Schwyz, Georg Kenel

VSSM-Fachveranstaltung vom 3. September 2015
Amt für Militär, Feuer- und
Zivilschutz
VSSM-Fachveranstaltung
Neue Brandschutzvorschriften – Was ist neu?
3. September 2015, Samstagern
Umsetzung und Übergangsfristen im Kanton Schwyz
Brandschutz in Schreinereien
Georg Kenel, dipl. Architekt HTL
Brandschutzexperte VKF
Leiter Abteilung Brandschutz
Georg Kenel, Leiter Brandschutz AMFZ
VSSM-Fachveranstaltung vom 3. September 2015
Amt für Militär, Feuer- und
Zivilschutz
Umsetzung und Übergangsfristen im Kanton Schwyz
Brandschutz in Schreinereien
Inhalt
• Rechtsgrundlagen
• Zuständigkeiten
• Bewilligungsverfahren
• BSV 2015: Änderungen (insbesondere für Schreinereien)
• Brandschutz in Schreinereien
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Rechtsgrundlagen
Kantonale Gesetze im Kanton Schwyz
• Feuerschutzgesetz (FSG) vom 12. Dezember 2012 (SRSZ 530.110)
• Feuerschutzverordnung (FSV) vom 26. März 2013 (SRSZ 530.111)
Brandschutzvorschriften VKF
• Brandschutznorm
• Brandschutzrichtlinien
Inkraftsetzung
• Gestützt auf den Beschluss des Interkantonalen Organs zum Abbau
technischer Handelshemmnisse IOTH vom 18. September 2014
gelten die VKF Brandschutzvorschriften BSV 2015 in der ganzen
Schweiz seit dem 1. Januar 2015.
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Zuständigkeiten im Kanton Schwyz
Zuständigkeit Gemeinde
Bewilligungspflicht (§ 11, FSG / § 2, FSV):
a) die Erstellung und Änderung sowie die Umnutzung von Gebäuden
oder Gebäudeteilen mit normaler Brandgefahr
• Wohngebäude bis und mit fünf Erd- und Obergeschossen
• Fahrzeugeinstellräume bis zu einer Grundfläche von 600 m2
• landwirtschaftliche Bauten
• Gewerbe bis 300 m2
b) die Erstellung und Änderung von Feuerungsanlagen
c) öffentliche Anlässe, die in Räumen oder Anlagen stattfinden, bei
denen mit der gleichzeitigen Anwesenheit von mindestens 100
Personen zu rechnen ist.
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www.sz.ch/brandschutz => Zuständigkeit
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Zuständigkeit Kanton (Amt für Militär, Feuer- und Zivilschutz)
Bewilligungspflicht (§ 11, FSG / § 3, FSV):
Die Erstellung und Änderung sowie die Umnutzung von Gebäuden oder
Gebäudeteilen mit hoher Brandgefahr oder grosser Personengefährdung
• Mehrfamilienhäuser mit sechs und mehr Erd- und Obergeschossen
• Fahrzeugeinstellräume ab einer Grundfläche von 600 m2
• Beherbergungsbetriebe wie Hotels, Internate, Berg- und Skihäuser
• Spitäler sowie Alters-, Pflege- und Kinderheime
• Restaurants, Saalbauten, Jugendlokale, Dancings
• Theater, Kinos, Ausstellungs- und Markthallen
• Kirchen, Schulhäuser, Turn-, Sport- und Mehrzweckhallen
• Gewerbe-, Industrie- und Bürogebäude ab 300 m2 Nutzfläche
• Verkaufsgeschäfte ab 300 m2 Verkaufsfläche;
• Biogasanlagen, Flüssiggas-Lager
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Bewilligungsverfahren
Verfahren (§ 12 FSG)
• Die Brandschutzbewilligung wird mit der Baubewilligung erteilt,
sofern darin nicht eine technische Bewilligung vorbehalten bleibt.
• Besteht keine Baubewilligungspflicht, wird die
Brandschutzbewilligung im jeweils anwendbaren Verfahren erteilt.
Brandschutznachweis (§ 4, FSV)
• Wird in der Baubewilligung die Erteilung einer technischen
Bewilligung vorbehalten, sind die nach den geltenden
Brandschutzvorschriften erforderlichen baulichen, technischen,
organisatorischen und abwehrenden Brandschutzmassnahmen in
einem Brandschutznachweis zu konkretisieren.
• Die Genehmigung des Brandschutznachweises und die
Baufreigabe erfolgt im Rahmen der technischen Bewilligung.
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Brandschutznachweis
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Brandschutzabnahme
Kontrollbericht (§ 7, FSV)
• Nach der Bauvollendung hat die Bauherrschaft die vollständige und
mängelfreie Umsetzung der erforderlichen
Brandschutzmassnahmen gemäss der Baubewilligung bzw. der
technischen Bewilligung in einem Kontrollbericht zu bescheinigen.
Mängelbehebung (§ 14, FSG)
• Bei Beanstandungen und Mängeln ordnet die für die Kontrolle
zuständige Behörde unter Ansetzung einer angemessenen Frist die
fachgemässe Ausführung an.
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Strafbestimmungen
Strafbestimmung (§ 46, FSG)
• Mit Busse bis Fr. 50 000.- wird bestraft, wer vorsätzlich oder fahrlässig:
a) die Brandschutzvorschriften missachtet (§ 8 Abs. 2);
b) die Unterhaltspflicht verletzt (§ 9);
c) den betrieblichen Brandschutz missachtet (§ 10);
d) gegen die Brandschutzbewilligungspflicht verstösst (§ 11);
e) den behördlichen Anordnungen zur Mängelbehebung
zuwiderhandelt (§ 14);
• Ist das Verhalten auch nach einem anderen Erlass strafbar, namentlich
nach dem Planungs- und Baugesetz vom 14. Mai 1987, gilt die
vorliegende Strafbestimmung nur subsidiär.
• Die Strafverfolgung verjährt in sieben Jahren.
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Brandschutzvorschriften 2015
Brandschutzvorschriften
• Ordner A+B, Fr. 250.-• Auszug aus den Brandschutzvorschriften, Fr. 10.-Bestellung unter www.vkf.ch => Shop => Brandschutz
Brandschutzvorschriften elektronisch (kostenloser download):
• www.praever.ch => Brandschutz
• www.sz.ch/brandschutz => Brandschutzvorschriften
App für Tablets (kostenlos):
• Suchbegriff «VKF Praever» (nicht verfügbar für Smartphones)
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Brandschutzvorschriften 2015:
Nebenbauten
• eingeschossige Bauten, die nicht für den dauernden Aufenthalt von
Personen bestimmt sind
• keine offenen Feuerstellen aufweisen und keine gefährlichen Stoffe
in massgebender Menge gelagert werden
• Grundfläche max. 150 m2
• z.B. Fahrzeugunterstände, Garagen, Gartenhäuser, Kleintierställe,
Kleinlager
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Brandschutzvorschriften 2015:
Nebenbauten
• Mehrere Nebenbauten können zu einer Arealfläche von 150 m2
zusammengefasst werden.
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Brandschutzvorschriften 2015:
Nebenbauten
• grundstückintern keine Abstände
• untereinander und gegenüber benachbarten, grundstücksfremden
Bauten ein Brandschutzabstand von 4 m
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Brandschutzvorschriften 2015:
Arealbetrachtung in Büro-, Gewerbe- und Industriebauten
Keine Brandschutzabstände bei
eingeschossigen
Arealüberbauungen:
• vergleichbare Nutzung und
Brandgefahr
• Arealfläche max. 3’600 m2
• Nutzungen mit erhöhten
Anforderungen als
Brandabschnitte abgetrennt
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Brandschutzvorschriften 2015:
Nutzungseinheit
•
Die Nutzungseinheit ist der Zusammenschluss von einzelnen
Räumen mit vergleichbarer oder zusammengehörender Nutzung
(z. B. Wohnung, Arztpraxis, Kombibüro, Schulräume, Wohngruppen,
Kindertagesstätten, Hotelsuiten).
•
•
•
•
Alle für die Flucht notwendigen Räume innerhalb der
Nutzungseinheit sollen den Nutzern frei zugänglich sein, so dass
diese die Nutzungseinheit über den Fluchtweg verlassen können.
Innerhalb einer Nutzungseinheit können einzelne Räume als
Brandabschnitte ausgebildet sein.
In der Nutzungseinheit beträgt die maximale Fluchtweglänge 35 m.
Innerhalb der Nutzungseinheit darf der Fluchtweg über max. einen
angrenzenden Raum zu einem Fluchtweg führen.
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Brandschutzvorschriften 2015:
Brandabschnitte in Nutzungseinheit Schreinerei
Brandabschnittsgrösse:
• Ohne Nachweis darf die zusammenhängende
Brandabschnittsfläche nicht mehr als 3‘600 m2 betragen.
Notwendige Brandabschnitte innerhalb Nutzungseinheit:
• Spritzraum
• Lager für brennbare Flüssigkeiten (Farblager / Verdünner / etc.)
• Heizraum
• Spänesilo
• Filterraum
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Brandschutzvorschriften 2015:
Gebäude mit geringen Abmessungen
•
•
•
•
•
Gebäude geringer Höhe (bis 11 m Gesamthöhe)
max. 2 Geschosse über Terrain
max. 1 Geschoss unter Terrain
Summe aller Geschossflächen max. 600 m2
keine Nutzung für schlafende Personen mit Ausnahme einer
Wohnung
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Brandschutzvorschriften 2015:
Gebäude mit geringen Abmessungen
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Brandschutzvorschriften 2015:
Gebäude mit geringen Abmessungen - Untergeschoss
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Brandschutzvorschriften 2015:
Gebäude mit geringen Abmessungen - Erdgeschoss
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Brandschutzvorschriften 2015:
Gebäude mit geringen Abmessungen - Obergeschoss
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Brandschutz in Schreinereien
Explosionsschutz
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Brandschutz in Schreinereien
Explosionsschutz
Schleifmaschine,
kann Funkenflug auslösen
Funkenschutzblech
anbringen
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Brandschutz in Schreinereien
Wärmetechnische Anlagen
Feuerung in der Schreinerei verboten!
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Brandschutz in Schreinereien
Absauganlagen
Entstauberanlagen im gleichen Raum:
• Luftvolumenstrom max. 6’000 m3/h
• Anschlussdurchmesser max. 30 cm
• gemäss Hersteller dafür geeignet und
nach DIN 8416 gebaut
• Absauggut in 800 Liter Container oder
6 Säcke à 110 Liter
• für Durchmesser 20 bis 30 cm weitere
Brand- und Explosionsschutzmassnahmen notwendig
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Brandschutz in Schreinereien
Absauganlagen
Filteranlagen
• Luftvolumenstrom über 6’000 m3/h
• Filteranlagen im Freien (Schutzabstand einhalten oder EI 60)
• Filteranlagen im Gebäude in separatem Raum EI 60 (an
Aussenwand)
• Explosionsdruckentlastungseinrichtungen
• Abstand zwischen Zyklon Abgasanlage mindestens 5 m
• Filteranlage im Freien an Aussenwand mit Feuerwiderstand
• Sprühflutanlage für Filter und Silo
• Ev. Funkenlöscheinrichtungen notwendig
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Brandschutz in Schreinereien
Absauganlagen
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Brandschutz in Schreinereien
Farblager
• ab 100 Liter Lüftung
notwendig
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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