Der reinste Zirkus: Das spannendste aus der Manege des ShopwareCommunityDays Beim diesjährigen, fünften ShopwareCommunityDay waren sich einen denkwürdigen Moment lang Besucher, Aussteller, ECommerceExperten und Fachpresse einmal einig: „Das ist ja der reinste Zirkus hier!“. Der ShopwareCommunityDay ist nicht etwa völlig aus dem Ruder gelaufen, die Sorge kann ich gleich wieder nehmen. Es wurden auch keine Vortragenden mit Eiern beworfen. Allerdings gingen einige Teilnehmer „ganz schön in die Luft“, „schlugen Rad“ und vollführten den ganzen Tag über sonst noch einige Kapriolen. Das war aber auch in Ordnung so, denn der chinesische Staatszirkus ist vonShopware ja genau für diese Auftritte gebucht worden. Der reinste Zirkus beim ShopwareCommunityDay 2015. (Foto: Jochen G. Fuchs) Bildergalerie Alle 25 Bilder Neben den spektakulären Showeinlagen gab es aber nicht nur für die Augen etwas zu tun, auch das Gehirn bekam mit rund 70 Vorträgen Nahrung serviert. Die digitale Strategie des BVB hat Carsten Cramer, MarketingDirektor von Borussia Dortmund beleuchtet und die Hintergründe zur ECommercePlattform für die Genossenschaft Euronics hat das Publikum durch Timo Weltner von der Agentur Netformic erfahren. Borussia Dortmunds DigitalStrategie: Sympathie statt kommerzieller Botschaften (Screenshot: BVB.de) „Wir wollen Reichweite schaffen, wir wollen, dass mehr Menschen den BVB kennen und sympathisch finden.“ So formuliert Carsten Cramer das Ziel der DigitalStrategie. Und erklärt, dass eine weitere Skalierung für den BVB nur dank der Digitalisierung möglich ist. Denn normalerweise bliebe die Skalierung des Fußballvereins auf einen kleinen Mikrokosmos beschränkt: das Stadion. Die digitale Seite des BVB in Zahlen 1,7 Millionen Follower auf Twitter 13,2 Millionen FacebookFans 325.000 NewsletterAbonnenten 1,5 Millionen mobile Besucher 4,7 Millionen Visitors auf bvb.de 16 Millionen Touchpoints insgesamt 270 Millionen Euro MerchandisingEinahmen, davon 40 Millionen Euro aus dem Fanshop, davon wird wiederum die Hälfte online generiert Beispiel für einen digitalen Reichweitengenerator: Die SpieltagApp Die App bietet ein digitales Erlebnis am Spieltag und ist auf drei Nutzungssituationen ausgerichtet: im Stadion, aktiv von außen dem Spielgeschehen folgen oder ein Minimalbetrieb mit möglichst wenigen PushNotifications, wenn der Nutzer gerade beschäftigt ist und dem Spielgeschehen nur nebenbei folgt. Die WLANVerbindung im Stadion wird mit Absicht während des Spiels gedrosselt, um die SecondscreenNutzung zu unterdrücken und das Spielerlebnis zu sichern. Um vor und nach dem Spiel Inhalte zu teilen und zu erzeugen, ist dann wieder die volle Geschwindigkeit verfügbar – zu Hause bleibt das SecondscreenErlebnis hingegen unberührt. „Echte Liebe“: Sympathie statt Kaufanreiz Cramer schwört auf etwas, das er den Markendreiklang nennt: „Nur das, was du kennst, nur das, was du sympathisch findest, das wirst du kaufen.“ Die eigentlichen Ziele sind beim BVB laut Cramer keine kommerziellen, sondern reine Sympathiebestärkung. Das soll dazu führen, dass der Fan die Marke BVB so sympathisch findet, dass er intrinisch motiviert Geld für den Verein ausgibt. Daher lautet Cramers Fazit zu den BVBZielen dann auch, dass sie „eine digitale Erlebniswelt schaffen, die den Menschen Spaß macht und Sympathie hervorruft.“ Euronics: ECommerceÖkosystem für 1.800 Händler Der Onlineshop von Euronics. (Screenshot: Euronics) Timo Weltner von der Agentur Netformic hat zu Beginn die strategische Ausrichtung von Euronics vorgestellt, die sich an einem Ausspruch des AmazonGründers Jeff Bezos orientiert: „We start with the customer and we work backwards.“ Der Claim von Euronics zur Kampagne der neuen ECommercePlattform zeigt etwas deutlicher, welcher Gedanke beim Endkunden die wichtigste Rolle spielt: „Dein Onlineshop vor Ort“ – die lokale Verfügbarkeit versteht Euronics als wichtigstes Alleinstellungsmerkmal. Das geschieht auf der ECommercePlattform mit einer automatischen Kundenlokalisierung, die das Einzugsgebiet des Kunden eingrenzt und den nächstliegenden Händler lokalisiert. Mit zweiter Priorität folgen dann die etwas weiter entfernten Händler und diejenigen, die keine eigenen Bestände, sondern nur DropshippingBestände aufweisen können. Als FallbackProzedur für diese automatische Lokalisierung dient eine manuelle PostleitzahlEingabe. Die Produktverfügbarkeit und der lokal verfügbare Preis werden dann direkt in der Übersicht der Suchergebnisseiten angezeigt – Preistransparenz scheint für die Genossenschaft keine Rolle zu spielen. Hier zeigt sich offen der Zwiespalt zwischen den beiden „Kunden“ der Genossenschaft: Endkunde und Händler. Neben der Verfügbarkeit möchte Euronics auch mit Service punkten: Händler können deshalb ihre Dienstleistungen auf ihr eigenes Portfolio zugeschnitten in ihrem EuronicsHändlershop einblenden und die aktuellen Zeitungsbeilagen aus der Region hinterlegen – letzteres soll trotz der antiquaren Anmutung ein rege gefragtes Feature beim Kunden sein. Mehr zum Thema ECommerce: Uber soll Lieferdienst für Einzelhändler und Modemarken planen Shopware 5.1: Alle Neuerungen des Open SourceShopsystems ShopwareCommunity Day 2015: Jetzt Early BirdTickets sichern [Sponsored Event] Fakten zu Euronics Genossenschaft mit mehreren EndkundenMarken wie beispielsweise „Euronics“ oder „media@home“. Richtet sich an zwei Kundentypen: den Endkunden und das Genossenschaftsmitglied, der Fachhändler In Deutschland mit 154 Fachmärkten und 1.614 Fachgeschäften präsent, also rund 1.800 Läden Jahresumsatz von 3,3 Milliarden Euro, damit in Deutschland aktuell an dritter Stelle zusammen mit Amazon und noch deutlich hinter dem Marktführer MediaSaturn mit 11,7 Milliarden Euro Umsatz Drei Händlerstufen auf der ECommercePlattform: Die Stufe Basic nutzt die Onlinepräsenz primär, um Frequenz in den Laden zu bringen und unterhält keinen Onlineverkauf, die Stufe Advanced verkauft auf dem EuronicsMarktplatz ohne eigenes Sortiment und ohne eigenes Fulfilment über einen „Subshop“. Die PremiumStufe verkauft und versendet selbst aus dem eigenen Onlineshop und nimmt mit einem eigenem Sortiment am Marktplatz teil Technik: Shopware als FrontendEngine, FactFinder als FrontendService und Brickfox als BackendKomponente zur Regelung des Ordersplittings und der Warenverfügbarkeit. ERPSysteme: die Euronicseigenen Systeme „HIW“ oder „HQS“, die Zentrale verwendet SAP. „Hinter eurem Onlineshop muss eine Geschichte stehen“, Johannes Altmann von Shoplupe Johannes Altmann während seines Vortrags auf der Hauptbühne beim ShopwareCommunityDay 2015. (Foto: Jochen G. Fuchs) Den mit Abstand unterhaltsamsten Vortrag hat UsabilityPapst Johannes Altmann gehalten, der zu den Klängen von „Highway to Hell“ mit einem CruiserFahrrad durch die Halle und auf die Bühne brauste. Altmann hat die Onlinehändler im Saal beschworen, eine Identität, eine Geschichte für ihren Onlineshop zu finden. Nur so könnten Händler verhindern, völlig austauschbar zu sein – und zu einer guten Stammkundenquote gelangen. Die untenstehende Grafik verdeutlicht die Quintessenz von Altmanns Vortrag anhand der drei WFragen, die einen Onlinehändler zu seiner persönlichen Geschichte führen können: Warum verkaufe ich diese Produkte? Wie verkaufe ich sie? Was verkaufe ich? Die drei WFragen von Johannes Altmann an jeden OnlineshopBetreiber. (Foto: Jochen G. Fuchs) Stimmen zum ShopwareCommunityDay Wir haben für euch Besucher um ein Fazit zum ShopwareCommunityDay gebeten: „Der ShopwareCommunityDay bietet uns eine gute Gelegenheit, mit Kunden, Partnern und befreundeten Unternehmen in einen regen Austausch zu treten. Gleichzeitig bietet sich uns die Möglichkeit, neue Trends und Features kennenzulernen und diese zu unseren Kunden zu bringen.“ Michael Kiltz, online design Werbung & Medien GmbH „Direkt nach der Ankunft hatten wir schon die ersten (Foto: Jochen G. Fuchs) Kundenkontakte, sehr viele Interessenten für unseren JTL Connector, der verschiedene Shopsysteme mit unserer kostenfreien JTLWaWi verbindet. Wir sind sehr zufrieden. Keine andere Messe war bisher so händlerlastig.“ Arne Theisen, JTL SoftwareGmbH Erster von links. (Foto: Jochen G. Fuchs) (Foto: Jochen G. Fuchs) besten gefallen hat mir der Vortrag von Johannes Altman von Shoplupe.“ Peter Haurand, das Wohnkonzept Die wichtigsten Fakten zum ShopwareCommunityDay Über 1.500 Händler, Partner und Entwickler haben das ECommerceEvent besucht. 40 Aussteller 90 Mitarbeiter Mehr als 70 Vorträge Die neue ShopwareVersion 5.1 wurde vorgestellt. „Den SCD finde ich wunderbar. Die Software ist sehr innovativ und kommt von sehr kreativen Menschen. Gleichzeitig machen die interessanten Vorträge den Reiz der Veranstaltung aus. Am Die wichtigsten Fakten zum ShopwareÖkosystem 48.000 Installationen 400 Marken nutzen Shopware 2.000 Erweiterungen 280 Contributions aus der Community Das Team ist um 34 Prozent gewachsen, an zwei Standorten und verfügt in Kürze über eine neu errichtete Firmenzentrale. Neun Usergroups für Anwender haben sich deutschlandweit gebildet, Tendenz steigend. Mit dem Anbieter „Crowdin“ arbeitet Shopware zusammen mit der Community an der Internationalisierung des Shopsystems. Der erste ShopwareHackathon zog 30 Entwickler an, die in drei Tagen konkrete Projekte umsetzen. In den ThinkTanks werden Zukunftskonzepte entwickelt, gerade steht an: „5.1.0 Back to Hell with Categories“, im Oktober „Next Generation cart handling“. Die ShopwareLabs mit DeviceLabs zur Grundlagenforschung, das Thema Virtual Reality bekommt im neuen Gebäude ein eigenes „Holodeck“ – was dem Architekten schwer beizubringen war Es gibt jetzt ein InsiderProgramm für ShopwareKunden: Dieses bietet Zugriff auf Zukunftskonzepte, eine Einbeziehung in die Ideenfindung, in das Prototyping von KlickDummies – und in die ShopwareLabs. International ist Shopware jetzt auch SaudiArabien, China und Australien vertreten, die Fokusländer bleiben der DACHRaum, die Niederlande (mit dem Markenkunden Segway), Großbritannien (mit dem Partner Chromwell, der 20 große Markenshops umsetzt) und Italien (mit dem Partner „Reply portaltech“). Dich interessiert vielleicht auch noch unser zweiter Artikel vom ShopwareCommunityDay: „Shopware 5.1: Alle Neuerungen des OpenSourceShopsystems“.
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