Kita-Neubau: Planung vergeben

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Nassau & Bad Ems
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NR. 275 . DONNERSTAG, 26. NOVEMBER 2015
Kita-Neubau:
Planung vergeben
Ausschuss Fremdreinigung nur für Einrichtungen
am Bachbergweg und in Scheuern empfohlen
M VG Nassau. Der Neubau einer
Kindertagesstädte in Nassau ist auf
den Weg gebracht. Der Hauptausschuss hat den Auftrag für die Planungsleistungen an das Büro vergeben, das auch für den LeifheitCampus tätig ist. Die Kita soll unmittelbar neben dem Schulzentrum, in dem seit diesem Sommer
das private Gymnasium ansässig
ist, entstehen. Dabei könnten Küche und Mensa von beiden Einrichtungen genutzt werden. Bürgermeister Udo Rau hofft, dass die
Bauarbeiten schon 2016 beginnen
können. Die Verwaltung geht von
einer Nettobausumme in Höhe von
1,8 Millionen Euro aus.
Die Vergabe des Auftrags verlief
nicht reibungslos. Drei Büros waren um Angebote gebeten worden.
Während zwei im Bereich von
217 000 Euro lagen, stach eines mit
knapp 180 000 Euro hervor. Zu
letzterem hatte die SPD-Fraktion
mehrere Fragen gestellt, die die
Verwaltung nach eigenen Angaben in Abstimmung mit der Architektenkammer beantwortete. Für
die Hälfte der stimmberechtigten
Gremiumsmitglieder
inklusive
Bürgermeister war offenbar nicht
hinreichend geklärt, warum das
Büro unter den Honorarforderungen der beiden anderen Anbieter
lag. Zudem sei deutlich geworden,
dass weitere Leistungen zusätzlich
abgerechnet worden wären. Die
1,8
Millonen Euro netto kostet der
Neubau einer Kindertagesstätte am
Schulzentrum in Nassau.
Auftragsvergabe fand nach längerer Diskussion hinter verschlossenen Türen in öffentlicher Abstimmung keine Mehrheit, sondern
ging unentschieden aus. Für das
andere Büro hingegen hoben fünf
Stimmberechtigte die Hand, drei
waren dagegen.
Unterdessen hat der Ausschuss
einen Kompromiss für die künftige
Reinigung der Kindertagesstätten
in Nassau, Scheuern und Singhofen vorgeschlagen. Demnach sollen in Singhofen weiter Angestellte
der Verbandsgemeinde für Sauberkeit sorgen. In Scheuern und
am Bachbergwerg hingegen soll
diese Dienstleistung für zwei Jahren an eine Privatfirma vergeben
werden. Ob der Rat der Verbandsgemeinde sich dem Vorschlag anschließt, wird sich in der Sitzung
am Donnerstag, 3. Dezember, herausstellen. Die Ratsmitglieder waren bei der erstmaligen Beratung
im Oktober uneins (die RLZ berichtete). Während in Nassau und
Scheuern ohnehin Mitarbeiterinnen in Rente gehen und eine neue
Lösung gefunden werden muss,
hatte die Verbandsgemeinde den
in Singhofen tätigen Kräften Auflösungsverträge vorgelegt.
Der Arbeitskreis Haushaltskonsolidierung hatte empfohlen, die
Reinigungsdienste in der VG an
Fremdfirmen zu vergeben. Vorgesehen ist eine stufenweise Umsetzung, die später auch die Grundschule Singhofen sowie das Rathaus und die Werke betrifft. Im
Laufe von zwei Jahren liegen die
Kosten für die Fremdreinigung in
der Kita Nassau um 29 000 Euro, in
der Kita Scheuern um 23 000 Euro
niedriger als beim Einsatz VG-eigenen Personals. Für Singhofen
soll dagegen nur eine Ersparnis
von 5000 Euro möglich sein.
Viele Eltern und Kinder wohnen der Pflanzung des Baums für den Jahrgang 2015 im Freiherr-vom-Stein-Park bei.
Baum und Tafel für den Nassauer Nachwuchs
Wertschätzung Stadt lädt Eltern und Neugeborene zur Aktion Kinderwald in den Freiherr-vom-Stein-Park ein
M Nassau. Mit der Pflanzung eines
Jahrgangsbaumes im Freiherr-vomStein-Park wurden die 36 Nassauer Neugeborenen, die im Kinderwaldjahr 2014/2015 das Licht
der Welt erblickten, nun willkommen geheißen. Der Baum, der für
sie gepflanzt wurde, ist ein Feldahorn, der zum Baum des Jahres
2015 ernannt worden war. Der Einladung zur Baumpflanzung waren
viele Eltern mit ihren Kindern und
einige Großeltern gefolgt. Gemeinsam mit Stadtbürgermeister
Armin Wenzel und dem Kinderwaldteam wurde der Baum ge-
Reinhard
In 60 Jahren Ehe nie
Seibel ist tot miteinander gelangweilt
Nachruf Langjähriger
Diamanthochzeit Doris und Dieter Kietzmann feiern
M Weinähr. Reinhard Seibel ist tot.
Der langjährige Ortsbürgermeister
von Weinähr verstarb wenige Tage
vor seinem 75. Geburtstag.
Reinhard Seibel leitete die Geschicke der Ortsgemeinde Weinähr
von 1974 bis 2004. Zudem engagierte er sich von 1975 bis 2004 als
Vorsitzender des Verkehrsvereins
für das Wohl seines Heimatdorfes.
Auch überörtlich setzte sich Seibel
in den Gremien für die Region ein.
Von 1972 bis 2009 war er als Mitglied des Verbandsgemeinderates
tätig, davon 20 Jahre als stellvertretender
Fraktionsvorsitzender
und Fraktionsgeschäftsführer. Zudem war er Mitglied in verschiedenen Ausschüssen des Verbandsgemeinderates. Mehr als 40 Jahre
arbeitete er auf Orts-, Verbandsund Kreisebene im Vorstand der
CDU mit. Reinhard Seibel fungierte zudem als Chorleiter. Er dirigierte mehr als 15 Jahre lang den
Bürgermeisterchor in der Verbandsgemeinde Nassau. Zudem
leitete er einen Chor in Holzappel
und den Chor in seiner Heimatgemeinde Weinähr. Er war im örtlichen Schützenverein und im Sportverein sowie im Verwaltungsrat
der katholischen Kirchengemeinde
St. Margareta in Arnstein. In den
Jahren von 1972 bis 1992 war er
Mitglied im dortigen Pfarrgemeinderat.
In Anerkennung langjähriger
ehrenamtlicher Tätigkeiten im
Dienste der Gemeinschaft hat
Reinhard Seibel am 29. Juni 1994
die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. 2014 erhielt er
die Ehrenplakette des Rhein-LahnKreises für seine 40-jährige Tätigkeit als Beisitzer im Kreisrechtsausschuss.
M Hömberg. Es ist eine bewegende
Geschichte, die Doris und Dieter
Kietzmann in den 50er-Jahren zusammenführte. Aufgewachsen in
der ehemaligen DDR, lernten sich
der heute 83-jährige Dieter und
seine Frau Doris (78) im Frühjahr
des Jahres 1955 kennen. Dass die
damals 18-Jährige bereits im November verheiratet sein würde, daran dachte sie damals nicht im
Traum. Doch strenge Wohnbedingungen zwangen die Kietzmanns
dazu, diesen Schritt zu tun. „Sonst
hätten mein Großvater und ich
nach dem Tod meiner Großmutter
unsere Wohnung aufgeben müssen“, berichtet Dieter Kietzmann.
„Heute würde ich das so sicherlich
nicht mehr machen, aber: Es hat
funktioniert“, sagt Doris Kietzmann und lacht glücklich.
Der Start in ein Leben in Westdeutschland begann für beide mit
einem schweren Motorradunfall,
bei dem sie sich schwerste Verletzungen zuzogen. Die spätere Gerichtsverhandlung in Göttingen,
wohin Dieter Kietzmann mit Sondergenehmigung reisen durfte,
nutzte der gelernte Maschinenschlosser, um die DDR endgültig
zu verlassen. Seine Frau verblieb
noch einige Wochen in der DDR
und kam dann nach. „Das tat
weh“, sagt sie heute, „auch wenn
es nur DDR-Möbel waren. Ich
musste alles zurücklassen und bin
mit einem kleinen Täschchen nach
Westdeutschland gekommen“.
Beide lebten zunächst in Solingen und kamen dann über den
Kontakt zu Verwandten nach Hömberg. Bereits seit 1976 wohnen sie
hier. Doris Kietzmann, gelernte
Schriftenmalerin, machte eine
zweite Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und arbeitete
in der Stiftung Scheuern, während
sich ihr Mann als Hausmeister im
Ortsbürgermeister im
75. Lebensjahr gestorben
Foto: Achim Steinhäuser
setzt. Fachkundige Anleitung und
tatkräftige Hilfe dazu gab es von
den Naturschutzexperten Manfred
und Ursula Braun. Der Feldahorn
wächst bis zu einem Stammdurchmesser von 60 Zentimetern
und einer Höhe von 15 Metern heran. Der Baum kann bis zu 200 Jahre alt werden. Vögel nutzen die
dichte Krone gern zum Nestbau
oder als Deckungsschutz.
Zugleich enthüllten Wenzel und
das Ehepaar Braun die Tafel für
den Kinderwaldjahrgang 2013/
2014 an der vor einem Jahr gepflanzten Traubeneiche. Auf ihr
Nassauer Schloss zum Tausendsassa entwickelte. „Ich habe gemauert, geschliffen und gehobelt
und eben alles gemacht, was anfiel“, erzählt er lächelnd.
Der 51-jährige Sohn der beiden
lebt bei Potsdam. Besonders die
Zeit mit den beiden heranwachsenden Enkeln Bianca und Viktor
haben die Kietzmanns früher sehr
genossen. „Das war so eine schöne
Zeit“, schwärmt Doris Kietzmann.
Eine Reise nach Japan, dem Heimatland der Schwiegertochter, ist
ihnen als besonderes Highlight in
Erinnerung geblieben. Doch auch
heute sind die Kietzmanns noch aktiv. Die Gartenarbeit machen wir
weiterhin selbst, erzählt Dieter
Kietzmann. „Auch wenn das Einkochen
langsam
anstrengend
wird“, fügt Doris hinzu. „Fest steht:
Wir haben uns nie miteinander gelangweilt“, sagen beide. Seit 60
Jahren sind sie verheiratet.
jin
mehrmals im Jahr statt. Diesmal
waren folgende Kinder und Eltern
mit dabei: Tyler Schwiderrek mit
seiner Mutter Laura Schwiderrek,
Marc Adler mit den Eltern Irina
und Valeri Adler, Emma Papzien
mit Sabine Philippi und Dennis
Papzien, Emma Hannig mit Bianca
und Dirk Hannig, Kristin Lik mit
Ida und Sergej Lik, die Zwillinge
Leon Kartal und Flora Belkiz Inan
mit Stephanie und Bülent Inan,
Emely Joleen Ulrike Feldenz mit
Jessica und Christoph Feldenz sowie Leonie Kaiser mit Maria-Elena
und Christian Kaiser.
ast
Schnelles Internet: VG Bad Ems
muss sich bis 2017 gedulden
Netzausbau Firma Inexio stellt Zeitplan vor – Hält sich Telekom an Versprechen?
Von unserem Redakteur
Tobias Lui
Doris und Dieter Kietzmann feiern
heute Diamanthochzeit. Foto: Ingmann
sind die Namen aller Nassauer
Neugeborenen aus der Kinderwaldaktion des vergangenen Jahres verewigt.
Die in diesem Herbst geborenen Babys und ihre Eltern sind unterdessen vom Kinderwaldteam im
Rathaus empfangen worden. Als
Willkommensgruß
überreichte
Wenzel im Namen der Stadt einen
Blumenstrauß, eine Erinnerungsurkunde, ein Babybadetuch mit
dem Aufdruck Stadt Nassau und
ein Präsent der Stadtbibliothek.
Der Neugeborenenempfang, den
es seit dem Jahr 2006 gibt, findet
M VG Bad Ems. Seit Jahren wird in
der Region über schnelleres Internet diskutiert – nun gibt es erstmals eine konkrete Zeitachse für
die Verbandsgemeinde Bad Ems:
Ab dem zweiten Quartal 2017 werden auch die hiesigen Gemeinden
vom Ausbau des Glasfaserkabelnetzes profitieren, das der RheinLahn-Kreis für sieben Verbandsgemeinden in Auftrag gegeben hat
(unsere Zeitung berichtete). Dies
machte Linda Neu vom saarländischen Netzausbauer Inexio am
Dienstagabend in einer Informationsveranstaltung im Bad Emser
Rathaus bekannt, an der allerdings
nur rund 20 Ortsbürgermeister und
Ratsmitglieder aus der gesamten
VG teilnahmen – rund 100 waren
zuvor von Bürgermeister Josef Oster eingeladen worden.
Wie zuvor schon in fünf weiteren VGs des Kreises stellte Neu die
Pläne der Firma Inexio vor, die sich
auf den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten spezialisiert hat.
Ihre wichtigste Botschaft: Schnelleres Internet kommt auch in die
VG Bad Ems – allerdings nicht so
schnell, wie sich dies viele hier erhofft haben. Während Rheingemeinden wie Kaub schon Mitte des
kommenden Jahres an der Reihe
sind, dauert es in der VG Bad Ems
noch bis zum Frühjahr 2017. Bis zu
100 Mbit/s Bandbreite im Download soll künftig über das Netz von
Inexio in den Ortsgemeinden verfügbar sein. Ziel ist es, dass „jeder
nach dem Ausbau mindestens 30
Mbit/s bekommen kann“, sagte
Neu, die bei Inexio für den kommunalen Vertrieb zuständig ist.
Das Projekt im Rhein-Lahn-Kreis
ist das bisher größte der Saarlän-
der, die auch schon im Kreis Co- ßenverkehr zu vermeiden, sollen
chem-Zell den Breitbandausbau die Kabel im Gehwegbereich verübernommen haben.
legt werden.
In den kommenden beiden JahTrotz des feststehenden Zeitren werden 96 Ortslagen im Rhein- plans für den Netzausbau rät die
Lahn-Kreis an das schnelle Netz Inexio-Vertreterin davon ab, beangeschlossen werden, rund 270 stehende Verträge mit anderen InKilometer Glasfaserkabel müssen ternetanbietern zu kündigen. „Man
dafür verlegt werden. Deutsch- sollte auf keinen Fall selbst kündilandweit hat das 180-Mitarbeiter- gen, denn sonst ist die bestehende
Unternehmen bereits 700 über- Telefonnummer unwiederbringlich
wiegend ländliche Ortsteile aus- weg“, sagt sie. Wolle ein Nutzer
gebaut. „Es läuft“, sagte Neu in nach Inbetriebnahme des GlasfaBad Ems und inforsernetzes zu Inexio
mierte die Mandats- „Einklagbar ist
wechseln, werde das
träger auch über den
Unternehmen aus Saartechnischen
Hinter- dieses Versprelouis den bestehenden
grund der Arbeiten. Die chen nicht.“
Vertrag
übernehmen
Glasfaserleitungen
und
dann
beim AltanDie Telekom hat zugesagt,
werden bis direkt in in den nächsten drei Jahbieter kündigen. Für die
die Orte selbst gebaut, ren auch ihr Glasfasernetz Verbandsgemeinde
wo sogenannte DSL- auszubauen. Doch VGwird der Aufbau des
Oster weiß,
Multifunktionsgehäuse Bürgermeister
Glasfaserkabelnetzes
dass man letztlich auf den
installiert werden. Von guten Willen der Bonner
dank gestiegener Zudiesen
Kabelver- angewiesen ist.
schüsse von Bund und
zweigern geht es dann
Land weit günstiger als
per Kupferleitung der Telekom bisher angenommen. Laut Josef
weiter bis in die Haushalte. Diese Oster muss die VG nur rund 80 000
„letzten Meter“ sind der eigentli- Euro dazuschießen. 1 Million Euro
che Geschwindigkeitskiller und trägt der Kreis, 5 Millionen Euro
sollen möglichst kurz gehalten das Land, 4,7 Millionen Euro der
werden. „Was uns deswegen ge- Bund und rund 7 Millionen Euro
lingt, weil wir mit den DSL-Ver- das Unternehmen selbst.
teilern direkt im Ort sind“, so Neu.
Sorgen bereitet vielen GemeinKunden, die im Umkreis von 150 devertretern die Telekom: Denn ob
Metern zum Kabelverzweiger das Bonner Unternehmen seine
wohnen, sollen mit 100 MBit/s ver- Zusage einhält, den Breitbandaussorgt werden, bis zu 600 Meter Ent- bau in Arzbach, Dausenau sowie in
fernung seien 50 MBit/s möglich. Teilen von Bad Ems, Fachbach und
Die Faustformel ist laut Neu: „Wer Nievern innerhalb von drei Jahren
nah am Kabelverzweiger wohnt, umzusetzen, bezweifeln sie. Ihre
hat eine hohe Bandbreite.“ Im Ap- Befürchtung: Während einige Bürril 2016 will Inexio mit den Tief- ger (dank Inexio) Mitte 2017
bauarbeiten für die Glasfaserver- schnelles Internet haben, bleiben
legung beginnen. Bei der inner- andere außen vor. „Wir werden die
örtlichen Kabelverlegung will In- Telekom daran erinnern“, beruexio die Belastung durch Bauar- higte Oster, der allerdings zugeben
beiten so gering wie möglich hal- musste: „Einklagbar ist dieses Verten. Um Behinderungen im Stra- sprechen nicht.“