Spitzwegerich

Spitzwegerich (Plantago lancelota)
Beschreibung
Der Wegerich ist ein zäher Bursche. Auf Wegen und an Wegrändern, auf Wiesen und
Ödland, überall ist er häufig. Der Wegerich wächst genau da, wo er gebraucht wird.
Wegerich war einst eine der heiligsten Pflanzen. Bereits im klassischen Altertum
wurden die Blätter des Wegerich von römischen und griechischen Ärzten gelobt.
In ganz früher Zeit wurde der Wegerichwurzel magische Bedeutung beigemessen.
Damit sie wirksam war, mussten Zaubersprüche gesagt werden. Um Fieber zu vertreiben wurden eine ungerade Anzahl der Wurzeln um den Hals eines Kranken gehängt. Auch bei Kopfschmerzen wurde eine Wurzel an einem roten Faden um den
Kopf gehängt. Noch heute können wir heilkräftige Amulette damit machen.
Verwendung
Der Spitzwegerich wird häufig in der Kräuterkunde eingesetzt.
Äusserlich: Spitzwegerichblatt (gequetscht) gegen Insektenstiche, Brennnesselbrennen und als Wundsalbe (Wunde desinfizieren, schädliche Keime abtöten, Entzündung hemmen, Wundheilung beschleunigen).
Innerlich: als Tee und Sirup bei Husten und Bronchitis.
In der Küche: in Suppen und Saucen.
Sonstiges
Der Wegerich ist den Auswanderern nach Amerika gefolgt. Die Samen hafteten an
den Wagenrädern. Die indianische Bevölkerung gab dem Wegerich einen neuen Namen: „Fussstapfen des weissen Mannes“.
Wer beim Wandern müde Füsse kriegt, kann sich Breitwegerichblätter in die Schuhe
legen.
Aktivität
Balsam bei Schürfungen und verheilenden Wunden
Grundrezept
4 Teile (20 g) Spitzwegerich-Öl-Auszug (kaltgepresstes Oliven- od. Sonnenblumenöl)
4 Teile (20 g) Fett (Erdnuss- oder Kokosfett)
1 Teil (5 g) Bienenwachs
6-8 Tropfen ätherisches Öl: Lavendel, Kamille, Salbei, Rosmarin
Arbeitsschritte
Das Fett und den abgesiebten Pflanzen-Öl-Auszug im Wasserbad erwärmen.
Unter rühren das Wachs schmelzen lassen. Das Wachs darf nicht zu heiss werden. In
die bereitgestellten Töpfchen wenige Tropfen ätherisches Öl geben. Die flüssige Mischung vorsichtig in die Gefässe giessen. Nach dem Abkühlen wird die Flüssigkeit
zum streichbaren Balsam.
Indem die Mengen von Bienenwachs und Fett variiert werden, wird der Balsam weicher oder fester.