Wärmeübergang und Druckverlust in generischen Bauteilen

Technische Universität Hamburg-Harburg
Institut M-21 21071 Hamburg
Wärmeübergang und Druckverlust in generischen Bauteilen
einer Fahrzeugkälteanlage
Hintergrund
Gemäß einer EU-Richtlinie müssen ab 2017 alle neu zugelassenen Pkw mit einem Kältemittel ausgestattet sein, welches einen
GWP-Wert (Global Warming Potential) von weniger als 150
aufweist. Der bisher üblicherweise in Fahrzeugkälteanlagen verwendete Fluorkohlenwasserstoff R-134a kann somit nicht mehr
eingesetzt werden. Eine mögliche Alternative liegt in der Verwendung des natürlichen Kältemittels CO2 (R-744).
Am Institut für Thermofluiddynamik werden in einem Forschungsprojekt gemeinsam mit der
Daimler AG Wärmeübergang und Druckverlust an generischen Bauteilen einer Fahrzeugkälteanlage
untersucht. Als Kältemittel wird R-744 verwendet.
Experimentelle und numerische Untersuchungen mit R-744
Für die experimentellen Untersuchungen wird dazu ein CO2 -Versuchsstand geplant und aufgebaut.
Druckverlust und Wärmeübergänge unterscheiden sich aufgrund der thermophysikalischen Eigenschaften von CO2 deutlich von heute verwendeten Kältemitteln. Daher sollen generische Bauteile,
wie bspw. ein Einzelrohr oder ein Rohrbogen, untersucht werden. Diese Bauteile stellen die kleinste
Einheit von Komponenten einer Kälteanlage dar.
Air Conditioning Library, Dymola
Für die numerische Untersuchung von Kältekreisen werden üblicherweise 1D-Systemsimulationstools eingesetzt. Im Bereich
der Fahrzeugkälteanlagen wird von Automobilherstellern und
Zulieferern die Modelica-Bibliothek Air Conditioning Library genutzt. Für Rohrströmungen ist eine eindimensionale Näherung in der Regel ausreichend. Da jedoch insbesondere der
Phasenwechselvorgang des Kältemittels sehr komplex ist, soll
im Rahmen des Forschungsprojekts untersucht werden, ob eine
Abbildung dieser Teilprozesse mit 3D-Feldsimulationen möglich und sinnvoll ist.
Verdampferrohr, ANSYS Fluent
Dazu wird mit dem CFD-Programm ANSYS Fluent ein Modell
für die Kältemittelverdampfung entwickelt. Anschließend soll
das Strömungsfeld eines einzelnen Verdampferrohrs untersucht
werden. Mit Hilfe der Ergebnisse dieser Strömungssimulation
können dann Modelle der Systemsimulation verbessert werden.
Die Möglichkeit einer Kopplung beider Simulationstools wird
ebenfalls untersucht.
Ansprechpartner:
Christoph Subei, M.Sc., Gebäude K, Raum 2541, Tel.: 040-42878-3304,
E-Mail: [email protected]