Evaluationen Auslandstudierende Soziale Arbeit File

EVALUATION: AUSLANDSAUFENTHALT
Name Studentin/Student: Tobias Kindler
Studienrichtung:
Sozialpädagogik x
Sozialarbeit ☐
Auslandaufenthalt:
Praktikum: PM I ☐
PM II x
Studium
☐
Studium + Praktikum x
Praktikumsform
SA x
SP ☐
Mischform ☐
Semester (z.B HS13, FS 14, etc.): FS14
PRAKTIKUM
Name der Organisation: Jugendamt Treptow-Köpenick von Berlin
Land: Deutschland
Bereich: Jugend und Familie
Evtl. benötigte Vorkenntnisse: _____________________
1. Kurzbeschreibung der Tätigkeiten :
 Teilnahme an Fallteamsitzungen, Helfer- und Hilfekonferenzen,
Gerichtsterminen sowie am Fachspezifischen Fallteam
 Teilnahme an Fachgesprächen, kollegialen Beratungen und Fallberatungen
 Begleitung der Praxisanleiter bei Hausbesuchen
 Annahmen und Bearbeitung oder Weiterleitung telefonischer Anfragen
 Durchführung aller anfallenden Verwaltungsaufgaben:
Krisendiensten,
 Erstellung von Kostenübernahmen
 Verfassen von Stellungnahmen und Empfehlungsschreiben
 Zuarbeiten für andere Ämter und gerichtliche Verfahren




Protokollführung
Anfertigung von Vermerken
Erarbeitung von Hilfeplänen
Überprüfung von Hilfebedarfen sowie ggf. Vermittlung in Hilfemaßnahmen (ambulant,
teil- bzw. vollstationär)
2. Was haben Sie gelernt (fachlich, methodisch, persönlich)?
Sicherheit im Auftreten, Gesprächsführungsmethoden, Eigenständigkeit, Übernahme von
Verantwortung, Organisation, anderes Sozialsystem, kritische Auseinandersetzung
3. Was hat Ihnen am Auslandsaufenthalt besonders gefallen?
Grossstadt Berlin, abwechslungsreiches und interessantes Arbeitsfeld, andere Schule
4. Was hat Ihnen gefehlt? (im Praktikum und im Allgemeinen)
1
5. Tipps für Studierende (bzgl. Sprachkompetenzen, Vorbereitung, Hinweise zum Land, etc.):
Frühzeitige Organisation ist Trumpf. Bei einem nächsten Aufenthalt würde ich eine Woche vor
Studiums- oder Praktikumsbeginn anreisen, um administrative (und in meinem Falle im
Studentenwohnheim hygienische) Aufgaben vor Ort ungestört erledigen zu können.
STUDIUM
Name der Hochschule: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin
Land: Deutschland
Evtl. benötigte Vorkenntnisse: ______________________________
1. Belegte Module:
Krisenintervention
Soziale Kompetenzen bei Erwachsenen
Kritische Soziale Arbeit
Familien- und individuumsbezogene Handlungskonzepte
2. Was haben Sie gelernt?
Praktische Anweisungen zur Krisenintervention. Dieses Wissen konnte ich direkt auch an meinem
Praktikumsplatz umsetzen.
Kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und staatlichen Rahmenbedingungen.
Ansatzweise Einführung in die Systemtheorie
3. Was hat Ihnen am Auslandsaufenthalt besonders gefallen?
Grossstadt Berlin, andere Schule, Austausch mit Studierenden
4. Was hat Ihnen gefehlt? (im Studium und im Allgemeinen)
5. Tipps für Studierende (bzgl. Sprachkompetenzen, Vorbereitung, Hinweise zum Land, etc.):
Siehe oben
Darf Ihre Evaluation auf Moodle publiziert werden?
Ja x
Nein ☐
Unterschrift:
2
EVALUATION: AUSLANDSAUFENTHALT
Name Studentin/Student: Diana Mitic
Studienrichtung:
Sozialpädagogik ☐
Sozialarbeit x
Auslandaufenthalt:
Praktikum: PM I ☐
PM II x
Studium
☐
Studium + Praktikum ☐
Praktikumsform
SA ☐
SP ☐ Mischform x
Semester (z.B HS13, FS 14, etc.): FS 13
PRAKTIKUM
Name der Organisation: Dom Drinka Pavlovic, Belgrad
Land: Serbien
Bereich: Kinder- und Jugendheim
1. Kurzbeschreibung der Tätigkeiten :
- Beobachten des Arbeitsalltags im Kinder- und Jugendheim
- Freizeitgestaltung der Bewohnerinnen und Bewohner (Hausaufgaben, Sportvereine, Begleitung zum
Arzt, Theaterbesuche, etc.)
- Kontakt zu Eltern, Gruppengespräche
- individuelle und Gruppenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen
- intensive Begleitung des jüngsten Bewohners (5 jährig): Vorbereitung auf Schule, Malen, Schreiben,
Rechnen, Sport, Körperhygiene, Vergangenheitsbewältigung (habe bei ihm sogar einen Fall von
sexuellem Missbrauch aufdecken können, aufgrund einer seiner Zeichnungen!)
- interdisziplinäre Arbeit zu anderen Professionen, bspw. Psychologen, Logopäden, Ärzte,
Krankenschwestern, Lehrer etc.
- Aufsicht während den Mahlzeiten
- Wochenendgestaltung
- persönliche Gespräche und Problembewältigung zu den älteren Bewohnerinnen und Bewohnern
2. Was haben Sie gelernt (fachlich, methodisch, persönlich)?
- vieles, das ich in der Schweiz so wohl nie gesehen hätte, bspw. der Mangel an Geld, dadurch fehlte
es wiederum an elementaren Dingen: zu wenig Arbeitskräfte, nicht genug Geld für Essen (da es dem
Heim an Geld mangelte, war es uns Mitarbeitern nicht erlaubt, mit den Kindern zu essen), nicht
genug Geld für Freizeitaktivitäten, zu wenig Geld für Kleidung, waren vor allem auf Spenden
angewiesen etc.
- weiterer Punkt, der sehr aufreibend war: Kindsentführung von zwei Kindern (Bruder und
Schwester), entführt auf der Strasse durch die Eltern, einige Tage später bettelnd auf der Strasse
gesichtet worden. Allen Behörden waren jedoch die Hände gebunden, so auch der Polizei, keine
Chance, dass die beiden ins Heim zurückkommen. Hier der Verweis auf die Roma-Kultur, welche in
diesem Fall einen entscheidenden Faktor spielte.
1
- damit verbunden: vieles über die Roma-Kultur kennengelernt, da viele Bewohnerinnen und
Bewohner im Heim dieser Population entsprangen (ca. 80 Prozent bei rund 50 Kindern und
Jugendlichen)
- vieles gelernt in Sachen Heimarbeit / stationärer Bereich, Beratungsgespräche
- habe mich persönlich sehr weiterentwickelt, halbes Jahr von zu Hause weg, selbständiger, freier in
Entscheidungen, verantwortungsbewusster
- habe einiges darüber gelernt, wie mit Kindern und Jugendlichen in Beratungsgesprächen
umzugehen, sowohl individuell als auch in Gruppen
- viele neue Dinge über meine eigene Kultur und Sprache kennengelernt
- Umgang in der Heimarbeit gesehen, der heute so in der Schweiz hoffentlich nicht mehr praktiziert
wird!! bspw. wurde ein Junge nach einem Ausraster unter die kalte Dusche gestellt, da die
verantwortliche Mitarbeiterin nicht mehr mit ihm weiter wusste.
- habe gemerkt, dass es den Fachkräften oft an Durchsetzungsvermögen fehlt, Strafen brachten
häufig nichts. Habe mich daraufhin gefragt, wie die Praxis hierzulande aussieht.
3. Was hat Ihnen am Auslandsaufenthalt besonders gefallen?
- die Tatsche, einfach mal weg zu sein, etwas nicht alltägliches, völlig Neues zu wagen
- eine sehr spannende Stadt kennen gelernt zu haben (Belgrad ist mein Geheimtipp für Euer nächstes
Reiseziel ;) )!!
- viele kulturelle Unterschiede gesehen, besonders in Sachen Armut, aber auch Umgang mit
rechtlichen Angelegenheiten, bspw. Zusammenarbeit mit Jugendanwaltschaft, Überweisung in
Psychiatrien. So kam es in diesen sechs Monaten zwei Mal vor, dass zwei unserer Bewohnerinnen
und Bewohner nach Ausrastern in die Psychiatrie gesteckt wurden, für rund zwei Wochen. Verweis
auf Überforderung der Fachkräfte, keine adäquaten Alternativen vorhanden, Unwissen etc.
- wiederum vieles auch über die Schweiz gelernt
- andere Ansätze der Sozialen Arbeit kennengelernt
- bin in meiner Muttersprache Serbisch nun gefestigter , besonders auch in der Schrift Kyrillisch
- in meinem Fall: „Back to the roots“, selbst Neues über mein Herkunftsland gelernt
- mit neuer Frische und Elan in die Schweiz zurückgekehrt
- sehe nun viele Dinge sowohl privat als auch im professionellen Bereich mit anderen Augen
- bin selbständiger geworden, flexibler, entscheidungsfreudiger
4. Was hat Ihnen gefehlt? (im Praktikum und im Allgemeinen)
- mich adäquat ausdrücken zu können, oft haben mir fachspezifische Wörter gefehlt
- teilweise eine Sturheit, Strenge, etc. welche ich aus der Schweiz gewohnt war
- adäquate Methoden in schwierigen Situationen (bspw. Einlieferungen in Kinder- und
Jugendpsychiatrie oder unter kalte Dusche stellen kann ich bis heute nicht nachvollziehen)
2
5. Tipps für Studierende (bzgl. Sprachkompetenzen, Vorbereitung, Hinweise zum Land, etc.):
- Sprache ist das A und O!!! Obwohl Serbisch meine Muttersprache ist, hatte ich zu Beginn meine
Mühe.
- Unbedingt vor dem Praktikum fachspezifische Begriffe abchecken, in meinem Fall: Was heisst bspw.
Vormund, elterliche Obhut, Pflegefamilie, etc.
- offen sein für neues, dazu gehört die Mentalität der Schweiz hinter sich zu alles, das eben nicht alles
so perfekt ist wie hier, nicht alles so stur und genau sitzen muss. Flexibler sein
- Sich über kulturelle Gegebenheiten informieren
- keine Angst, Vorbehalte haben
- selbstbewusst an die Sache rangehen
- Vorurteile ablegen
- Studierenden mit Migrationshintergrund kann ich nur empfehlen, in ihrem Herkunftsland das
Praktikum zu absolvieren, aus zwei Gründen:
- 1. Man hat einen immensen Vorteil, kennt Sprache, Kultur, Gegebenheiten schon einigermassen,
etc. Findet daher leichter persönlich und professionell in den Alltag.
- 2. Trotz Punkt 1 lernt man immer wieder Neues über sein Herkunftsland, sowohl sprachlich als auch
kulturell. Man profitiert also in jeder Hinsicht! Hat nicht schon zu Beginn Mühe, sich in etwas völlig
Neues hineinzufinden.
- Unbedingt Auslandpraktikum machen!!! Man kann nur profitieren, in jeder Hinsicht!!!! Ausser, dass
man danach sein ganzes Erspartes los ist ;)… Aber ansonsten das Beste was ich in meinem Leben
gemacht habe, das meine ich wirklich so!! Die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe!!! Es war
die Zeit meines Lebens!!! Bin der FHS St. Gallen unheimlich dankbar für diese Möglichkeit!!!
Darf Ihre Evaluation auf der Studierenden-Dokumentation publiziert werden?
Ja x
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