Rundbrief Nr. 8 / December 2015 Von Regina Jesse Ausbildung in

Rundbrief Nr. 8 / December 2015
Von Regina Jesse
Ausbildung in Palliative Care /
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe - Sambia
Ein Personaleinsatz der COMUNDO/Bethlehem Mission Immensee
Liebe Familie, Freunde, Bekannte und
mehr Arbeitslose mit wenig oder keiner Aussicht auf
Interessierte,
einen neuen Job. Praesident Lungu hat einen nationalen
Prayer Day (Gebetstag) ins Leben gerufen. Dieser soll
Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende und ich moechte die
jetzt jedes Jahr im Oktober gehalten werden, um fuer
letzten Tage in diesem Jahr nutzen,um noch einen
Zambia zu beten.
Rundbrief zu verschicken. Wie viele von euch bemerkt
Zambia wurde auf Rang 3 von unten (vor dem Tschad
haben, erscheint nun dieser wieder in einem neuen
und der Demokratischen Republik Kongo) des Globalen
Outfit. Warum, lest ihr auf der letzten Seite....
Hunger Index gesetzt. Dieser ergibt sich unter anderem
aus der Zahl der Unterernaehrten der Gesamt-
Seit meinem letzten Rundbrief im Mai hat sich vieles
bevoelkerung, der Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5
getan hier in Zambia. Wirtschaftlich geht es dem Land
Jahren und der Zahl der unterernaehrten Kinder.
nicht gut. Die sambische Waehrung wird immer
Taeglich wird jetzt der Strom abgestellt (Power cuts),
schwaecher, die Inflation liegt im Dezember bei 21%
momentan fuer 8 Stunden hier in Kabwe. Dies aufgrund
(vorher im Schnitt 7%). Der Preis fuer Kupfer, ein
der schlechten vorherigen Regenzeit, der Erhoehung der
Haupthandelsprodukt) faellt.....
Turbinenanzahl von 5 auf 8 am Kariba Damm ( Haupt-
Die Preise in den Geschaeften fuer Lebensmittel etc.
versorgung mit Strom), ...... Dazu haben sich die
steigen und stellen viele Sambier vor grosse
Strompreise erhoeht.
Herausforderungen. So kostet z.B.ein Sack Maismehl,
Im Landesbudget 2016 wird weniger Geld fuer die
das Hauptnahrungsmittel der Sambier jetzt 65 Kwacha
Bereiche Gesundheit und Ausbildung ausgegeben. So
anstelle von 35 Kwacha. Und das bei gleichbleibenden
senken sich die Gelderim Gesundheitsbereich von 9,6%
Loehnen. In den Doerfern sind die Preise noch um einiges
auf 8,34%. Gleichzeitig werden mehr Gelder fuer die
hoeher, da ja der Transport auch bezahlt werden muss.
Loehne im oeffentlichen Dienst geplant....
Einige Minen haben geschlossen und somit gibt es noch
Und natuerlich spueren wir all dies auch im Hospiz!
Kontaktadresse
Regina Jesse, POB 80468, Kabwe, Sambia.
Wer diesen Rundbrief neu oder nicht mehr erhalten möchte, melde sich bitte bei:
[email protected] - Die Kosten für meinen Einsatz trägt COMUNDO / Bethlehem
Mission Immensee. Angaben zu Spendenmöglichkeiten finden sich auf der letzten Seite.
Rundbrief Nr. 8 / Dezember 2015
Ausbildung in Palliative Care/
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe
Es ist nicht einfach....
Unsere drei Reservebetten sind fast kontinuirlich im
Einsatz. Die Beschaffung der benoetigten Medikamente
fuers Hospiz bleibt weiterhin schwierig. Wir bekommen
immer weniger Medikamente vom lokalen
Gesundheitsamt.... Die letzten vier Jahre hat uns eine
grosszuegige Spende an Handschuhen und
Inkontinenzmaterial aus Irland uber die Runden
geholfen.Diese gehen nun dem Ende entgegen und
muessen gekauft werden...
Immer wieder zeigt sich in der taeglichen Pflege, welchen
grossen Stellenwert die Familie bei der Genesung der
Patienten hat. Hier in Zambia ist es ueblich, Angehoerige
oder Freunde mit ins Krankenhaus zu bringen, die dann
kleinere Besorgungen fuer die Patienten erleidgen, sie zu
Untersuchungen bringen, das Essen organisieren.....
Auch im Hospiz sind wir auf die Unterstuetzung der
Familie angewiesen. Leider erleben wir immer haeufiger,
dass Patienten keinen Besuch bekommen. Patienten
werden ins Hospiz gebracht und die Angehoerigen gehen
wieder nach Hause. Dafuer gibt es natuerlich auch
Ursachen. Oft sind Familienangehoerige voellig
Koechin Liness beim Nchima kochen
Die taeglichen Stromabschaltungen beeintraechtigen
unsere Arbeit. Es gibt zwar einen Zeitplan, leider wird
dieser nicht immer eingehalten. Dazu kommen jetzt noch
die durch die Regenzeit bedingten Stromausfaelle. So
sind wir dazu uebergegangen, dass Essen fuer unsere
Kinder und Patienten traditionell auf einer offenen
Feuerstelle zu kochen, nicht immer einfach fuer unsere
zwei Koechinnen.... Ein weitaus groesseres Problem stellt
die Wasserversorgung dar. Ohne Strom wird kein Wasser
gepumpt und der Tank bleibt leer. Jetzt haben wir
erschoepft durch die Pflege der Kranken zu Hause, es
gibt Kinder zu versorgen, Geld muss beschafft werden,
oft durch kleine Nebenverdienste. Der Mangel an
Lebensmitteln (hohe Preise) ist zunehmend ein Problem
(wir haben mehrere Patienten aufgenommen,die nichts
mehr zu essen hatten und somit auch ihre
lebensnotwendigen Medikamente nicht mehr
einnahmen). Und auch die Gesellschaft veraendert sich.
Aufgrund der schlechten Arbeitsituation zieht es viele in
andere Staedte, um Arbeit zufinden und alte Menschen
und Kinder bleiben zurueck.....
ueberall im Hospiz und Kinderzentrum Wasserkanister zu
stehen fuer den Notfall. Und auch das Internet
funktioniert dann nicht.....
Die deutlichen Preiserhoehungen schlagen sich auch in
unserem Budget nieder und bescheren mir wieder
schlaflose Naechte. Edwidge, die Program Koordinatorin
und ich versuchen gemeinsam, zu sparen wo es geht.
Aber da wir ja schon unseren Verbrauch an
Lebensmitteln und Putzmitteln ziemlich genau berechnet
haben, bleibt wenig Spielraum zum Sparen. Die Suche
nach Spendern bleibt weiterhin ein sehr wichtiges Thema
fuer uns. Fuer das neue Jahr haben zwei Geschaefte in
Kabwe und Ndola eine monatliche Spende zugesagt...
Die Auslastung der Betten im Hospiz ist nach wie vor
sehr gut. Die Liegezeit der Patienten ist ziemlich lang
aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes und der
langen Rekonvaleszenz der Patienten mit Tuberkulose.
www. Comundo.org
Agnes und Peter, zwei Langzeitpatienten im Hospiz
In dieser Situation sind dann alle Mitarbeiter immer
2
Rundbrief Nr. 8 / Dezember 2015
Ausbildung in Palliative Care/
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe
wieder bemueht, die Patienten und Angehoerigen zu
Schmuckstueck. Offiziell muss der Muell in
beraten, zu ermutigen, Zeit fuer Gespraeche zu haben,
Gesundheitseinrichtungen getrennt werden, nur leider
gemeinsam zu beten. Einmal in der Woche kommen
fehlt es an der Umsetzung. Auch fuer uns war dies immer
junge Missionare ins Hospiz, um mit den Patienten zu
ein grosses Problem. Der Muell wird jetzt jede Woche von
singen und die Bibel zu lesen. Pastoren und Mitglieder
einer Firma abgeholt und auf die staedtische Muellhalde
verschiedener Kirchen hier in Kabwe unterstuetzen
gebracht. Der medizinische Abfall wird getrennt entsorgt
ebenfalls durch regelmaessige Besuche.
und in einen Verbrennungsofen ins Krankenhaus
gefahren.
So halten wir uns als Einrichtung an die vorgegebenen
staatlichen Richtlinien und sind auf der sicheren Seite,
wenn die Inspektoren kommen. Und das passiert leider
sehr regelmaessig...!
Gemeinsames Singen ist immer ein Hohepunkt fuer die Patienten
Aber es geht weiter....
Im letzten Rundbrief habe ich von unserem Bauvorhaben
berichtet. Die Mauer und der Lagerraum fuer
Lebensmittel sind mit viel Verzoegerung endlich fertig
gestellt. Es war gar nicht so einfach, die benoetigten
Materialien zu beschaffen..... Das Geld war da, die
Maurer auch, nur happerte es an Steinen. Nach
insgesamt vier Monaten konnten wir die Bauphase
abschliessen. Da der Architekt deutlich ueberkalkuliert
hatte, konnten wir auch noch unseren Muellplatz
verschoenern. Bisher hatten wir nur ein grosses Loch
(uebliche Muellentsorgung hier in Zambia), in das alle
Neuer Wartebereich fuers Family Planning Centre
Da wir immer noch genug Baumaterialien uebrig
hatten,konnten wir auch einen kleinen Wartebereich fuer
das Family Planning Centre gestalten und die Frauen sind
nicht mehr der Sonne und dem Regen schutzlos
ausgeliefert....
Abfaelle kamen und nun haben wir ein richtiges
Der neue Muellplatz
www. Comundo.org
Freunde aus Deutschland haben die neue Mauer kreativ gestaltet..
3
Rundbrief Nr. 8 / Dezember 2015
Ausbildung in Palliative Care/
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe
Was gibt es noch zu berichten.....?
ueblich begann der Tag mit einem Marsch durch die
Stadt und dann ging es zum offiziellen Teil zum Rathaus.
Einige Organisationen hatten Staende vorbereitet, um
sich zu repraesentieren. Reden wurden gehalten und
Jugendgruppen fuehrten kleine Theaterstuecke auf zum
Thema HIV/AIDS. Leider nahmen auch in diesem Jahr
nur Organisationen teil, die im Bereich HIV/AIDS
arbeiten. Es gab keine Besucher aus der Stadt, keine
Schulklassen etc. Dabei ist es so wichtig, die
Bevoelkerung immer wieder zu sensibilisieren und zu
informieren..... Und welcher Tag waere besser geeignet
als der Welt AIDS Tag.... !? So war es mal wieder nur
eine Veranstaltung fuer Mitarbeiter.
Lucia, HoplaPraktikantin bereitet das Wiegen vor
Immer wieder kommen Eltern oder Familienangehoerige
mit ihren unterernaehrten Kindern ins Hospiz und bitten
um Hilfe. 2015 haben wir insgesamt 7 Kinder mit
Zusatznahrung unterstuetzt.
Je nach Allgemeinzustandes des Kindes und der Mutter
nehmen wir entweder die Kinder stationaer auf, um
gezielt die Nahrungszubereitung zu beobachten und die
Mutter anzuleiten oder aber wir versorgen die Kinder
ambulant. Regelmaessig wird das Gewicht und der
allgemeine Gesundheitszustand beobachtet.Alle Kinder
werden mindestens ein Jahr von uns begleitet. Im Schnitt
benoetigt ein Kind 7 Dosen Milchpulver im Monat. Eine
Dose kostet momentan 60 Kwacha , das entspricht ca 5
Euro. Das lokale Krankenhaus bittet uns auch immer
wieder um Unterstuetzung. Mehrmals habe ich dort die
Station besucht, auf der stark unterernaehrte Kinder
betreut werden. Leider fehlt es dort oft am Noetigsten....
Es ist nicht immer einfach zu entscheiden, welches Kind
von uns betreut werden kann... Unsere finanziellen Mittel
sind sehr eingeschraenkt. Umso dankbarer sind wir, dass
es moeglich ist, wenigstens einigen Kindern eine Zukunft
zu ermoeglichen. Auch wenn viel mehr noetig waere....
Am 1. Dezember haben wir wieder an den
Besuch des District Commisioners an unserem Stand
Der Dezember ist einer der beschaeftigsten Monate in
den Projekten. Statistiken und Jahreabschluesse,
Berichte, Evaluationen der Mitarbeiter, Inventuren.... Es
gibt jede Menge zu erledigen! Kinder aus der
Vorschulklasse muessen an Eignungstesten an den
jeweiligen Schulen teilnehmen. Im Januar werden 32
Kinder in die 1. Klasse aufgenommen.
Aufnahmegespraeche und Hausbesuche bei neuen
Kindern fuer das Kinderzentrum muessen organisiert
werden, Weihnachtspaeckchen packen fuer die Kinder,
Patienten und Grossmuetter.....
Eine Hoehepunkt ist jedes Jahr die Weihnachtsfeier im
Kinderzentrum. Zum ersten Mal in diesem Jahr erhielten
alle Kinder die das Zentrum verlassen, ein Zertifikat und
wurden somit offiziell verabschiedet. Ein ganz besonderer
Moment fuer die Kinder!!!!! Sie waren so stolz!!!!!
Veranstaltungen zum Welt AIDS Tag teilgenommen. Wie
www. Comundo.org
4
Rundbrief Nr. 8 / Dezember 2015
Ausbildung in Palliative Care/
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe
Leben in Sambia
Auch nach ueber 5 Jahren hier in Zambia gibt es immer
wieder Ueberraschendes, was Neues zu entdecken, etwas
zum Schmunzeln und Herausforderungen, die
gemeistert werden wollen. Einiges davon moechte ich
hier berichten.
Ein sehr beeindruckendes Erlebnis war in diesem Jahr der
Besuch des Schimpansen Waisenhauses im Nord-Westen
von Zambia. Lange schon hatte ich mir diese Reise
vorgenommen. Schimpansen sind in Zambia nicht
heimisch, werden aber aus anderen Laendern, z.B.
Tanzania und Kongo ins Land geschmuggelt. Oft werden
dann diese Tiere hier ausgesetzt.... Und so wurde mit viel
Initiative und internatonaler Unterstuetzung eines tolles
Projekt aufgebaut, damit diese Tiere einen Platz haben,
Zertifikate fuer die Schulanfaenger
Dank einer grosszuegigen Spende von sechzig Saecken
Saatmais von einem lokalen Farmer erhielten alle
Mitarbeiter kurz vor Weihnachten jeweils einen 50 kg
Sack als Dankeschoen fuer die Arbeit, die sie als
Voluntaere taeglich in allen Bereichen leisten. Da wir
immer noch keine Gehaelter zahlen koennen, sondern
nur ein Taschengeld, wurde diese Spende freudig
an dem sie artgerecht gehalten werden koennen. Heute
kommen die Tiere aus aller Welt, Spanien, Israel,
Deutschland..... Es sind haeufig zu alt gewordene
Zirkustiere oder Haustiere. Fuer zwei Stunden darf man
selbst die Schimpansen hautnah erleben und mit ihnen
unterwegs im Busch sein. Es gab soviele Aehnlichkeiten
zu entdecken und es war ein ganz besonderes Erlebnis ,
mit ihnen auf Tuchfuehlung zu gehen! 
entgegengenommen. Auch alle Helfer aus der
Community, welche taeglich im Hospiz aushelfen,
erhielten 25 kg Saatmais. Diese Sachspende hilft vielen,
die Ausgaben fuer Saatgut zu senken und die Felder fuer
die naechste Saison vorzubereiten. Jetzt fehlt nur noch
der Regen....
Und nicht zu vergessen: Am 25. Dezember bekamen alle
Patienten ein besonderes Mittagessen geschenkt. Eine
sambische Familie hat fuer 20 Patienten das Essen
gekocht und geliefert sowie sich Zeit genommen, mit den
Patienten Weihnachten zu feiern! Was fuer eine tolle
Idee! Und sehr Beruehrend.....!
Weihnachten ist auch hier was Besonderes!
Leider wird dieses tolle Wochende bei den Chimpansen
auch mit einer ziemlichen Enttaeuschung in Erinnerung
bleiben. Bei der Rueckkehr fanden Lucia (meine HOPLAA
Praktikantin) und ich unser Haeuschen aufgebrochen und
verwuestet vor...... In unserer Abwesenheit wurde
eingebrochen und ziemlich viele Dinge( Laptops,
elektronische Geraete, Kleidung, etc.) haben unfreiwillig
den Besitzer gewechselt.... Ein ziemlicher Schock fuer
uns Beide! Nach einer kurzen Bestandsaufnahme der
gestohlenen Sachen sind wir dann zur Polizei, um den
www. Comundo.org
5
Rundbrief Nr. 8 / Dezember 2015
Ausbildung in Palliative Care/
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe
zurueckkeheren und denen alles aus der Huette
gestohlen wurde....? Dieser Schaden ist nicht einfach
wieder gutzumachen.... !
Zu meinem taeglichen Leben hier gehoert auch das
Autofahren. Auf einer Reise mit Bekannten in den Osten
des Landes hatte ich den ersten Totalausfall mit meinem
Auto, dass mich all die Jahre immer zuverlaessig durch
das Land gefahren hatte. 400 km von der Hauptstadt
Lusaka, irgendwo im Nirgendwo, stieg ploetzlich Dampf
aus der Motorhaube..... Das Kuehlsystem war stark
beschaedigt. Und so standen wir nun am Strassenrand,
die naechste kleinere Stadt ca 60 km weit entfernt.....
Zum Glueck war ein Automechaniker auf dem gleichen
Weg und half uns mit Curry Puder aus, welches er in das
Kuehlsystem gab, um saemtliche Loecher abzudecken.
Kriminaltechniker beim Spuren sichern
Einbruch zu melden. Die Polizisten waren auch sehr
kooperativ und kamen noch in der gleichen Nacht vorbei,
um den Schaden zu begutachten. Am naechsten Morgen
wurden sogar Fingerabdruecke genommen..... In dieser
stressigen Situation habe ich die Polizisten sehr hilfreich
erlebt. Leider ist in der Zwischenzeit nichts von den
gestohlenen Dingen wieder aufgetaucht, aber dass habe
ich ehrlich gesagt, auch nicht erwartet. Sehr beruehrt
haben mich die Reaktionen von meinen Kollegen im
Hospiz und Freunden hier. Viele haben mich angerufen,
besucht, Hilfe angeboten..... Auch wenn ich gern auf
diesen Einbruch verzichtet haette; es tat gut, so viel
Wir waren ziemlich skeptisch, aber es half kurzfristig, um
in den naechsten Ort zu fahren. Leider waren dann doch
groessere Reperaturen noetig, und so wurde dann mein
Auto 10 Stunden nach Lusaka in die Werkstadt
geschleppt. Eine ziemlich anstrengende und
erlebnisreiche Fahrt. Unterwegs hielten wir noch, um 3
weiteren Autos mit aehnlichen Problemen zu helfen und
eine Notfallambulanz zu reparieren, die mit einer
Patienten auch auf dem Weg nach Lusaka war. Und
Ueberraschung: ich kannte die begleitende
Krankenschwester. Zusammen hatten wir einen
Workshop in Lusaka besucht. Die Welt ist ja so klein....!
Und Curry Puder geh jetzt auch immer mit auf die Reise,
man weiss ja nie.....
Unterstuetzung und Zuspruch hier in Kabwe zu erhalten.
Immer wieder erlebe ich es, dass Menschen in Zeiten der
Not zusammenstehen. Auch wenn ich in meiner
taeglichen Arbeit oft die negativen Veraenderungen in
der Gesellschaft zu spueren bekomme, steht dies auch
fuer den Zusammenhalt hier in der sambischen Kultur.
Der Einbruch hat natuerlich Spuren hinterlassen und es
hat ziemlich lange gedauert, dass ich wieder ruhig
schlafen konnte und mich in meinem Haus sicher fuehle.
Oft hoere ich hier in Kabwe von Einbruechen und
Ueberfaellen. Wir koenne dankbar sein, dass nur
materieller Schaden entstanden ist! Und ist mir auch
bewusst, wie priviligiert ich doch bin, auch wenn es
etwas gedauert hat, die wichtigsten Dinge wieder zu
beschaffen. Wie geht es den Zambiern, die viel weniger
haben und fuer die der Diebstahl einer Kuh oder der
geernteten Maissaecke oft ein grosser finanzieller Verlust
bedeutet.... !? Wie geht es unseren Patienten, die nach
Curry fuer den Notfall..... 
der Entlassung aus dem Hospiz in ihr Dorf
www. Comundo.org
6
Rundbrief Nr. 8 / Dezember 2015
Ausbildung in Palliative Care/
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe
Es ist und bleibt einfach spannend und jeder Tag hat
seinen eigenen Charme....!
Zum Schluss moechte ich allen danken, die auch in den
letzten Monaten meine Arbeit hier vor Ort unterstuetzt
haben, ob mit Spenden, mails, Gespraechen und
Gebeten! Natotella Sana!
Nun verbleibe ich mit den besten Gruessen und
wuensche Euch allen ein gesegnetes Jahr 2016,
angefuellt mit vielen neuen Begegnungen und
Erlebnissen,
Das neue Rolltor
Eure
Regina
Und natuerlich gibt es immer wieder Situationen, die mit
einem Schmunzel einfacher zu ertragen sind. Fuer die
neu gebaute Mauer im Hospiz haben wir ein Tor in
Auftrag gegeben. Eine Zeichnung mit unseren
Vorstellungen wurde angefertigt und ein Liefertermin
vereinbart. Ganz klar, Zeit ist hier ein anderer Begriff und
anstelle der vereinbarten 2 Wochen hat es dann 3
Monate bis zur Fertigstellung gedauert..... Und das Tor
wurde geliefert: ein Rolltor, mit kleiner Tuer und
Gitterstaeben. Bestellt hatten wir ein geschlossenes Tor
mit 2 Seiten zum Oeffnen.... Edwidge und ich waren
ziemlich enttaeuscht und haben dies auch geaussert. Der
Schweisser konnte unsere Reaktion nicht wirklich
verstehen und antwortete: „Regina, warum bist du nicht
zufrieden? Du hast doch ein Tor bekommen!“ „Ja, aber
es ist nicht so, wie wir es in Auftrag gegeben haben!“
Zwillinge Greciuos und Gladys wurden durchs Hospiz betreut
Der Schweisser: „ Aber es ist doch immer noch ein Tor!“
Das stimmte allerdings.....!
Da konnten wir natuerlich nicht wiedersprechen und um
nicht noch laenger zu warten, haben wir das Tor angenommen und das Beste aus der Situation gemacht...
Fazit: Kompromisse bestimmen mein taegliche Leben
hier in Zambia und es ist viel einfacher, sich auf diese
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen,
sondern moeglich machen!
A.de Saint -Exupery
einzulassen mit einem Laecheln und etwas Humor. Ein
Tor ist schliesslich ein Tor,egal in welcher Ausfuehrung!

www. Comundo.org
7
Rundbrief Nr. 8 / Dezember 2015
Ausbildung in Palliative Care/
Sterbebegleitung im Ranchhod Hospice in Kabwe
Im Januar 2013 haben sich die Bethlehem Mission
Immensee (BMI), E-CHANGER Fribourg und InterAgire Bellinzona zur Organisation «COMUNDO» mit
je einer eigenen Geschäftsstelle in Luzern, Fribourg
und Bellinzona zusammengeschlossen. COMUNDO
verfolgt vereint die folgenden Grundsätze und Ziele:
COMUNDO / Bethlehem Mission Immensee
im RomeroHaus
Kreuzbuchstrasse 44
CH-6006 Luzern
Spendentelefon: +41 (0)58 854 12 13
Fax: +41 (0)58 854 11 02
www.comundo.org

COMUNDO fokussiert in den Einsatzländern auf den
direkten Erfahrungs- und Wissensaustausch
zwischen den Fachpersonen und den lokalen
Partnerorganisationen.
Ihre Spende zählt!
Die Bethlehem Mission Immensee / COMUNDO


Diese Zusammenarbeit stärkt nicht nur die
Partnerorganisationen vor Ort, sondern verbessert
direkt die Lebensbedingungen der am Prozess
beteiligten Bevölkerungsgruppen.
In der Schweiz fördert COMUNDO mit
Sensibilisierungsaktivitäten das Bewusstsein für
globale Zusammenhänge und die Mitverantwortung
zum Handeln.
deckt alle Kosten unseres Einsatzes (Ausbildung,
Lebensunterhalt, Sozialversicherung,
Projektkosten). Deshalb sind wir auf Ihre
geschätzte Spende angewiesen – herzlichen Dank!
Ihre Spende kommt dem von Ihnen bestimmten
Projekt zugute. Sollte ein Projekt mehr Spenden
erhalten als benötigt, wird der Überschuss
Es sind zurzeit rund 120 Fachpersonen in folgenden 11
einem anderen Projekt im gleichen Land/Kontinent
Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens in der
zugewiesen
Personellen Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen des
gemeinsamen Programms im Einsatz: Bolivien, Brasilien,
Burkina Faso, Ecuador, Kenia, Kolumbien, Nicaragua, Peru,
Philippinen, Sambia und Simbabwe; per Ende August 2015
läuft der letzte Einsatz in El Salvador aus.
Ab 2017 werden keine Einsatzleistenden mehr nach
Simbabwe, Ecuador und Brasilien vermittelt, Die
Konzentration auf acht Länder und rund 100 COMUNDOFachpersonen hat zum Ziel, mit möglichst wenig finanziellen
Spenden aus der Schweiz:
Postfinance, PC 60-394-4,
IBAN CH53 0900 0000 6000 0394 4
Vermerk: Regina Jesse, Sambia
Spenden aus Deutschland:
Bethlehem Mission Immensee
Postbank Stuttgart
Mitteln eine optimale Wirkung vor Ort zu erzielen und die
IBAN DE14 6001 0070 0011 5877 00
Nachhaltig-keit der Arbeit in den Einsatzländern zu erhöhen.
Vermerk : Regina Jesse, Sambia
COMUNDO ist Trägerin des Bildungszentrums RomeroHaus in
Luzern und Herausgeberin der Zeitschrift «WENDEKREIS». In
der italienischen Schweiz gibt Inter-Agire die Zeitschrift
«CARTABIANCA» und E-CHANGER in der französischen
Schweiz die Publikation «COMUNDO» heraus.
Weitere Informationen:
COMUNDO im RomeroHaus, Kreuzbuchstrasse 44, CH-6006
Luzern
Tel. +41 (0)58 854 11 00, Fax +41 (0)58 854 11 02, E-Mail:
[email protected]
www.comundo.org, Post-Konto 60-394-4