Neues Revier

Praxistipp
Erste Schritte im
neuen Revier
Mit dem Beginn des neuen Jagdjahres werden wieder eine Reihe von frisch gebackenen Jagdpächtern
ein neues Revier übernehmen. Dazu gehören auch
Sebastian Meixner und drei seiner Jagdfreunde. Der
Jäger aus dem Landkreis Neustadt/Aisch konnte das
Nachbarrevier dazu pachten. Jetzt beginnt für ihn
eine spannende und aufregende Zeit.
Sebastian Meixner, Florian Reiß, Manfred Döller und Thomas
Reiß können es kaum mehr erwarten. Lange Verhandlungen
und aufregende Abstimmungen haben zum Erfolg geführt:
Jetzt gehört es ihnen, das neue Jagdrevier, das an einer Seite
an das alte Revier von Sebastian Meixner grenzt. Das neue
Areal gilt seit jeher als gutes Schwarzwildrevier – für Meixner
und seine drei Freunde ein wichtiger Grund, es nun zusätzlich
zu bewirtschaften. Denn alle vier sind leidenschaftliche und
erfolgreiche Schwarzwildjäger.
Sebastian Meixner ist frisch gebackener Jagdpächter im Revier
Seenheim – und hat erstmal alle Hände voll zu tun.
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Bisher aber kennen die frischgebackenen Revierinhaber ihre
neue jagdliche Wirkungsstätte nicht. Nur ein Mal waren Sebastian Meixner und einer der Mitpächter für einen Rundgang
da gewesen, in Rücksprache mit dem ehemaligen Pächter,
der aus Altersgründen das Revier abgegeben hat. Jetzt heißt
es erst einmal alles kennenlernen.
Erstmal Überblick verschaffen
Jede freie Minute nutzt Sebastian Meixner für ausgiebige Reviergänge zusammen mit seinen beiden Hunden, um sich
einen Überblick zu verschaffen. Der Waldteil – dort wird seit
Jahrhunderten Niederwaldwirtschaft betrieben – stellt eine
besondere Herausforderung dar. In Meixners bisherigem Revier herrschen völlig andere waldbauliche Bedingungen. Doch
er weiß aus Erfahrung, wo er nach Suhlen, Einständen und
Dickungen suchen muss. Bis die neuen Jäger ihr Revier allerdings richtig gut kennen, wird es sicher ein paar Jahre dauern.
Schwieriger wird es im Feldteil. Auf den ersten Blick hat Sebastian Meixner durchaus Hecken und Feldgehölze entdeckt.
Doch welchen Lebensraum sie bieten, das muss erst nach und
nach erkundet werden. Wie sieht der Niederwildbesatz aus,
wo können die neuen Jäger mit Fuchsbejagung das Niederwild
unterstützen, wo Lebensräume verbessern, wo neue schaffen?
Natürlich halten die vier auf ihren Rundgängen auch Ausschau
nach der einen oder anderen Fegestelle, schließlich möchten
die frischgebackenen Revierpächter gleich loslegen, wenn im
Mai die Jagd auf geht. Doch der Schwerpunkt liegt hier vor allem auf der Schwarzwildjagd.
Die Reviereinrichtungen konnten vom Vorpächter übernommen
werden. Jetzt heißt es, sie für die Jagd fit zu machen.
Reviereinrichtungen herrichten
Um die Reviereinrichtungen müssen sich die neuen Pächter
kaum kümmern, diese konnten sie gegen ein Entgelt vom
Vorpächter übernehmen. Jetzt werden nur die üblichen Frühjahrsarbeiten nötig, um Kanzeln und Sitze für die Jagd herzurichten.
In den nächsten Wochen misst ein Mitpächter Meixners erst
einmal das ganze Revier kartographisch aus. Dann werden alle
Reviereinrichtungen mit Nummern versehen und in die neue
Revierkarte eingetragen. Das System hat sich schon im alten
Revier bewährt. So können auch große revierübergreifende
Jagden gut organisiert werden.
www.gastonglockstyle.eu
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Bei BJVdigital einsteigen
Das Revier Seenheim ist ein ausgezeichnetes Schwarzwildrevier,
deshalb wollen die neuen Pächter jetzt auf jeden Fall bei BJVdigital mitmachen.
Das Seenheim-Revier wird jetzt auch in die so genannte Kehrenbergjagd, eine große revierübergreifende Drückjagd im
November, mit eingebunden, an der sich sieben Reviere beteiligen. Die neuen Pächter versprechen sich davon viel, weil
im neuen Revier gute Saueneinstände sind, und so diese
Jagd noch erfolgreicher zu werden verspricht. Nicht zuletzt
deshalb wollen die Jäger und ihre Reviernachbarn so bald
wie möglich bei BJVdigital (s. S. 38) einsteigen. Außerdem
wollen sie natürlich wissen, wo im Revier die Schweine unterwegs sind, wo sie gesehen werden und wo sie möglicherweise zu Schaden gehen.
Gute Kontakte zu den Jagdgenossen
Bei der Niederwaldbewirtschaftung wird der Wald alle 25 bis 30
Jahre komplett abgeholzt. Der Nachwuchs bietet einen optimalen
Einstand für die Sauen
Bisher kennen Sebastian Meixner und seine Mitpächter das Revier kaum. Viele Rundgänge werden nötig, um alles zu erkunden.
Abendstimmung im Revier Seenheim. Die vier neuen Pächter
können es kaum erwarten, bis die Jagd aufgeht.
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Nicht zu kurz kommen dürfen natürlich die Kontakte zu den
Jagdgenossen. Sebastian Meixner und seine Mitpächter hatten schon für die Verhandlungen mit der Jagdgenossenschaft
einen ausführlichen Kriterienkatalog erstellt. In einem Punkteplan hatten sie genau aufgelistet, wie sie sich die Jagd vorstellen und was sie sich von den Jagdgenossen erwarten. So
wurde zum Beispiel festgelegt, dass im neuen Revier auch
Erntejagden stattfinden sollen. Von den Jagdgenossen erwarten die Jäger dafür auch Unterstützung, sei es, dass sie ihnen
ein paar Wagen zur Verfügung stellen, um am Feld erhöhten
Posten zu beziehen oder sei es der rechtzeitige Anruf, wann
der Häcksler kommt. Auch die Forderung nach Schaffung von
Lebensraum wurde in dem Punkteplan festgeschrieben. Das
kam bei den Jagdgenossen gut an, sie waren von den klaren Absprachen begeistert, und der Jagdvorstand persönlich
kümmert sich nun um Möglichkeiten zur Lebensraumverbesserung. Auch zu den Versammlungen der Jagdgenossen und
Grundeigentümer werden die vier „Frischlinge“ regelmäßig
eingeladen, damit sich die neuen Partner besser kennen lernen.
Viel Zeit wird Sebastian Meixner in den nächsten Wochen
und Monaten sicher nicht haben, denn das neue Revier verlangt seine ganze Aufmerksamkeit. Täglich entdeckt er Neues, wenn er mit seinen beiden Deutsch-Langhaar-Hündinnen
unterwegs ist. Doch die Mühe hat sich in jedem Fall gelohnt,
wenn der erste Ansitz dann auch Erfolg verspricht. G. Helm