Für zwei besondere Menschen – meine Eltern! Für Helga und Jürgen Puhl Für ihre Unterstützung danke ich besonders Pia Puhl, Prof. Horst Schifler und meinen Lieben Herwig und Maja Laudwein. Text: Judith Laudwein, Überherrn-Berus Cover und Illustrationen: Bernd Kissel, Überherrn-Berus Fotos: Judith Laudwein, Überherrn-Berus und Florian Brunner, Saarbrücken Satz und Layout: Judith Laudwein, Überherrn-Berus texte belrain Inhaberin: Judith Laudwein Ittersdorfer Str. 14 66802 Überherrn Telefon: 00496836/724265 e-Mail: [email protected] www.textebelrain.de USt-IdNr.: DE301309383 Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de ISBN: 978-3-7375-8696-2 1. Aulage 2016 Band 1 Aufregung im Pantoffelland Ein seltsames Geräusch I m Pantoffelland begann der Morgen zu dämmern. Der Regenbogen, der im Pantoffelland immer sichtbar war, ing an in allen Farben zu schimmern. Er konnte sich noch nicht recht entscheiden, welche seiner Farben heute besonders stark leuchten sollte. Die kleine Schlummermütze träumte von der gelben Farbe des Regenbogens. Es war ihre Lieblingsfarbe, denn sie war warm und freundlich. Wie immer hatte sie es sich unter ihrer lindgrünen, samtweichen Schlummermütze gemütlich gemacht, die sie normalerweise auf dem Kopf trug. Zum Schlafen stülpte sie die Mütze über den ganzen Körper und kuschelte sich darunter ein. Ihre Beine streckte sie dann oft in der Luft nach oben und schlief tief und fest. Auch jetzt wollte sie so schnell nicht wach werden, wenn da nicht, tja, wenn da nicht.... Ihre Beine krachten ungemütlich auf den Boden und die kleine Schlummermütze rieb sich verwundert die Augen. Was war das? Wer wagte es, ihren Schlaf zu stören, die gelben Lieblingsträume zu verscheuchen und einen solchen Lärm zu machen? Die kleine Schlummermütze rollte erbost den Saum ihrer Schlummermütze ein Stück nach oben, schaute vorsichtig durch den Lichtspalt und kniff die Augen zusammen. Nichts! Außer dem leuchtenden Regenbogen, der das Pantoffelland überspannte, sah sie nichts! Nun gut, tatsächlich strahlte die gelbe Farbe heute besonders schön; bei diesem Krach jedoch konnte man den Anblick unmöglich genießen. Entschlossen rollte sie ihre Schlummermütze ganz zusammen, setzte sie sich schief auf den Kopf, vergaß sich zu waschen und zu kämmen und sprang aus ihrem Pantoffelhaus heraus. Nein, so sollte ein schöner Tag wirklich nicht anfangen. Ruhe!!! Die kleine Schlummermütze wollte doch nur ihre Ruhe! In heller Aufregung lief sie zu ihrem Freund, dem Maulwurf. Dies war ein wirklich ungewöhnlicher Anblick. Noch selten hatte man die kleine Schlummermütze laufen sehen und dies am frühen Morgen. Die Schnürsenkel und Schleifen der Pantoffelhäuser klatschten vor Begeisterung aneinander, kamen in Bewegung und zogen so ungewollt die Rollläden hoch. Ehe man sich versah, war das ganze Pantoffelland geweckt. Die Bewohner rieben sich verdutzt den Schlafsand aus den Augen und lauschten erstaunt einem seltsamen Geräusch, das einfach nicht aufhören wollte: Tick Tack, Tick Tack! F ast alle waren wach. Nur der Maulwurf lag nach wie vor wohlig schlafend an seinem unterirdischen Schlafplatz. Er träumte von modrig riechender Erde, die er mit seinen großen Händen leicht umgraben konnte. Die kleine Schlummermütze stürmte ohne anzuklopfen in sein Pantoffelhaus, riss die Kellerluke auf, kletterte die Leiter hinunter und rief so laut sie konnte: „Aufstehen Faulpelz! Komm schnell! Oben tickt etwas und gibt keine Ruhe! Wo bleibst du?“ Sie sah die Brille des Maulwurfs auf dem Boden liegen, putzte sie mit ihrer Schlummermütze und wettete mit sich selbst, aus welchem der vielen Gänge ihr Freund denn heute auftauchen würde. Der Maulwurf sah ein, dass es keinen Wert hatte, sich weiterhin schlafend zu stellen. Was hatte er überhaupt mit einem tickenden Geräusch zu tun? Er streckte sich, gähnte ausgiebig, dehnte seine Schaufelhände und schlurfte den dunklen, nassen Gang entlang. „Endlich!“, stöhnte die kleine Schlummermütze und setzte ihm die Brille auf die Nase. „Sie war wieder völlig verdreckt. Du solltest besser auf sie aufpassen!“, schimpfte sie. „Ähäm, ich wollte nur noch ein wenig schlafen“, murmelte der Maulwurf, „das musst du doch am besten verstehen!“ „Übrigens, du bist genau aus dem Gang herausgekommen, auf den ich gewettet habe“, freute sich die kleine Schlummermütze und ritzte einen Strich in ein großes Süße-Träume-Baum-Blatt ein. Jetzt fehlen nur noch zwei Striche, dann musst du mir einen Wunsch erfüllen.“ „Schon gut“, gähnte der Maulwurf, obwohl er sich nicht sicher war, ob es bei den Wetten der kleinen Schlummermütze auch mit rechten Dingen zuging. „Schlummermützenehrenwort! Ich schummele nicht!“, versicherte die kleine Schlummermütze und wirbelte ihre Mütze durch die Luft. Die kleine Schlummermütze drückte den Maulwurf von unten die Leiter hinauf, hielt ihm die Pantoffelhaustür auf und schon standen sie im Freien. Der Maulwurf kniff die Augen zu und stöhnte: „Oh nein. Das Licht ist viel zu grell! Der Regenbogen leuchtet auch noch in Gelb. Er sollte endlich meine Lieblingsfarbe hinzufügen: Schwarz, ein schönes maulwurfmattes Schwarz!“ Er schnupperte mit seiner Maulwurfsnase: „Nichts! Man kann die saftige braune Erde noch nicht mal riechen hier oben!“ Er hielt inne. Tatsächlich! „Tick tack, tick tack“ dröhnte es in seinen empindlichen Ohren und auf einmal war er hellwach. A lle Bewohner des Pantoffellandes liefen aufgeregt hin und her. Einige suchten das Geräusch auf den Dächern ihrer Pantoffelhäuser, andere schauten unter ihren Betten nach. Der kleine Bommelzwerg grub ein Loch in die Erde und wühlte darin herum. Das Wuschelhörnchen sprang von Ast zu Ast und untersuchte die rauschenden Baumwipfel. „Ähäm!“, räusperte sich der Maulwurf laut. „Gebt Ruhe! Seid still! So werden wir nie herausinden, was es ist.“ Tatsächlich, der kleine Bommelzwerg hörte auf zu graben, das Wuschelhörnchen saß gespannt im Baum und die Pantoffellandbewohner blieben stehen und lauschten. „Tick tack, tick tack...“, tönte es weiter. Die kleine Schlummermütze schloss die Augen, spitzte die Ohren und folgte nur dem Geräusch. Dorthin, ja dorthin musste sie gehen. Die anderen Bewohner des Pantoffellandes kamen ihr hinterher. „Kannst du nicht aufpassen!“, motzte die Kuschelmaus, als die kleine Schlummermütze über deren Schwanz stolperte. Das Geräusch wurde immer lauter. Auch das Herz der kleinen Schlummermütze pochte immer lauter und schien vor Spannung fast zu platzen. „Vorsicht! Halt an!“, rief der Maulwurf, der dicht hinter ihr ging und die kleine Schlummermütze kam im letzten Moment zum Stehen. Langsam, ganz langsam machte sie die Augen auf! Herrje! Was war das? Ende der Leseprobe von: Die kleine Schlummermütze - Aufregung im Pantoffelland Judith Laudwein Hat Ihnen die Leseprobe gefallen? Das komplette Buch können Sie bestellen unter: http://epub.li/20grSMs
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