Internationales Festival des Fahrrad-Films

INTERNATIONALES FESTIVAL DES FAHRRAD-FILMS
Am Abend des 2. September 2006 haben
die Gründer des Interationalen Festivals
des Fahrrad-Films (IGFF) ein kleines Stück
Fahrrad-Kulturgeschichte geschrieben: Mit
der „Goldenen Kurbel“ wurde der weltweit
erste Filmpreis für Fahrradfilme vergeben.
Der Gewinner war der österreichisch-deutsche Kurzfilm „doored in downtown“, ein
Film über das für Radfahrer gefährliche
Phänomen sich plötzlich öffnender Autotüren: „He crashed into/The door and flew/
While clinging to his handlebars in panic“
sangen Sylvia Winkler und Stephan Köperl
vom Fahrrad in die Kamera zum Vergnügen
der 50 Zuschauer. Diese sahen an diesem
Abend noch zwölf weitere Fahrradfilme
aus verschiedenen Ländern.
Aufgrund des erfreulichen Auftakts wurde das ICFF zu einem jährlichen Festival
weiterentwickelt, das sich in den folgenden Jahren einen festen Platz im Kulturkalender des Ruhrgebiets erarbeitet hat.
Bis heute wurden in zehn Festivals mehr
als 250 Fahrradfilme aufgeführt, u.a. von
Fahrradfilmern wie Lucas Brunelle, Casey
Neistat oder Filmemachern wie Michael
Dudok de Wit, M.A. Numminen, Werther
Germondari u.a.
Ein erster Meilenstein in der Festivalgeschichte war der Umzug des ICFF in die
Herner Flottmann-Hallen im Jahr 2009. In
den Folgejahren bekam das ICFF internationalen Zuwachs mit neuen Standorten in
Krakau, Groningen und der Murnau-Stiftung in Wiesbaden. Das deutsche Generalkonsulat in Krakau fungiert seit 2014 als
Schirmherr.
In filmischer Hinsicht kann das Festival auf
unterschiedliche Höhepunkte zurückblicken. Viele halten „Father und Daughter“
für einen der besten Filme, die je vom ICFF
gezeigt worden sind. Unvergessen ist Samuel Jameson als rikschafahrender Held in
dem schottischen Film „Three-Legged Horses“, der auf wunderbare Weise Licht und
Schatten des Berufsradfahrens gezeigt hat
und dafür im Jahr 2013 die Goldene Kurbel
bekam.
Die Themen Arbeit und Gesellschaft sind
überhaupt wiederkehrende Themen des
ICFF, im aktuellen Programm etwa im Film
„Bendito Machine“. Der Animationsfilm
steht für das Selbstverständnis des ICFF.
Er thematisiert die zerstörerischen Kräfte
einer kapitalistischen Zivilisationsweise.
Der mit aufwendiger Zeichentricktechnik
inszenierte Film zeigt eine Reise durch
Projektmanagement:
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ICFF Bochum/Herne in Kooperation mit der Polska Inicjatywa Rowerowa
Kontakt:
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Ansprechpartner: Gernot Mühge
Anschrift: Im Wielert 10, 44807 Bochum
Telefon: 02 34/91 52 87-0 (tagsüber)
E-Mail: [email protected]
Projekthomepage: www.cyclingfilms.de
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KURZE PROJEKTBESCHREIBUNG
• ZIEL:
Das ICFF fördert die Fahrradkultur
und die europäische Verständigung
mit den Mitteln des Fahrrads und
des Films
• BISHERIGE ERGEBNISSE:
Erstes Fahrrad-Filmfestival in
Deutschland, ältester FarradFilmpreis, ausverkaufte Häuser in
miitlerweile drei Ländern
• FINANZIERUNG:
Eigenengagement der
Beteiligten,Stadt Herne, GoetheInstitut Krakau
• ZEITRAUM:
Keine Angabe
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
Das Internationale Festival des Fahrrad-Films ist eine außerordentlich
fruchtbare Plattform für Filmkunst und
Fahrradkultur. Es gehört zu den führenden fahrradkulturellen Veranstaltungen Deutschlands und wirkt durch
die internationale Zusammenarbeit
von Filmemacher/innen und Radaktivist/innen sowohl lokal als auch weit
über die Grenzen Deutschlands hinaus.
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eine exotische Maschinenwelt, und das
Fahrrad steht buchstäblich am Rand des
Films – als Symbol für eine bessere Welt.
Das Festival arbeitet an all seinen Standorten eng mit lokalen Critcal Masses, VeloKitchens, Urban-Bicycle-Initiativen u.a.
zusammen. Etwa 200 Zuschauer sahen das
10. ICFF im Kulturzentrum Pauza, Krakau,
200 in der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden, 300 im Oktober in den
Flottmann-Hallen in Herne. Alle Standorte
waren restlos ausverkauft.
Weitere Informationen über das ICFF:
http://en.wikipedia.org/wiki/ICFF
Das Festival ist eine absolut kultverdächtige Veranstaltung für jede/-n überzeugte
Fahrradfahrer/-in in Deutschland und Europa. Es bietet einen Ort für die Kommunikation über das Fahrrad im allerbesten
Sinne – und hat daher den Fahrradpreis
verdient.
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