Neurologische Frührehabilitation der Phase B

Neurologische Frührehabilitation der Phase B
Neurologische Rehabilitation der Phase C und D
MediClin Klinik Offenbach
Offenbach
„Integrierte Versorgung“ in der praktischen Umsetzung
Prävention l Akut l Reha l Pflege
Inhalt
02 l
Die MediClin Klinik Offenbach
Medizinische Zusammenarbeit
l 04
Integrierte Versorgung
l 05
Indikationen in der neurologischen
Frührehabilitation Phase B
l 06
Voraussetzungen für die Frührehabilitation Phase B
l 08
Abgrenzung der Phasen C und D
l 10
Spezielle Indikationen
l 12
Behandlungskonzept und Rehabilitationsziele
l 14
Rehabilitationsablauf
l 15
Therapie- und Behandlungsplan
Trainingstherapie
Ergotherapie
Physikalische Therapie
Physiotherapie, Neuropsychologie
Sprach-, Sprech-, Schlucktherapie
Sozialdienst
Pflege
l 16
l 17
l 18
l 19
l 19
l 20
l 20
l 21
Lage der Klinik
l 22
Die MediClin Klinik Offenbach ist eine stationäre Rehabilitationseinrichtung für die neurologische Rehabilitation in Kooperation
mit dem Klinikum Offenbach. In den komplett sanierten
Räumlichkeiten der Klinik stehen 20 Betten für die neurologische
Frührehabilitation der Phase B und 30 Betten für die neurologische
Rehabilitation der Phasen C und D zur Verfügung.
Besonderes Merkmal der MediClin Klinik Offenbach ist die direkte
räumliche Einbindung in das Klinikum Offenbach als Akutkrankenhaus der Maximalversorgung. Diese Zusammenarbeit bietet die
Chance, durchgängige medizinische Standards vom Akutbereich bis
hin zur medizinischen Rehabilitation phasengerecht zu verankern.
Die MediClin Klinik Offenbach gehört zu MediClin, einem bundesweit tätigen Klinikbetreiber. Mit 34 Klinikbetrieben, sieben Pflegeeinrichtungen und elf Medizinischen Versorgungszentren ist die
MediClin in elf Bundesländern präsent und verfügt über eine Gesamtkapazität von rund 8000 Betten.
Klinikleitung
Prof. Dr. med. Erwin Stark
Chefarzt
Heike A. Jost
Kaufmännische Direktorin
Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkliniken der Grund-,
Regel- und Schwerpunktversorgung sowie um Fachkliniken für die
medizinische Rehabilitation.
l 03
Medizinische Zusammenarbeit
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der MediClin
Klinik Offenbach und dem Klinikum Offenbach eröffnet optimale
Voraussetzungen für die Rehabilitation der Patienten. Durch
die Möglichkeit, in Form von Konsiliaruntersuchungen auf das
gesamte Spektrum der Akutklinik einschließlich des Einsatzes
aller diagnostischen Möglichkeiten zugreifen zu können, müssen
Rückverlegungen in die Akutklinik nur dann erfolgen, wenn dies
medizinisch unabwendbar ist. Erfolgt eine Rückverlegung, so
kann der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Rehabehandlung
wesentlich verkürzt werden.
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Bei Patienten, die aus der benachbarten Akutklinik verlegt wurden,
kann auf alle Behandlungsinformationen der Akuttherapie sofort
zugegriffen und damit eine Doppeldiagnostik vermieden werden.
Für den Fall von Komplikationen ist am Klinikum Offenbach ein
breites Spektrum fachlicher Kompetenz in den Bereichen Innere
Medizin, Chirurgie und Radiologie vorhanden. Für die Behandlung
psychiatrischer Störungen steht das gesamte ärztliche und
psychologische Kompetenzspektrum einer großen psychiatrischen
Klinik zur Verfügung.
Integrierte Versorgung
Das „Kompetenzzentrum für Schlaganfall“ im
Rahmen der Integrierten Versorgung bietet ein
umfassendes Versorgungskonzept:
Versorgung von Akutpatienten in den Fachabteilungen der Städtischen Kliniken Offenbach
(Neurologie / Neurochirurgie / Innere)
Mit verschiedenen Kostenträgern der gesetzlichen Krankenversicherung wurde ein Vertrag zur Integrierten Versorgung nach
§ 140 f SGB V für die Behandlung von Schlaganfallpatienten
abgeschlossen. Im Rahmen dieses Vertrages besteht – neben der
engen Zusammenarbeit mit dem Klinikum Offenbach – eine Integration und Einbeziehung des MediClin Reha-Zentrums Bad Orb.
Die direkte organisatorische Verbindung akutmedizinischer und
rehabilitativer Maßnahmen im Rahmen dieses IV-Vertrages bietet die
Chance, durchgängig hohe medizinische Standards vorzuhalten.
Rehabilitation von Patienten entsprechend der
Phase B in der MediClin Klinik Offenbach
Rehabilitation von Patienten entsprechend der
Phase C in der MediClin Klinik Offenbach oder im
MediClin Reha-Zentrum Bad Orb
Rehabilitation von Patienten der Phase D im MediClin
Reha-Zentrum Bad Orb und in der MediClin Klinik
Offenbach
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Indikationen in der neurologischen
Frührehabilitation Phase B
Patienten in der neurologischen Rehabilitation der Phase B sind
(noch) nicht in der Lage, die Anforderungen an eine Rehabilitation
der Phase C zu erfüllen. Sie bedürfen bei pflegerischen Maßnahmen
noch vollständiger Übernahme oder sind in der Lage, einzelne dieser
Maßnahmen unter enger therapeutischer Hilfe oder Anleitung
teilweise zu übernehmen.
Voraussetzungen für die Durchführung einer stationären
neurologischen Rehabilitation sind das Vorliegen von Rehabilitationsfähigkeit sowie eine positive Rehabilitationsprognose
bezogen auf das individuell definierte Rehabilitationsziel.
Auf Grund der Schwere der Beeinträchtigung elementarer Körperfunktionen kann diese Behandlung nur vollstationär erfolgen.
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Folgende Erkrankungen können in der neurologischen
Frührehabilitation Phase B rehabilitiert werden:
Erkrankung des zentralen oder peripheren Nervensystems
(z. B. Hirninfarkte und Blutungen)
Zustand nach operativen Eingriffen
andere Durchblutungsstörungen
Entzündungen (inkl. Multiple Sklerose) und degenerative
Erkrankungen (z. B. Parkinson)
Tumoren (alle Arten der Malignität)
spinale Erkrankungen
Polyneuropathien
(auch Zustand nach operativen Eingriffen)
Myopathie
Spezielle Indikationen im Rahmen des
Klinikkonzepts:
Behandlung von Schlaganfallpatienten mit schwerster
Beeinträchtigung, insbesondere große Hemisphäreninfarkte
und Hirnstamminfarkte
Patienten mit schwerem Guillain-Barré-Syndrom,
insbesondere nach maschineller (Langzeit-) Beatmung
Patienten mit schwerer Critical Illness Polyneuropathie
Patienten mit schwerem traumatischem, hypoxischem,
postinfektiösem oder toxischem Hirnschaden
Zustand nach Operationen an Gehirn und Rückenmark mit
schwerer Beeinträchtigung
Schübe bei Multipler Sklerose einschließlich Devic-Syndrom
mit protrahierter schwerster Beeinträchtigung
andere schwere neurologische Störungen, die auf Grund
bestehender Komorbidität nicht für Phase C geeignet sind
Besondere Indikationen:
Dazu gehören alle Erkrankungen, bei denen durch die personelle
und räumliche Anbindung an eine Akutklinik die Rehabilitationsbehandlung früher oder sicherer durchgeführt werden kann. Dies
ist insbesondere der Fall, wenn ein Rückfallrisiko nicht oder zum
aktuellen Zeitpunkt nur unzureichend beeinflusst werden kann.
Dies ist auch der Fall, wenn durch bestehende Komorbidität das
Leistungsspektrum eines Krankenhauses der Zentralversorgung
erforderlich ist.
Aus der Lage der Klinik in der Nähe des Wohnortes unserer Patienten
ergibt sich als besondere Indikation das Vorliegen schwerwiegender
Funktionsstörungen, bei denen ein Leben ohne fremde Hilfe auch
nach Abschluss der Rehabilitation nicht zu erwarten ist, bei denen
aber durch Einbeziehung von Angehörigen häusliche Pflege ermöglicht werden kann.
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Voraussetzungen für die Frührehabilitation Phase B:
Folgende Eingangskriterien müssen erfüllt sein:
ausgeprägte Bewusstseinsstörung oder Bewusstlosigkeit
inkl. apallisches Syndrom
oder: schwerste Hirnschädigung oder Hirnfunktionsstörung
oder: andere schwere neurologische Störung mit
intensivmedizinischer Behandlungsbedürftigkeit
und: abgeschlossene Akutversorgung
und: Patient ist nicht mehr von vollständig kontrollierter
maschineller Beatmung abhängig
Vorliegen eines Früh-Reha-Barthelindexes (nach Schönle)
von unter 30 Punkten
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Ausschlusskriterien für eine Behandlung
in der Phase B sind:
vollständig kontrollierte maschinelle Beatmungspflichtigkeit
Sepsis, Osteomyelitis
instabile Hirndruckverhältnisse
katecholaminpflichtige Kreislaufregulationsstörung
Keine Ausschlusskriterien sind:
Patient ist zumindest im Liegen kreislauf- und
atmungsstabil
(nahezu) kooperationsunfähig, vollständige Pflegeabhängigkeit
Ernährung in der Regel (teilweise) durch Sonde
oder parenteral
keine Kontrolle über die Ausscheidungsfunktionen
Kontrollstörungen mit Selbst- oder Fremdgefährdung
Ausgangskriterien der Phase B:
Patient ist kommunikations- und interaktionsfähig
Patient ist teilmobilisiert (z. B. kontinuierlich zwei bis vier
Stunden im Rollstuhl verbringend)
bei den alltäglichen Verrichtungen ist der Patient noch
weitgehend auf pflegerische Hilfe angewiesen
Patient bedarf keiner intensivmedizinischen
Überwachung / Therapie mehr (vital-vegetative Stabilität)
Früh-Reha-Barthelindex (nach Schönle)
von 35 Punkten und mehr
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Abgrenzung der Phasen C und D
Für das neurologische Reha-Assement, u. a. auch zur Abgrenzung
zur Phase B, finden insbesondere die BAR-Empfehlungen zur
Neurologischen Rehabilitation von Patienten mit schweren und
schwersten Hirnschädigungen in den Phasen B und C Einsatz.
Eingangskriterien Phase C
Patienten in der Neurologischen Rehabilitation der Phase C
können bereits in der Therapie mitarbeiten, müssen aber noch
kurativmedizinisch und mit hohem pflegerischen Aufwand betreut
werden.
Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
Patient ist überwiegend bewusstseinsklar, kommt einfachen
Aufforderungen nach, seine Handlungsfähigkeit reicht aus,
um an mehreren Therapiemaßnahmen täglich von je etwa
30 Minuten Dauer aktiv mitzuarbeiten
Patient ist kommunikations- und interaktionsfähig
Patient ist teilmobilisiert
(z. B. kontinuierlich 2 bis 4 Stunden im Rollstuhl verbringend)
bei den alltäglichen Verrichtungen ist der Patient noch
weitgehend auf pflegerische Hilfe angewiesen
er bedarf keiner intensivmedizinischen Überwachung / Therapie
mehr (vital-vegetative Stabilität)
er ist nicht mehr beatmungspflichtig
bestehende Begleiterkrankungen dürfen eine Mobilisierung
nicht verhindern
es besteht keine konkrete Selbst- und Fremdgefährdung
(z. B. durch Weglauftendenz, aggressive Durchbrüche)
und keine schweren Verhaltensstörungen.
Das Verhalten sollte nicht nur kurzfristig beeinflussbar sein.
Barthel-Index von mehr als 30 bis 70-75 Punkte
Solange diese Behandlungskriterien noch nicht erfüllt sind,
besteht Behandlungsnotwendigkeit nach den Kriterien der
Frührehabilitation Phase B.
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Ausgangskriterien Phase C (Übergang Phase D)
Selbstständigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL),
insbesondere im Bereich der Selbstversorgung, wie Waschen,
Anziehen, Toilettenbenutzung, Essen und Mobilität.
lediglich wenig umfangreiche spezielle Pflegeaufgaben noch
erforderlich
durchgängige Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft
Handlungs- und Lernfähigkeit
Barthel-Index von 70-75 Punkten
Speziell soll der Patient über die erforderliche Mobilität
verfügen, die Voraussetzungen für eine ambulante
medizinische Rehabilitation sind noch nicht erfüllt.
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Spezielle Indikationen
AHB-Indikationsgruppe 9:
Neurologische Krankheiten und Zustand nach Operationen
am Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven
AHB-Indikationsgruppe 10 g:
Spezielle Indikation im Rahmen des Klinikkonzepts:
Behandlung von Schlaganfallpatienten
Besondere Indikationen:
Alle Erkrankungen der Indikationsgruppe 9, bei denen durch
die personelle und räumliche Anbindung an eine Akutklinik
die Rehabilitationsbehandlung früher oder sicherer durchgeführt werden kann. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein
Rückfallrisiko nicht oder zum aktuellen Zeitpunkt nur unzureichend beeinflusst werden kann. Dies ist auch der Fall, wenn
durch bestehende Komorbidität das Leistungsspektrum eines
Krankenhauses der Zentralversorgung erfordert.
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Onkologische Krankheiten – ZNS
Gutartige und bösartige Geschwulstkrankheiten und maligne
Systemerkrankungen am zentralen Nervensystem
Indikation
Voraussetzung
Kontraindikation
Zustand nach Hirninfarkt
und Blutung
Rückbildungstendenz der neurolo-gischen Ausfälle. Rumpfkontrolle,
aktives Fortbewegen mit Hilfsmitteln, hinreichende Orientierung,
Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft.
Ausgeprägte Pflegeabhängigkeit, intensivmedizinische
Behandlungsbedürftigkeit, erforderliches Monitoring.
Zustand nach extra- / intrakraniellen Hirngefäßoperationen
Neurologischer und neuropsychologischer Status, der eine aus-reichende Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft gewährleistet
Wundkomplikationen, Überwachungs-Bedürftigkeit,
erforderliche oder drohende Intensivpflichtigkeit.
Zustand nach schwerer
diffuser Hirnschädigung
(z.B. traumatisch / hypoxisch)
Ausreichende Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft,
aktive Fortbewegung mit Hilfsmitteln möglich.
Appallisches Syndrom ohne Rückbildungstendenz,
schweres hirnorganisches Psychosyndrom mit
fehlender Kooperationsfähigkeit.
Zustand nach Operationen von
raumfordernden Prozessen an
Gehirn und Rückenmark
Zeitgerechte primäre Wundheilung ohne Komplikationen,
ausreichende Mobilität und Kooperationsfähigkeit.
Weitere Bestrahlung oder Chemotherapie erforderlich,
schweres hirnorganisches Psychosyndrom ohne Kooperationsfähigkeit, akut bestehende Wundkomplikationen.
Traumatisch neurologische
Erkrankungen
Ausreichende motorische und neuropsychologische
Kooperationsfähigkeit.
Schweres hirnorganisches Psychosyndrom, apallisches
Syndrom, noch nicht erfolgte Primärmobilisation.
Zustand nach Meningitis und /
oder Encephalitis
Ausreichende motorische und neuropsychologische
Kooperationsfähigkeit.
Schweres hirnorganisches Psychosyndrom, apallisches
Syndrom, noch nicht erfolgte Primärmobilisation.
Polyneuropathie
Ausreichende Mobilisationsfähig-keit, Kooperationsfähigkeit und
-bereitschaft, bei alkoholtoxisch bedingter Polyneuropathie Fähigkeit
zur Abstinenz.
Schweres hirnorganisches Psychosyndrom, bei Alkoholkrankheit Entwöhnungsbehandlung vorrangig.
Encephalomyelitis disseminata
(Multiple Sklerose)
In Rückbildung befindlicher Schub, ausreichende Fähigkeit
zur Mobilisation.
Pflegefall, schweres hirnorganisches Psychosyndrom
mit ausgeprägter Antriebsstörung.
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Behandlungskonzept und Rehabilitationsziele
Das medizinische Rehabilitationskonzept der MediClin Klinik
Offenbach ist interdisziplinär und auf alle gestörten und durch
Sekundärkomplikationen bedrohten Funktionen gerichtet.
Im Zentrum der frühen Phase der Rehabilitation stehen die Restitution elementarer Funktionen wie Verbesserung von Bewusstseinslage
und Kommunikationsfähigkeit sowie Beginn der Wiederherstellung
der Mitwirkung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
sowie erste Maßnahmen zur Wiedererlangung der Ausscheidungskontrolle.
Das Konzept zur neurologischen Rehabilitation der Phase B orientiert sich dabei an den Rahmenempfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) der Phase B.
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Um die Rehabilitationsziele zu erreichen, ist ein ganzheitlicher
Ansatz erforderlich, der nicht nur die Aspekte der akuten Erkrankungen, sondern auch bereits bestehende Krankheiten einschließlich Defektheilungen sowie jede Form sonstiger Komorbidität
berücksichtigt.
Dies wird in der MediClin Klinik Offenbach von einem interprofessionellen, therapeutischen Team geleistet.
Diesem gehören Ärzte, Pflegetherapeuten, Ergotherapeuten,
Physiotherapeuten, Psychologen, Logopäden, Masseure und Sportlehrer an.
Rehabilitationsablauf
Aufgrund der räumlichen Nähe zum Klinikum Offenbach kann
ein nahtloser Übergang aus der Akutbehandlung gewährleistet
werden. Bei der Aufnahme des Patienten werden die Vorbefunde
gesichtet und eine sorgfältige ärztliche Eingangsuntersuchung
durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt nach dem fachlichen
Standard der Neurologie mit besonderer Beachtung funktioneller
Gegebenheiten.
In der Abteilung Neurologie erfolgen eine ärztlichklinische Allgemeinuntersuchung sowie eine umfangreiche
neurologisch-klinische Befunderhebung inklusive:
graduierte Erfassung der Bewusstseinslage
Erfassung des neurologischen Statusses
Erfassung der neuropsychologischen Defizite
Erfassung und Beschreibung des psychischen Befundes
Erfassung der krankheitsspezifischen Scores
(Barthel-Index, FIM, EDSS bei MS-Patienten,
Höhn & Jahr-Stadium und UPDRS – Skala bei M. Parkinson)
Bei Bedarf werden zusätzliche diagnostische Maßnahmen
(z. B. technische Untersuchungen wie Sonographie, Röntgen
und Elektrophysiologie) eingesetzt. Beim Vorliegen von
Schluckstörungen wird bei der Aufnahmeuntersuchung und
bei Verlaufsuntersuchungen festgestellt, ob weitere apparative
Schluckdiagnostik indiziert ist.
Bei orthopädischen, internistischen oder psychiatrischen
Begleiterkrankungen erfolgt die zeitnahe konsiliarische Einbeziehung von ärztlichen Fachkollegen aus dem Klinikum Offenbach.
Eine regelmäßige Mitbetreuung durch Internisten, insbesondere
mit kardiologischem und pneumonologischem Schwerpunkt kann
notwendig sein.
l 15
Neurologisches Reha-Assessment
und Reha-Prognose
Zu Beginn einer Rehabilitationsmaßnahme wird ein standardisiertes
neurologisches Reha-Assessment durchgeführt.
Es dient als Grundlage für die inhaltliche Planung und Durchführung
der jeweiligen Rehabilitationsmaßnahme.
Die zentralen Bestandteile des neurologischen RehaAssessments sind
klinische Untersuchungen in qualitativer wie quantitativer Form
apparative Untersuchungen sowie
psychometrische bzw. neuropsychologische Tests und
Assessments.
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Therapie- und Behandlungsplan
Das Behandlungskonzept basiert auf dem Gedanken
des multidisziplinären Teams. Ärzte, Therapeuten und
Pflege legen in den gemeinsamen Teambesprechungen
für jeden Patienten individuell das Therapieziel und das
Therapieprogramm fest.
Durch regelmäßige Besprechungen ist gewährleistet,
dass die Therapieziele und die Therapiefrequenz im
Behandlungsverlauf für jeden Patienten nach den
individuellen Bedürfnissen angepasst werden.
Spezielle Trainingstherapie
Vor dem Hintergrund der in der Phase B typischen Bewusstseinsstörungen unterscheidet sich die Trainingstherapie bei unseren
Patienten massiv von dem, was in späteren Phasen der Neurologie
typischerweise mit diesem Begriff in Verbindung gebracht wird.
Die Trainingstherapie erfolgt beispielsweise in Form von forciertem
repetitivem Training einzelner Muskelgruppen, um einerseits Muskelmasse wiederaufzubauen und andererseits die zentrale neuronale Reorganisation zu fördern. Die Trainingstherapie betrifft nicht
nur die Willkürmuskulatur, sondern in Form von Orthostasetraining
auch Herz- und Gefäßwandmuskulatur sowie deren nervale
Versorgung.
l 17
Ergotherapie
Die ergotherapeutische funktionelle Behandlung in der MediClin
Klinik Offenbach dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter
Störungen der motorischen und sensiblen sowie sensorischen
Funktionen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.
Schwerpunkt ist die obere Extremität.
Ziele der Ergotherapie sind der Abbau pathologischer Haltungs- und
Bewegungsmuster mit einhergehendem Aufbau physiologischer
Muskelfunktionen und Muskelkoordinationen. Fein- und grobmotorische Funktionen sollen verbessert werden, ebenso soll die
Koordination der Bewegungsabläufe optimiert werden.
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Folgende Einzeltherapien werden in der
MediClin Klinik Offenbach angeboten:
alltagsbezogene funktionelle Therapie
ADL-Training
Wasch- und Anziehtraining
Hilfsmittelberatung
funktionelle Übungsbehandlung der oberen
Extremität und des Rumpfes
Kognitives Training
Koordinationsübungen
Sandbox
Schienenversorgung / Anpassung von Gipsschienen
Sensibilitätstraining und Wahrnehmungsschulung
Angehörigenberatung und -schulung
Physikalische Therapie
Neuropsychologie
Aufgrund der Schwere der Störung sind diese
Verfahren bei Patienten der Phase B nicht immer
konsequent einsetzbar. Die vorwiegend für Patienten
der Phasen C und D eingesetzten Neuropsychologen
können aber bedarfsweise bei Patienten der Phase B
mitwirken.
Physikalische Anwendungen können eine wichtige Funktion in
der Behandlung von neurologischen Funktionsstörungen, wie sie
nach Schädigungen des peripheren oder zentralen Nervensystems
auftreten können, einnehmen.
Physiotherapie
Aufgabe der Physiotherapie ist die Förderung der Mobilität und
Bewegungsfähigkeit der Patienten. Die krankengymnastische Abteilung arbeitet dabei hauptsächlich nach dem Bobath-Konzept;
weitere Behandlungskonzepte sind orientiert an der Behandlungsmethode PNF, Basale Stimulation, Brunkow und E-Technik sowie
Manueller Therapie.
Therapieangebote Neuropsychologie:
Neuropsychologische Diagnostik
Demenzdiagnostik
Hirnleistungstraining
Neglect-/ Hemianopsiediagnostik und Training
Angehörigenberatung
Basale Stimulation
Snoezelentherapie
Basale Verhaltenstherapie
Gruppengymnastische Angebote dienen zur Ergänzung der
vorrangig individuellen Einzeltherapien.
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Sprachtherapie, Sprechtherapie,
Schlucktherapie
Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems können
bei Patienten zu Störungen der Sprache, des Sprechens und / oder
des Schluckens führen. Verfahren zur Diagnostik und Therapie von
zentralen und peripheren Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen
werden in der Logopädie angewendet. Notwendige therapeutische
Maßnahmen sollten so früh wie möglich eingeleitet werden, um
Komplikationen und Fehlanpassungen zu vermeiden.
Behandelt werden Patienten mit folgenden
Beeinträchtigungen:
Ziele der Sprach-, Sprech- und Stimmtherapie sind die Verminderung der sprachlichen Symptomatik, die Verbesserung der
kommunikativen Kompetenz bzw. Aufbau einer elementaren
Kommunikationsstruktur. Ziele der Schlucktherapie sind die Verminderung von Schluckstörungen, die Vermeidung einer PEGAnlage, die Ermöglichung einer komplikationslosen, ausreichenden
Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und unter Umständen die
Festlegung einer spezifischen Ernährungsstrategie (z.B. Anpassung
der Kostform).
Sozialdienst
Sprachstörung (Aphasie)
Sprechstörung (Anarthrie, Dysarthrie, Sprechapraxie)
Stimmstörungen (Aphonie, Dysphonie)
Schluckstörungen (Dysphagie)
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Die Mitarbeiter unterstützen alle berufstätigen Patienten bei der
Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Darüber hinaus berät Sie
der Sozialdienst in allen Fragen des Sozial-, Renten-, Pflege- und
Schwerbehindertenrechts. Auf Wunsch organisiert er häusliche
Pflege und stellt Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen her.
Schulung von Angehörigen
Pflege
Aufgrund der Wohnortnähe der Einrichtung und der
großen Zahl schwerer betroffener Patienten besteht
besonderer Bedarf für die Organisation der weiteren
Betreuung. Dies betrifft nicht nur die vom Sozialdienst zu
leistenden Maßnahmen, sondern auch die Förderung der
Unterstützung durch Angehörige.
Vorwiegend betrifft dies Angehörige von Patienten, die
stark von fremder Hilfe abhängig bleiben und bei denen
Angehörige ganz oder teilweise die Pflege nach Entlassung
übernehmen werden.
Folgende Schulungen können je nach Bedarf einzeln
oder in der Gruppe mehrerer Angehöriger angeboten
werden:
Ernährung bei Schluckstörung ohne Sondenbedarf
Lagerung und Gangunterstützung bei Hemiplegikern
Dekubitusprophylaxe
Ernährung von Sondenpatienten, PEG-Pflege
Pflege von SPF und Blasenkatheter
Die Pflege der neurologischen Patienten in der Phase B
erfolgt als Grundpflege sowie mittels aktivierender
therapeutischer Pflege.
Neben den allgemeinen pflegerischen Maßnahmen liegen
die Behandlungsziele vor allem in der Hilfe zur Selbsthilfe mit Schulung der Aktivitäten des täglichen Lebens in
der weiterführenden Rehabilitation.
Unsere Pflegekräfte arbeiten eng mit den anderen therapeutischen Gruppen zusammen, z.B. mit den Ergotherapeuten, Krankengymnasten und mit den Psychologen im
Re-Orientierungstraining.
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Lage der Klinik
Die Klinik ist auf dem Campus des Klinikums Offenbach angesiedelt
und ist sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn und Öffentlichen
Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Von der A5 oder A3 kommend fahren Sie ab auf die A661 und
nehmen die Ausfahrt Offenbach-Taunusring (führt in den Taunusring). An der zweiten Ampel fahren Sie links in die Sprendlinger
Landstraße und biegen nach zwei Ampelanlagen rechts in den
Starkenburgring ab.
22 l
Der Hauptbahnhof Offenbach befindet sich ca. acht Gehminuten
in nördlicher Richtung von der Klinik und ist direkt an den
Fernnetzknoten Frankfurt / Main durch Regional- und S-Bahnen angebunden. Am Starkenburgring befindet sich die Haltestelle
„Klinikum Offenbach“, welche von Niederflurbussen angefahren
wird.
l 23
Die Präsenz der MediClin
MediClin Klinik Offenbach
Prof. Dr. med. Erwin Stark
Chefarzt
Starkenburgring 66, 63069 Offenbach
Tel. 0 69 / 84 05-46 42
[email protected]
MediClin integriert.
© MediClin, 04/2011; Satz und Layout: Tine Klußmann, www.tineK.net
www.mediclin.de