Obersee Nachrichten, 7.5.2015

IM FOKUS
OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 7. Mai 2015
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IM FRÜHLING WERDEN WIEDER ÜBER 100 000 JUNGKATZEN GETÖTET
Das Katzentöten muss aufhören!
Vor einem Jahr hat der «Katzentöter von Buttikon» schweizweit
für Schlagzeilen gesorgt. Eine
Buttikerin befürchtet nun, dass
der Unbekannte wieder zuschlägt. Sie fordert von den
Behörden eine Plakataktion,
um das 100 000-fache Töten
von unerwünschten Kätzchen
zu stoppen.
Die Tierfreundin Claudia M. ist in
grosser Sorge. In einem Schreiben an
die Obersee Nachrichten erinnert sie
an den spektakulären Fall des «Katzentöters von Buttikon», der Katzen ertränkt und diese an die Kantonsstrasse
in Buttikon gelegt hatte. Die Tierquälerei hatte letzten Juni schweizweit für
Schlagzeilen und Entsetzen gesorgt.
Claudia M.: «Die grausamen Morde an
jungen Kätzchen müssen sich nicht
jedes Jahr wiederholen. Solchen Tierquälern und Katzenhassern muss der
Riegel geschoben werden!» Die Buttikerin schlägt vor, dass die Behörden
mal eine richtig grosse Plakataktion
starten, mit der Aufforderung: «Kastrieren statt töten!» Und sie findet, dass
auch freilaufende Katzen gechippt
werden müssten, so wie es für Hunde
vorgeschrieben ist. Ein Chip würde
die Herkunft von Katzen zumindest
vereinfachen.
Unbelehrbare Katzenhalter
Doch die Schuld allein bei den Bauern
zu suchen, wäre verfehlt. Wie Heidy
Kessler weiss, gibt es unbelehrbare
Leute, die regelrecht Katzen züchten.
Namentlich bekannt ist Heidy Kessler
ein Rentner in Tuggen. Er lässt seine
Wald- und Wiesenkatzen unkontrolliert trächtig werden und argumentiert
gegen jede Vernunft mit dem «Jö»Effekt: Kätzchen würden die Kinder
erfreuen.
Dabei ist die Katzenpopulation im
Kessizopf-Quartier am Explodieren.
Doch das Veterinäramt der Urkantone
wich einer Meldung des Tierschutz
Linth aus: «Man könne erst einschreiten, wenn dem Mann nachzuweisen
sei, dass er 20 Katzen verkauft habe.»
Heidi Kessler schüttelt den Kopf: «Als
ob der Mann auch noch Buchhaltung
führt!» Vielleicht hat Claudia M. aus
Buttikon recht, wenn sie vom Staat
eine Kastrationspflicht für Katzen
fordert.
Verena Schoder
Heidy Kessler, Co-Tierschutzpräsidentin des Tierschutz Linth, demonstriert eine Katzenfalle: Mit Leckerbissen
lässt sich die Katze einfangen.
Foto: Verena Schoder
100 000 Kätzchen werden getötet
Die Sorgen von Claudia M. werden
von Heidy Kessler (68), Co-Präsiden-
Grausiger Anblick: Ersäuftes Büsi in Buttikon – nur eine von 100 000
getöteten Katzen jedes Jahr.
tin des Tierschutz Linth, voll und ganz
geteilt. Jeden Frühling werden 100 000
neugeborene Kätzchen erschlagen, ersäuft, erschossen, vergiftet oder ausgesetzt. «Bei Verdacht nicht wegsehen,
sondern der Polizei oder dem Tierschutz melden», rät die Tierschützerin,
die sich seit 26 Jahren dafür einsetzt,
dass verwilderte Katzen in Gemeindegebieten und auf Bauernhöfen eingefangen und kastriert werden. Eine Sisyphusarbeit! «Kastrieren ist die beste
Vorsorge, damit das Katzenelend gestoppt wird.» Was nicht von allen gehört wird: «Ich habe einmal 97 Bauern
einer Gaster-Gemeinde angeschrieben,
um sie für die Kastration ihrer freilaufenden Katzen zu gewinnen – und keine einzige Rückantwort bekommen.»
Aufwand für Bauern zu gross
Leider scheitern Aktionen allein
schon am Aufwand, die eigenen Kat-
zen einzufangen und zum Tierarzt zu
bringen. Das ist beschämend, denn die
Katzenfallen werden vom Tierschutz
gratis gestellt und für die Kastration
von Bauernhofkatzen gibt es grosszügig Gutscheine. Der Tierschutz Linth
ist eine von 70 Sektionen des Tierschutz Schweiz STS, die jährlich rund
10 000 Katzen kastrieren lassen und
dafür 250 000 Franken pro Jahr aufwenden.
Um auf mehr Gehör bei Katzenhaltern zu stossen, wäre es wichtig, dass
auch die Gemeinden aktiv würden.
Den Vorschlag mit den Plakaten von
Claudia M. würde Heidy Kessler
durchaus unterstützen. Doch die Idee
mit dem Chippen der Samtpfoten sei
bei 1,3 Millionen Katzen in der
Schweiz schwer realisierbar, gibt sie
zu bedenken. Auch der STS sei aus
verschiedensten Gründen gegen das
Chippen.
Tattoos: Ewig cool oder ewige Reue?
Verena Schoder
Xenia Künzli (16),
DetailhandelsStift
aus Bäretswil:
«Ich habe noch kein
Tattoo, aber eigentlich gefallen sie mir
gut. Vielleicht lasse
ich mir am Rücken mal einen Spruch
stechen, der für mich Sinn macht –
und den ich hoffentlich nie bereuen
werde.»
Tierschutzverein Linth
Der Tierschutz Linth ist die offizielle
Meldestelle für die Region See und
Gaster. Meldungen über Hilfe oder
Missstände bei der Tierhaltung an:
E-Mail: [email protected]
www.tierschutz-linth.ch
Co-Präsidentin Heidi Kessler,
Tel. 055 280 15 07.
Findeltiermeldestelle: Polizei Stützpunkt Schmerikon, 055 465 28 00.
Tierschutzverein Schwyz
Geschäfts- und Meldestelle: Sibylle
Truttmann Telefon: 078 683 81 08
E-Mail: [email protected]
www.tierschutz-schwyz.ch
Findeltiermeldestelle: Tierheim und
Tierpension Burg 041 810 34 44
E-Mail: [email protected] /
www.tierheim-burg.ch.
IMPRESSUM
UMFRAGE
Jeder zweite Schweizer
zwischen 18 und 70 Jahren hat ein Tattoo,
25 Prozent sind zwischen
25 und 34 Jahre alt.
Geschätzt wird, dass
10 Prozent von ihnen ihr
Tattoo bereits wieder
bereuen. Teils, weil der
Mode-Gag für die Berufskarriere hinderlich
ist, teils, weil die Motive
out sind. Die ON fragten
Leute im «Sonnenhof»
in Rapperswil, was sie
von Tattoos halten.
Wichtige
Adressen
Marek D’Alberto
(19), Koch
aus Rüti:
«Ich glaube schon,
dass man Tattoos
zutiefst bereuen
kann. Wenn sie zu
auffällig platziert
sind, können sie durchaus berufliche
Konsequenzen haben. Aber ausschliessen will ich nicht, dass ich mir
mal eines machen lasse.»
Sandra Ryf (18),
Coiffeuse
aus Rüti:
«Tattoos finde ich
schön, wenn sie zur
Person passen und
eine Bedeutung
haben. Ich trage die
Geburtsdaten meiner Eltern am Unterarm und einen Sinnspruch. Bereuen?
Nein, tu ich nicht – jedenfalls nicht im
jetzigen Alter.»
OBERSEE NACHRICHTEN AG
Hauptplatz 5, 8640 Rapperswil-Jona
TELEFON: 055 220 81 81 FAX: 055 220 81 91
www.obersee-nachrichten.ch
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Bruno Hug
Philipp Fanchini, Michèle Fasler,
Anna Kohler, Mario Aldrovandi, Michel Wassner,
Bruno Hug
Freie Mitarbeitende: Martin Mühlegg, Verena Schoder,
INSERATE: Hanspeter Haussener (Verkaufsleiter),
Monika Hofstetter, Iris Oberholzer, Susanne Tobler,
Margrit Giovanettoni
SEKRETARIAT: Janine Kadri, Tamara Kuster,
Jeannine Pfeiffer, Daniela Hüppi
VERLEGER:
REDAKTION:
Wöchentlich
68 822 (WEMF 2014)
LESER: 82 000 (WEMF MACH Basic 2015-1)
ERSCHEINUNG:
AUFLAGE:
ANZEIGENPREISE:
gem. Tarifdokumentation, beim Verlag zu beziehen
oder unter www.obersee-nachrichten.ch (Anzeigen).
JAHRESABO AUSSERHALB VERTEILGEBIET:
Thomas Müller
(31), Informatiker
aus Schmerikon:
«Nein, ich brauche
keine solche Körperverziehrungen.
Wenn man bedenkt,
dass man sie im
Alter gar nicht mehr dort hat, wo sie
einmal waren? Eventuell gar noch
Konterfeis von Verflossenen? Das
kann nicht sehr attraktiv sein.»
Aferdita Vorfi (19),
Coiffeuse
aus Rapperswil:
«Nein, Tattoos passen überhaupt nicht
zu mir. Aber es gibt
kunstvolle Motive,
die mir gefallen.
Dümmer ist, wenn jemand die grosse
Liebe verewigt, die dann verschwindet. Das Tattoo verschwindet leider
nicht mit.»
Selina Bürgin
(22), Sachbearbeiterin
aus Rapperswil:
«Ich bin nicht
grundsätzlich dagegen. Es gibt sehr
schöne Motive, aber
auch schlecht gemachte. Wenn ich mir
eines machen liesse, müsste es schon
optimal passen. Ansonsten, Finger
weg!»
Fr. 38.–/Jahr.
SATZ: Somedia Production, Print Video Web,
Zwinglistrasse 6, 8750 Glarus
TELEFON: 055 645 28 28, FAX: 055 645 28 60
DRUCK: Südostschweiz Partner AG, Scharastrasse 9,
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STREUGEBIET: In allen Haushaltungen von Altendorf,
Bäch, Benken, Bollingen, Bürg, Buttikon, Ermenswil,
Ernetschwil, Eschenbach, Feldbach, Feusisberg, Freienbach, Galgenen, Gebertingen, Goldingen, Gommiswald,
Hurden, Innerthal, Jona, Kaltbrunn, Kempraten, Lachen,
Neuhaus, Nuolen, Pfäffikon SZ, Rapperswil, Reichenburg, Ricken, Rieden, Rüeterswil, Rufi, Rüti/Tann, Schänis, Schindellegi, Schmerikon, Schübelbach, Siebnen,
St. Gallenkappel, Tuggen, Uetliburg, Uznach, Vorderthal,
Wagen, Walde, Wangen, Wilen, Wolfhausen, Wollerau.