Abschied und Neubeginn

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EDITORIAL
Abschied und Neubeginn
Joachim Küchenhoff, Jacques Besson
das SANP zwei selbständig arbeitende Redaktionen.
einer Tagung, die im November in der Psychiatrie
Die Wege werden sich nun ein Stück weit trennen,
Baselland durchgeführt wurde. Trennung, Trauer
die neurologische Seite plant eigene und neue Publi­
und Neubeginn: Diese drei Schritte sind nun auch in
kationsorgane. Die psychiatrische Redaktion wird
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«Trennung, Trauer, Neubeginn» – so hiess das Thema
of Neurology, Psychiatry and Psychotherapy weiter­
der neurologischen und der psychiatrischen Fach­
führen.
gesellschaften, also der Schweizerischen Neurologi­
Das Journal wird die Breite des Faches sicher weiter ab­
schen Gesellschaft, der Schweizerischen Gesellschaft
bilden. Die methodische und inhaltliche Vielfalt macht
für Psychiatrie und Psychotherapie und der Schwei­
nach wie vor das Profil der Zeitschrift aus und unter­
zerischen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsych­
scheidet sie von vergleichbaren wissenschaftlichen
iatrie, sich mit dem Ende des Jahres 2015 vom SANP
Fachzeitschriften. Das wird so bleiben.
zurückzuziehen und es nicht mehr als Organ der Fach­
Die klinischen Neurowissenschaften oder die Psycho­
gesellschaften weiterzuführen. Vor allem finanzielle
pathologie werden genauso ihren Platz haben wie
Gründe wurden dafür geltend gemacht. Nach einer
die Psychotherapien und die soziale und präven­
kurzen Phase der Enttäuschung und Lähmung liess
tive Psychiatrie, die psychiatrische Ethik, die wissen­
sich die psychiatrische Redaktion gemeinsam mit dem
schaftstheoretischen Grundlagen des Faches und die
EMH Verlag auf eine konstruktive Phase des Trauerns
Geschichte des Faches Psychiatrie, um nur einige
ein, an deren Ende der Entwurf für einen Neubeginn
wichtige Bereiche stellvertretend zu benennen. Mit
stand. Dieser Neubeginn erlaubt eine lückenlose
Andreas Steck konnte ein ehemaliger Chefredaktor
Kontinuität des SANP, wenn auch unter geänderten
des neurologischen Teils des SANP gewonnen werden,
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ihre Arbeit im Rahmen des neuen Titels Swiss Archives
Psychiatrie wichtig. Am Anfang stand der Beschluss
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Bezug auf das Schweizer Archiv für Neurologie und
Archives of Neurology, Psychiatry and Psychotherapy
Teils haben im Editorial zum Heft 6/2015 die Verän­
mitzuarbeiten.
derungen ausführlich beschrieben.
Trennung und Neubeginn – zum Abschied gehört
Zu den geänderten Vorzeichen gehört auch ein gewan­
auch der grosse Dank für die fast ein Jahrhundert
deltes Verhältnis zwischen Neurologie und Psychia­
währende Zusammenarbeit zwischen Neurologie und
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in der (nunmehr einheitlichen) Redaktion der Swiss
erscheinen. Die Chefredaktoren des psychiatrischen
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Vorzeichen. Das Archiv wird wie gewohnt weiter
Psychiatrie, die sehr wertvoll gewesen ist und die
SANP. Wurden lange Zeit neurologische und psych­
ihren Platz in der Geschichte der schweizerischen
iatrische Hefte getrennt editiert, so wurden die Bei­
Psychiatrie und Neurologie hat: Sie hat zur koope­
träge der beiden Fachbereiche in den letzten Jahren in
rativen, aufeinander bezogenen Entwicklung beider
gemeinsame Hefte eingebunden. Gleichwohl hatte
Fachbereiche einen fruchtbaren Beitrag geleistet.
SWISS ARCHIVES OF NEUROLOGY AND PSYCHIATRY
2015;166(8):261
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Psychiatrie im Schweizer Archiv für Neurologie und
Psychiatern hat eine 98 Jahre währende Tradition im
trie. Die Zusammenarbeit zwischen Neurologen und