist, entstehen gut handhabbare Projekte, die ihre Ziele schnell erreichen. Bei Caterpillar ist es vor allem das Kundenversprechen, das gehalten werden konnte. Die durchschnittliche Lieferzeit für 95 Prozent der Lieferungen lag ursprünglich bei 18 Tage. Sie wurde auf 8 Tage reduziert. Der Autor Boris Felgendreher Marketingleiter Europa, GT Nexus MANAGEMENT Supply Chain Management Alle Risiken im Lieferantennetzwerk Erdbeben, politische Unruhen, Konkurs – der Ausfall eines wichtigen Lieferanten kann viele Ursachen haben. Tools analysieren die weltweite Nachrichtenlage so, dass Risiken für die Lieferkette frühzeitig und auf einen Blick erkennbar werden. So lassen sich Verluste minimieren und teure Ausfälle vermeiden. G roße Produktionsunternehmen beschäftigen in ihrem Lieferantennetzwerk oft Tausende von Zulieferunternehmen über den gesamten Globus verteilt. Der Ausfall eines einzigen Lieferanten kann das gesamte Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen, wenn nicht rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden. Um dieses Risiko so weit wie möglich zu verringern, sollten Supply Chain Manager alle Zulieferunternehmen kontinuierlich beobachten und so frühzeitig wie möglich erkennen. Die eigenen Mitarbeiter können diese Monitoring-Aufgabe nicht bewältigen. Die Datenmenge ist so groß, die Risikoszenarien sind so vielfältig, dass nur automatisierte Verfahren in der Lage sind, Bedrohungen so schnell wie nötig zu identifizieren und auf der Basis vorhandener historischer Daten Prognosen zu entwickeln. Alltagstauglich werden diese Analysen durch smarte Visualisierungen, die die wesentlichen Informationen so aufbereiten, dass die aktuelle Gefährdungssituation mit einem Blick erfasst werden kann. Lösungen für semantische Analysen schließen diese Lücke. Ein Beispiel ist die webbasierte Lösung „Vega“ von Semantic Visions. BIG DATA. Vega analysiert täglich automatisch bis zu einer Million Artikel von über 200 000 Online-Quellen in elf Sprachen. Damit wertet die Lösung 90 Prozent des frei verfügbaren Nachrichten-Contents im weltweiten Internet aus. Zu den Quellen gehören Nachrichtenportale, Blogs und Webseiten von Regierungen und von Unternehmen. Die Internetquellen werden „on-the-fly” quantitativ und inhaltlich ausgewertet. Um Veränderungen einschätzen 22 Beschaffung aktuell 2015 05 Visualisierungen machen Big Data übersichtlich und liefern auf einen Blick wertvolle Informationen für den Risikomanager. zu können, werden die weltweiten Nachrichtendatenbanken mit über einer Milliarde Dokumenten genutzt. Die zugehörigen Metadaten haben einen Umfang von etwa 40 Terabyte. Mithilfe von 1,5 Millionen ontologischen Begriffen und anhand zahlreicher vordefinierter Szenarien erkennt die Lösung Risiken und ihren Bedrohungsgrad für die Lieferkette. Besonders Hersteller mit über 1000 Lieferanten im Lieferantennetzwerk profitieren von einem hohen Automatisierungsgrad. Die Lösung erfüllt höchste Sicherheitsstandards und wird in einer Onpremise- und als Cloud-Version angeboten. Folgende Risikoszenarien werden kontinuierlich ausgewertet: 1. Ein wichtiges Zulieferunternehmen ist unmittelbar bedroht: Über 500 vordefinierte Bedrohungsszenarien werden analysiert. Dazu gehören beispielsweise auch Streiks oder eine drohende Insolvenz. 2. Regionale und lokale Risiken. Das Tool stellt den Bezug zu relevanten Unternehmen her, auch wenn sie nicht namentlich erwähnt werden. 3. Veränderungen in der Häufigkeit von Artikeln über jedes Zulieferunternehmen eines Auftraggebers. 4. Veränderungen der Stimmungsindikatoren in der Berichterstattung über jeden Zulieferer in eine negative Richtung und Zunahme der Häufigkeit der negativen Berichterstattung. Die Auswertungsergebnisse stehen binnen 10 Minuten nach dem Erscheinen einer Nachricht zur Verfügung. Metadaten in der Größenordnung von 40 Terabyte können nur mit einer hochperformanten Infrastruktur bewältigt werden. Semantic Visions und Datawatch nutzen dafür die Hochleistungsdatenbank SAP HANA. Mit herkömmlichen Datenbanken wie MySQL würden bestimmte Abfragen mehrere Tage in Anspruch nehmen. SAP HANA ermöglicht Analysen in Echtzeit. Die schnelle Bereitstellung der Daten löst aber nur einen Teil der Aufgabe, ebenso wichtig ist die schnelle Visualisierung der Daten. Semantic Visions hat sich daher für Datawatch entschieden. Ein weiterer Grund: Die Entwicklung eines Standardsets von Visualisierungen dauert mit Datawatch nicht länger als zwei Tage. ANSCHAULICHE VISUALISIERUNGEN. Mit der Visual-Data-Discovery Plattform können Businessanwender Visualisierungen erstellen, anpassen und für andere bereitstellen. Anomalien und Ausreißer sind so erkennbar und kön- MANAGEMENT nen interaktiv näher untersucht werden. Denn alle Änderungen, zum Beispiel von Filtereinstellungen, werden visuell umgesetzt. Das gelingt mit sehr großen Datenbanken ebenso wie mit Streaming-Daten. Predicitive Analytics ermöglicht die Anreicherung der Daten mit zusätzlichen Informationen. Für den Business-Anwender wird die Risikosituation erst durch aussagekräftige Visualisierungen schnell erkennbar. Dafür bietet das Tool geeignete Darstellungsformen wie Heatmaps, Treemaps, geografische Karten oder Diagramme. Sie geben mithilfe von Farbkodierungen auf einen Blick Aufschluss über Ort, Art und Ausmaß einer potenziellen Bedrohung für das Lieferantennetzwerk. DASHBOARD. Das Foto zeigt ein Dashboard mit prädiktiven Echtzeit-Visualisierungen von frei erfundenen Störungen in der Lieferkette. Der Risikomanager erhält einen Überblick über die gesamte Gefährdungslage und erste Hinweise auf Art, Ursache und Intensität der Gefährdung. In der Supplier Heatmap rechts oben steht jedes Quadrat für ein Unternehmen. Farbig markiert sind alle Zulieferunternehmen, die von einem übergeordneten Bedrohungsszenario betroffen sind. Die rote Markierung steht beispielsweise für eine unmittelbare Bedrohung, Die orange Markierung deutet auf eine Zunahme der Berichterstattung über ein Unternehmen hin. Nach dem Motto „Only bad news are good news“ lohnt sich in diesen Fällen eine nähere Betrachtung. Bei den violett markierten Lieferanten ergab die Sentiment-Analyse eine Zunahme kritischer Stimmungsindikatoren. Ein Mausklick auf die betroffenen Lieferanten liefert weitere Informationen zu den Hintergründen. Die Tabelle darunter zeigt aktuelle Daten zu den betroffenen Unternehmen. Die farbigen Kreisflächen entsprechen der Farbcodierung in der Heatmap darüber. Die Spalte „Main Signal“ gibt einen Hinweis auf die Ursache der Risikoeinschätzung. In diesem Fall ist es bei- Prädiktive Echtzeit-Visualisierungen von fiktiven Störungen in der Lieferkette. Ein Dashboard visualisiert die gesamte Gefährdungslage und gibt Hinweise für weitere interaktive Analysen. spielsweise ein Unfall. Mithilfe der rechts daneben aufgelisteten Filter kann die Darstellung auf bestimmte Szenarien und Bedrohungsarten eingeschränkt werden. In der Weltkarte links unten symbolisiert jeder Punkt einen Lieferanten. Die Karte zeigt in schematischer Form geografische Risikoschwerpunkte. Der gelbe Kreis zeigt ein Gebiet in Russland, das von einem Unfall in einer Industrieanlage betroffen ist. Der blaue Kreis im Süden Australiens deutet auf eine Naturkatastrophe hin, zum Beispiel ausgedehnte Wald- und Buschbrände. Einkaufen per Klick Reichelt Chemietechnik Risikowarnung ausgegeben wurde. Der horizontale Balken darunter visualisiert den Anteil unmittelbar betroffener (rot) und indirekt betroffener Unternehmen (orange). Der Autor Schneller Zugriff auf 80.000 Artikel Produktgruppe THOMAFLUID® Schläuche, Fittings, Hähne, Magnetventile, Pumpen THOMAPLAST® Produktgruppe Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern, Distanzhülsen und O-Ringe THOMADRIVE® Patrick Benoit, Regional Director EMEA Central bei Datawatch www.rct-online.de 0001585391_000001.indd 1 90 ENTSCHEIDENDE MINUTEN. Das Feld links oben visualisiert den Risikotrend der letzten 90 Minuten. Die rote Farbe des Kreises symbolisiert eine steigende Tendenz. Die kleine Tabelle rechts daneben listet alle Unternehmen, für die in den vergangenen 90 Minuten eine Produktgruppe Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern, Zahnriemen Reichelt Chemietechnik GmbH + Co. Englerstraße 18 D-69126 Heidelberg Tel. 0 62 21 31 25-0 Fax 0 62 21 31 25-10 [email protected] 05.02.15 13:28 Beschaffung aktuell 2015 05 23 MANAGEMENT Unternehmensfunktionen Qualität und Einkauf Qualität und Controlling – Reine Fachaufgaben? Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Funktionen im Unternehmen. Qualität und Controlling gehören hier ebenso dazu wie Einkauf, Entwicklung, Fertigung und Vertrieb. In einem klassischen Organigramm werden die Funktionen getrennt voneinander dargestellt. Verbindungslinien führen stets über die übergeordneten Einheiten. Scheiben- oder Tortendiagramme vermitteln ebenfalls eher den Eindruck von Trennung und Abgrenzung. Müsste ein Unternehmen nicht eher als Puzzle dargestellt werden, das Identität und Bedeutung nicht in der Trennung, sondern der Verzahnung der einzelnen Elemente findet? I n vielen Unternehmen gibt es einen Qualitätsbeauftragten oder ein Qualitätsmanagement. Dies ist für die Qualität verantwortlich. Vielleicht gibt es eine Parallelorganisation, die von der Eingangskontrolle über die Fertigungskontrolle bis zur Endkontrolle reicht und zentral gesteuert wird. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch noch zertifiziert nach ISO 9001 in der neuesten Fassung. Was soll da noch fehlen? Qualität besteht aus mehr als Vorschriften und Kontrollen, ist viel mehr als ein Dokument. Qualität spielt sich im Kopf der Mitarbeiter ab und drückt sich in de- ren Handeln aus. Sie muss das ganze Unternehmen durchdringen. Qualität ist sicher keine Zufall, aber im Grunde ganz einfach: Mach es gleich richtig, und gleich beim ersten Mal! Das gilt auch für den Einkauf. Als Verbindungsglied zum Beschaffungsmarkt gilt der Qualitätsanspruch für den Einkauf vielleicht sogar in besonderer Weise. Wie sollen eigene Ansprüche in Sachen Produktqualität und Terminzuverlässigkeit erfüllt werden, wenn diesem Anspruch nicht bereits durch den Einkauf gegenüber dem Beschaffungsmarkt Rechnung getragen wird? Controlling hat viele Aspekte. Zum Beispiel erlauben geeignete Systeme den Mitarbeitern ein Selbstcontrolling, sodass Ziele und Zielerreichung für alle Beteiligten transparent werden. (Foto: Viktor Zadorozhniy/123rf) 24 Beschaffung aktuell 2015 05 In vielen Unternehmen wird die Frage gestellt, wie man den kostengünstigsten Lieferanten für die benötigten Lieferungen/Leistungen finden kann. Müsste man statt dessen nicht fragen, wie man die Lieferanten finden kann, die am besten gewillt, bereit und in der Lage sind, die Erfordernisse zu erfüllen? Diese gehen dann weit über technische Qualität (= Übereinstimmung mit der Spezifikation) hinaus. Vielmehr werden Aspekte wie Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit, Risikovermeidung usw. miteinbezogen. Wie viele Einkäufer lassen sich auch heute noch mehr von den vorliegenden Angeboten als von Unternehmensgrundsätzen und -zielen leiten. Ist dieses Verhalten als hohe Qualität zu bewerten? LIEFERANTENBEWERTUNG. Im Laufe der Zeit haben viele Unternehmen Lieferantenbewertungssysteme eingeführt. Diese gehören nicht zuletzt im Zuge der ISO 9001-Zertifizierung zum Standard. Wie aber werden sie gelebt? Werden wirklich solche Lieferanten bevorzugt, die periodisch eine hohe Bewertung aufweisen, oder entscheidet nach wie vor der Preis über das Bestellverhalten? Mancher muss sich fragen, ob die Lieferantenbewertung wirklich ein System, oder vielleicht nur ein Selbstzweck ist. Wie wird mit „schlechten Lieferanten“ umgegangen? Was ist die Folge einer Bewertung? Wird diese kommuniziert und diskutiert? Manche schlechte Lieferantenbewertung ist nicht etwa die Folge schlechter Leistung des Lieferanten sondern die eigener Unzulänglichkeiten. Diese reichen von mangelnder Datenpflege bis zu Fehleinschätzungen. Nur konsequente und ergebnisoffene Diskussion der Ergebnisse führen zu Verbesserung, einer Steigerung der Qualität. – Und dies gilt für beide Seiten! MANAGEMENT Wie wird letztlich mit Lieferanten umgegangen, die „unverbesserlich“ sind? Viele Unternehmen finden erst spät (mitunter zu spät) die Kraft, Konsequenzen zu ziehen. Systematisches Vorgehen ist gefragt. Dies gilt für Vorschriften ebenso wie die daraus resultierenden Abläufe. Muss erst die Fertigungsstelle eines Lieferanten in einem Niedriglohnland einstürzen, mit vielen Toten und Verletzten, um dessen Eignung für das Unternehmen infrage zu stellen? Qualität ist mehr als die Abwesenheit technischer Fehler und die pünktliche Lieferung! Somit ist eine wohlverstandene Qualitätsverbesserung eine permanente Verbesserung, die auch Dritte (z. B. Lieferanten) einbezieht. EINKAUFSCONTROLLING. Beim Begriff „Controlling“ stellt sich oft der Gedanke an „Kontrolle“ ein. Budgetkontrolle ist ein passendes Beispiel. Damit ist der Begriff meist negativ besetzt. Dabei ist richtig angewandtes Controlling ein probates Führungsinstrument. Ein solches bleibt nicht auf die Unternehmensfunktion Controlling beschränkt und geht ganz sicher über die reine Budgetkontrolle hinaus. In konservativ geführten Unternehmen und Behörden bestimmen Regeln und Vorschriften den Alltag und die Prozesse. Die Folge sind wenig Entscheidungsfreiheit der Betroffenen und viel Bürokratie. Gegenüber Planlosigkeit mag dies ein großer Fortschritt sein. Aber wäre es nicht besser, vereinbarte Ziele anzustreben und deren Erreichen zu messen und zu sichern? Wenn diese Ziele abgestimmt (harmonisiert) sind, wird Suboptimierung vermieden. Ein vorgegebener Rahmen (Guidelines) hilft, Fehlorientierungen zu vermeiden. Diese Vorgehensweise bedingt ein sachgerechtes Controlling, das von der Zielvereinbarung bis zur Zielerreichung am Ende der Planperiode reicht. Statt Kontrolle (Ziel erreicht: ja/nein) wird Coaching betrieben, das Erreichen des Ziels wird nicht nur überwacht, sondern vor allem unterstützt. Dies setzt aber voraus, dass es sich um konkrete Ziele handelt. Ziele sind messbar, terminiert und konkret zugeordnet. Sie unterscheiden sich dadurch von der „netten Idee“. Gibt es im Einkauf Ziele, deren Erreichung durch Controlling sichergestellt werden können? Bestimmt, aber welche? Einsparungen im Referenzzeitraum Höhe der Bestände Lieferantenperformance · · · Sourcing · Global Lieferantenanzahl · Messebesuche · Mitarbeiter-Weiterbildung ·usw. · Wie lassen sich diese Ziele erreichen? Wenn diese Ziele gemeinsame Ziele des Einkaufs, also aller Einkaufsmitarbeiter sind, hat die Zielerreichung eine gute Chance. Wenn jeder Mitarbeiter sich mit einem eigenen aus dem Gesamtziel abgeleiteten Teilziel hierin wiederfindet, ist die Chance sehr groß. Es ist daher C-Artikel-Beschaffung EINFACH & RUNDUM EFFIZIENT Sie möchten Ihre Beschaffungsprozesse optimieren und dabei Zeit und Kosten sparen? Dann bietet Ihnen simple system eine attraktive, gebührenfreie eBusiness-Lösung. Die B2B-Beschaffungsplattform bündelt mehr als 31,3 Millionen Artikel von über 490 Lieferanten. Weitere Informationen und Gastzugang unter www.simplesystem.com simple system live erleb en 23. Juni 2015 Museum München, MVelG dung unter : Infos und Anm adshow system.de/ro w w w.simple Die B2B-Beschaffungsplattform für C-Teile MANAGEMENT sinnvoll, übergeordnete Ziele bis auf die Mitarbeiterebene herunterzubrechen. Mit vereinbarten Zielen und deren Controlling wird Führung zu Coaching. LIEFERANTENANZAHL IM AUGE BEHALTEN. Einkäufer haben bestimmte Zuständigkeiten. Aufgrund ihrer Marktkenntnisse und geplanter Maßnahmen sollten sie die voraussichtlichen Veränderungen (Einsparungen) einschätzen können. Mit der Messung von Einsparungen befassen sich bereits viele Unternehmen. Oft werden die Preise der zurückliegenden Periode mit denen der aktuellen verglichen und mit den aktuellen Mengen multipliziert. Schon hat man die Veränderung in einer passenden Gewichtung. Ordnet man die Veränderungen den zuständigen Einkaufsmitarbeitern zu, gewinnt man Überblick auf Mitarbeiterebene. Geeignete Systeme erlauben den Mitarbeitern ein Selbstcontrolling. Ziele und Zielerreichung werden transparent – für alle Beteiligten. LIEFERANTENPERFORMANCE BEWERTEN. Nicht zuletzt legt die ISO 9001 fest, dass Lieferanten in geeigneter Art und Weise zu bewerten sind. In den Unternehmen gibt es unterschiedliche Systeme. Die Kommunikation der individuellen Bewertungen mit den Lieferanten soll regelmäßig (mindestens jährlich) stattfinden. Manchem Einkäufer fällt es schwer, Lieferanten positiv zu bewerten, Lob auszusprechen. Dies widerspricht dem Gedanken eines Controllings, das zu Verbesserungen führen soll. Werden die Ergebnisse der Lieferantenbewertung objektiv ausgewertet und diskutiert, lassen sich hieraus Ziele für die aktuelle Periode ableiten = vereinbaren. Die Zielerreichung kann regelmäßig überprüft werden. Wer sagt, dass (Einkaufs-) Controlling vor der Unternehmensgrenze haltmachen muss? Die Summe der Ziele und Ergebnisse werden zusammengefasst und bieten somit „ Wer meint, Qualität und Controlling seien zwei unterschiedliche Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, sollte seinen Standpunkt überprüfen.“ einen Überblick auf Unternehmensebene. Eine Zeitreihe kann die mehrjährige Entwicklung verdeutlichen. Weiterhin können auch hier wieder die Lieferantendaten nach Zuständigkeit zusammengefasst werden. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Entwicklung auf Mitarbeiterebene zu betrachten und einem Controlling zu unterziehen. Die meisten Unternehmen haben mehr Lieferanten als Mitarbeiter. Kann es sein, dass es einfacher ist Lieferant zu werden als eingestellt zu werden? Über diese Frage mag jeder für sich nachdenken und sie für sich beantworten. Lieferanten sind keine Waisenkinder. Sie sollten daher einen „Paten“ im Einkauf haben, der sich verantwortlich fühlt. Lieferanten sind zuzuordnen. Damit ergibt sich nicht nur eine Gesamtzahl Lieferanten. Sie ist auch (ohne Rest) aufteilbar. Dies ermöglicht Zielvereinbarungen und ein geeignetes Controlling bis auf die Mitarbeiterebene. Jedes Unternehmen hat die Mitarbeiter, die es verdient. Das Unternehmen hat sie eingestellt und sie weiterentwickelt – positiv oder negativ. Interne wie externe Weiterbildung spielt für die Mitarbeiterentwicklung eine erhebliche Rolle. Sie darf daher kein Zufall sein, und sollte daher einem Controlling unterzogen werden. Neben der individuellen Bedarfsplanung steht hier auch eine Gesamtplanung mit mindestens quartalsweisem Controlling an. Dies verhindert, dass am Jahresende Weiterbildungsbudgets ungenutzt bleibt und Investitionen in die Ressource Mensch unterbleiben. Controlling im Einkauf (Einkaufscontrolling) hat viele Facetten. Nicht zuletzt bei der Umsetzung von Strategien ist es ein wichtiges Werkzeug. Es hilft, „nette Ideen“ zu „konkreten Zielen“ zu machen und diese zum Erfolg zu führen. Wer meint, Qualität und Controlling seien zwei unterschiedliche Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, sollte seinen Standpunkt überprüfen. Gleiches gilt für den Standpunkt, Qualität wie Controlling seien etwas für die Experten. Beides geht jeden im Unternehmen an. Jeder sollte wissen, was seine Aufgabe ist und wie er sie am besten erfüllen kann. Qualität ist kein Zufall und Controlling ist mehr als Überwachung. Dies gilt auch für den Einkauf. Der Autor Heinrich Orths, Einkaufsexperte 26 Beschaffung aktuell 2015 05 Mein Werkzeug TOOL fox – Ihre individuelle Werkzeuglösung Das TOOL fox-Werkzeugprogramm von Phoenix Contact bietet für alle Anwendungen in der Elektrotechnik professionelle Verarbeitungs- und Messwerkzeuge. Diese überzeugen nicht nur durch ihre optimale Handhabung und Präzision, sondern auch durch konstant beste Arbeitsergebnisse. Lassen Sie sich Ihr Qualitätswerkzeug von unserem Beschriftungsservice lasergravieren und konfigurieren Sie sich Ihr persönliches Werkzeugset. Mehr Informationen unter Telefon (0 52 35) 3-1 20 00 oder phoenixcontact.de IC 01-14.000.L1 © PHOENIX CONTACT 201 MANAGEMENT Einkauf 4.0, Teil 3 Financial Supply Chain Management Sprechen wir über Industrie 4.0, dann ist immer die Rede von vielen neuen Technologien – auch in den vorausgegangenen beiden Beiträgen dieser Serie. In der Industrie 4.0 gibt es das Internet der Dinge und der Dienste, Maschinen denken und handeln autonom, steuern sich selbst und gegenseitig und es stellt sich im letzten Beitrag die Frage: Wie wirkt sich diese schöne neue Techno-Welt auf die Bezahlprozesse im Einkauf aus? D er Einkauf kauft ein und regelt die Bezahlung. Er handelt zum Beispiel, idealerweise im engen Benehmen mit der Finanzabteilung, die Payment Terms mit den Lieferanten aus. So war es bisher. Jetzt kommen die neuen Technologien der 4. Generation: Mit wem verhandelt er nun? Verhandelt er überhaupt noch? AVATAR VERHANDELT MIT AVATAR. Was jeder Internet-Spieler heute schon praktiziert, könnte rein technisch demnächst auch Einzug in den Einkauf halten: Nicht mehr der Einkäufer verhandelt, sondern sein virtueller Avatar, sozusagen seine Internet-Kunstfigur. Mit wem verhandelt er? Entweder mit dem Avatar des Lieferanten – oder gar mit dem Produkt oder Service selbst, den er einkaufen möchte. Preisverhandlungen? Machen in Zukunft die Maschinen unter sich aus. Die Maschinen entmachten uns, der „Terminator“ lässt grüßen? Das ist die leicht paranoide Sichtweise. Wer programmiert denn den Avatar? Und wer wird durch seinen Einsatz soweit entlastet, dass er Intelligente Kisten, die miteinander reden und mitteilen können, was sie kosten: Das Internet der Dinge (IOT) oder Industrie 4.0 werden auch den Einkauf beeinflussen. (Foto: aurielaki) 28 Beschaffung aktuell 2015 05 sich um Wichtigeres, beispielsweise um den strategischen Einkauf, kümmern kann? Der, auf den es nach wie vor ankommt – der Einkäufer. Möglich wird diese Entlastung durch – man mag es kaum aussprechen – intelligente Maschinen. Denn in der Industrie 4.0 sind bereits die Transportkisten intelligent. Schon jetzt. DIE SELBSTBEWUSSTE KISTE. Am Fraunhofer IML in Dortmund hat das Forscherteam zum Beispiel Technologien entwickelt, die Transportbehältern bereits eine beachtliche Intelligenz verleihen. Ausreichend Intellekt, damit sich der Behälter eigenständig durch den Materialfluss steuert. Weil er weiß, wohin es geht. Und nicht nur das. Er weiß auch, was er transportiert. Und wie viel davon. Und ob ihm zwischen A und B etwas davon abhandengekommen ist: Er zählt einfach nach. Mit einer Kamera beispielsweise, wie sie auch gängige Smartphones besitzen. Von diesem Entwicklungsstand ist es nur ein kleiner Schritt zu dem Gedanken: Geben wir der Kiste doch gleich noch ein Portemonnaie mit! BEZAHLUNG INKLUSIVE. Geben wir der Kiste auch eine Intelligenz bezüglich der Finanzdaten. Wir sagen ihr, was ihr Inhalt kostet, wie das Zinsgefüge ist und zu welchen Zahlungszielen sie eigenständig entscheiden darf. Das hört sich spielerisch an, doch die Technologie dafür halten wir bereits in Händen, es muss nur noch umgesetzt und entlang einer kompletten Supply Chain ausgerollt werden. Sobald das der Fall ist, erlebt der Einkauf eine kleine Revolution. Denn damit schaffen wir eine Situation, in der die Dinge miteinander verhandeln. Über alles. Preis, Menge, Zahlungsbedingungen. Diese Idee begeistert die Avantgardisten im Einkauf und beunruhigt die Traditionalisten – die Banken bedroht sie. Denn was passiert mit den Banken, wenn die MANAGEMENT Dinge übermorgen selber miteinander verhandeln? So richtig zwingend braucht man zumindest an dieser Stelle des Einkaufs dann keinen externen Finanzpartner mehr. Das machen die Maschinen untereinander aus. Dieses Smart Payment oder auch Smart Finance ist keine Utopie. Im Gegenteil. Es ist die Übertragung dessen, was Sie und ich heute schon per Smartphone machen (können) und der seltene Fall einer Übertragung vom B2C- auf den B2B-Bereich. Was heißt das für den Einkauf? IMPLIKATIONEN. Die erste Implikation liegt auf der Hand: Das gehört aufs Innovationsradar! Aber nicht nur aufs Radar. Irgendwann bringt das sowieso jemand aus dem Expertenkreis eines Unternehmens in die Diskussion ein. Schön, wenn es einer der Finanzleute ist. Noch schöner aber, wenn es jemand aus dem Einkauf ist. Der Einkauf sollte doch ohnehin seit Jahren ein wichtiger Partner der Finanzabteilung für alle Fragen des Financial Supply Chain Managements sein. Warum also nicht die Chance nutzen und sich auch mit dem technischen Hintergrund der schönen neuen Welt auseinandersetzen? Nicht in toto – es reicht eine Projektgruppe. Aber eine interfunktionelle Gruppe mit Einkäufern, Finanzleuten, Fachabteilungen und mindestens einem Experten für Smart Payment. Das Ganze orchestriert vom Einkauf, der auf diese Weise an der Speerspitze der Entwicklung steht. So etwas kommt natürlich nicht von alleine. Damit wird belohnt, wer es sich erarbeitet, den Willen dazu hat und das Projekt entsprechend organisiert, seine Leute selektiert, trainiert und auf die Reise schickt. Schön und gut – aber haben wir die Zeit dafür? In jedem Fall hält das Tagesgeschäft die Zukunft nicht auf. Sie zwingt uns dazu, Prioritäten zu setzen. Oder wie ein Einkaufsleiter meinte, der bei Smart Payment schon sehr aktiv ist: „Es ist schön und gut, ständig hinter Savings her zu rennen – aber es gibt Wichtigeres, für das wir inzwischen wöchentlich eine strategische Rennpause einlegen.“ So wird’s gemacht. Warum? WIE FINDEN SIE DIE ZUKUNFT? Man kann die neuen Technologien gut oder weniger gut finden – am Ende des Tages können wir nicht beeinflussen, ob sie kommen oder nicht. Spätestens wenn die junge Generation der Digital Natives ins Arbeitsleben eingreift und auf Bewegungen surft wie „Bring your own device!“ wird sich das Smart Payment des Consumerbereichs auch auf Business to Business übertragen. Man könnte sich dagegen wehren und es ein paar Jahre verschleppen, aufhalten lässt es sich nicht. Das sollte man auch nicht. Wie wir aus der Systemlehre wissen: In komplexen Systemen ist die Defensivstrategie ein Nachteil. Wer macht, kann verlieren; aber wer nichts macht und „abwartet“ hat schon verloren. Dafür sorgt unser hoch dynamisches und gleichzeitig sehr komplexes Wirtschafts- Einkaufscontrolling mit Dashboards Visualisieren Sie Ihren Erfolg Wir verhelfen Ihnen nicht nur zu einem Best in Class Einkaufscontrolling, sondern bilden Ihre Themen auch übersichtlich in dynamischen Dashboards ab. Bei uns finden Sie Cockpits für Geschäftsführer, Einkaufsleiter, Controller, Leadbuyer, Einkäufer und viele mehr. ten ebtes li e b r Testen Sie uns! ere en: e uns Einig oard Them ngruppen, ät, it re b Dash eiber, Wa ing, Liquid www.3TageTest.de www.softconcis.de uy ntr Koste averick B reitung, e M b , r M o v NP gs ndlun ard Verha ed Scorec c Balan system. Also: Innovationsradar einschalten, Projektgruppe bilden und ran an die neuen Technologien! Muss das sein? MUSS UND MACHT SPAß. Ja, das muss sein. Und nicht nur das, es macht auch ungeheuer viel Spaß und ist ein Ego- und Image-Booster ohnegleichen, wie alles, was mit der Zukunft zu tun hat: Zukunft macht attraktiv. Vor allem macht sie strategisch. Wenn nämlich die Dinge für uns verhandeln und uns von Operativem befreien, können wir uns noch stärker auf strategische Themen wie Supplier Innovation, Produktivitätsmanagement, Agilität und Flexibilität und auf unsere Wirkung auf Bottomund noch mehr auf die Top Line fokussieren. Ist das nicht eine verlockende Zukunftsperspektive? Die Autoren Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML Axel T. Schulte, Abteilungsleiter Einkauf und Finanzen im Supply Chain Management, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML SOFTCONCIS Einkaufscontrolling mit System L O GI STI K Warehouse Management Systeme auf dem Prüfstand WMS – Individuell oder integriert Die schnell wechselnden Marktbedingungen stellen die logistischen Abläufe in Unternehmen immer wieder auf die Probe. Moderne Warehouse Management Systeme bieten eine breite Unterstützung in den Bereichen Lagerplanung, Wareneingang und Einlagerung, interne Lagerprozesse, Kommissionierung und Bereitstellung sowie Warenausgang. Doch was sind die Chancen und Risiken eines integrierten Lagerverwaltungssystems mit Materialflussrechner? Experten kommen zu differenzierten Antworten. R eibungslose Prozessabläufe in der Lagerlogistik erfordern neben Flexibilität und Transparenz auch eine lückenlose Integration in die betriebliche Wertschöpfungskette und Systemarchitektur. Dabei setzt eine moderne Lagerverwaltung die volle Kontrolle über alle Warenbewegungen voraus – vom Wareneingang bis zur Auslieferung. Doch nicht nur die nahtlose Integration in die vor- und nachgelagerten Prozesse des Transportmanagements, sondern auch eine hochflexible Lagerdisposition und Arbeitsorganisation bis zu weitreichenden Automatisierungsmöglichkeiten stehen heute auf der Wunschliste vieler Anwenderunternehmen. Dabei geht es nicht nur um die Optimierung der Abläufe und die Steigerung der Effizienz in der Lagerverwaltung, egal, ob es sich um hochautomatisierte, komplexe Lagerstandorte handelt oder um kleine Standorte mit geringem Durchsatz. Häufig sind auch branchenspezifische Besonderheiten gefordert. Vor allem in der Automobilproduktion steigern immer komplexere Supply Chains und ein sich intensivierender Wettbewerb die Anforderungen. Fahrzeughersteller und -zulieferer müssen deshalb ihre Kostenstruktur optimieren, indem sie in allen Bereichen ihre Prozesse noch effizienter gestalten. Dabei sind die internen Logistikabläufe permanent zu optimieren. Moderne Softwarelösungen helfen dabei, komplette Bereiche und einzelne Aufgaben wirtschaftlicher zu organisieren. Auch der Automobilzulieferer Brose hat seit 2012 seinen Standort Ostrava mithilfe einer etablierten Warehouse Management (WMS)Lösung optimiert. DIE DABEI ERZIELTEN BENEFITS stellte Dieter Trautzsch, GV-Projektleiter Logistik, Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, im Rahmen des 24. Deutschen Materialfluss-Kongresses, der vom VDI Wissensforum Ende März an der TU München in Garching mit über 370 Experten 30 Beschaffung aktuell 2015 05 Innerhalb der vergangenen zehn Jahre entwickelte sich das Brose-Werk in Ostrava zur größten Produktionsstätte der weltweit tätigen Unternehmensgruppe. Letzte Ausbaustufe war das vollautomatisierte Hochregallager mit 9700 Stellplätzen und modernstem Logistikkonzept. (Foto: Brose) aus Industrie, Forschung und Beratung veranstaltet wurde, näher vor. Das Werk des Automobilzulieferers im tschechischen Ostrava feierte im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Das Werksareal, in das mehr als 200 Mio. Euro investiert wurden, hat eine Grundfläche von 170 000 Quadratmetern und ist fast vollständig bebaut. Mit über 2500 Mitarbeitern ist Ostrava aktuell die größte Produktionsstätte der Brose Unternehmensgruppe. Der Standort hat im Laufe des vergangenen Jahrzehnts deutlich an Bedeutung gewonnen. Gefertigt werden Vorder- und Rücksitzstrukturen, Schließsysteme sowie Elektromotoren für mehr als 30 Automobilhersteller und -zulieferer weltweit. Der Werksumsatz erreichte 2013 rund 470 Mio. Euro. Projektleiter Trautzsch zeigte mit einigen Zahlen auf, wie man die Performance auch in einer verteilten Systeminstallation über 700 km Entfernung sicherstellen konnte. Das in Ostrava eingesetzte SAP Extended Warehouse Management (EWM) ist dabei ein zentraler Bau- stein. Das System zur Lagerverwaltung und -steuerung läuft auf der Plattform SAP Supply Chain Management (SAP SCM) und bietet eine breite Unterstützung in den Bereichen Lagerplanung, Wareneingang und Einlagerung, interne Lagerprozesse, Kommissionierung und Bereitstellung und Warenausgang. Durch seine Skalierbarkeit und die vielen Konfigurationsmöglichkeiten ist EWM praktisch an jeden Bedarf anpassbar und kann etwa als Gesamtlösung für hochkomplexe Lager und für Einzelfunktionen wie eine reine Materialflusssteuerung effizient eingesetzt werden. EINE ERSTE AUSLIEFERUNG dieser komplett neu konzipierten Lösung wurde bereits 2005 an die Kunden Ford und Caterpillar Logistics vorgenommen. Das erste offizielle Release stand dann Ende 2006 zur Verfügung. Mittlerweile wurde eine Reihe von Weiterentwicklungen über mehrere Releasestufen vorgenommen. Als Standardsoftware haben SAPProgramme dabei den Vorteil, dass Nutzer bei www.beschaffung-aktuell.de Jetzt Beschaffung aktuell abonnieren und BEURER Pulsuhr sichern! 2015 04 Das Magazin für Strategischen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik Mit ihren Leistungsbausteinen schafft die Zulieferindustrie die Voraussetzung für smarte und effiziente Produktionsprozesse, die auf der Hannover Messe gezeigt werden. ANTRIEBS- UND FLUIDTECHNIK Schlüsselkomponenten für die Industrie 4.0 + Seite 42 IM GESPRÄCH Dr. Christoph Feldmann, BME-Hauptgeschäftsführer Seite 14 INTERNATIONALE MÄRKTE Praxistipps für die Beschaffung in China Seite 28 TECHNISCHER EINKAUF Entsorgungskosten in Gewinne ummünzen Seite 50 BEURER Pulsuhr PM 25 Einsteiger und sportlich Aktive können mit dieser Pulsuhr über die Standardwerte hinaus ihre persönlichen Messergebnisse stets im Auge behalten. Kinderleicht zu bedienen und in formschönem Unisex-Design. • EKG-genaue Herzfrequenzessung • inkl. Brustgurt • Gewicht ca. 122g Erscheinungsweise: monatlich (Doppelausgaben 1-2, 7-8) Jetzt bestellen! Ja, Beschaffung aktuell hat mich überzeugt. Vorname, Name Ich abonniere für 1 Jahr (10 Ausgaben) zum Jahrespreis von 131,– € (Ausland 136,– €/CHF 205,40). Preise inkl. MwSt. und Versand. GRATIS dazu erhalte ich die BEURER Pulsuhr PM 25, welche mir nach Bezahlung der Aborechnung umgehend zugeschickt wird. Kündigungsfrist: erstmals 4 Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres, danach jeweils 4 Wochen zum Quartalsende. Firma, Funktion Straße, Nr. PLZ, Ort Phone, Fax E-Mail Durch Angabe Ihrer Telefonnummer und E-Mail-Adresse erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Daten gespeichert und zu Werbezwecken durch uns oder befreundete Dritte genutzt werden. Sollten Sie künftig keine Informationen und Angebote mehr erhalten wollen, können Sie jederzeit der Verwendung Ihrer Daten durch uns oder Dritte für Werbezwecke widersprechen. Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Tel. 0711/ 75 94 5850, [email protected]) mittels einer eindeutigen Erklärung über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Sie können ein Muster-Widerrufsformular oder eine andere eindeutige Erklärung auch auf unserer Webseite unter www.direktabo.de/widerrufsformular elektronisch ausfüllen und übermitteln. Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch, so werden wir Ihnen unverzüglich (z. B. per E-Mail) eine Bestätigung über den Eingang eines solchen Widerrufs übermitteln. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Geburtsdatum Beruf, Branche ✗ 91248AJ Datum, Unterschrift Jetzt auch als DIGITALABO Für nur 104,50 € statt 131,– € Top-Angebote auf direktabo.de Beschaffung aktuell Leserservice Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen Phone: +49 711 75 94-5850 Fax: +49 711 75 94-1412 Online bestellen: www.direktabo.de Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Geschäftsführer Peter Dilger, Amtsgericht Stuttgart HRB 220398 jetzt bestellen @ ... per E-Mail die Zugansdaten erhalten ... Neu Zugangsdaten @ BA als pdf herunterladen L O GI STI K der Wartung unabhängig bei der Dienstleisterwahl sind. Zudem werden wichtige Anforderungen wie Mehrsprachigkeit, Sicherheit und Berechtigungswesen abgedeckt. Zusätzlich lassen sich Prozesse vereinheitlichen. Auch über die klassische Intralogistik hinaus bietet SAP EWM Unterstützung, etwa für integriertes Yard Management, Value Added Services, Cross Docking, Labor Management oder Auto-ID-Abwicklung. DAS WMS BESITZT eine integrierte Materialflusssteuerung (EWM-MFS) mit flexibler direkter Schnittstelle zur SPS. Damit können unterschiedlichste automatische Anlagen direkt in SAP EWM gesteuert werden. Das EWM ist grundsätzlich geeignet für komplexe und große Lager mit vollständig oder teilweise automatisierten Anlagen. Darüber hinaus sieht es der Anbieter aber auch als eine Plattform für weniger komplexe Lager, die beispielsweise mit Datenfunk operieren und ein kleineres Mengenvolumen haben. „Das System ist flexibel konfigurierbar. Wir können so auch auf einfache Anlagen mit einfachtiefen PalettenHochregallagern bis hin zu hoch komplexen Anlagen reagieren“, betonte Ralf Schränkler, Solution Sales Executive SCM, SAP SE, in Garching. Diese Flexibilität sei allerdings auch bei hochautomatisierten Anlagen zwingend erforderlich, wenn es darum gehe, bei Erweiterungen mit modularen Konzepten zu folgen. Im Jahr 2014 wurde der integrierte Materialflussrechner als eigenständiges Lizenzobjekt herausgelöst und weiter entwickelt. Laut Schränkler ist EWM mittlerweile weltweit bei über 700 Kunden an rund 2500 Lagerstandorten in 38 Ländern im Einsatz. Dabei sei der seit 2008 implementierte Materialflussrechner für viele Kunden der entscheidende Grund, sich für das System zu entscheiden. Lagerverwaltungsysteme oder Warehouse Management Systeme sind softwarebasierte Systeme für die unternehmerische Verwaltung von Warenlagern und Distributionszentren. Dabei wird nicht nur die Lagerposition von Artikeln in Hochregallagern, Kleinbehälterlagern oder Handlagern verwaltet, sondern auch der Wareneingang (Bestellung – Zulieferung – Lieferungsvergleich, Artikelstammpflege), und der Versand (Kundenstammpflege, Lieferung – Bestellvergleich, Lieferscheindruck, Disposition im Lager für den Versand). (Foto: Benjamin Haas/123rf) 32 Beschaffung aktuell 2015 05 LO GI ST I K „ Ralf Schränkler, Solution Sales Excecutive SCM, SAP SE, Walldorf (Foto: de Schmidt) Das System ist flexibel konfigurierbar. Wir können so auch auf einfache Anlagen mit einfachtiefen Paletten-Hochregallagern bis hin zu hoch komplexen Anlagen reagieren.“ Ralf Schränkler Doch vor der Implementierung derart aufwendiger Lösungen stellen sich für viele Anwender zahlreiche Fragen, vor allem Chancen und Risiken gilt es in den Blick zu nehmen. Denn in der Praxis sind sowohl integrierte Lösungen wie SAP EWM mit Warehouse Management System und Materialflussrechner (MFS), aber auch separate Systemlösungen erfolgreich im Einsatz. Was sind also die Chancen und Risiken eines integrierten Lagerverwaltungssystems mit Materialflussrechner? Und in welchen Anwendungsfällen ist eher eine individuelle Materialflusssoftware zu bevorzugen? Welche Vorteile liegen in der Projektierung, in der Realisierung und im Betrieb? Und was ist zu beachten, wenn man bestehende Anlagen mit einem System wie dem SAP EWM nachrüsten möchte? Denn häufig geht es nicht um vollständige Neuimplementierungen, sondern um Retrofits und Modernisierungen. Dabei liegt die Herausforderung häufig darin, so wenig invasiv wie möglich zu agieren und die neuen Prozesse in die alten zu integrieren, ohne diese zu verändern. Diesen Fragen widmete sich eine von Rüdiger W. Schwarz, Head of Competence Center IP WMS, Miebach Consulting, im Rahmen des Materialfluss-Kongresses moderierte Podiumsdiskussion. Dabei wurde deutlich, dass auch die stark im SAP-Umfeld besetzte Runde nicht zu generalisierenden Aussagen finden konnte. Es kommt halt doch immer auf den jeweiligen Anwendungsfall an. Individuelle Performance- und Integrationsanforderungen sowie funktionale Erweiterungen im Hinblick auf projekt- und kundenspezifische Dialoge seien zu berücksichtigen. „Es kommt auf die individuellen Bedingungen des Unternehmens an, welche Konstellation die richtige ist“, so Christoph Höger, Leitung Automatisierungstechnik, MLOG Logistics GmbH. MLOG ist Anbieter von Materialfluss- und Hochregallagersystemen mit über 900 realisierten Anlagen. Der Schwerpunkt liegt bei Regalbediengeräten in unterschiedlichen Auslegungen bis zu einer Höhe von 44 Metern, samt der dazugehörigen Fördertechnik und Lagerverwaltung. Dabei konzentriert sich der Anbieter auf das Systemgeschäft. Das eigene Materialflusssystem wird auf die kundenindividuellen Anlagen und Bedürfnisse zugeschnitten. Höger sieht einen klaren Trend zu Hochleistungssystemen mit mehreren Lastaufnahmemitteln, mehrfachtiefer Lagerung und Shuttle, bei denen mehrere Paletten hintereinander stehen. Hinzu kommen neuere Anforderungen wie die Energieeffizienz unter dem Stichwort „Green Warehouse“, auf die auch das Materialflusssystem ausgerichtet „ Daniel Dömming, Head of Business Unit WMS, Salt Solutions GmbH, Würzburg (Foto: de Schmidt) Wir simulieren die echte Fördertechnik fast zu 100 Prozent und können dadurch im Vorfeld umfangreiche Tests durchführen. Daniel Dömming „ Christoph Höger, Leitung Automatisierungstechnik, MLOG Logistics GmbH, Neuenstadt am Kocher (Foto: de Schmidt) Es kommt auf die individuellen Bedingungen des Unternehmens an, welche Konstellation die richtige ist.“ Christoph Höger werden muss. Dabei geht es vor allem darum, das System auf die jeweilige Leistung auszulegen, die der Kunde wirklich braucht. Für den Kunden spiele dabei eine wichtige Rolle, bei Problemen einen zentralen Ansprechpartner zu haben. Aus Högers Sicht ist es in den meisten Fällen sinnvoll, wenn SAP als übergeordnete Lösung bereits im Einsatz ist, auch das MFS aus diesem Baukasten zu implementieren. Ab einer gewissen Unternehmensgröße mit mehreren Standorten und überschaubaren Prozessen empfehle es sich, die „Customized“-Version zu nutzen. Bei einer höheren Komplexität, wenn diese Version nicht mehr ausreicht und individuelle Software-Module erforderlich sind, biete SAP den Vorteil einer offenen Programmieroberfläche, in die auch die Funktionen anderer Anbieter eingearbeitet werden können. Zudem biete das System eine gewisse Sicherheit, über einen längeren Zeitraum auch verfügbar zu bleiben. Bei allem sei aber die Wirtschaftlichkeit genau zu prüfen, denn häufig können Anbieter zwar hochkomplexe Lösungen zur Verfügung stellen, diese seien aber bereits auf relativ individualisierte Anwendungsfälle zugeschnitten. Die Frage sei also, ob der Anwender bereit ist, eventuelle Mehrkosten zu schultern, um anbieterunabhängig zu bleiben. Beschaffung aktuell 2015 05 33 L O GI STI K „ Jens Kappauf, Senior Architect – Supply Chain Management, Westernacher Consulting AG, Wiesloch (Foto: de Schmidt) Der Erfolg eines Projekt korreliert stark mit den Kosten und Risiken. Dabei geht es auch darum, die Projektabwicklung zu beschleunigen, denn Zeit korreliert wiederum mit Kosten.“ Jens Kappauf Empfehlungen zu einer Variante können demnach nach verschiedenen Kriterien wie Sicherheit, Erweiterbarkeit, Implementierungs- und Betriebskosten (TCO) getroffen werden. Doch ist eine kostenträchtige Lösung wie EWM dann doch eher an hoch automatisierte Anwender adressiert? Diesen Eindruck bestätigte zumindest indirekt Daniel Dömming, Head of Business Unit WMS, vom SAP-Partner Salt Solutions GmbH, denn in satten 95 Prozent der über 40 EWM-Projekte in verschiedenen Branchen, die Salt inzwischen abgewickelt hat, banden die Würzburger automatisierte Lagerkomponenten, angefangen vom Automatischen Hochregallager, Kleinteilelager bis hin Shuttle-Lösungen ein. Dömming betonte, dass nicht zuletzt aufgrund des Framework-Gedankens des SAP EWM MFS der Einsatz von Materialfluss-Simulationen in der Planungsphase sowie Emulationen in der Testphase empfehlenswert sind. Gerade bei Retrofits sei die Materialfluss-Transformation häufig im laufenden Betrieb durchzuführen. „Deswegen setzen wir bei jedem EWM-Projekt mit MFS-Komponente eine Emulation ein. Wir simulieren die echte Fördertechnik fast zu 100 Prozent und können dadurch im Vorfeld umfangreiche Tests durchführen. Damit kom- 34 Beschaffung aktuell 2015 05 men wir mit einer ausgereiften Software auf die Baustelle beziehungsweise in das Lager“, erklärte Dömming. Im Fall der EWM-Implementierung am BroseStandort Ostrava war die Testphase laut Projektleiter Trautzsch jedenfalls keine gefährliche Klippe: „Wir konnten im Vorfeld umfangreiche Tests durchführen. Ob ein proprietäres System hier Vorteile geboten hätte, kann daher von unserer Seite nicht eindeutig beurteilt werden.“ Letztlich, so Höger, hänge der Erfolg eines Projektes eben nicht vom System ab, sondern von der Kompetenz des gewählten Partners. DIE AUSWAHL DES RICHTIGEN PARTNERS zur Implementierung für die Planung, Durchführung und im Support ist essenziell, um Kosten und Risiken in eine Balance zu bringen, gab Jens Kappauf, Senior Architect SCM, Westernacher Consulting AG, zu bedenken: „Der Erfolg eines Projekt korreliert stark mit den Kosten und Risiken. Dabei geht es auch darum, die Projektabwicklung zu beschleunigen, denn Zeit korreliert wiederum mit Kosten.“ Kappauf plädierte dafür, die Performance eines Systems stärker in den Blick zu nehmen, die sich in der Option zu schnellen Entschei- der Server aber ganz woanders stehen, gehostet oder bei einem anderen Partner. Bei einer für den Kunden entscheidenden Frage von fast schon existentieller Bedeutung spielte die Runde den Ball am Ende einfach zurück: Wer übernimmt eigentlich bei einer Kooperation von Softwareanbieter, Implementierungspartner und Systemlieferant, der eine Anlage zur Verfügung stellt, eigentlich die Garantie? Bleibt das Risiko bei dieser Form der geteilten Verantwortung nicht doch beim Kunden hängen? Ralf Schränkler, SAP, verweist auf Zusatzlösungen und Beratungsleistungen der Implementierungspartner. Christoph Höger, MLOG, rät den Kunden, „nicht auf den letzten Euro“ zu schauen, sondern einen Partner zu wählen, der die Gesamtverantwortung schultern kann. Denn letztlich gilt auch hier bei der Partnerwahl wie vor jeder guten Ehe die bewährte Empfehlung des alten Logistikexperten Friedrich Schiller: Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Denn: Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang. Online-Portal WMS-Übersicht Das Fraunhofer Institut IML stellt ein Online-Portal zur Auswahl eines Warehouse Management Systems zur Verfügung. Die WMS Datenbank auf www.warehouselogistics.com ist eine der weltweit führenden Plattformen für Warehouse Management Systeme. Sie umfasst einen Großteil aller relevanten Anbieter und kategorisiert ihre Produkte und Leistungen nach umfassenden, aussagekräftigen Kriterien und bereitet die Informationen für Anwender, Anbieter und Berater übersichtlich auf. Darüber hinaus bietet sie ein Assistenzsystem zur Analyse bestehender WMS sowie eine Entscheidungsunterstützung bei der Auswahl eines geeigneten WMS-Anbieters. Dieter Trautzsch, GV Projektleiter Logistik, Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburg (Foto: de Schmidt) Der Autor dungen manifestiere. Hier könnten dezentrale Systeme Vorteile bieten, aber auch hinsichtlich der Server-Standorte. Dabei gehe der Trend „ganz klar in Richtung Cloud-Systeme und verteilte Landschaften“. Bisher befindet sich die Entscheidungskomponente möglichst nahe an der Hardware. Künftig dürfte Axel de Schmidt, Logistikexperte bei Beschaffung aktuell, München LO GI ST I K IFOY Award 2015 And the Winner is ... Auch in diesem Jahr wurde von einer Fachjury wieder die Crème de la Crème der Flurförderzeuge gewählt. Zwölf Flurförderzeuge und zwei Logistiklösungen standen auf dem Prüfstand. Geräte von Clark, Jungheinrich, Still, Toyota Material Handling und Unicarriers, die vorher von der Jury im ersten Wahlgang aus allen äußerst komfortabel und vorhersehbar. Ein perfekter Allrounder für den Massenmarkt. Insbesondere der ergonomische und durchdachte Arbeitsplatz komme der neuen Generation Fahrer entgegen. Der automatische und einfache Batteriewechsel sowie der Zweischichtbetrieb ohne Batteriewechsel durch das baureihenübergreifende „Pure Energy“Technologiekonzept sind weitere innovative Features, die in dieser Konsequenz neu sind. Bewerbungen für die Endrunde nominiert worden waren. Counter Balanced Trucks ab 3,5 Tonnen. Ebenfalls ein Elektrostapler machte das Rennen bei den Counter Balanced Trucks ab 3,5 Tonnen. Die Jury wählte den Acht-Tonnen-Elektrostapler RX 60–80 von Still zum besten schweren Stapler des Jahres und hob vor allem den hohen Innovationsgrad hervor. „In dieser Leistungsklasse stellt der RX 60-80 als Serienstapler mit Elektroantrieb eine klare Innovation mit signifikantem Kundennutzen dar“, heißt es in der Begründung. Mit ihm sei der Trend zum Elektrostapler endgültig im Hochleistungssegment angekommen. Neben zahlreichen ergonomischen Innovationen punktet der Achttonner vor allem durch seine Kraft und Wendigkeit. Der wartungsfreie und gekapselte Antrieb inklusive Lamellenbremsen machen den 80-Volt-Stapler zum idealen Fahrzeug für den kombinierten Innen- und Außeneinsatz. Eine 22-köpfige Jury aus 14 Ländern prüfte die Flurförderzeuge auf Herz und Nieren. Die Tests fanden in der Glashalle bei Hellmann Logistics in Osnabrück statt (Fotos: IFOY) Die Sieger des International Forklift Truck of the Year (IFOY) Award 2015 wurden auf der IFOY Award Night in der Münchener BMW Welt bekanntgegeben. Die Sieger sind Jungheinrich, Still und Unicarriers Unter dem Applaus der 150 geladenen Gäste nehmen die Sieger die aus Metall und Glas gefertigten Trophäen entgegen. · · · Counter Balanced Trucks bis 3,5 Tonnen. Der Sieg bei den Counter Balanced Trucks bis 3,5 Tonnen ging an den Dreitonnen-Elektrostapler EFG S30s von Jungheinrich. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war der komplett überarbeitete Arbeitsplatz mit zahlreichen Innovationen. „Bei der Entwicklung des EFG S30s hat Jungheinrich vorausgedacht“, urteilte die Jury. The EFG S30s sei durch und durch fahrerfreundlich, fahre sich Warehouse Truck. In der Kategorie „Warehouse Truck“ setzte sich der Tergo URS von UniCarriers durch. Der Schmalgang- und Schubmaststapler in einem überzeugte neben seiner Multifunktionalität durch sein richtungsweisendes Ergonomiekonzept. „Mit dem Tergo URS kombiniert UniCarriers die Vorteile einer große Lagerdichte mit einer Reduzierung des Handlings und setzt darüber hinaus einen Benchmark in Sachen Ergonomie“, urteilte die Jury. Intralogistics Solutions. Einen zweiten Award holte sich Still mit seinem General- Die Fahrzeuge wurden hier von der Jury über zwei Tage hinweg auf verschiedenste Aspekte geprüft und bewertet. Auch Beschaffungaktuell-Redakteurin Sabine Schulz-Rohde prüfte die Fahrzeuge im Praxiseinsatz. Beschaffung aktuell 2015 05 37 L O GI STI K unternehmerprojekt für die Intralogistik des neuen Rohstofflagers Kuraray Europe GmbH. Ausschlaggebend für die Entscheidung war die Kombination von Fahrerlosen Transportsystemen mit einem Palettenshuttle-System sowie von automatisch und manuell bedienten Geräten. Still habe es geschafft, in der Rekordzeit von neun Wochen eine voll funktionsfähige 24/7-Lösung mit modernster Technik aufzusetzen, die mit einer herausragenden Amortisationszeit von drei Jahren einen Maßstab setzt. WER DAS RENNEN GEMACHT HAT, hing maßgeblich von den Ergebnissen des IFOY-Tests und des IFOY Innovation Checks ab, dem sich im Februar alle nominierten Fahrzeuge eine Woche lang auf dem Gelände des offiziellen Logistikpartners Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück gestellt haben. Am 19. Februar machte sich das schwere Gerät auf den Weg nach Osnabrück. Ziel war die Glashalle bei Hellmann Worldwide Logistics, wo in diesem Jahr die IFOY-Testwoche stattfand. Für diesen Anlass hatte Hellmann den Bau eigens mit WLAN ausgerüstet, um auch Twittern, Posten und Mailen live vom Testbetrieb zu ermöglichen. Neben den Flurförderzeugen von fünf Herstellern reisten ein spezialisierter Tester und 22 Juroren aus 14 Nationen an, um die Finalisten auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Jury bestand aus den führenden Logistikmedien in ganz Europa. Beschaffung aktuell war durch Sabine Schulz-Rohde in der Jury vertreten. DIE TESTWOCHE IST EINE BESONDERHEIT des IFOY Award. Eine schriftliche Bewerbung allein genügt nicht, um ein fachlich fundiertes Urteil zu fällen. Bei der Testwoche müssen die Nominierten deshalb in der Praxis beweisen, was sie in der Bewerbung versprochen haben. Der „Oscar der Intralogistik“ wird in fünf Kategorien vergeben. Ausgezeichnet werden die besten Neufahrzeuge des Jahres bei Staplern, fahrerlosen Transportsystemen und Lagertechnikgeräten sowie eine erfolgreiche intralogistische Systemlösung. Die Palette der Bewerber und der Nominierten reicht vom Hubwagen bis zum Schubmaststapler, vom 2-Tonner bis zum 8-Tonner und noch darüber hinaus. „Die meisten der zwölf nominierten Geräte lassen sich nur mit speziellem Equipment transportieren“, weiß Stefan Haase, der als Projektmanager von Hellmann Worldwide Logistics sämtliche Transporte für den IFOY Award organisiert. Die Logistikdienstleistungen rund um den IFOY Award waren in die- 38 Beschaffung aktuell 2015 05 GEWINNER sem Jahr erstmals gebündelt und zentral vergeben worden. Dabei hatte sich Hellmann gegen mehrere Wettbewerber durchgesetzt. Hintergrund der Ausschreibung ist die wachsende Bedeutung des renommierten Tests für die Intralogistikbranche. Die Transporte müssen just-in-time geplant und durchgeführt werden, um die späteren Tests nicht zu beeinflussen. Zudem stellen die Geräte teils spezielle Anforderungen an die Testinfrastruktur, wie etwa der neue Schubmaststapler FM-X von Still, dessen spezielle Schwingungsdämpfung eine besondere Testumgebung erforderte. Der IFOY-Test misst die harten Fakten und vergleicht sie mit Wettbewerbsgeräten. Der Innovation Check, der von Spezialisten des Dortmunder Fraunhofer-Institutes für Materialfluss und Logistik (IML) erstellt wird, konzentriert sich ausschließlich auf die Innovationen und deren Einordnung im Marktvergleich. IFOY-TEST UND INNOVATIONS-CHECK. Darüber hinaus fahren und testen die Juroren anlässlich der IFOY-Testwoche alle nominierten Geräte selbst. Bewertet werden beim IFOY Award unter anderem der Innovationswert, Technik, Design, Ergonomie und Handling, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Bei der Intralogistics Solutions zählen insbesondere Neuheitswert und Innovation, Kundennutzen, Nachhaltigkeit und Marktfähigkeit der Lösung. Die zwölf nominierten Neuerscheinungen durchliefen in der eigens vom Logistikpartner Hellmann präparierten „Glashalle“ in Osnabrück das umfangreiche Testprotokoll und den IFOY Innovation Check. Der IFOY-Test des niederländischen Forklifttruckspezialisten Theo Egberts von Andersom Testing misst die harten Fakten und vergleicht sie mit den Wettbewerbsgeräten. Auf den Folgeseiten lesen Sie genaue Details über die Gewinner und auch alle anderen Nominierten. Durch Scannen eines QR-Codes gelangen Sie zu einem Online-Special mit den detaillierten Testergebnissen. Der Autor Alexander Gölz, Redakteur Beschaffung aktuell COUNTER BALANCED TRUCKS BIS 3,5 T Jungheinrich EFG S30s Mit dem neuen Bedienkonzept im EFG S30s hat Jungheinrich einen komplett überarbeiteten Arbeitsplatz auf den Markt gebracht. Das Hauptaugenmerk lag auf der Entwicklung eines ganzheitlichen, fahrerorientierten und intuitiv bedienbaren Arbeitsplatzes. Bestandteile sind die komplett überarbeitete Armlehne und ein neues Fahrerdialogsystem mit neuem Bedienelement, Farbdisplay, USB-Port und der Möglichkeit, Hard- und Software-Applikationen zu installieren. Verbunden mit dieser Modellpflege ist eine nochmals deutlich verbesserte Energieeffizienz des Fahrzeugs. Jungheinrich sichert als einziger Hersteller im Marktumfeld einen Zweischichteinsatz mit einer Batterieladung zu. IFOY-Testfazit: Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war der komplett überarbeitete Arbeitsplatz mit zahlreichen Innovationen. „Bei der Entwicklung des EFG S30s hat Jungheinrich vorausgedacht“, urteilt die Jury. Der EFG S30s ist durch und durch fahrerfreundlich, fährt sich äußerst komfortabel und vorhersehbar. Ein perfekter Allrounder für den Massenmarkt. Insbesondere der ergonomische und durchdachte Arbeitsplatz komme der neuen Generation Fahrer entgegen. Der automatische und einfache Batteriewechsel sowie der Zweischichtbetrieb ohne Batteriewechsel durch das baureihenübergreifende „Pure Energy“-Technologiekonzept sind weitere innovative Features, die in dieser Konsequenz neu sind. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. GEWINNER GEWINNER GEWINNER WAREHOUSE TRUCKS COUNTER BALANCED TRUCKS AB 3,5 T INTRALOGISTICS SOLUTIONS Unicarriers Tergo URS Still RX 60-80 Still bei Kuraray Die Tergo-Familie besteht aus fünf Schubmaststapler-Modellen mit Tragfähigkeiten von 1200 bis 2500 kg, einem 4-Wege-Schubmaststapler sowie einem Schmalgangstapler. Ausschlaggebend für die Entscheidung war die Kombination eines Schmalgang- und Schubmaststaplers in einem Gerät, zusammen mit einem richtungsweisenden Ergomomiekonzept. „Mit dem Tergo URS kombiniert UniCarriers die Vorteile einer große Lagerdichte mit einer Reduzierung des Handlings und setzt darüber hinaus einen Benchmark in Sachen Ergonomie“, urteilt die Jury. Seine Bedienung sei feinfühlig und vorhersehbar und das Multifunktionsgerät komme den aktuellen Marktanforderungen an Effizienz und Ergonomie auf einzigartige Weise entgegen. URS steht dabei für maximale Lagerkapazität auf kleinstem Raum, bei optimaler Ausnutzung der Arbeitskraft. Der URS ist unter Total-Cost-of-Ownership-Aspekten der Stapler mit den niedrigsten Gesamtbetriebskosten. Mit dem RX 60–80 hat Still auf den Bedarf reagiert und ihre Elektrostapler-Baureihe RX 60 um eine noch leistungsfähigere Baureihe ergänzt. Bis zu 8 t können die neuen RX 60 stemmen. Das kompakte Kraftpaket ist dabei extrem wendig. Der wartungsfreie Antrieb inklusive Lamellenbremsen macht den 80Volt-Stapler zum idealen Fahrzeug für den kombinierten Innen- und Außeneinsatz. Ausschlaggebend für die Entscheidung war der hohe Innovationsgrad des Still RX 60-80. „In dieser Leistungsklasse stellt er als Serienstapler mit Elektroantrieb eine klare Innovation mit signifikantem Kundennutzen dar“, urteilt die Jury. Mit dem RX 60–80 sei der Trend zum Elektrostapler endgültig im Hochleistungssegment angekommen. Neben zahlreichen ergonomischen Innovationen punktet der 8-Tonner vor allem durch seine Kraft und Wendigkeit. Der wartungsfreie und gekapselte Antrieb inklusive Lamellenbremsen machen den 80 Volt-Stapler zum idealen Fahrzeug für den kombinierten Innen- und Außeneinsatz. Der Elektrostapler bietet eine optimale Umschlagleistung, da er die Aspekte Kompaktheit, Kraft, Ergonomie und Sicherheit verbindet. Zeit und Lagerplatz sind Geld. Deshalb kommt der optimalen Ausnutzung der vorhandenen Lagerfläche in der Intralogistik eine besondere Bedeutung zu. Durch den Einsatz eines hochverdichtenden Lagersystems lässt sich der vorhandene Raum optimal ausnutzen. Eine Form der genannten Kompaktlagersysteme ist das Kanallagersystem: Ein Shuttle nimmt die Palette am Anfang einer Regalebene vom Stapler auf, fährt sie – während der Stapler die nächste Palette etwa aus dem Lkw entlädt – in den Führungsschienen automatisch ans Ende des Ganges, setzt sie mit dem Tablaraushub auf den Lagerschienen ab und kehrt an den Anfang zurück, um die nächste Palette zu empfangen. IFOY-Testfazit: Mit diesem Zwei-in-einem-Stapler kombiniert UniCarriers die Vorteile einer großen Lagerdichte mit einer Reduzierung des Handlings. Die zum Patent angemeldete Kurvenkontrolle „Dynamic Cornering Control“ (DCC) reduziert, abhängig von Fahrgeschwindigkeit und Lenkradwinkel, dynamisch die Geschwindigkeit in Kurvenfahrten, was den Einsatz sicherer macht. Punkten kann der URS auch durch sein Wartungskonzept. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. IFOY-Testfazit: Der 8-Tonner Still RX 60-80 ist stark und stabil, fährt sich aber wie ein 4- bis 5-Tonner. Mit diesem Kraftpaket beweist Still, dass elektrisches Fahren im schweren Segment mittlerweile eine sehr logische und empfehlenswerte Alternative ist. Die Verbrauchswerte liegen positiv im Bereich der Erwartungen. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. IFOY-Testfazit: Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war die innovative Kombination von fahrerlosen Transportsystemen mit einem Palettenshuttle-System und von automatisch und manuell bedienten Geräten. Still habe es geschafft, für Kuraray in der Rekordzeit von neun Wochen eine voll funktionsfähige, ausfallsichere 24/7-Lösung mit modernster Technik aufzusetzen, die mit einer herausragenden Amortisationszeit von drei Jahren einen Maßstab setzt. „Eine äußerst clevere Intralogistiklösung mit einem signifikanten Kundennutzen”, urteilt die Jury. Still, so heißt es weiter in der Begründung, habe mit dem Kuraray-Projekt einen Benchmark im Hinblick auf die Lagerprojektierung der Zukunft gesetzt. Beschaffung aktuell 2015 05 39 NOMINIERT NOMINIERT NOMINIERT COUNTER BALANCED TRUCKS BIS 3,5 T COUNTER BALANCED TRUCKS BIS 3,5 T WAREHOUSE TRUCKS Still RX 20 Toyota Tonero HST Toyota BT Levio P In diesem Jahr gibt es bei der Elektrostaplerbaureihe RX 20 ein ganzes Paket von Verbesserungen, zusammengefasst unter der Bezeichnung RX 20 Facelift. Die Verbesserungen liegen im Wesentlichen in der Umschlagleistung, der Ergonomie sowie im Handling. Mit dem neuen RX 20 Facelift bietet Still maßgefertigte Produkte für die enorme Bandbreite an Kundenanforderungen in der innerbetrieblichen Logistik weltweit. Die Einsatzmöglichkeiten im Innenund Außeneinsatz der verschiedenen Branchen sind vielfältig. Sie reichen von Getränke-, Obst- und Gemüselagern in der Lebensmittelindustrie bzw. im Handel, in Druckereien, über den Warenein- und -ausgang in Speditionen bis zum Mehrschichteinsatz in der Automobilindustrie, z.B. als Bereitstellungsfahrzeug in Produktionsstraßen. Der verbrennungsmotorische Gabelstapler Toyota Tonero HST ist nun auch als Treibgasvariante mit Tragfähigkeiten von 2,0 bis 3,5 t verfügbar. Die Geräte sind mit dem einzigartigen „System für Aktive Stabilität“ (SAS) ausgestattet, das den Bediener, die Ware und Infrastruktur schützt. Außerdem verfügen die Stapler über einen besonders niedrigen Schwerpunkt. Mit dem Tonero HST bietet Toyota seinen Kunden eine weitere Auswahlmöglichkeit – je nachdem, welche Fahreigenschaften der Bediener am meisten schätzt. Der gasbetriebene Hydrostat erlaubt beispielsweise besonders schnelle Richtungswechsel. Die Kombination aus hydrostatischem Bremsverhalten und kraftvoller Beschleunigung sorgt für eine gesteigerte Produktivität – ebenso wie die voneinander unabhängigen Hub- und Fahrfunktionen und die besonders einfache Handhabung der Last. Die Bediener des Toyota Tonero HST können zwischen drei Fahrparametern auswählen. Sie ermöglichen einfach zu beschleunigen und beim Loslassen des Fahrpedals sicher zu verzögern. Die Elektro-Niederhubwagen der neuen BT Levio P-Serie wurden für mittlere bis intensive Einsätze konzipiert. Die Geräte, die auch beim Be- und Entladen von Lkw zum Einsatz kommen, verfügen über Tragfähigkeiten von 2,0 bis 2,5 t. Dank „Click-2-Creep“-Funktion, kompakter Maße und eines besonders kleinen Wenderadius' lassen sich die Geräte der BT Levio P-Serie auch auf beengtem Raum sehr gut bedienen. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 12,5 km/h machen die Niederhubwagen dabei viel Tempo. Auch die Rundumsicht bei der Bedienung ist exzellent. Mit diesen Eigenschaften bekommt der Kunde alles an die Hand, um seine Produktivität merklich zu steigern. IFOY-Testfazit: Mit dem RX 20 bringt Still intelligente Technik im bewährten Design. Die Sicht durch den zweiteiligen Mast des Teststaplers ist sehr gut. Der Stapler ist schnell und erreicht Spitzengeschwindigkeiten im Sprintmodus. Jedoch empfiehlt sich genaues Hinsehen, wann der Sprintmodus tatsächlich erforderlich ist, da sich der Geschwindigkeitsvorteil nur auf langen und geraden Strecken wirklich bemerkbar macht. Blue-Q bietet vor allem im Sprintmodus erhebliche Einsparungen. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. 40 Beschaffung aktuell 2015 05 IFOY-Testfazit: Seit seiner Einführung hat Toyota Material Handling den hydrostatischen Antrieb deutlich verbessert. Der Stapler fährt beherrscht und feinfühlig. Die Vorteile des hydrostatischen Getriebes kommen insbesondere im Modus P und H voll zum Tragen. Das SAS-System, serienmäßig bei allen Toyotas montiert, bietet auch beim Tonero HST Vorteile. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. IFOY-Testfazit: Mit dem neuen BT-Levio-P-Serie bringt Toyota eine erfolgreiche Reihe Niederhubwagen auf dem Markt. Der Levio ist deutlich leiser, gefühlvoller, stärker und schneller als sein Vorgängermodell. Durch die Wahloption bei den Batteriefächern ist auch für den Super-intensiv-Einsatz eine geeignete Batterie möglich. Aufgrund der gleichbleibenden Deichsel lässt sich der Levio P wie sein Vorgängermodell bedienen. Die Verarbeitung und Storage-Optionen sind ein Maßstab für den Wettbewerb. Im Paket mit Ergonomie und Sicherheit ist das Testurteil eindeutig: mit derBT-LevioP-Serie macht Toyota nicht nur einen großen Schritt, sondern einen Sprung nach vorn. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QRCodes. NOMINIERT NOMINIERT NOMINIERT WAREHOUSE TRUCKS WAREHOUSE TRUCKS WAREHOUSE TRUCKS Clark CBX 4 Jungheinrich ECE 225 Still FM-X Clark stellt mit dem CBX 4 den ersten Personen- und Lastentransporter mit Rundumkonzept für den innerbetrieblichen Transport in großen Produktionen mit weitläufigem Gelände. Mit den Modellreihen CBX/ FBX/TRX und GOAT verfügt Clark als Intralogistikanbieter mit dem Schwerpunkt auf Gabelstapler und Lagertechnik nun auch über Lösungen zum Personen- und Materialtranport über elektrische Transporter mit ACTechnologie. Der CBX 4 in Vollausstattung mit Kabine, Anhängerkupplung und Zugangskontrollsystem über Smartphone-App, ist für Instandhaltungsbetriebe, Fabriktouren aber auch für spezielle Reinigungseinsätze das ideale Fahrzeug im Fuhrpark. Mit dem neuen ECE 220/225 hat Jungheinrich sein Angebot an Kommissionierern weiter verbessert. Die letzte Serie des Herstellers war bereits führend im Marktsegment, aber mit dem neuen ECE gelingt es Jungheinrich, die Leistung noch weiter nach oben zu schrauben. Die neue Linie ist zudem „Lithium-Ionen-ready“. Dank der verbesserten, im eigenen Haus entwickelten Elektronik und Software, und der Installation von energieeffizienten und leistungsfähigen AC-Motoren, sind die neuen Stapler 10 Prozent produktiver als ihre Vorgänger. Die neue Generation des Still Schubmaststapler FM-X ist darauf ausgelegt, die Produktivität zu erhöhen. Er ist ein Garant für ein effizientes Lager. Verfügbar ist der FM-X in Tragfähigkeiten von 1,0 bis 2,5 t. Er kombiniert kompakte Abmessungen mit einer maximale Hubhöhe von 13 m bei einer Resttragfähigkeit von 1000 kg. Der FM-X bietet kraftvolle Beschleunigung in Verbindung mit hohen Fahrgeschwindigkeiten von 14 km/h und Hubgeschwindigkeiten bis zu 0,70 m/s. Dennoch wurde im Vergleich zum Vorgänger der Energieverbrauch um 20 Prozent reduziert. Zusätzliche Einsparungen sind durch das Energieeffizienzprogramm Blue-Q möglich. IFOY-Testfazit: Der Clark CBX4 ist ein vielseitiges Fahrzeug für den Transport von Personen und Gütern. Eine verstellbare Lenksäule wäre wünschenswert. Die Flexibilität ist hoch, ebenso der Fahrkomfort. Mit dem integrierten 220-V-Ladegerät lässt sich die Batterie einfach pflegen. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. IFOY-Testfazit: Der Jungheinrich ECE ist komplett überarbeitet aber trotzdem erkennbar ein Jungheinrich. Der Kommissionierer schafft eine höhere Leistung bei niedrigerem Verbrauch. Während des Einsatzes ist er darüber hinaus noch praktischer und intuitiver als sein Vorgänger. Ein Sprung vorwärts in der traditionellen Kommissionierung (mitfahren und/oder mitlaufen über die Tasten an der Seite des Staplers). Die Erweiterung mit einem RemoteSystem ist der logische nächste Schritt. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. IFOY-Testfazit: Der Still FM-X punktet in Sachen Produktivität weit über dem Durchschnitt und gehört unter den Schubmaststaplern zum Topsegment. Der Verbrauch umgerechnet auf 100 Paletten ist durchschnittlich. Das Fahrverhalten ist gut und vorhersehbar. Die Abstiegsstufen könnten etwas besser sichtbar sein. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. Tel.: +49 (0)9365 8076-0 [email protected] www.magnetsysteme.de www.magnetfolie.com Bedruckte Magnete Magnetfolie Magnetgummi Magnetsysteme Lagerbeschriftung Magnetbänder Magnetpapier Magnetsymbole Magnettaschen Plattenmagnete Rohmagnete NOMINIERT NOMINIERT NOMINIERT COUNTERBALANCED TRUCKS AB 3,5 T COUNTER BALANCED TRUCKS AB 3,5 T COUNTER BALANCED TRUCKS AB 3,5 T Jungheinrich DFG 540s Toyota Tonero 3.5 bis 8.0 t Toyota Traigo 80 Der IFOY-Teststapler, Typ DFG 540s, verfügt über einen 2-Liter-VW-Motor und ist standardmäßig mit einem Partikelfilter ausgestattet. Eine bewusste Entscheidung, da der Stapler damit auch für den Inneneinsatz geeignet ist. Bosch Rexroth liefert zwei Hydraulikkomponenten, eine für das Fahren, eine weitere für die Lenkung. Durch fünf Betriebsprogramme wird die Leistungscharakteristik optimal an unterschiedliche Einsatzanforderungen angepasst. Moderne Motoren aus der Automobilindustrie überzeugen durch ihre elektronische Steuerung und niedrigen Verbrauch. Alle Motoren zeichnen sich durch geringe Abgasemissionen aus und unterbieten die EURichtlinien um bis zu 69 Prozent. Der großzügig dimensionierte Arbeitsplatz ist optimal auf jeden Fahrer zugeschnitten. Mit der stufenlos einstellbaren Lenksäule mit Memoryfunktion, der integrierten Armlehne und der Einpunktverstellung der primären Bedienelemente ist der Arbeitsplatz schnell und intuitiv einstellbar. Die neuen Modelle der Toyota-Tonero-Baureihe wurde für Schwerlastanwendungen im Tragfähigkeitsbereich von 3,5 bis 8,0 t entwickelt. Die verbrennungsmotorischen Stapler erreichen dabei Hubhöhen von bis zu 6 m. Herzstück der Geräte sind neu entwickelte Industriemotoren: Die Diesel- und Treibgasmotoren von Toyota ermöglichen eine kraftvolle Beschleunigung sowie hohe Fahr- und Hubgeschwindigkeiten – bei vergleichsweise niedrigen Energieverbräuchen. Die Emissionswerte des Dieselmotors liegen selbst ohne Partikelfilter deutlich unter den Grenzwerten der Abgasemissionsstufe IIIb. Der neue Treibgasmotor wurde unter anderem mit einer optimierten Zündanlage zur Leistungssteigerung ausgestattet. Die robusten Geräte spielen gerade im intensiven Einsatz ihre Stärken aus. Der sehr niedrige Schwerpunkt und Toyotas einzigartiges „System für Aktive Stabilität“ (SAS) verleihen dem Gerät eine unumstößliche Stabilität. So ist der Bediener immer optimal geschützt – ganz gleich ob bei Geradeausfahrt, in Kurven oder beim Heben von Lasten. Die drei neuen 80-Volt-Elektrostapler aus der Toyota-Traigo-80-Baureihe wurden für besonders intensive Einsätze in den Tragfähigkeitsklassen 4, 4,5 und 5 t konstruiert. Das 5-Tonnen-Modell weist im Vergleich zum Vorgänger einen veränderten Lastschwerpunkt auf. Dieser liegt jetzt bei 600 mm, was unter anderem die Resttragfähigkeit erhöht – ideal für das Handling von sperrigen Gütern, die längs aufgenommen werden, sowie die Arbeit mit schweren Anbaugeräten. Dank eines leistungsstarken wartungsfreien AC-Motors und verbesserter Elektronik konnten die Hub-, Senk- und Fahrgeschwindigkeit der Traigo-80-Modelle im Vergleich zur Vorgängerserie um 20 Prozent gesteigert werden. Dabei sind Batteriekapazitäten bis 775 Ah möglich. Je nach Kundenwunsch kann der Batteriewechsel im Mehrschichteinsatz entweder seitlich oder per Kran nach oben erfolgen. Serienmäßig an Bord ist auch das „System für Aktive Stabilität” (SAS), das den Bediener, die Last und das Gerät während des Fahrens und Hebens schützt. IFOY-Testfazit: Der Jungheinrich DFG 540s hat sich deutlich verbessert und ist noch angenehmer für den Fahrer als zuvor. Das Interieur ist ein Benchmark, ebenso die Bedienung. Details wie Ablagemöglichkeiten, Sicht und Erreichbarkeit des Gurts machen den Unterschied. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QRCodes. 42 Beschaffung aktuell 2015 05 IFOY-Testfazit: Der Toyota Tonero 80 ist leistungsstark, berechenbar und hat ein flüssiges und angenehmes Fahrverhalten. Der Stapler ist übersichtlich und bemerkenswert niedrig gebaut. Die Erreichbarkeit ist sehr gut und der Arbeitsbereich groß. Die Federwirkung der Luftreifen ist etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch ist die Stabilität des Staplers hoch. Ein Arbeitspferd für den schweren, intensiven Einsatz. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. IFOY-Testfazit: Der Stapler lässt sich angenehm bedienen und fahren, was unter anderem den vier Bedienhebeln zu verdanken ist. Insbesondere die automatische Nivellierung der Gabel mit dem SAS-System ist äußerst angenehm. Die Energieeffizienz ist im Vergleich zum Vorgänger um 22 Prozent erhöht. Im Vergleich zur Konkurrenz punktet der Traigo 80 bei Produktivität und Energieverbrauch durchschnittlich. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. LO GI ST I K INTRALOGISTICS SOLUTIONS Jungheinrich EZS 350 Für den Kunden – die Vemag Maschinenbau GmbH – hat die Jungheinrich AG eine Routenzug-Logistiklösung entwickelt, die von der Bedarfsanalyse über die exakte Planung und Ausgestaltung der Prozesse bis hin zur Fahrzeugauswahl und -bereitstellung reichte. Die Vemag Maschinenbau GmbH entwickelt seit über 60 Jahren Maschinen und Anlagen für die Nahrungsmittelindustrie. Neben Standard-Füllmaschinen bietet Vemag seinen Kunden spezialisierte Lösungen – maßgeschneidert auf deren Bedürfnisse und den jeweiligen Anwendungsfall. Ziel der Jungheinrich-Routenzugberatung war es, im Rahmen einer Produktionserweiterung und Umgestaltung der Logistik Optimierungspotenziale in der Produktionsversorgung zu identifizieren, auf dieser Basis die logistischen Prozesse optimal umzugestalten und Kosten und Ressourcen einzusparen. Die neue logistische Lösung beinhaltet die Routenzugbeladung, die Belieferung der Produktionsbereiche und die Rückführung des Leergutes mithilfe eines Schleppers EZS 350 und Anhängern des Typs GTE 312 (E-Frame) – bedarfsgesteuert (Kanban) bei sehr geringem Steuerungsaufwand. Wesentliche Vorteile der Kundenlösung liegen in der gesteigerten Flexibilität, Effizienz und Sicherheit. Die von Jungheinrich angebotenen Anhängerlösungen ermöglichen ei- ne flexible Nutzung unterschiedlichster Ladehilfsmittel und eine einfache Anpassung an Bedarfsschwankungen. Transportbündelungen führen zu weniger Einzelund Leerfahrten und somit um bis zu 75 Prozent reduzierten Logistikkosten. JungheinrichRoutenzuglösungen – wie hier bei der Vemag GmbH umgesetzt – stellen für alle Branchen eine wirtschaftliche, zeitgemäße Alternative zum klassischen Materialtransport dar: Materialflussberatung in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden, zuverlässige, ergonomisch optimierte Schlepper sowie „saubere“ Anhänger mit elektrischer Verbindung und einer gekapselten Kompakthydraulik sind Kern dieser Lösung. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie online durch Scannen des QR-Codes. Qualität zahlt sich aus! 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Bei ihrer Verwaltung sind zahlreiche juristische Besonderheiten zu beachten – von der Halterhaftung über Führerscheinkontrollen bis hin zum Datenschutz. Da kommt vielleicht sogar eine Auslagerung auf einen Dienstleister in Betracht. Rechtsanwalt Sascha Kremer von der Pulheimer Kanzlei Login Partners S ie heißen Flottenmanager, Fuhrparkleiter, Fuhrparkverwalter oder Disponent Fahrzeugpool. Bei Transportunternehmen sind sie für die Lkw-Flotte verantwortlich. Neben vielen PS bringt dies auch viele Rechtspflichten mit sich, die sich aus der sogenannten Halterhaftung ergeben. Halter ist, wer ein Kraftfahrzeug für eigene Rechnung in Gebrauch hat und die entsprechende Verfügungsgewalt darüber besitzt. Bei firmeneigenen Pkw und Lkw ist das das Unternehmen, genauer die Unternehmensführung. Die Chefetage kann sich allerdings durch den Nachweis entlasten, die aus der Halterverantwortlichkeit folgenden Pflichten auf eine fachkundige Person übertragen zu haben – und tut das in der Regel auch. Der Delegierte kann ein Mitglied der Geschäftsführung sein, häufiger werden jedoch Beschäftigte des Unternehmens oder externe Dienstleister eingesetzt. „Wird die Halterverantwortlichkeit nach unten auf einen Beschäftigten oder einen Dritten delegiert, liegt eine sogenannte vertikale Delegation vor“, erklärt Rechtsanwalt Sascha Kremer von der Pulheimer Kanzlei Login Partners. Die vertikale Delegation verlange eine konkrete Beschreibung der vom Delegierten wahrzunehmenden Aufgaben und zu beachtenden Pflichten, die erforderliche Fachkunde Die Autorin Anja Falkenstein, Rechtsanwältin und Fachjournalistin, Karlsruhe 44 Beschaffung aktuell 2015 05 beim Delegierten selbst, eine sorgfältige Auswahl des Delegierten sowie seine pflichtgemäße Überwachung durch das Unternehmen. Fehlt es an einem der Elemente, scheitert die „Enthaftung“ des Unternehmens. Zwar muss die Delegation nicht zwingend schriftlich erfolgen. Jedem Fuhrparkmanager ist aber zu raten, die Eckpunkte der Delegation im Arbeitsvertrag oder separat in einer Aufgabenbeschreibung dokumentieren zu lassen. Und auch die Unternehmensleitung sollte aus Beweisgründen Interesse an einer Niederschrift der Delegationsschritte haben. „ Unternehmen müssen Führerscheine ihrer Fahrer prüfen und das Ergebnis dokumentieren.“ diger Bereichsleiter für das Fuhrparkmanagement bei der Seifert Logistics Group in Ulm. Und Anwalt Kremer ergänzt: „Das Unternehmen muss das Original des Führerscheins prüfen und das Ergebnis dokumentieren, will es eine eigene Haftung vermeiden.“ Bei ausländischen Führerscheinen ist besondere Sorgfalt geboten. Checkliste DIE PFLICHTEN DES FUHRPARKMANAGERS im Hinblick auf die Fahrzeugflotte und auf die eingesetzten Fahrer benennt zum Beispiel § 31 Absatz 2 der Straßenverkehrszulassungsverordnung recht anschaulich: „Der Halter darf die Inbetriebnahme nicht anordnen oder zulassen, wenn ihm bekannt ist oder bekannt sein muss, dass der Führer nicht zur selbstständigen Leitung geeignet oder das Fahrzeug, der Zug, das Gespann, die Ladung oder die Besetzung nicht vorschriftsmäßig ist oder dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung oder die Besetzung leidet.“ Fährt also beispielsweise ein Fahrer für eine Spedition, obwohl er aktuell keine in Deutschland gültige Fahrerlaubnis für die entsprechende Fahrzeugklasse hat, kann auch der Fahrzeughalter zur Verantwortung gezogen werden. Besonders gefährlich ist ein zeitlich begrenztes Fahrverbot, das einem Fahrer privat, zum Beispiel aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung, auferlegt wird und von dem sein Arbeitgeber nichts erfährt. Die wichtigsten Rechtspflichten des Fuhrparkmanagers · · · · ·· · ·· · · Verkehrssicherheit der Fahrzeuge sicherstellen Ausreichenden Versicherungsschutz für die gesamte Flotte vereinbaren Fahrer zur Einhaltung der Verkehrsregeln und zu vorsichtigem Fahren anhalten Fahrerschulungen durchführen und dokumentieren Fahrerlaubnis der Fahrer prüfen Fahrtüchtigkeit der Fahrer prüfen Sicherheitseinrichtungen wie Warnweste, Warndreieck überprüfen Bordelektronik überprüfen Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten gewährleisten Unfallverhütungs-, Sicherheits- und ggf. Hygienevorschriften beachten Personenbezogene Daten schützen Telematiklösungen erleichtern die Fuhrparkverwaltung. (Foto: T7 Marketing/Fotolia.com) Die regelmäßige Überprüfung der Betriebssicherheit eines jeden einzelnen Fahrzeuges ist eine der wichtigsten Aufgaben des Fuhrparkleiters. Er muss für die notwendige Inspektion in der Fachwerkstatt sorgen und den ordnungsgemäßen Zustand der Reifen und der Bordelektronik im Blick haben. Auch für die Beschaffung von Neufahrzeugen samt Versicherungsschutz ist er in aller Regel verantwortlich. Warnwesten und ausreichendes Material zur Ladungssicherung in den Fahrzeugen fallen ebenfalls in seine Zuständigkeit, darüber hinaus die Mautgebühren sowie die Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften und besonderen Sicherheits- oder Hygienevorschriften. Selbst die Arbeitszeiten seiner Fahrer muss der Fuhrparkleiter kontrollieren. Bei Eintritt eines Schadens, zum Beispiel durch einen Verkehrsunfall, wird er auch noch zum Schadensmanager. MODERNE TELEMATIKLÖSUNGEN erleichtern die Fuhrparkverwaltung und die Disposition enorm. Tatsächliche Routen, Lenk- und Ruhezeiten oder der aktuelle Aufenthaltsort können so bequem abgerufen und kontrolliert werden. Hierbei handelt es sich aber nicht nur um unternehmensbezogene Daten, sondern auch um personenbezogene. Und da wird es heikel, was den Datenschutz angeht. „Für den Umgang mit personenbezogenen Daten gilt ein sogenanntes Verbot mit Erlaubnisvorbehalt: Er ist nur zulässig, wenn der Betroffene durch eine Einwilligung oder ein Gesetz die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten erlaubt“, so Kremer, der auch Fachanwalt für IT-Recht ist. Zwar dürfen Speditionen ihren Fuhrpark zur Warenverfolgung orten. Es muss aber sichergestellt werden, dass das Telematiksystem nur diejenigen Daten erfasst, die für betriebliche Zwecke erforderlich sind. Die Mitarbeiter des Transportunternehmens sind darüber zu informieren, welche Daten erfasst werden, welchem Zwecke diese dienen, wie und wie lange die Daten gespeichert werden und wer Zugriff darauf hat. Ein Missbrauch muss ausgeschlossen sein. Der Betriebsrat ist bei solchen Entscheidungen zu beteiligen. Fallen auch Gesundheitsdaten an, etwa wegen Zusatzeintragungen im Führerschein, sind diese besonders schutzbedürftig. Hier muss das Unternehmen entsprechend hohe Sicherheitsvorkehrungen gegen Missbrauch und Verlust treffen. Wer nun als Firmenchef all diese Pflichten möglichst weit wegschieben möchte, der hat die Möglichkeit, das Fuhrparkmanagement outzusourcen. Vergibt der Unternehmer diese Dienstleistung extern, muss jedoch vertraglich genau festgelegt sein, welche Aufgaben und Pflichten der Fuhrparkprovider für das Unternehmen übernimmt und welche Fachkunde von ihm erwartet wird. Sonst bestehen Zweifel an der Wirksamkeit der Delegation, die zu Lasten des Unternehmers gehen könnten. „Zwingender Bestandteil des Vertrags mit dem Dienstleister ist auch die Einräumung von Überwachungsbefugnissen zugunsten des Unternehmens“, betont Rechtsanwalt Kremer. „Die Überwachung muss allerdings nicht zwingend durch Kontrollen vor Ort beim Dienstleister erfolgen, abhängig von Fachkunde und Erfahrung genügen hierfür gegebenenfalls auch regelmäßige Berichte des Dienstleisters über die von ihm getroffenen Maßnahmen und deren Wirksamkeit.“ Auch muss geklärt werden, wie der Beauftragte gegenüber den Beschäftigten des Unternehmens auftreten darf. Soll er weisungsbefugt sein, muss dies vertraglich geregelt sein. Anderenfalls muss der Vertrag festschreiben, wen der Dienstleister in solchen Fällen zu informieren hat. Auch Teilbereiche der Fuhrparkverwaltung können ausgegliedert werden, zum Beispiel das Tankkartenmanagement. Beschaffung aktuell 2015 05 45 FUHRPARK BMW i3: Trotz Range Extender keiner für die große Reise Feiner Kleiner für die Stadt BMW feuert bei seinem ersten SerienElektrofahrzeug i3 eine volle Innovations-Breitseite ab: Elektroantrieb, wahlweise mit Range Extender, völlig neue Karosserie mit Aluminium-Bodengruppe und Kohlefaser-Aufbau, Türkonzept ohne B-Säule und ein Innenraum mit Lounge-Charakter müssen es schon sein. Damit lässt es sich in dem kleinen Stromer hervorragend fahren – aber nur über kurze Strecken. D Hohe, kompakte Karosserie: Der i3 weist schon äußerlich auf seinen Charakter als Stadtfahrzeug hin. (Foto: Herrmann) ie erste Annäherung an den i3 offenbart gleich das ganze Dilemma seines Antriebskonzepts. Garching nördlich von München, die Abholstation für Pressetestwagen: Der i3 ist noch ans Stromnetz angestöpselt, damit die Batterie auch ja vollgeladen ist. Gut, Ladekabel entfernen, in das Fach unter der Fronthaube verstauen, einsteigen. Startknopf drücken, elektrische Handbremse entriegeln und den Wählhebel auf Vorwärts stellen. Dann nur noch das Fahrpedal vorsichtig drücken und aus der Tiefgarage fahren. Das alles geht erfreulich einfach. Am Tageslicht erstmal geparkt und die Innenausstattung „Lodge“ (für 1990 Euro optional) bewundert. Graue Stoffbezüge mit hellbrauner Teilbelederung der Sitze und großflächige Panels in Holzoptik schaffen ein har- monisches Ambiente. Der i3 ist außen und innen anders als andere. Eine richtige Armaturentafel gibt es nicht, zwei Displays dienen als Anzeigeelemente, der Dreh-Drück-Steller mit Schriftzeichenerkennung, ein kleines, zentrales Bedienfeld und die Elemente im Lenkradbereich reichen zur Bedienung aus. Unter dem Kofferraum und Fahrgastraum sind Elektromotor, Verbrennungsmotor, Elektronik und Batteriezellen dicht gepackt. Der Innenraum des Stromers ist eine verführerische Melange aus Schwarz, Braun, Beige und Grau. (Fotos: BMW) 46 Beschaffung aktuell 2015 05 BEGRENZTER ENERGIEVORRAT. Dann aus Interesse die Route bis nach Hause ins Navigationsgerät („Professional“, optional für 1990 Euro) eingegeben. Als der Rechner mahnt, dass die Energievorräte an Bord nicht für die Heimfahrt ausreichen, macht sich erste Ernüchterung breit. Was, nur jeweils etwa 140 km elektrische Reichweite und Verlängerung durch den Zweizylinder-Verbrennungsmotor, der als Notstromaggregat einen Generator antreibt und bei entladener Traktionsbatterie für elektrischen Nachschub sorgt? Ein Blick in das technische Datenblatt belegt diese Malaise. Bei 18,8 kWh Energieinhalt der Batterie und 9 l Volumen im Benzintank ist eben nicht mehr (theoretische) Reichweite drin. Bis Günzburg ist die Batterie dann leergesaugt, der Zweizylinder-Reihenmotor schaltet sich zu. Mit seinen 25 kW Leistung sind zwar nur noch 120 km/h Höchstgeschwindigkeit drin, aber zum Flüchten vor den Brummis auf der rechten Spur reicht das allemal. Was mehr stört, ist das deutliche Brummen des Aggregats, das BMW selbst entwickelt hat, aber von Kymco in Asien produzieren lässt. Der ursprünglich in Großrollern eingesetzte Motor ist mit gut 6 l Benzin auf 100 km auch nicht besonders sparsam. Da gibt es von Mahle und KSPG zwei Range ExtenderPrototypen, die können das deutlich besser. Umgerechnet auf CO2-Emissionen bläst der Range Extender etwa 142 Gramm des Gases pro Kilometer in die Luft. Fährt man elektrisch ohne Range Extender, sind es auf Basis des deutschen Strommixes etwa 80 g CO2/km. Der Energiekonsum beträgt etwa 13,3 kWh pro 100 km, was bei einem Strompreis von etwa 29 Cent Kosten von 3,85 Euro verursacht. Zum Vergleich: 6 Liter Superbenzin pro 100 km kosten etwa 9 Euro (bei 1,50 Euro/l). Zu fahren ist der i3 kinderleicht – einfach mit dem rechten Fuß das Fahrpedal sensibel bedienen. Voll durchgedrückt beschleunigt der Elek- FUHRPARK tromotor leichtfüßig ab Leerlauf und hängt auf den ersten Metern fast jeden Verbrennungsmotor ab. Mit sukzessive weniger „Gas“ rollt der Stromer erst mal gleichmäßig dahin, dann „segelt“ er quasi ohne elektrischen Vortrieb und es setzt ein leichtes Rekuperieren ein. Geht man endgültig vom Pedal, wird das Rekuperieren so stark, dass es den i3 bis zum Stillstand bringt. Hat man dieses Prinzip verinnerlicht, kann man vorausschauend den i3 ohne wirklichen Bremseingriff fahren. Dann geht keine Bewegungsenergie mehr als Wärme verloren, sondern bleibt durch das Rekuperieren weitgehend im Antriebssystem. Untergebracht ist das ausgeklügelte Antriebskonzept unter dem Kofferraum. Der permanenterregte Synchronmotor sitzt direkt auf der Hinterachse, die Lithium-Ionen-Batteriezellen sind im Fahrzeugboden verstaut. Rechts hinten ist der Range Extender untergebracht, die Leistungselektronik links hinten. So bleibt immerhin noch ein 260 l fassender Gepäckraum übrig, der ohne Ladekante leicht zu beladen ist. Legt man die beiden Fondsitzlehnen um, sind bis zu 1100 l verfügbar. Kurios: Hinter dem Tankdeckel rechts hinten verbirgt sich der Stromanschluss, Kraftstoff füllt man in einen Stutzen rechts vorne ein. Bleibt die Frage, warum der Tank da vorne nicht etwas größer ist, zumal unter der Fronthaube nur ein kleines Fach für die Ladekabel, das Bordwerkzeug und Krimskrams integriert ist. Vermutlich liegt es an den Förderkriterien in den USA, wo ElektroAntriebskonzepte nur dann Steuervergünstigungen erlangen, wenn deren elektrische Reichweite über der eines eventuell vorhandenen Verbrennungsmotors liegt. AUF DER HÖHE DER ZEIT. Aber vielleicht reicht ja BMW für Europa einen mindestens 20 Liter großen Tank nach. Dann wären akzeptable 400 bis 500 km Reichweite drin. Damit könnte der i3 auch als Erstwagen durchgehen, denn in Sachen Fahrkomfort, Sicherheitsausstattung und Raumangebot ist er auf der Höhe der Zeit. Nach vorne und hinten sichern eine Rückfahrkamera und zahlreiche elektronische Helfer wie der Notbremsassistent, die adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein Stop-and-Go-Assistent oder der Einparkassistent ab. Sicher, der Einstieg zum Fond und die dortigen Platzverhältnisse sind etwas knapp bemessen. Auch das leichte Wanken der Karosserie ist nicht üblich bei BMW, aber auch nicht gefährlich. Dank eines geringen Wendekreises von nur 9,7 m wieselt der i3 flink durch die Stadt. Dort ist auch sein originäres Revier, denn die beschränkte Reichweite mindert seine ansonsten durchaus vorhandenen Langstreckenqualitäten. Schade eigentlich, denn für mindestens 40 000 Euro (alternativ nur mit Elektroantrieb ab 35 000 Euro) darf man ein rundum gutes Auto erwarten. Der i3 ist in vielen Kategorien richtig gut, aber eben nicht in allen. Der Autor Jürgen Goroncy, der Fachjournalist und Testwagenfahrer aus Besigheim ist freier Mitarbeiter im Konradin-Verlag Anzeige Im Hoteleinkauf steckt viel Einsparpotenzial Noch Luft nach oben Die Ausgaben für Hotelübernachtungen machen bis zu 40 Prozent der gesamten Reisekosten in Unternehmen aus – wer hier spart, erzielt also Wirkung. Lothar Berning, Hotelexperte und Program Consultant beim Geschäftsreiseanbieter Carlson Wagonlit Travel (CWT) gibt Tipps zur Kostensenkung bei Einkauf und Management von Hotelleistungen. Herr Berning, was macht den Einkauf von Hotelleistungen so komplex? In vielen Unternehmen ist es die Masse an Vereinbarungen über eine Vielzahl von Raten mit unterschiedlichen Häusern oder Ketten. Dazu kommen flexible Raten und die oft mangelnde Übersicht über die Gesamtreisekosten. Werden zudem verschiedene Buchungswege genutzt, fehlen die Daten, aus denen man Rückschlüsse für den Einkauf ziehen könnte. Das klingt kompliziert. Wie kann man denn diese Aufgabe bewältigen? Ab einer bestimmten Menge von Hotelverträgen lohnen sich elek- tronische Tools für das Management von Ausschreibungen und Vereinbarungen. Dafür und um die besten Raten zu bekommen, ist es sinnvoll, mit einem spezialisierten Reisebüropartner wie CWT zusammenzuarbeiten, der die eigenen und die veröffentlichten Raten schon im Buchungsprozess abbildet. Denn wenn alle Hotelbuchungen über den bevorzugten Kanal laufen, erreichen Firmen die vereinbarten Volumina und bekommen die Daten, die sie für die laufende Optimierung ihres Hotelprogramms brauchen. Warum sind diese Daten so wichtig? Idealerweise buchen alle Reisen- den über ein zentrales Tool bzw. den Geschäftsreisepartner und nutzen Firmenkreditkarten für die Abrechnung. Dann kann das Unternehmen die Buchungsdaten mit den tatsächlichen Kosten abgleichen und sehen, ob wirklich die vereinbarten Raten gebucht wurden oder ungeplante Kosten anfielen. Es kann Einsparpotenzial ermitteln und dieses in die nächste Verhandlungsrunde mit dem Hotelpartner einbringen, Volumina bündeln und unpassende Hotels aussortieren. Worauf müssen Unternehmen noch achten? Sie sollten ihre Daten regelmäßig überwachen, um schnell reagieren Lothar Berning, CWT zu können. Wenn z. B. ein neues Projekt erfordert, dass plötzlich viele Übernachtungen an einem neuen Standort anfallen, sollten sie nicht bis zur nächsten Neuausschreibung warten, um mit dortigen Hotels zu verhandeln. Und sie sollten unbedingt regelmäßig und systematisch Feedback von Reisenden einholen. Denn diese kennen das Hotelangebot am besten und können wertvolle Hinweise geben, die Einkäufer wiederum in Verhandlungen einsetzen können. www.carlsonwagonlit.de TRAVEL Travel-News Online-buchen. Wer sein Flugticket so billig wie möglich buchen möchte, sollte an einem Sonntag ca. 57 Tage vor Abflug buchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des USReservierungssystems ARC: Am teuersten hingegen sind Tickets montags und freitags, meldet das Fachmagazin Business Travel. VW hat seinen Geschäftsreiseetat wieder an Hogg Robinson Group (HRG) vergeben. Damit ist das Ringen um eines der größten deutschen Geschäftsreisebudgets entschieden. Mehrere Monate lange hatte sich die Ausschreibung hingezogen. Die seit 2010 bestehende Zusammenarbeit werde um „mehrere Jahre“ verlängert, teilt HRG mit. In der neuen Ausschreibung waren neben dem wichtigsten Markt Deutschland und den bereits von HRG betreuten Ländern weitere hinzugekommen. Außerdem betreut HRG nun das gesamte Online-Geschäft in diesen Märkten. Eon hat sich bei seiner Reisebüroausschreibung erneut für BCD entschieden. Der holländische Anbieter soll die Globalisierung über die bisherigen 11 Staaten hinausführen. GRÜNE MEETINGS So nachhaltig wie möglich Meeting-Planer können bei der Auswahl der geeigneten Destination diejenige mit den geringsten CO2-Emmissionen bei der Anreise ermitteln, wenn Teilnehmer aus unterschiedlichen Orten teilnehmen sollen. Aus praktisch unbegrenzt vielen Alternativen wählt die Software des Anbieters Convien den idealen, weil günstigsten, Veranstaltungsort aus. Interessanterweise kann es auch Sinn machen, dass sich Personen aus München, London, Hamburg und New York nicht in einer der vier Städte treffen, sondern in Paris oder Istanbul … Auf der Website www.atmosfair. de können Eventplaner mit wenigen Klicks den idealen Meetingort ermitteln. Die Website schlägt sinnvolle Alternativen vor und berücksichtigt dabei praktisch alle möglichen Meeting-Standorte weltweit. Nutzer, die sich für eine Destination entschieden haben, werden zu einer Buchungsplattform weitergeleitet und können dort nach Registrierung die entsprechenden Flüge mit der besten Klimabilanz zum Meeting-Ort buchen. sas 48 Beschaffung aktuell 2015 05 Hilfreiche Apps für Geschäftsreisende Software-Tools sparen, Zeit, Geld und Aufwand Der durchschnittliche Nutzer greift täglich stolze 221 Mal zu seinem Smartphone, um zu telefonieren, eine App aufzurufen oder E-Mails zu checken. Auf seinen PC oder Laptop dagegen schaut er nur 140 Mal. Das ist ein Ergebnis einer Studie der britischen Agentur Tecmark. Damit Geschäftsreisende in dem Chaos an Möglichkeiten und Anwendungen nicht den Überblick verlieren, hat Concur, eine auf das Geschäftsreise-Management und die Reisekostenverwaltung spezialisierte SAP-Tochter, eine Liste interessanter Apps für die Reise zusammengestellt. Die folgenden Tipps sollen den Business-Trip komfortabler machen und den Stress reduzieren. Apps können das Reisen komfortabler und Die Liste erhebt keinen Anspruch stressfreier machen (Screen: concur) auf Vollständigkeit und manche Apps werden dem User aus dem privaten Gebrauch bereits bekannt erscheinen. Soweit nicht anders angegeben gibt es die Apps sowohl für Android als auch für iOS. Sicher Reisen: Eine empfehlenswerte App für Geschäftsreisende ist das „Sicher Reisen“-Tool des Auswärtigen Amtes. In ihr finden sich Ratschläge für die Reisevorbereitung, Notfälle sowie die Adressen der deutschen Vertretungen im Ausland und der Vertretungen des Reiselandes in Deutschland. Ebenfalls dabei sind eine Ortungsfunktion und ein „Ich bin OK“-Button, mit dem Reisende ihren Kollegen, Freunden oder Verwandten schnell ein Lebenszeichen senden können. Google Map: Google Maps führt samt Sprachnavigation ans Ziel. Die kostenlose Navigation mit detaillierter Routenführung hilft im Auto, in der Bahn oder zu Fuß. MyTaxi: Mit der MyTaxi-App können Reisende ihr Taxi von überall bestellen, sogar den Fahrer aussuchen und in kurzer Zeit genau da erwarten, wo sie gerade stehen. Skype: Reisende, die kostenlos über WLAN telefonieren möchten, tun dies zumeist über Skype. Idealerweise sogar mit Video. TripAdvisor: Ein Geschäftsessen in einer fremden Stadt steht an? Dann hilft die App von TripAdvisor, die besten Restaurants und Lokale für den erfolgreichen Vertragsabschluss zu finden. TripIt: Mit TripIt, einer All-in-One Reiseorganisations-App, können Nutzer ihre Reisepläne und aktuelle Fluginformationen via Tablet und Smartphone auf einen Blick abrufen. Zudem lassen sich Familie, Freunde oder Kollegen von unterwegs über Flugänderungen oder bestimmte Reiseinformationen benachrichtigen. Übersetzer: Das Google-Übersetzertool für Android übersetzt in 90 Sprachen via Spracheingabe, Kamera, Tastatur oder sogar Handschrift. Reisende können außerdem offline übersetzen – eine Internetverbindung ist nicht notwendig. Währungsrechner: Der Währungsrechner von Finanzen 100 zeigt mithilfe Währungen, Wechselkurse und Umrechnungstabellen. Wetter: Sehr praktisch ist zudem die App von Wetter.com, denn mit der richtigen Wettervorhersage lässt sich auch der Koffer besser packen. · · · · · · · · · TRAVEL WO SICH GESCHÄFTSREISENDE WOHLFÜHLEN Beliebteste Hotels in Deutschland* Rang Hotel Die beliebtesten Hotels Ort Sterne 1. Radisson Blu Hotel, Berlin Berlin 5 2. Radisson Blu Hotel Hamburg Airport Hamburg 4 3. Melia Berlin Berlin 4,5 4. Dormero Hotel Hannover Hannover 4 5. Mercure Hotel Mannheim am Rathaus Mannheim 3 6. Hilton Berlin Berlin 4 7. Ambiente Hotel Walldorf Walldorf 4 8. Abacco Hotel Korntal-Münchingen 3 9. NH Ludwigsburg Ludwigsburg 3 Holiday Inn Stuttgart Stuttgart 4 10. Das internationale Buchungsportal Hotel.de wollte wissen, in welchen Hotels Businesskunden am häufigsten übernachten und wie die Bewertungen dieser Reisenden ausfallen. Eine Untersuchung der Business-Reservierungen im 2- bis 5-Sterne-Segment der vergangenen 12 Monate zeigt: Geschäftsreisende bevorzugen insbesondere 4-Sterne-Häuser. Das beliebteste Businesshotel Deutschlands ist das Radisson Blu Hotel in Berlin mit einer Bewertung von 8,7 Punkten. Europaweit überzeugt das Kempinski Hotel River Park in Bratislava mit einer hohen Buchungsanzahl und einer sehr guten Bewertungsnote von 9,3 Punkten. Auffällig im Bereich des 2- bis 2,5-Sterne-Segments in Deutschland ist, dass die Ketten Ibis und Motel One stark besucht werden und neun der zehn Top-Plätze belegen. Alle Rankings finden Sie unter www.beschaffung-aktuell.de/travel *über alle Sternekategorien hinweg Hinweis zur Vorgehensweise: Die Auswahl erfolgte anhand der höchsten Buchungsanzahl, das Ranking anhand der von den Firmenkunden abgegebenen durchschnittlichen Bewertungsnote. Bei gleicher Bewertung erfolgte die Sortierung nach der Anzahl der abgegebenen Bewertungen. Quelle: Hotel.de Anzeige Kostenloses Whitepaper Unternehmen verschenken beim Hoteleinkauf Milliarden 1. Portfolioanalyse Mangelnde Vergleichsdaten und Ressourcen für eine intensive Auseinandersetzung mit einzelnen Märkten: Wie eine aktuelle Studie zeigt, verschenken Unternehmen beim Hoteleinkauf jährlich Milliarden. Steigender Kostendruck, ein fragmentierter Hotelmarkt sowie mangelnde Zeit für konsequente Ratenverhandlungen: Es sind keine einfachen Rahmenbedingungen, mit denen sich Reiseverantwortliche beim Hoteleinkauf auseinandersetzen müssen. Das Whitepaper „HRS Global Sourcing Study – The right mix: Savings through a balanced portfolio“ von HRS Corporate zeigt, dass lokales Markt-Know-how und Kostentransparenz entscheidend zur Optimierung des Hoteleinkaufs beitragen können. Richtig umgesetzt, könnten Unternehmen weltweit bis zu 29 Milliarden Dollar einsparen – jährlich. Für die Untersuchung wurden im vergangenen Jahr mehr als 100 Unternehmen weltweit nach ihrem Hoteleinkauf befragt. Das enorme Einsparpotenzial basiert auf der Zusammensetzung des Hotelportfolios der befragten Unternehmen: Danach entfallen durchschnittlich 45 Prozent des verhandelten Volumens auf die Kettenhotellerie; bei mehr als einem Drittel liegt dieser Anteil sogar bei 60 bis 100 Prozent. Mit dem überproportional hohen Anteil an Kettenhotels wird laut Studie ein Großteil des Marktes schlichtweg ausgeblendet: Allein in Europa 2. Konzeptentwicklung 5. Ratenaudit 4. Ratenladung macht die Individualhotellerie 88 Prozent des Gesamtmarktes aus, in Asien sind dies sogar 95 Prozent. Experten können dabei helfen, Markttransparenz zu schaffen und über umfangreiche Benchmark-Daten und Markt-Know-how die Ratengestaltung zu optimieren. Erfahren Sie mehr im Whitepaper 3. Ratenverhandlung „HRS Global Sourcing Study – The right mix: Savings through a balanced portfolio“, kostenloser Download unter www.hrs.de/ sourcing Kontakt: [email protected] Telefon +49 221 2077-5542 Nähere Informationen unter: www.hrs.de/sourcing TRAVEL Die Digitalisierung des Reisens Mobile Apps sind im Trend Geschäftsreisen haben sich durch den Einsatz von Smartphones und Tablets stark verändert. So können Reisende unterwegs auf ihre Reisedaten zugreifen, sich über Änderungen im Reiseplan schnell informieren sowie darauf reagieren Für die meisten Geschäftsleute ist das Reisen durch die technischen Möglichkeiten unterwegs komfortabler geworden. Carlson Wagonlit Travel (CWT) unterstützt den steigenden Komfort durch die kontinuierliche Digitalisierung von Geschäftsreisen. Der TravelDienstleister verbessert seine App CWT To Go immer weiter, um den Reisenden unterwegs Der Travel-Dienstleister cwt verbessert seine App stetig, um den Reisenden unterwegs die bestmöglichen Informationen und Services zur Verfügung zu stellen. (Foto: davis – Fotolia) Hotelbewertungsportal Keine Haftung für unwahre Behauptung Der Betreiber eines Hotelbewertungsportals haftet nicht für unwahre Nutzerbewertungen, wenn er den ihm obliegenden Prüfungspflichten nachgekommen ist. Im verhandelten Fall hatte ein Nutzer das Hotel der Klägerin auf dem Bewertungsportal der Beklagten unter der Überschrift „Für 37,50 Euro pro Nacht und Kopf im DZ gabs Bettwanzen“ bewertet. Die Klägerin mahnte die Beklagte daraufhin ab. Die entfernte die beanstandete Bewertung zwar von ihrem Portal, weigerte sich aber, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Sie berief sich darauf, dass Nutzerbewertungen bei ihr eine Wortfiltersoftware durchliefen, die unter anderem Beleidigungen und Schmähkritik herausfiltern. Lediglich unauffällige Bewertungen würden sodann automatisch veröffentlicht; auffällige würden geprüft und ggf. manuell freigegeben. Damit und mit der Entfernung der streitigen Bewertung sei die Beklagte den Prüfungspflichten, die ihr als sogenannter Diensteanbieter im Sinne des Telemediengesetzes (TMG) obliegen, hinreichend nachgekommen, urteilte jetzt der Bundesgerichtshof (BGH). Eine inhaltliche Vorabprüfung der Bewertungen sei ihr nicht zumutbar. Eine Haftung auf Unterlassung besteht laut AragExperten in einem solchen Fall erst, wenn der Betreiber des Portals Kenntnis von einer eindeutigen Rechtsverletzung erlangt und sie dennoch nicht beseitigt. sas 50 Beschaffung aktuell 2015 05 die bestmöglichen Informationen und Services zur Verfügung zu stellen. Demnächst steht den Nutzern von CWT To Go eine weitere nützliche Option zur Verfügung: Sie können Hotelbuchungen bequem aus der App heraus vornehmen. Gleichzeitig versorgt die App Reisende mit automatischen Flugplanhinweisen, nützlichen Zielgebietsinformationen, ermöglicht das mobile Check-in für Flüge und gibt Reisenden weitere Informationen. „Wir wissen, dass Geschäftsreisende mobile Technologien offen gegenüberstehen und diese nutzen möchten – der Markt kommt dieser Nachfrage mehr und mehr entgegen. Unsere App CWT To Go wurde schon mehr als 350 000 Mal heruntergeladen und gehört zu den am besten ausgestatteten Geschäftsreise-Apps auf dem Markt“, kommentiert David Moran, Executive Vice President Global Enterprise Strategy & Marketing von CWT. „Im Jahr 2015 werden wir es Reisenden ermöglichen, auch über mobile Kanäle richtlinienkonform Hotelübernachtungen zu buchen.“ Folgende Funktionen stehen den Usern mit der App zur Verfügung: Automatische Hinweise zu Flugplan- und Gate-Änderungen Praktische Weiterleitungsfunktion, so können z. B. Informationen über Flugver- · · · · · · · · · spätungen an Familie oder Kollegen weitergeleitet werden. Zusammenfassen aller Reisedetails Alle über CWT getätigten Reservierungen werden automatisch synchronisiert und auf dem Mobilgerät angezeigt. Bahnfahrten und Reisen, die nicht über CWT gebucht wurden, können ebenfalls integriert und als private Reise gekennzeichnet werden. Erweitertes mobiles Check-in: Das Einchecken für Flüge wird bei vielen weltweiten Fluggesellschaften einfacher. Flugstatusabfrage auch anderer Flüge, nützlich wenn Kollegen mit einem anderen Flug zum Treffpunkt kommen. Weitere Zielortinformationen wie Karten, Währungsrechner, Weltuhren, TrinkgeldRechner, lokale Suche über Yelp und eine fünftägige Wettervorhersage. Kalendersynchronisierung Integration des Reiseprofils: Die Integration von CWT Portrait ermöglicht es den Usern, wichtige Profilinformationen in CWT To Go einzusehen. Je nach Konfiguration des Unternehmens können die Hauptbereiche eines Profils, darunter persönliche Angaben und Vielfliegerprogramme, direkt in der App geändert und aktualisiert werden. sas TRAVEL REISEVORLIEBEN Wi-Fi wichtiger als Frühstück Es hat sich sehr viel getan, seitdem Flugmeilen und Upgrades für Geschäftsreisende das Nonplusultra waren. Dies geht aus der von Egencia, dem Geschäftsreiseunternehmen der Expedia-Gruppe, durchgeführten Business and Technology Travel Studie hervor. Den Ergebnissen zufolge ist für die Befragten Mobiltechnologie die Grundvoraussetzung für eine produktive und angenehme Geschäftsreise, da sich bei vielen Reisenden Geschäftsund Urlaubsreisen verbinden. Nach dieser Verschiebung der Prioritäten fordern fast drei viertel der Befragten kostenloses (65 Prozent) und schnelles (74 Prozent) Wi-Fi. Dies unterstreicht die Bedeutung von Mobiltechnologie für die Reisenden, insbesondere da bisherige Prioritäten wie z. B. ein kostenloses Frühstück als weit weniger wichtig angesehen werden (nur 33 Prozent). Darüber hinaus sind Ladestationen für mobile Geräte mittlerweile wichtiger als Parkplätze – lediglich 28 Prozent der Reisenden würden kostenlose Parkplätze bevorzugen. „Wie wird sich die Anzahl der Reisen Ihres Unternehmens im Jahr 2015 im Vergleich zum Jahr 2014 verändern?“ Die vorliegende Statistik stellt die geschätzte Entwicklung der Übernachtungen und Verkehrsmittel bei Geschäftsreisen im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 dar. 13 Prozent der Befragten gaben an, dass die Mietwagennutzung im Jahr 2015 steigen wird. (Quelle: VDR) BME-LEITFADEN Streikgefahr erfordert klare Vorschriften Top oder Flop? Die Teilnehmer der Frühjahrstagung für Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement des VDR dürfen entscheiden, welche Trends und Tatsachen sich in Zukunft im Business Travel Management durchsetzen werden. (Foto: VDR) Aber auch die Meinungen darüber, was Inhalte einer Geschäftsreise sein sollten, ändern sich zunehmend. Über die Hälfte der Befragten gab auf die Frage, was sie an einer Geschäftsreise am meisten schätzen, das „Entdecken neuer Orte“ an. Diese positive Einstellung zu Geschäftsreisen ist besonders in Deutschland verbreitet. Bei der Frage danach, welche zwei Gefühle die Teilnehmer am ehesten mit Geschäftsreisen verbinden, wurden hierzulande Motivation (64 Prozent) und Begeisterung (57 Prozent) an erster Stelle genannt. In Großbritannien lauteten die Antworten Stress (48 Prozent) und Erschöpfung (41 Prozent). Die Studienergebnisse lassen auf eine immer stärkere Konvergenz von Geschäfts- und Freizeitreisen schließen, auch da die Vermischung von Geschäftsaktivitäten und Freizeitgestaltung nicht unüblich ist. Über die Hälfte der Befragten (62 Prozent) gab an, dass sie ihre Geschäftsreisen im Jahr 2014 ab und zu mit privaten Urlaubsreisen verbunden haben. sas Für Travel Manager sind die Streiks der Lufthansa-Piloten und der Lokführer eine Belastungsprobe für das Risikomanagement. „Um zu verhindern, dass Mitarbeiter wichtige Termine verpassen, tun die Unternehmen gut daran, wenn sie entsprechende Vorkehrungen treffen“, sagt Carsten Knauer vom BME, der die Fachgruppe für Travel Management leitet. „Vereinbarungen in den Richtlinien und konkrete Unterstützung schaffen im Ernstfall Abhilfe“, fügt er hinzu. In den Richtlinien könnten entsprechend Kriterien festgelegt werden, wie ein Reiseanlass im Streikfall einzuschätzen sei. Ist er für das Erreichen der Unternehmensziele relevant, können laut Knauer vorhandene Vorschriften für die Verkehrsmittelwahl außer Kraft gesetzt werden, um ein Wahrnehmen des Termins mit allen Mitteln zu ermöglichen. Seien die Relevanzkriterien klar abgesteckt, wären Travel Manager und Geschäftsreisende in der Lage, schnell zu reagieren. Rahmenverträge mit entsprechenden Anbietern könnten bei der Suche nach verfügbaren Kapazitäten einen Vorteil sichern. Informationen zum Management von Geschäftsreisen können auf www.bme.de/10055730 downloaden. sas Konzepte für mehr Qualität und Leistung Gebäudereinigung Desinfektion und Hygienemanagement Sicherheit und Werkschutz Grünpflege Hausmeisterdienste bundesweit für Sie vor Ort Gebäudedienstleistungen Tel. 05 41 / 34 94 - 111 · www.pp-service.com seit 1910: wirtschaftlich zuverlässig leistungsstark Beschaffung aktuell 2015 05 51 BETRIEB Verbesserte Zusammenarbeit durch moderne Medientechnik Videokonferenzsysteme aus einer Hand Das Internet kennt keine Grenzen: Diese Erfahrung macht die Host Europe Group (HEG) täglich. Als größter europäischer Hosting-Anbieter mit Hauptsitz in Middlesex (Uxbridge, England) kümmert sich das Unternehmen nicht nur um die weltweite Registrierung von Domains, sondern bietet seinen Kunden auch Dienstleistungen wie Cloud- oder Managed Hosting an. Aber wie sorgt das global agierende Unternehmen dafür, dass die Kommunikation auch standortübergreifend in den verschiedenen Ländern reibungslos und effizient funktioniert? gen und darüber hinaus noch weitere Kollaborationstools, wie Dokumenten-Sharing, integrieren. Die Anforderungen an die Videokonferenzlösung sowie an den Service-Provider waren sehr anspruchsvoll: schnelle Implementierung unkomplizierte Bedienung simple Wartung sowie Kompatibilität zu anderen, bestehenden Konferenztechnologien. Als der Anforderungskatalog feststand, wandte sich HEG an Ashton Bentley. Der britische Hersteller von Medientechnik-Mobiliar sowie Videokonferenz- und Telepräsenzlösungen verwies aufgrund guter Erfahrungen auf den deutschen Full-Service-Dienstleister GMS Global Media Services. Mit dem Eschborner Unternehmen verbindet Ashton Bentley eine für Deutschland exklusiv geltende Partnerschaft. Bei HEG wurde die Entscheidung schnell getroffen: „Uns überzeugte das umfassende Angebot von GMS, das von Beratung über die Installation bis hin zum Support reicht. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis war top. Deshalb versprachen wir uns einen großen Effizienzgewinn und höhere Zufriedenheit bei unseren Mitarbeitern an allen Standorten“, so Carsten Link, der als Head of IT das Videokonferenzprojekt bei HEG leitet. Diese Argumente belegen auch aktuelle Forschungsergebnisse: Wie eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation aus dem Jahr 2013 herausfand, fühlen sich die Teilnehmer einer Videokonferenz im Schnitt besser in das Gespräch eingebunden, diskutieren viel offener und empfinden deshalb die Arbeitsatmosphäre angenehmer als bei einer Telefonkonferenz. Jürgen Carbon, Partnership und Alliance Manager bei GMS Global Media Services und verantwortlich für das HEG-Projekt, sieht dieses Ergebnis in der Praxis bestätigt: „Immer mehr Unternehmen führen Videokonferenzsysteme zur Optimierung ihrer interna- · · · · Dank zweier Monitore ist nicht nur Live-Videostreaming möglich, sondern auch das Teilen von Bildschirminhalten, zum Beispiel für Präsentationen. (Foto: HEG) Weltweit 850 Mitarbeiter in England und Deutschland, etwa sechs Millionen Domains, knapp 1,7 Mio. Kunden – das Geschäft der Hosting Europe Group läuft erfolgreich. Das drückt sich auch im wachsenden Umsatz aus, der zuletzt auf etwa 147 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013 stieg. Am deutschen Standort in Köln beschäftigt das Unternehmen derzeit 460 Mitarbeiter. Ein Erfolgsfaktor für das gesamte Unternehmen ist die enge internationale Zusammenarbeit der Teams. Allerdings war diese bis August 2014 mit hohen Kosten und großem Zeitaufwand verbunden: Für diverse Abstimmungen, Meetings und Brainstormings waren regelmäßig Reisen per Bahn, Auto oder Flugzeug zwischen den europäischen Niederlassungen zu bewältigen. Was aus Zeitgründen nicht „in persona“ geklärt werden konnte, besprachen die Mitarbeiter via Telefonkonferenz. Dabei fehlte 52 Beschaffung aktuell 2015 05 allerdings die Möglichkeit, Dokumente in Echtzeit zu präsentieren, zu teilen und zu bearbeiten – ganz abgesehen davon, dass es bei telefonischen Besprechungen leicht zu Missverständnissen in der Kommunikation kommen kann. UM DIE EIGENEN MITARBEITER ZU ENTLASTEN und die Prozesse zu beschleunigen, suchte die HEG nach einer Lösung, welche die Vernetzung der neun Tochterfirmen verbessert. Die zentralen Herausforderungen waren zum einen, die internationale Kommunikation in mehreren Sprachen möglichst effizient zu gestalten. Zum anderen sollten die verteilten Firmen eine Lösung an die Hand bekommen, die die globale Kooperation vereinfacht. Schnell stellte der Hosting-Anbieter fest, dass Videokonferenzsysteme dafür ideal sind, da sie neben dem Ton auch Bildinformationen übertra- BETRIEB tionalen Zusammenarbeit ein. Die technische Entwicklung macht dies möglich. Den meisten Unternehmen ist es jedoch wichtig, einen erfahrenen Partner an der Seite zu haben, der auf Unified Communications spezialisiert ist und alle Dienstleistungen aus einer Hand liefert.“ Nach umfangreichen Beratungsgesprächen zur Bedarfsermittlung begann das Projektteam mit der Einführung: An jedem der insgesamt 13 Standorte in fünf Ländern (Großbritannien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Spanien) betreute ein GMS-Servicepartner die Installation des Systems. Die neue Konferenzraumtechnik bei HEG besteht aus zwei Elementen: 1. GMS implementierte die Videokonferenzlösung von StarLeaf, einem britischen Anbieter von Videostreaming- und Cloud-Produkten. Zentrales Werkzeug der Technologie ist der sogenannte Breeze Client, der Echtzeitkommunikation über Bild und Ton ermöglicht. Die einfache Einrichtung und Bedienung der Videokonferenz-Endgeräte erlaubt bis zu 16 An- AKTIVIEREN wendern, schnell mit den neuen Kollaborationswerkzeugen zu arbeiten. Zusätzlich sind die Produkte kompatibel zu anderen gängigen Videokonferenzlösungen – das sorgt für Investitionsschutz. Durch die Kombination der beiden Lösungsmodule ließen sich die zuvor eingesetzten Systeme von Tandberg ohne großen Aufwand ersetzen. Nach einer Testphase (Trial Set-up), die GMS nach erfolgreicher Installation durchführte, waren alle Niederlassungen in der Lage, mit der neuen Konferenzraumtechnik zu arbeiten. DIE MITARBEITER AN DEN STANDORTEN waren schnell von der Funktionalität der Dienstleistung überzeugt. „Die Videokonferenzen sind einfach zu starten und zu bedienen. Außerdem bieten sie dank zweier Monitore die Möglichkeit, zusätzlich zum Videostream auch Bildschirminhalte zu teilen. Dass die Technik dabei auch noch schick aussieht, ist ein willkommener Bonus“, berichtet Carsten Link, Head of IT bei HEG. KONZENTRIEREN ENTSPANNEN IN Der neue mit Trimension® 3-D-Sitzen in Bestform Der IN ist Liebe auf den ersten Sitz: sympathisch und unglaublich komfortabel. Mit Trimension, der einzigartigen Synchronkinematik für gesundes Bewegungssitzen im Gleichgewicht. www.wilkhahn.de/in 2. Das zweite Element besteht in dem speziellen Mobiliar von Ashton Bentley. Im Mittelpunkt der eingesetzten Lösungen stehen die sogenannten Presenter – Allround-Systeme inklusive Display, die beliebig erweitert werden können. Die Produkte des britischen Herstellers lassen sich in kurzer Zeit und ohne Hilfsmittel zusammensetzen. Die einfache Montage spart Zeit und erlaubt, vorhandene Hardware wie Displays einfach zu integrieren. Neben Investitionsschutz legt Ashton Bentley besonderen Wert auf Umweltverträglichkeit und achtet darauf, möglichst energieschonende Technologien wie LEDs einzusetzen. Die eingesetzten Videokonferenzlösungen und der Service von GMS vereinfachen die Zusammenarbeit der internationalen HEGStandorte. Absprachen verlaufen wesentlich schneller und ergiebiger. „Statt Geschäftsreisen freuen sich die Kollegen darauf, abends Zeit mit der Familie zu verbringen, statt in einem fremden Hotelzimmer in London oder Köln zu übernachten“, stellt Carsten Link fest. BETRIEB Logistikdienstleister hat seine Zentrale in altem Getreidespeicher Hellmann'sche Arbeitswelten Gäbe es einen Wettbewerb für das schönste Bürogebäude in der Logistik, der Speicher 3 würde haushoch gewinnen. Aber die Osnabrücker Hauptverwaltung des Logistikdienstleisters Hellmann setzt mehr als einen Schöner-Arbeiten-Trend in stylischer Loft-Atmosphäre. Eine Führung durch die Arbeitswelt der Zukunft. K laus Hellmann leitet zusammen mit seinem Cousin Jost das Logistikunternehmen in der 4. Generation. Mit 2,86 Milliarden Euro Jahresumsatz gehört das Familienunternehmen zu den ganz großen Playern. Das Faible der Hellmänner für kreative Lösungen ist bekannt in der Branche, mit der Arbeitsorganisation im neuen Speicher 3 haben die Osnabrücker aber einen immer noch einmaligen Benchmark in der Logistik gesetzt. Ein ausgeprägtes Organisationstalent und Kreativität gehören in der Logistik zwar zum Berufsbild, geht es aber um die eigene Organisation, tickt die Branche eher tra- ditionell. Innovative Formen der Zusammenarbeit und Designfragen bewegen sich irgendwo zwischen staubigen Gummibäumen und Glasvitrinen, Einzelbüros versus einer langen Reihe effizienter Großraumarbeitswelten, in denen sich immer gleiche Schreibtischmodule aneinanderreihen. GANZ ANDERS IM SPEICHER 3. Auf den fast 5000 Quadratmetern des lichtdurchfluteten ehemaligen Getreidespeichers kommt Großraumfeeling gar nicht erst auf, obwohl es auch hier nur Außenwände gibt. Zusammen mit seinem Innenarchitekt Christian Kolde setzte Hellmann bei der Renovierung des alten Getreidespeichers von Anfang an auf Individualität. Kein Bereich gleicht dem anderen. Das Ambiente ist modern, offen, chic und wohnlich zugleich. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb sei das Konzept wie alles Neue anfangs hitzig diskutiert worden, gibt Hellmann zu. „Wir haben hier nämlich keine festen Plätze, jeder hat die freie Wahl, wohin er sich setzen möchte“, erzählt er auf dem Weg zu seinem Lieblingsplatz vor dem gigantischen Bild mit dem Clown. Wohlfühlzonen und Rückzugsmöglichkeiten mischen sich mit Businessbereichen, die Grenze zwischen Le- bens- und Arbeitsraum verschwimmt. Die Büros, oder soll man Zimmer sagen, haben verschiedene Funktionen und sogar Namen. Das Bistro ist Empfang und Besprechungsbereich zugleich, das China-Zimmer scheint heiß begehrt zu sein, die Captains´ Corner und das gemütliche Kaminzimmer könnte man sich auch im eigenen Zuhause bestens vorstellen. Unter dem Clown sitzt dann schon jemand anders. „Die Mitarbeiter machen sich einen Sport daraus. Ein Glück, dass ich Frühaufsteher bin“, lacht der Chef. Ein Problem scheint er damit nicht zu haben, dann geht er eben ins Bistro. GUT BESUCHT. TYPISCH! Da ist sie wieder, die Schere im Kopf. „Zu allererst muss man sich bei unserem Konzept das Gefühl abgewöhnen, dass sich die drei Leute an der Bar einen schönen Lenz machen. So sehen bei uns Besprechungen aus,“ sagt Hellmann. Besprechungskultur bedeute Kommunikation – auf den Treppen, im Bistro, Hauptsache im persönlichen Gespräch. Da sei es auch normal, dass Personaler, Controller, IT-Entwickler mit dem Produktmanager für die Stückgutkooperation System Alliance eben mal ein paar Tage oder Wochen zusammensitzen, um ein neues Projekt auf die Beine zu stellen, anstatt ständig Meetings zu organisieren oder Hunderte von E-Mails zu schreiben. Beides hat tatsächlich deutlich abgenommen, weist eine Statistik aus. Man kann nur erahnen, wie viel mehr an Produktivität das bringt. Es dürfte um einiges mehr sein, als die Einsparung von ein paar Quadratmetern. TROTZ WOHLFÜHL-AMBIENTE besteht kein Zweifel darüber, dass hier konzentriert gearbeitet wird. In Spitzenzeiten sind rund 280 Menschen im Gebäude. Wie viel der Speicher maximal verträgt, weiß keiner so genau. „Wir sind an der Grenze, wenn es zu laut wird“, meint der Hausherr. Für den Fall ist heute schon vorgesorgt. Überall finden sich Lösungen. Sessel mit ein Meter langen Ohrenba- Auf fast 5000 Quadratmetern des lichtdurchfluteten ehemaligen Getreidespeichers sitzt die Zentrale von Hellmann Logistik. (Fotos: Würmser) 54 Beschaffung aktuell 2015 05 BETRIEB „Eine Organisation kann man nicht durch ein Gebäude erzwingen, das Gebäude muss den Menschen entgegenkommen“, sagt Klaus Hellmann. „ cken, die den Ton abschalten, sobald man sich setzt. Schalldichte, gläserne Denkzellen oder die Bibliothek, in der schon ein Flüstern als Sakrileg betrachtet wird. Das Gebäude muss den Menschen entgegenkommen.“ Klaus Hellmann „Eine Organisation kann man nicht durch ein Gebäude erzwingen, das Gebäude muss den Menschen entgegenkommen“, sagt Hellmann. Und so stecken am Ende neben Erdwärme, Gründach und einer Schöner-Wohnen-Ausstattung jede Menge Psychologie und Menschenkenntnis im Speicher 3. Nirgendwo läuft man gegen eine Wand oder in eine Sackgasse, was Menschen in die Enge treiben würde, immer zweigt eine Treppe oder ein Gang ab. Farbund Lichtkonzepte wechseln fast unmerklich, ein in den Boden versenkter Hörsaal sieht so Das Ambiente bei Hellmann in Osnabrück ist offen, chic und wohnlich zugleich. Hier wird offene Kommunikation und Teamarbeit gelebt. aus, als könne er diejenigen, die dort zur Schulung sitzen, automatisch in einen aufnahmefähigen Studiermodus versetzen. Das Museum erzählt Geschichten aus der Vergangenheit der Logistik und der Chef so manche HellmannAnekdote dazu. Zufällig habe man beispielsweise vor einem Jahr das alte 50er-Jahre Büro seines Vaters in einer Osnabrücker Discothek wiederentdeckt, die Räumlichkeiten waren einst Sitz des Unternehmens Hellmann. Keine Frage, dass man es ausgebaut, renoviert und im Speicher eingebaut hat. Auch die anderorts büroüblichen Papierberge fehlen gänzlich, ein nicht ganz unwesentlicher Baustein der Hellmann´schen Arbeitswelt. Die Standardausstattung eines Mitarbeiters besteht aus Laptop, Headset für Internettelefon, zwei Schütten für Papier, was dem Traum vom papierlosen, mobilen Büro schon ziemlich nahekommt. Alles wird hier digitalisiert und archiviert: Post, Literatur, Präsentationen. Aber weil es auch im digitalen Zeitalter nicht ganz ohne geht, gibt es ein Multifunktionsgerät pro Etage. Lerneffekte sind in einem solchen Konzept völlig normal, dann wird eben nochmal nachgedacht. „Captains Corner wurde anfangs zum Beispiel nicht angenommen“, erzählt der Chef, „der Raum war unser ganzer Stolz und keiner wollte dort sitzen, weil er zu steril war“. Drei antike Bilder an der Wand, weniger grelles Licht und seither liefert sich die „dunkle“ Captains Corner mit dem Bistro ein Kopf an Kopf-Rennen um den beliebtesten Platz im Speicher 3. Dagegen hätte man jede Wette gehalten und verloren, dass in der belebten Bistro-Vorzone schon allein wegen der Lautstärke niemand sitzen möchte. Auch hier kam es anders. „Um Produktivität, Kommunikation und Kreativität zu fördern, braucht es mehr als neue Möbel. Das heißt eben auch, die Menschen mitzunehmen. Deshalb ist Führung bei uns Chefsache,“ sagt Klaus Hellmann. Meine ist noch nicht ganz zu Ende. In der Speicherbar läuft gerade eine After Work Party an. Die Autorin Anita Würmser, Journalistin, München www.hako.com Sauberkeit ohne Kompromisse 150280-150206-HAKO-AZ-1-8-RT-SCMB45-J1200-Beschaff-akt5.indd 1 Ha GmbH · 23840 Bad Oldesloe Hako [email protected] rein 08.04.15 14:34 Beschaffung aktuell 2015 05 55 FERTIGUNG Industrie 4.0 Der Mensch im Internet der Dinge Die vierte industrielle Revolution steht vor der Tür und der demografische Wandel ist längst eingetreten. Das Internet der Dinge hält Einzug in den Arbeitsalltag, die Aufgabe des Menschen in der Produktion wird sich einem Wandel unterziehen. Aber vertreiben lässt er sich nicht. D ie industrielle Produktion spielt in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Ihr Beitrag zur Wirtschaftsleistung ist heute in keiner anderen westlichen Industrienation stärker ausgeprägt als hierzulande. Aktuell wird unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ aber ein gravierender Umbruch der Industrie diskutiert. Die sich rapide entwickelnde Informationsund Kommunikationstechnik führt zu immer schnelleren, leistungsstärkeren und über mehr Speicherplatz verfügenden Rechnern. Zudem schreitet die Vernetzung über digitale Netze wie das Internet stetig voran. Für die Verarbeitung und Weitergabe von Daten ergeben sich dadurch immer umfangreichere Möglichkeiten, Trends wie Big Data machen die Runde. Im privaten Bereich sind diese Technologien in Form von Smartphones, Smart Glasses, Sozialen Netzwerken oder vielfältigen Internetdiensten längst Teil des Alltags geworden. Aber auch für die Industrie wächst die Relevanz dieser Technologien. DIE PRODUKTION DER ZUKUNFT. 2011 tauchte zum ersten Mal der Begriff „Industrie 4.0“ auf, der seither intensiv diskutiert und inzwischen allerdings zum Teil phrasenhaft eingesetzt wird. Immerhin beinhaltet er nichts anderes als die Vorhersage einer vierten industriellen Revolution. Die drei bisherigen Revolutionen – die Mechanisierung mithilfe von Dampf- und Wasserkraft, die arbeitsteilige Massenproduktion mithilfe von elektrischer Energie sowie die Automatisierung durch den Einsatz von Elektronik und IT – veränderten die Art und Weise, mit der Produkte hergestellt 56 Beschaffung aktuell 2015 05 wurden, jeweils maßgeblich. Ob das auf die prophezeite vierte Revolution auch zutrifft, wird sich erst noch zeigen müssen. Die Potenziale, die hinter dem schwer zu greifenden Begriff stecken, sind allerdings beachtlich. Eine Studie des Fraunhofer Instituts in Zusammenarbeit mit Bitkom kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2025 die deutsche Bruttowertschöpfung durch Industrie 4.0-Ansätze um 267 Milliarden Euro zunehmen wird, die deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech spricht von einer bis zu 30-prozentigen Produktivitätssteigerung. Die Bundesregierung hat angesichts dieser vielversprechenden Potenziale Fördermittel von 200 Millionen Euro für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 zur Verfügung gestellt. Zentrales Element dieser vorhergesagten Revolution sind sogenannte Cyber-Physische Systeme (CPS). Darunter versteht man reale Objekte, die über eine Softwarekomponente verfügen und dadurch Daten speichern und auswerten können und über digitale Netze miteinander verbunden sind. Daneben können sie mit Sensoren und Aktoren ausgestattet sein und dadurch physikalische Daten erfassen bzw. auf physikalische Vorgänge einwirken. Beispiele für CPS sind Produkte, Maschinen, Behälter oder ganze Lagersysteme. Ein Produkt weiß dabei also jederzeit, wo es herkommt, wie sein aktueller Bearbeitungsstand ist und wo es weiterverarbeitet wird. Die Maschine wiederum weiß, mit welchen Parametern sie das Produkt zu bearbeiten hat. Durch die Repräsentation der physischen Objekte in einer virtuellen Form entsteht das sogenannte „Internet der Dinge“, in dem sämtliche CPS und damit sämtliche am Produktionsprozess beteiligten Akteure und Prozesse miteinander kommunizieren und sich gegenseitig abstimmen können. Es entsteht eine virtuelle Form des realen Produktionssystems, das in Echtzeit immer den aktuellen Stand des Gesamtsystems widerspiegelt. Man spricht von einem CyberPhysischen Produktionssystem (CPPS). Für das Jahr 2020 werden nach Schätzungen ca. 50 Milliarden Geräte digital miteinander vernetzt sein, einen nicht unerheblichen Teil davon dürften bereits CPS darstellen. Durch den flächendeckenden Einsatz von CPS kann ein hochflexibles und dynamisches Pro- duktionsumfeld geschaffen werden, das aus intelligenten Objekten besteht, welche sich untereinander abstimmen und dabei selbst steuern. Als eine Konsequenz aus dieser Flexibilität kann z. B. die Berücksichtigung individueller Kundenwünsche in diesem Umfeld leicht eingebunden werden, indem jedem Produkt bereits zu Beginn, also direkt nach der Auftragserteilung durch den Kunden, seine ganz speziellen Konfigurationseigenschaften eingespeichert werden. Letztlich kann es sich dann selbstständig durch die Produktion steuern und wird am Ende des Herstellungsprozesses zu einem vom Kunden individuell zusammengestellten Endprodukt sowie organisiert die Auslieferung idealerweise gleich noch mit. Auf diese Weise kann die Produktion von Kleinstmengen bis hin zum Einzelstück rentabel realisiert werden. IN DER FOLGE DIESER SELBSTSTEUERUNG werden Entscheidungen nicht mehr zentral vorgegeben, sondern es werden im Produktionsablauf viele kleine Einzelentscheidungen getroffen. Gibt es z. B. mehrere Maschinen, welche ein Produkt für den nächsten Bearbeitungsschritt ansteuern kann, muss dieses selbst entscheiden, welcher Maschine es sich nun zuordnet. Für diese Entscheidungsfindung kann es auf sämtliche aktuelle Daten aus dem Internet der Dinge zugreifen. Hieraus erwächst die Anforderung, dass jedes Teil-System – also jedes CPS – für sich selbst über Steuerungswerkzeuge und -regeln verfügen muss, anhand derer es die entsprechenden Entscheidungen treffen kann. Produktionsketten oder ganze Wertschöpfungsnetzwerke lassen sich dadurch jederzeit nach unterschiedlichen Kriterien optimieren, wie Kosten, Ressourcenverbrauch oder der Arbeitsbelastung. Diese Möglichkeit setzt aber auch voraus, dass bei einer Optimierung nach einer Zielgröße andere wichtige Faktoren nicht vernachlässigt werden. Daher müssen Methoden der Mehrzieloptimierung angewandt werden, um verschiedene Zielstellungen gegeneinander abzuwägen und sicherzustellen, dass bei der Produktionsoptimierung kein Faktor überbewertet oder vernachlässigt wird. Eine entscheidende Voraussetzung hierbei ist es, Modelle zu entwickeln, die die verschiedenen Zielgrößen miteinander in Einklang bringen, dabei (Foto: Fotohansel/Fotolia) FERTIGUNG aber keine zu großen Dimensionen annehmen, da sie durch die Echtzeitanforderung mit kurzen Rechenzeiten zu lösen sein müssen. Diese Steuerungswerkzeuge zu entwickeln und mit entsprechenden Routinen und Regeln zu versehen, stellt eine wichtige Aufgabe für die Realisierung des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 dar. DIE KONSEQUENTE VERNETZUNG von Objekten und Systemen führt zu einer erhöhten Automatisierung von Prozessen. Bei der sich selbst steuernden Produktion stellt sich dann allerdings die Frage nach der Aufgabe des Menschen in diesem Umfeld. Wenn sich Produkte selbst durch die komplette Produktion steuern, welche Rolle bleibt dann dem Menschen? Die menschenlose Produktion wird es aber wohl auf absehbare Zeit nicht geben. Eine Studie des Fraunhofer IAO zur industriellen Arbeit der Zukunft kommt zu dem Ergebnis, dass die Rolle des Menschen in der Produktion sich zwar ändern, aber keinesfalls wegfallen wird. So werden montagelastige Produktionsschritte, die bereits heute einen sehr hohen Anteil an manueller Tätigkeit umfassen (beispielsweise liegt die manuelle Tätigkeit in der Automobilmontage bei ca. 95 %), auch zukünftig nicht – oder nur zu einem geringen Teil – von Robotern und Maschinen übernommen werden können, da sie die Flexibilität erfordern, die nur ein Mensch mitbringt. Kollaborierende Roboter, die z. B. kraftunterstützend wirken, können den Mensch bei seiner Arbeit unterstützen, aber nicht ersetzen. Hinzu kommt, dass die menschlichen Sinne wie Sehen, Hören oder Erkennen denen von künstlichen Sensoren auf absehbare Zeit in Sachen Flexibilität überlegen sind und der Mensch in kritischen Situationen als Entscheider gefragt bleibt. Ein Verzicht auf die menschliche Arbeit stellt daher auch in Zukunft keine ernsthafte Option dar. Allerdings wird sich die Aufgabe des Menschen in der industriellen Produktion ändern. Dazu trägt neben den grundsätzlichen Änderungen der industriellen Arbeit auch der stattfindende demografische Wandel bei. Die Altersstruktur der Gesellschaft und damit auch der Belegschaft von Unternehmen ändert sich und führt zu einem Ansteigen des Durchschnittsalters. Für die Industrie erwächst daraus die Aufgabe, nach Lösungen zu suchen, wie Arbeit und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in Zukunft gestaltet werden können. DIE MÖGLICHKEITEN, DIE MIT INDUSTRIE 4.0 und CPS verbunden sind, bieten die Chance, solche zukunftsgerichteten Lösungen mit den Instrumenten von Morgen schon heute umzusetzen. Die oben erwähnte Herausforderung, Steuerungssysteme an die neuen, dezentralen Strukturen anzupassen, ermöglicht es beispielsweise, Aspekte wie die Arbeitsbelastung direkt in die flexible Produktionsoptimierung mit einzubeziehen. Verfahren zur Messung und Beurteilung von körperlicher Belastung können dabei dazu verwendet werden, die Zielgröße Arbeitsbelastung zu operationalisieren und messbar zu machen. Eingebettet in die Regelungswerkzeuge von CPPS muss gegen andere Faktoren wie Kosten oder Durchlaufzeit dann eine ent- sprechende Abwägung erfolgen. Hier bieten die Möglichkeiten von Industrie 4.0 also die Chance, Aspekte, die bisher eher manuell berücksichtigt wurden, in die operative Produktionsplanung unmittelbar und mit vorgegebenen Regeln mit einzubeziehen. NOCH IST INDUSTRIE 4.0 NUR EINE VISION, die in Grundzügen wie etwa ersten CPS aber bereits erste Vorboten in die Wirtschaft gesendet hat. Dennoch besteht die aktuelle Herausforderung, die Potenziale, die dahinter stecken, zu erkennen und zu gestalten. In einem zweiten Beitrag beleuchten wir daher die Möglichkeiten, ergonomische Aspekte der Arbeitsbelastung in die Produktionssteuerung einzubeziehen. Denn der Mensch wird auch im „Internet der Dinge“ weiterhin eine entscheidende Rolle in der Produktion spielen. Die Autoren Dipl.-Kfm. Christoph Krieger Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fakultät Wirtschaftswissenschaften HTWK Leipzig Prof. Dr. Holger Müller Professur für Supply Chain Management HTWK Leipzig Beschaffung aktuell 2015 05 57 FERTIGUNG Neuer E-Shop für Qualitätswerkzeuge vereinfacht Bestellprozess Auch online näher am Kunden Die Hoffmann Group forciert ihr Online-Geschäft. Der komplett neu gestaltete WebShop des Qualitätswerkzeuganbieters wartet mit vielen Neuerungen auf, die sich den Anforderungen der Kunden anpassen. Durch einen vereinfachten Bestellprozess zeigt sich der komplett neu gestaltete Online-Shop der Hoffmann Group besonders nutzerfreundlich. Der Einstieg in den E-Shop des Qualitätswerkzeuganbieters gelingt einfach über die Homepage www.hoffmann-group.com. Kunden treffen in dem Shop auf viele Neuerun- gen, die sich an ihre Anforderungen anpassen: Modernste Technologie, aktuelles Design und komfortable Bedienbarkeit stehen im Mittelpunkt. Über die nutzerfreundliche Navigation auf der Startseite und allen Unterbereichen finden Kunden schnell zu den für sie wichtigen Produkten und Serviceangeboten. Neu sind auch viele 360°-Rundum-Aufnahmen, mit denen sich Werkzeuge und deren Funktionen von allen Seiten genau betrachten lassen. Auf verschiedenen Endgeräten können Kunden den neuen E-Shop in der für sie besten Auflösung nutzen. (Foto: Hoffmann Group) Komplettiert wird dieses Angebot durch das umfassende Informationsangebot, das im Online-Werkzeughandel seinesgleichen sucht: ausführliche Produktbeschreibungen, technische Details, Anwendungstabellen und Datenblätter. Mehr als 65 000 Artikel sind hier präsent – „entweder von unserer PremiumMarke Garant, unserer Qualitätsmarke Holex oder von 500 führenden Herstellermarken. Damit haben wir für unsere Kunden das Werkzeug für jede Herausforderung verfügbar – zum besten Nutzen-Preis-Verhältnis“, betont Reinhard Banasch, Vorsitzender der Geschäftsführung . Der Ausbau des E-Commerce werde noch weiter vorangetrieben. Dabei legen die Münchener größten Wert auf Datenschutz und Sicherheit. Die Daten der Anwender würden in das neue System übertragen und über modernste Sicherheitsstandards verschlüsselt, heißt es. Überdies können Kunden ihre internen Abteilungsstrukturen im neuen E-Shop abbilden. Mit dem mehrstufigen Genehmigungsworkflow lassen sich Verantwortlichkeiten klar definieren und zuweisen. dk KÜHLSCHMIERSTOFF-AUSTRITT Neuartige Werkzeuge vermeiden Schleifbrand Drehen und Fräsen verbraucht Kühlschmierstoffe (KSS) in großen Mengen. Hunderttausende Tonnen an KSS und Betriebsmitteln fallen zur Entsorgung allein in Deutschland an. Um Prozesse effektiv und ökonomisch zu gestalten, prüft die Grindaix GmbH Produktionssysteme in der Metallverarbeitung auf Verschwendung der schmierenden und kühlenden Gemische. Die Aachener haben jetzt mit dem Coolant Pointer und dem Coolant Display zwei völlig neuartige Geräte zur Abstimmung des KSSAustritts entwickelt. Während der Pointer mittels Laserstrahl bei der zielgenauen Ausrichtung der Grindaix-Nadeldüse hilft, informiert das Coolant Display in Echtzeit über Druck, Austrittsgeschwindigkeit und Volumenstrom des KSS. Dessen praktisches 3,5“-Touchpanel-Display findet an allen Werkzeugmaschinen Platz. Beide Werkzeuge sollen es laut Firmenangaben erstmals ermöglichen, die Schleifbrandgefahr zu prüfen. KSS-Kosten machen bis zu 16 % der Herstellungskosten von Fertigteilen aus. Durch den Einsatz der Coolant-Produkte verspricht Grin- 58 Beschaffung aktuell 2015 05 Während der Coolant Pointer eine Düsen-Fehlstellung vermeidet, prüft das Coolant Display auf Schleifbrandgefahr. (Fotos: Grindaix) daix Einsparpotenziale von bis zu 50 %. Die Höhe dieser Potenziale zeigt, wie viel Kühlschmierstoff in Produktionsprozessen noch verschwendet wird. Der Coolant Pointer vermeidet eine DüsenFehlstellung: Einfach auf die Grindaix-Nadeldüse aufgesteckt, visualisiert das Gerät mit einem Laserstrahl, wo der KSS-Strahl auftrifft. Dadurch lässt sich die Düse korrekt auf die Wirkstelle ausrichten. Durch seine Präzision vermeidet der KSS-Strahl thermische Schädigungen am Material und spart Kühlschmierstoff ein. Das Coolant Display prüft auf Schleifbrandgefahr: Grindaix generiert für jede KSS-Düse eine Düsenkennlinie, die Zusammenhänge zwischen anliegendem Druck, KSS-Austrittsgeschwindigkeit und Volumenstrom darstellt. Nach dem USB-Import der GrindaixKennlinie bringt der Anlagenbediener den mitgelieferten Drucksensor an die KSS-Düse an, und schon liefert das Display die Leistungsdaten des eingesetzten KSS-Systems in Echtzeit. Nutzer erkennen auf einen Blick, ob eine Über- oder Unterdosierung an Kühlschmierstoff in der Maschine vorliegt. dk FERTIGUNG MOTOREINHEIT Die direktgetriebene Motoreinheit erreicht bis zu 6200 Nm. (Foto: Weiss) Getriebeloser Schrittmacher Während Motorspindeln in hochmodernen Werkzeugmaschinen der mittleren Leistungsklasse nicht mehr wegzudenken sind, dominieren in großen Portalfräszentren noch immer klassische Motor-Getriebe-Lösungen, da besonders hohe Drehmomente gefordert sind. Eine Entwicklung der Weiss Spindeltechnologie GmbH kann dies ändern. Denn die neue, direktgetriebene Motoreinheit des Unternehmens ermöglicht Drehmomente von bis zu 6200 Nm im Nennbetrieb. Die maximalen Drehzahlen liegen in umgekehrter Reihenfolge etwa zwischen 8000 min-1 und 2500 min-1. Ohne Getriebe ausgeführt, reduzieren sich damit laut Angaben einerseits die Anschaffungskosten und der Wartungsauf- wand. Andererseits soll sich die Genauigkeit der Maschine erhöhen, da eine mechanische Komponente entfällt. Diesen Vorteil schätzen insbesondere hochpräzise Branchen wie die Luft- und Raumfahrt, aber auch die Energietechnik und der Großlagerbau. Als zusätzlichen Pluspunkt nennen Hersteller von Werkzeugmaschinen die kompakten Maße des innovativen Antriebs. dk HOCHLEISTUNGSFRÄSER Senkt Fertigungskosten und Bearbeitungszeiten Zwei neue Vollhartmetallfräser für universelle Anwendungen in der industriellen Metallbearbeitung hat die Müller Präzisionswerkzeuge im Angebot. Die Neuheiten vom Typ SteelMax und HardCut 66 können für Arbeitsschritte an allen Bauteilen und Produkten sowohl in Großserien als auch bei kleineren, individuellen Fertigungen eingesetzt werden. Während sich mit dem SteelMax Stähle bis 50 HRC bearbeiten lassen, zielt der HardCut 66 auf den Einsatz bei gehärteten Stählen. Der Hochleistungsfräser SteelMax zeichnet sich durch einen ruhigen, vibrationsarmen Lauf aus und ist für die Minimalmengenschmierung geeignet. Mithilfe seines Halsfreischliffs kann das Werkzeug zudem die Schnitttiefe optimal ausnutzen. Darüber hinaus hat es eine 45°-Schutzfase und eine spezielle Geometrie mit ungleicher Drallsteigung und Teilung. Überdies kann der SteelMax sowohl schruppen als auch schlichten – für beide Schritte waren bisher häufig zwei unterschiedliche Werkzeuge notwendig. Beim HardCut 66 handelt es sich um einen Hochleistungsfräser für universelle Anwendungen an hochwarmfesten und gehärteten Stählen bis 66HRC. Auch er läuft laut Angaben sehr ruhig und vibrationsarm. Das Werkzeug verfügt über eine h5-Schafttoleranz und erreicht dadurch eine sehr hohe Rundlaufgenauigkeit. Ähnlich wie der SteelMax hat der HardCut 66 eine Stirn zum Rampentauchen und erzeugt durch seine spezielle Geometrie eine sehr hohe Oberflächengüte. Wie der Anbieter aus Sien weiter betont, erzielen Anwender mit beiden Werkzeugen ohne großen Aufwand sehr gute Fräsergebnisse. Durch die hohen Werkzeugstandzeiten sollen sie zudem ihre Fertigungskosten und Bearbeitungszeiten deutlich reduzieren. Anwender erzielen mit ihnen ohne großen Aufwand sehr gute Fräsergebnisse: die Hochleistungsfräser SteelMax (oben) und HardCut66. (Foto: Müller) LASERMARKIERSYSTEM Gravur selbst auf schwieriger Oberfläche Die Laser der „Solution Serie-F“ markieren tief, kontrastreich und dauerhaft mit hoher Geschwindigkeit. (Foto: Gravotech) Unter der Bezeichnung „Laser Solution Serie-F“ hat Technifor, eine Leitmarke der Gravotech-Gruppe, seine neueste FaserlaserGeneration vorgestellt. Diese Lasersysteme ermöglichen tiefe, kontrastreiche und dauerhafte Markierungen mit hoher Geschwindigkeit und sind in verschiedenen Varianten mit 10, 20, 30 oder 50 W Leistung erhältlich. Sie eignen sich für Anlassbeschriftungen und Metallgravuren, aber auch für schwierige Oberflächen wie etwa Aluminiumguss, raue Oberflächen, Stahl, Edelstahl oder Titan, die beispielsweise in der Automobiliondustrie zu finden sind. Die neue Faserlaser-Generation ist dank ihrer kompakten und strapazierfähigen Eigenschaften im anspruchsvollen industriellen Umfeld einsetzbar. Die neue Steuerungselektronik ermöglicht schnelle Rechenleistung und vernetzte Kommunikation etwa mit Datenbanken oder ERP-Systemen. Außerdem vereinfacht die Vielzahl an vorprogrammierten SPS-Bausteinen die Integration der neuen Faserlaser in Produktionslinien. dk Beschaffung aktuell 2015 05 59 FERTIGUNG Industrielle Qualitätssicherung Messe Control legt bei Bildverarbeitung weiter zu Bereits zum 29. Mal geht die Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung in diesem Jahr an den Start. Vom 5. bis 8. Mai öffnet die Leistungsschau auf dem Gelände der Messe Stuttgart ihre Tore . Die mehr als 900 Aussteller aus 31 Ländern präsentieren in den Hallen 1, 3, 5 und 7 Innovationen aus den Bereichen Messtechnik, Werkstoffprüfung, Analysegeräte, Optoelektronik und QS-Systeme. Vertreten sind Anbieter qualitätssicherungsrelevanter Technologien, Produkte, Subsysteme sowie Komplettlösungen in Hard- und Software. Zuspruch findet die von der P. E. Schall veranstaltete Control auch mehr und mehr unter Anbietern aus dem Bereich der industriellen Bildverarbeitung und Visionsysteme. 250 Firmen dieser Sparte geben einen vertiefenden Einblick über die Einsatzund Anwendungsmöglichkeiten moderner BVund Visionsysteme. Mit an Bord ist deshalb erstmals auch die europaweite Branchenorganisation EMVA European Machine Vision Association. Bereits zum zweiten Mal hat der Control-Veranstalter zusammen mit dem Kooperationspartner Xpertgate den SpezialMesseführer Bildverarbeitung und Visionsysteme recherchiert und aufgelegt. Fachvorträge, Technologieparks und Sonderschauen unterstützen die Besucher beim Aufspüren interessanter Neuheiten und Trends. Sie können sich den Vorträgen und Referaten im Aussteller-Forum widmen wie auch an den Workshops der Vision Academy sowie der Deutschen Gesellschaft für Qualitätssicherung DGQ teilnehmen. Viel Mehrwert bieten auch die Sonderschauen oder Themenparks der Fraunhofer-Allianz Vision, dem Fraunhofer IPA und dem Landesnetzwerk Mechatronik BadenWürttemberg. Einkäufer können sich hier umfassend über den Stand der Technik und deren Umsetzung in der industriellen Praxis informieren. Weitere Info: www.control-messe.de 60 Beschaffung aktuell 2015 05 DREHMOMENTSCHLÜSSEL Rückverfolgbar montieren Neue Werkzeuge für die rückverfolgbare Montage sowie ein erweitertes Spektrum an Kalibrierdienstleistungen stellt Atlas Copco Tools auf der Control vor. Dazu gehören neben elektronischen Drehmomentschlüsseln des Typs ST-Wrench auch einfachere mechanische und mechatronische Schlüssel aus der Saltus-Produktreihe, die erstmals im AtlasCopco-Design ausgeführt sind und die Atlas Copco seit April direkt vertreibt. Die neuen mechatronischen Drehmomentschlüssel der MWR-Serie liefern rückverfolgbare Ergebnisse und steigern damit laut Angaben die Prozesssicherheit. Sie kommunizieren drahtlos mit den neuen Steuerungen der Typen Focus 60/61, die die empfangenen Der Drehmomentschlüssel Saltus MWR-TA 50 eignet sich für Messwerte an eine Datenbank die rückverfolgbare Schraubmontage. (Foto: Atlas Copco) zur Speicherung weitergeben. An den Focus 60 kann ein Schlüssel angebunden werden; der Focus 61 verwaltet bis zu zehn Kanäle, wovon zwei gleichzeitig belegt sein können: Damit lassen sich zwei Drehmomentschlüssel gleichzeitig und unabhängig voneinander bedienen und ihre Daten übertragen. Die MWR-Serie umfasst im Wesentlichen drei Typen: den sehr einfachen MWR-S, der eine reine „OK“-Meldung liefert, den MWR-T, der das Drehmoment misst und die Ergebnisse online überträgt, sowie den MWR-TA, der Drehmoment und Drehwinkel messen kann. Der Drehwinkel kann für komplexere Schraubstrategien als Steuerungs- oder als Kontrollgröße dienen. dk FORMSPANNSYSTEM Werkstücke sekundenschnell fixiert Mithilfe des modularen Formspannsystems Pintec lässt sich die Fixierung von komplex geformten Werkstücken im Messraum schnell und unkompliziert lösen. Vor allem wenn es um kleine Stückzahlen, Prototypen oder Kleinserien geht, zeigt die Neuheit der Christian Bewer GmbH ihre Stärke. Das System präsentiert der Kornwestheimer Anbieter auf seinem Control-Messestand. Pintec eignet sich ideal für den Anwender im Messraum, der immer wieder vor der Aufgabe steht, schnell eine Messung an einem Werkstück mit Freiformflächen durchführen zu müssen. Oftmals lohnt sich der Bau einer Vorrichtung bei kleinen Stückzahlen nicht, trotzdem soll das Werkstück zur Vermessung an der Koordinatenmessmaschine oder bei der optischen Vermessung in eine bestimmte Position gebracht und sicher eingespannt werden. Diese Problematik lässt sich mit Pintec laut Firmenangaben einfach, schnell und effektiv lösen. Aufbau und Handhabung sollen sehr leicht sein. Damit sei die Fixierung komplexer und schwieriger Werkstücke in Zukunft kein Problem mehr, heißt es. Auch bei der Laserund Nadelbeschriftung lässt sich das System einsetzen, betont der Aussteller. Viele Firmen würden inzwischen erfolgreich mit dem modularen Freiformspannsystem arbeiten. Pintec spannt komplex geformte Werkstücke schnell und unkompliziert. (Foto: Bewer) FERTIGUNG Weniger Kabel, mehr Funktion: das optimierte Prüfgerät Calibri erhöht die Bewegungsfreiheit. (Foto: Next Sense) PRÜFGERÄT Kabellose Fugenmessung Um Spaltbreite, Versatz und Falzkanten ohne mathematische Näherungsverfahren zu prüfen, setzt die Automobilindustrie das Prüfgerät Calibri weltweit ein. Nun hat Anbieter Next Sense, Spezialist für optische Sensorik mit Sitz in Graz, die Handhabung des Messgerätes grundlegend verbessert: Statt über lästige Kabel kommunizieren jetzt Sensor und Rechner über WLAN. Eine ergonomische Überarbeitung lässt den Sensorkopf zudem noch sicherer in der Hand liegen. Das zeitgleich erfolgte Release eines Software-Updates erweitert dabei auch die Funktionalität. Den Sensorkopf unabhängig von der Ausgabeeinheit bewegen zu können, erhöht die Bewegungsfreiheit des Anwenders enorm. Auf der Control kann diese Neuerung hand- und hautnah erprobt werden. dk 3-D-INFRAROT-SCANNER Prüfen im Produktionstakt Scanner mit Roboteranbindung. (Foto: Aimess) Den 3-D-Infrarot-Scanner R3Dscan von Aimess gibt es jetzt auch in einer robotergeführten Variante. Damit lässt sich der Scanner direkt in die Fertigungslinie integrieren, um Form, Lage und Position von Objekten im Produktionstakt zu prüfen. Um die Vorbehandlung des Messobjekts zu vermeiden, greift der R3Dscan auf ein völlig neues Messverfahren zurück: Im Gegensatz zu herkömmlichen Streifenprojektionssystemen analysiert er nicht die Reflexion, sondern die vom Messobjekt absorbierte Energie, die in Wärme umgewandelt wird. Diese weist das System mithilfe eines Infrarotdetektors nach. Inserentenverzeichnis GmbH, Nohra · ACI-Laser GmbH, Singen · ALTEC GmbH, Essen · Automation24 AVERY ZWECKFORM GmbH, Valley · Böllhoff GmbH & Co. KG, ·Wilhelm Bielefeld + Haller KG Industrie· Bornemann vertretungen CDH, Stuttgart GmbH, Unterhaching · BravoSolution Bropack Bronner Packmittel KG, · Dornhan Gehrckens GmbH & Co. KG · C.Otto Dichtungstechnik, Pinneberg CEPROCS S.R.L, RO-Sibiu · S.C. Commerzbank AG, Frankfurt · CWT Beheermaatschappij · Deutschland, Eschborn B.V. Procurement Consulting LLC · DM Dieter Massek, US-Ridgefield · ELA Container GmbH, Haren · Ford-Werke GmbH, Köln Gross GmbH & Co KG, · Ferdinand Leinfelden-Echterdingen 66 66 66 43 64 65 3 67 66 66 2 47 64 64 13 64 GmbH Hauptverwaltung, · Hako Bad Oldesloe 55 Akademie GmbH & Co. KG, · Haufe Freiburg 7 HELUKABEL GmbH, Hemmingen 66 · HÖVELER HOLZMANN CONSULTING GmbH, · Düsseldorf 5 Hotel Reservation Service · HRS Robert Ragge GmbH, Köln 49 Jantsch GmbH, · Kunststofftechnik Nürnberg 65 65 · Schrauben Jäger AG, Karlsruhe & Kalmbach GmbH, · Keller Unterschleißheim 64 Klöckner Stahlund Metallhandel GmbH, · Duisburg 17 GmbH, Ennepetal 6, 64 · Lederer Kunststoffverarbeitung · LICEFA GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen 67 LSL GmbH, Leipzig 21, 67 · der Technischen · Management-Institut Hochschule Nürnberg, Nürnberg 67 75 · Manz AG, Reutlingen Textil-Service AG & Co. · MEWA Management OHG, Wiesbaden 19 11 · August Mink KG, Göppingen 65 · Orpheus GmbH, Nürnberg Logistics KMP Holding GmbH, · pfenning Heddesheim 9 Contact GmbH & Co. KG, · Phoenix Blomberg 27, 67 Prinux GmbH, AT-WIEN 35 · Prior & Peußner, Osnabrück 51, 66 · GmbH & Co. KG, Ludwigshafen 65 · Rala O. Rau KG Giesserei-Vertretungen, · Herbert Stuttgart 66 Reichelt Chemietechnik GmbH & Co., · Heidelberg 23, 67 Technische Produkte GmbH, · REIFF Reutlingen 65 REYHER Nchfg. GmbH & Co., · F.Hamburg 65 Magnetsysteme · Schallenkammer GmbH, Kürnach Fachinformationen oHG, · Schweitzer München GmbH & Co.KG, Reutlingen · Schweizer simple system · München GmbH & Co. KG, · SoftconCIS GmbH, Oberhaching Technische Akademie Wuppertal e.V., ·Wuppertal 41 67 66 25 29 67 · UPS Deutschland Inc. & Co. oHG, Neuss 78 Verbindungselemente Engel GmbH, ·Weingarten 65 VUB GmbH Wissen mit System seit 1845, · Köln 67 Wilkening + Hahne ·Wilkhahn GmbH & Co. KG, Bad Münder Industrie Service GmbH & Co. KG, ·Würth Bad Mergentheim 53 65 Beilagenhinweis Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender Firma bei: simple system GmbH & Co. KG, München Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung. Beschaffung aktuell 2015 05 61 FERTIGUNG HÄRTEPRÜFER In zwei Sekunden die Härte nach Rockwell ermittelt Mit den neuen Härteprüfern vom Typ Q150 RCS und Q60 von Qness lässt sich im RockwellVerfahren innerhalb von zwei Sekunden die Härte eines Werkstoffs ermitteln. Hahn+Kolb zeigt diese und weitere neue Exponate auf der Control. Eingesetzt werden die Geräte überall dort, wo es auf das schnelle Ermitteln von Härtewerten ankommt. Da die Lasten über ein mechani- Für sekundenschnelle Härteprüfung in Serie. (Foto: Hahn+Kolb) sches System aufgebracht werden, beträgt die Prüfzeit gerade einmal zwei Sekunden. Der Lastbereich liegt bei 62,5 kg oder 150 kg, die Einspannhöhe beträgt 180 mm und ist erweiterbar. Über das 4“-Farb-Touch-Display direkt im Prüfkopf lässt sich das Gerät intuitiv bedienen und kann stand-alone oder integriert in einer Fertigungslinie mit automatisiertem Prüfprozess betrie- ben werden. Eine robuste und kompakte Bauweise mit einem stabilen Maschinenständer in C-Form rundet das neue Konzept der RCS-Serie ab. „Für die Härteprüfung nach Rockwell gehören die Geräte zu den schnellsten im Bereich der Serienfertigung“, betont Marco Pagnutto, Produktmanager für Fertigungsmessund Materialprüftechnik bei Hahn+Kolb. dk SPANNVORRICHTUNG FÜR MESSMASCHINEN Schneller zum Messpunkt Das von Maprox auf der Control gezeigte Kontur-Fix-Spann- und -Palettiersystem besteht aus verschiedenen Baukastenelementen, die einfach und schnell zu lagegenauen, reproduzierbaren Spanneinrichtungen montiert werden. Eingesetzt wird das System primär auf Koordinatenmessmaschinen sowie zur Laserbeschriftung und -bearbeitung. Alle Kontur-Fix-Bauelemente sind platzsparend ausgeführt, wodurch der Messpunkt bestmöglich zugänglich ist. Positionierbohrungen in den Paletten, Platten, Leisten und Winkeln sowie ein umfangreiches Angebot an Auflage-, Positionier- und Anschlagelementen ermöglichen einen lagegenauen, reproduzierbaren Aufbau jeder Spannvorrichtung. Dadurch müssen nur die bei Bedarf erstellten teilespezifischen Elemente für die spätere Wiederverwendung eingelagert werden. Zur rechnerunterstützten Vorausplanung und Dokumentation von Spanneinrichtungen stellt der Anbieter aus Wetzikon/Schweiz bei Bedarf eine CAD-Teilebibliothek zur Verfügung. Der überwiegende Teil der Kontur-Fix-Bauelemente ist aus hochfestem Aluminium gefertigt und anschließend altefiert (hartcoatiert). Zubehörteile aus Stahl werden in hochwertiger, korrosionsgeschützter Ausführung ausgeliefert. Die volle Kompatibilität mit den modularen UFS11- und ZUS15-Spannsystemen von Maprox ermöglichen dem Anwender eine Vielzahl unterschiedlichster Montagemöglichkeiten. dk Dank Bohrungen lässt sich jede Spannvorrichtung reproduzierbar aufbauen. (Foto: Maprox) Firmenregister · Aerzener Maschinenfabrik · AGCO · Aimess · Altana · Arag · ARC · Ashton Bentley · Atlas Copco Tools · Bewer · BMW · Brose · Clark · Convien · CWT · DGQ 62 Beschaffung aktuell 2015 05 16 68 61 16 50 48 52 60 60 46 30 37 48 50 60 · Drozak Consulting · Egencia · EMVA · Eon · Fraunhofer IML · Fraunhofer IPA · Fraunhofer-Allianz Vision · GMS Global Media Services · Gravotech · Grindaix · Hahn+Kolb · Hainbuch · HEG · Hoffmann Group · Hotel.de 73 51 60 48 28 60 60 52 59 58 62 16 52 58 49 37 · Jungheinrich 16 · Kaba 14 · Knorr-Bremse 37 · Kuraray · Landesnetzwerk Mechatronik Baden-Württemberg 60 6 · Loser Chemie 62 · Maprox 30 · MLOG Logistics · Müller Präzisionswerkzeuge 59 61 · Next Sense 16 · Osram 70 · Outotec 16 · Polarix 62 · Qness · Salt Solutions · SAP · Schall · Seifert Logistics Group · Softconsis · Still · Unicarriers · VDMA · VDR · VW ·Weiss Spindeltechnologie ·Westernacher Consulting · Xpertgate 30 30 60 44 14 37 37 6 51 48 59 30 60 +++ Wissensmagazine +++ Planen, Bauen, Gestalten +++ Einrichten, Design +++ Konstruktion, Produktion, Industrieprozesse +++ +++ Augenoptik +++ Einkauf, Logistik +++ Genuss, Lebensart +++ Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin +++ Diese Vielfalt finden Sie an keinem Kiosk! Entdecken Sie die Informationsvielfalt von über 40 Zeitschriften und wählen Sie aus attraktiven Angeboten Ihre Wunschprämie. Bestellen Sie Ihr Abo einfach und bequem von zu Hause unter www.direktabo.de Beschaffung aktuell präsentiert Ihnen Partner des Einkaufs. SCM Weiterbildung Druck Beratung Betriebsbedarf Entwicklung + Fertigung Energie Medienbeschaffung Recruiting C-Teile-Management SRM M Finden Sie leistungsstarke Lieferanten und Dienstleister für Ihre Beschaffungsbedarfe und kompetente Lösungspartner. Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie in der neuen Rubrik „Partner des Einkaufs“ und auf beschaffung-aktuell.de. Scannen Sie dazu den jeweiligen QR-Code! So gelangen Sie direkt auf das Partnerprofil des Anbieters. Logistik Komponenten + Systeme Fuhrpark Business Travel B ERATU NG I N NOR DAMER I KA Bookmark! www.beschaffung-aktuell.de/partner-des-einkaufs CONTAI N ER/MOB I LE RÄUME C-TEI LE-MANAGEMENT 56 Lewis Drive Ridgefield, CT 06877, USA Phone +1 203 5122811 Fax +1 203 4386756 [email protected] [email protected] www.dm-procurement.com ELA Container GmbH Böllhoff Gruppe Zeppelinstraße 19–21 49733 Haren (Ems) Phone +49 5932 506-0 Fax +49 5932 506-10 [email protected] www.container.de Archimedesstr. 1–4 33649 Bielefeld Phone +49 521 4482-01 Fax + 49 521 449364 [email protected] www. boellhoff.com Suchen Sie Unterstützung in den USA/Kanada? – Finden von geeigneten Lieferanten. – Erweiterung des Local Contents in den USA/Kanada. – Unterstützung bei Produktanläufen. – Qualitäts- und Terminkontrolle. – Vertrags und Preisverhandlungen. Wir verfügen über 20 Jahre Einkaufserfahrung als Ingenieure innerhalb der Beschaffungsmärkte USA und Kanada. ELA Container GmbH vermietet und verkauft seit 1972 mobile Räume. Mit über 20 000 Mietcontainern zählt der Containerpark von ELA mittlerweile zu den größten in Europa. Ein europaweites Vertriebsnetz ist der entscheidende Vorteil für unsere Kunden. Vier Stützpunkte in Deutschland und insgesamt neun europaweite Miet-Center garantieren einen schnellen Antransport bei kurzen Wegen. Als internationaler Dienstleister mit eigener Produktion und Entwicklung gehört Böllhoff zu den führenden Anbietern von Verbindungselementen, Montagegeräten und -systemen. Das Sortiment umfasst mehr als 100 000 lagergeführte Artikel, von der DIN Schraube bis hin zu kundenindividuellen Sonderteilen, Montagegeräten und Systemen. Böllhoff ist mit über 2250 Mitarbeitern an 32 Standorten in 23 Ländern sowie Agenturen in allen wichtigen Märkten vertreten. C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT Ferdinand Gross GmbH & Co. KG Keller & Kalmbach GmbH Lederer GmbH Daimlerstraße 8 70771 Leinfelden-Echterdingen Phone +49 711 1604-0 Fax +49 711 1604-2609 [email protected] www.schrauben-gross.de Siemensstraße 19 85716 Unterschleißheim Phone +49 89 8395-0 [email protected] www.keller-kalmbach.com www.kk-shop.com Katzbachstr. 4 58256 Ennepetal Phone +49 2333 8309-0 Fax +49 2333 8309-50 [email protected] www.c-teile-management.info Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik und C-Teile-Management und bietet Kunden und Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen. Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen über Werkzeuge bis zu Sonderanfertigungen. Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über 107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management bietet Ferdinand Gross kundenspezifische Lösungen zur Senkung Ihrer Beschaffungskosten um bis zu 70 %. Breite Produktpalette: 100.000 Artikel aus den Bereichen Schrauben, Dübel, Sonder-/Zeichnungsteile, Hand-/Elektrowerkzeuge, Hebezeuge, Arbeitsschutz, Betriebseinrichtungen, Chemische Produkte und 750.000 Industrieteile. C-Teile-Management-Lösungen: 2- und Mehrbehälterkanban, aktive/passive RFIDSysteme, Impulssysteme, modulare Systeme, eBusiness-Lösungen etc. Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation & Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile, Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-BehälterKanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche, Bestellung und Beschaffung, Bevorratung und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitätssicherung, Systempflege und Prozessverbesserung. DM Procurement Consulting LLC 64 Beschaffung aktuell 2015 05 PARTNER DES EINKAUFS C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE MANAGEMENT Rala GmbH & CO. KG REIFF Technische Produkte GmbH F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG Maudacherstraße 109 67065 Ludwigshafen Phone +49 0621 5701-0 Fax +49 0621 5701-222 [email protected] www.rala.de Tübinger Straße 2–6 72762 Reutlingen Phone +49 7121 323-0 Fax +49 7121 323-346 [email protected] www.reiff-tp.de Haferweg 1 22769 Hamburg Phone +49 40 85363-0 Fax +49 40 85363-290 [email protected] www.reyher.de Seit 125 Jahren begleitet Rala die Entwicklung der Industrialisierung in Deutschland, durch Innovationen in den Beschaffungsprozessen der Großindustrie und gilt als Vorreiter bei C-Teile Management, Systembelieferung und E-Business. Hohe Kompetenz in Schläuchen, Armaturen, Dichtungen, Antrieb, Transportband, Kunststoff, Chem.-techn. Prod., Betriebsstoffen, Klebetechnik sowie Arbeitsschutz garantiert alle kundenspezifischen Anforderungen. REIFF Technische Produkte GmbH Seit über 100 Jahren ist REIFF Technische Produkte kompetenter Partner in der Erstausrüstung und dem Betriebsmittelbedarf. Das international agierende Handelsunternehmen verfügt mit über 140 000 Produkten aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik, Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik, Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung über eines der größten technischen Sortimente Deutschlands. E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme, Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – in Sachen Verbindungselemente bietet Reyher vielfältige Möglichkeiten. Über 130 000 versch. Artikel stehen bei einer Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend bereit. Kunden aus Industrie u. Handel erhalten dadurch Versorgungssicherheit. Hohes Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte technische Kompetenz haben eine lange Unternehmenstradition. C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT Schrauben-Jäger AG ENGEL Verbindungselemente GmbH Würth Industrie Service GmbH & Co. KG Industriestraße 15 76189 Karlsruhe Phone +49 721 57006-6 Fax +49 721 57006-11 [email protected] www.schrauben-jaeger.de Weltestraße 2 + 4 88250 Weingarten Phone +49 751 407-0 Fax +49 751 47-250 [email protected] www.schrauben-engel.de Industriepark Würth 97980 Bad Mergentheim Phone +49 7931 91-0 Fax +49 7931 91-4000 [email protected] www.wuerth-industrie.com Die Schrauben-Jäger AG ist Spezialist für Verbindungselemente sowie Befestigungstechnik und bietet Kunden und Partnern aus Industrie und Handwerk gemäß dem Unternehmensleitbild Service rund um die Schraube innovative Dienstleistungen im Bereich des C-TeileManagements für deren individuelle Anforderungen. Neben Normteilen in allen Abmessungen, Werkstoffen und Beschichtungen liefern wir auch Zeichnungs- und Sonderteile sowie Komplementärartikel. KANBAN Systeme sind vergleichbar, der Unterschied liegt im dazugehörigen Service. Achten Sie also auf den unvergleichbaren KANBAN-Service von ENGEL mit dem großen „E“, wie E-Classic (Zwei-/MehrbehälterKANBAN), E-Box (RFID/Scan), E-Mat (RFID), E-Mobile und E-Scan. Wir finden Ihr System und versorgen Sie individuell aus unserem Vollsortiment der Verbindungstechnik. Die Würth Industrie Service ist auf modulare Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende Industriekunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für jede individuelle Anforderung die passende C-TeileLösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme. EI N KAU FSCONTROLLI NG ENTWIC KLU NG + FERTIGU NG ENTWIC KLU NG + FERTIGU NG ® Orpheus GmbH Bornemann + Haller KG Kunststofftechnik Jantsch GmbH Nordring 98a 90409 Nürnberg Phone +49 911 3666602 [email protected] www.orpheus-it.com www.xing.com/net/pri87987fx/einkauf-im-griff/ Untere Waldplätze 12 70569 Stuttgart Phone +49 711 6875040 Fax +49 711 6875080 [email protected] www.boha-hor.de Willstätterstraße 50 90449 Nürnberg Phone +49 911 96789-0 Fax +49 911 96789-80 [email protected] www.jantsch.de Orpheus ist der führende Anbieter von ControllingSoftware für den Einkauf. Mit Orpheus Software schaffen Sie volle Transparenz über Ausgaben sowie Maßnahmen und können so mehr Einsparpotenziale erkennen und nutzen: – Die neue Generation Einkaufscontrolling-Software Mehr Transparenz und alle Kennzahlen im Blick – Software für Maßnahmen-Controlling im Einkauf Einkaufsprojekte, planen, steuern und messen Das Programm umfasst Formteile aus Stahl, Aluminium, Messing + Titan, teils geschmiedet, gegossen oder zerspanend hergestellt. Zudem Automatendrehteile, Stanzund Stanzbiegeteile, Federn, MIM-Teile und Baugruppen. – Aluminium-Druckguss und Al- + Cu-Kokillenguss – Bearbeitung und Drehteile, Gleitlager – Gesenkschmiedestücke und Pressteile – Gummi-Formteile und Dichtungen – Stanz-, Zieh- und Biegeteile, Federn Wir bieten die komplette Prozesskette an: – Kunststoffgerechte Teileentwicklung/Konstruktion – Rapid Prototyping zur Produktüberprüfung (3D-gedruckte Muster, Vakuumgießteile) – Hochautomatisierter Präzisions-Formenbau – Modernes 1K/2K-Spritzgießen mit Robotersystemen – Zertifizierungen: DIN ISO 9001 und 14001 Wir sind Ihr Entwicklungs- und Fertigungspartner! Beschaffung aktuell 2015 05 65 PARTNER DES EINKAUFS ENTWIC KLU NG + FERTIGU NG FAC I LITY MANAGEMENT FEDER N Herbert O. Rau KG Prior & Peußner Schweizer GmbH & Co. KG Untere Waldplätze 12 70569 Stuttgart Phone +49 711 6875070 Fax +49 711 6875090 [email protected] www.boha-hor.de Dammstraße 16–20 49084 Osnabrück Phone +49 0541 3494-110 Fax +49 0541 3494-220 [email protected] www.pp-service.com Keltenstraße 16–22 D-72766 Reutlingen Phone +49 7127 95792-0 Fax +49 7127 95792-115 [email protected] www.schweizer-federn.de Die Herbert O. Rau KG konzentriert sich auf Gießereivertretungen für Aluminium – Schwerpunkt: Prior und Peußner: seit 1910 ihr zuverlässiger Partner für die Gebäudereinigung. Als leistungsfähiger Handwerksbetrieb bedienen wir heute ca. 1200 zufriedene Kunden an 470 Orten in Deutschland – bestimmt auch ganz in Ihrer Nähe. Wirtschaftlich und gut organisiert übernehmen wir ihre Aufträge rund um Reinigung und Hygiene. P&P setzt Standards in Preis und Qualität: DIN EN ISO 9001 und 14001. www.pp-service.com Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen fertigt seit 1986 mit 80 Mitarbeitern auf einer Fläche von 3.500 m2 hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile aus allen gängigen Federwerkstoffen in Klein- und Großserien. Das Produktprogramm umfasst: – Druck-, Zug- und Schenkelfedern – Draht- und Stanzbiegeteile – Mikrofedern – Sicherungselemente GLOBAL SOU RC I NG I NTRA LO G I STI K KOMPON ENTEN + SYSTEME SC CEPROCSTM SRL ALTEC GmbH ACI Laser GmbH Nicolaus Olahaus Straße Nr. 5 RO-550370 Sibiu, Romania Phone +40 269 800-801 Fax +40 269 800-901 [email protected] www ceprocs.com Rudolf-Diesel-Str. 7 78224 Singen Phone +49 7731 8711-0 Fax +49 7731 8711-11 [email protected] www.altec.de Österholzstraße 9 99428 Nohra Phone +49 3643 4152-0 Fax +49 3643 4152-77 [email protected] www.ACI-Laser.de Wir sind Ihr Partner für Einkauf- und Beschaffungsmanagement. Die Optimierung Ihrer Einkaufs- und Beschaffungsprozesse ist unser Job: Marktanalyse und Finden potentieller Anbieter Bündeln von Nachfrage Verringerte Kapitalbindung durch die Nutzung von Konsignationslagern Permanente Überwachung der Kostenverringerungsziele Altec kann mit seinem Standard-Programm den größten Teil der vorkommenden Verladesituationen abdecken. Für alle übrigen Be- u. Entladungen findet das Team von Altec die richtige Lösung. Für die sichere Verladung von kleinen bis schwere Baumaschinen bieten sie sicherheitsgeprüfte Rampen. Auch an der Schnittstelle zwischen Laderampe und Lkw ist Altec mit federmechanischen Überladebrücken vertreten. Sie sind wartungsarm und von einer Person zu bedienen. ACI Laser GmbH entwickelt, fertigt und vertreibt Beschriftungslaser zur präzisen Kennzeichnung im industriellen Bereich. Neben flexiblen Nd:YAG Lasern gehören moderne Faser-, bewährte CO2- sowie UVund grüne Laser zum Portfolio. Dabei kannnahezu jedes Material wie z. B. Metall, Kunststoff, Laserfolie etc. bearbeitet werden. Je nach An-wendung sind die Laser als Handarbeitsplatz oder zur Integration in eine Fertigungslinie einsetzbar. KOMPON ENTEN + SYSTEME KOMPON ENTEN + SYSTEME KOMPON ENTEN + SYSTEME Automation24 GmbH C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG HELUKABEL® GmbH Heinrich-Held-Str. 34 45133 Essen Service-Hotline (kostenfrei) +800 24 2011 24 Fax +49 201 523130-29 [email protected] www.automation24.de Gehrstücken 9 25421 Pinneberg Tel. +49 4101 5002-0 Fax +49 4101 50 02-83 [email protected] www.cog.de Dieselstraße 8–12 71282 Hemmingen Phone +49 7150 9209-0 Fax +49 7150 81786 [email protected] www.helukabel.de Niedrigpreise vom Sensor bis zum Schaltschrank Sortiment: Positions- und Prozesssensorik, Schaltund Schutztechnik, Spannungsversorgung, Bedienen und Beobachten, Steuerungs- und Antriebstechnik, Gehäuse sowie Verbindungstechnik. Marken: di-soric, ifm, microsonic, PHOENIX CONTACT, WIKA, Eaton, Siemens, Murrelektronik, Fibox etc. Service: Lieferung binnen 24 h, Live-Chat, Applikationsberatung, 360° drehbare 3D-Darstellungen. COG zählt als unabhängiger Hersteller in der Branche zu den führenden Anbietern für elastomere Dichtungen. COG liefert aus Europas größtem O-Ring-Lager (über 45 000 Positionen) verschiedenste Werkstoffe, u. a. FFKM, FKM, EPDM, PTFE, FVMQ, FEP ummantelt, NBR u. v. m. und bietet seit über 140 Jahren deutsche Premium-Qualität, Erfahrung und Innovationskraft. HELUKABEL® ist seit über 30 Jahren einer der international führenden Hersteller und Anbieter von Kabel, Leitungen, Spezialkabel, Medientechnik, Kabelzubehör und Daten-, Netzwerk- und Bustechnik mit einem weltweiten Vertriebsnetz. Mehr als 1000 Mitarbeitern an über 20 internationalen Standorten sorgen zusammen mit einem Lagerprogramm von über 33.000 Artikeln sowie unsere Logistik für ein hohes Maß an Verfügbarkeit, Termintreue und Service. ® – Aluminium-Sandguss und Prototypen-Guss. Das Arbeitsgebiet konzentriert sich vorwiegend auf Baden-Württemberg und Bayern. 66 Beschaffung aktuell 2015 05 PARTNER DES EINKAUFS KOMPON ENTEN + SYSTEME KOMPON ENTEN + SYSTEME MEDI EN B ESC HAFFU NG PHOENIX CONTACT Deutschland GmbH RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co. LSL GmbH Flachsmarktstraße 8 32825 Blomberg Phone +49 5235 3-12000 Fax +49 5235 3-12999 [email protected] www.phoenixcontact.de Englerstraße 18 69126 Heidelberg Phone +49 6221 3125-0 Fax +49 6221 3125-10 [email protected] www.rct-online.de Gerichtsweg 28 04103 Leipzig Phone +49 341 9954 324 Fax +49 341 9954 85 324 [email protected] www.LSL.de Phoenix Contact ist weltweiter Marktführer für Komponenten, Systeme und Lösungen im Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Automation. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 14 000 Mitarbeiter weltweit und hat in 2014 einen Umsatz von 1,77 Mrd. Euro erwirtschaftet. Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip „Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt und einem hohen technischen Beratungsservice. Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik, Verbindungselemente, Durchflusstechnik, Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente, Filtration und Antriebstechnik stammen. 1991 als Online-Buchhandlung gegründet, zählt LSL zu den führenden Informationsanbietern Deutschlands. Von den Standorten Leipzig und Boston aus betreuen 67 Mitarbeiter rund 600 namhafte Unternehmenskunden. Als internationales Unternehmen unterstützen wir Sie darin, Content von der Zeitschrift bis zur Datenbank kostenoptimiert einzukaufen und zu verwalten. Mit der LSL E-Procurement Lösung stellen wir eine der innovativsten Einkaufsplattformen zur Verfügung. MEDI EN B ESC HAFFU NG MEDI EN B ESC HAFFU NG VER PAC KU NG Schweitzer Fachinformationen vub | Wissen mit System Bropack Bronner Packmittel KG Elsenheimerstraße 41–43 80687 München Phone +49 89 2189 52633 Fax +49 89 55134-103 [email protected] www.schweitzer-online.de Sedanstraße 31–33 50668 Köln Phone +49 221 2079 2513 Fax +49 221 2079 2149 [email protected] www.vub.de Schloßwiesenstraße 27 72175 Dornhan (Leinstetten) Phone +49 7455 9473-0 Fax +49 7455 9473-25 [email protected] www. bropack.de Wissen, was wichtig ist: Wir versorgen Experten schnell und bequem mit genau der Fachliteratur, die relevant für ihren Erfolg ist – gedruckt oder in Form von E-Medien. Das Besondere: Als einer der führenden Anbieter für Fachinformationen verbinden wir fachliche Beratung mit durchdachten Lösungen und flexibler Logistik. Die Schweitzer Konzepte für E-Procurement, Intranet und Fulfillment erfüllen genau die Anforderungen von Einrichtungen und Bibliotheken an die Wissensbeschaffung. vub | Wissen mit System steht für B2B, hochleistungsfähige Wissens-Belieferung von Unternehmen mit Fachinformation (Abos, Bücher, Datenbanken), digitale SAP-Prozesse, procure-to-pay und permanente kundenorientierte Weiterentwicklung des leistungsfähigen vub-Webshop, den wir seit 15 Jahren „inhouse“ und sehr flexibel mit unserem Team gestalten. vub ist seit 1845 ein Unternehmen der Familie Preuss-Neudorf. Am Hauptsitz Köln arbeiten 80 Mitarbeiter biBOX Niederlassung: Stemmerstraße 54, CH-8238 Büsingen, [email protected] VER PAC KU NG WEITER B I LDU NG WEITER B I LDU NG LICEFA Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG AfE · Die Akademie für Einkauf und Logistik der TAW Management-Institut der Technischen Hochschule Nürnberg Lemgoer Str. 11 32108 Bad Salzuflen Fon +49 5222 2804-0 Fax +49 5222 2804-35 [email protected] www.licefa.de Hubertusallee 18 42117 Wuppertal Phone: +49 202 7495-303 Fax + 49 202 7495-228 [email protected] www.taw.de/afe Kressengartenstraße 2 90402 Nürnberg Phone +49 911 5880-2800 Fax +49 911 5880-6800 [email protected] www.gso-mi.de Verpackungen für Dental, Promotion, Optik, Akustik, Elektronik, Medizin. Standardprogramm mit unterschiedlichen Größen und kundenspezifischer Fertigungstiefe mit Sonderfarben, Siebdruck, Schaumstoffu. Tiefzieheinlagen. Breites Sortiment an Rund-, Rechteck- u. Kugelscharnierdosen, Sortimentskästen, Koffern, Aufbauschränken, leitf. Verpackungen, SMD- u. DentalBoxen, Pendelverpackungen u. tiefgezogenen Einlagen. Katalog kostenlos: www.licefa.de Seminare, Workshops, Trainings, Webinare: In der AfE bündelt die Technische Akademie Wuppertal ihr Aus- und Weiterbildungsangebot speziell für Einkauf und Logistik. Investieren Sie regelmäßig in das Know-how Ihres Einkaufsteams – und profitieren Sie von über 80 Themen entlang der Lieferkette und kompetenten, praxiserfahrenen Seminarleitern. Wir, das Management-Institut der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, haben uns zum Ziel gesetzt, mit unserem Angebot an berufsbegleitenden Zertifikatslehr- und Studiengängen Partner für „Lebenslanges Lernen“ zu sein. Aus diesem Grunde wurden auch speziell für erfahrene Praktiker in Einkauf & Logistik berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme auf Hochschulniveau entwickelt. Alle Themen und Termine unter www.taw.de/afe! Beschaffung aktuell 2015 05 67 BME AKTUELL AWARD „EXCELLENCE IN E SOLUTIONS 2015“ AGCO gewinnt BME-Preis für elektronische Beschaffung Der BME hat der der AGCO Corporation, Duluth, Georgia/USA, den Preis „Excellence in eSolutions 2015“ zuerkannt. Die Verleihung fand am 24.3.2015 während der „6. BME e_LÖSUNGSTAGE“ vor über 1000 Teilnehmern in Düsseldorf statt. Mit dem Preis „Excellence in eSolutions“ würdigt der BME innovative Leistungen von Anwenderunternehmen im Bereich elektronische Beschaffung (E-Procurement). Prämiert werden Konzepte, die nachweislich signifikant zur Performancesteigerung des Einkaufs bzw. zur deutlichen Verbesserung des Unternehmensergebnisses geführt haben. Idealerweise wurden Mitarbeiter im Rahmen eines Change Management vorbildlich einbezogen. Konzept AGCO: „Purchasing Transformation: Verankerung des Risikomanagements in die globale Einkaufsstrategie“ Die AGCO Corporation mit Sitz in Duluth, Georgia (USA) gehört mit einem Umsatz von ca. 10 Mrd. USDollar in 2014 zu den weltweit größten Herstellern und Anbietern von Traktoren und Landmaschinen. Zum Gesamtangebot von AGCO gehören Traktoren, Mähdrescher, Futterernte- und Drillmaschinen, Düngerstreuer, Bodenbearbeitungsgeräte sowie Lagerungssysteme und Systeme zur Proteinproduktion. Die globale Einkaufsorganisation von AGCO verantwortet ein Gesamteinkaufsvolumen von ca. 7 Mrd. US-Dollar. Seit 2012 vollzieht der Einkauf von AGCO eine weltweite Transformation, um das Wachstum und die Profitabilität von AGCO signifikant und nachhaltig zu unterstützen und weiterhin die Innovations-, Technologie- und Qualitätsführerschaft sicherzustellen. Die Transformation umfasst auch die Etablierung leistungsstarker globaler Lösungen im Bereich des Materialgruppen- und Lieferantenmanagements, die es den weltweit tätigen Commodity Managern und Einkäufern ermöglicht, Erfahrungen und Aktivitäten zu bündeln, Entscheidungen auf Basis transparenter Lieferantenperformance zu fällen sowie ökonomische, geopolitische und weitere Risiken zu erkennen und abzuschätzen. Mit der Integration eines prozessgestützten Supply Chain Risk Managements in der globalen Einkaufsstrategie ist es AGCO möglich, den gesamten Prozess von der Risikoanalyse und Risikobewertung über die Risikobeherrschung bis hin zur Beobachtung des Restrisikos zu überwachen. Gefährdungspotenziale werden frühzeitig erkannt, sodass durch proaktives Agieren die Lieferfähigkeit erhalten, Compliance sichergestellt und das Unternehmensimage nicht gefährdet wird. Dr. Christoph Feldmann, BMEHauptgeschäftsführer und Sprecher der BME-Jury: „LieferantenRisikomanagement selbst ist kein neues Thema. AGCO, unser diesjähriger Gewinner des BME-Preises ‚Excellence in eSolutions‘, geht aber deutlich über die üblichen Ansätze hinaus. So ist das Risikomanagement in der globalen Einkaufsstrategie verankert und wird mittels einer vollautomatisierten, multidimensionalen e-Solution verfolgt, deren Daten konsequent in alle Vergabeentscheidungen einbezogen werden. Das eingesetzte Programm ‚Supplier Risk Network‘ deckt bei Von links: Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Mitglied des Bundesvorstands, BME e.V.; Stefan Wiemers, Project & System Manager, Global Purchasing, AGCO; Jake Stone, Manager Contract & Risk Management, AGCO; Jan Theissen, Director Strategy & Methods, Supplier Integration, AGCO; Josip Tomasevic, Vice President/CPO, Global Purchasing and Materials Management, AGCO; Dr. Christoph Feldmann, BME-Hauptgeschäftsführer (Foto: BME/Uebele). 6. BME-eLÖSUNGSTAGE: Eröffnungsplenum (Foto: BME/Uebele) AGCO die gesamte Supply Chain bis hin zum Sublieferanten ab. Außerdem werden mit diesem Lieferanten-Risikomanagement nicht nur die traditionell betrachteten finanziellen Risiken beleuchtet. Der Fokus ist viel weiter und bezieht Risiko-Bereiche wie Naturkatastrophen, Legal & Compliance, CSR-Kosten und Qualität für Tier1– und Tier2-Lieferanten mit ein. Die verwendete Frühwarnsystematik und Restrisiko-Betrachtung ermöglicht ein rechtzeitiges Eingreifen. All dies ist sehr innovativ und gerade in Kri- senzeiten und -regionen essentiell. In Verbindung mit einer ultrakurzen Programmeinführungszeit von 48 Stunden, keinerlei Schulungsaufwand wegen ‚Fun to Use‘ und einem Return on Investment (ROI) binnen zwölf Monaten durch gezielte Effizienzsteigerung, ist diese Lösung nicht nur innovativ, sondern auch vorbildlich und empfehlenswert für andere Unternehmen.“ Weitere Infos: [email protected] www.bme.de (Awards/Förderpreise) Impressum: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt, Tel. 069 30838–00, Fax –189, E-Mail: [email protected], Internet: www.bme.de Verantwortlich für den Inhalt: Frank Rösch (Presse/Kommunikation) 68 Beschaffung aktuell 2015 05 BME A K T U E L L STUDIE ELEKTRONISCHE BESCHAFFUNG Einkäufer unzufrieden: E-Lösungen fehlen Flexibilität Trotz aller Erfolge der vergangenen Jahre haben elektronische Tools für Ausschreibungen, Lieferantenmanagement/E-SRM und E-SCM noch nicht die Akzeptanz von Katalogsystemen erreicht. Sie werden von der technischen Seite weiterhin als zu wenig ausgereift und flexibel bewertet, um ähnlich wie Katalogsysteme umfassend in den Unternehmen eingesetzt zu werden. Die Wunschliste der Einkäufer ist lang. Sie fordern von den IT-Anbietern vor allem einfachere, effiziente Prozesse und höhere Interoperabilität der Programme. Das hat die aktuelle Studie „Elektronische Beschaffung 2015: Stand der Nutzung und Trends“ ergeben; sie wird vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Universität Würzburg (Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky) seit 2004 jährlich erhoben und seit 2014 auch von der HTWK Leipzig (Prof. Dr. Holger Müller) unterstützt. An der zum 12. Mal durchgeführten Befragung nahmen in diesem Jahr 197 (2014: 236) Unternehmen teil. Ergebnisse des BME-Stimmungsbarometers Elektronische Beschaffung 2015 (Auszug): Prozesseinsparungen: Im Mittel reduzierten die Unternehmen ihre Prozesskosten bei dezentralen Bestellprozessen über Katalogsysteme um 26,8 Prozent (Vorjahr: 25,9), bei Ausschreibungsprozessen um 14 (13,9) Prozent und bei Verhandlungsprozessen (Auktionen) um 9,4 (7,2) Prozent. Einsparungen Einstandspreise (Anschaffungskosten): Bei den Einstandspreisen konnten die Unternehmen durchschnittlich sieben Prozent bei Kataloggütern, 9,5 Prozent bei Ausschreibungslösungen und 10,6 Prozent bei Auktionssystemen einsparen. Bei den „weichen“ Potenzialen werden – mit kleineren Tool-spezifischen Unterschieden in der Gewichtung – als positive Auswirkungen insbesondere die erreichte Transparenz und Stabilität der Prozesse hervorgehoben. Elektronische Kataloge: Elektronische Katalogsysteme sind in Großunternehmen mittlerweile Standard. Kein einziger der befragten Konzerne gab an, langfristig darauf verzichten zu können. Ebenso erklärten über 60 Prozent der KMU, diese Systeme einzusetzen. Es lässt sich also mit Fug und Recht behaupten, dass Kataloglösungen aus dem normalen Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken sind. Die Hauptherausforderung liegt in der Steigerung der Nutzungsintensität. Hier schöpfen viele Unternehmen ihre Lösungsmöglichkeiten bei weitem noch nicht aus. Elektronische Ausschreibungen: E-Tender sind nach wie vor die Anwendungsklasse, die nach den Katalogsystemen am weitesten verbreitet ist. Jedoch ist der Abstand beachtlich: Zwar setzen 36 Prozent der Unternehmen Ausschreibungssysteme ein, dies sind jedoch nicht einmal halb so viele wie bei Katalogsystemen, was deren herausragende Rolle noch einmal unterstreicht. Nahezu drei Viertel der KMU nutzen entsprechende Lösung (noch) nicht; bei den Konzernen sind es etwas mehr als die Hälfte. Elektronische Auktionen: Sie führen – gemessen an den anderen Lösungen – ein Nischendasein. Deutlich über 50 Prozent der Befragten sehen einerseits keinen Sinn in der Nutzung von Auktionen. Andererseits setzen zwar ein Drittel der Konzerne und 14,8 Prozent der KMU diese Tools ein, aber zum großen Teil nur für ausgewählte Verhandlungen. Lieferantenmanagement/E-SRM: Systeme im Bereich Lieferantenmanagement/E-SRM waren in den vergangenen zwei bis drei Jahren das vielleicht dynamischste Themengebiet der Elektronischen Beschaffung und bleiben dies auch weiterhin. Supply Chain Management/E-SCM: E-SCM-Lösungen sind ebenfalls bereits seit vielen Jahren in der Anwendung. Knapp 30 Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen entsprechende Systeme. Da aber auch für 36 Prozent der Unternehmen diese Systeme keine Relevanz besitzen – vermutlich, weil entsprechende Konzepte im Supply Chain Management keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen –, ordnen diese sich hinsichtlich geplanter Einführungsprojekte erst hinter den Kategorien Lieferantenmanagement/E-SRM und Ausschreibungen ein. Servicequalität: Zwei Drittel der Anwender sind mit der Funktionalität und Bedienerfreundlichkeit bei Elektronischen Katalogen zufrieden oder sehr zufrieden. Nutzungsintensität: Bezogen auf die katalogfähigen Bestellpositionen haben 6,2 Prozent der Unternehmen angegeben, nahezu alle (>90 Prozent) über ein Katalogsystem abzuwickeln. Eine vollumfängliche Nutzung ist bei der Mehrheit Studie „Elektronische Beschaffung 2015“ der Unternehmen also nach wie vor in weiter Ferne. Das komplette „Barometer“ lesen Sie unter www.bme.de (Fachinfos/ Studien). Weitere Infos: [email protected] GLOBAL SOURCING Balkan: Sourcing-Konferenz in München In Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) veranstaltet der BME am 9. Juni 2015 eine Sourcing-Konferenz in München. Dort können interessierte Einkaufsentscheider deutscher Unternehmen ihre konkreten Bedarfe direkt mit leistungsfähigen Firmen aus der Balkan-Region besprechen. In der bayrischen Landeshauptstadt werden Einkäufer aus insgesamt 20 deutschen Industrieunternehmen auf 100 ausgesuchte Lieferanten aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien, ejR Mazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien treffen. Als Einkäufer stellen Sie nach dem reversen Prinzip ihre gesuchten Materialien am eigenen Messestand vor (anhand von Produktmustern, Zeichnungen, Flyern, PC- Infos). Sichern Sie sich jetzt Ihren Stand! Die Teilnahme ist für Industrieunternehmen kostenlos. Anmeldung formlos per Mail an: [email protected] Der BME unterstützt im Rahmen der „Einkaufsinitiative Balkan“ die Bemühungen der Bundesregierung, die Balkan-Region und die dort aktiven leistungsfähigen Unternehmen näher an deutsche Einkäufer und Supply Chain Manager heranzuführen und stärkt damit gleichzeitig die europäische Idee. Funktionierende Beschaffungsmärkte, leistungsfähige Lieferantennetzwerke und effiziente Supply Chains sind ein entscheidender Wertbeitrag zum Abbau der hohen Außenhandelsdefizite der Länder der BalkanRegion. Weitere Infos: [email protected] Beschaffung aktuell 2015 05 69 BME AKTUELL NACHGEFRAGT BEI... „Qualifizierte Bewerber haben im Einkauf gute Chancen“ Herr Ueckermann, Sie sind Mitglied der BME-Fachgruppe „Personal im Einkauf“. Welche Inhalte stehen aktuell auf der Agenda? Ueckermann: Derzeit beschäftigen wir uns intensiv mit dem Wandel in der Beschaffung sowie Einkaufskennzahlen und -controlling. Hierbei setzen wir uns mit einem breiten Spektrum an Themen auseinander: Dazu zählt u.a. die IstAnalyse, welche (personal)spezifischen Einkaufskennzahlen in der Praxis verwendet werden. Wir hinterfragen zudem, ob es geeignete Kennzahlen gibt, die den Wandel im Einkauf passgenau widerspiegeln. Es gilt aber auch, strategische Kennzahlen zu erheben, die die Komplexität der Warengruppen abbilden und dadurch die Vergleichbarkeit der Warengruppen erhöhen. Und welche KPIs existieren hinsichtlich Innovation und Flexibilität? Auch dieser Fragestellung gehen wir nach – diesbezüglich sind Kennzahlen in der Praxis noch nicht weit verbreitet! Es stellt sich hier immer auch die Frage, was durch die Messung konkret erhoben werden soll. Auf dem InnovationsSektor sind dies zum Beispiel Aspekte wie Advanced Purchasing und Technologiebewertung und hinsichtlich Flexibilität das Global Purchasing Network und Qualifizierungsprogramme. Aber auch das Einkaufscontrolling gewinnt immer mehr an Bedeutung. Als Schnittstelle zum Unternehmenscontrolling verfügen Einkaufscontroller über den Vorteil, Einkaufszahlen passgenau auf ihre Plausibilität prüfen zu können. Zudem kennen sie die Prozesse und Zusammenhänge en Detail. Erfolgsabhängige Vergütung nimmt im Einkauf zu. Ist das Ihrer Meinung nach ein langfristiger Trend? Ueckermann: Insgesamt nimmt die Spezialisierung in der Beschaffung weiter zu. Auch die Vergütungsmodelle werden sich ändern. Die Einkaufsmitarbeiter müssen sich als unternehmensinterner Service Provider an der Größe ihres Beitrages zur Wertsteigerung messen lassen. Auch bei meinem Arbeitgeber, der Outotec GmbH & Co. KG, ist die Auszahlung von Boni daran ge- Termine Innovationsschauplatz R+V Versicherung 7.5.2015, Wiesbaden Infos: [email protected] Qualitätsmanagement durch den Einkauf 1.7.2015, Wiesbaden Infos: [email protected] TCO im Einkauf 19.5.2015, Stuttgart Infos: [email protected] IT-Sourcing 2015 21.–22.9.2015, Hamburg Infos: [email protected] Einkauf von Ersatzteilen und Ersatzteilmanagement 23.6.2015, Stuttgart Infos: [email protected] 50. BME-Symposium Einkauf und Logistik 11.–13.11.2015, Berlin Infos: [email protected] Der Einkauf 2020 23.–24.6.2015, Frankfurt Infos: [email protected] Travel, MICE and More 2015 30.6.-1.7.2015, Düsseldorf Infos: [email protected] 70 Beschaffung aktuell 2015 05 Programme und weitere Veranstaltungen: www.bme.de knüpft, zuvor festgelegte Ziele zu erreichen. Wie schätzen Sie aktuell die Marktlage ein – ist es schwierig, passende Mitarbeiter zu finden? Ueckermann: Derzeit lassen sich auf dem Personalmarkt bei entsprechendem zeitlichem Aufwand auf unseren Bedarf zugeschnittene Einkäufer finden. Wir haben es faktisch aber mit einem Anbietermarkt zu tun. Gut qualifizierte Bewerber haben deshalb ausgezeichnete Chancen. Zudem wird sich für Einkäufer der Trend noch verstärken, temporär mit neuen Mitarbeitern Projektgruppen bilden zu müssen, auch wenn man als Team nicht eingespielt ist. Vor diesem Hintergrund werden von den Einkäufern in Zukunft noch weitere Qualitäten gefordert. Dazu zählt u.a. die Fähigkeit, mit Fachkollegen in virtuellen Teams weltweit zusammenzuarbeiten. Droht dem Einkauf mittelfristig ein Fachkräftemangel? Ueckermann: Den Beruf des Einkäufers in „Reinform“, das heißt, auf Grundlage eines klassischen Studiums oder einer Berufsausbildung, gibt es derzeit noch nicht. De facto steigen in der Praxis Kollegen aus anderen Berufsgruppen in den Einkauf ein. In der Beschaffung werden Mitarbeiter benötigt, die mit ihrem Know-how Wertsteigerungen für die Unternehmen generieren. Deshalb ist es auch wichtig, die Weiterbildung einzelner Mitarbeiter konsequent zu fördern. Unter der Voraussetzung, dass die Entscheidungsträger in den Einkaufsabteilungen ihre Stärken erkennen und diese auch intern wie extern kommunizieren, droht dem Einkauf kurz- und mittelfristig kein Fachkräftemangel. Karriere im Einkauf: Was ist Ihr Rat an den Nachwuchs in Hochschulen und Unternehmen? Ueckermann: Wichtig ist für Hochschulabsolventen und Young Pro- Fred Ueckermann, Purchaser, Outotec GmbH & Co. KG fessionals, sich den eigenen Stärken bewusst zu werden und zu erkennen, wo diese Fähigkeiten gebraucht werden. Ich will dies gerne an einem Beispiel verdeutlichen: Eine junge Kollegin hat ein betriebswirtschaftliches Studium abgeschlossen und arbeitet seit eineinhalb Jahren im Controlling eines mittelständischen, weltweit tätigen Unternehmens. Dabei stellt die Mitarbeiterin fest, dass die Arbeit im Unternehmenscontrolling sie beruflich lediglich eingeschränkt erfüllt. In dieser Situation erfährt die Mitarbeiterin, dass unternehmensintern ein neuer Einkaufscontroller gesucht wird. Durch erste Gespräche mit dem betreffenden Abteilungsleiter sollte dann ein Konzept aufgestellt werden, wie der interne Wechsel vollzogen werden kann und welche Weiterbildungsmaßnahmen hierzu zusätzlich notwendig sind. Als Schlagwort kann man in diesem Zusammenhang exemplarisch den Auf- und Ausbau technischen Wissens im Einkauf nennen. Das Beispiel illustriert, wie ein Seiteneinstieg aussehen und für alle Beteiligten eine Win-win-Situation entstehen kann. Hierzu hat der BME auch den kostenlosen Leitfaden „Personal im Einkauf“ veröffentlicht. Die Publikation ist das Resultat unserer Fachgruppenarbeit und zeigt Einkäufern wie Personalverantwortlichen Lösungen auf, Karrierewege bestmöglich zu optimieren. BME A K T U E L L BME-AWARDS BME prämiert Wissenschaftsnachwuchs Auf dem 8. Wissenschaftlichen Symposium „Supply Management“ in Würzburg hat der BME seine Förderpreise für den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen. BME-Wissenschaftspreis Der Gewinner des „BME-Wissenschaftspreises 2015“ ist Dr. Stefan Winter, Technische Universität Dresden. In seiner Arbeit „Management von Lieferanteninnovationen – eine gestaltungsorientierte Untersuchung über das Einbringen und die Bewertung von Lieferanteninnovationen“ gibt Winter einen umfassenden Überblick über die Voraussetzungen, die für das Einbringen von Lieferanteninnovationen gegeben sein müssen. Außerdem werden die Innovationen in Kategorien eingeteilt und die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kategorien aufgezeigt. In seiner Arbeit entwickelt Winter schließlich eine Methodik, mit der Unternehmen Lieferanteninnovationen bewerten können, bevor diese in die Praxis umgesetzt werden. Die Jury würdigte außerdem mit einer Urkunde Dr. Michael Broens, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und Dr. Jörg H. Grimm, Universität St. Gallen, für das Erreichen des Vortragfinales im Wettbewerb. BME-Hochschulpreis Im Wettbewerb „BME-Hochschulpreis 2015“ konnte sich Thomas Hartmann, Technische Universität Darmstadt, mit dem Thema „Efficiency Comparison of Specific Algorithms for the Multiple-Vendor Single-Buyer-Problem“ durchsetzen. Die Ergebnisse der Arbeit unterstützen Entscheidungsträger in der Produktionsplanung, im Einkauf und in der Logistik bei der Lieferantenauswahl und bei der Abstimmung von Verbrauchs-, Produktions- und Distributionsprozessen. AUSSCHREIBUNG 2015 BME-Innovationspreis: Machen Sie mit und gewinnen! Der BME zeichnet seit 1986 erfolgreiches Einkaufs- und Logistikmanagement mit dem BME-Innovationspreis aus. Prämiert werden innovative Leistungen und Konzepte von Anwenderunternehmen, die die Effizienz von Einkauf und Logistik dauerhaft steigern und dadurch das Unternehmensergebnis deutlich verbessern. Preisträger (2010–2014): 2014 R+V Versicherung AG 2013 Dräxlmaier Group 2012 Deutsche Bahn AG 2011 ZF Friedrichshafen AG 2011 MGL Metro GroupLogistics GmbH 2010 Schott AG nen sich Einkaufs- und Logistikabteilungen aus Industrie, Handel und aus dem Dienstleistungssektor bewerben. Voraussetzung ist, dass das eingereichte Konzept in der Praxis verwirklicht wurde und nachhaltig zum Unternehmenserfolg beigetragen hat. Die Arbeit (deutsch oder englisch) sollte 20 Seiten nicht überschreiten und darf bei keinem anderen Wettbewerb eingereicht worden sein. Das Manuskript muss unveröffentlicht sein. Teilnahmebedingungen Um den BME-Innovationspreis kön- Einreichungen/Infos: [email protected] Einsendeschluss: 30. Juni 2015. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des „50. BME Symposiums“ (11.–13. November 2015) in Berlin. Von links: Dr. Michael Broens, Universität Würzburg; Thomas Hartmann, TU Darmstadt (Gewinner „BME-Hochschulpreis 2015“); Dr. Stefan Winter, TU Dresden (Gewinner „BME-Wissenschaftspreis 2015“); Dr. Jörg Grimm, Universität St. Gallen. (Foto: BME/Merkl) 8. Wissenschaftliches Symposium „Supply Management“ des BME Die BME-Preise wurden im Rahmen des 8. Wissenschaftlichen Symposiums „Supply Management“ des BME in Würzburg (02.–03.03.2015) verliehen. Studierende, Absolventen, Wissenschaftler und Praktiker trafen sich zum fachlichen Austausch an der Universität Würzburg. Die Beiträge der Veranstaltung werden im 8. Tagungsband „Supply Management Research – Aktuelle Forschungsergebnisse 2015“ aus der Reihe „Advanced Studies in Supply Management“ veröffentlicht (erscheint im September 2015 im Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden). Der BME fördert damit die wissenschaftliche Auseinandersetzung auf dem Sektor „Supply Management“ und den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Weitere Infos: [email protected] www.bme.de (Awards/Förderpreise) Weiterbildungslehrgänge Fachkaufmann/-frau Einkauf und Logistik Die BME Akademie GmbH bietet Weiterbildungslehrgänge an, die zum anerkannten IHK-Abschluss Geprüfte/r Fachkaufmann/-frau Einkauf und Logistik – Spezialisierung Einkauf oder Spezialisierung Logistik – führen. Die Vollzeit-Lehrgänge zur Vorbereitung auf die IHK-Prüfung beginnen in … Köln Hamburg Frankfurt 17.8.2015 31.8.2015 7.9.2015 Stuttgart München 5.10.2015 12.10.2015 Ausführliche Informationen: Kai-Uwe Köhler, Tel. 069 30838-203, E-Mail: [email protected] Alexander Sehr, Tel. 069 30838-206, E-Mail: [email protected] Beschaffung aktuell 2015 05 71 BME AKTUELL DÜSSELDORF/MITTLERER NIEDERRHEIN „Procurement Branding“ im Fokus „Procurement Branding: Sechs Handlungsfelder zur Steigerung der Akzeptanz des Einkaufs als Strategischer Partner bei seinen unternehmensinternen Schnittstellen“: Dieser Themenkomplex stand im Blickpunkt einer Fachveranstaltung der BME-Region DüsseldorfMittlerer Niederrhein in Düsseldorf. Referentin Bettina Bohlmann, bohlmann change works, stellte dem Auditorium ihr Konzept „Procurement Branding“ zur erfolgreichen Positionierung des Einkaufs vor. Das Konzept vereint verschiedene Wissenschaftsrichtungen mit sechs Handlungsfeldern in einem Modell: eindeutige Positionierung und Zielausrichtung, klares Leistungsversprechen sowie ein auf allen Einkaufsebenen gelebtes Selbstverständnis Mitarbeiter mit „T-Shirt-Kom- · · petenzprofilen“ und proaktivem Rollenverständnis, die umfassende Methodenkompetenz und detailliertes Expertenwissen in einer Warengruppe aufweisen persönlichkeitsstärkende Weiterbildung mit Schwerpunkt auf Querdenken und Sozialakquise in lernaktivierenden Formaten · Vertrauenskultur mit klaren Führungsprinzipien zielgruppenspezifisches Kommunikationskonzept und nutzenorientierte Sprach-, Bild- und Kommunikationsmuster Fachbereichsübergreifende Angebote: Hebelworkshops und gemeinsames Lernen „Die Einkaufsführung nimmt bei der praktischen Umsetzung des Konzepts die initiierende Funktion ein und trägt die formgebende Verantwortung. Gelöst wird die Aufgabe allerdings im gesamten Team“, so Bohlmann. Werner Matuszak, stell- · · · · vertretender Vorsitzender der BMERegion Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein, ergänzte: „Es ist ein fortlaufender, nicht endender Prozess, den Einkauf als umworbenen Business Partner von Unternehmensleitung und Fachabteilungen zu positionieren“. Wie der Ansatz Bohlmanns wirkungsvoll in der Praxis umgesetzt wird, erfuhren die Beschaffungsentscheider direkt vor Ort. Torsten Bendlin, CPO Nolte SE, stellte als Premiere in der Öffentlichkeit den Teilnehmern die mit seinem Team entwickelte App „SavingsRechner“ vor. Bettina Bohlmann resümierte: „Procurement Branding schafft durch seinen ganzheitlichen Ansatz die zielgesetzte Akzeptanzsteigerung bei den Schnittstellenpartnern. Der Einkauf erhält ein Leistungsprofil. Darüber hinaus ist die Einkaufsorganisation agiler, fokus- Referentin Bettina Bohlmann sierter und leistungsstärker formiert und garantiert so eine nachhaltige Leistungserbringung zur Erreichung der zielgesetzten Wertbeiträge für den Unternehmenserfolg.“ Fachseminare Mai Der strategische Einkauf 5.–6.5.2015, Hamburg Auditierung von Lieferanten 5.–6.5.2015, Mainz Einkauf von Marketingleistungen 5.–6.5.2015, Freiburg Obsolescence im Elektronikeinkauf erfolgreich managen 5.–6.5.2015, Düsseldorf eProcurement-Strategie für indirekte Güter und Leistungen 6.–7.5.2015, Düsseldorf Technikwissen für IT-Einkäufer 6.–7.5.2015, Nürnberg Kostenanalyse: Die wichtigsten Instrumente 7.–8.5.2015, Stuttgart Top-Verkäufern in die Karten schauen 19.–20.5.2015, Hamburg Indirekter Einkauf 18.5.2015, Stuttgart Qualitätssicherung beim Zulieferer 19.–20.5.2015, Düsseldorf Handlungsempfehlungen für den Einkauf zur rechtlich wirksamen Qualitätssicherung 18.5.2015, Düsseldorf Souverän handeln in schwierigen Situationen 19.–21.5.2015, Düsseldorf Der Einkauf von Bauleistungen nach VOB/B 2012 18.–19.5.2015, Düsseldorf Grundlagen Einkaufscontrolling 7.–8.5.2015, Nürnberg Erfolgreiche Telefonverhandlungen 7.–8.5.2015, Leipzig Technikwissen für Einkäufer: Wälzlager 18.–19.5.2015, Stuttgart Beschaffung aktuell 2015 05 Aktuelles Zollwissen für die Praxis 19.–20.5.2015, Frankfurt Absicherung von Transportkosten, Treibstoffpreisen und Containerfrachtraten 18.5.2015, Düsseldorf Aktuelles Vertragsrecht im Einkauf (1) 18.–19.5.2015, Düsseldorf 72 Der Einkaufsleiter 18.–20.5.2015, München Materialdisposition und Bestandscontrolling 21.–22.5.2015, Stuttgart Grundlagen des Einkaufs 21.–22.5.2015, Leipzig Kennzahlen im Einkauf 21.–22.5.2015, Düsseldorf Beschaffung von Werkzeugen für Kunststoffteile 21.–22.5.2015, Düsseldorf Effizientes Lieferantenmanagement in der Praxis 20.–21.5.2015, Stuttgart Effizientes Claimmanagement in Einkaufsprojekten 20.–21.5.2015, Hannover Einkauf von Reinigungsleistungen 21.5.2015, Düsseldorf Und: Inhouse-Seminare Rufen Sie uns an! BME Akademie GmbH Tel. 069 30838-250 www.bme-akademie.de BME A K T U E L L RUHRGEBIET Spieltheoretische Modelle in Verhandlungen anwenden Analyse- und Optimierungsmodelle auf Grundlage spieltheoretischer Ansätze haben sich in der Wirtschaft partiell bereits durchgesetzt. Die Spieltheorie modelliert Entscheidungssituationen, in denen der Erfolg des Einzelnen nicht nur vom eigenen Handeln, sondern auch von Aktionen anderer abhängt, und leitet daraus rationales Entscheidungsverhalten in sozialen Konfliktsituationen ab. Verstärkt seit den 70er-Jahren haben sich zahlreiche Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler intensiv mit der Spieltheorie auseinandergesetzt. Acht Mal wurden Wissenschaftler für spieltheoretische Arbeiten bereits mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaf- ten ausgezeichnet. Im Einkauf wird die Spieltheorie vom Gros der Entscheidungsträger intensiv diskutiert, aber faktisch noch relativ selten in der Praxis umgesetzt. Dabei ist der Spieleinsatz in der Beschaffung besonders hoch. Die Spieltheorie ermöglicht Handlungsentscheidern zum Beispiel die Analyse der Wettbewerbssituation sowie die intensive Auseinandersetzung mit Druckmechanismen in Verhandlungen unter Einbeziehung aller agierenden Persönlichkeiten und Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund referierte ein Vertreter der Drozak Consulting GmbH in Essen vor über 40 Beschaffungsentscheidern zum Themenkomplex „Spieltheorie und BME-Region Ruhrgebiet: Beschaffungsentscheider informierten sich über die einkaufsspezifischen Potenziale der Spieltheorie deren Nutzen für den Einkauf“. Organisator der Fachveranstaltung war die BME-Region Ruhrgebiet. Olaf Bollermann, Vorsitzender der BME-Region Ruhrgebiet, führte in die Veranstaltung ein. Welche spieltheoretischen Maßnahmen gilt es für Beschaffungsentscheider nun konkret anzuwenden? Nach Einschätzung des Referenten sei vonseiten des einkaufenden Unternehmens zunächst eine einhundertprozentige Abstimmung zwischen allen beteiligten Personen sicherzustellen. Diese „Spielregeln“ bildeten die Basis für die Durchführungsvereinbarungen mit den Geschäftspartnern. Höchste Priorität genieße, Angebotsinhalte wie zum Beispiel Konditionen, Lieferzeiten und Zahlungsbedingungen auf eine vergleichbare Ebene und damit den monetären Wert eines Angebotes zu verdichten. Unter diesen Rahmenbedingungen seien Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich möglich. Zudem gelte es, für jeden einzelnen Bedarfsfall individuelle Lösungen zu erarbeiten. Die Anwendung von Templates sei hingegen nicht zielführend. Gliederungen Aktuelle Termine im Mai Ohne Kosten für Sie – lernen Sie den BME näher kennen! Berlin-Brandenburg 6.5.2015: Facilty Management. Berlin, 17 Uhr. 12.5.2015: Arbeitskreis „Öffentliche Auftraggeber“. Berlin, 17 Uhr. Tel. 030 86584600 Bodensee-Oberschwaben 12.5.2015: Aufstehen oder liegen bleiben. Ravensburg, 17.30 Uhr. Tel. 07571 50772 Braunschweig 29.5.2015: Rechtsseminar Einkauf. Braunschweig, 14 Uhr. Tel. 0531 2411309 Chemnitz-Sachsen 7.5.2015: Besichtigung Georg Fischer GmbH. Leipzig, 16.30 Uhr. Tel. 03725 341062 Kassel 21.5.2015: Maverick Buying. Kassel, 17 Uhr. Tel. 05272 608210 Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein 12.5.2015: „Perform to grow“: Eine Rittal-Erfolgsgeschichte. Neuss, 17.30 Uhr. Tel. 0211 4568211 Koblenz 8.5.2015: BME-Young Professional Day 2015. Koblenz, 10 Uhr. Tel. 0261 45845 Freiburg-Südbaden 18.5.2015: Anforderung an junge Führungskräfte. Lörrach, 18 Uhr. Tel. 0162 2927230 Köln 19.5.2015: Wieviel Nachhaltigkeit muss der Einkauf sich leisten? Köln, 17.30 Uhr. Tel. 0176 40317570 Hannover 20.05.2015: SCRUM – vom Pokern in Projekten. Hannover, 18 Uhr. Tel. 05132 892468 Lahn-Dill 20.5.2015: Garantie und Gewährleistung. Dillenburg, 17 Uhr. Tel. 0160 5982092 Karlsruhe-Mittlerer Oberrhein 7.5.2015: Optimale Kommunikation (nur für Frauen). Karlsruhe, 17 Uhr. Tel. 0721 78204721 Nürnberg-Mittelfranken 11.5.2015: „Rock your Voice in Business“ Nürnberg, 18 Uhr. Tel. 09621 662490 Pfalz/Rhein-Neckar 19.5.2015: Hafenrundfahrt Mannheim-Ludwigshafen. Mannheim, 14.30 Uhr. Tel. 0621 4592073 Regensburg-Niederbayern/ Oberpfalz 21.05.2015: Betriebsbesichtigung DHL Vertriebs GmbH. Regensburg, 17.30 Uhr. Tel. 0941 8309794 Ruhrgebiet 12.5.2015: Risikomanagement. Dortmund, 17.15 Uhr. Tel. 0231 4383208 Ulm-Alb 6.5.2015: Podiumsdiskussion: Was erwarten Einkaufsleiter von jungen Einkäufern? Illertissen, 17.45 Uhr. Tel. 0731 494240 Beschaffung aktuell 2015 05 73 KARRIERE Buchrezension Der Einzelhandel im digitalen Sturm Standardlösungen haben beim Einzelhandel ausgedient. Retailer müssen sich der digitalen Konkurrenz stellen. Zukünftig wird es immer weniger möglich sein von reinen Online- oder Offline-Kanälen im Handel zu sprechen. Medienunterstütztes Einkaufen ist das Zauberwort. Dieses lesenswerte Buch tangiert uns alle. Es skizziert kenntnisreich und gut recherchiert, vor welchen gravierenden Veränderungen der Einzelhandel zurzeit steht. mer mehr mit mobilem Internetzugang ausgestatteten Kunden das Geschäft des Einzelhandels verändern, welche neuen Herausforderungen hieraus resultieren, und Neue Geschäftsideen sind im Handel gefragt, wenn man sich nicht von der digitalen Konkurrenz unterkriegen lassen möchte. (Foto: ldprod/Fotolia) Seine überkommenen Geschäftsgrundlagen und -modelle werden von der Digitalisierung in voller Breitseite getroffen. Die drei McKinsey-Autoren – Experten für den Handel – legen dar, wie die im- mit welchen Strategien lernwillige und Internet-affine Händler in einer vom Konsumenten getriebenen Welt Erfolg haben können. Nach der Lektüre erkennt man, wie der digitale Sturm die Welt des Einzelhandels (und wohl nicht nur diese!) auf den Kopf stellt. Die modernen Konsumenten halten heute mit ihren Smartphones und Tablets kleine mächtige technologische Kraftpakete in ihren Händen, die es ihnen gestatten, jederzeit und überall Preise zu vergleichen, Bestellungen zu platzieren und Produktbewertungen einzusehen. DAS EINKAUFSVERHALTEN der Endkunden hat sich dadurch schon gravierend verändert, denn an die Stelle der auf einem Informationsvorsprung (z. B. bessere Kenntnis des Produktsortimentes, der Wettbewerberpreise, der Herkunft und Qualität der gehandelten Produkte) beruhenden traditionellen Anbietermacht der Händler tritt immer mehr die Macht der bestens informierten Endkunden. Diese spielen ihre neue Stärke voll aus und machen sich dabei die Aufhebung der jahrhundertelangen Informationsasymmetrie – wie es im Fachjargon heißt – voll zunutze. Ihre Karriere im Einkauf Hier finden Sie Angebote und Arbeitgeber, die zu Ihnen passen! www.beschaffung-aktuell.de/karriere 74 Beschaffung aktuell 2015 05 Reshaping Retail. Why Technology is Transforming the Industry and how to Win in the New Consumer Driven World. Niemeier, Stefan; Zocchi, Andrea; Catena, Marco, Wiley & Sons, Chichester, West Sussex, UK 2013, 208 Seiten, 30 Euro Dies ist eine große Herausforderung insbesondere für den stationären Handel und seine Geschäfte, und darauf muss er intelligent reagieren. Die Autoren behandeln die zu beobachtenden Veränderungen in sieben gut auf einander aufbauenden Kapiteln. Im ersten Kapitel skizzieren sie die historische Entwicklung des Einzelhandels vom Mittelalter bis in die digitale Ära. Sie arbeiten heraus, dass der wichtigste Veränderungstreiber im Handel die eingesetzte Technologie sei. Vor diesem Hinter- KARRIERE grund skizzieren sie im zweiten und dritten Kapitel die besondere Rolle der Technologie und gehen vor allem auf die sogenannte Game-changing Technologies – Technologien, die die Geschäftsgrundlagen disruptiv verändern – ein. Hierzu zählen die dramatisch gesteigerte Rechner- und Speicherkapazität, die Vernetzung, vor allem der mobile Internetzugang, Big Data und auch das Internet der Dinge. Per Saldo induziert das digitale Zeitalter ein Empowerment der Endkunden, nimmt der mobile Internetzugang jedoch mit einer jährlichen Wachstumsrate von 20 Prozent zu. Damit müssen die Händler fertig werden. Im vierten Kapitel gehen die Autoren anschaulich auf das Thema Consumer Empowerment ein und zeigen auch auf, wie Händler hierauf offensiv antworten durch Schaffung von (Preis-)Transparenz, mehr Convenience für die Kunden und auch durch Nutzung von Social Media. Damit machen sie sich aber nach Einschätzung der McKinsey-Berater nicht fit für das nun anstehende Endspiel. Hierfür wäre es erforderlich, dass sie ihre traditionellen Geschäftsmodelle grundlegend umbauen. Was in diesem Zusammenhang auf die Agenda gehört, beschreiben die Autoren im fünften, sechsten und siebten Kapitel. Besonders lesenswert und nachdenklich stimmend sind ihre Ausführungen über die Zukunft des Einzelhandels und die Erfolgsfaktoren, auf denen neue Geschäftskonzepte aufbauen können. Bei den Überlegungen darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Digitalisierung im Handel auch völlig neuen Anbietern ein Mitspielen und Aufwirbeln ermöglicht. Somit kommt der traditionelle Handel von zwei Seiten unter Druck: besser informierte, sehr selbstbewusste und fordernde Kunden und agile OnlineHändler als Wettbewerber. Vor diesem Hintergrund rufen die Autoren die Chefs der Handelsunter- nehmen zum zupackenden Handeln auf. Dabei gehe es nicht zuletzt auch um einen tiefgreifenden Kulturwandel. Man darf die Berater so verstehen, dass sie den stationären Handel davor warnen, sich angesichts der digitalen Revolution de- fensiv in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen. Stattdessen fordern sie dazu auf, in der digitalen Ära unternehmerische Chancen zu suchen und sich im Markt mit digitaler Kompetenz und klarem Profil aufzustellen – oder unterzugehen. Der Autor Prof. Dr. Robert Fieten, Köln, fachlicher Berater der Beschaffung aktuell STELLENMARKT HIER STEHEN ALLE HINTER EINEM GEMEINSAMEN ZIEL Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Bereichsleiter Zentraleinkauf (m/w) IHRE AUFGABEN: • Disziplinarische Verantwortung für die Bereiche Einkauf und Logistik am Sitz der Firmenzentrale in Reutlingen, Team von rund 30 Mitarbeitern • Fachliche Führung von weltweit über 100 Mitarbeitern im Bereich Supply Chain • Weitere Optimierung der Prozesslandschaft, Früheinbindung des Einkaufs in Projektabwicklung, Weiterentwicklung des Zielkostenprozesses und Ausbau der Nutzung von eProcurement • Analyse und Erschließung neuer Beschaffungsmärkte weltweit • Beschaffungsoptimierung innerhalb der Firmengruppe mit Schwerpunkt Asien; Vorantreiben von Transferprojekten In dieser herausfordernden Position sind Sie für die globalen Aktivitäten der Manz Gruppe im Bereich Einkauf mit einem Einkaufsvolumen von ca. 150 Mio. Euro p.a. verantwortlich. Sie setzen unternehmerische Impulse, arbeiten eng mit der Entwicklung zusammen und beherrschen die einkaufsseitige Überführung vom Sondermaschinenbau in die Serienfertigung. WEITERE SPANNENDE POSITIONEN IM ZENTRALEINKAUF FINDEN SIE AUF UNSERER WEBSITE. IHR PROFIL: • Abgeschlossenes Studium als Technischer Betriebswirt oder Wirtschaftsingenieur oder eine vergleichbare Ausbildung • Mehrjährige Einkaufserfahrung im Maschinen- und Anlagenbau • Internationale Erfahrung in Verhandlungsführung, Vertragsgestaltung und Lieferantenentwicklung • Erfahrungen im Asien-Sourcing • Systematische Arbeitsweise, unternehmerisches Handeln und verhandlungssicheres Englisch runden Ihr Profil ab IHR ANSPRECHPARTNER: Manz AG Thomas Jantzer Steigäckerstraße 5 72768 Reutlingen Telefon 07121 9000 654 [email protected] www.manz.com/karriere VORSCHAU JUNI Interim Management Sie kommen um zu gehen – Interim Manager helfen Unternehmen in Zeiten der Reorganisation, der Neuausrichtung oder aber der Entlastung bei unerwarteten Engpässen der Managementkapazitäten. So hat sich das Bild des Managers auf Zeit gewandelt – weg von knallharten Unternehmenssanierungen hin zu Schaffungen erfolgskritischer Wettbewerbsvorteile. Automatisierung In der Feldinstallation sind M12-Steckverbinder stark verbreitet – und nicht ohne Grund häufig die erste Wahl. Zahlreiche Varianten dieser Bauform bieten dem Anwender eine zuverlässige und wirtschaftliche Schnittstelle. Bei der Auswahl der Komponenten ist einiges zu beachten – sowohl bei umspritzten wie auch bei konfektionierbaren Steckverbindern. Maschinenwerkzeuge Der Lehrstuhl für Produktionssystematik am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen beschreibt im Rahmen einer dreiteiligen Reihe das Potenzial des internationalen Werkzeugeinkaufs. Der erste Teil zeigt einen Überblick über globale Werkzeugbaumärkte und beschreibt eine Vorgehensweise für einen erfolgreichen Werkzeugeinkauf. Fertigungstechnik Schweißen auch unabhängig vom Stromnetz oder Generator – egal ob im Baustelleneinsatz bei einer Stahlkonstruktion oder der Reparatur einer Weinbergbahn: Die innovative AkkuSchweißtechnologie von Lorch macht's möglich. Der Inverter MicorStick 160 und sein Akkupack haben die Anwender durch ihre Mobilität, Flexibilität und ihr Schweißergebnis überzeugt. (Fotos von oben: Fotolia, Phönix Contact, Pavel Timofeev/123rf, Lorch) DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 2. JUNI. A N Z E I G E N S C H LU S S IS T D E R 1 3 . M A I 2 0 1 5 . 76 Beschaffung aktuell 2015 05 Das Magazin für Strategischen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik ISSN 0341-4507 Herausgeberin: Katja Kohlhammer Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany Geschäftsführer: Peter Dilger Verlagsleiter: Peter Dilger Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594-451 Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Sabine Schulz-Rohde (sas), Phone +49 711 7594-252; Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk), Phone +49 711 7594-454; B.A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594-342 Fachliche Beratung: Dr. Robert Fieten Ständige freie Mitarbeit: M.A. Axel de Schmidt Redaktionsassistenz: Barbara Diviggiano, Phone +49 711 7594-415, Fax -1415, E-Mail: [email protected] Layout: Ursula Schirmer, Phone +49 711 7594-244 Gesamtanzeigenleitung: Joachim Linckh, Phone +49 711 7594-565 Auftragsmanagement: Annemarie Olender, Phone +49 711 7594-319 Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 58 vom 1.10.2014. Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850, Fax +49 711 7594-15850, E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Bezugspreis jährlich: Inland 131,00 € inkl. MwSt. und Versandkosten; Ausland 136,00 € inkl. Versandkosten; Einzelheft: 13,20 € zzgl. Versandkosten. Für Schüler, Studenten und Auszubildende gegen Nachweis: Inland 69,00 € inkl. Versand und MwSt., Ausland 74,00 € inkl. Versand. Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel. Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz. Die Mitglieder des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. – BME – und des ÖPWZ erhalten die Zeitschrift „Beschaffung aktuell“ im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail: [email protected]; Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3, CH-8406 Winterthur, Phone 052 633 08 88, Fax 052 633 08 99, E-Mail: [email protected]; Japan: Mediahouse, Kudankita 2-Chome Building, 2-3-6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234-2161, Fax 03 3234-1140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212 89 63 881, Fax +1 212 62 93 988, E-Mail: [email protected] Bankverbindungen: BW-Bank Stuttgart, Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01. Postbank Stuttgart, Konto 44 689-706, BLZ 600 100 70. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle in Beschaffung aktuell erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart. Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen Printed in Germany © 2015 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Leinfelden-Echterdingen MEINUNG Asiatische Schwellenländer – weiterhin die Wachstumstreiber? Die asiatischen Schwellenländer waren nach der Finanzkrise die Wachstumstreiber der Weltwirtschaft. Hierhin floss viel westliches Kapital. So zeigt bei der Hannover Messe das Partnerland Indien seine Schokoladenseite. Das Wirtschaftswachstum des Subkontinents erreicht beeindruckende 7,4 Prozent. Dies dürfte jedoch geschönt sein, denn die indische Regierung hat die Berechnungsmethode verändert. Es ist also angeraten, über den Tellerrand der Regierungsstatistiken hinauszuschauen und die Frage zu stellen, ob die finanziellen Grundlagen des Wachstums der asiatischen Schwellenländer wirklich solide sind. Da lohnt es sich, einen Blick in die fundierten Analysen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und in Verbindung hiermit des Internationalen Währungsfonds (IMF) zu werfen. Im Frühjahr 2015 haben beide Institutionen fast gleichlautende Diagnosen der wirtschaftlichen Verfassung der asiatischen Schwellenländer gegeben. Zwar sehen sie keinen Grund zum Schwarzmalen, raten aber dazu, die Fragilität der finanziellen Grundlagen der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung genau im Auge zu behalten. Nach den Daten der BIZ sind die grenzüberschreitenden Bankkredite an die Schwellenländer Asiens im letzten Jahr um 21,4 Prozent gestiegen. So viele Kredite, zudem auf USD-Basis, gingen in keine andere Region der Welt. Ökonomisch gerechtfertigt wäre dies nur, wenn auch die wirtschaftliche Dynamik dauerhaft außergewöhnlich bliebe. Und genau hier bestehen Zweifel und dies in dreifacher Hinsicht: Erstens hat in den asiatischen Schwellenländern das Verhältnis von Verschuldung (in Fremdwährung und in Landeswährung) zur Wirtschaftsleistung seit Jahren bis auf stolze 150 Prozent zugenommen. Zweitens wird die vermeintlich „billige“ US-Dollar-Verschuldung (mittlerweile kumuliert 10 Billionen US-Dollar!) zum Bumerang, wenn der US-Dollar wie in den letzten Monaten gegenüber den Heimatwährungen deutlich aufwertet. Die Rückzahlung der Kredite wird dann für die Schwellenländer immer teurer und bringt ihre Unternehmen bilanziell in die Bredouille. Erschwerend kommt hinzu, dass westliche Kapitalanleger ihr Kapital aus den Schwellenländern verstärkt abziehen. Dies führt zu einem dritten Problem: Die Finanzmärkte in den Schwellenländern sind bei weitem nicht so gefestigt wie die Finanzmärkte in den großen Industrieländern. Ein Kapitalabfluss führt daher zu gewaltigen Turbulenzen, die wiederum auf die Weltökonomie ausstrahlen. Das Vertrauen der Akteure an den Finanzmärkten ist in den vergangenen Monaten bereits geschmolzen. Dies gilt vor allem für Länder wie Russland und Brasilien, aber seit kurzem auch für die asiatischen Schwellenländer, deren erhebliche Strukturprobleme nicht mehr übertüncht werden können. Die hier beschriebenen Entwicklungen dürfen auch global agierende Supply Manager nicht ausblenden. Sie können durch Auftragsvergaben in die Schwellenländer deren Exporte und Wachstum forcieren; sie müssen jedoch parallel dazu dringend ihr Global Sourcing mit einem sorgfältig austarierten Supply-Risik-Management unterlegen. Prof. Dr. Robert Fieten, Köln Wissenschaftlicher Berater von Beschaffung aktuell
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