SEVILLA Universidad de Sevilla, WS 08/09, Geographie Die preiswertesten Wege, um von Bremen nach Sevilla zu kommen sind die Ryanair-Flüge nach Málaga (3 Stunden und 10 Minuten) oder die Airberlin-Flüge über Palma de Mallorca nach Sevilla (5 Stunden und 20 Minuten). Vom Flughafen in Sevilla fährt ca. alle 15 – 30 Minuten (je nach Ankunftszeit) ein Bus für 2,10 Euro ins Zentrum von Sevilla (bis zur Haltestelle „Prado de San Sebastián). Vom Flughafen Málaga geht es mit einer Bahn für ca. 1,50 Euro zum Málaga Hauptbahnhof (Maria Zambrano) und von dort für entweder knappe 20 Euro (ca. 2 ½ Stunden) oder ca. 35 Euro (ca. 2 Stunden und immer pünktlich, sonst gibt es das Geld zurück) zum Hauptbahnhof von Sevilla (Santa Justa). Ich bin mit dem Auto nach Sevilla gefahren und kann das nur weiterempfehlen. Wer nicht den ganzen Weg fahren möchte, kann auch den Autozug von Hildesheim bis Narbonne nehmen. Insgesamt war ich 4 Tage unterwegs, bin aber nicht den kürzesten Weg gefahren, da ich in Stuttgart eine Übernachtungsmöglichkeit hatte und deshalb eine andere Strecke weiter im Osten gefahren bin (mit Übernachtungen in Montpellier und Valencia). Der kürzeste Weg hat ca. 2.500 km und verläuft über Belgien, Frankreich (Paris/Bordeaux) nach Spanien (San Sebastian/Valladolid/Salamanca und dann Sevilla). Vor dem Auslandssemester solltet ihr euch überlegen, ob ihr von zu Hause aus eine Wohnung bzw. ein Zimmer suchen wollt, dann geht ihr dem Problem aus dem Weg, dass zu Beginn eures Studiums sehr viele ausländische Studenten auf Wohnungssuche sind. Ich empfehle daher vorher ruhig schon mal im Internet zu schauen, vielleicht habt ihr ja Glück. Wer sich vorher keine Wohnung sucht, sollte sich vor Ort in der Uni umschauen, dort hängen überall Zettel von Spaniern oder Austauschstudenten, die ein Zimmer in der WG anbieten. Außerdem nutzen auch viele Wohnungsanbieter die „Schwarzen Bretter“ der Universität um ihre Angebote zu verkünden. Um erst einmal unterzukommen empfehlen sich Jugendherbergen oder preiswerte Hotels, allerdings sollten die früh genug gebucht werden, da eine Menge Studenten vor Semesterbeginn auf der Suche nach einer Unterkunft sind. Ich kann folgende Internetseiten zur vorübergehenden oder auch längeren Wohnungssuche empfehlen: www.hostelworld.com / www.oasissevilla.com / www.trianabackpackers.com / www.alojamientos-sevilla.com / www.alquileres-sevilla.com. Über die Kosten eines WGZimmers kann ich nicht viel sagen, aber ich denke für 200 – 300 Euro ist auf jeden Fall was dabei. Wenn man für sich alleine oder nur mit einer Person eine möblierte Wohnung im Zentrum oder in Triana (empfehlenswertes Viertel zum Wohnen) mieten möchte, liegen die monatlichen Ausgaben schnell bei 400 Euro. Ich empfehle euch ein Konto bei der Deutschen Bank in Deutschland einzurichten. Mit der EC-Karte könnt ihr dann in Sevilla an den Deutsche Bank-Automaten kostenfrei Geld abheben. Falls ihr Anrecht auf Auslandsbafög hat, müsst ihr den Antrag beim Amt für Ausbildungsförderung in Heidelberg stellen. Hier ist die Adresse an die die Formulare gesendet werden müssen: Studentenwerk Heidelberg, Amt für Ausbildungsförderung, Marstallhof 1 – 5, 69117 Heidelberg sowie der Link für die Downloads der notwendigen Formulare: http://www.studentenwerk.uni-heidelberg.de/zv_portal/zv?sst=42&key=9A2133B6-57D5E54F-638C49FCC390E468&doc=zv_portal_01.html&zv_action=CH_PAGE&zv_mid=HISW0510251237 30569&zv_value=SWD_HD_Finanzen_BafoegSP_dld_Forms&_SingleOpenItem=HISW0510 25123730569&set=42 Dies solltet ihr ca. ein halbes Jahr vorher machen, die Bearbeitung dauert ziemlich lange. Das Amt benötigt ebenfalls Kopien der Mietverträge oder anderweitiger Unterkünfte, in diesem Fall empfiehlt es sich, die Wohnungssituation vorher zu klären, sonst wartet ihr lange auf euer Geld. Bafög und Erasmus schließen sich nicht aus, es wird nur empfohlen, dass man den Studenten, die kein Bafög erhalten, den Vortritt zu lassen, da das Geld des Erasmus-Programms ihre einzige Unterstützung ist. Nun zum Bewerbungsverfahren über Erasmus: Das Auswahlverfahren läuft über die Erasmus-Beauftragten der jeweiligen Fachbereiche. Sie sind es auch, die Auskunft über die Anerkennung der im Ausland erzielten Studienleistungen und über spezielle fachliche und sprachliche Voraussetzungen geben können. Die Bewerbung findet über die Datenbank SOP mobility online statt. Ihr könnt euch nur für die Partnerhochschulen, mit denen ein bilaterales Erasmus-Abkommen abgeschlossen wurde bewerben, d.h. ihr solltet euch im International Office oder im Fachbereich erkundigen, ob ein gültiger Erasmus-Vertrag zwischen eurem Fachbereich und eurer Wunsch-Universität besteht. Soweit ich weiß, gibt es für Sevilla z.Zt. 2 Plätze über Geographie. Bei der Bewerbung werden maximal drei Wunschhochschulen angegeben. Für die Bewerbung benötigt ihr folgende Unterlagen: - Bewerbungsformular (vollständig ausgefüllt und unterschrieben – gibt es online) - Lebenslauf (tabellarisch auf deutsch, mit Foto) - „Letter of Motivation“ (Bewerbungsschreiben, in dem Ihr darstellen müsst, weshalb ihr euch an eurer Wunsch-Universität bewerbt. Muss auf Spanisch geschrieben werden) - Aufstellung aller bisherigen Scheine („transcript of records“) = nur Aufstellung der besuchten Veranstaltungen, Unterschriften von Dozenten oder eine Beglaubigung sind nicht notwendig. Nachweise der Sprachkenntnisse müssen Hispanistik Studenten nicht einreichen. Nach dem Abschicken des Bewerbungsformulars bekommt ihr eine E-Mail mit der ihr aufgefordert werdet, euch zu registrieren. Je nach Fachbereich, über den ihr ins Ausland geht, müsst ihr die Bewerbung dort auch in Papierform einreichen. Das International Office benötigt keine Bewerbungen in Papierform. Wenn ihr euch für eine Uni entschieden habt, müsst ihr noch die LLP/ERASMUS Annahmeerklärung abgeben. Diese Erklärung ist bis spätestens 15.7. des Jahres (bei Antritt zum Wintersemester) bzw. 30.11. des Jahres (bei Antritt zum Sommersemester) beim International Office der Uni Bremen abzugeben und bleibt bei der Bremer Uni. Weiterhin müsst ihr die Kurse raussuchen, die ihr potentiell in der Uni belegen wollt. Hierfür könnt ihr auf der Internetseite der Uni www.us.es schon mal ins Vorlesungsverzeichnis schauen. Meistens ist das aktuelle aber noch nicht online und ihr müsst euch diese vor Ort in der Uni bei den jeweiligen Fachbereichen besorgen. Unter Angaben von den Gründen ändert ihr dann euer Transcript of Records und schickt es zu eurem Erasmus-Beauftragten. Ihr solltet auf jeden Fall eure Immatrikulationsbescheinigungen (+ Kopien), mehrere Kopien eures Personalausweises und mindestens 8 Passfotos mitnehmen. Die Passfotos benötigt ihr sowohl für die Einschreibung an der Universidad de Sevilla sowie für jeden Kurs, den ihr belegt. Je nach Fachbereich gibt es unterschiedliche Copyshops in der Uni. In diesen Copyshops gibt es so genannte „Fichas“ für die Fachbereiche. Diese müssen ausgefüllt werden (Name, Herkunft etc.), mit einem Passfoto versehen werden und beim jeweiligen Professor abgegeben werden. Das Hauptgebäude der Universität liegt sehr zentral in der „Calle San Fernando“. Sie befindet sich in der alten Tabakfabrik Sevillas und ist mit fast allen Bussen und mit der Bahn sehr gut zu erreichen, die Haltestelle heißt bei allen Bussen „Prado de San Sebastián“ und liegt direkt neben der Uni. Die Bahn hält vor dem Luxushotel „Alfonso XIII“, was sich genau neben der Universität befindet, die Haltestelle heißt „Puerta de Jerez“. Für die Busse und die Straßenbahn müsst ihr in einem der zahlreichen „Tabacco“-Läden ein rotes oder grünes Tussam Ticket kaufen. Tussam ist die Gesellschaft für die Öffentlichen Verkehrsmittel, so wie in Bremen die BSAG. Das rote Ticket kostet 6 Euro und beinhaltet 10 Fahrten, mit diesem Ticket dürft ihr umsteigen ohne ein weiteres Mal bezahlen zu müssen. Das grüne Ticket kostet 5 Euro und beinhaltet ebenfalls 10 Fahrten, mit diesem Ticket ist aber nur eine Fahrt möglich, d.h. wenn ihr umsteigt zahlt ihr ein weiteres Mal. In der Straßenbahn (es ist egal wo ihr einsteigt) und im Bus (ihr müsst immer vorne beim Fahrer einsteigen) gibt es einen kleinen Automaten, in den müsst ihr euer Ticket reinstecken und es wird automatisch eine Fahrt abgezogen. Auch wenn ihr mit dem roten Ticket umsteigt müsst ihr es in den Automaten stecken, es wird keine Fahrt abgezogen, sondern als Umsteigen auf der Karte verbucht. In Sevilla wird vor dem Einsteigen in einen Bus eine Schlange gebildet, d.h. wer zuerst an der Bushaltestelle war, darf auch zuerst einsteigen. Es 2 gilt als unfreundlich, sich dort vorzudrängeln, auch wenn es ungewohnt ist, sich an einer Haltestelle in eine Schlange zu stellen, wie es bei uns im Supermarkt an der Kasse o.ä. üblich ist. Die erste wichtige Adresse nach Ankunft ist das „Oficina de Relaciones Internacionales“, was sich in der Hauptuniversität befindet (Haupteingang reingehen, durch den ersten Vorraum durchgehen und hinter dem nächsten Tor sofort links). Dort müsst ihr euch immatrikulieren und auf einem Formblatt werden euer Ankunftsdatum sowie euer geplantes Abreisedatum eingetragen. Klärt vorher mit eurer Heimatuniversität ob ihr einen gewissen Zeitraum ins Ausland müsst. Laut Studienordnung in Bremen ist ein halbes Jahr Auslandssemester Pflicht, allerdings wird das Auslandssemester auch bei einem kürzeren Aufenthalt anerkannt. Das Trimester in Sevilla dauert nämlich nicht länger als ca. 5 Monate. Außerdem bekommt ihr von den wirklich hilfsbereiten Mitarbeitern des „Oficina de Relaciones Internacionales“ die ersten wichtigen Termine, Informationen und Antworten auf eure Fragen. Es wird ein Sprachkurs für alle Erasmus-Studenten angeboten und je nach Nachname nennt man euch den Termin zum Einstufungstest. Die Sprachschule liegt allerdings etwas außerhalb in der „Calle de Reina Mercedes“, die mit den Bussen Nr. 06 und 34 zu erreichen ist. Wer gerne Fahrrad fährt, kann sich auch erkundigen, wie man die öffentlichen Fahrräder, die an vielen wichtigen Stellen der Stadt zur Verfügung stehen, mieten kann. Am Besten fragt ihr im „Oficina de Relaciones Internacionales“ oder in einer Touristeninformation (in der Nähe der Uni gibt es eine Touristeninformation in der „Avenida de la Constitución“). Je nach Studiengang kann es natürlich sein, dass eure Vorlesungen nicht an der Hauptuniversität stattfinden. Ihr müsstet euch darüber ebenfalls im „Oficina de Relaciones Internacionales“ erkundigen und euch aus dem Stadtplan die Lage der anderen Universitätsabteilungen raussuchen. An der Universität gibt es zu den verschiedenen Studiengängen auch verschiedene Bibliotheken, die von den Studenten genutzt werden können. Ebenso könnt ihr euch einen Internetzugang geben lassen. Hier helfen euch die Mitarbeiter des zuständigen Sekretariats (je nach dem, was ihr studiert) weiter. Vor Beginn des Studiums wurde eine Informationsveranstaltung für die Erasmusstudenten angeboten. Allerdings sind die Informationen eher allgemeiner Art und helfen nicht bei den individuellen Fragen, Problemen o.ä. Man kann dort aber die ersten Kontakte knüpfen und sich gegebenenfalls auf die Suche nach möglichen Mitbewohnern und/oder Wohnungsmöglichkeiten machen. Falls euch der Sprachkurs der Universität nicht gefällt (Vorteile: 4,5 Kreditpunkte und kostenfrei/Nachteil: ca. 50 Kursteilnehmer, langsam, man wird eher in ein niedriges Niveau eingestuft), kann ich das „Giralda Center“ in der Calle „Mateos Gago 17“ empfehlen. Die Sprachkurse sind nicht ganz preiswert, aber die Kurse sind sehr gut. Außerdem gibt es ein großes Angebot an kulturellen Veranstaltungen, gemeinsamen DVD/Video-Abenden und kostenfreies Internet. Hier hat man die Möglichkeit viele Leute kennen zu lernen, viel spanisch zu sprechen und seine Freizeit zu gestalten. Wo man so hingeht und wo die Erasmus-Partys etc. stattfinden, wird über Studivz, Flyers oder über Mundpropaganda weitergegeben. Ich kann auf jeden Fall die älteste Tapasbar Sevillas empfehlen, das „Rinconcillo“ in der Calle Girona sowie die Bar Carbonería, in der viel Live-Musik gespielt wird (Flamenco, Jazz, Blues). Wer sich nebenher ein wenig Geld verdienen möchte oder muss, hat die Möglichkeit in den verschiedenen Cafés, Touristenläden, Hotels oder Hostels mal nachzufragen. Dort gab es jedenfalls den ein oder anderen ausländischen Mitarbeiter. Um gezielter zu suchen, würde ich in der Touristeninformation, im „Oficina de Relaciones Internacionales“ oder im „GiraldaCenter“ fragen. Dort sind immer nette Leute, die einem damit weiterhelfen. Zum Abschluss möchte ich einfach noch kurz sagen, dass Sevilla eine unheimlich schöne, interessante und aufregende Stadt ist. Neben den typischen Andalusiern, ist es eine beliebte Stadt für Touristen und für ausländische Studenten, d.h. es gibt viele unterschiedliche Menschen und immer etwas Tolles zu erleben. Das kulturelle Angebot, die Architektur der Gebäude und die Landschaft Andalusiens sind beeindruckend und neben den persönlichen 3 Erfahrungen, kann man noch eine Menge anderer Dinge erfahren, (kennen-)lernen und erleben. Ich wünsch euch ganz viel Spaß und eine wunderbare Zeit. 4
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