523. R - 21.11.2015 - Green Buddy Award

paperpress
Nr. 523 R
21. November 2015
40. Jahrgang
über herkömmlichen Verfahren, bei denen die Plakate mit Kunststofffolie überzogen werden, die Umweltbelastung erheblich reduziert.
Green Buddy Award
Zum fünften Male fand die Verleihung des Green
Buddy Award statt, und schon viermal war der EUREF-Campus Ort der festlichen Veranstaltung. In vier
Kategorien wurden Preise verliehen, „Umweltschonende Produktion“, „Energetische Gebäudesanierung“, „Abfallvermeidung“ und „Smart Cities Lösungen“. Themen, für die es keinen geeigneteren Platz
in Berlin gibt als den EUREF-Campus.
Den Preis überreichte der für Natur- und Umweltschutz in Tempelhof-Schöneberg zuständige Stadtrat
Oliver Schworck an den Geschäftsführer der Klingenberg GmbH, Bernd Neumaier (links).
In der Kategorie „Energetische Gebäudesanierung
bei denkmalgeschützten Bauwerken“ ging der Preis
an die „GeWoSüd“ Genossenschaftliches Wohnen
Berlin Süd eG für die denkmalgerechte und energieeffiziente Rekonstruktion der Gartenstadt Lindenhof.
Die 2002 begonnene Maßnahme fördert den Genossenschaftsgedanken, stärkt die Ökologie und verjüngt mit neuen familiengerechten Wohnungen die
Altersstruktur der etwa 2.500 Miete.
Reinhard Müller und Bezirksbürgermeisterin Angelika
Schöttler begrüßten die Gäste der Veranstaltung im
Audi Max. Schöttler bedankte sich bei Müller für dessen Unterstützung mit einem Buch über die Potsdamer Straße. Die Wirtschaftsförderung des Bezirks ist
Ausrichter der Veranstalter. Die grünen Trophäen
hatte wieder Dr. Klaus Herlitz von der Buddy Bär
Berlin GmbH gestiftet.
Mit dem begehrten Preis, mit dem diesmal auch eine
Prämie von 2.000 Euro versehen war, wurden vier
Unternehmen und ein Bürger aus dem Bezirk ausgezeichnet, für die Ökologie und Nachhaltigkeit ein
wichtiger Teil ihres Handelns sind und die sich durch
ihr herausragendes Engagement um eine nachhaltige Entwicklung verdient gemacht haben.
Laudator war Dr. Christian Melcher von der Stiftung
Denkmalschutz Berlin. Im Mittelpunkt seines Vortrages stand die Geschichte der Lindenhof Siedlung, die
in den 1920er Jahren entstand. Der Schöneberger
Stadtbaurat Martin Wagner hatte damals einfach
drauf los gebaut. Er hielt wenig von Flächennutzungsplänen und Baugenehmigungen. Auch ohne
den Verwaltungsaufwand ist eine großartige Siedlung
entstanden, die größtenteils im Zweiten Weltkrieg
zerstört, danach aber wieder aufgebaut und nun
energetisch saniert wurde. Auch dass ein Teil der
Siedlung gar nicht auf Schöneberger, sondern Tempelhofer Land lag, störte den Stadtbaurat wenig. So
eine flotte unkomplizierte Bauweise ist heute natürlich nicht mehr möglich. Heute versuchen die Bauund Denkmalschutzbehörden permanent ihre Exis-
Der Green Buddy Award wurde in diesem Jahr besonders unterstützt von Berlin Partner für Wirtschaft
und Technologie, der Investitionsbank Berlin, der
EUREF AG, der Stiftung Denkmalschutz Berlin, der
Berliner Stadtreinigung sowie der Buddy Bär Berlin
GmbH.
Der erste grüne Buddy Bär wechselte seinen Besitzer
in der Kategorie „Umweltschonende Produktion /
Produktionsnahe Dienstleistungen“ und ging an die
Klingenberg Berlin GmbH für ein neu entwickeltes
Inline-Kaschierverfahren - H3 P - für die Herstellung
von Großplakaten. Diese sind hohen Belastungen
ausgesetzt, da sie im Verbund in ein Megalight Board
eingehängt und wechselnd angezeigt werden
(40.000 Wechsel pro Tag). Durch H3 P wird gegen-
1
Impressum: paperpress – gegründet am 7.4.1976 – Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V.
Gründer und Herausgeber: Ed Koch (verantwortlich für den Inhalt)
Postanschrift: Paper Press – Postfach 42 40 03 – 12082 Berlin – Telefon (030) 705 40 14 – Fax. (030) 705 25 11 – E-Mail: [email protected]
Der Newsletter erscheint kostenlos: Bestellung über www.paperpress-newsletter.de – Textarchiv: www.paperpress.org
Die Printausgabe erscheint monatlich – Abonnement 20 Euro jährlich. Bestellung über [email protected]
Nachdruck honorarfrei mit Quellenangabe – ausgenommen sind Fotos und Abbildungen
paperpress
Nr. 523 R
21. November 2015
tenzberechtigung unter Beweis zu stellen. Das Ergebnis wird dadurch nicht besser. Die im Vortrag von
Dr. Melcher versteckten Anspielungen auf die immer
wieder behinderte Entwicklung des EUREF-Campus
durch das zuständige Stadtentwicklungsamt verstanden die Insider gut. Die anwesenden Vertreter des
Stadtentwicklungs(verhinderungs)amtes haben an
den Stellen nicht applaudiert. Merkwürdig.
40. Jahrgang
können im grünen Klassenzimmer NATUR hören,
fühlen, beobachten und verstehen. Und in Ferienkursen können sie JuniorRanger werden. Zuerst müssen
sie lernen und einen Ranger-Test machen und bei
der Wiesenmahd oder dem Aufstellen von Krötenzäunen helfen. So wie Björn Lindner für seine Arbeit
brennt, ist es nicht verwunderlich, dass er sowohl
junge als auch ältere Menschen mit seiner Begeisterung für die Natur ansteckt, ja man könnte fast sagen
infiziert‘, so Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler in ihrer Laudatio.
Zum Zeitpunkt der Preisverleihung war schon bekannt, dass es Natur- und Umweltschutz-Stadtrat
Oliver Schworck gelungen war, endlich die Naturschutzstation Marienfelde auf eine sichere finanzielle
Grundlage zu stellen, vorerst für die nächsten zehn
Jahre. Björn Lindner konnte aber schon an diesem
Abend Geld mit nach Hause nehmen. Neben seinem
Preisgeld von 2.000 Euro, das EUREF-Chef Reinhard Müller gespendet hatte, trat Bernd Neumaier
von der Klingenberg GmbH seine 2.000 Euro an
Lindner ab, unter dem Motto: „Wir Marienfelder müssen zusammenhalten.“ Übrigens war Reinhard Müller
bei einem Besuch der Naturschutzwacht so begeistert, dass er gleich ein paar Bienenvölker mitnahm
und sie auf einem Dach des EUREF-Campus ansiedelte. Nun gibt es auch EUREF-Honig.
Den Preis nahm GeWo-Süd-Vorstand Norbert Reinelt
entgegen.
Neu beim Green Buddy Award ist die Kategorie
„Herausragendes persönliches Engagement um ökologische Nachhaltigkeit“.
Da musste niemand lange überlegen, wem dieser
Preis zusteht. Auf NaturRanger Björn Lindner war
diese Auszeichnung sozusagen maßgeschneidert.
Lindner wurde von der Jury für seine ungewöhnlich
engagierte persönliche Leistung im Natur- und Umweltschutz gewürdigt. Er hat die Naturschutzstation
Marienfelde aufgebaut. Sein Ziel ist es, kleinen und
großen Menschen die Vielfältigkeit der Stadtnatur
nahe zu bringen.
In der Kategorie „Abfallvermeidung / Reduce, Reuse
und Recycle“ ging der Buddy Bär an die Second
Bäck GbR für den erfolgreichen Verkauf von Backwaren vom Vortag. Die Laudatio hielt BSR-Chefin Dr.
Tanja Wielgoß, die den Preis an die Erfinderin von
Second Bäck, Vesta Heyn, überreichte.
Der kleine Laden von Vesta Heyn im Prenzlauer Berg
ist nur wenig breiter als seine Eingangstür. 30 Quadratmeter ist er groß und bietet neben der Lagerfläche
gerade einmal Platz für den Verkaufstresen, ein paar
Tische und eine dicht beschriebene Sortimentstafel.
‚Wussten Sie eigentlich, dass eine Hand voll Muttererde mehr Mikroorganismen enthält, als es Menschen auf der Welt gibt. Die Mädchen und Jungen
2
Impressum: paperpress – gegründet am 7.4.1976 – Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V.
Gründer und Herausgeber: Ed Koch (verantwortlich für den Inhalt)
Postanschrift: Paper Press – Postfach 42 40 03 – 12082 Berlin – Telefon (030) 705 40 14 – Fax. (030) 705 25 11 – E-Mail: [email protected]
Der Newsletter erscheint kostenlos: Bestellung über www.paperpress-newsletter.de – Textarchiv: www.paperpress.org
Die Printausgabe erscheint monatlich – Abonnement 20 Euro jährlich. Bestellung über [email protected]
Nachdruck honorarfrei mit Quellenangabe – ausgenommen sind Fotos und Abbildungen
paperpress
Nr. 523 R
21. November 2015
Bio-Hefezopf und Früchtebrot werden heute darauf
beworben. Doch das Second Bäck ist keine normale
Bäckerei. In dem unauffälligen Geschäft werden
Backwaren vom Vortag verkauft, für die Hälfte des
ursprünglichen Preises. Das Kilo Vollkornbrot kostet
2,25 Euro, Bio-Brötchen gibt es ab 45 Cent. Jeden
Morgen holt Inhaberin Vesta Heyn von mehreren
Bäckereien die Ware ab, die diese nicht mehr verkaufen können oder wollen.
40. Jahrgang
oder eingebaut ins Elektrofahrzeug einfach zu jedem
Ladepunkt mit. So genügt vor Ort eine identifizierbare
und schaltbare Steckdose, die nahezu überall installiert werden kann. Die Stärke der Ubitricity Lösung ist
vor allem ihr Abrechnungsmodell. Mit mobiler Abrechnungstechnik integriert im Ladekabel oder im
Fahrzeug wird es möglich, dass Autofahrer ihren
Wunschstrom und ihren Tarif zum Ladepunkt mitbringen. Außerdem lassen sich Elektroautos an allen
Ladepunkten auf eine Rechnung laden.
Den Preis überreichten Dr. Stefan Franzke von Berlin
Partner und Matthias von Bismarck-Osten von der
Investitionsbank Berlin an Knut Hechtfischer.
„Ich will Essensmüll vermeiden", erklärt Vesta Heyn.
Das Brot von gestern zum Sonderpreis anzubieten,
das fand sie von Anfang an „eine schlüssige Idee“.
Firmensitz ihres kleinen Brotladens mit Nachhaltigkeitsgarantie ist die Raumerstraße in Berlin, Prenzlauer Berg. Als sie vor 13 Jahren mit dem Geschäft
anfing, erklärten Freunde sie für verrückt. „Nachhaltigkeit war damals noch nicht so ein gesellschaftliches Thema wie heute“, sagt die freundliche Frau mit
dem grauen Pagenkopf. An Personal war damals
nicht zu denken. Inzwischen kaufen so viele Kunden
bei ihr, dass sie acht Mitarbeiter beschäftigt. Schon
2011 hat Vesta Heyn einen Nachhaltigkeitspreis gewonnen und einen zweiten Laden eröffnet. Spezialisiert hat sich die Berlinerin auf Bio-Produkte. Neben
diversem Gebäck und Teilchen hat ‚Second Bäck‘
natürlich viele Sorten Brot im Angebot, allerdings
jeden Tag andere - je nachdem was die Bäcker übrig
hatten. Zu billig will die studierte Sozialpädagogin
das Brot nicht verschleudern. „Lebensmittel haben
ihren Wert, auch am zweiten Tag.“ Quelle: Ökotest
Am Ende der Veranstaltung gab es noch einen Abschied, nämlich von Gisela Gut (Mitte), die für den
Green Buddy Award in der Wirtschaftsförderung verantwortlich war und nun in den Ruhestand geht.
(Links Martina Marijnissen, Leiterin der Wirtschaftsförderung)
In der Kategorie „Smart Cities Lösungen“ ging der
Preis an die Ubitricity Gesellschaft für verteilte Energiesysteme mbH für den Einsatz mobiler intelligenter
Stromzähler, der die Kosten der Ladeinfrastruktur für
Elektrofahrzeuge erheblich reduziert. Autofahrer
bringen ihren mobilen Stromzähler im Ladekabel
Unbedingt erwähnt werden muss noch “Know No
Bounds“, die schwung- und stimmungsvoll den
Abend musikalisch umrahmten.
Zusammenstellung: Ed Koch – Fotos: BA TS
3
Impressum: paperpress – gegründet am 7.4.1976 – Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V.
Gründer und Herausgeber: Ed Koch (verantwortlich für den Inhalt)
Postanschrift: Paper Press – Postfach 42 40 03 – 12082 Berlin – Telefon (030) 705 40 14 – Fax. (030) 705 25 11 – E-Mail: [email protected]
Der Newsletter erscheint kostenlos: Bestellung über www.paperpress-newsletter.de – Textarchiv: www.paperpress.org
Die Printausgabe erscheint monatlich – Abonnement 20 Euro jährlich. Bestellung über [email protected]
Nachdruck honorarfrei mit Quellenangabe – ausgenommen sind Fotos und Abbildungen