Übungsfragen zu Kapitel 14

Kapitel 14: Internationale Beziehungen
Dual-/Multiple-Choice Fragen
1. Was bedeutet die Bezeichnung „anarchisch“ im Kontext der Charakterisierung des
international politischen Systems in den internationalen Beziehungen?
a. Das internationale System ist chaotisch und von einem regellosen,
„atomisierten“ Machtgefüge geprägt.
b. Aufgrund des Souveränitätsprinzip der einzelnen Staaten gibt es im international
System keine den Staaten übergeordnete Autorität, die die Kompetenz und
Macht zur Regelsetzung – und durchsetzung besitzt.
c. Es gibt keine Zusammenarbeit zwischen den Staaten auf internationaler Ebene.
d. Bezeichnung für Staaten, in denen der Staat kein Gewaltmonopol besitzt.
2. Welcher Theorie zufolge spielt das Mächtegleichgewicht eine wichtige Rolle bei der
Erklärung internationaler Kriege?
a. Liberalismus/Neo-Liberalismus
b. Realismus/Neo-Realismus
c. Marxismus/kritische Theorie
d. Konstruktivismus
3. Was ist die Kernaussage des „demokratischen Friedens“?
a. Demokratien führen weniger häufig Kriege gegeneinander als andere Paare
politischer Systemtypen.
b. Demokratien treiben mehr Handel miteinander.
c. Demokratien halten eher Friedensverträge ein als Autokratien.
d. Kriege zwischen demokratischen Staaten werden friedlicher ausgetragen.
4. Das Stabilitäts- und Wachstumspakt der Euro-Länder sieht unter anderem folgende
Regelung vor:
a. den jährlichen Zuwachs neuer Ausbildungsplätze in der öffentlichen Verwaltung
b. den Mindestanteil an Exportgütern am Bruttoinlandsprodukt in jedem EuroLand
c. die Begrenzung der Neuverschuldung der Euro-Länder auf maximal 3 Prozent
d. die Ausarbeitung einer europäischen Finanzinstitution zur Überwachung der
Neuverschuldungsraten in den Euro- Ländern
Welche der folgenden Aussagen sind richtig, welche falsch?
1. Der Konstruktivismus arbeitet weitgehend mit hermeneutischen Ansätzen. Es lassen
sich daraus jedoch auch kausale Hypothesen ableiten.
2. Internationale Politik lässt sich definieren als Gesamtheit aller kooperativen
Interaktionen, die auf die Verteilung von Werten jenseits staatlicher Grenzen
gerichtet sind.
3. Souveränität ist der exklusive, territorial definierte Herrschaftsanspruch eines
Staatswesens.
4. Bezüglich Chancen internationaler Kooperation ist die konstruktivistische Theorie
pessimistischer als der Realismus.
5. Der Liberalismus erachtet internationale Organisationen weitgehend als eine
„Begleitmusik“ der internationalen Politik.
6. In der marxistischen Theorie werden ökonomische Verteilungskonflikte als eine
wichtige Kriegsursache betrachtet.
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7. Kriege können definiert werden als organisierte Gewalt zwischen politisch geprägten
Gruppen.
8. Seit 1945 ist der Anteil von Bürgerkriegen im Vergleich zu zwischenstaatlichen
Kriegen markant gestiegen.
9. Die Anarchie des internationalen Systems ist eine wichtige Erklärungsvariable, die
insbesondere Varianz in der Häufigkeit und geographischen Verteilung kriegerischer
Ereignisse erklärt.
10. Der Realismus argumentiert, dass bipolare Systeme stabiler sind als multipolare
Systeme.
11. Demokratien gewinnen Kriege eher als Nicht-Demokratien und weisen dabei
geringere Opferzahlen auf.
12. Internationale Regime sind gleichbedeutend mit nicht-demokratischen
internationalen Organisationen.
13. Ein Gefangenendilemma lässt sich überwinden, wenn Staaten in kleinen Schritten
kooperieren,
strikte
Reziprozität
anwenden
und
einen
wirksamen
Überwachsungsmechanismus einrichten.
14. Beide Varianten des Intergouvernementalismus nehmen an, dass Integrationsschritte
in Europe vor allem dann zustande kommen, wenn große und wirtschaftsstarke
Staaten dies wollen.
15. „Spillover“ ist ein wichtiges Konzept der funktionalistischen Theorie der
Europäischen Integration.
16. Alle drei Varianten des Supranationalismus stellen Wirkungsmechanismen in den
Vordergrund, die zumindest teilweise außerhalb der direkten Kontrolle der Staaten
und ihrer Regierungen liegen.
17. Die Europäische Währungsunion hat ein anarchisches in ein hierarchisches System
überführt.
Kurzantwortfragen
1. Nennen Sie mindestens zwei Gründe, weshalb die in der UNO Charta festgehaltene
souveräne Gleichheit der Staaten den realen Verhältnissen nicht immer entspricht. Begründen
Sie Ihre Antwort.
2. Was bedeuten Anarchisierung der innerstaatlichen Politik und Hierarchisierung der
internationalen Beziehungen?
3. Beschreiben Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen dem Realismus und dem
Liberalismus.
4. Beschreiben und erläutern Sie das sog. Sicherheitsdilemma. Illustrieren Sie Ihre Beschreibung
mit einem empirischen Beispiel.
5. Welche konstruktivistische und institutionelle kausale Argumentation liegt der Theorie des
Demokratischen Friedens zugrunde?
6. Weshalb sind internationale Konflikte wahrscheinlicher wenn sich Staaten vor allem um
relative anstatt um absolute Gewinne kümmern? Illustrieren Sie Ihre Antwort mit einem
empirischen Beispiel.
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7. Zeichnen Sie einen spieltheoretischen Entscheidungsbaum, in dem Russland und die USA
versuchen, ihre Atomwaffen vollständig abzurüsten. Erklären Sie aufgrund der Logik des
Gefangenendilemmas, weshalb die Erfolgschancen dieser Verhandlungen eher gering sind.
Weitere Fragen
1. Charakterisieren Sie einen Quasi-Staat und geben Sie Beispiele.
2. Weshalb sind letztlich Staaten in der internationalen Politik einflussreicher als
nichtstaatliche Akteure (z.B. Firmen, NGOs)?
3. Erläutern Sie kurz die Dependenztheorie und ihren marxistischen Hintergrund.
Formulieren Sie eine an der marxistischen Theorie orientierte Hypothese.
4. Formulieren Sie eine Forschungsfrage, die sich mit einer konstruktivistischen
Vorgehensweise beantworten liesse, und schildern Sie kurz, wie Sie bei einem solchen
Forschungsvorhaben vorgehen würden.
5. Erläutern Sie die Hypothese, dass Kriege in bipolaren Systemen unwahrscheinlicher und
in multipolaren Systemen wahrscheinlicher sind. Weshalb?
6. Erläutern sie die Theorien des Mächtegleichgewichts und der Machttransition und nennen
Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden.
7. Was besagt das Kantianische Dreieck?
8. Weshalb können intensivere Wirtschaftsbeziehungen zwischen Staaten zur
Kriegsvermeidung beitragen? Nennen Sie mindestens 3 Gründe.
9. Erläutern Sie das Argument, dass Demokratien sehr selten gegeneinander, jedoch recht
häufig gegen nicht-Demokratien Krieg führen und solche Kriege meist auch gewinnen.
10. Weshalb beurteilen die Realisten die Chancen wirksamer internationaler Kooperation als
recht gering?
11. Skizzieren Sie grafisch ein sequentielles Gefangenen-Dilemma im Politikbereich der
internationalen Handelsliberalisierung.
12. Erläutern Sie das Argument der hegemonialen Stabilität bei der Herstellung globaler
öffentlicher Güter. Geben Sie dazu ein konkretes Beispiel.
13. Welches sind die wichtigsten Funktionen internationaler Regime/Institutionen?
14. Mit welchen Kooperationsstrategien lässt sich ein Gefangenen-Dilemma überwinden?
Argumentieren Sie zuerst abstrakt und geben Sie dann ein konkretes Beispiel.
15. Skizzieren Sie ein funktionalistisches Argument zur europäischen Integration anhand des
Beispiels des Schengen Abkommens.
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