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IV
Leben in Kirche und Gemeinde • 7
Gottesdienst zum Helfen
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Ein Knopf für jede gute Tat – ein Kindergottesdienst
zum Sehen und Helfen
Klassen 2 bis 4
Nach einer Idee von Julia Schleithoff, Frankfurt
I
n diesem Gottesdienst, bei dem es um Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und ums Helfen geht,
lernen die Kinder, ihre Augen zu öffnen und zu
erkennen, wann andere ihre Hilfe brauchen. Mit
einer Geschichte, einer Legeübung und einem
Rollenspiel werden sie dafür sensibilisiert. Zum
Abschluss erhalten sie einen Knopforden für ihre
guten Taten.
U
A
H
C
Aufmerksam durchs Leben gehen
S
R
Das Wichtigste auf einen Blick
Lernbereich
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V
Leben in Kirche und Gemeinde; Gott, ich und
die anderen
Themen
– nach Gott und den Menschen fragen
– Nächstenliebe
Lerngruppe: Klassen 2 bis 4
Dauer: ca. 90 Minuten
Voraussetzungen
Zur Durchführung des Gottesdienstes wäre es
sinnvoll, wenn ein gesonderter Raum oder die
Schulaula zur Verfügung stünden.
– Gottesdienst
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Religion erleben, Ausgabe 62
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Gottesdienst zum Helfen
Leben in Kirche und Gemeinde • 7
IV
Basteln von Knopforden
Die Kinder dürfen nun für sich selbst oder für eine andere Person einen Knopforden basteln. Fragen
Sie sie, ob sie jemanden mit dem Orden auszeichnen möchten:
Kennt ihr eine Person, die jemand anderem schon einmal eine Freude bereitet hat oder die vielleicht sogar regelmäßig etwas Gutes tut (z. B. eure Mutter oder euer Vater, ein Freund oder eine
nette Nachbarin)?
Lassen Sie die Kinder von ihren Erfahrungen berichten. Fertigen Sie dann mit ihnen die Knopforden
anhand der Bastelanleitung (M 3) an.
Tipp: Bitten Sie Kollegen und evtl. Eltern der Kinder um Mithilfe.
Die Kinder dürfen sich den Orden anstecken oder ihn mit nach Hause nehmen und dort dem genannten Helfer überreichen.
U
A
Gespräch
Wir haben heute gesehen, dass es Menschen um uns herum gibt, die manchmal unsere Hilfe
brauchen – auch wenn sie es nicht immer laut sagen. Wir müssen also die Augen offen halten
und erkennen, wann jemand unsere Hilfe benötigt. Gott sieht unsere guten Taten auf jeden Fall
und freut sich darüber!
Lied
H
C
S
R
Singen Sie mit den Kindern zum Abschluss ein passendes Lied (siehe M 4 oder M 5).
Materialübersicht
O
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M1
Philipp und der Knopforden (Text)
M2
Kann ich behilflich sein? (Text)
M3
Ein Knopforden (Anleitung)
M4
Wo ein Mensch Vertrauen gibt (Lied)
M5
Ich habe Freude zu verschenken (Lied)
Zusätzlich benötigtes Material
–
für die Legeübung: möglichst viele verschiedene Knöpfe, evtl. CD-Player und CD mit ruhiger Musik
–
zum Basteln der Knopforden: buntes Papier oder Gold- und Silberfolie, Klebstoff, eine Sicherheitsnadel und einen Knopf pro Orden
Religion erleben, Ausgabe 62
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IV
Leben in Kirche und Gemeinde • 7
Gottesdienst zum Helfen
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Philipp und der Knopforden
M1
Missmutig seufzte Philipp, als er auf der Heimfahrt von der Schule aus dem Fenster
der Bahn sah. Unaufhaltsam rückten die Häuser seiner Stadt immer näher und bald
würde er aussteigen müssen. Normalerweise freute er sich darüber, nach einem langen Schultag endlich nach Hause zu kommen – normalerweise, aber nicht heute.
Heute stieg er langsam aus der Bahn aus, denn in seinem Schulranzen lag ein Brief
vom Klassenlehrer an seine Eltern. Was auch immer da drinstand, es konnte nichts
Gutes bedeuten. Vermutlich hatte es etwas damit zu tun, dass er seinem verhassten
Spitznamen „Zappelphilipp“ heute wieder alle Ehre gemacht hatte.
U
A
Philipp stieg mies gelaunt die Treppen vom Bahnsteig nach oben.
Alles erschien ihm auf einmal blöd: blöde Schule, blöder Lehrer, blöde
Menschen … Doch eine Stimme hinter ihm ließ ihn innehalten: „Ach,
junge Frau, das ist aber freundlich von Ihnen, vielen Dank!“ Verwundert
schaute Philipp sich um und sah, wie eine junge Frau einem alten Mann
half, seinen schweren Koffer zu tragen. Offensichtlich war niemandem
sonst aufgefallen, dass der Mann Hilfe brauchte.
H
C
Verwundert sah sich Philipp auf dem Bahnsteig um. Merkwürdig – sollte es für solche
Fälle nicht einen Aufzug geben? Wie hätte der alte Mann denn ohne die Hilfe der
Frau mit seinem Gepäck die Treppe besteigen sollen? Und wie unachtsam von den
Umstehenden, nicht zu erkennen, dass der alte Mann Hilfe brauchte. Hm, aber er war
ja genauso unachtsam.
S
R
Als Philipp weiterging, erkannte er plötzlich warum: Weil er immer nur auf seine Füße
geschaut und nicht auf die Menschen um ihn herum geachtet hatte. Bewusst schaute
er sich die Leute im Bahnhofsgebäude nun genauer an. Die meisten hatten Kopfhörer
in den Ohren, starrten auf ihre Smartphones oder telefonierten. Keiner schaute den
anderen an. Und so bemerkte auch niemand, dass eine Frau ganz unsicher vor dem
Fahrkartenautomaten stand und wohl nicht wusste, wie sie ein Ticket lösen sollte.
Immer wieder blickte sie um sich. Sie schien jemanden zu suchen, der ihr helfen
konnte.
O
V
Philipp dachte an die Szene mit dem alten Mann, die er gerade beobachtet hatte,
und ging zu der Frau. Nach ein paar Worten mit ihr wusste er, was das Problem war:
Die Frau verstand nicht so gut Deutsch und wusste deshalb nicht, wie der Automat
funktionierte. Also tippte Philipp die richtigen Felder auf dem Bildschirm an und half
ihr, ein Ticket zu lösen. Der dankbare Blick und das freundliche Lächeln der Frau
ließen Philipp sogar kurz den Brief in seiner Tasche vergessen. Er fühlte sich selbst
so gut, dass er es kaum in Worte fassen konnte. Und alles nur, weil er einmal nicht
auf seine Füße geschaut oder sich unter seinen Kopfhörern verkrochen, sondern auf
seine Umgebung geachtet hatte.
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Religion erleben, Ausgabe 62
IV
Leben in Kirche und Gemeinde • 7
Gottesdienst zum Helfen
7 von 10
Kann ich behilflich sein?
M2
Du bist auf dem Weg zur Schule und hast es eilig, weil du spät dran bist. Plötzlich
merkst du, dass du deinen Hausschlüssel irgendwo auf dem Weg verloren hast.
Du hast für deine Oma im Supermarkt eingekauft. Die Einkaufstaschen, die du rechts
und links trägst, sind randvoll und schwer. Auf einmal macht es „Ratsch!“ und Äpfel
und Kartoffeln kullern auf die Straße …
U
A
Du willst am Nachmittag eine Freundin besuchen, aber auf dem Weg zu ihr wird dir
plötzlich ganz schlecht und schwindelig.
H
C
S
R
Du bist auf einem Straßenfest deines Ortes. Es sind viele Menschen da und es
herrscht ein großes Gedränge. Du möchtest dir an einem Stand etwas zu trinken
holen, kommst aber nicht an den Verkäufer hinter dem Tresen heran.
O
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Du bist eigentlich ein guter Skateboard-Fahrer und kennst eine Menge Tricks. Heute
warst du aber unkonzentriert und bist auf dem Weg zum Park gestürzt. Du hast dir
das Knie aufgeschlagen und kannst nicht aufstehen.
Die Schule ist aus und es regnet in Strömen. Du hast aber keinen Schirm dabei.
Wenn du dich jetzt auf den Weg machst, wirst du klatschnass werden.
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Religion erleben, Ausgabe 62
8 von 10
Gottesdienst zum Helfen
M3
Leben in Kirche und Gemeinde • 7
IV
Ein Knopforden – Bastelanleitung
Benötigtes Material:
– bunte Papierstreifen (ca. 4 cm x 8 cm) oder Gold- und Silberfolie
– Klebstoff
– einen Knopf und eine Sicherheitsnadel pro Orden
Und so geht’s:
– Die unteren zwei Ecken nach hinten umknicken und festkleben.
U
A
– Auf der Vorderseite ganz unten einen Knopf aufkleben.
– Mit einer Sicherheitsnadel kann der Orden dann angesteckt werden.
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Religion erleben, Ausgabe 62
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Gottesdienst zum Helfen
M5
Leben in Kirche und Gemeinde • 7
IV
Ich habe Freude zu verschenken
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2. Ich habe Liebe zu verschenken, jede Stunde, jeden Tag.
Ich habe Liebe zu verschenken, jede Stunde, jeden Tag.
Liebe, die ich jedem geben kann.
Liebe, die die Welt verändern kann.
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3. Ich habe Frieden zu verschenken, jede Stunde, jeden Tag.
Ich habe Frieden zu verschenken, jede Stunde, jeden Tag.
Frieden, den ich jedem geben kann.
Frieden, der die Welt verändern kann.
Religion erleben, Ausgabe 62
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