OAMV-Estlandreise: Moore, Taiga, baltische Küsten Reisezeit: 16. – 23. Mai 2016 Ein Königreich der Artenvielfalt Die Pflanzen- und Tierwelt Estlands ist in ihrer Vielgestaltigkeit europaweit einzigartig. Riesige Regenmoore, taigaartige Wälder und traditionell extensiv genutzte Offenlandschaften liegen dicht nebeneinander. Stark mäandrierende Flüsse durchziehen das Land. An den unberührten Küsten erstrecken sich orchideenreiche Strandwiesen und Wacholderheiden. Vor der Küste liegt ein Archipel aus hunderten, vielfach unbewohnten Inseln. Die Reisezeit ist so gewählt, dass wir den ausklingenden Vogelzug (Seetaucher, Meeresenten, Gänse) entlang der baltischen Zugroute noch gut mitbekommen. Daneben stehen die im Jahresverlauf sehr unscheinbare Arten (Raufußhühner, Spechte und Eulen) ebenso auf dem Programm, wie Vögel mit östlichem Verbreitungsschwerpunkt (Karmingimpel, Sperbergrasmücke, Buschrohrsänger, Schreiadler und Zitronenstelze). Die botanisch Interessierten kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn viele Orchideen (Frauenschuh, Kleines Knabenkraut, Helmknabenkraut), Troll- oder Schlüsselblumen sind in verschwenderischer Blütenpracht anzutreffen. Einen Einblick bekommen wir auch in die baltische Geschichte, die über Jahrhunderte auch eine deutsche war. Wuchtige Ritterburgen, traditionelle Holzhäuser und Kirchen unterschiedlicher Religionen liegen auf unserem Weg. 1. Tag: 16. Mai: Ankunft in Tallinn – Estlands mittelalterliche Hauptstadt Wir fliegen morgens ab Berlin nach Tallinn - Estlands Hauptstadt. Noch am Flughafen treffen wir auf unsere estnisch- deutsche Reiseleitung. Anschließend geht es zunächst zu einer Führung durch die Altstadt Tallinns. Sie ist die intakteste mittelalterliche Stadt in Europa. Sie hat immer noch das ursprüngliche Straßensystem aus dem 13. Jahrhundert. Viele Häuser aus dem 15. Jahrhundert stehen in ihrer ursprünglichen Größe und Form da. Gleichfalls sind alle wichtigen und repräsentativen Regierungsgebäude sowie Kirchen unversehrt. Später fahren wir zur ersten Unterkunft nach Haapsalu in den Nordwesten Estlands. Wir woh- nen in einem Kieferwald unmittelbar an der Lagune. Gartenrotschwanz und Grauschnäpper fliegen umher, auch Erlenzeisige und Kernbeißer zeigen sich. Am Abend unternehmen wir eine Wanderung durch die Wälder und am Strand entlang. 2. Tag: 17. Mai: Birkhahn-Balz und Brachpieper im Regenmoor Sehr früh aufstehen heißt es an diesem Tag. Dafür erwartet uns mit der Birkhahn-Balz ein Naturschauspiel, das es so in Mitteleuropa nicht mehr gibt. Beeindruckend ist nicht nur das Spiel der noch anwesenden Hähne, sondern vor allem die einmalige Artenkombination aus Goldregenpfeifer, Schlagschwirl, Wiesenweihe, Uferschnepfe und Wachtelkönig. Fast jedes Jahr gelang uns in diesem fast menschenleeren Gebiet die Beobachtung von Auerwild. Hier ist auch der Kiefernkreuzschnabel heimisch. Anschließend fahren wir ins Naturschutzgebiet Növa, wo uns die Beobachtung von Dreizehenspecht und Raubwürger gelingen sollte. Auf dem Tanajärv brüten Singschwäne. Längere Zeit wollen wir uns auf den riesigen Waldbrandflächen und offenen Dünen aufhalten, um Brachpieper und Flussregenpfeifer zu suchen. Auf dem nährstoffarmen Regenmoor finden wir viele Vertreter der Heidekrautgewächse, wie Sumpfporst und Rosmarinheide oder Krähen-, Molteund Moosbeere. Auch der Gagelstrauch und verschiedene Sonnentauarten wachsen hier. 3. Tag: 18. Mai: Seetaucher am Kap und Ohrentaucher in der Lagune Das Kap Pöösaspea ist nicht nur ein idealer Ort für die Beobachtung von Seetauchern ( Stern- und Prachttaucher) und Meeresenten (Eis-, Samt- und Trauerenten), sondern auch für noch ziehende Greif- (Wespenbussard) und Kleinvögel (ThunbergSchafstelzen, Rotkehlpieper) auf ihrem Weg in die skandinavischen und nordrussischen Brutgebiete. Später sind wir auf der Halbinsel Noarotsi im Naturschutzgebiet Silma unterwegs, wo wir an flachen Seen und ehemaligen Meeresbuchten beobachten wollen. Hier brüten Rothalstaucher, Zwergmöwen Raub- und Trauerseeschwalben. In den riesigen Schilfwäldern sind Rohrdommel, Beutelmeise und verschiedene Rohrsängerarten zu hören und zu sehen. Baumfalken jagen nach Libellen. Ein Besuch auf Gut Lyckholm zeigt uns die untergegangene Welt der Deutschbalten. Im Gutspark beobachten wir Rotdrossel, den Nordischen Kleiber und den Wendehals. Am Nachmittag besichtigen wir Haapsalu, den ehemaligen Kurort russischer Zaren und des Komponisten Peter Tschaikowski. Die Stadt ist von lagunenartigen Meeresbuchten umgeben. Auf den vielen Inseln brüten Küstenseeschwalben, vergesellschaftet mit Haubentauchern und verschiedenen Möwenarten. Besonders für Fotografen ergeben sich phantastische Motive, da Ohrentaucher nur wenig Scheu zeigen und sich auf wenigen Metern präsentieren. 4. Tag: 19. Mai: Maritimer Tag auf Hiiumaa Eine Schiffstour zur zweitgrößten Ostseeinsel Estlands ist ein besonderes maritimes Erlebnis. Auf der 90-minütigen Überfahrt beobachten wir Schmarotzerraubmöwen, die rasant neben dem Schiff jagen oder Entenarten wie Eis-, Trauer-, Samt- und besonders viele Bergenten, die das ruhige Wasser zwischen den Inseln gern zur Zugzeit aufsuchen. Hiiumaa (schwedisch Dagö -Taginsel), ist nur an den Küsten spärlich besiedelt. Im Inselinneren finden sich ausgedehnte Wälder und offene Moore. Unser Ziel sind die Kemubucht, wo in den Nasswiesen Kampfläufer balzen und die Flachseen von Singschwänen und vielen nordischen Gänsen aufgesucht werden! Eine kleine Kolonie von Säbelschnäblern ist hier in den letzten Jahren entstanden. Auf einer Insel hat sich eine riesige Kormorankolonie gebildet. Sehr sicher ist auch die Beobachtung von Seeadlern, die hier immer Nahrung finden. Auf der Rückfahrt sehen wir auch Kegel- oder die seltenen Ringelrobben. 5. Tag: 20. Mai: Matsalu-Nationalpark Heute wechseln wir unseren Standort. Es geht in den Südwesten Estlands an die Rigaer Bucht. Zuvor besuchen wir den Matsalu- Nationalpark, der im Wesentlichen aus dem 500 Quadratkilometer großen Delta des Kasari-Flusses besteht. Auf der Nordseite wollen wir verschiedene Naturräume aufsuchen. So Haeska, wo der Kasari im Meer mün- det. In der phantastischen Kulturlandschaft, mit ihren riesigen Findlingen, die während der letzten Eiszeit hier abgelegt wurden, halten sich viele Limikolen auf. Später suchen wir das verfallene schwedische Herrenhaus “Vaike-Roude” und seinen verwilderter Park auf. Die uralten Bäume sind ideal für die Beobachtung von Grünlaubsänger, Weißrückenspecht, Zwerg- und Grauschnäpper, Pirol und Rotdrossel. Auf den steinigen Feldern von Soo-Otsa, kommen der Ortolan und weitere Vögel (Turteltaube) der Offenlandschaft vor. Am Abend erreichen wir unser neues Quartier am Soomaa-Nationalpark. 6. Tag: 21. Mai: Soomaa-Regenmoor Der Soomaa-Nationalpark ist der größte RegenmoorNationalpark in Europa. Hier haben Bruchwasserläufer, Goldregenpfeifer und Raubwürger ihre natürlichen Brutgebiete. Beeindruckende Wälder, viel Totholz und eine üppige Bodenvegetation, finden sich am Rande des Moores. Hier sind Zwergschnäpper, Grau- und Weißrückenspecht zu Hause. Der Merlin jagt oft über das offene Moor, manchmal von Sturmmöwen attackiert. Der Steinadler ist ebenfalls Brutvogel und in der Mittagsthermik zu beobachten. Eingerahmt wird das Moor durch eine artenvielfältige Kulturlandschaft, in der die Dächer der einsamen Höfe noch Storchennester tragen und Wendehals, Grauschnäpper und Schreiadler nicht selten sind. Die Nachtexkursion führt uns in die „Western Taiga“. Hier gilt unser Interesse wieder den Eulen (Sperlings- und Habichtskauz), die wir in der „baltischen Stille“ ebenso hören wollen, wie den Ziegenmelker, Waldschnepfe und vor allem Doppelschnepfe, deren Balz erst sehr spät am Abend beginnt. Als Alternative besteht die Möglichkeit in einer Bärenbeobachtungshütte zu übernachten und Braunbären zu sehen. 7. Tag 22. Mai: Fischteiche an der Rigaer Bucht Sehr spannend sind die Pikla-Fischteiche an der Rigaer Bucht. Zu den hier brütenden Rotschenkeln, Sandregenpfeifern und Uferschnepfen kommen weitere durchziehende Arten hinzu. Darunter regelmäßig der Teichwasserläufer. In Pikla befindet sich außerdem einer der wenigen Brutplätze der mitteleuropäischen Form des Alpenstrandläufers. Sehr nah sind Bartmeisen, Beutelmeisen, Schilf- und Drosselrohrsänger zu sehen und die Rohrdommel zu hören. Natürlich wollen wir uns auch am Karmingimpel erfreuen. An der unbebauten Außenküste sind die Wattflächen immer gut für Sumpfläufer und Odinshühnchen, ganz sicher aber für Dunkle Wasserläufer und Zwergstrandläufer. Auch an diesem Abend sind wir unterwegs um in der Dämmerung Vögel zu beobachten. 8. Tag 23. Mai: Frühexkursion und Heimreise Nach einer Frühexkursion im Umfeld des Übernachtungsortes fahren wir am Vormittag nach Tallinn zurück. Je nach zur Verfügung stehender Zeit und in Abhängigkeit von den Flugzeiten, suchen wir nochmals die Altstadt von Tallinn auf. Später kehren wir nach Deutschland zurück. Leistungen • • • • • • • • • Flug ab/bis Berlin (andere Abflughäfen sind ggfls. mit Aufpreis möglich) 8 Tage mit 7 Übernachtungen in Doppelzimmern in Mittelklassehotels Vollpension: Frühstück, Mittagessen als Lunchpaket, Abendessen Stadtführung in Tallinn Schiffstour zur Insel Hiiumaa Estnische Reiseleitung und Spezialisten Optional Übernachtung in einer komfortablen Bärenhütte Deutsche Reiseleitung mit ornithologischen und botanischen Kenntnissen. Alle Transferfahrten vor Ort im Kleinbus Zeitraum: 16. bis 23. Mai 2016 Preise 1750 Euro/Person im Doppelzimmer; Einzelzimmerzuschlag 125,- Euro Mindestteilnehmerzahl 10 Personen Maximalteilnehmerzahl 15 Personen Aufpreis bei 8 - 9 Teilnehmern: + 100,00 Euro pro Person Hinweise: Die An- und Abflugzeiten von Berlin nach Tallinn werden voraussichtlich im Januar 2016 bekannt gegeben. Für eine Reise nach Estland zwischen April und Oktober wird vom Auswärtigen Amt eine Schutzimpfung gegen die sogenannte Frühjahr-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) empfohlen. Diese Art der Hirnhautentzündung kann in Risikogebieten, wozu ganz Estland gehört, durch Zeckenbiss übertragen werden. Wenn Sie also auf „Nummer Sicher“ gehen wollen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen und nach einer FSMESchutzimpfung fragen. Unsere Estlandtour ist als Kleingruppenreise organisiert mit max. 15 Teilnehmern. Anforderungen der Reise: Diese Reise stellt nahezu keine Anforderungen an Ihre Fitness. Die Wanderstrecken sind maximal 5 km lang und sehr eben, es gibt so gut wie kein Gefälle.
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