Demenz > Behandlung 1. Generelle Aussagen 2

Demenz > Behandlung
Inhaltsverzeichnis
1. Generelle Aussagen
2. Nichtmedikamentöse Therapie
3. Medikamentöse Therapie
4. Verwandte Links
1. Generelle Aussagen
Eine Demenz muss ganzheitlich therapiert werden, mit Medikamenten und nichtmedikamentösen Therapien.
Eine Heilung der primären Demenzen (z.B. Demenz vom Alzheimer Typ) ist bislang nicht möglich.
Sekundäre Demenzen bieten über die Therapie der Grunderkrankung zum Teil gute Heilungschancen.
Therapieziel bei der primären Demenz ist die Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit und der Alltagskompetenzen.
Bereits das Aufhalten der Erkrankung ist als Erfolg zu werten.
2. Nichtmedikamentöse Therapie
Derzeit werden viele verschiedene Therapien im Umgang mit Demenzpatienten erprobt. Wichtig ist dabei immer, auf
die Persönlichkeit und seine Geschichte einzugehen und den aktuellen Krankheitsverlauf zu beachten.
Überforderung, Frustration, Angst oder negative Erinnerungen können sonst die Folge sein. Die Angehörigen sollten
möglichst eingezogen werden. Grundsätzlich geht es immer darum, auf den Ressourcen aufzubauen, also mit den
noch vorhandenen geistigen, emotionalen, kreativen und körperlichen Fähigkeiten zu arbeiten.
Nachfolgend einige Therapieformen:
Bewegungstherapie
Bewegung bremst körperliche Abbauprozesse (Versteifung), fördert die geistige Leistungsfähigkeit, kann positive
Gefühle vermitteln und die Selbstwahrnehmung erhalten und fördern. Bewegungstherapie ist zudem wichtig bei
Bewegungsdrang und Weglauftendenz und kann Schlafstörungen beheben helfen.
Verhaltenstherapie
Kann helfen bei der Reduzierung von störendem Sozialverhalten und beim Wiederaufbau bereits verloren
geglaubter Kompetenzen, z.B. waschen, anziehen, selbst essen.
Gedächtnistraining
Trainiert und erhält vorhandenes Wissen, Neues lernen ist nur sehr eingeschränkt möglich. Problematik: Wenn die
Patienten nicht erfolgreich lernen, werden sie mit ihrer eigenen Schwäche konfrontiert, was sehr belastend sein
kann. Deshalb wird Gedächtnistraining meist nur in der Anfangsphase angewandt. Spielerische Trainingsformen
können den Erfolgsdruck nehmen.
Kunst- und Musiktherapie
Musik hören, kreativ arbeiten und Bilder/Fotos anschauen kann je nach Lebenserfahrung des Menschen auch
noch in fortgeschrittenem Stadium positive Gefühle vermitteln oder einen Zugang zum Patienten eröffnen.
Biographiearbeit, Erinnerungsarbeit
Früheres Erleben wird eingesetzt, um positive Gefühle zu vermitteln und aktuelle Verhaltensweisen und
Reaktionen zu verstehen.
Validation
Komplexer Ansatz, der durch positives Annehmen des Menschen, so wie er ist, dem Patienten Angst nimmt und
Selbstvertrauen gibt.
Milieutherapie
Alle Wohn- und Lebensbereiche des Patienten werden auf Förderungs- und Kompensationsmöglichkeiten
untersucht und gegebenenfalls angepasst.
3. Medikamentöse Therapie
Ursachenbezogen
Bisher ist es nicht möglich, primäre Demenzen ursächlich medikamentös zu behandeln. Einige wesentliche
Störungen im Gehirnstoffwechsel lassen sich jedoch mit den sogenannten Antidementiva positiv beeinflussen, die
den Verlauf der Krankheit 1-2 Jahre aufhalten. Wegen der Vielzahl möglicher Ursachen werden oft Substanzen mit
unterschiedlichen Wirkansätzen angewendet. Häufig bringt auch erst eine Kombination von Medikamenten einen
Erfolg. Manche Patienten profitieren sehr gut von den Medikamenten, andere überhaupt nicht.
Symptomatisch
Begleiterscheinungen der Krankheit wie ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, Wahnvorstellungen, Ruhelosigkeit,
Niedergeschlagenheit oder Aggressionen lassen sich durch entsprechende Medikamente behandeln. Ihr Einsatz
erfordert jedoch viel Wissen und Erfahrung sowie eine genaue Beobachtung des Patienten, da eine falsche
Dosierung die Krankheit verschlimmern und die kognitive Leistung herabsetzen kann.
4. Verwandte Links
Demenz
Demenz > Ernährung
Demenz > Umgang mit der Erkrankung
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Demenz > Krankenhausaufenthalt
Demenz > Pflege stationär
Demenz > Pflege zu Hause
Demenz > Medizinische Reha
Demenz > Wohnen
Stand: 13.01.2016
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