Der Niederwildausschuss empfiehlt Niederwildhege im Juli Buntbrachen und kleine Parzellen extensives Grünland nicht abschlegeln. Gräser, verschiedene Kleearten und wichtige Heilkräuter sorgen für eine überlebungswichtige Äsung und Deckung. Als wertvolle Ersatzbiotope bieten sie einen artgerechten Lebensraum für Feldhase, Rebhuhn und Fasan. Fuchsbejagung im Sommer flächendeckend im Niederwildrevier ausüben. Auch Stoppelflächen sind gute Ansitzplätze. Die Bejagung ist auch aus Gründen des Artenschutzes, zum Beispiel der bodenbrütenden Wiesenweihe, zwingend notwendig. Unterschiedliche Schnittzeitpunkte der Wegränder, Böschungen und Graswege tragen zu Erhöhung der Strukturvielfalt bei und gewährleisten jungen, eiweißreichen Aufwuchs. Beliebte Aufenthaltsorte für Füchse sind Rapsfelder. Beim Dreschen die Jäger abstellen und Füchse konsequent regulieren. Ab Monatsmitte Pflegeschnitte mit Schlegelgeräten an Grabenböschungen einseitig durchführen lassen. Den restlichen Altgrasstreifen unbedingt stehen lassen. Er dient dem Niederwild nach der Getreideernte als Rückzugsfläche. Mit Landwirten die Einsaat lockerer Zwischenfruchtstreifen auf abgeernteten Wintergerstenflächen absprechen. Durch eine schnelle Bodenbedeckung wird die kritische Phase des Ernteschocks abgemildert. Für das Niederwild entsteht Deckung und gleichzeitig werden Nahrungsengpässe vermieden. In Streuobstanlagen ungemähte Aufwuchsstreifen in den Baumreihen stehen lassen. Viele Feldbewohner finden hier reichlich Äsung und einen idealen Lebensraum. Alte Bäume sichern mit ihren Baumhöhlen auch Steinkauz, Grau- und Grünspecht sowie einigen Fledermausarten wichtige Voraussetzungen zum Überleben. Die Brutperiode der Rebhuhn-Nachgelege fällt häufig in die zweite Monatshälfte. Deshalb Pflegeschnitte an Böschungen und Saumstreifen entlang von Windschutzhecken nur partiell durchführen. Die Überlebensrate der Küken ist umso höher, je mehr eiweißreiche Insektennahrung und Sämereien zur Verfügung stehen. Natürliche Uferzonen belassen. Die Saumstreifen an Fließgewässern stellen eine ökologische Aufwertung des Lebensraumes für viele Wildtiere dar. Dabei einen Kompromiss mit den Grundstücksbewirtschaftern zwischen dem Wünschenswerten und dem Möglichen suchen. Rabenvögel können ganze Niederwildreviere ruinieren. Ab 15. Juli endet die Brut- und Aufzuchtszeit für Rabenkrähen und Elstern. Die jungen Rabenvögel sind schon flügge. Ab diesem Zeitpunkt sind alle legalen Mittel zur Regulierung auszuschöpfen. Partielle Stoppelbrache mit Landbewirtschaftern vor der Getreideernte abstimmen, denn wenn der Landwirt die Gründe weiß, wird er unser Anliegen eher akzeptieren. Ausfallgetreide und eine üppige Begleitflora bieten unserem Niederwild Schutz und Äsung. Feldspaziergänger, Erholungssuchende und Freizeitaktivisten bei jeder sich bietenden Gelegenheit ruhig, sachlich und objektiv über Themen, wie zum Beispiel Zeckengefahr, Fuchsbandwurm und Räude, informieren. Meist werden sich dann die Besucher ausschließlich auf den Wegen aufhalten. Durch Verständnis minimieren sich Störeffekte in der Natur weitgehend. Salzlecken in Form einer Stocksulze oder als Lehmsulze auf Wildäsungsflächen für Feldhasen, Kaninchen und Wildtauben zur Verfügung stellen. Auf verwilderte und verwahrloste Hauskatzen achten. Sie können eine Geißel im Revier sein. Wildtränken, besonders für Fasanen über das Revier verteilt, anlegen. Während der sommerlichen Trockenperiode beugen sie so Wildabwanderungen vor. 7/2015 21
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