top Technik Alter Streuer, neue Waage Eine Waage am Düngerstreuer erleichtert die Einstellung und spart Geld. Aber deshalb gleich einen neuen Streuer kaufen? Andreas Pfrang rüstete einfach seinen alten Streuer mit Wiegezellen aus. Für genaue Messungen legte Andreas Pfrang immer wieder den Trichter auf. Ein Anriss markiert die genaue Position. In 50 Stunden zum Wiegestreuer U rsprünglich plante der Tüftler aus Franken, eine Waage zwischen Schlepper und Streuer zu hängen. Nachdem er aber zusammen mit seinem Landmaschinenhändler kein passendes Gerät finden konnte, entschied sich Pfrang für einen kompletten Umbau seines Rauch ZSB 900 Streuers. Die Wiegetechnik Wegen Vibrationen und Schlägen während der Fahrt verbaute der stammt von der Firma Bosche Tüftler vier Wiegestäbe mit einer Kapazität von jeweils zwei Tonnen. (www.bosche-wiegetechnik.de) Andreas Pfrang und kostet 850 E. Glück für Pfrang: Dieser zur Aufname der Wiege- gleicher Höhe. Der Tipp des Praktikers: Streuertyp eignet sich gut für den nach- stäbe, je eins für die rechte und linke Hier ist besonders genaues Arbeiten erträglichen Einbau einer Waage. Der Streuerseite. Die Flacheisen wurden am forderlich, damit die Bohrungen nachher Trichter ist rechts und links auf halber Streuer durch die beiden Vierkantrohre genau zu den Aussparungen im Rahmen Höhe über ein Winkeleisen mit dem Rah- des Rahmens geschoben. Nach dem ge- passen. Am besten alle Maße von einem men verschraubt. An dieser Stelle lässt nauen Ausrichten verschweißte Andreas Punkt aus vom Rahmen auf die Eisen sich der Streuer für den Einbau der Wie- Pfrang die Eisen mit dem Rahmen. Beide übertragen. Dann gibt es keine Summengetechnik gut trennen. Wiegestäbe einer Seite sitzen so exakt auf fehler. Die tragenden Flacheisen rechts und links am Trichter erhielten vier Ausklinkungen. Hier stehen später die Kugelgelenkköpfe der Wiegezellen nach oben, an denen der Trichter befestigt wird. Für die Aufnahme der Kugelköpfe verschweißte Pfrang über den Ausklinkungen selbstgebaute Haltetaschen. Mit einem 10 m-Bolzen gesichert, liegt der Trichter so auf den Wiegestäben auf. Der Abstand zwischen Rahmen und Winkeleisen beträgt dann etwa 3 bis 4 mm. Um diesen Abstand genau einzuhalten, montierte Pfrang die Wiegestäbe im Wiegetechnik im Rahmen Vor der Trennung markierte der Praktiker noch die spätere Position der vier Wiegestäbe an Trichter und Rahmen. Die Markierungen erlauben genaues Arbeiten an beiden Teilen, auch bei zerlegtem Streuer. Nach dem Anzeichnen schraubte Andreas Pfrang Trichter und Rahmen auseinander. Damit die Wiegetechnik in den Streuer passt, klinkte er die Vierkantrohre rechts und links des Rahmens an den angezeichneten Stellen aus. Die Oberkante der Wiegestäbe sollte später bündig mit der Rahmenoberkante abschließen. Um die Wiegestäbe in dem hohlen Rohr zu befestigen, hat sich der Tüftler etwas Besonderes einfallen lassen: Er fertigte zwei Flacheisen (40x15 mm) mit Bohrungen 84 top agrar 11/2008 Die Haltetaschen sind mit einer Reibahle genau auf 10 mm gebohrt worden, damit der Trichter spielfrei aufliegt. Nach der Demontage des Trichters wurden die Haltebolzen entfernt und der Rahmen ausgeschnitten. Fotos: Pfrang Flacheisen tragen später die Wiegetechnik. Alle nötigen Bohrungen erfolgen vor dem Verschweißen.Unbedingt die Kabelführung im Rahmen beachten! Das Eisen muss präzise in den Rahmen eingeschoben werden. Alle Maße hat Andreas Pfrang deshalb von einem Punkt aus genommen. Das Gewicht hat der Fahrer auf dem Display immer im Blick, einstellen muss er die Düngermenge aber selber. Rahmen und legte genau nach den Markierungen den Trichter auf. Unterlegscheiben sorgten für den passenden 3-mm-Abstand. Jetzt richtete der Tüftler die Haltetaschen genau aus und heftete sie an. Nachdem alles wieder zerlegt war, wurden die Taschen endgültig verschweißt. Einige Feinheiten waren dann noch zu bedenken: Die Wiegezellen schließen zwar bündig mit der Oberkante des Rahmens ab, nicht aber die Schrauben, mit denen die Zellen befestigt sind. Damit der Trichter später nicht auf den Befestigungsschrauben aufliegt, bohrte Pfrang genau über den Schrauben Löcher in das Winkeleisen. Die Schraubenköpfe stehen durch die Löcher und beeinflussen die Wägung nicht. Um die Verkabelung zu schützen, verlegte Andreas Pfrang alle Leitungen im Rahmen des Streuers. Die Kabeleingänge bei den Wiegezellen versiegelte er mit Silikon. Den vormontierten Anschlusskasten für die Wiegestäbe verbaute der Praktiker geschützt hinter dem Querholm des Rahmens. Von hier aus führt dann nur noch ein Kabel zum großen Display in der Schlepperkabine. Bei einem ersten Tests überzeugte sich Andreas Pfrang bereits von der Genauigkeit seines Wiegestreuers: Sein eigenes Gewicht zeigt die Waage auf das Kilo genau an. Insgesamt investierte der Praktiker ca. 50 Arbeitsstunden in den Umbau seines Streuers. Frank Berning top agrar 11/2008 85
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