Ausgabe 2015 / extra

Volvo Trucks Gewinnspiel:
Mitmachen und attraktive Preise gewinnen!
DAS KUNDENMAGA ZIN VON VOLVO TRUCKS – SONDER AUSGABE NR. 1/2015
Einer wie keiner
DER VOLVO FH IST IN SACHEN HIGHTECH
DER SCHRITTMACHER DER BRANCHE
Truck-Grand-Prix
VOLVO TRUCKS AM NÜRBURGRING
WIEDER MIT DABEI
Einsame Spitze
Jürgen Schwarzer und sein Volvo FH 460
haben die Nase vorn im Fehrenkötter-Test
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BEI VOLVO TRUCKS
26. – 28. Juni 2015
Technik und Power hautnah erleben
Verfolgen Sie atemberaubende Rennen und ein spektakuläres Showprogramm
auf und neben der Strecke beim 30. Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix 2015
am Nürburgring. Und legen Sie einen Boxenstopp bei Volvo Trucks ein.
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inhalt Truck News Extra Nr. 1/2015
06 „MISTER
200 PROZENT“
Jürgen Schwarzer hält mit seinem
Volvo FH 460 laut der einjährigen
Zwischenbilanz des FehrenkötterVergleichstests mit den sieben großen
Lkw-Herstellern die einsame Spitzenposition. Besonders in puncto Kraftstoffverbrauch distanziert der Berliner
die Mitbewerber bisher um Längen.
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EINER WIE KEINER
Mit zahlreichen Innovationen und Weltneuheiten
setzt sich der Volvo FH in Sachen Hightech an die
Spitze der Branche.
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TEST BESTANDEN
Bei einem Fahrertest war die Meinung der Profis aus
der täglichen Praxis zum Volvo FH mit dem neuen
Doppelkupplungsgetriebe gefragt.
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FEUER UND FLAMME
Die Brandbekämpfung im Braunkohletagebau der
MIBRAG übernimmt erstmals ein Wechsellader auf
Basis eines geländegängigen Volvo FMX.
34
POWERPLAY AM PASS
Eine Ausfahrt mit dem Volvo FH16 750 ist nie ein
normaler Lkw-Trip – erst recht nicht, wenn die Großglockner Hochalpenstraße auf dem Tourplan steht.
5 START 11 EXPERTENTIPPS 18 TRUCK-GRAND-PRIX 20 REALITY ROAD
30 I-SHIFT DC IM HOLZTRANSPORT 32 ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN
39 VOLVO TRUCKS GEWINNSPIEL
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E DITOR I A L
Schrittmacher
für die Branche
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
von unseren Kunden und der Fachpresse haben wir ein sehr positives Echo auf unsere neuen Produkte erhalten, allen voran auf unser Flaggschiff, den neuen Volvo FH.
Er steht für höchsten Fahrkomfort, maximale Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Eine
solche Fülle von innovativen Hightech-Systemen, wie die Lenkunterstützung Volvo
Dynamic Steering oder das weltweit erste Doppelkupplungsgetriebe in schweren Lkw,
I-Shift Dual Clutch, sowie zahlreiche Features mehr kann derzeit kein anderer Hersteller bieten. Das macht Volvo Trucks zum Technologieführer und verschafft gleichzeitig
unseren Kunden einen echten Mehrwert.
Für Furore sorgt der Volvo FH auch in dem in der Branche viel beachteten „Fehrenkötter-Test“ mit Fahrzeugen der sieben großen Lkw-Hersteller. Dessen Fahrer Jürgen
Schwarzer versteht es wie kaum ein Zweiter, das Leistungspotenzial der modernen
Volvo Technik auszuschöpfen. So hat auch der Berliner maßgeblich Anteil daran, dass
der Volvo laut der Ein-Jahres-Zwischenbilanz in nahezu allen relevanten Testkategorien die Nase vorn hat und besonders in puncto Kraftstoffverbrauch deutlich an der
Spitze liegt. Einer, der sich nach eigenen Angaben zu 200 Prozent mit seinem Fahrzeug identifiziert, ist es allemal wert, in dieser Ausgabe näher vorgestellt zu werden.
Neben der Identifikation sind mit einem Lkw natürlich auch jede Menge Emotionen
verbunden. Es gibt wohl kaum eine bessere Gelegenheit als den Truck-Grand-Prix auf
dem Nürburgring, um die Leidenschaft für Trucks mit unzähligen Gleichgesinnten zu
teilen. Volvo Trucks ist bei Europas größtem Trucker- und Country-Festival erneut mit
von der Partie und schlägt vom 26. bis 28. Juni sein Zelt im Messepark der legendären Rennstrecke auf. Wir freuen uns schon sehr auf Ihren Besuch!
Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß beim Lesen dieser Sonderausgabe und weiterhin
gute Fahrt mit Volvo Trucks!
THOMAS MAURER
Geschäftsführer & Vice President
Volvo Group Trucks Central Europe
TRUCK NEWS
Anschrift: Volvo Group Trucks Central Europe GmbH, Oskar-Messter-Str. 20, 85737 Ismaning.
Verantwortlich für den Inhalt: Florian Kühl. Tel.: +49 89 80074-119. Fax: +49 89 80074-219. E-Mail: [email protected].
Konzept, Redaktion, Produktion: LZ Media GmbH & Co. KG, Kaiserslautern.
Versand: Göbel + Lenze, München. Erscheinungsweise: drei Ausgaben pro Jahr. ZKZ-Nr.: 61455 Druckauflage: 80.000 Exemplare.
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start
News & Updates aus der Welt von Volvo
Weltweit erster automatischer Allradantrieb für Lkw
Volvo Trucks bietet als weltweit
erster Lkw-Hersteller einen automatischen Allradantrieb an – für
bessere Fahreigenschaften und
größere Wirtschaftlichkeit. Der neue
automatische Allradantrieb aktiviert
selbstständig während der Fahrt den
Antrieb an der Vorderachse, wenn
die Hinterräder auf rutschigem oder
weichem Untergrund die Haftung
verlieren und der Lkw Gefahr läuft,
steckenzubleiben. So profitiert der
Fahrer von besseren Fahreigenschaften, der Eigentümer spart
Kraftstoff, und der Lkw-Verschleiß
wird reduziert. „Um ein Steckenbleiben zu verhindern, aktivieren viele
Fahrer frühzeitig den Vorderradantrieb oder die Differenzialsperre,
wenn sie sich einem schwierigem
Untergrundabschnitt nähern. Der
automatische Allradantrieb aktiviert
während der Fahrt den Vorderradantrieb, und zwar nur für die kurze
Zeit, in der er wirklich benötigt wird“,
erklärt Jonas Odermalm, Leiter Baufahrzeuge bei Volvo Trucks.
Die Lösung besteht aus einer
Software, die mit den Radgeschwindigkeitssensoren verbunden ist,
die den Radantrieb erkennen und
steuern. Wenn ein Hinterrad zu rutschen beginnt, wird automatisch der
Vorderradantrieb zugeschaltet, ohne
dass der Lkw an Leistung oder Geschwindigkeit verliert.
In nur einer halben Sekunde
aktiviert eine Klauenkupplung den
Vorderradantrieb. Die Kupplung ist
leichter und verfügt über weniger
bewegliche Teile als eine herkömmliche Lösung mit permanentem
Allradantrieb. Falls der Fahrer auf
besonders schwierigen Untergrund
stößt, lassen
sich die
YOUTUBE
DifferenQR-Code
einscannen
ziale vorn
und mehr
erfahren:
und hinten
von Hand
sperren.
50 auf einen Streich
Mit 50 neuen Volvo FH 500 (4x2) hat das
Transport- und Logistikunternehmen Reinert
Logistics seinen Fuhrpark verstärkt. Michael Mielke, Manager Private Dealer Sales der
Volvo Group Trucks Central Europe GmbH,
übergab Firmenchef René Reinert die Schlüssel für die Neuzugänge auf dem Gelände
des Stammsitzes von Reinert Logistics im
sächsischen Schleife. Der Logistikdienstleister beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter,
unterhält sieben Standorte in Deutschland und
ist spezialisiert auf den deutschland- und europaweiten Transport von Stück-, Schütt- und
Kühlgütern. Der moderne Fuhrpark umfasst
700 Fahrzeuge – die neuen Volvo FH kommen
vor allem im Fernverkehr zum Einsatz. Für die
kundenspezifischen Ausstattungen der mit
dem I-Shift-Getriebe ausgestatteten Euro 6Fahrzeuge zeichnet die Popp Fahrzeugbau
GmbH in Guben und Brieske verantwortlich.
Silbernes Jubiläum
Frauenpower
Am 1. Mai feierte die
Spedition Uwe Ludwig
GmbH auf dem Firmengelände in SandersdorfBrehna (Sachsen-Anhalt)
mit einer Hausmesse ihr
25-jähriges Bestehen. Zu
den Gratulanten zählten
Gunther Schneider (Verkaufsleiter Volvo Group
Truck Center Ost) und Robert Mörle-Heynisch (Verkaufsberater Neufahrzeuge
Volvo Group Truck Center Ost). Die auf den Transport von flüssigen Brennstoffen und Abfällen spezialisierte Gefahrgutspedition zählt rund 40 Mitarbeiter.
Geschäftsführer Uwe Ludwig setzt von Beginn an auf Volvo Trucks und nennt
heute 27 Volvo Lkw der Baureihen FH, FM und FL sein Eigen.
Maike MatthiessenArens und Marion
Matthiessen-Voß, die
Geschäftsführerinnen
der Spedition Wolfgang
Matthiessen, haben von
Carsten Uhl, Geschäftsführer des Vertragshändlers Truck Center
Westküste Uhl GmbH,
und Verkaufsleiter Heinz Timm die Schlüssel für sechs neue Sattelzugmaschinen des Typs Volvo FH 460, einen FH-Kranwagen und ein Verteilerfahrzeug
der Baureihe FL übernommen. Damit wächst der Volvo Anteil bei dem fest in
Frauenhand befindlichen Unternehmen auf über ein Drittel. Die acht neuen
Volvo sind für die Schweriner Niederlassung der Norddeutschen bestimmt.
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FAHRERPORTRAIT
Text: Ralf Vester Fotos: Christoph Pforr / Thomas Küppers
Einsame
Spitze
Jürgen Schwarzer hält mit seinem
Volvo FH 460 laut der einjährigen
Zwischenbilanz des FehrenkötterVergleichstests mit den sieben
großen Lkw-Herstellern die einsame
Spitzenposition. Speziell in puncto
Kraftstoffverbrauch distanziert
der Berliner die Mitbewerber bisher
um Längen.
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FAHRERPORTRAIT
I
ch identifiziere mich zu 200 Prozent mit meinem Lkw“,
gibt Jürgen Schwarzer mit Nachdruck zu Protokoll. Der
46-Jährige ist seit Ende der 1980er Jahre Berufskraftfahrer
und hat sich dem harten Job mit Leib und Seele verschrieben. Sein Lkw, das ist seit knapp anderthalb Jahren ein
Volvo FH 460 (6x2) Euro 6.
Aber es ist nicht irgendein Volvo, sondern jener Volvo, der
seit Februar 2014 zu den Protagonisten des zweiten großen
„Fehrenkötter-Langzeit-Vergleichstests“ gehört. Joachim
Fehrenkötter, Geschäftsführer der renommierten Spedition Fehrenkötter, hat für diesen in der ganzen Branche viel
beachteten Test erneut die Fahrzeuge aller sieben großen
Lkw-Hersteller am Start, um im Spätsommer 2016 nach
dann zweieinhalb Jahren zu ermitteln, wer sich in puncto
Gesamtkosten letztlich als sparsamster Truck erwiesen hat.
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Nachdem der von Jürgen Schwarzer pilotierte Volvo bereits
in der ersten Zwischenbilanz nach einem halben Jahr Platz
zwei in der Gesamtwertung belegte und dabei vor allem
durch einen herausragend geringen Kraftstoffverbrauch
überzeugte, hat sein Schwedentruck nach einem Jahr Testdauer inzwischen mit großem Abstand die Führung übernommen und die sechs Mitbewerber im Hinblick auf den
Verbrauch noch deutlicher distanziert.
Einerseits das Verdienst der hochmodernen, ebenso
leistungsstarken wie effizienten Motorentechnologie von
Volvo Trucks und das von zahlreichen nützlichen Features
des Fahrzeugs. Andererseits hat auch Jürgen Schwarzer
maßgeblichen Anteil am Erfolg des in nahezu allen relevanten Kategorien auf Platz eins liegenden FH 460 und dessen
traumhaften Verbrauchswerten. Denn der Berliner versteht
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„Der Vergleichstest ist für mich auch
eine Art Selbstversuch, ob ich wirklich
so gut bin, wie manche behaupten.“
JÜRGEN SCHWAR ZER
es wie hierzulande kaum ein zweiter Volvo Chauffeur, die
technischen Hilfsmittel seines Trucks geradezu in Perfektion
einzusetzen.
„Ich setze mich mit der Fahrzeugtechnologie intensiv
auseinander. Dazu gehört auch, dass ich mir das Fahrerhandbuch detailliert durchlese und ständig am Ball bleibe.
Diesen Antrieb hab ich seit jeher. Allerdings bin ich nie mit
mir selbst zufrieden. Insofern ist der aktuelle Vergleichstest
für mich auch eine Art Selbstversuch, ob ich wirklich so gut
bin, wie manche behaupten“, betreibt Schwarzer Understatement. Denn er zählt laut Dynafleet-Auswertungstool für den
Kraftstoffverbrauch aktuell zu den zwei sparsamsten Volvo
Fahrern in Deutschland.
Und er distanziert in der Ein-Jahres-Zwischenbilanz des
Fehrenkötter-Tests mit einem durchschnittlichen Verbrauch
von 29,32 Litern auf 100 Kilometern die Mitbewerber mit einem Vorsprung zwischen 1,5 und fast vier Litern um Längen.
Eigentlich gute Gründe, ein bisschen stolz auf sich zu sein.
Schwere Landmaschinen und Transporter bilden
für gewöhnlich die gewichtige Ladung der am
Fehrenkötter-Test teilnehmenden Fahrzeuge.
Ton in Ton: Selbst das Mountainbike des begeisterten Freizeit-Bikers
ist im Fehrenkötter-Orange gehalten.
Aber sich selbst zu loben, das liegt dem Fahrer mit der Berliner Schnauze und dem ureigenen Mutterwitz der Hauptstädter so gar nicht. Wenn überhaupt, dann sollen das bitteschön
andere tun. Die Anerkennung kommt dann auch prompt
und aus profundem Munde: „Jürgen Schwarzer ist ein absolut positiv Verrückter, ein echter Fuchs. Wenn er mich
anruft, um mir von seinem neuesten Kniff zu berichten, mit
dem sich noch mehr Kraftstoff sparen lässt, sind wir immer
wieder von den Socken. Da können selbst wir Fahrertrainer
manchmal noch was lernen“, zieht Steffen Oppel, beauftragter Partner für Volvo Trucks Fahrertrainings, den Hut vor
so viel Engagement und Eigeninitiative.
Es mag ihm vielleicht etwas schmeicheln, aber Jürgen
Schwarzer gibt das Lob derweil lieber an sein Fahrzeug weiter. Denn spätestens seit er im Jahr 2007 mit seinem ersten
Volvo, einem FH 400, in Berührung kam und mit ihm bereits am ersten großen Fehrenkötter-Test bis 2010 teilnahm,
sind die Trucks aus Göteborg für ihn schlicht der Inbegriff
eines perfekten Lkw: „Das ist eine einmalige Kombination
aus Leistung, Kraft und Effizienz. Da gibt es einfach nichts
Besseres. Für mich das ideale Fahrzeug, das mir für meine
Arbeit all das bietet, was ich brauche.“
Aha-Erlebnisse mit dem Schwedentruck gab es schon des
Öfteren. So auch schon zu Beginn des ersten Vergleichstests:
„Als ich damals auf der A 81 zwischen Stuttgart und Singen
mit meinen 400 PS am Berg problemlos wesentlich stärker
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motorisierte Lkw überholt habe, war das schon richtig geil.
Da bekam ich einen ersten Eindruck, wie effizient der Volvo
arbeitet und welch ungeheures Potenzial in ihm steckt“,
schildert der Fehrenkötter-Pilot.
Die schiere Kraft bei gleichzeitig mustergültiger Effizienz
Die Tatsache, dass er und sein Volvo derzeit die unangefochtene Nummer eins im Vergleichstest sind macht den begeisterten Mountainbiker jedoch keineswegs nervös. „Ich habe
den Test gar nicht im Kopf und gehe total unverkrampft an
die Sache heran. Ich mache einfach alles so wie immer, dann
wird man sehen, was am Ende dabei rauskommt“, gedenkt
er nicht, von seinen über Jahrzehnte hinweg angeeigneten
Verhaltensmustern abzurücken und lässt sich auch keinen
besonderen Druck aufladen.
Oberstes Gebot ist für ihn, seinen Lkw stets pfleglich zu
behandeln: „Mein erster Volvo stand auch nach dreieinhalb Jahren noch tipptopp da. Ich tue einiges dafür, dass
mein Fahrzeug in Schuss bleibt und stets in einwandfreiem
Zustand ist. Ich wasche meinen Truck mindestens einmal
die Woche per Hand, poliere unter anderem die Tanks.
Unabhängig von Volvo habe ich auch meine vorherigen
Fahrzeuge nie ‚heruntergeranzt‘, sondern sie stets wie mein
eigenes behandelt“, verrät der 46-Jährige, der es nur schwer
verschmerzen kann, wenn er sich trotz aller Sorgfalt doch
mal eine Schramme eingefangen hat.
Denn ein Kratzer oder andere Bagatellen tun Jürgen
Schwarzer besonders weh: „Das ist für mich schlimmer, als
wenn ich eine Delle im eigenen Auto habe.“ So sehen 200
Prozent Identifikation mit dem Fahrzeug aus. ■
10
Alles im Blick: Jürgen
Schwarzer wirft einen
prüfenden Blick auf
die Funkfernbedienung
Work Remote Control
von Volvo Trucks.
Jürgen Schwarzer an seinem täglichen Arbeitsplatz: Der Berliner mag‘s gern sauber und aufgeräumt und schätzt die vielen Staumöglichkeiten an der Rückwand des Fahrerhauses.
FEHRENKÖTTER-TEST: DAS „TCO-RANKING“ NACH EINEM JAHR
Nachvollziehbare Kostenentwicklungen – beim
Fehrenkötter-Test des Fachmagazins „trans
aktuell“ dreht sich alles um die Gesamtbetriebskosten (TCO – Total Cost of Ownership) der
sieben Fahrzeuge. Am Ende der Testlaufzeit
entscheiden die Ausgaben der Spedition für
jedes Fahrzeug über den Testsieg. Ganz nach
dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ werden im
sogenannten TCO-Ranking halbjährlich die
Zwischenstände bekanntgegeben. Die Tabelle
ergibt sich aus den vorauskalkulierten Betriebskosten für das erste Einsatzjahr unter Berücksichtigung der aktuellen Verbräuche und bisher
aufgelaufenen Kosten.
Rang Fahrzeug
Kalkulierte
Kosten
pro Jahr
Gefahrene
Kilometer
Stand: 31.01.2015
Diesel-/AdBlueVerbrauch im Durchschnitt pro 100 km
1.
Volvo FH 460
81.292,28 €
134.097 km
29,32 l/2,21 l
2.
Iveco Stralis 460
83.627,48 €
130.957 km
32,08 l/2,46 l
3.
DAF XF460
84.288,91 €
123.592 km
31,36 l/1,44 l
4.
Mercedes Benz Actros 2545
84.517,14 €
129.324 km
30,83 l/0,89 l
5.
MAN TGX 24.440
85.739,69 €
126.385 km
32,09 l/0,91l
6.
Renault T440
88.064,57 €
136.879 km
33,22l/2,25 l
7.
Scania R450
90.654,97 €
125.157 km
32,36 l/1,19 l
Quelle: Fernfahrer 6/2015
begeistert Jürgen Schwarzer auch an seinem aktuellen Volvo
FH 460. Noch immer hat er einen Heidenspaß dabei, wenn er
mit seinem durchzugsstarken Schwedentruck trotz gewichtiger Ladungen wie Landmaschinen oder Transportern
leichtfüßig die Steigungen erklimmt und dabei obendrein
noch extrem kraftstoffsparend unterwegs ist.
„Das optimale Zusammenspiel von I-Shift, dem mit
Abstand besten Getriebe auf dem Markt, und der neuesten
Generation des vorausschauenden Tempomaten I-See ist
wirklich faszinierend. Während manch anderer Fahrer förmlich ins Lenkrad beißt und mit verzweifelter Miene gegen
das Abschmieren am Berg kämpft, kann ich mich genüsslich zurücklehnen und lasse die überragende Technik des
Volvo für mich arbeiten“, schmunzelt der Berliner, der die
Fahrzeugtechnik und die Assistenzsysteme des Volvo perfekt
zu nutzen versteht – verfeinert mit dem ein oder anderen
selbsterforschten Trick.
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EXPERTENTIPPS FÜR FAHRER
FAHRERTRAINING
Haben Sie Interesse an einem Fahrertraining oder an einem fahrerbegleitenden
„Training on the Truck“? Dann wenden Sie
sich bitte an den Volvo Trucks Vertragshändler in Ihrer Nähe.
Lass es rollen
Steffen Oppel, beauftragter Partner für Volvo
Trucks Fahrertrainings,
gibt sieben Expertentipps zum Thema Kraftstoffsparen. Mit dem geschickten Ausnutzen der
Technik lässt sich eine
Menge erreichen.
LEERLAUFZEITEN
Da die Startphase eines Motors mehr
Diesel benötigt, ist es ist effizienter und materialschonender, den
Motor drei Minuten durchlaufen zu
lassen, anstatt ihn bei jedem Stopp
abzustellen. Dies schont den Turbolader (Nachlaufzeit). Es ist durchaus
ratsam, die Eco-Stopp-Funktion von
Volvo Trucks gleich mitzubestellen
und mit der Standardeinstellung
arbeiten zu lassen.
I-CRUISE / I-SEE
Bei Strecken mit gleichbleibender
Geschwindigkeit sollte der Tempo-
mat-Anteil so hoch wie möglich sein.
Durch die verschiedenen Eco-Level
sind Unter- und Übergeschwindigkeiten möglich. Diese können die
kinetische Energie maximal in Abhängigkeit der Topographie und Last
ausnutzen, um Kraftstoff zu sparen,
ohne dabei an Transportgeschwindigkeit zu verlieren. Je höher die Last,
je anspruchsvoller die Topographie
und je dichter der Verkehr, desto
kleiner sollte das gewählte Eco-Level
sein. Mit einer Sollgeschwindigkeit
von 84 km/h lässt sich eine höhere
Transportgeschwindigkeit als mit der
Eingabe von 88 km/h erreichen. Dies
klingt zunächst wie ein Widerspruch.
Doch das System nutzt immer
weniger Übergeschwindigkeit, je
näher das eingestellte Tempo an der
technischen Maximalgeschwindigkeit liegt. Idealerweise sollte man mit
einem Tempomaten nicht Beschleunigen. Fahrzeuge mit I-Cruise und
I-See verfügen über eine Beschleunigungsdämpfung, um die Beschleunigung ideal zu gestalten.
SPARELEMENT GESCHWINDIGKEITSBEGRENZER:
Auch eine Tempomat-Optimierung
ist zu empfehlen. Der Lkw bleibt mit
dem Gaspedal bis 90 km/h offen, je-
doch wird der Tempomat auf
84 km/h begrenzt. Somit
kann das System sämtliche
Funktionen voll ausspielen,
der Fahrer kommt nie in
einen Vorsatzbereich – ab
85 km/h ist der Einsatz des
Tempomaten ein Straftatbestand. Das Überholen
und Beschleunigen vorm
Berg sind mit dem Gaspedal immer noch möglich.
Steffen Oppel,
beauftragter
Partner für Volvo
Trucks Fahrertrainings
RICHTIG BESCHLEUNIGEN
Um das Potenzial von Motor und
I-Shift-Getriebe voll auszunutzen, bedarf es einer besonderen Fahrweise.
Nach dem Anfahren bzw. der ersten
Schaltung aus dem Anfahrgang
heraus sollte man mit nahezu Vollgas
bis zum Erreichen der gewünschten
Reisegeschwindigkeit beschleunigen. Somit werden Motorperformance und Getriebefunktionalität
optimal genutzt und nur so lange
Diesel abgefordert wie nötig. Unterstützt wird dies von der last- und
fahrerabhängigen Lernfähigkeit des
Getriebes.
ÜBERLANDVERKEHR
Bei flacher Topographie sollte man
drehmomentorientiert fahren. Im
Teillastbereich ist zu empfehlen,
manuell/teilmanuell in den höchstmöglichen Gang zu schalten. Die
Euro 6-Motoren von Volvo Trucks
liefern bereits unterhalb des „grünen“
Drehzahlbereichs ausreichend Drehmoment. Diese
Eingriffe werden je nach
Fahrer als Anpassung im
Getriebe hinterlegt, das
Getriebe adaptiert also den
Fahrstil. Im Überlandverkehr
lassen sich so bis zu zehn
Prozent Kraftstoff sparen.
DER RICHTIGE
REIFENDRUCK
Der Reifendruck ist eine der
wichtigsten Größen innerhalb der
Betriebskostenbeeinflussung. Er
sollte regelmäßig in kaltem Zustand
kontrolliert und eingestellt werden.
Hier liegen Potenziale von bis zu drei
Prozent Kraftstoffersparnis. Diese
Kontrolle sollte mindestens alle
14 Tage stattfinden. Entgegen der
landläufigen Meinung gilt hier nicht
immer, „mehr ist besser“. Speziell auf
den Antriebsachsen ist die Herstellervorgabe einzuhalten, da die
„Dämpfwirkung“ des Reifens eine
wichtige Kenngröße für die Lastbestimmung über die Luftfederung ist
und dies wiederum wichtige Signale
für die Schaltstrategie gibt.
WARTUNGSPLÄNE EINHALTEN
Generell ist es wichtig, die Wartungspläne einzuhalten, auch um dabei
regelmäßig kostenfreie Updates zu
erhalten. Die ständige Optimierung
der Volvo Technik lässt sich somit in
noch höhere Effizienz umsetzen. ■
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TECHNIK
Einer
wie keiner
Mit zahlreichen Innovationen und Weltneuheiten setzt sich der Volvo FH
in Sachen Hightech an die Spitze. Hinzu kommen clevere Details, die das
Fahrerleben im Alltag angenehmer machen.
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W
er als Lkw-Fahrer mit der Branche vertraut
ist, dem ist die größte technische Herausforderung der vergangenen Jahre bestens
bekannt: Euro 6. Auch Volvo Trucks hat
massiv in Forschung und Entwicklung
investiert, um diese Hürde zu meistern. Folgerichtig wurde
auch das Design des neuen FH schon frühzeitig auf die neue
Technik abgestimmt. Beispiele finden sich in Form der größeren Kühlerfläche für die neuen Motoren und mehr Bauraum am Rahmen für die abermals vergrößerte „Chemiefabrik“ zur Abgasreinigung. Apropos neue Motoren: Auch
den legendären 16,1 Liter großen Reihensechszylinder im
FH16 hat Volvo auf Euro 6 getrimmt und die Spitzenleistung
von 750 PS ins neue Zeitalter übertragen – einen stärkeren
Serienmotor hat kein anderer Hersteller zu bieten.
Doch ist dies längst nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal der neuen FH-Baureihe. Da ist zum Beispiel die Einzelradaufhängung mit Zahnstangenlenkung, die als Option für
die Vorderachse zur Wahl steht. Das gab es bis dato noch bei
keinem anderen schweren Lkw, und es hebt das Fahrverhalten auf ein völlig neues Niveau. „Die Einzelradaufhängung
vorn hat zur Folge, dass sich die Bewegungen der Vorderräder nicht gegenseitig beeinflussen. Daraus resultiert ein
gleichmäßigeres und stabileres Fahrverhalten“, sagt Martin
Palming, Produktmanager bei Volvo Trucks.
Als weitere Alternative lässt sich die „traditionelle“ Vorderachse mit der elektronisch unterstützten Lenkung Volvo
Dynamic Steering (VDS) kombinieren. Der Clou: Bei Fahrten mit niedriger Geschwindigkeit, also typischerweise beim
Rangieren, verringert VDS den zum Kurbeln benötigten
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TECHNIK
Kraftaufwand um rund 75 Prozent. Im
Impuls-Streckbremse noch zwei echte Spezialitäten auf dem Programm. Beim SpurGegenzug werden auf holprigen Straßen
wechselassistent überwacht ein RadarsenFahrbahnstöße fast vollständig absorbiert. Das erhöht in allen Lebenslagen
sor den Nahbereich auf der Beifahrerseite.
nicht nur drastisch den Fahrkomfort,
Das System ist ab einer Geschwindigkeit
sondern beugt auch typischen Fahrervon 35 km/h aktiv und erkennt bewegte
leiden wie Nacken-, Schulter- und
Objekte ab der Größe einen Motorrads.
Rückenschmerzen vor.
Wird bei gesetztem Blinker nach rechts ein
Auch ein Alleinstellungsmerkmal:
Praktisch keine Zugkraftunterbreentsprechendes Fahrzeug erkannt, schlägt
Mit 750 PS und 3.550 Nm Drehchungen mehr, höhere Durchschnittsdie Elektronik optisch und akustisch
moment hat Volvo Trucks mit dem
geschwindigkeiten auf Bergetappen
Alarm. Die Impuls-Streckbremse arbeitet
FH16 den stärksten Serien-Lkw
und geringerer Verbrauch: Für all diese
im Grunde wie ein ESP bei langsamen
der Welt zu bieten.
Aspekte steht das DoppelkupplungsGeschwindigkeiten. Sie lässt sich bei Lastzügen bis 40 km/h zuschalten und minimiert die Gefahr des
getriebe I-Shift Dual Clutch, eine weitere Weltneuheit im Bereich der schweren Lkw. Wie komfortabel es sich damit fahgefürchteten Klappmessereffekts. Bei aktiviertem System und
ren lässt, erst recht in Kombination mit VDS, davon konnten
gelöstem Gaspedal werden automatisch die Anhängerbremsen aktiviert, was die Lenkbarkeit auf rutschigen Straßen
sich Fahrer auf Einladung des Fachmagazins „Fernfahrer“
und beim Bergabfahren verbessert.
kürzlich selbst überzeugen – mehr dazu ab Seite 22. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Der sofortige Kraftschluss, wenn
Gänzlich ohne Elektronik kommt ein weiteres exklusives
eine Kupplung öffnet und die andere gleichzeitig schließt,
Sicherheitsmerkmal des FH aus: das schlanke Spiegeldesign
kommt bergab auch dem Durchzug der Motorbremse zugute. mit optimaler Sicht daran vorbei. Wer schon mal im KreisWomit ein weiterer technischer Leckerbissen des FH ins Spiel verkehr einen kompletten Pkw hinter wuchtigen Spiegelgehäusen aus dem Blick verloren hat, weiß den himmelweiten
kommt: Die patentierte Kompressionsbremse VEB+ (Volvo
Unterschied zu schätzen. Zur perfekten Sicht kommt die opEngine Brake) erreicht beim 13-Liter-Motor bis zu 510 und
timale Sitzposition, und hier kann der FH mit einem weitebeim 16-Liter-Motor sogar knapp 640 Brems-PS und macht
ren Highlight aufwarten: die zweifach verstellbare Lenksäule,
somit in den meisten Fällen einen Retarder verzichtbar.
mit der sich das Lenkrad in eine fast senkrechte Position
Abstandsregeltempomat mit Notbremsfunktion, ESP
bringen lässt. Wer mit dem automatisierten I-Shift-Getriebe
(auch für Gliederzüge), Fahrerairbag, Müdigkeitswarner,
unterwegs ist – und das sind im Fernverkehr inzwischen
Spurwächter, Abbiege- und Kurvenlicht: Beim Umfang der
längst die meisten Volvo Fahrer – kann neuerdings zwischen
lieferbaren Sicherheitssysteme braucht Volvo Trucks keinen
zwei Bedienkonzepten wählen. In Variante eins befindet sich
Vergleich zu scheuen. Ganz im Gegenteil, stehen doch mit
das Gebergerät wie gewohnt rechts am Fahrersitz. In Varidem Spurwechselassistent (Lane Change Support) und der
ante zwei ist der Durchgang zur Rechten völlig frei, da der
ROBUSTE VERSTÄRKUNG
LEICHTE LENKUNG
ZWEIFACHE VERSTELLUNG
Neu im Programm: Für harte Einsätze wie etwa im
Holztransport gibt es FH und FH16 nun auch mit einer
verstärkten Front, die sich vom Baustellenspezialisten
Volvo FMX ableitet. Die Ecken und die Motorschutzplatte
sind aus drei Millimeter starkem Stahl gefertigt, optional
ist eine Frontzugeinrichtung für bis zu 36 Tonnen.
Bekannte Fahrerleiden: Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen. Die elektronisch unterstützte Lenkung Volvo
Dynamic Steering kann derlei Ungemach vorbeugen.
Rangieren lässt sich mit dem System buchstäblich mit
einem Finger, und auf üblen Pisten werden Fahrbahnstöße wirksam absorbiert.
Doppelt hält besser: Für FH und FH16 hat Volvo Trucks
eine zweifach verstellbare Lenksäule im Angebot. Bequem per Pedal mit dem linken Fuß ausgelöst, kann das
Lenkrad über die erste maximale Steilstellung hinaus
noch zusätzlich abgeknickt werden. Falls gewünscht,
steht das Volant im Endeffekt fast senkrecht.
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Auf kurvenreichen Strecken glänzt
die optionale Einzelradaufhängung
Volvo IFS mit bislang unerreichter
Lenkpräzision und optimalen Handlingeigenschaften.
BESSERER DURCHBLICK
CLEVERER NOTAUSSTIEG
ERHOLSAMER SCHLAF
Allzu viel ist ungesund: Statt auf wuchtige Spiegelgehäuse, die beim Blick nach schräg vorn ein weites Sichtfeld
verdecken, setzt Volvo beim FH auf ein schlankes Design,
durch das sich „gefühlt“ fast hindurch schauen lässt. Situationen, in denen im Kreisel ein kompletter Pkw aus dem
Blickfeld gerät, sind damit passé.
Panoramadach mit Doppelfunktion: Durch die großen
Dachluken der FH- und FH16-Fahrerhäuser kommt zum
einen viel Licht in die Hütte. Verdunklung und Mückennetz gibt es obendrein. Für den Fall der Fälle dient die
große Scheibe aber auch als Notausstieg, wenn durch
die Türen nichts mehr geht.
Prima Klima: I-Park Cool heißt die vollständig integrierte
Standklimaanlage für FH und FH16. Das Gesamtsystem,
im Wesentlichen aus Kompressor, Kondensatorgebläse
und Spannungswandler bestehend, engt weder Platz
noch Stauraum ein. Die kühle Luft wird über das normale
Belüftungssystem gleichmäßig im Fahrerhaus verteilt.
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Die patentierte Motorbremse
VEB+ verzögert beim 13und 16-Liter-Motor des FH
beziehungsweise FH16 mit
Spitzenwerten. Ein Retarder
lässt sich häufig einsparen.
BEQUEME KONTROLLE
KURZE WÄSCHE
SCHNELLE SCHALTUNG
Leichteres Be- und Entladen mit Funkfernbedienung:
Work Remote Control heißt das handliche Teil, das zahlreiche Funktionen bietet. Unter anderem lässt sich die
Lastanzeige prüfen, die Luftfederung heben und senken,
der Nebenantrieb aktivieren, der Motor abstellen und
natürlich auch die Zentralverriegelung bedienen.
Man kennt das: Mal schnell ein paar Handgriffe rund ums
Fahrzeug ohne Handschuhe erledigt, und schon sind die
Hände schmutzig. Auch an solch kleine Alltagsprobleme
hat Volvo beim Design des neuen FH gedacht: In die
unteren Außenstaufächer lässt sich passgenau ein praktischer Wassertank einsetzen.
Weltneuheit im schweren Lkw: Das Doppelkupplungsgetriebe I-Shift Dual Clutch steht für Schaltungen fast ohne
Zugkraftunterbrechung und bietet vor allem auf Bergstrecken ein völlig neues Fahrerlebnis. Lediglich Gangsprünge und die Gruppenschaltung zwischen dem sechsten
und siebten Gang geschehen noch konventionell.
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Wählhebel durch vier Schalter am Armaturenbrett ersetzt
wird. Wer bei der Fahrzeugbestellung ein Wörtchen mitreden kann, sollte im Vorfeld die beiden Systeme mal anschauen und vergleichen – die Geschmäcker sind ja bekanntlich
verschieden.
Allemal eine sinnvolle Investition im Zusammenhang
mit I-Shift ist der vorausschauende topographische Tempomat I-See. Im Gegensatz zu vergleichbaren Lösungen arbeitet
das Volvo System nicht mit hinterlegten Karten, die mit
der Zeit veralten, sondern mit den tatsächlichen topographischen Bedingungen. Dahinter verbirgt sich ein zentraler Server, der die Daten aller mit I-See ausgestatten Volvo
Trucks sammelt und weitergibt. Christer Pehrsson, Leiter des
Geschäftsbereichs Fernverkehr, fasst es so zusammen: „Auch
wenn Sie mit Ihrem Lkw einen bestimmten Hügel noch nicht
befahren haben, kann der Lkw trotzdem alle Vorteile des
Systempotenzials nutzen. Es genügt, wenn bereits ein anderer Fahrer mit I-See diesen Straßenabschnitt befahren hat.“
In der Folge werden im Zusammenspiel von GPS-Positionsbestimmung und I-Shift die Gangwahl, Beschleunigung und
Motorbremsung so kraftstoffsparend wie möglich eingesetzt.
Als Fahrer kann man sich derweil ganz auf den Verkehr konzentrieren. Eine weitere Arbeitserleichterung per Fernabfrage
ist die mögliche Anbindung an die heimische Werkstatt: Sie
kann den Fahrzeugzustand aus der Ferne überwachen und
entsprechend einen individuellen Wartungsplan erstellen.
Oft sind es auch die kleinen Dinge, die das Leben er-
leichtern. Zum Beispiel ein gut zugänglicher und optimal
untergebrachter Wassertank, wie er auf Wunsch im unteren
Außenstaufach des FH zu finden ist. Und wenn für Alleinfahrer keine zweite Liege gewünscht ist, warum den Platz
nicht anderweitig nutzen? Beim FH gibt es gleich zwei ver-
Fahren mit I-See: Automatisches Beschleunigen vor Steigungen, optimale Gangwahl dank
Topographiedaten, effektive Rollphasen im Leerlauf und Anbindung des Bremstempomaten.
schiedene Schrankmodule mit 150 oder 250 Liter Fassungsvermögen, die sich oben an
der Rückwand montieren lassen.
Dass eine Standklimaanlage eine feine Sache ist, wird wohl kaum ein Fahrer bestreiten. Vollständig ins Fahrzeug integriert, ohne Verlust von Platz und Stauraum, war das
aber bislang kaum zu machen. Mit der Standklimaanlage I-Park Cool hat Volvo Trucks
diese Aufgabe gelöst: Das Gesamtsystem wiegt nur rund 45 Kilogramm und besteht im
Wesentlichen aus einem elektrischen Kompressor, einem elektrischen Kondensatorgebläse und einem Spannungswandler. Im Gegensatz zu Aufdachanlagen bleibt somit
auch die Dachluke frei, die beim FH ohnehin eine wichtige Zusatzfunktion übernimmt: Das Fenster dient im Fall der Fälle auch als Notausstieg.
Zeit und Mühe spart die Funkfernbedienung Work Remote Control. Damit lässt
sich unter anderem die Lastanzeige abrufen, die Luftfederung heben und senken, der
Nebenantrieb aktivieren und der Motor abstellen. Kurzum: Ein weiteres exklusives
Hilfsmittel, das Volvo den Fahrern buchstäblich in die Hand drückt. ■
EINZELNE AUFHÄNGUNG
MEHR SICHERHEIT
DRITTES AUGE
Ebenfalls eine Premiere im schweren Lkw: Auf Wunsch
gibt es den Volvo FH vorne mit Einzelradaufhängung und
Zahnstangenlenkung. Das IFS-System (Individual Front
Suspension) hebt Fahreigenschaften und Handling auf
höchstes Niveau und spielt besonders auf kurvenreichen
Strecken seine Qualitäten aus.
Wenn der Hänger zum Überholen ansetzt: Die ImpulsStreckbremse von Volvo Trucks ergänzt bei niedrigen
Geschwindigkeiten das ESP und wirkt dem gefürchteten
Klappmessereffekt entgegen. Vom Fahrer manuell aktiviert, werden auf Gefällstrecken dann automatisch und
pulsierend die Anhängerbremsen mit eingesetzt.
Der berüchtigte „Tote Winkel“: Der Spurwechselassistent
Volvo LCS (Lane Change Support) überwacht per Radar
die Beifahrerseite und schlägt optisch sowie akustisch
Alarm, sollte bei gesetztem Blinker nach rechts ein Fahrzeug ins Visier geraten. Erkannt werden neben (fahrenden) Pkw und Lkw auch Motorräder.
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TRUCK-GRAND-PRIX
30
Goldene
Jahre
Der ADAC Truck-Grand-Prix auf dem legendären Nürburgring feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Zum runden Jubiläum wird den Besuchern alles geboten, was das
Trucker- und Country-Herz begehrt. Auch Volvo Trucks ist wieder mit von der Partie.
E
in Geruchsmix aus Diesel, verbranntem Gummi und lecker Gegrilltem,
der über das riesige Areal wabert.
Links und rechts donnern mit imposanter Geräuschkulisse mehr als
1.000 PS starke Trucks vorbei. Schier endlose
Menschenmassen bahnen sich bestens gelaunt
ihre Wege. Kein Zweifel: Es ist wieder TruckGrand-Prix-Time auf dem Nürburgring. Und
dieses Jahr feiert die Veranstaltung ein besonderes Jubiläum: Der Internationale ADAC TruckGrand-Prix begeht seinen 30. Geburtstag. Es
versteht sich von selbst, dass das Mega-Event
auf der legendären Rennstrecke (26. bis 28. Juni)
mit zahlreichen Highlights aufwarten wird.
Motorsport, Showprogramm und das größte
mehrtägige Country-Festival Europas – der
Truck-Grand-Prix in der „Grünen Hölle“ bietet
Action und Spaß für jedermann.
Zu keiner anderen Truckrace-Veranstaltung
in Europa pilgern mehr Fans, nirgendwo sonst
sind die Lkw-Hersteller und Zulieferfirmen so
zahlreich vertreten, und bei keinem anderen
Event dieser spektakulären Serie wird den
Besuchern auf und abseits der Strecke so viel
geboten. Neben atemberaubendem Rennsport
dürfen sich die Zuschauer einmal mehr auf
waghalsige Stunts sowie auf das Who-is-Who
der deutschen Country-Szene auf der Open-AirBühne in der Müllenbachschleife freuen.
Volvo Trucks ist seit 2013 wieder mittendrin
am Nürburgring und erntete für seine rundum
gelungenen Auftritte der letzten beiden Jahre
viel Lob und Anerkennung von den Besuchern.
Das rund 400 Quadratmeter große Volvo Zelt
im Messepark bietet den Gästen in entspannter
Atmosphäre die Möglichkeit, dem dichten Gedränge der Menschenmassen zu entfliehen und
sich über die ausgestellten Fahrzeuge von Volvo
Trucks zu informieren. Die attraktive Location
bildet den idealen Rahmen für gute Gespräche
mit langjährigen und potenziellen Kunden. Und
nicht zuletzt bietet sich von der Terrasse des
Volvo Zeltes auch ein erstklassiger Blick auf das
jeweilige Renngeschehen auf dem Nürburgring.
Alle Rennen werden zudem auf dem Monitor
im Zelt übertragen.
werden auch Ausstellungsstücke der neuen
innovativen Technologien von Volvo Trucks
zu sehen sein. Dazu gehören beispielsweise die
Einzelradaufhängung und die revolutionäre
Lenkunterstützung Volvo Dynamic Steering.
Experten des Teams von Volvo Trucks stehen
den interessierten Besuchern gerne wieder mit
Rat und Tat zur Seite, wenn sie die ausgestellten
Fahrzeuge und Technologien in Augenschein
nehmen möchten. ■
SO FINDEN SIE UNS
B 258
Parkzone D
Volvo Trucks
Parkzone C
Start/Ziel
B 258
Zu den ausgestellten Exponaten am Volvo
Trucks Stand in der Parkzone D zählen unter
anderem der aufwendig lackierte History Truck
des bayerischen Unternehmens Trio Trans Logistik, der bärenstarke FH16 750 – zusätzlich in
der Version als Schwerlastzugmaschine – sowie
der Volvo FH mit Doppelkupplungsgetriebe
I-Shift DC (Dual Clutch). Selbstverständlich
Parkzone A
Parkzone B
Alle Infos rund um den TruckGrand-Prix erhalten Sie unter
www.volvotrucks.de/tgp
oder einfach den QR-Code
einscannen.
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MARKETING
Text: Ralf Vester Fotos: Volvo Trucks
On Tour
auf der
Reality Road
Volvo Trucks geht auch im Marketing innovative Wege. Jüngstes Projekt ist eine
Reality-TV-Serie mit der Sängerin Mapei.
V
olvo Trucks geht seit der Einführung
der neuen Baureihen auch im Marketing innovative und sehr erfolgreiche
Wege. Bestes Beispiel hierfür ist das
YouTube-Video „Epic Split“, in dem HollywoodStar Jean Claude Van Damme einen schier
unglaublichen Spagat zwischen zwei rückwärtsfahrenden Volvo FM macht, um so die einzigartige Spurtreue des neuen Lenksystems Volvo
Dynamic Steering zu verdeutlichen. Annähernd
80 Millionen Mal wurde das Video, das sich im
Internet geradezu explosionsartig verbreitete,
bis heute geklickt und bescherte Volvo Trucks
einen überwältigenden Marketing- und Medienerfolg weit über die Lkw-Branche hinaus.
Auch die anderen Videos, in denen entweder
die neuen Baureihen oder technische Highlights
der Fahrzeuge im Fokus standen, stießen auf
äußerst reges Interesse.
Grund genug für Volvo Trucks, auch künf-
tig originelle Wege im Bereich Marketing zu
beschreiten. Im neuesten Projekt geht es um
Reality-TV mit der international bekannten
Sängerin Mapei. Im Laufe eines neuntägigen Road Trips quer durch Europa dreht die
schwedisch-amerikanische Künstlerin unter
der Leitung von Regisseurin Liza Minou Morberg ein neues Musikvideo. Um sie dabei zu
unterstützen, hat Volvo Trucks einen Volvo FH
samt einem mit dem Konterfei der 31-jährigen
Sängerin beklebten Auflieger zur Verfügung
gestellt. Dieser ist prall gefüllt mit allen nötigen
20
Requisiten für das ungewöhnliche Vorhaben
und wird von Jens Karlsson, einem der weltweit
besten Lkw-Profis, gefahren. Das Ergebnis des
Road Trips ist ab dem 11. Juni in der TV-Serie
„Reality Road“ zu sehen.
Auch bei einem spektakulären Lkw-Stunt mit
dem Volvo FH in Berlin
ist die Sängerin Mapei
mit von der Partie.
„Mit ‚Reality Road‘ wollen wir die Stärke unserer Serviceangebote demonstrieren“, erklärt
Per Nilsson, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit von
Volvo Trucks. „Um mit dem Lkw permanent auf
der Straße unterwegs sein zu können, sind die
damit verbundenen Services heutzutage mindestens genauso wichtig wie das Fahrzeug selbst.
Mit dem neuen Projekt wollen wir zugleich Unterhaltung produzieren, die ein möglichst breites
Publikum anspricht. Meines Wissens sind wir
das erste Unternehmen, das Reality-TV zu Marketingzwecken einsetzt“, sagt Per Nilsson.
Das „Bordpersonal“ des eigens für das Projekt
designten Volvo FH besteht neben Jacqueline
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Im Laufe des neuntägigen
Road Trips entsteht das
Video zum neuen Hit.
Liza Minou Morberg, Mapei und
Fahrer Jens Karlsson haben jede
Menge Spaß auf ihrer Tour.
Weithin sichtbar prangt das Konterfei der Sängerin Mapei auf den Flanken des Aufliegers.
Mapei Cummings, wie
die Sängerin mit vollem
Namen heißt, aus der
Regisseurin Liza Minou
Morberg und Jens Karlsson, einem der Fahrer aus
dem „Epic Split“-Video
und dem „Ballerina
Der langjährige ProStunt“. Dabei ist auch der
fifahrer Jens Karlskleine Schnauzer „Sushi“.
son chauffiert die
Das illustre Quartett
illustre Reisegruppe.
durchquert binnen neun
Tagen Europa von Schweden über Deutschland
und Frankreich bis hinunter nach Italien und
legt dabei mehr als 4.000 Kilometer zurück.
Das Lied „millionwaystolive“, für das das Video
gedreht wird, ist einer der Songs auf dem neuen
Album von Mapei, das im Verlauf des Jahres
erscheinen soll. „Ich liebe es, zu reisen und die
Möglichkeit zu haben, neue Leute und neue
Kulturen kennen zu lernen. Und um genau das
geht es auch in ‚millionwaystolive‘– einfach
unterwegs zu sein und die Freiheit zu genießen.
Es ist der ultimative Song für einen Road Trip“,
betont Mapei.
Im Reality-TV wird auch zu sehen sein, wie die
Serviceangebote von Volvo Trucks auf verschiedene Art und Weise auf die Probe gestellt werden. Im Fokus steht natürlich, wie Mapei erstmals in Berührung mit der Trucker-Welt und
deren Herausforderungen kommt. So performt
die Sängerin beispielsweise zusammen mit
anderen Künstlern bei einer Travestie-Show auf
der Lkw-Fähre nach Polen oder gibt ein spontanes Konzert in den Vororten von Paris. Auch
bei einem spektakulären Lkw-Stunt mit dem
Volvo FH in Berlin ist Mapei mit von der Partie.
Wie sieht der Lkw-Stunt aus? Was erlebte die
Crew bei den Dreharbeiten oder bei den spon-
tanen Gigs? Sehen Sie all das und vieles mehr in
der insgesamt achtteiligen Reality-TV-Serie.
Die ersten drei Folgen veröffentlicht Volvo
Trucks ab 11. Juni auf seinem YouTube-Kanal. ■
www.youtube.com/user/VolvoTrucks
DAS IST „MAPEI“
Jacqueline Mapei Cummings – kurz „Mapei“ – feierte
ihren internationalen Durchbruch im Jahr 2007 mit dem
Song „Video Vixens“. Ihr erstes Studio-Album „Hey Hey“
mit den beiden Hit-Singles „Don’t Wait“ und „Change“
kam im vergangenen Jahr auf den Markt. Die Tochter
einer liberianischen Mutter und eines schwedischen
Stiefvaters wurde 1983 in Rhode Island (USA) geboren.
Sie kam im Alter von zehn Jahren nach Schweden und
pendelt seither immer wieder zwischen Stockholm und
den Vereinigten Staaten.
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Mit Bravour
bestanden
Das Echo der Fachpresse auf das weltweit
erste Doppelkupplungsgetriebe von
Volvo Trucks war überaus positiv. Bei einem
Fahrertest im Frühjahr war nun die Meinung
der Profis aus der täglichen Praxis gefragt.
G
anz gleich, wo man auch hinhörte – die Begeisterung für
den Volvo FH 540 mit dem neuen Doppelkupplungsgetriebe I-Shift DC (Dual Clutch) war groß. Einen Grund zum
Meckern gab es beim besten Willen nicht, so penibel auch
hingeschaut, hingehört oder gar hingefühlt wurde. Das
Fachmagazin „Fernfahrer“ hatte im Frühjahr auf dem Autohof Ramstein
unweit von Kaiserslautern zum Fahrertest eingeladen, um langjährige Berufskraftfahrer nach ihren Einschätzungen zum weltweit ersten
Schwer-Lkw mit Doppelkupplungsgetriebe zu fragen. Die „Truck News“Redaktion ging dabei ebenfalls auf Stimmenfang.
Neben I-Shift DC war das 540 PS starke Testfahrzeug mit Globetrot-
ter XL-Fahrerhaus gespickt mit dem Feinsten, was die Branche derzeit
zu bieten hat. Die revolutionäre Lenkunterstützung Volvo Dynamic
Steering, sämtliche Fahrerassistenzsysteme, die neueste Generation des
intelligenten Tempomaten I-See oder die Standklimaanlage I-Park Cool
– alles an Bord, was das Fahrerherz begehrt.
Damit sich die anwesenden Fahrer auch einen möglichst umfassenden
Eindruck vom Fahrzeug verschaffen konnten, führte die abwechslungsreiche Testrunde sowohl über Autobahn und Landstraße als auch durch
den Stadtverkehr. Flache Passagen waren ebenso zu absolvieren wie
anspruchsvolle Steigungen, Gefällstrecken und Kreisverkehre. In einem
fast identischen zweiten Testfahrzeug konnten die Fahrer auf dem Autohof abschließend noch ausgiebig das Interieur des Volvo FH 540 I-Shift
DC unter die Lupe nehmen. ■
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FAHRERTEST
DIRK KAPPESSER:
„Eine echte Wucht“
Der 46-Jährige aus Weilerbach saß früher regelmäßig
selbst hinter dem Steuer eines Lkw, bevor er in seiner
jetzigen Funktion als Betriebsleiter eines großen Logistikers inzwischen nur noch selten auf Tour ist. „Ich bin
schon seit jeher ein großer Volvo Fan und früher auch des
Öfteren einen Volvo gefahren. Von daher kann ich den
Unterschied zum heutigen Fahrzeug ganz gut beurteilen.
Das I-Shift-Getriebe ist ohnehin meine absolute Nummer
eins auf dem Markt. Die Doppelkupplung setzt natürlich
noch einen drauf. Der Schaltkomfort ist einzigartig, und
ich denke, dass das Getriebe auch in puncto Wirtschaftlichkeit einiges an zusätzlicher Ersparnis bringt. I-Shift DC
macht absolut Sinn im Schwerverkehr. Der Fahrkomfort
insgesamt ist klasse. Das Fahrerhaus ist gut abgestimmt,
gut gefedert, und die Lenkung ist durch das VDS wirklich
fantastisch – unheimlich leichtgängig und direkt. Das
Gesamtpaket hat mich absolut überzeugt. Da hat Volvo
ein tolles Fahrzeug auf die Räder gestellt.“
STEFFEN GEBHART:
„Hat Spaß gemacht“
Der 34-jährige Fahrlehrer aus Neustadt an der Weinstraße ist mit einigen Schülern zum Test gekommen,
um das neue Doppelkupplungsgetriebe zu inspizieren:
„Bisher habe ich mit einem Volvo noch keine Bekanntschaft gemacht. Das Fahrzeug macht richtig Spaß. Es ist
sehr bequem, der Motor zieht kräftig durch. In unserem
Fahrschul-Lkw haben wir noch Schaltgetriebe. Das ist
natürlich nicht im Geringsten mit dem herausragenden
Komfort dieses Doppelkupplungsgetriebes zu vergleichen.
Auch der Komfort insgesamt ist hoch, die Geräuschkulisse
angenehm leise. Um die Spiegel ist nicht wie vielfach üblich ein klobiges Gehäuse drumrum, sodass man praktisch
durchschauen kann und sich keine zusätzlichen toten
Winkel ergeben. Auch der GPS-basierte vorausschauende
Tempomat I-See ist eine feine Sache. Das sollten andere
Hersteller ruhig auch mal einführen. Um als Fahrschule
stets up to date zu sein, wäre die Anschaffung eines Lkw
mit Doppelkupplungsgetriebe durchaus sinnvoll.“
ROBERT LORENZ:
„Komplett ruckfrei“
Der 27-jährige Lkw-Fahrer aus Landstuhl musste sich
erst einmal kurz umstellen, denn im Gegensatz zum
Getriebe in seinem Fahrzeug kommt der Volvo ohne
Kupplungspedal aus: „So ganz ohne Pedal war es zwar
zunächst etwas ungewohnt für mich, aber das neue Doppelkupplungsgetriebe ist eine super Sache. Das Fahrzeug
nimmt ohne jeglichen Geschwindigkeitsverlust, ohne
ein einziges Rucken Tempo auf – echt fantastisch. Man
sieht wirklich nur am Zucken des Drehzahlmessers, dass
überhaupt gerade geschaltet wird. Die Lenkung ist durch
das neue System ebenfalls klasse – absolut spurtreu und
unheimlich direkt. Das Fahrzeug zieht sauber durch die
Kurven. Der Fahrerplatz ist schön gestaltet, das Panoramadach gefällt mir gut. Die Außenstaufächer sind schön groß,
und die Lenkradverstellung ist noch besser als bei meinem
Lkw. Die Assistenzsysteme, wie das Abstandsradar sind
nützlich. Also, wenn mir mein Chef so ein Fahrzeug hinstellen würde, ich würd’s nur allzu gerne nehmen.“
MARKO REMUS:
„Das ist die Zukunft“
Der 43-Jährige aus Altenglan sitzt ebenfalls zum ersten
Mal am Steuer eines Volvo und ist auf Anhieb begeistert,
als er den Volvo FH 540 mit I-Shift Dual Clutch betritt:
„Ein sehr schönes Fahrzeug. Man sieht an vielen kleinen
Dingen, dass der Hersteller hier an die Bedürfnisse des
Fahrers gedacht hat. Die Kabine ist sehr geräumig und
bietet ungeheuer viel Stauraum, besonders in den Schränken hinten oben. Richtig nützlich finde ich zum Beispiel so
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ein kleines, aber feines Detail wie den Handwaschtank, um
mal eben schnell die Hände sauber machen zu können.
Der Motor ist schön leise, die Leistung stimmt, genauso
wie der Federungskomfort. Das Doppelkupplungsgetriebe
ist einfach genial, das kann man nicht anders sagen. Unglaublich schnelle, nicht zu spürende Gangwechsel, keine
Zugkraftunterbrechungen. Solch ein Getriebe rentiert sich
allemal in einem schweren Lkw. Das ist die Zukunft, so
sollte es sein. Die Lenkung ist wunderbar einfach, die lässt
sich tatsächlich mit nur einem Finger betätigen.“
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JAKOB KETZ:
„Zufrieden von A bis Z“
Der 39-Jährige aus Rockenhausen verfügt bereits über
Erfahrung mit dem Volvo FH und hat daher gute Vergleichsmöglichkeiten zu den Vorgängermodellen. Auch er
gerät ins Schwärmen: „Wenn ich so einen Lkw täglich fahren dürfte, könnte ich wirklich sagen: Ich hab’s geschafft.
Wer hier noch was zum Meckern findet, dem ist nicht
zu helfen. Ein phänomenales Fahrzeug. Ich kenne und
schätze das I-Shift-Getriebe ja noch aus der Vergangen-
heit, aber das I-Shift DC setzt dem Ganzen die Krone auf.
Ein geniales Getriebe. Auf gerader Strecke bemerkt man
gar nicht, dass der Lkw auf 40 Tonnen ausgeladen ist. Die
Gangwechsel habe ich meist überhaupt nicht bemerkt, so
sanft und schnell geht das. Die Sicht aus dem Fahrerhaus
ist hervorragend, nicht zuletzt auch, weil die Spiegel vom
Design her angenehm schlank gehalten sind. Die Lenkung
ist durch Volvo Dynamic Steering ungemein leichtgängig
und präzise. Die Freilauffunktion I-Roll ist auch eine feine
Sache und trägt sicher zur Kraftstoffersparnis bei.“
ULRICH THIEL:
„Eine Klasse für sich“
Der 62-Jährige aus Ellweiler fährt seit 42 Jahren Lkw
und ist ein alter Hase im Transportgeschäft. Er verfügt
neben der entsprechenden Erfahrung natürlich auch über
jede Menge Vergleichsmöglichkeiten: „Mein erster Eindruck vom Volvo FH mit Doppelkupplungsgetriebe ist hervorragend. Ganz gleich, ob Sitze, Lenkradverstellung, Spiegel oder Federung – alles richtig gut gemacht. Natürlich
kein Vergleich zu meinem eher behäbigen Gliederzug, den
ich derzeit fahre. Getriebe und Lenkung sind eine Klasse
für sich. Die Motorleistung und das Drehmoment liegen
sofort an, sobald sie benötigt werden. Die Motorbremse ist
sehr stark und hält problemlos das Gefälle. Das Interieur
ist schön gemacht, die Instrumententafel übersichtlich
gestaltet. Auch das Panoramadach gefällt mir – nicht nur,
weil es dadurch angenehm hell ist in der Kabine, sondern
weil es auch als Notausstieg dient. Ich würde es durchaus
sehr begrüßen, wenn uns unser Chef endlich mal einen
Volvo auf den Hof stellt.“
BORIS BACHMANN:
„Einfach der Hammer“
Der 46-Jährige aus Eichenbühl ist im Alltag ebenfalls mit
einem Gliederzug unterwegs und auf Werksfernverkehren
im Einsatz. Von der Schaltgeschwindigkeit des Volvo FH
540 I-Shift DC zeigt er sich nachhaltig beeindruckt: „Das
sind ja schon fast Formel 1-mäßige Schaltzeiten mit dem
neuen Doppelkupplungsgetriebe von Volvo. Echt der Hammer. Man bemerkt die Gangwechsel höchstens minimal,
aber da muss man sich schon sehr drauf konzentrieren.
Ein kurzes Zucken des Drehzahlmessers, und das war’s
schon. Selbst am Berg verliert das Fahrzeug keine Zeit,
das Getriebe schaltet blitzschnell und butterweich hoch,
der Geschwindigkeitsverlust ist minimal. Die Inneneinrichtung ist schön und sinnvoll, auch vom äußeren Erscheinungsbild her gefällt mir der Truck sehr gut. Die sehr
leichtgängige Lenkung ist anfänglich etwas ungewohnt,
aber man lernt schnell, sich darauf einzustellen. Assistenzsysteme wie den Abstandsregler und den Spurwechselassistent halte ich für sehr hilfreich.“
MATHIAS STEGE:
„Das macht Laune“
Der 35-jährige Berufskraftfahrer aus Pluwig hat ebenfalls
bereits Erfahrung mit Volvo und genoss sichtlich den Ausritt mit dem Testfahrzeug. Er hätte beileibe nichts dagegen
einzuwenden, wenn ihm sein Chef einen ebensolchen Lkw
hinstellen würde: „Es macht echt Laune, mit diesem Auto
unterwegs zu sein. Von meinen früheren Volvo, die ich gefahren bin, war ich schon begeistert, aber das ist noch einmal mindestens eine Stufe höher. Das Doppelkupplungs-
getriebe schaltet immens schnell und frühzeitig, ohne
die Gänge unnötig hochzuziehen. Die Gangwechsel sind
kaum noch spürbar. Das macht sich sicher auch in puncto
Verschleiß und Kraftstoffverbrauch positiv bemerkbar. Der
große Verstellbereich des Lenkrads ist sehr nützlich und
die Liege schön groß. Die Lenkung ist unheimlich präzise
und leichtgängig, man hat nicht das Gefühl, dass der Lkw
ausgeladen ist. Abstandswarner mit Notbremsassistent
und Spurwechselhilfe halte ich für sehr nützlich. Ich würde
mir wünschen, dass es solche Systeme serienmäßig gibt.“
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Feuer und
Flamme
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IM EINSATZ
Text & Fotos: Frank Hausmann
Die Brandbekämpfung im Braunkohletagebau der MIBRAG übernimmt erstmals ein Wechsellader
auf Basis eines Volvo FMX.
Um Gefahren abzuwehren,
schleppt der allradgetriebene
Dreiachser schwere Lasten zügig
durch unwegsames Gelände.
E
in Schaufelradbagger im Braunkohletagebau
ist heiß gelaufen und droht Feuer zu fangen.
Flink schnappen sich Steffen Kirmse und Steffen
Reinhäkel-Schlag ihre persönliche Schutzausrüstung und besteigen ihre neue Volvo Feuerwehr. Die
beiden Brandbekämpfer der Feuerwache Profen gehören zur
Werkfeuerwehr der Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft
mbH – kurz MIBRAG. Innerhalb von 20 Minuten müssen sie
jeden Brandort im Tagebau erreichen und die Löscharbeiten
einleiten.
Leichter gesagt als getan. Zwar bewegen sich die Einsatz-
kräfte nur in einem Radius von sechs Kilometern um ihre
Feuerwache, jedoch fehlt es ihrem Einsatzgebiet zumeist an
befestigten Straßen. Je nach Witterung müssen sie sich mit
dem Löschfahrzeug über sandige Staubwüsten, schnee- und
eisbedeckten Boden oder durch metertiefen Schlamm zu
Bränden an Tagebaugeräten und Gurtbandförderanlagen
quälen. Die Anforderungen an Mensch und Maschine sind
entsprechend hoch und ohne ein geländegängiges Fahrzeug
nicht zu meistern.
„Wir brauchen eine Feuerwehr, die schnell mit viel Nutzlast über jedes Terrain eilt. Das grenzt die Auswahl beim
Fahrgestell erheblich ein“, erklärt Uwe Gürtler, Leiter der
Werkfeuerwehr bei der MIBRAG. Zudem sollen der Aufbau
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IM EINSATZ
und damit der Schwerpunkt des Fahrzeugs trotz hoher Bodenfreiheit möglichst niedrig sein. Keine leichte Aufgabe, da
auch eine Single-Bereifung und ein Hakenabrollkipper im
Lastenheft stehen.
Eine Feuerwehr mit Abrolltechnik ist Neuland für Gürtler
und seine Mannschaft, erweitert aber das Einsatzspektrum
der Feuerwehr erheblich. Ein autark bedienbarer Container
für die Brandbekämpfung lässt sich schnell an jedem Einsatzort abstellen, während das Trägerfahrzeug beispielsweise
Nachschub durch einen zusätzlichen Behälter mit weiteren
6.500 Litern Löschwasser herbeischaffen kann.
Um andererseits sofort nach dem Eintreffen am Brandort
mit den Löscharbeiten beginnen zu können, darf der Containerboden im aufgesattelten Zustand nicht mehr als 1,70
Meter über dem Boden liegen. Nur so ist gewährleistet, dass
die Feuerwehrleute mittels klappbarer Trittstufen an sämtliches Equipment zur Brand- und Katastrophenbekämpfung
an Bord herankommen.
„Der Volvo FMX in der geländegängigen 6x6-Ausführung
ist der Einzige, der unsere strengen Auflagen erfüllen konnte.
Gemeinsam mit Volvo, der Albrecht Ziegler GmbH und
Frank Fahrzeugbau haben wir eine Feuerwehr auf die Räder
gestellt, die genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten
Im Eiltempo rollen die beiden Einsatzkräfte
die Druckschläuche aus und schließen sie
an der Pumpe im Heck an.
und bisher einmalig ist“, schwärmt Gürtler. Den FMX treibt
ein 410 PS starker 11-Liter-Motor an. Seine Kraft gibt das
Triebwerk an das vollautomatische Lastschaltgetriebe Powertronic weiter. Dank Vortrieb ohne Zugkraftunterbrechung,
Drehmomenterhöhung beim Anfahren im ersten Gang und
Allradantrieb mit Außenplanetenachsen hinten (T-Ride) ist
das Fahrzeug für schwerste Offroad-Einsätze gerüstet.
Uwe Gürtler, Leiter der
Werkfeuerwehr bei der
MIBRAG, ist sichtlich
zufrieden mit dem
Feuerwehrfahrzeug
auf Basis des Volvo
FMX 410 (6x6).
„Die Powertronic macht das Fahren des FMX im Gelände
zum Kinderspiel. Unter jeden Bedingungen lässt sich damit
die Kraft auf den Boden bringen, ein Festfahren ist nahezu
ausgeschlossen“, bestätigt Feuerwehrmann Steffen Kirmse. Er
hat, wie auch die Mehrzahl seiner Kollegen, bereits ein Volvo
Fahrsicherheitstraining abseits der Straße mit dem Allrader
absolviert. Laut Uwe Gürtler muss jeder Feuerwehrmann
der MIBRAG das Fahrzeug auch unter Extrembedingungen
beherrschen und überall durchkommen.
Sollte der Dreiachser doch einmal steckenbleiben,
hilft beim Bergen die Abschleppöse für Zuggewichte bis
26 Tonnen.
Zwölf Tonnen bringt der Ziegler-Feuerwehrcontainer samt
Ausrüstung und 6.500 Liter Löschwasser auf die Waage. Die
muss der 26-Tonner so sanft und zügig wie möglich zum
Das nötige Feuerwehr-Equipment befindet sich ordentlich
sortiert in den Geräteräumen des Containers.
Dank Hakenabrollgerät
ist der zwölf Tonnen
schwere FeuerwehrContainer in wenigen
Minuten am Brandort
abgesetzt.
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Brandherd bringen. Bisher waren die Löschhilfsfahrzeuge der
MIBRAG mit höchstens 1.800 Liter Wasser und nur halb so
viel Schaumbildner unterwegs.
„Die größere Wassermenge erlaubt uns jetzt, teilweise auf
stationäre Löschleitungen zu verzichten“, sagt Uwe Gürtler.
Von dem neuen Fahrzeugkonzept soll auch die Feuerwache
im benachbarten Tagebau Vereinigtes Schleenhain profitieren. Ein zweiter Volvo Abrollkipper mit identischem Container ist bereits im Aufbau und soll spätestens im August dieses
Jahres seinen Dienst antreten. Drei zusätzliche Container als
Wasserspeicher sind für 2016 avisiert.
Der Volvo FMX 410 mit Hakenabroller von Meiller trägt
den Wasservorrat direkt über der hinteren Doppelachse. Im
Heck des Containers sitzt die Pumpe, an der im Ernstfall die
Feuerlöschschläuche angeschlossen werden.
Das restliche Einsatz-Equipment wie Tauchpumpe, Kabeltrommeln, Flutlichtstrahler, Kettensäge, Schaumpistole,
Sprühlanzen, Pressluftflaschen, Handfeuerlöscher und Werkzeuge aller Art findet in den vier Geräteräumen im vorderen
Containerteil Platz.
Die Stromversorgung übernimmt das Stromaggregat, das
direkt am Fahrzeugrahmen sitzt und vom Nebenantrieb der
Powertronic versorgt wird. Im Stand-Alone-Zustand sorgen
Batterien für ausreichend Spannung.
FEUERWEHR-FMX
Typ: Volvo FMX 410 (6x6)
Motor: D11K, Euro 6
Leistung: 302 kW/410 PS
Drehmoment: 1.950 Nm
Getriebe: 6-GangPowertronic PT2106,
Radstand: 3.700 mm
Reifen: Einzelbereifung
365/85 R20
Aufbau: Meiller-Hakenabrollkipper für ZieglerFeuerwehrcontainer mit
6.500 Litern Löschwasser
Nutzlast: 12,0 t
Gesamtgewicht: 26,0 t
Zur Brandbekämpfung kann Uwe Gürtler auf insgesamt 14
Einsatzfahrzeuge und 27 hauptberufliche Feuerwehrleute an
drei Feuerwachen zurückgreifen. Darüber hinaus stehen bei
der MIBRAG rund 240 Werksangehörige als nebenberufliche
Feuerwehrmänner auf Abruf bereit.
„Jeden Azubi der MIBRAG bilden wir zum Ersthelfer
und Truppmann der Feuerwehr aus“, versichert der 61-Jährige. Seine hauptberuflichen Kräfte haben alle eine spezielle
Brandschutzausbildung absolviert und dürfen sich sowohl
Brandmeister als auch Rettungssanitäter nennen.
Geht in der Leitstelle der Hauptfeuerwache Profen ein
Notruf oder eine Brandmeldung ein, entscheidet sie je nach
Sachlage, welche Einsatztechnik aus dem Pool an Tanklösch-, Löschhilfsfahrzeugen, Rettungstransportern (RTW),
Einsatzleitwagen und Hubarbeitsbühnen ausrücken muss. In
der Regel sind mindestens ein RTW und ein Löschfahrzeug
nötig. Etwa 350 Sondereinsätze zur Brandbekämpfung zählen
die drei Feuerwachen jedes Jahr.
Der „brennende“ Schaufelradbagger in Hochhausgröße,
dessen Flammen die Feuerwehrmänner Kirmse und Reinhäkel-Schlag in diesem Übungsfall bekämpfen sollen, gehört
nicht dazu. Mit der Übung demonstrierte die MIBRAG die
Schlagkraft der neuen Volvo Feuerwehr samt ihrer ZweiMann-Besatzung. Feuer gelöscht, Ziel erreicht. ■
„Die Powertronic macht das Fahren im
Gelände zum Kinderspiel. Unter allen
Bedingungen lässt sich damit die Kraft
auf den Boden bringen, ein Festfahren
ist nahezu ausgeschlossen.”
FEUERWEHR MANN STEFFEN KIR MSE
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IM EINSATZ
Text: Ralf Vester Fotos: Jürgen Lösel
Perfekter Grip
Die Holztransporte Meißner OHG aus Sachsen
hat einen Volvo FH 540 mit dem brandneuen
Doppelkupplungsgetriebe I-Shift DC in Dienst
gestellt. Ruckfreie Gangwechsel erhöhen die
Sicherheit in beträchtlichem Maße.
30
D
ie Holztransporteure haben es
gewiss nicht leicht. Immer wieder
steht die Branche aufgrund ihrer
langen, gewichtigen sowie aufwendig und mit größter Sorgfalt zu
sichernden Fracht in Sachen Verkehrssicherheit
im Fokus der Behörden. Wenn es in diesem
Transportsegment zu Problemen oder gar
Unfällen kommt, sind die Auswirkungen für
Mensch und Maschine mitunter fatal.
Gute Gründe für
Unternehmen wie
die Holztransporte
Meißner OHG mit Sitz
im sächsischen Kurort
Hartha, um in die neueste Lkw-Technik zu
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Fahrer Heiner Hähnel im Wald unterwegs mit dem neuen Volvo FH 540, der mit dem brandneuen Doppelkupplungsgetriebe I-Shift DC ausgestattet ist. Für den langjährigen Mitarbeiter das perfekte Arbeitsmittel.
Tilo Meißner aus der Erfahrung von 26 Jahren
im Holzgeschäft zu berichten. Die Sicherheit
seiner Fahrer genießt bei dem Sachsen oberste
Priorität – ohne Wenn und Aber. Von daher
kam ihm die brandneue Getriebetechnologie
von Volvo Trucks trefflich zupass.
Also orderte er bei der Volvo Group Truck
Center Ost GmbH mit dem Volvo FH 540 (6x4)
Euro 6 mit Rungenaufbau von Exte und Epsilon-Ladekran von Palfinger ein neues Flaggschiff für seinen Betrieb.
investieren, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Das von Volvo Trucks entwickelte, weltweit
erste Doppelkupplungsgetriebe für schwere Lkw
kommt daher wie gerufen für die Holztransporteure, verschafft es ihnen doch durch ruckfreie
Gangwechsel erheblich mehr Traktion auf dem
meist unwegsamen Terrain in den Wäldern.
Für Firmenchef Tilo Meißner allemal ein
Grund, mit I-Shift DC (Dual Clutch) in die
Sicherheit seiner Fahrer und anderer Verkehrsteilnehmer zu investieren.
In der täglichen Praxis bringt ihm diese Weltneuheit enorme Vorteile. „Wenn man am Berg
mit voller Ladung unterwegs ist, dann verliert
man normalerweise beim Schaltvorgang unweigerlich an Geschwindigkeit und Zugkraft“, weiß
so leicht verrutschen. Ohne Zugkraftunterbrechung wird der Transport erheblich sicherer.
Für Tilo Meißner ist diese Investition auch eine
Werbung für das Image seiner Branche, das in
den letzten Jahren in der Öffentlichkeit doch
sehr gelitten hat: „Wir Transporteure sind einer
der wichtigsten Bestandteile einer funktionierenden Wirtschaft. Leider ist das nicht immer
auf der Straße zu bemerken. Daher führt ein
faires, rücksichtsvolles Miteinander auch wieder
zu einem besseren Image“, ist er
sich sicher.
Da beim Holztransport das Thema Erfahrung eine besonders wichtige Rolle
Von Fahrermangel kann bei der
spielt und die Branche entsprechend
Holztransporte Meißner OHG
mit einem gehörigen Mangel an Fahrernachwuchs zu kämpfen hat, kann ein
nicht zuletzt auch wegen des
solch komfortabler und sicherer Neuhervorragenden technischen
zugang auch mal dazu dienen, bewährEquipments glücklicher weise
te, zuverlässige Chauffeure damit zu
keine Rede sein. Mit zehn Mitbelohnen und weiter ans Unternehmen
arbeitern und der tatkräftigen
Firmenchef Tilo Meißner
zu binden. „Den neuen Volvo bekommt ist ein alter Hase im
Mithilfe der Söhne Stephan und
mein langjähriger Mitarbeiter Heiner
Andreas Meißner ist die MannHolztransport. Um die
Sicherheit für seine
schaft bestens aufgestellt. Beide
Hähnel“, erläutert Tilo Meißner bei
Mitarbeiter weiter zu
Söhne haben maßgeblichen
der Übergabe des Dreiachsers in der
erhöhen, hat er sich für
Anteil an der Investition in den
Niederlassung Dresden-Kesselsdorf der
den Volvo FH 540 mit
neuen Volvo FH mit DoppelVolvo Group Truck Center Ost GmbH. I-Shift DC entschieden.
kupplungsgetriebe.
Vertriebsleiter Gunther Schneider
Das neue Fahrzeug soll von Beginn an seine
beschreibt die Funktionsweise des Doppelkupplungsgetriebes recht plastisch: „Sie müssen sich
herausragenden Fähigkeiten unter Beweis
das vorstellen wie bei einem Sportwagen – Sie
stellen. Damit dem so ist und die hochmoderne Technik auch richtig zum Einsatz gebracht
schalten praktisch ohne jegliches Ruckeln.“
werden kann, ist es für Volvo Trucks selbstverUnd das ist vor allem bei der sperrig-schweren
ständlich, eine intensive Fahrzeugeinweisung
Ladung ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
vorzunehmen und den Holztransportprofis aus
Stämme, die auf Motorwagen und Anhänger
Sachsen weitere wertvolle Tipps an die Hand
erschütterungsfrei liegen und entsprechend
zu geben. ■
nicht das Wackeln anfangen, können auch nicht
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ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN
Ein Königreich
für gute Straßen
Normalerweise würde man
annehmen, dass ein Brasilianer derart fußballverrückt
ist, dass er alles dafür getan
hätte, um die Spiele Brasiliens bei der WM 2014 zu sehen. Der Lkw-Fahrer Sergio
da Silveira Xavier bildet die
Ausnahme von der Regel.
M
an könnte den Fahrer
Piauí, Rondônia und Acre ausliefert
Sergio da Silveira
und dabei, wie er sagt, „die schlimmsXavier als eine Art
ten Straßen des Landes“ befährt, auf
Sonderfall betrachten.
denen es nicht immer einfach ist, zu
Oder anders ausgedrückt: Der
kommunizieren.
42-Jährige bildet die Ausnahme
Es gibt bei der Durchquerung eines
von der Regel des Stereotyps,
Indianerreservats zwischen Porto Branco im Bundesstaat Maranhão und Barnach dem Brasilianer als schier
Lkw-Fahrer Sergio da
ra do Corda im Bundesstaat Piauí einen
grenzenlose Fußballfanatiker klas- Silveira Xavier ist mit
seinem Volvo FH 500
sifiziert werden. „Fußball ist mir
Abschnitt, auf dem kein Mobiltelefon
kreuz und quer durch
ziemlich egal“, sagt er und überklingeln kann, da dort Sendemasten
Brasilien unterwegs.
rascht damit jeden, der es hört.
verboten sind. „Zudem ist hier kein
„Fußball ist ein Hobby, und das
Asphalt verlegt. Es ist sehr gefährlich,
braucht Zeit und Hingabe, um dranzubleiben.
und nachts kommt dort kaum jemand vorbei“,
Aber für einen, der wie ich seit 17 Jahren hinter
ergänzt Sergio. Auf der BR-364 zwischen Porto
dem Steuer lebt, ist das einfach nicht machbar.“
Velho und Rio Branco gibt es auf einer Länge
Er lebt mit Frau und zwei Kindern in São Paulo
von 510 Kilometern kein Mobilfunknetz. Wenn
und ist fast jedes Mal, wenn er los muss, für
überhaupt, dann gibt es höchstens vereinzelt
rund zwei Wochen unterwegs.
Festnetz in einigen Dörfern.
Sergio hat sich auf Routen im Norden und
Nordosten spezialisiert, auf denen er Lebensmittel in die Bundesstaaten Maranhão, Pará,
32
Die Transamazônica ist eine weitere, häufig be-
fahrene Route. Sergio hält den Zustand eines 25
Kilometer langen Abschnitts zwischen Tocan-
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tins und Marabá für geradezu sträflich: „Es sieht
so aus, als ob sie die Straße kurz zuvor gesprengt
hätten.“ Auf dem Abschnitt zwischen Belém
und der Hauptstadt Brasília gibt es besonders
in Richtung Belém eine 200 bis 300 Kilometer lange Strecke gänzlich ohne Straßenbelag,
wodurch sie in Regenzeiten nahezu unpassierbar ist. Kinder verdienen sich hier ein bisschen
Taschengeld, indem sie Sand in die Schlaglöcher
schütten. Häufig müssen die Lkw von Traktoren
aus dem Schlamm gezogen werden.
AUF DEN STRASSEN BRASILIENS
nen Lkw sind in die Jahre gekommen und somit nicht
mehr auf dem technischen Stand, den sie eigentlich
aufweisen sollten. Die klassischen Konfigurationen von
Lkw in Brasilien sind 6x2 für 26 Tonnen Gesamtgewicht, 4x2-Sattelzugmaschinen für 45 Tonnen Gesamtgewicht sowie 6x4-Sattelzugmaschinen mit sieben- bis
neunachsigen Anhängern und Aufliegern (für 53 und
74 Tonnen). Deren Zahl hat jüngst rasch zugenommen. Bei Neufahrzeugen beträgt die Motorleistung
meist mehr als 420 PS. Allein an Fahrzeugen mit einer
Nutzungsdauer von mehr als 30 Jahren sind noch über
300.000 Einheiten unterwegs, wobei das durchschnittliche Flottenalter bei 16,7 Jahren liegt.
„Klar, ich bin Brasilianer und habe unserer Nati-
onalmannschaft die Daumen gedrückt, aber ich
konnte höchstens mal während eines Zwischenstopps zum Mittagessen oder zum Tanken ein
Spiel im Fernsehen verfolgen“, berichtet Sergio.
Normalerweise hält er aber nur an, wenn
er unbedingt muss, und das ließ sich nun mal
schwer mit dem Spielplan der WM vereinbaren.
Sergio ist für die Spedition Raça Transportes
unterwegs und fährt einen Volvo FH 500 6x4
(Baujahr 2012) mit Anhänger und insgesamt
neun Achsen. Der Familienvater weiß, dass man
auf derart herausfordernden Routen auch leicht
Zeit verliert, zumal die Geschwindigkeit häufig
kontrolliert wird und die verlorene Zeit nicht so
einfach wieder aufzuholen ist.
Der Lkw verfügt über einen 700 Liter großen
Tank und ein zulässiges Gesamtzuggewicht von
74 Tonnen. Nach rund 800 Kilometern muss er
in der Regel tanken. Pro Jahr kommen 130.000
Kilometer zusammen, wobei sein Truck bereits
300.000 Kilometer auf dem Buckel hat – und
das bei derart abenteuerlichen Straßenverhältnissen. Raça ist ein Transportunternehmen mit
einer Flotte von 80 Fahrzeugen – fast ausnahmslos Volvo FH 500. Die Spedition operiert
von São Paulo aus in Richtung Norden und
Nordosten und unterhält weitere Niederlassungen entlang der Hauptstrecken.
Restaurant Goiano in Terezópolis de Goiás-GO an
der BR-153 GO mit landestypischen Gerichten.
Die Transportdistanzen in Brasilien sind gewaltig.
Keine Fahrt in den Nordosten ist kürzer als 3.000
Kilometer. Vom mittleren Westen bis zu den Häfen im
Süden, wie z.B. für den Soja-Transport, sieht es nicht
anders aus. Die meisten der insgesamt rund 2,5 Millio-
Rund 62 Prozent der transportierten Güter und 96
Prozent der zu befördernden Personen des Landes
werden über die Straße befördert. Hinzu kommen die
geradezu chronisch schlechten Straßenbeläge – wenn
man sie überhaupt so bezeichnen kann, denn von den
1.691.522 Kilometern, die als Straßen gelten, sind nur
203.598 Kilometer mit einem Belag versehen. Und
davon sind wiederum lediglich 64.921 Kilometer Bundesstraßen. Die meisten Straßen bestehen aus einer
oder zwei Fahrspuren.
Im Gegensatz zur Trockenheit im Südwes-
ten des Landes steht der Norden häufig unter
Wasser. Die Fähre zur Überquerung des Rio
Madeira lässt die Lkw-Fahrer schon mal halbe
Ewigkeiten warten. Das Wasser weicht häufig
nur langsam zurück, sodass es noch für längere
Zeit unbefahrbare Abschnitte gibt.
Überschwemmungen und Unfälle können
eine Fahrt locker um bis zu 15 Stunden verzögern, da auch die Anfahrt von Bergefahrzeugen
und Abschleppwagen auf sich warten lässt.
Aber die erfahrensten Lkw-Fahrer wissen natürlich, wie sie damit umzugehen haben.
Das Angebot an Mahlzeiten entlang der
Straßen ist enorm, wobei der Schwerpunkt auf
Gegrilltem, dem Churrasco, liegt. Sergio
bereitet sich nicht in seinem Lkw das Essen
zu, sondern nimmt Frühstück, Mittag- und
Abendessen unterwegs in preisgünstigen
Restaurants ein.
Die Strecke zwischen Belém und Brasília
ist für das gute Essen und die große Gastfreundlichkeit in den angrenzenden Restaurants bekannt. Die Region Goiás glänzt
ebenfalls durch eine Fülle von lokalen kulinarischen Spezialitäten.
Die Amazonas-Region ist besonders für
gute Fischgerichte bekannt. Aber es gibt auch
durchaus Orte, wo man nach Meinung der
Fahrer besser ein bisschen hungert... ■
Anlegehafen der Fähre über den Rio Araguaia in
Xambioá-TO nach São Geraldo do Araguaia-PA.
Provisorische Holzbrücke auf der Rodovia PA-150 in
Richtung Süden zum Bundesstaat Pará.
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OWIS EXTRA-TOUREN
Text: Oliver Willms Fotos: Richard Kienberger
Powerplay
am Pass
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E
in frischer Frühlingsmorgen, 05:30 Uhr. Das
Sechszylinder-Herz des stärksten Serien-Lkw
der Welt beginnt mit einem Schlüsseldreh zu
schlagen. Der dunkle Bariton im Grummeln
des Sechszylinders lässt ahnen: Im Morgengrauen vor München geht kein normaler
Motor an die Tagesarbeit, hier wartet das hubraumgewaltigste Meisterstück schwedischen Motorenbaus
auf eine ultimative Herausforderung.
Eine Ausfahrt mit dem
Volvo FH16 750 kann
nie ein normaler LkwTrip sein – erst recht
nicht, wenn die Großglockner
Hochalpenstraße auf dem
Tourplan steht.
Genau diese steht für den stärksten Volvo aller Zeiten auf
dem Tagesprogramm: eine Rundtour durch die österreichischen Alpen – schmackhaft wie eine Frittatensuppe, aber
teuflisch scharf abgeschmeckt mit der Passage über den
Gloßglockner Hochalpenpass.
Die Anfahrt von München bis an die österreichische Grenze nutzt der große Volvo zum legeren Aufwärmen. Kaum
mehr als 250 Pferde müssen zur Vortriebsarbeit antreten.
Mannschaft und Maschine rollen mit niedrigem Puls in
Richtung Sonnenaufgang.
Bei Kiefersfelden übernimmt die faszinierend simple GOBox das Geldeintreiben der österreichischen Straßenmaut.
Nur zum Anfahren bis auf Autobahntempo sortiert das
I-Shift-Getriebe seine zwölf Fahrstufen mit lässigen Gangsprüngen durch. Der Hubraumriese trägt seine Besatzung
mit kraftvoller Sanftheit bis zur Autobahnausfahrt ins
Zillertal. Im Cockpit überzeugt einmal mehr der Ausblick
durch die große Frontscheibe, die perfekten Spiegel und eine
gediegene Fahrerhauseinrichtung, die jenseits von blaugelber Massenware die Größe nordischer Einrichtungskultur
beweist.
Als erste Bergprüfung wartet der Gerlospass am Ende des
Tiroler Urlaubertals. Keines der in Österreich sonst wie
Löwenzahn am Wegesrand sprießenden Lkw-Fahrverbote
verwehrt den Anstieg über den Bergrücken – vorläufig zumindest. Der FH16 krempelt erstmals die Ärmel hoch. Ohne
Atempause zieht er seinen voll ausgeladenen Kögel-Kühltrailer mit sauberem Strich durch die engen Serpentinen.
Der Gegenverkehr hält vor dem Titan der Bergstraße respektvollen Abstand, nachfolgende Fahrzeuge verschwinden
nach ein paar Kehren im Rückspiegel. Die luftgefederte Einzelradaufhängung schluckt mit der schleichenden Eleganz
einer Großkatze die vom Winterfrost aufgebrochenen Fahrbahnlöcher. Respekt kennt der eilige Volvo Zug nur vor den
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OWIS EXTRA-TOUREN
„Der FH16 750 lässt sich mit keinem
Truck der Welt vergleichen. Die Kombination aus sanfter Fahrperfektion und
der ungestümen Lebensfreude eines
kraftstrotzenden Triebwerks machen
das Volvo Flaggschiff weit über jede
Sinnfrage hinaus zu einem sinnlichen
Erlebnis auf zwölf Rädern.“
OLIVER WILLMS, FACHJOUR NALIST
engen Passagen der alpinen Straßenbautrupps, die zwischen Fels
und Abgrund eine neue Straßenbasis in den Berg betonieren.
Erst hier, wo kein 40-Tonner jemals wird wenden können, lauern
erste Lkw-Verbote, die sich auf Anhänger mit über zwei Metern
Breite beziehen. Mit geradezu chirurgischer Präzision, die auch
auf das Konto der neuen Zahnstangenlenkung geht, schlängelt
sich der 40-Tonnen-Zug durch das Gewürm von schlaglochharter Straße und engen Serpentinen – stets in der Ungewissheit,
was die nächste Kehre wohl bringen wird.
Entgegenkommende Kipper-Fahrer schütteln den Kopf, Bauarbeiter blicken dem schwedischen Gipfelstürmer verwundert
hinterher. Die bis zu 15-prozentigen Steigungen beeindrucken
den hubraumgewaltigen Sechszylinder wenig. Eine schnelle
I-Shift-Schaltung schaufelt deftige Portionen der 3.550 Newtonmeter Drehmoment an die Hinterachse, aus der Puste kommt
das Volvo Flaggschiff in keinem Moment.
Talwärts inhalieren Mensch und Maschine in einer Aussichtsbucht den XXL-Ausblick ins Pinzgau. Eine Lastwagenidylle,
von einem Schwung alpentrunkener arabischer Touristen
ungläubig fotografiert.
Für den FH16 und seine Besatzung bedeutet der Gerlospass
freilich nur eine Trainingseinheit. Am Horizont des sonnigen
Alpenpanoramas wartet der Großglockner, das 3.798 Meter hohe
Alpenmonument, um das sich als ultimative Berg-Challenge eine
48 Kilometer lange Höhenstraße windet.
Der Weg durchs Tal bis zum Fuß der hochalpinen Straßenlegende verläuft topfeben. Erst in der Einfahrt zum Pass spannt der
FH16 wieder seine Muskeln an. Auf den Sprint zum Gipfel haben
er und seine Fahrer schon lange gewartet.
Ab Mai erst, wenn die bis zu zehn Meter hohen Schneewände langsam zu einer Naturbobbahn mit Asphaltbelag zurückschmelzen, gewährt die Höhenstraße den Besuch von Fremden.
An der Talstation verlangen die Mautwärter abenteurliche 107
Euro für die Gipfelfahrt im Volvo, wohl wissend, dass kein normaler Lastwagentransport mit satten 40 Tonnen die legendenumwobene Alpenpassage unter die Räder nimmt. Die öffnende
Kassenschranke ist das Startsignal zum Sturm auf den höchsten
Gipfel Österreichs. Mit der Gier eines hungrigen Eisbären stürmt
der FH16 750 von Kehre zu Kehre.
36
Der FH16 750 verschlingt förmlich die
Steigungen des engen Gerlospasses.
Die neue Einzelradaufhängung vorne
dirigiert den 40-Tonnen-Zug wie mit
einem Kurvenlineal
um die Kehren.
Der dumpf-sonore Klang des Sechszylinders verwandelt
sich zum turbinenhaften Sound einer ultimativen Fahrmaschine. Die beiden Turbolader pfeifen mit den Murmeltieren
am Straßenrand um die Wette, erst später überdeckt der
Kühlerventilator das vitale mechanische Konzert. Im Cockpit
herrscht selbst beim Klettersprint verhältnismäßige Ruhe.
Die Paarung aus Präzision und Power verleiht dem Serpentinentanz ein seltenes Gefühl von Fahrfreude und Faszination. Die messerscharf gezogene Linie der Lenkung und das
Präzisionsfahrwerk verwandeln jede der scharfen Kehren
in ein lustvolles Spiel von weit Ausholen und Durchziehen.
Nur der Respekt vor den Reifen an Zugmaschine und Trailer
gemahnt in manchen Situationen dazu, nur mit Halblast gen
Gipfel zu preschen.
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Die Lkw-Maut für österreichische Alpenpässe orientiert sich am Level einschlägiger Vergnügungssteuern – im Falle des Volvo jedoch durchaus zu Recht.
Die Großglockner Hochalpenstraße aus dem Cockpit heraus im Visier. Sie adelt
den bärenstarken Schweden zum ungekrönten König der Alpen.
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Pausen gönnt sich der weltweit stärkste Serien-Lkw nicht
mal im Ansatz. Selbst die wenigen Schaltungen führt das
I-Shift-Getriebe in präzisen Sekundenbruchteilen durch, als
ob es unter jedem Tempoverlust körperlich zu leiden hätte.
Power steht auf dem Display des Schaltprogramms, und
pure Leistung treibt den 40-Tonnen-Zug weit vor Touristenautos den Berg hinauf. Nur ein paar Motorrad-Desperados
setzen zum waghalsigen Überholen an. Der FH16 adelt sich
mit jedem Höhenmeter zum König der Berge, zum modernen
Luis Trenker unter den Schwer-Lkw.
Messerscharfe Lenkpräzision
vereint sich mit höchster Bedienergonomie am Meisterstück eines
edelledernen Lkw-Volants.
Rastplatz Fuscher Törl – auf 2.549 Metern Höhe trägt sich
der FH16 in die montanen Annalen als schnellster Lkw der
Großglockner Höhenstraße ein. Der Hüttenwirt mag es
kaum glauben, nur Zugmaschinen der Industrietester nehmen sonst den steilen Aufstieg auf den Bergkamm unter die
Räder – 40 Tonnen bleiben normalerweise unten im Tal.
Mit zufriedenem Knistern unter dem Fahrerhaus und dem
kernigen Aroma einer redlich eingebrannten Motorlackierung lockert der Volvo wieder seine Muskeln. Hier konnte er
endlich mit voller Motorleistung seine Fahrer und die staunenden Bergausflügler beeindrucken.
Nach kurzem Durchatmen in alpiner Höhenluft geht die
Fahrt wieder talwärts in Richtung Kärnten, vorbei an arbeitslosen Pistenbullys und „Oskar“, der enzianblauen Schneefräse, die erst vor ein paar Tagen die spektakulärste Alpenstraße
aus den Schneewänden freigehobelt hat.
Die Motorbremse VEB+ steuert mit 640 PS nahezu genauso viel Bremsleistung bei, wie es der 16,1 Liter große Sechszylinder bergauf aus dem Auspuffärmel geschüttelt hat. Die drei
Liter zusätzlicher Hubraum des Flaggschiffs münzt die VEB+
in fein dosierte Bremsleistung um. Trotzdem müssen noch
einmal die Radbremsen ran.
Das heißeste Eisen im Lkw-Programm von Volvo Trucks
will kurz verweilen, um die seltenen Momente seines Powerplays zu genießen. Hier oben ist er der wahre King. Unten,
auf den Ebenen europäischer Autobahnen, wird er seine
Leistungstrümpfe nur selten ganz ausspielen können. Was
allerdings nichts an seiner Faszination auf Langstrecken ändert. Auf dem Weg zurück in die Heimat stürmt der schwedische Kaventsmann in bester Laune vom Salzburg über die
A 8 nach München zurück. Wenn man ihn von der Vernunft
des Abstandsregeltempomaten und des unsichtbar perfekten I-See entkoppelt, gibt es auch hier kein Halten mehr. An
den Aufstiegen zum Irschenberg muss der FH16 nicht mal
zurückschalten, um leichtfüßig wie ein unbeladener Zug
an den schwer stampfenden Kollegen der Economy-Klasse
vorbeizueilen. Mensch und Maschine sind heute mehr als
auf den Geschmack gekommen. Und selbst von den rasant
überholten Kollegen gibt es ein neidloses Daumen hoch für
die spektakuläre Performance. Der Gigant unter den SchwerLkw transportiert eben viele Emotionen: zart und hart, aber
immer garniert mit einer Riesenportion Faszination.
730 Kilometer und 15 Stunden später rollt der FH16 750
wieder zurück auf seinen heimatlichen Stellplatz. Auch für
ihn war es ein erlebnisreicher Frühlingstag – schwedisches
Powerplay am Pass inklusive. ■
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Höchste schwedische
Wohnkultur mit hochwertigen Materialen.
Thomas Tschakert,
Pressetest-Experte von
Volvo Trucks, fühlt sich
in diesem Ambiente
sichtlich wohl.
DER AUTOR: OLIVER WILLMS
Oliver Willms arbeitet seit 29 Jahren als Fachjournalist für
verschiedene Fachmagazine wie Trucker, VerkehrsRundschau, Fernfahrer und lastauto omnibus mit dem Schwerpunkt Lkw-Technik und Test. Der gebürtige Münchner nahm
den Sand der Taklamakan-Wüste ebenso unter die LkwRäder wie die Permafrostpisten Nord-Ostsibiriens, staubige
Sandpassagen in Westafrika oder die Schlaglochstrecken
russisch-ukrainischer Überlandrouten. Mit unstillbarer
Neugier auf alles Unbekannte und mit großer Leidenschaft
für Lkw klettert der 53-Jährige immer wieder hinter das
Steuer, um neue Ziele ins Visier zu nehmen. Die Premierenfahrt im Volvo FH16 750 auf
der Großglockner Hochalpenstraße gehört im wahrsten Sinne des Wortes zu einem der
Höhepunkte seiner regelmäßigen Ausfahrten. Oliver Willms wird künftig als Gastautor in
der „Truck News“ unter der Rubrik „OWIs Extra-Touren“ von seinen Erlebnissen berichten.
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VOLVO TRUCKS GEWINNSPIEL
Mitgemacht !
1. PREIS:
Teilnahme an den
Volvo Trucks
Innovation Days
2015
2. PREIS:
eine hochwertige
Volvo Trucks
Lederjacke
JETZT MITMACHEN
UND WERTVOLLE PREISE GEWINNEN!
Haben Sie diese Sonderausgabe der Truck News, dem Kundenmagazin von Volvo
Trucks, aufmerksam gelesen? Dann fällt Ihnen das Beantworten der untenstehenden
Fragen ganz bestimmt leicht. Senden Sie uns die richtigen Antworten per E-Mail oder
Post bis zum 31.07.2015 zu, und gewinnen Sie einen von zehn attraktiven Preisen.
3. -10. PREIS:
je eine Volvo Trucks
Der Gewinner des ersten Preises nimmt an den Volvo Trucks Innovation Days
2015, dem ultimativen Test-Event in Deutschland mit 15 Volvo Trucks, teil.
Sonnenbrille
Wichtig: Geben Sie bei der Einsendung bitte Ihre vollständige Adresse und Telefonnummer an, damit wir Sie im Fall eines Gewinnes kontaktieren können.
Frage 1
Frage 2
Frage 3
Frage 4
Wieviel PS hat der stärkste
Serien-Lkw der Welt von
Volvo Trucks?
Wie heißt die vorausschauende Geschwindigkeitsregelung von Volvo Trucks?
Wie heißt der Assistent,
der per Radar den Spurwechsel überwacht?
Wofür steht die Bezeichnung „I-Park Cool“ von
Volvo Trucks?
A: 580 PS
B: 620 PS
C: 750 PS
A: I-Feel
B: I-See
C: I-Know
A: ABS
B: EPS
C: LCS
A: Parkbremse
B: Motorbremse
C: Standklimaanlage
Ihre Antworten senden Sie bitte per E-Mail an: [email protected] oder per Postkarte an Volvo Group Trucks Central Europe GmbH, Kennwort: „FH Innovation“, Oskar-Messter-Str. 20,
85737 Ismaning, Deutschland. Einsendeschluss ist der 31.07.2015. Die Teilnahme ist freiwillig. Minderjährige und Mitarbeiter von Unternehmen der Volvo Group sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinner werden aus allen richtigen Einsendungen ausgelost. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Gewinner werden schriftlich oder telefonisch benachrichtigt. Die Telefonnummer wird nur für die Gewinnbenachrichtigung verwendet. Wir verwenden Ihre Adresse, um Ihnen durch Volvo Group Trucks Central Europe GmbH, Oskar-Messter-Str. 20, 85737 Ismaning,
Informationen und Werbung zu Produkten und Dienstleistungen von Volvo Trucks zu übersenden. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erteilen Sie dazu Ihre Einwilligung. Die Einwilligung kann jederzeit
durch eine Mitteilung an die vorgenannte Volvo Gesellschaft widerrufen werden. Eine Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt nicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Unter der Haube
ist er ein Sportwagen
Vom Rennsport inspiriert: I-Shift Dual Clutch setzt den neuen Maßstab.
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schwere Lkw unter www.volvotrucks.de
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