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Forest Stewardship Council®
FSC® Deutschland
Stand: Oktober 2015
Über FSC Deutschland:
Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale, gemeinnützige Organisation mit dem
Ziel, mit Hilfe eines Siegels ökologisch und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung global auf
Produkten sichtbar zu machen. Weltweit sind rund 185 Millionen Hektar Wald FSC-zertifiziert, in
Deutschland sind es über 1,08 Millionen Hektar Wald.
In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt und
ohne Kahlschläge, Gentechnik und Pestizide auskommt. FSC steht hier für die Mehrung
natürlicher Mischwälder, für den Schutz seltener Arten und Ökosysteme sowie für faire
Entlohnung. Der FSC wird als einziges Waldzertifizierungssystem von Umwelt- und
Sozialverbänden wie z.B. WWF, Greenpeace, NABU und IG BAU, IG Metall unterstützt. Die
Zertifikatsvergabe erfolgt durch unabhängige Dritte und wird mindestens einmal jährlich überprüft.
FSC® F000213
Kurzübersicht FSC Deutschland:
• Zertifizierte Waldfläche in Deutschland: über 1,08 Millionen Hektar (ca. 10% der
Waldfläche)
• Größter FSC-zertifizierter Forstbetrieb in Deutschland: ForstBW (Landeswald BadenWürttemberg)
• 59 zertifizierte Forstbetriebe in Deutschland
• Erteilte Zertifikate für Unternehmen in der Produktkette (Chain of Custody) in Deutschland:
2180 (ohne die Unternehmen die sich zu einer Zertifizierungsgruppe
zusammengeschlossen haben, da die Gruppe als ein Zertifikat gewertet wird)
• Mitglieder: 166 (Unternehmen, Institutionen, Verbände und Einzelpersonen)
• Gründung FSC: 1994 (International) / 1998 (Deutschland)
• Rechtsform in Deutschland: eingetragener gemeinnütziger Verein (Sitz in Freiburg)
Pressekontakt: Lars Hoffmann, [email protected],
Tel.: 0761 - 38653 68 oder Mobil: 0173 – 7052 766
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FSC Deutschland  Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V.  Postfach 5810  79026 Freiburg
T +49 (0)761 38653 50  F +49 (0)761 38653 79  [email protected]  www.fsc-deutschland.de
Spendenkonto: GLS Bank  IBAN: DE76 4306 0967 7943615600  BIC: GENODEM1GLS
Forest Stewardship Council®
FSC® Deutschland
Der Deutsche FSC-Standard – Für den Wald etwas Besonderes
Weltweit gilt der deutsche FSC-Waldstandard in vielen Bereichen als wegweisend. Aufgrund der
guten Ausgangslage in Deutschland wurde dieser Standard unter aktiver Mitarbeit vieler wichtiger,
jedoch auch sehr unterschiedlicher, Interessengruppen verabschiedet. Bei der Erstellung und auch
bei der regelmäßig stattfindenden Revision beteiligen sich alle drei Kammern des FSC
Deutschland mit ihren Mitgliedern intensiv an den jeweiligen Debatten. Der Deutsche FSCWaldstandard ist ein Dokument der Einigung und Einigkeit auf Augenhöhe, dieser vereinigt die
Interessen von Waldbesitzern, Firmen aus der Holzverarbeitung, Dienstleistern und Vertretern der
Wissenschaft genauso wie die der unterschiedlichen Umweltorganisationen, Gewerkschaften und
anderen Organisationen mit einem berechtigten Interesse am Wald.
Im Folgenden eine Liste der zentralen Punkte des Deutschen FSC-Waldstandards, die zugleich
auch dessen Innovationskraft ausmachen:
• Pestizidverbot
Bei der konventionellen Forstwirtschaft kommen eine ganze Reihe von Pestiziden zum
Einsatz. Unkraut, Mäuse, Pilze und natürlich Borkenkäfer werden bekämpft. Dies ist in
FSC-zertifizierten Wäldern verboten. Lediglich wenn Wälder in ihrer Existenz bedroht
sind, können Forstbetriebe durch eine behördliche Anordnung zum Pestizideinsatz
gegen Borkenkäfer gezwungen werden. Das begiftete Holz kann dann 6 Monate nicht
als FSC-zertifiziert verkauft werden.
• Artenschutz
In FSC-zertifizierten Wäldern wird jährlich kontrolliert, ob Naturschutzgesetze und
Schutzgebietsverordnungen eingehalten werden.
Darüber hinaus fordert der FSC, dass Lebensräume von geschützten Tier-und
Pflanzenarten von den Forstbetrieben beschrieben und in Karten dargestellt werden.
Empfehlungen zur Anpassung der Bewirtschaftungsmaßnahmen werden zusätzlich von
externen Fachleuten erfragt. So kann sichergestellt werden, dass gefährdete Arten und
deren Lebensräume durch die Waldbewirtschaftung nicht beeinträchtigt werden.
• Kahlschlagsverbot
Kahlschläge sind nur bis 0,3 ha möglich (2 Baumlängen). In Mitteleuropa herrschen
Buchenwaldgesellschaften vor, gegenüber Wäldern in Nordeuropa bringen Kahlschläge
in diesen Ökosystemen sehr viele langfristige Nachteile mit sich.
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Die Forstgesetze in Deutschland lassen den Betrieben relativ viel Spielraum, auch weil die sog.
„gute fachliche Praxis“ nicht definiert ist. Die nationale Forstwirtschaft ist in den meisten Fällen
auch im internationalen Vergleich relativ weit bezüglich einer nachhaltigen Waldnutzung, doch gibt
es natürlich auch in Deutschland Luft nach oben. Dabei ist der gesellschaftliche Kontext ein
zentraler Punkt, dieser macht deutlich, dass FSC-Forstwirtschaft mehr ist als reine
Waldbewirtschaftung, nämlich eine gesellschaftliche Verantwortung. Ziel des Standards ist es
daher auch, nicht das vorhandene Niveau in der gängigen forstwirtschaftlichen Praxis zu
bestätigen, sondern mit Mut und Innovation die Grundlagen für eine verantwortungsvolle
Forstwirtschaft zu legen. Der FSC sorgt dafür, dass aus konventioneller Forstwirtschaft eine
Waldwirtschaft von Morgen wird.
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Erschließung
Die Bearbeitung des Bodens und auch die maschinelle Pflanzung finden in FSCWäldern nicht statt. Irreparable Bodenschäden im Wald werden so ausgeschlossen.
Der FSC fordert den Einsatz bestmöglicher Technik bzgl. Umweltverträglichkeit,
Arbeitssicherheit und Ergonomie. Um die Befahrung der Waldfläche so gering wie
möglich zu halten, streben FSC-Forstbetriebe einen Gassenabstand von 40m an.
Ausnahmen hiervon sind eng begrenzt und müssen fachlich begründet sein.
Biotop- und Totholz
Der FSC sorgt dafür, dass in zertifizierten Wäldern so viele Biotopbäume und Totholz
im Wald verbleiben, dass gefährdete Arten, die diese Strukturen als Lebensraum
benötigen, erhalten werden. Forstbetriebe müssen konkrete Konzepte umsetzen, die
eine Anreicherung von Biotop-und Totholz sicherstellen. Forstbetriebe weisen 10
Biotopbäume pro Hektar aus und markieren diese. Biotopbäume verbleiben so lange im
Wald, bis sie schließlich absterben und zu Humus und schließlich wieder zu Waldboden
werden.
Waldverjüngung und Jagd
Bei naturverträglichen Rehwildbeständen verjüngt sich ein Wald mit den natürlich
vorkommenden Baumarten von selbst. Die Rehwilddichte in Deutschland ist aber häufig
viel zu hoch und verhindert diese natürliche Regeneration. Neben den Rehen bereiten
vielerorts auch zu hohe Populationen von Hirschen den Forstleuten große Sorgen. Von
FSC-zertifizierten Waldbesitzern wird verlangt, dass sie die natürliche Verjüngung der
Baumarten ohne Schutzmaßnahmen (Zaun oder Einzelschutz einer jeden Pflanze)
möglich machen. Die Anpassung der Wildbestände ist dabei nur mittelfristig möglich.
Entscheidend ist dabei, kluge Jagdkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Die
natürliche Verjüngung der Baumarten spart nicht nur eine Menge Geld, die jungen
Bäume sind auch weniger empfindlich und besser an den jeweiligen Standort
angepasst
Baumartenwahl
Das Leitbild des FSC ist die natürliche Waldgesellschaft. Darunter versteht man die
Baumarten aber auch alle anderen Pflanzen, Tiere und Pilze, die ohne menschlichen
Einfluss in einem Wald vorkommen würden. Diese in Jahrtausenden entstanden
Lebensgemeinschaften sind als System sehr stabil gegenüber Störungen (Schnee,
Sturm, Feuer, Klimaveränderung).
Bei fremdländischen Baumarten weiß man nicht, wie sich diese mit heimischen
Baumarten, Pilzen, Pflanzen und Tieren vertragen und wie stabil sie langfristig sind.
Aus FSC-Sicht sollten fremdländische Baumarten daher nur in begrenztem Umfang
Anteil in deutschen Wäldern haben.
Referenzflächenkonzept
In Deutschland werden nur sehr wenige Waldflächen der natürlichen Entwicklung
überlassen (z.B. Kernzonen der Nationalparke, Naturschutzgebiete). Im internationalen
Vergleich gibt es in Deutschland sehr wenig Wald, der sich natürlich entwickeln kann.
Unbewirtschaftete Flächen dienen vor allem dem Artenschutz, aber auch als
Anschauungsobjekt für natürliche Prozesse.
FSC-zertifizierte Landeswälder und kommunale Wälder, die größer als 1000 ha sind,
weisen 5% ihrer Waldfläche als sog. „Referenzflächen“ aus. Diese Flächen sind
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unbewirtschaftet und dienen als Lern- und Vergleichsflächen für den Forstbetrieb.
Förster beobachten diese Flächen, lernen von natürlichen Prozessen und überdenken
forstliche Maßnahmen. Die Prozesschutzflächen sind einer natürlichen Entwicklung
überlassen.
Tarifliche Entlohnung
Waldarbeit ist hart und gefährlich, doch dass Waldarbeiter in Deutschland ordentlich
entlohnt werden ist keinesfalls selbstverständlich, immer wieder werden Unternehmer
eingesetzt, die ihren Mitarbeitern nur Dumpinglöhne zahlen. In FSC-zertifizierten
Wäldern ist das nicht möglich. Neben den fest angestellten Waldarbeitern sind auch
Unternehmer gefordert ihre Mitarbeiter tariflich zu entlohnen. Dies gilt auch für eventuell
nachgelagerte
Unternehmer/Subunternehmer.
Existieren in einem Bundesland keine entsprechenden Verträge, kommen die im
jeweiligen Bundesland geltenden Tarifverträge für die Waldarbeiter des öffentlichen
Dienstes zur Anwendung. Mitarbeiter von Unternehmern in FSC-zertifizierten Wäldern
haben damit einen deutlichen Vorteil gegenüber ihren Kollegen im nicht FSCzertfizierten Wald.
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Kampf gegen illegales Holz – Kampf gegen das organisierte Verbrechen
Der illegale Holzeinschlag ist weltweit mit hauptverantwortlich für die Zerstörung wertvoller Wälder
und damit auch der Grund für eine große Anzahl an Folgeschäden wie Artensterben, Landverlust,
Klimawandel sowie politische Instabilität und Armut. Die Weltbank schätzt, dass allein alle zwei
Sekunden die Waldfläche eines ganzen Fußballfeldes illegalen Rodungen zum Opfer fällt. Einer
Studie der EU-Kommission zufolge stammten 8 bis 18 Millionen m³ des in die EU importierten
Holzes aus
illegaler Rodung. Holz aus illegalem Einschlag hat, nach Untersuchungen der
Umweltorganisation WWF, etwa einen Anteil von 20 bis 40 Prozent am Weltmarkt. Die hieraus
resultierenden Mindereinnahmen für Staaten, Waldbesitzer, Handel und Industrie werden auf 15
Milliarden US-Dollar geschätzt.
Gemäß einer Studie der Weltbank blüht das Geschäft mit illegal geschlagenem Holz weltweit. 10
bis 15 Milliarden Dollar werden dabei jedes Jahr verdient, Geld, welches die Kassen des
internationalen organisierten Verbrechens weiter füllt. Nach wie vor sind illegaler Holzeinschlag
sowie der Handel damit in vielen Ländern nur ein Bagatelldelikt, die Folgeschäden in diesen
Ländern sind jedoch immens. Illegaler Einschlag bedeutet nicht nur erhebliche negative Folgen für
die jeweiligen Ökosysteme, auch die Schäden für die betroffenen Volkswirtschaften durch fehlende
Einnahmen aus Steuern, Konzessionen und Zöllen oder durch die Verschärfung der sozialen
Situation, aufgrund irregulärer Beschäftigung, sind immens. Darüber hinaus destabilisiert die, mit
dem illegalen Einschlag einhergehende Korruption, die betroffenen Länder und untergräbt hier
rechtstaatliche und demokratische Strukturen. Daher fordert auch der Weltbank-Manager Jean
Pesme: „Wir müssen die organisierte Kriminalität beim illegalen Holzfällen genau so streng
bekämpfen wie Gangster, die Drogen verkaufen oder Schutzgeld erpressen“.
Auch die vermeintlich heimischen Baumarten wie Fichte, Kiefer oder Lerche sind von illegalen
Abholzungen betroffen und bieten beim Holzeinkauf ohne FSC-Zertifikat keinerlei Sicherheit. Das
Thünen-Institut geht in seinen Mitteilungen davon aus, dass in Ländern, aus denen diese
Baumarten in großem Stil nach Zentraleuropa exportiert werden, ein hoher Anteil aus illegalem
Einschlag stammt. Untersuchungen des WWF zufolge drückt illegales Holz den Weltmarktpreis um
16 Prozent und setzt damit verantwortungsvolle und nachhaltige Forstwirtschaft finanziell unter
Druck.
Zertifizierung nach FSC schützt vor illegalem Holz in den eigenen vier Wänden, aber auch bei der
öffentlichen Beschaffung. Die jährlichen unabhängigen Vor-Ort Kontrollen bei Forstbetrieben, im
Handel und in der Verarbeitungsindustrie, erzeugen hier ein Höchstmaß an Sicherheit bei der
Vermeidung illegaler Hölzer. Die konsequente FSC-Zertifizierung von Forstbetrieben sowie in der
weiterverarbeitenden Industrie bzw. dem Handel ist somit ein aktiver Beitrag gegen die kriminellen
Machenschaften der illegalen Holzmafia und gegen den Raubbau an den Wäldern unserer Erde.
Der FSC steht für das genaue Gegenteil zum illegalen Raubbau im Wald, weil er sowohl das
soziale Wohlergehen der Menschen fest im Blick hat als auch gute Arbeitsbedingungen sowie die
Einhaltung der geltenden Gesetzte verlangt und dabei auch den Schutz unserer Umwelt
durchsetzt.
Jeder Kubikmeter illegal gerodetes Holz fördert unmittelbar das organisierte Verbrechen, zerstört
unwiederbringlich ganze Ökosysteme, destabilisiert und entdemokratisiert die betroffenen Länder
und verschärft die Not der Menschen in den betroffenen Regionen.
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Selbst Holz aus EU Staaten bietet keine Sicherheit vor Holz aus ungesetzlichem Raubbau. Die EU
Kommission schätzt, dass allein innerhalb der Europäischen Union 5 bis 19 Millionen m³ illegal
gerodet wurden. In Estland wird der Anteil von illegal geschlagenem Holz auf 10 bis 30 Prozent
und in Bulgarien auf 10 bis 20 Prozent der Jahresholzernte (Thünen-Institut, 2013) geschätzt.
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Stimmen über FSC
Das sagen Wirtschaft und Verbände über den FSC
Für Förster ist das FSC-Siegel vor allem aufgrund seiner Gleichberechtigung der verschiedenen
Nachhaltigkeitsaspekte interessant. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) beispielsweise, der sich
als Interessensvertretung für Forstpraktiker versteht, lobt das Drei-Kammern-Modell des FSC, das
auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit beruht: „Durch das Kammersystem beim FSC werden
soziale, ökonomische und ökologische Aspekte der Waldbewirtschaftung tatsächlich gleichrangig
berücksichtigt.“, so der BDF Bundesvorsitzende Hans Jacobs. Das sieht auch Andreas Wiebe so,
seit 2011 Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz NRW, einem der größten FSC-zertifizierten
Forstbetriebe: „Das FSC-Label steht für unsere Ideale im Wald – dem harmonischen Dreiklang
der Nachhaltigkeit.“
Dass der FSC nicht nur in Deutschland aktiv ist, ist bekannt. Besonders in Gebieten mit bedrohten
Wäldern ist die Waldzertifizierung ein wichtiges Instrument des Natur- und Artenschutzes. Das
sieht auch der WWF Deutschland so, dessen Geschäftsführer Eberhard Brandes dieses
Instrument „mit aller Kraft“ unterstützen will, nicht zuletzt, um illegalen Holzhandel einzudämmen:
„Billige Produkte aus fragwürdiger Herkunft dürfen nicht länger in Konkurrenz zu FSC-Produkten
stehen, damit unsere Bemühungen, die Wälder zu retten, nicht von skrupellosen Machenschaften
unterlaufen werden.“
Auch in der Wirtschaft werden die Leistungen des FSC und die positiven Auswirkungen der
Standards anerkannt, weil das Label für Transparenz, Glaubwürdigkeit und Fairness gegenüber
dem Verbraucher steht. Aus diesem Grund ist für Andreas Back, Leiter Qualitätsmanagement
und Umwelt der Hornbach AG, „die Nutzung des FSC Systems für Hornbach eine logische
Konsequenz.“ Für Andreas Henrichs, Umweltbeauftragter der arvato AG, einem europaweit
agierenden Druckdienstleister, ist Papiereinkauf Vertrauenssache: „Eine der wichtigsten Themen
dabei ist die Verwendung von Papieren aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft – versehen mit
dem Label des FSC.“ Der Geschäftsführer des Fachverbands Kartonverpackungen für flüssige
Nahrungsmittel e.V. (FKN), in dem auch Tetra-Pak organisiert ist, Michael Brandl, ergänzt: „Die
Hersteller von Getränkekartons haben sich daher bewusst für die FSC- und gegen die PEFCZertifizierung entschieden. FSC ist für uns der international anspruchsvollste Standard.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel befürwortet zentrale Punkte des FSC Standards
Zehn Prozent der öffentlichen Waldfläche soll nach dem Willen der Bundesregierung bis 2020 als
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Die Forderungen und Vorgaben des Deutschen FSC Waldstandards erfahren einen breiten
Konsens über Fachkreise hinaus. Dies zeigt sich auch darin, dass die Bundeskanzlerin der
Bundesrepublik Deutschland, Frau Dr. Angela Merkel, einzelne Forderungen ausdrücklich und
öffentlich unterstützt. "Die Bundesregierung unterstützt, dass wir fünf Prozent unserer Wälder bis
zum Jahre 2020 sich völlig frei entwickeln lassen, das heißt, dass daraus wieder Wildnis wird",
sagte Merkel im Mai 2013 anlässlich der Eröffnung des Naturerlebniszentrums Prora auf Rügen.
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Naturschutz- oder Referenzfläche komplett aus der Nutzung genommen werden. Nach einer
Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace aus dem Jahr 2012 sind allerdings fast alle
Bundesländer von diesem Ziel noch weit entfernt. Viele Bundesländer bemühen sich seit einigen
Jahren intensiv darum, geschützte Waldflächen auszuweiten, einige Länder wie zum Beispiel
Hessen und Bayern lehnen dies jedoch vehement ab. Angela Merkel räumte daher auch ein:
"Dieses ist ein nicht immer unumstrittenes Projekt, aber von außerordentlicher Wichtigkeit, wenn
es darum geht, Menschen mit unserer Natur vertraut zu machen."
Die Aussagen der Bundeskanzlerin machen deutlich, dass zentrale Anforderungen des Deutschen
FSC-Standards heute politischer Konsens sind und im Zentrum nationaler Wald- und
Naturschutzstrategien stehen.
Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen der Bundesregierung
Im Juni 2012 gab der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) das „Umweltgutachten 2012“
mit dem Untertitel „Verantwortung in einer begrenzten Welt“ heraus. Das Gremium bearbeitet darin
vor dem Hintergrund ökologischer Grenzen und nahezu erschöpfter Ressourcen drei verschiedene
Schwerpunktthemen, die nach Ansicht des Rates von hoher Bedeutung sind, will man politisch die
Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellen.
Das Umweltgutachten 2012 ist in Forstkreisen umstritten, bei Umweltverbänden und Politikern
jedoch hoch angesehen. Besonders die Kapitel, die sich mit Wald- und Holzwirtschaft befassen,
sorgten für Diskussionsstoff, weichen Sie doch in vielen Teilen von der herrschenden Meinung in
der deutschen Forstwissenschaft ab.
Aus Sicht des FSC Deutschland ist in diesem Gutachten entscheidend, dass nach 2011 die FSCStandards vom SRU erneut als vorbildlich im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft
angesehen wurden – im Gegenteil zu den Standards des Zertifizierungssystems PEFC, welche als
unzureichend und nicht nachhaltig beschrieben werden. Laut dem SRU tut FSC dem Wald gut:
„Eine wichtige Handlungsoption zur Stärkung von Naturschutzaspekten und der Resilienz von
Waldökosystemen ist daher die Förderung eines anspruchsvollen Zertifizierungssystems wie dem
FSC.“ Und weiter: „Bei der öffentlichen Beschaffung sollten deshalb die FSC-Kriterien zugrunde
gelegt werden.“ (S. 370, Umweltgutachten 2012, SRU).
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Besonders den Zertifizierungsprozess an sich lobt der SRU. Denn bei FSC werden keine
stichprobenartigen Vorort-Prüfungen durchgeführt, sondern jeder Betrieb einzeln zertifiziert und
jährlich auf Einhaltung der Kriterien überprüft. Da der FSC-Waldstandard darüber hinaus den
Einsatz von Bioziden einschränkt bzw. untersagt, auf einheimische Baumarten setzt,
Referenzflächen vorgibt und auf verlängerte Umtriebszeiten mit erhöhtem Holzvorrat setzt,
„stimmen die Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie und insbesondere die FSC-Prinzipien und
–Kriterien in wichtigen Teilen überein“, so die Gutachter des Sachverständigenrats (S. 352,
Umweltgutachten 2012, SRU)
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