Affäre Kreidl: Haftpflicht zahlt

Bayern
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DIENSTAG, 13. OKTOBER 2015
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Neues Buch zeigt die schönsten Orte im Freistaat
Wir in Bayern wissen natürlich, warum wir hier leben: Weil es im Freistaat
am schönsten ist. Wer
spannende und amüsante
Gründe sucht, kann zum
neuen Buch von unserem
Kolumnisten Florian Kinast
greifen, der gleich 111 Gründe auflistet,
warum man Altbayern einfach lieben
muss. Für die tz hat er seine ganz persönliche Top-10-Liste zusammengestellt:
Bayern-Magazin
Gute Gründe,
Bayern zu lieben
VOHENSTRAUSS
Explosives Schmuggelgut
Das Buch ist im Verlag Schwarzkopf &
Schwarzkopf für 9,99
Euro erschienen
10 Bücher zu gewinnen
■ Der Föhn
Gehört zu Bayern wie das Zuzeln zur
Weißwurst, die Brezn zum Biergarten, der Nepp zur Wiesn. Sorgt für ein
sinnlich laues Lüfterl, hilft in allen Lebenslagen als perfekte Ausrede. Als
der FC Bayern im Oktober 1976 daheim gegen Schalke mit 0:7 unterging,
winkte Franz Beckenbauer nach dem
Abpfiff nur ab: „Heut hamma an Föhn
ghabt.“ Merke: Der Föhn ist an allem
schuld, selbst wenn gar kein Föhn ist.
Föhnomenal.
■ Der Walchensee
Auch wenn sie jetzt auf dem Mars Wasser gefunden haben: Der Walchensee
bleibt der schönste See des Universums, ein Traum in Türkis. Birgt in
seinen Tiefen der Sage nach einen riesigen Waller. Als vor 100 Jahren das
Walchensee-Kraftwerk geplant wurde,
fürchteten viele Anwohner den Zorn
des Monsterfischs und die Zerstörung
der Gegend durch seine gewaltige
Schwanzflosse. Das Viech hält aber bis
heute still. Wahrscheinlich gefällt
ihm die Landschaft viel zu
gut.
■ Der Schachen
Traumhaftes Ausflugsziel im Werdenfels mit dem
bizarrsten aller
Königsschlösser unseres Kinis. Das Interi-
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Heute und morgen anrufen und bei der 01378806637*, Stichwort Bayern, Name, Telefon (Handy) und Adresse aufsprechen! Oder SMS mit tz
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Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend, tarifiert.
eur: von rustikalem Zirbelstuben-Ambiente zu schwülstigen Gemächern aus
Blattgold. Orientalischer Prunk, gepaart mit alpinem FerienhüttenCharme. Hier feierte Ludwig mit seinem Hofstaat immer Geburtstag. Entrückt von der Welt, entrückt von der
Wirklichkeit. Gaga, aber genial.
■ Die Bäcker-Liesl
Liebenswertes Unikum vom Viktualienmarkt (s. Foto), älteste Standlfrau
dortselbst, feierte heuer ihren Neunzigsten. Stand schon 1950 hier, als
Adenauer Kanzler war und der Wimmer Dammerl OB. Hat prominente
Stammkunden, Schweini kaufte
hier oft sein Brot, bevor er
vom Gärtnerplatz nach
Manchester umzog. Da
kriegt er vielleicht mehr
Geld als in München,
aber kein so gutes Brot
mehr. Selber schuld.
■ Der Fürst-Tegernberg
Kleiner Hügel südlich von Münsing,
über dem Ostufer vom Starnberger
See, mit dem großartigsten aller Blicke auf Bayerns Berge – vom Chiemgau übers Karwendel bis ins Allgäu.
Magischer Ort mit einer besonderen
Kapelle, die an verunglückte britische
Soldaten erinnert – und mit dem imposantesten Johannifeuer des Voralpenlands, jedes Jahr Ende Juni.
■ Oskar Maria Graf
Unbequem anarchischerQuerdenker, bedeutendster bayerischer Schriftsteller. Schilderte das dörfliche
Landleben fernab jodelselig klischeehafter
Bayerntümelei
schonungslos realistisch. Weigerte sich
im Exil in New York, Englisch zu lernen. „Brauch i aa ned“, sagte er einmal,
„geh i in a Boazn, steht a Neger do mit
sein’ Bier. I stell mi mit mein’ Bier dazu.
Mir schaung uns o und vastenga uns.“
■ Kleinhöhenrain
Liegt nahe Bruckmühl. Hat weniger
Einwohner als der Nachbarort Großhöhenrain. Deswegen auch der Name.
Sinn macht auch der Name der Wirtschaft hier: „Zur schönen Aussicht.“
Wundervolle Terrasse neben dem
kleinen Bartholomäus-Kircherl mit
Blick aufs Mangfallgebirge und auf
genau 45 Kirchtürme. Der alte Wirt
hat sie mal nachgezählt. Außerdem
Ort des besten Kaiserschmarrns im
ganzen Landkreis Rosenheim. Zum
Niederknien.
■ Der Boandlkramer
Kommt unwiderruflich,
traditionell
am Ende des
Lebens.
Ist
aber nicht der
Hellste, lässt
sich nämlich
beim Schafkopfen unter
Zufuhr von reichlich Kirschgeist
ziemlich reinlegen. Zumindest im legendärsten bayerischen Theaterstück,
dem „Brandner Kaspar“. Ob’s in echt
auch hilft? Sicherheitshalber immer
Spielkarten und einen Schnaps daheim haben. Kann nie schaden.
■ Das Derblecken
Das Zweitschlimmste, was einem bayerischen Politiker passieren kann, ist,
beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg derbleckt zu werden. Noch
viel schlimmer ist, wenn er gar nicht
erwähnt wird. Walter Sedlmayr brachte mit seinen Predigten einige Schwarze hier zur Weißglut, von Erich Kiesl
bis Gerold Tandler. Treffliches Fazit
des langjährigen Redenschreibers
Hannes Burger: „A Guada hoit’s aus,
und um an Schlechtn is ned schad.“
■ Der Glaube
Bayern ohne Kirchen und das Katholische wäre wie die Isar ohne Wasser. Der
Glaube, eine feste Säule unserer Lebensart. Als der Dachauer Bauernsohn
Pepperl Baumgartner im Oktober 1945
bayerischer Landwirtschaftsminister
wurde, sagte seine Mama nur: „Ja mei
Bua, ois recht und schön – aber wennst
a Pfarrer worn wärst, nachad wärst halt
was Gscheits.“ Ob sich der katholische
Glaube hier aber
für jetzt und für
alleEwigkeithält?
Weiß der Teufel.
Ein 37-Jähriger ist von der Polizei auf der
A6 bei Vohenstrauß (Kreis Neustadt an
der Waldnaab) mit illegalen Böllern erwischt worden. Der Industriemeister aus
Frankfurt war mit seiner Freundin (25) in
Tschechien gewesen und wollte nach
Hause. Die Böller waren alles andere als
harmlos: Beispielsweise befanden sich
zwei Explosivkörper darunter, die je mit
250 Gramm Sprengmittel gefüllt waren.
„Von Böllern kann man hier nicht mehr
sprechen“, teilte die Polizeiinspektion
Fahndung in Waidhaus mit. Die hatte übrigens den Mann zum zweiten Mal in diesem Jahr erwischt: Im Mai musste er seinen Führerschein abgeben, weil er unter
Drogeneinfluss stand. Deshalb saß diesmal die Freundin hinterm Steuer. F: Polizei
LENGGRIES
Im Hochnebel verflogen
Wegen des Hochnebels hat es auf dem
Brauneck einen kuriosen Unfall gegeben.
Ein Gleitschirmpilot (46) war am Samstag mit einem Passagier (51) gestartet
und hatte kurz danach wegen der Sichtverhältnisse die Orientierung verloren. Er
flog über das Tragseil der Brauneckbahn
und blieb anschließend im Baum hängen.
Wenigstens hatten beide Männer Glück,
sie blieben so gut wie unverletzt.
SACHRANG
Vermisster gefunden: Er lebt
Ein 42-jähriger Mann, nach dem seit
Sonntag intensiv in den Bergen gesucht
wurde, ist gestern Mittag gefunden worden. Er wurde gegen 13 Uhr wohlbehalten auf dem Weg zum Spitzstein (zwischen Sachrang und Erl) entdeckt. Ein
Hüttenwirt hatte den Suchkräften von
der Bergwacht den entscheidenden Hinweis gegeben. Der Mann ist laut Polizei
körperlich unversehrt.
SAMERBERG
Fotos: Heinz Gebhardt, Concorde Film, Bayern Tourismus, Klaus Haag,
Bernd Grabellus, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Archiv
Mit Münzen Knast vermieden
Unser schönes Bayern: Es gibt unendlich viele Gründe, es zu lieben – wie zum Beispiel den Walchensee (großes Foto) und St. Bartholomä am Königssee (kl. Foto)
Affäre Kreidl: Haftpflicht zahlt
Der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee hat die Sponsoring-Affäre,
bei der u.a. Geschenke verteilt und
Ausflüge gemacht wurden, bundesweit wenig rühmliche Schlagzeilen
eingebracht. Jetzt ist der Skandal für
das Geldinstitut zivilrechtlich abgeschlossen. Das berichtet der Miesbacher Merkur. Die Sparkasse erhält
von ihrer Haftpflichtversicherung
pauschal zwei Millionen Euro. Ur-
sprünglich wollte die Kreissparkasse
rund 5,4 Millionen Euro von früheren
Vorstands- und Verwaltungsratsmitgliedern zurückhaben. Unter ihnen
der frühere Vorstandsvorsitzende
Georg Bromme und Ex-Landrat Jakob Kreidl (CSU).
Parallel dazu nahm die Kreissparkasse Verhandlungen mit ihrer Versicherung auf. Wie bei Banken in dieser
Größenordnung üblich, hat auch sie
einesogenannteManager-Haftpflicht
abgeschlossen. Nach Prüfung kamen
beide Seiten zu dem Schluss, dass
langwierige Prozesse drohen. Die
Versicherung erklärte sich zu einer
pauschalen Ausgleichszahlung bereit.
Ob sich die Versicherung das Geld
von den Betroffenen wiederholt, ist
unklar. Strafrechtlich sind Bromme,
Kreidl & Co. nicht aus dem Schneider: Die Ermittlungen laufen.
SH
Ihr letztes
Geld kratzten
zwei Slowaken
(28 und 38)
zusammen,
um einer
Haftstrafe zu
entgehen. Sie
waren sonntags in einem VW Bus auf der A8 unterwegs gewesen und fielen Schleierfahndern an der Rastanlage Samerberg auf.
Eine Überprüfung ergab, dass beide noch
eine Reststrafe von insgesamt 100 Euro
wegen Diebstahls offen hatten. Um die
Haft zu vermeiden, suchten die beiden alles Geld zusammen, das sie besaßen –
und sie schafften es: mit 300 Münzen.
HERZOGENAURACH
Feuer: 70 Schweine tot
Bei einem Bauernhofbrand in Mittelfranken sind 70 Schweine verendet. Verletzt
wurde niemand. Aus bislang ungeklärter
Ursache war das Feuer auf dem Hof in
Herzogenaurach (Kreis Erlangen-Höchstadt) am Montagmorgen ausgebrochen.
Der Schweinestall sowie zwei weitere Gebäude fielen den Flammen zum Opfer.
ROSENHEIM
Tangente: Teilstück offen
Die Sparkasse sponserte die Geburtstagsfeier
zum 60. von Jakob Kreidl (Mitte) Foto: Plettenberg
Seit heute können Autofahrer von der A8
München–Salzburg in eine neue Ausfahrt
abbiegen: Ein Teilstück der Rosenheimer
Westtangente wurde gestern eröffnet. Die
Ausfahrt mit dem Namen RosenheimWest liegt aus Richtung München kommend zwei Kilometer vor dem Inntaldreieck. Die Tangente selbst endet nach 3,5
Kilometern in Kolbermoor. Insgesamt
soll die Tangente über elf Kilometer lang
werden und nördlich von Rosenheim in
die B15 übergehen.