Rückzugsort in einer schweren Zeit

WZ SAMSTAG, 27. JUNI 2015
A
Rückzugsort in einer schweren Zeit
Krefeld will bei
Schulleitern
mitbestimmen
HELIOS-KLINIKUM Die Wohnungen der „Villa
Sonnenschein“ bieten krebskranken Kindern
und ihren Eltern ein Zuhause auf Zeit.
Von Chrismie Fehrmann
Mit den Eltern ausgiebig im großen Bett kuscheln, nachher eine
Vorlesestunde genießen und
dann ein Eis im sonnigen Garten
schlecken. Das, was für die meisten Kinder selbstverständlich ist,
ist für krebskranke Kinder im
Klinikalltag nicht möglich.
Bisher. Denn Mitte August
öffnet die „Villa Sonnenschein“.
Zwischen Klinikum, Kirche und
unter großen Bäumen gehen
dann alle diese und noch mehr
Träume in Erfüllung. Botschafterin des Hauses ist Anne Poleska.
„Die Warteliste der Eltern, die
hier auf Zeit einziehen wollen,
ist jetzt schon länger, als wir ver-
kraften können“, berichtet Jens
Schmitz, der Vorsitzende des
Fördervereins
krebskranker
Kinder am Helios-Klinikum. Der
Bedarf ist da.
Für die „Villa Sonnenschein“
wurde eine gemeinnützige Untergesellschaft gegründet. Das
Logo zeigt ein Herz, das abstrahlt. Der Probebetrieb startet
in den nächsten Tagen. Im Elternhaus können kranke Kinder,
die manchmal ein bis zwei Jahre
in der Klinik verbringen müssen,
in den Schoß der Familie fallen.
„Eltern und ihre Kinder sollen
hier einen gemeinsamen Rückzugsort in Kliniknähe finden. Die
,Villa-Sonnenschein‘ liegt nur
die Ecke rum. Dort werden Eltern und Kinder wichtige gemeinsame Zeit in einer ruhigen
und gemütlichen Atmosphäre
verbringen“, sagt Schmitz.
Nachts gehen die Kinder dann
wieder auf die Station.
Altes Pfarrhaus an der
Lutherstraße umgebaut
Hausleiterin Susanne Oestreich und
der Vorsitzende des Fördervereins
krebskranker Kinder, Jens Schmitz,
legen letzte Hand an bei der Einrichtung eines der Elternzimmer.
Nachdem der erste geplante
Standort des Hauses auf dem Klinikum-Parkplatz keine Gegenliebe bei den Anwohnern gefunden habe, sei die Alternative an
der Lutherstraße jetzt noch viel
besser und finanziell günstiger.
Schmitz: „Wir haben das alte
Pfarrhaus der evangelischen Luthergemeinde gekauft. Mein
Vorgänger, Walter Reinarz, hat
Intensive Suche nach
privatem Wohnraum
ZUSTROM UNGEBREMST Schulen und Kitas müssen
wegen der Flüchtlingskinder neu planen.
Wegen der vielen Flüchtlinge
wird es eng in Krefeld. Weitere
50 Personen wurden aufgenommen. „Da sich der Strom kontinuierlich aufbaut, müssen kurzfristig Wohnungen bereitgestellt
und Notunterkünfte geschaffen
werden“, berichtet Stadtdirektorin Beate Zielke im Ausschuss für
Soziales, Gesundheit und Senioren. „Das ist problematisch.“
Da Containerlösungen und
Zeltstädte wirklich nur im
schlimmsten Fall errichtet werden sollen, werde in der Öffentlichkeit weiter um die Bereitstellung von Wohnraum geworben,
erklärt sie weiter. Außerdem soll
die Sommerpause genutzt werden, um ein Bauprogramm aufzulegen. Bebauungspläne wür-
den darin nach Baumöglichkeiten durchforstet. Diese Vorhaben müssten für die Stadt wirtschaftlich gut abzuwickeln sein,
sagt sie weiter. „Doch die Zuschüsse fließen nur spärlich. Wir
haben eine Kostendeckung von
20 Prozent.“
Zielke fordert die Politiker
auf, die Fraktionskollegen in
Land und Bund verstärkt auf die
Flüchtlinsproblematik hinzuweisen. „Bund und Land sollen
die Kommune nicht alleine lassen. Neubauten schaffen erhebliche Investitionskosten. Es sind
Gelder, die an anderer Stelle fehlen.“ Ein weiteres Problem:
Schulen und Kitas müssen wegen der vielen neuen Kinder
auch neu planen.
cf
Krefeld 21
EINSTELLUNGEN Land
soll Rechte der Träger
wiederherstellen.
Das alte Pfarrhaus der evangelischen Luthergemeinde ist umgebaut und bald bezugsfertig.
den finanziellen Grundstein gelegt. Wir investieren insgesamt
eine Million Euro.“ Drei Wohnungen wurden zu einer Einrichtung zusammengefügt. Nun
gibt es Platz auf 550 Quadratmetern, die auf drei Etagen verteilt
sind. Die letzten Umbauarbeiten
laufen, es herrscht rege Betriebsamkeit.
Die ersten drei Elternzimmer
sind schon so gut wie fertig. Sie
werden gemäß ihrem Anstrich
das gelbe, blaue oder grüne Zimmer genannt. „Hier können Eltern ein Zuhause auf Zeit beziehen. Ziel ist es, eine kostengünstige Möglichkeit zur Übernachtung anbieten zu können. Im
nächsten Jahr werden wir um
weitere fünf Wohneinheiten erweitern“, berichtet Susanne
Oestreich, die Einrichtungsleiterin. Schmitz ergänzt: „Einen großen Raum haben die Verantwortlichen des Klinikums für die
Elternschule angemietet und
helfen uns mit einer großzügigen Miete. Zurzeit laufen noch
die Finanzierungs-Verhandlungen mit den Krankenkassen.“
Im neuen Haus gibt es neben
Elternzimmern noch viel mehr:
Der großen Wohn-Essbereich, in
dem sich alle Eltern mit ihren
Kindern gemeinsam aufhalten
können, denn auch der Austausch untereinander spendet
■
Fotos (2): Andreas Bischof
DIE VILLA
KONTAKTDATEN Die Adresse lautet:
Villa Sonnenschein gGmbH,
Lutherplatz 33, 47805 Krefeld,
Telefon 02151/306644 oder 0177/
3066440, Fax: 02151/308438,
Email: [email protected]
Evilla-sonnenschein-krefeld.de
Kraft und Energie. Der Wintergarten mit Lounge-Charakter
wird an Regentagen Licht bringen und der große Garten ist einfach ideal – zum Sonne tanken
und Eis schlecken gemeinsam
mit Mami und Papi.
Dezernent Gregor Micus hatte
seine Hausaufgaben gemacht: Im
Schulausschuss legte er den Entwurf einer Resolution vor, mit
deren Hilfe die Stadt als Schulträger ihren Einfluss bei der Besetzung von Schulleiter-Stellen
zurückgewinnen möchte. Düsseldorf plant ein Schulrechtsänderungsgesetz, das der Schulkonferenz und dem Träger nur
noch ein Vorschlagsrecht einräumt. Micus unterstrich das
„vitale Interesse der Stadt an einem
Mitbestimmungsrecht“
und erhielt Unterstützung von
allen Fraktionen. Stefanie Neukirchner betonte für die CDU,
dass sie große Hoffnungen darauf setze, „dass sich noch etwas
bewegt.“ Auch Frank Meyer
(SPD) hofft auf ein Umdenken:
„Es ist wichtig, noch einmal auf
das Land zuzugehen.“
Die Resolution, für die Micus
auch Unterstützung bei den
kommunalen Spitzenverbänden
fand, soll jetzt an Schulministerin Sylvia Löhrmann und Wolfgang Große Brömer, den Schulausschuss-Vorsitzenden
des
Landtags, weitergeleitet werden.
Politik und Verwaltung in Krefeld setzen darauf, dass die Frage
der Schulleiter-Einstellung aus
dem Gesetzesvorhaben ausgekoppelt und erneut verhandelt
werden kann.
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Ambulante Pflege geht vor
CDU-ANTRAG Qualität
der Hilfsangebote soll
ermittelt werden.
Da die Pflegebedarfsplanung beschlossene Sache ist, will Britta
Oellers, CDU-Sprecherin im Sozialausschuss, sie mit Leben füllen.
„Wir müssen sie breit und richtig für die Senioren unserer
Stadt und nach den Wünschen
der Bevölkerung aufstellen. “ Ihr
geht es in einem Antrag darum,
ein ausreichendes sowie wirtschaftliches Hilfeangebot für die
Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen in Quartiersnähe darzulegen.
So soll eine Bestandsaufnahme erfolgen. Es soll festgestellt
werden, ob qualitativ und quantitativ ausreichend Angebote zur
Verfügung stehen. Es soll geklärt
werden, ob und gegebenenfalls
welche Maßnahmen zur Herstellung, Sicherung oder Weiterentwicklung von Angeboten erforderlich sind. „Dies soll ein würdevolles, inklusives und selbstbestimmtes Leben sichern.“
Stadtdirektorin Beate Zielke
bestätigt: „Wir wollen Qualität in
der Altenpflege haben. Ambulant geht vor stationär.“ Die Bedarfsplanung umfasse die gesamten Maßnahmen im pflegerischen Bereich. „Wir werden uns
damit analytisch beschäftigen
und die Angebote und den demografischen Wandel in den
Stadtteilen bis zum Ende des Jahres untersuchen.“
Angenommen wird der Vorschlag von Oellers, einen Workshop dazu einzuberufen.
cf
Termin: 20.07. – 23.07.2015
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