Ansprache von Sophia Wälde

Guten Morgen und herzlich Willkommen auch von meiner Seite,
mein Name ist Sophia Wälde, ich unterrichte an der FSE Geschichte und Deutsch
und mir bleibt an dieser Stelle noch, ein paar Worte über die Beteiligung der Freien
Schule Elztal, konkret der 10.Klasse, an diesem Ausstellungs-Projekt zu verlieren.
Als ich im Oktober vergangenen Jahres im Rahmen einer Einheit zum
Nationalsozialismus eher zufällig auf die „Schneider-Briefe“ stieß, die heute als Teil
dieser Ausstellung präsentiert werden, ahnte ich kaum, welch vielseitige und
bereichernde Möglichkeiten, sich daraus ergeben würden.
Immer auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie Geschichte allgemein
und die schwierige Geschichte des Nationalsozialismus im Besonderen vermittelt
werden kann, so dass daraus ein Lern- und Mehrwert auf vielen Ebenen entsteht,
boten die Schneider-Briefe als historische, bisher aber nicht gesichtete Quelle eine
Unmittelbarkeit und durch den biographischen Ansatz, von dem Daria Segoloni eben
sprach, Identifikationsmöglichkeiten, die es möglich machten, die große zeitliche
Distanz zu der behandelten Epoche zu schmälern und Geschichte konkret und damit
begreifbar werden zu lassen.
Schlussendlich war es das Interesse der Schüler, was mich anhielt, das Projekt zu
verfolgen und mich aktiv in die Entstehung dieser Ausstellung einzubringen.
Das Ausstellungs-Konzept von Daria Segoloni war zu diesem Zeitpunkt „druckreif“: in
sich stimmig und durchdacht, ohne jedoch in einem starren Sinne „fertig“ zu sein.
Dies ermöglichte eine Zusammenarbeit und Mitgestaltungsräume für uns, für die ich
allen Beteiligten von ganzem Herzen danke.
In der Pädagogik gibt es den Ausspruch, wie nützlich und lehrreich die Erfahrung ist,
nützlich zu sein. Dass hier im Rahmen dieser Ausstellung ein Lern- und
Arbeitsbereich für die Schüler entstand, der ihrem Engagement und ihren
Fähigkeiten gemäß wachsen konnte, ist meines Erachtens ein Aspekt, der dieses
Ausstellungsprojekt über den inhaltlichen und didaktischen Anspruch hinaus,
auszeichnet. Hier bekamen wir – als Klasse – Gelegenheit, ganz in die historische
Arbeitsweise einzutauchen, zu forschen, zu kontextualisieren, zu präsentieren... und
all das in einem verantwortungsvollen Rahmen, nicht als „Spiel“ wie das allzu häufig
im Schulrahmen der Fall ist – anstatt nur Bestehendes nachzuvollziehen, Quellen zu
lesen, die bereits ganze Schülergenerationen bearbeitet haben, konnten wir ein
Stück weit Neues entdecken und auswerten, Gestaltungsideen entwickeln und
umsetzen und damit wirklich nützlich sein.
Dass die Stadt Waldkirch und insbesondere Daria Segoloni uneingeschränkte
Bereitschaft zeigten, die Schüler verantwortungsvoll miteinzubeziehen ohne sie zu
überfordern machte uns ein Lernen möglich, wie man es sich wohl intensiver,
vielseitiger und lebendiger kaum wünschen kann. So konnte schon durch die
Entstehung dieser Ausstellung eine inhaltliche, aber auch methodische Tiefe
entstehen, die zeigte, wie wichtig und bedeutsam eine Auseinandersetzung mit
Geschichte, insbesondere mit der des NS ist.
Ich bin G. Swierczyna, Juliane Geike und Daria Segoloni sehr dankbar für diese gute
Zusammenarbeit, danke auch den Schülern für ihre große Bereitschaft, sich auf
dieses Wagnis einzulassen und würde nun am Ende gerne den Schülern das Wort
übergeben.