Berufssprache Deutsch für den Unterricht mit heterogenen Leistungsgruppen und für Jugendliche mit besonderem Sprachförderbedarf Grundlegende Informationen zur Unterrichtseinheit: Sprachlicher Schwerpunkt / Niveau: Schwerpunkt mündliche Kommunikation (Telefonate führen), indirekte Fragesätze / BIJ, JoA Inhaltlicher Schwerpunkt / Modul: Einstieg in das Berufsleben Thema: Erfolgreich telefonieren bei der Jobsuche Zeitumfang in Minuten: 90 Minuten Kernkompetenz des Lernszenarios: Die Schüler und Schülerinnen bewerben sich telefonisch auf ein Stellenangebot. Sie bereiten sich auf das Telefonat vor und führen es durch. Sie reflektieren ihr Kommunikationsverhalten. Ausgewählte Teilkompetenzen des Lernszenarios: Die Schülerinnen und Schüler … a. führen erfolgreich ein Telefonat zur Jobsuche. b. vergleichen die Art und Weise der Jobsuche mit ihren Herkunftsländern. c. informieren sich über Vorbereitungen für ein gelungenes Telefonat und geben diese Informationen an den Partner weiter. d. erstellen einen Telefonleitfaden und einen Spickzettel für ein Telefonat bei der Jobsuche. e. führen die Kommunikation am Telefon (simulierend) durch. f. üben Kritik und Selbstkritik bzgl. des Kommunikationsverhaltens. ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 1 von 12 Lernsituation: Sie sind Schüler an einer Berufsschule. Nach Abschluss der Schule möchten Sie zunächst Geld verdienen, bevor Sie sich einen Ausbildungsplatz suchen. Im Stellenmarkt der regionalen Zeitung finden Sie folgende Stellenangebote: Bitte einfügen: Stellenanzeigen aus der (regionalen) Zeitung, je mit Anforderung: „telefonische Bewerbung“, „Informationen erhalten Sie unter Tel.:“ o.Ä. In der Schule haben Sie zwar gelernt, eine Bewerbung zu schreiben. In diesen Stellenangeboten ist jedoch eine telefonische Bewerbung erforderlich. Sie möchten ein erfolgreiches Telefonat führen, denn schließlich wollen Sie einen Job bekommen. Sprachliche Vorentlastung der Lernsituation (falls erforderlich): Textoptimierte Version der Lernsituation: Sie wollen sich auf das Stellenangebot „Beruf“ telefonisch bewerben. Stellenanzeige einfügen Ihr Auftrag: Telefonieren Sie mit dem Arbeitgeber! Bilder aus dem Berufsalltag, passend zur ausgewählten Stellenanzeige ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 2 von 12 Unterrichtsverlaufsplanung: Schritte Unterstützung Autonomie Lernsituation, Stellenanzeigen orientieren und Informieren Sie sich über die Stellenangebote! informieren Bild/er aus dem Berufsalltag, passend zu den Stellenanzeigen Textoptimierte Version der Lernsituation Bild/er aus dem Berufsalltag, passend zu den Stellenanzeigen Partnerarbeit Informieren Sie sich über Standards am Telefon! Holen Sie Informationen ein, wie Sie sich auf ein Telefonat mit dem Arbeitgeber vorbereiten können. (M1) Erstellen Sie einen Leitfaden für ein Telefonat. Informieren Sie sich über Fragesätze! Unterscheiden Sie direkte und indirekte Fragesätze. (M2) ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Schildern Sie, wie die Kontaktaufnahme mit Arbeitgebern in Ihrem Heimatland geschieht! Welche Besonderheiten weist ein Telefongespräch im Unterschied zu einem persönlichen Gespräch auf? Zusatzkarten: Satzstellung bei Fragesätzen (M3): Bei Bedarf Sätze ausdrucken und zerschneiden. Seite 3 von 12 planen Bereiten Sie sich auf das Telefonat vor! und Ergänzen Sie den Spickzettel für das Telefonat! (M4) Erstellen Sie einen Spickzettel für das Telefonat! Verwenden Sie dabei die höfliche Form. (Lösungshinweise in M4) Führen Sie das Telefonat! (M5) durchführen präsentieren Spickzettel Führen Sie das Telefonat unter Berücksichtigung der Gesprächsregeln! und Treffen Sie dazu alle notwendigen Vorbereitungen. Nehmen Sie das Telefonat auf. dokumentieren Beurteilen Sie das Telefonat! bewerten und reflektieren ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Reflektieren Sie als Gesprächspartner das Telefonat! (M5) Geben Sie Rückmeldung über das Telefonat! (M6) Seite 4 von 12 Materialien M1 Erfolgreich telefonieren bei der Jobsuche! Handlungsauftrag: 1. Arbeiten Sie mit einem Partner zusammen! 2. Partner 1 liest den Abschnitt 1 „Bereiten Sie ein Telefonat gut vor“! 3. Partner 2 liest den Abschnitt 2 „Einen Telefonatleitfaden erstellen“! 4. Nach dem Lesen: Tauschen Sie sich über die Informationen aus! 5. Füllen Sie gemeinsam den Telefonatleitfaden für ein Telefonat Ihrer Wahl aus! Abschnitt 1 Partner 1: Bereiten Sie ein Telefonat gut vor! Wollen Sie ein erfolgreiches Telefonat durchführen, helfen Ihnen folgende Vorbereitungen: 1. Alles was beim Telefonat stört, müssen Sie vermeiden. Bellt ein Hund oder reden andere Menschen während des Telefonats? Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie ohne Störung telefonieren können. 2. Wählen Sie eine gute Zeit aus, um bei der Firma anzurufen. Nicht am Montagvormittag, da haben die Firmen viel zu tun. Nicht während der Mittagszeit. 3. Vorbereitung Telefonplatz: Legen Sie die Stellenanzeige und die Telefonnummer bereit. Legen Sie auch Block und Stift für Notizen bereit. 4. Bereiten Sie sich geistig vor: Sind Sie nervös, dann gehen Sie um den Häuserblock. Stehen Sie beim Telefonat, das macht selbstbewusst. Schlagen Sie sich auf die Brust wie ein Gorilla, das macht das Atmen leichter. 5. Erstellen Sie vorher einen Telefonatleitfaden, was Sie im Telefonat sagen wollen. Schreiben Sie das Wichtigste auf einen Spickzettel, den Sie während des Telefonats vor sich liegen haben. ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 5 von 12 Abschnitt 2 Partner 2: Einen Telefonleitfaden erstellen Wollen Sie ein erfolgreiches Telefonat zur Jobsuche durchführen, sollten Sie sich vorher folgende Fragen überlegen. 1. Mit wem wollen Sie sprechen? Notieren Sie sich Firmenname und den Namen des Ansprechpartners! 2. Wie wollen Sie das Gespräch beginnen? Notieren Sie sich, auf welche Stelle Sie anrufen und wo Sie das Stellenangebot gelesen haben! 3. Warum interessiert Sie die Stelle? Stellen Sie ihre Person kurz vor! 4. Welche Qualifikationen haben Sie? Erzählen Sie von Ihren bisherigen Erfahrungen und Kenntnissen! 5. Was wollen Sie alles wissen? Überlegen Sie, welche Informationen Sie brauche! (zum Beispiel über die Tätigkeit, den Arbeitsort oder die Arbeitszeit) 6. Was wird vereinbart? Notieren Sie sich, was der Arbeitgeber mit Ihnen vereinbart! (zum Beispiel wann Sie vorbeikommen sollen oder wieder anrufen sollen) ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 6 von 12 Telefonatleitfaden: 1. Mit wem wollen Sie sprechen? ______________________________________________________________ 2. Wie wollen Sie das Gespräch beginnen? ______________________________________________________________ 3. Warum interessiert Sie die Stelle? ______________________________________________________________ 4. Welche Qualifikationen haben Sie? ______________________________________________________________ 5. Was wollen Sie alles wissen? ______________________________________________________________ 6. Wie verabschieden Sie sich und welche Vereinbarung treffen Sie? ______________________________________________________________ ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 7 von 12 M 2 Fragesätze Was man über Fragesätze wissen sollte Man unterscheidet folgende Formen von Fragesätzen: Ja-/Nein- Fragen (Entscheidungsfragen: (Verb = Position 1) Haben Sie Bewerber für die Arbeitsstelle? Wollen Sie jemanden mit Erfahrungen im Bereich der Küche? b) W-Fragen (Ergänzungsfragen): (W-Frage = Position 1 und Verb = Position 2) o Wo ist die Arbeitsstelle? o Wie viel verdiene ich? o Was werde ich arbeiten? o Wann beginne ich zu arbeiten? a) o o Bei den gezeigten Beispielen handelt es sich um direkte Fragen. Fragen können aber auch in Nebensätzen stehen. Steht eine Frage im Nebensatz, spricht man von einer indirekten Frage. Indirekte Fragen wirken höflicher. Indirekte Fragesätze a) Bei Ja-/Nein- Fragen benutzt man die Konjunktion „ob " : o o o o b) Können Sie mir sagen, ob die Stelle noch frei ist. Wissen Sie, ob ich morgen nochmal anrufen soll. Ich wüsste gerne, ob die Arbeit vor 6 Uhr beginnt. Können Sie mir sagen, ob ich bei Ihnen vorbei kommen soll. W-Fragen bleiben W-Fragen: o o o Ich hätte gerne gewusst, woher Sie von der Stelle erfahren haben. Könnten Sie mir sagen, wann die Arbeit beginnt. Ich möchte gerne wissen, was man verdient. Zusammenfassung indirekte Fragesätze: o o o o o Indirekte Fragesätze sind Nebensätze. In Nebensätzen steht das konjugierte Verb am Satzende. Indirekte Fragesätze wirken höflicher. Die Konjunktion „ob" steht bei Ja-/Nein- Fragen und leitet einen Nebensatz ein. Eine W-Frage bleibt eine W-Frage, wird jedoch zum Nebensatz. Handlungsauftrag: Formulieren Sie 5 indirekte Fragesätze. ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 8 von 12 M 3 Zusatzkarten Fragesätze Satzstellung: Ja/Nein-Fragen Verb Position 1 Liebst Warten du deinen neuen Freund? Sie auf die Bewerber für die Arbeitsstelle? Satzstellung: W-Fragen W-Frage Position 1 Wo Wie viel Verb Position 2 ist die Arbeitsstelle? verdiene ich? Satzstellung bei Ja/Nein-Fragen. Man benutzt die Konjunktion „ob“. Hauptsatz Können Sie mir sagen, Ich wüsste gerne, Konjunktion Mittelfeld ob die Stelle noch frei Verb ist. ob beginnt. die Arbeit vor 6 Uhr Satzstellung bei W-Fragen. Das Verb steht am Ende. Hauptsatz Können Sie mir sagen, Ich möchte gerne wissen, Konjunktion wann Mittelfeld die Arbeit Verb beginnt? was man verdient? ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 9 von 12 M 4 Spickzettel mit Satzanfängen / Lösungshinweis für selbst erstellten Spickzettel Spickzettel für mein Telefonat Es ist gut, sich vor dem Telefonat genau zu überlegen, was man sagen will. Am besten schreibt man sich vorher einen möglichen Gesprächsablauf auf. Handlungsauftrag: Ergänzen Sie die folgenden Sätze! „Guten Tag! Mein Name ist ___________________ . Ich habe Ihre Stellenanzeige in der Zeitung gelesen. Sie suchen ________________________________ . Ich würde mich gerne erkundigen, ob die Stelle noch frei ist. Kurz zu meiner Person: Ich bin ____ Jahre alt und seit _____ Jahren in Deutschland. Ich habe bereits Erfahrung mit ________________________ . Könnten Sie mir noch sagen, wie viel ____________ in der Woche die Arbeit umfasst. Ja, ich würde sie auch gerne am Montag kennenlernen. Könnten Sie mir ________, wann ich bei Ihnen sein soll. Ich ______ noch gerne gewusst, wo ich hinkommen soll. Ich soll meinen Namen buchstabieren? Ja, ____________________ Meine Telefonnummer lautet _____________________________ Können Sie mir sagen, wann ich zu Ihnen kommen soll. Danke, dann komme ich am __________ um __________ . Auf Wiedersehen!“ ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 10 von 12 M 5 Rollenkarten und Reflexion der Gesprächspartner Sie sind auf der Suche nach einem Job, um Geld zu verdienen. Im Stellenmarkt der regionalen Zeitung haben Sie einen Job gesehen, der Sie interessiert. Bereiten Sie sich und Ihren Telefonplatz vor! Greifen Sie zum Telefon und führen Sie das Telefonat! Notieren Sie nach dem Telefonat: 1. Was ist gut gelaufen? _______________________________________________________ 2. Was kann ich das nächste Mal besser machen? _______________________________________________________ Sie sind der Arbeitgeber Herr Buschinski, der eine Stelle in der regionalen Zeitung ausgeschrieben hat. Heute bekommen Sie einen Anruf von einem jungen Menschen, der sich für die Stelle interessiert. Sie haben Fragen zu seiner Person: - Warum will er die Stelle? - Was kann er besonders gut? - Wann möchte er sich vorstellen? - Warum ist es so laut im Hintergrund? - Er soll sich ihren Namen aufschreiben und Sie buchstabieren den Namen. Nach dem Telefonat geben Sie Rückmeldung: 1. Habe ich ihn gut verstanden? __________________________________________________________ 2. Würde ich den jungen Menschen einstellen? Was hat mich überzeugt? _____________________________________________________________ ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 11 von 12 M 6 Reflexion Sie sind Beobachter. Sie beobachten das Telefonat genau! 1. Welche Vorbereitungen für das Telefonat sind getroffen worden? Spickzettel Telefonplatz geistige Vorbereitung 2. Wie ist das Gespräch gelaufen? a) Wie verständlich hat er / sie gesprochen? Kreuzen Sie an. sehr verständlich nicht verständlich b) Hat er / sie auf alle Fragen geantwortet? c) Auf welche Fragen hat er /sie nicht geantwortet? d) War er / sie höflich und freundlich? e) Hat er /sie indirekte Fragesätze benutzt? f) Würden Sie ihm / ihr die Stelle geben? Wenn „ja“, was hat Sie überzeugt? Wenn „nein“, was ist nicht gut gelaufen? Was kann er / sie das nächste Mal besser machen? (Tipp) ISB – Berufssprache Deutsch 08/2015 Seite 12 von 12
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