veröffentlicht - VEKM Sachsen eV

Gemeinsame Arbeitsgruppe
Berufsbilder in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen
G e m e i n s a m e A r b e i t s g r up p e Be r u f s b i l d er i n d er E v . - L ut h . L an d e s k i r c h e S a c h s e n
c / o Pf ar r e r i n C or ne l i a R o ßn er – P f ar r g a s s e 1 – 0 95 69 O e d e r a n
Erklärung zur vorläufigen Beendigung der Arbeit der „Gemeinsamen Arbeitsgruppe
Berufsbilder in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachens“
Mit ihrer 16. Sitzung am 6. November 2015 beendet die Gemeinsame Arbeitsgruppe Berufsbilder in
der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens (GABe) vorläufig ihre Arbeit.
Die Arbeitsgruppe fand sich im Rahmen des von Landessynode und Kirchenleitung angeregten
Prozesses einer Neudefinition bzw. Veränderung der Berufsbilder des Verkündigungsdienstes
(Gemeindepädagogen, Kirchenmusiker, Pfarrer zusammen, in dessen erste Phase viele ihrer
Mitglieder einbezogen waren.
Wesentlicher Impuls für die Entstehung und Entwicklung der Arbeitsgruppe war die Erkenntnis,
• dass vor einer Neudefinition der Berufsbilder eine Verständigung über die Gestalt der
Kirchgemeinden von morgen stehen muss,
• dass nur eine gemeinsame Planungsarbeit von Vertretern aller beteiligten Berufsgruppen
auf gleicher Augenhöhe zu wirklich tragfähigen Ergebnissen führt, wobei unbedingt die
kirchliche Verwaltung mit einbezogen werden muss, und
• dass ein Ansatz, der nur möglichst geringe Veränderungen anstrebt und die bestehenden
Machtstrukturen erhalten möchte, weder evangeliumsgemäß noch erfolgreich ist.
In der GABe arbeiteten drei Pfarrerinnen/Pfarrer, drei Kirchenmusikerinnen/Kirchenmusiker, drei
Gemeindepädagogen und zwei Verwaltungsmitarbeiterinnen zusammen, die dafür ein Mandat
durch ihre jeweiligen Berufsverbände erhalten hatten.
Eine von der Kirchenleitung erbetene Beauftragung erfolgte nicht. Die beantragte Einbindung in
den synodalen Prozess (Tagung der Landessynode im Frühjahr 2015) geschah dadurch, dass die
GABe nach der Synodaltagung ein Zwischenergebnis schriftlich einreichen durfte, das in die
Beratung des Synodenausschusses für Gemeindeaufbau, Mission und Diakonie im Juni 2015
einfloss. Die darauf erfolgte Antwort der Landessynode vom September 2015 ließ keinerlei
Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit der GABe erkennen.
Die GABe hat sich daraufhin entschlossen, ihre Arbeit vorerst einzustellen. Wenn ihre Mitarbeit in
den von der Landeskirche gesteuerten Prozessen erwünscht ist, kann sie jederzeit wieder aktiviert
werden. Die Mitglieder sind dazu ausdrücklich bereit, sehen aber keinen Sinn darin, Zeit und Kraft
einzusetzen, wenn die Ergebnisse nicht fruchtbar verwertet werden. Das im Juni 2015 vorgelegte
Zwischenergebnis bedarf zudem einer Konkretisierung, die eine Zusammenarbeit mit Dienststellen
der Landeskirche in Bezug auf statistische Angaben, Kosten usw. voraussetzt. Dies ist unter den
jetzigen Gegebenheiten nicht zu leisten.
Gemeinsame Arbeitsgruppe Berufsbilder
c/o Pfarrerin Cornelia Roßner
Pfarrgasse 1
09569 Oederan
e-mail: [email protected]
Tel. 037292/282833
Fax. 037292/65156
Im Rückblick auf die zwei Jahre dauernde gemeinsame Arbeit ergibt sich für die GABe folgendes
Fazit:
1. Wir haben beglückend erfahren, welche Tragkraft unser Glaube auch im Blick auf
bevorstehende Veränderungen in der Kirche zeigt.
2. Wir haben beglückend erfahren, dass Angehörige verschiedener Berufsgruppen des
kirchlichen Dienstes ergebnisorientiert, konstruktiv und partnerschaftlich
zusammenarbeiten können.
3. Wir haben beglückend erfahren, welches Potential in der rein sachbezogenen Arbeit einer
nicht hierarchisch organisierten Arbeitsgruppe liegt, deren Mitglieder einander auch nicht
parallel in anderen, karriereorientierten Zusammenhängen begegnen.
4. Wir haben auch erfahren, dass eine Mitarbeit, die nicht „von oben“ angeregt und gesteuert
wird, in unserer Kirche nicht willkommen ist.
5. Wir haben bei der Rückkoppelung mit unseren Berufsverbänden feststellen müssen, dass
die Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen Berufsgruppen großenteils das
Interesse an einer aktiven Mitgestaltung der Kirche der Zukunft verloren haben und sich
resignierend mit den Gegebenheiten und mit zukünftigen Entscheidungen abfinden. Sie
ziehen daraus aber persönliche Konsequenzen für ihr Engagement und ihr Verbleiben im
kirchlichen Dienst.
Wir empfehlen den kirchenleitenden Organen, alle Kräfte, Ideen, Überlegungen und Erfahrungen
der Gemeindeglieder sowie der an der Basis tätigen kirchlichen Mitarbeitenden einzubinden und
die Kommunikation zwischen „oben“ und „unten“ zu verbessern. Wir hoffen und vertrauen darauf,
dass Gott die Kirche mit seinem Heiligen Geist leitet und über menschliches Planen und Verstehen
hinaus in die Zukunft führt.
Chemnitz, den 6. November 2015
Prof. Dr. Dr. h.c. Christfried Brödel (Verband der Evangelischen Kirchenmusikerinnen und
Kirchenmusiker in Sachsen e.V.)
Siegfried Petri (Konvent der Kirchenmusikdirektoren)
Gisela Semper (Netzwerk Kirchenmusik)
Elke Jahn (Gesamtausschuss der Mitarbeitervertretung)
Christina Vogel (Gesamtausschuss der Mitarbeitervertretung)
Uwe Hahn (Konvent der Bezirkskatecheten)
Ludwig Schmidt (Berufsverband der Gemeindepädagogen)
Klaus Tietze (Evangelische Hochschule Moritzburg/Gemeinschaft Moritzburger Diakoninnen und
Diakone)
Matthias Große (Sächsischer Pfarrverein e.V.)
Cornelia Roßner (Sächsischer Pfarrverein e.V.)
Matthias Weismann (Superintendent)
GABe – c/o Pfarrerin Cornelia Roßner – Pfarrgasse 1 – 09569 Oederan
Schreiben vom 22.11.2015
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