Lernszenario - Telefonische Bewerbung

Berufssprache Deutsch
für den Unterricht mit heterogenen Leistungsgruppen und
für Jugendliche mit besonderem Sprachförderbedarf
Grundlegende Informationen zur Unterrichtseinheit:
Sprachlicher Schwerpunkt / Niveau: Schwerpunkt mündliche Kommunikation (Telefonate
führen), indirekte Fragesätze / BIJ, JoA
Inhaltlicher Schwerpunkt / Modul: Einstieg in das Berufsleben
Thema: Erfolgreich telefonieren bei der Jobsuche
Zeitumfang in Minuten: 90 Minuten
Kernkompetenz des Lernszenarios: Die Schüler und Schülerinnen bewerben sich telefonisch
auf ein Stellenangebot. Sie bereiten sich auf das Telefonat vor und führen es durch. Sie
reflektieren ihr Kommunikationsverhalten.
Ausgewählte Teilkompetenzen des Lernszenarios:
Die Schülerinnen und Schüler …
a. führen erfolgreich ein Telefonat zur Jobsuche.
b. vergleichen die Art und Weise der Jobsuche mit ihren Herkunftsländern.
c. informieren sich über Vorbereitungen für ein gelungenes Telefonat und geben diese
Informationen an den Partner weiter.
d. erstellen einen Telefonleitfaden und einen Spickzettel für ein Telefonat bei der
Jobsuche.
e. führen die Kommunikation am Telefon (simulierend) durch.
f. üben Kritik und Selbstkritik bzgl. des Kommunikationsverhaltens.
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Lernsituation:
Sie sind Schüler an einer Berufsschule. Nach Abschluss der Schule möchten Sie zunächst Geld verdienen, bevor Sie sich einen
Ausbildungsplatz suchen. Im Stellenmarkt der regionalen Zeitung finden Sie folgende Stellenangebote:
Bitte einfügen: Stellenanzeigen aus der (regionalen) Zeitung, je mit Anforderung: „telefonische Bewerbung“, „Informationen erhalten Sie
unter Tel.:“ o.Ä.
In der Schule haben Sie zwar gelernt, eine Bewerbung zu schreiben. In diesen Stellenangeboten ist jedoch eine telefonische
Bewerbung erforderlich. Sie möchten ein erfolgreiches Telefonat führen, denn schließlich wollen Sie einen Job bekommen.
Sprachliche Vorentlastung der Lernsituation (falls erforderlich):
 Textoptimierte Version der Lernsituation:
Sie wollen sich auf das Stellenangebot „Beruf“ telefonisch bewerben.
Stellenanzeige einfügen
Ihr Auftrag:
Telefonieren Sie mit dem Arbeitgeber!
 Bilder aus dem Berufsalltag, passend zur ausgewählten Stellenanzeige
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Unterrichtsverlaufsplanung:
Schritte
Unterstützung
Autonomie
Lernsituation, Stellenanzeigen
orientieren
und
Informieren Sie sich über die
Stellenangebote!
informieren
Bild/er aus dem Berufsalltag,
passend zu den Stellenanzeigen
Textoptimierte Version der
Lernsituation
Bild/er aus dem Berufsalltag, passend
zu den Stellenanzeigen
Partnerarbeit
Informieren Sie sich über
Standards am Telefon!
Holen Sie Informationen ein, wie
Sie sich auf ein Telefonat mit
dem Arbeitgeber vorbereiten
können. (M1)
Erstellen Sie einen Leitfaden für
ein Telefonat.
Informieren Sie sich über
Fragesätze! Unterscheiden Sie
direkte und indirekte Fragesätze.
(M2)
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Schildern Sie, wie die
Kontaktaufnahme mit Arbeitgebern in
Ihrem Heimatland geschieht!
Welche Besonderheiten weist ein
Telefongespräch im Unterschied zu
einem persönlichen Gespräch auf?
Zusatzkarten:
Satzstellung bei Fragesätzen (M3):
Bei Bedarf Sätze ausdrucken und
zerschneiden.
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planen
Bereiten Sie sich auf das Telefonat
vor!
und
Ergänzen Sie den Spickzettel für das
Telefonat! (M4)
Erstellen Sie einen Spickzettel für
das Telefonat! Verwenden Sie
dabei die höfliche Form.
(Lösungshinweise in M4)
Führen Sie das Telefonat! (M5)
durchführen
präsentieren
Spickzettel
Führen Sie das Telefonat unter
Berücksichtigung der
Gesprächsregeln!
und
Treffen Sie dazu alle
notwendigen Vorbereitungen.
Nehmen Sie das Telefonat auf.
dokumentieren
Beurteilen Sie das Telefonat!
bewerten
und
reflektieren
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Reflektieren Sie als
Gesprächspartner das Telefonat!
(M5)
Geben Sie Rückmeldung über
das Telefonat! (M6)
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Materialien
M1
Erfolgreich telefonieren bei der Jobsuche!
Handlungsauftrag:
1. Arbeiten Sie mit einem Partner zusammen!
2. Partner 1 liest den Abschnitt 1 „Bereiten Sie ein Telefonat gut vor“!
3. Partner 2 liest den Abschnitt 2 „Einen Telefonatleitfaden erstellen“!
4. Nach dem Lesen: Tauschen Sie sich über die Informationen aus!
5. Füllen Sie gemeinsam den Telefonatleitfaden für ein Telefonat Ihrer Wahl aus!
Abschnitt 1
Partner 1: Bereiten Sie ein Telefonat gut vor!
Wollen Sie ein erfolgreiches Telefonat durchführen, helfen Ihnen folgende
Vorbereitungen:
1. Alles was beim Telefonat stört, müssen Sie vermeiden. Bellt ein Hund oder
reden andere Menschen während des Telefonats? Suchen Sie sich einen Ort,
an dem Sie ohne Störung telefonieren können.
2. Wählen Sie eine gute Zeit aus, um bei der Firma anzurufen. Nicht am
Montagvormittag, da haben die Firmen viel zu tun. Nicht während der
Mittagszeit.
3. Vorbereitung Telefonplatz: Legen Sie die Stellenanzeige und die
Telefonnummer bereit. Legen Sie auch Block und Stift für Notizen bereit.
4. Bereiten Sie sich geistig vor: Sind Sie nervös, dann gehen Sie um den
Häuserblock. Stehen Sie beim Telefonat, das macht selbstbewusst. Schlagen
Sie sich auf die Brust wie ein Gorilla, das macht das Atmen leichter.
5. Erstellen Sie vorher einen Telefonatleitfaden, was Sie im Telefonat sagen
wollen. Schreiben Sie das Wichtigste auf einen Spickzettel, den Sie während
des Telefonats vor sich liegen haben.
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Abschnitt 2
Partner 2: Einen Telefonleitfaden erstellen
Wollen Sie ein erfolgreiches Telefonat zur Jobsuche durchführen, sollten Sie sich
vorher folgende Fragen überlegen.
1. Mit wem wollen Sie sprechen? Notieren Sie sich Firmenname und den
Namen des Ansprechpartners!
2. Wie wollen Sie das Gespräch beginnen? Notieren Sie sich, auf welche Stelle
Sie anrufen und wo Sie das Stellenangebot gelesen haben!
3. Warum interessiert Sie die Stelle? Stellen Sie ihre Person kurz vor!
4. Welche Qualifikationen haben Sie? Erzählen Sie von Ihren bisherigen
Erfahrungen und Kenntnissen!
5. Was wollen Sie alles wissen? Überlegen Sie, welche Informationen Sie
brauche! (zum Beispiel über die Tätigkeit, den Arbeitsort oder die Arbeitszeit)
6. Was wird vereinbart? Notieren Sie sich, was der Arbeitgeber mit Ihnen
vereinbart! (zum Beispiel wann Sie vorbeikommen sollen oder wieder anrufen
sollen)
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Telefonatleitfaden:
1. Mit wem wollen Sie sprechen?
______________________________________________________________
2. Wie wollen Sie das Gespräch beginnen?
______________________________________________________________
3. Warum interessiert Sie die Stelle?
______________________________________________________________
4. Welche Qualifikationen haben Sie?
______________________________________________________________
5. Was wollen Sie alles wissen?
______________________________________________________________
6. Wie verabschieden Sie sich und welche Vereinbarung treffen Sie?
______________________________________________________________
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M 2 Fragesätze
Was man über Fragesätze wissen sollte
Man unterscheidet folgende Formen von Fragesätzen:
Ja-/Nein- Fragen (Entscheidungsfragen: (Verb = Position 1)
Haben Sie Bewerber für die Arbeitsstelle?
Wollen Sie jemanden mit Erfahrungen im Bereich der Küche?
b) W-Fragen (Ergänzungsfragen): (W-Frage = Position 1 und Verb = Position 2)
o Wo ist die Arbeitsstelle?
o Wie viel verdiene ich?
o Was werde ich arbeiten?
o Wann beginne ich zu arbeiten?
a)
o
o
Bei den gezeigten Beispielen handelt es sich um direkte Fragen. Fragen können aber
auch in Nebensätzen stehen. Steht eine Frage im Nebensatz, spricht man von einer
indirekten Frage. Indirekte Fragen wirken höflicher.
Indirekte Fragesätze
a)
Bei Ja-/Nein- Fragen benutzt man die Konjunktion „ob " :
o
o
o
o
b)
Können Sie mir sagen, ob die Stelle noch frei ist.
Wissen Sie, ob ich morgen nochmal anrufen soll.
Ich wüsste gerne, ob die Arbeit vor 6 Uhr beginnt.
Können Sie mir sagen, ob ich bei Ihnen vorbei kommen soll.
W-Fragen bleiben W-Fragen:
o
o
o
Ich hätte gerne gewusst, woher Sie von der Stelle erfahren haben.
Könnten Sie mir sagen, wann die Arbeit beginnt.
Ich möchte gerne wissen, was man verdient.
Zusammenfassung indirekte Fragesätze:
o
o
o
o
o
Indirekte Fragesätze sind Nebensätze.
In Nebensätzen steht das konjugierte Verb am Satzende.
Indirekte Fragesätze wirken höflicher.
Die Konjunktion „ob" steht bei Ja-/Nein- Fragen und leitet einen
Nebensatz ein.
Eine W-Frage bleibt eine W-Frage, wird jedoch zum Nebensatz.
Handlungsauftrag: Formulieren Sie 5 indirekte Fragesätze.
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M 3 Zusatzkarten Fragesätze
Satzstellung: Ja/Nein-Fragen
Verb Position 1
Liebst
Warten
du deinen neuen Freund?
Sie auf die Bewerber für die
Arbeitsstelle?
Satzstellung: W-Fragen
W-Frage Position 1
Wo
Wie viel
Verb Position 2
ist die Arbeitsstelle?
verdiene ich?
Satzstellung bei Ja/Nein-Fragen. Man benutzt die Konjunktion „ob“.
Hauptsatz
Können Sie mir
sagen,
Ich wüsste gerne,
Konjunktion Mittelfeld
ob
die Stelle noch frei
Verb
ist.
ob
beginnt.
die Arbeit vor 6 Uhr
Satzstellung bei W-Fragen. Das Verb steht am Ende.
Hauptsatz
Können Sie mir
sagen,
Ich möchte gerne
wissen,
Konjunktion
wann
Mittelfeld
die Arbeit
Verb
beginnt?
was
man
verdient?
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M 4 Spickzettel mit Satzanfängen / Lösungshinweis für selbst erstellten
Spickzettel
Spickzettel für mein Telefonat
Es ist gut, sich vor dem Telefonat genau zu überlegen, was man sagen will.
Am besten schreibt man sich vorher einen möglichen Gesprächsablauf auf.
Handlungsauftrag: Ergänzen Sie die folgenden Sätze!
„Guten Tag! Mein Name ist ___________________ .
Ich habe Ihre Stellenanzeige in der Zeitung gelesen.
Sie suchen ________________________________ .
Ich würde mich gerne erkundigen, ob die Stelle noch frei ist.
Kurz zu meiner Person: Ich bin ____ Jahre alt und seit _____
Jahren in Deutschland.
Ich habe bereits Erfahrung mit ________________________ .
Könnten Sie mir noch sagen, wie viel ____________ in der Woche
die Arbeit umfasst.
Ja, ich würde sie auch gerne am Montag kennenlernen. Könnten
Sie mir ________, wann ich bei Ihnen sein soll.
Ich ______ noch gerne gewusst, wo ich hinkommen soll.
Ich soll meinen Namen buchstabieren? Ja,
____________________
Meine Telefonnummer lautet _____________________________
Können Sie mir sagen, wann ich zu Ihnen kommen soll.
Danke, dann komme ich am __________ um __________ .
Auf Wiedersehen!“
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M 5 Rollenkarten und Reflexion der Gesprächspartner
Sie sind auf der Suche nach einem Job, um Geld zu verdienen.
Im Stellenmarkt der regionalen Zeitung haben Sie einen Job gesehen, der Sie
interessiert.
Bereiten Sie sich und Ihren Telefonplatz vor!
Greifen Sie zum Telefon und führen Sie das Telefonat!
Notieren Sie nach dem Telefonat:
1. Was ist gut gelaufen?
_______________________________________________________
2. Was kann ich das nächste Mal besser machen?
_______________________________________________________
Sie sind der Arbeitgeber Herr Buschinski, der eine Stelle in der regionalen Zeitung
ausgeschrieben hat.
Heute bekommen Sie einen Anruf von einem jungen Menschen, der sich für die
Stelle interessiert.
Sie haben Fragen zu seiner Person:
-
Warum will er die Stelle?
-
Was kann er besonders gut?
-
Wann möchte er sich vorstellen?
-
Warum ist es so laut im Hintergrund?
-
Er soll sich ihren Namen aufschreiben und Sie buchstabieren den Namen.
Nach dem Telefonat geben Sie Rückmeldung:
1. Habe ich ihn gut verstanden?
__________________________________________________________
2. Würde ich den jungen Menschen einstellen? Was hat mich überzeugt?
_____________________________________________________________
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M 6 Reflexion
Sie sind Beobachter.
Sie beobachten das Telefonat genau!
1. Welche Vorbereitungen für das Telefonat sind getroffen worden?
Spickzettel
Telefonplatz
geistige Vorbereitung
2. Wie ist das Gespräch gelaufen?
a) Wie verständlich hat er / sie gesprochen? Kreuzen Sie an.
sehr verständlich
nicht verständlich
b) Hat er / sie auf alle Fragen geantwortet?
c) Auf welche Fragen hat er /sie nicht geantwortet?
d) War er / sie höflich und freundlich?
e) Hat er /sie indirekte Fragesätze benutzt?
f) Würden Sie ihm / ihr die Stelle geben?
Wenn „ja“, was hat Sie überzeugt?
Wenn „nein“, was ist nicht gut gelaufen?
Was kann er / sie das nächste Mal besser machen? (Tipp)
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