kfd-Flyer zum EPD 2016

Hintergrund
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Die Forderungen der kfd
Die kfd setzt sich ein für
• gesetzlich vorgeschriebene Lohntransparenz zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit zwischen Frauen und
Männern. Dazu gehört die grundsätzliche Neubewertung
der sogenannten Frauenberufe. Die psychosozialen Belastungen müssen in allen Berufen finanziell berücksichtigt
werden.*
• grundsätzlich auf Dauer angelegte und sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse, die Existenzsicherung
und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben ermöglichen. Es ist gesetzlich zu garantieren, dass
niemand bei Vollzeitbeschäftigung auf staatliche Zusatzleistungen angewiesen ist.*
• die Umwandlung aller Minijobs in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse. Nur so ist ein Beitrag zu
eigenständiger Existenzsicherung zu leisten und Altersarmut vorzubeugen.*
• die Herausführung der haushaltsbezogenen Dienst­
leistungen aus der Illegalität und ihre Umwandlung
in ­sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse
­(Beschluss der kfd-Bundesversammlung 2015).
(*Aus dem kfd-Positionspapier »Gleichstellung von Frauen und Männern
im Lebensverlauf«, Juni 2013, Seite 9, zu bestellen im kfd-Shop unter
www.kfd.de)
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)
ist mit rund 500.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisa­
tion in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von
Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. In diesem Zu­
sammenhang engagiert sich die kfd seit langem auch für Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern und ist Aktionspartnerin der Business and Professional Women (BPW) Germany.
www.kfd.de
Der Equal Pay Day wurde auf Initiative der BPW Germany
erstmals 2008 in Deutschland durchgeführt. Der »Tag für gleiche
Bezahlung« hat seinen Ursprung in den USA. Initiatorinnen
waren die Business and Professional Women (BPW/USA),
welche die »Red Purse Campaign« ins Leben riefen, um auf die
be­stehende Lohnkluft hinzuweisen. Diesen Gedanken griffen
die BPW Germany 2007 auf und starteten die Initiative »Rote
Tasche«, aus der heraus die Idee für die bundesweite Einführung
des Equal Pay Day entstanden ist.
www.equalpayday.de
www.bpw-germany.de
Impressum:
Berufe mit Zukunft.
Was ist meine Arbeit wert?
Erscheinungsdatum:
Dezember 2015
Zu beziehen bei:
Helga Schnorbus
Telefon: 02 11 / 44 992-86
Fax: 02 11 / 44 992-52
[email protected]
Forderungen der kfd
zum Equal Pay Day 2016
Fotos:
Innenseite rechts unten: iStock by getty Images
Außenseite links oben (Tasche): Markus Döge
Titel und Innenseite, beide oberen Motive: Fotolia
KATHOLISCHE
FRAUENGEMEINSCHAFT
DEUTSCHLANDS
Bundesverband e.V.
Prinz-Georg-Str. 44
40477 Düsseldorf
Telefon: 02 11 / 44 992-0
Fax:
02 11 / 44 992-78
[email protected]
www.kfd.de
KATHOLISCHE
FRAUENGEMEINSCHAFT
DEUTSCHLANDS
79 Kalendertage mehr!
Aufwertung
psycho­sozialer
Kompetenz –
ureigenes
Thema der kfd!
Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von
Frauen liegt in Deutschland aktuell um 22 Prozent
niedriger als der von Männern (www.destatis.de).
Das heißt, Frauen müssen statistisch gesehen über
den Jahreswechsel hinaus arbeiten, um das gleiche
Jahresgehalt wie Männer »in der Tasche« zu haben.
Es sind 79 Kalendertage mehr bis zum Equal Pay Day
am 19. März 2016, dem internationalen Aktionstag für
Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Die kfd
unterstützt die Ziele des Equal Pay Day und macht auf die
erheblichen Verdienstunterschiede von Männern und Frauen
aufmerksam. Die kfd fordert ihre Mitglieder auf, sich die
Frage zu stellen: »Verdiene ich, was ich verdiene?«
Gerade die Einbeziehung dieser
psychosozialen Kompeten­zen und
emotionalen Belastungen in die
monetäre Bewertung einer Arbeit
kann viele typische Frauenberufe
stark aufwerten. Kommunikations- und
Kooperationsfähigkeit sowie Einfühlungsvermögen und Verhandlungskompetenz sind
hier besonders gefordert.
Berufe mit Zukunft
Das Schwerpunktthema des Equal Pay Day 2016 lautet
»Berufe mit Zukunft. Was ist meine Arbeit wert?« und stellt
damit die Aufwertung der frauentypischen Berufe in den
Fokus der Kampagne.
Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt 22 Prozent
weniger als Männer, weil sie überdurchschnittlich oft in
Berufen im Bereich der Erziehung, Pflege und haushaltsbezogenen Dienstleistungen tätig sind. Diese weiblich dominierten Dienstleistungsberufe sind in der Regel schlecht
bezahlt und eng mit der familiären »Reproduktionsarbeit«,
der sogenannten Care-Arbeit oder Sorge-Arbeit, verknüpft.
Care-Arbeit bildet den Gegenpol zur klassischen und besser
entlohnten »Produktionsarbeit« zur Herstellung von Waren
und Gütern.
Care-Arbeit ist Arbeit mit und für Menschen. Und insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels,
der sich verändernden Erwerbsbiografien von Frauen und
Müttern und der sich verändernden Anforderungen im
Bereich der frühkindlichen Bildung und Erziehung entwickelt
sich Care-Arbeit zu einem der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Arbeitsfelder.
Was ist meine Arbeit wert?
Wir müssen uns als Gesellschaft fragen: Was ist uns die
Arbeit von Erzieherinnen, Krankenpflegerinnen, Hauswirtschafterinnen und Altenpflegerinnen wert? Können wir es
uns leisten, dass so wichtige Aufgaben häufig in informellen
Beschäftigungsverhältnissen, zu niedrigen Entgelten und
unter ungünstigen Arbeitsbedingungen erbracht werden und
oftmals nur geringe Aufstiegs- und Qualifizierungschancen
bieten? Sicher ist, dass unsere Gesellschaft ohne Care-Arbeit
unvorstellbar ist, denn wir alle sind auf Unterstützung anderer angewiesen.
Ziel des Equal Pay Day 2016 ist die Neubewertung der
sogenannten »Frauenberufe« im Bereich der Erziehung,
Pflege und haushaltsbezogenen Dienstleistungen. Die
gesellschaftliche Wertschätzung und Unverzichtbarkeit
frauentypischer Dienstleistungsberufe muss sich auch
monetär zeigen. Selbst da, wo sie tariflich bezahlt wer­den, schlägt sich die Geringschätzung der weiblichen
Qualifikationen und Tätigkeiten in den tariflichen und
betrieblichen Eingruppierungssystemen nieder.
Die Neubewertung psychosozialer Aspekte in der Arbeitswelt
ist ein ureigenes Thema der kfd. Sie setzt sich dafür ein, dass
die psychosozialen Kompetenzen von Frauen grundsätzlich
wertgeschätzt werden und sich in einer gerechteren Entlohnung niederschlagen.