Nürtinger Zeitung: Wohnungen – verzweifelt gesucht

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http://www.ntz.de/themen/themenseiten/asyl/the...
NÜRTINGEN
Wohnungen – verzweifelt gesucht
30.06.2015,VONBARBARAGOSSON—
Dauerhaftaktivieren
undDatenübertragungzustimmen:
EhrenamtlicheFlü chtlingsbegleiterappellierenanVermieter,
AsylsuchendeneineChancebeiderWohnungssuchezugeben
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DerMarktfü rgü nstigeWohnungenimGroßraumStuttgartistheiß
umkä mpft.GeringverdienerundHartz-IV-Empfä nger,Studentenundnun
auchFlü chtlingebewerbensich,sobaldeinefü rsiebezahlbareWohnungauf
denMarktkommt.UndVermietermü ssennachnurwenigenMinuten
entscheiden,wemsieihreWohnunganvertrauen.
Azad Othman und Mustafa Esso hatten bei
der Wohnungssuche Glück: sie sind bei Erika
Maag-Brammer untergekommen. bg
Flü chtlingemitihremfremdenA6 ußerenziehendaoftdenKü rzeren.Darum
appellierendieehrenamtlichenFlü chtlingsbetreuerdesNetzwerkesNFANT
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18.07.2015 20:48
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andieVermieter,denMutzuhaben,sichaufdieFremdenalsMieter
einzulassen.
Info
Anschluss-Unterbringung
SobaldAsylsuchendeihreAufenthaltsgenehmigunghaben,mü ssensieausder
Erstunterkunftausziehen.IhnenbleibennurzweiMonate,umselbsteine
UnterkunftaufdemfreienMarktzu9inden.Sonstwerdensieinsogenannten
Anschlussunterkü nftenuntergebracht,indenendiePlä tzeknappsind.
DieMietefü rdieAsylsuchendenwirdkomplettü bernommen.Dafü rgibtes
Hö chstgrenzen:fü reinePersonmaximal45Quadratmeter,maximal370Euro
Kaltmiete;fü rzweiPersonenmaximal60Quadratmeterund440EuroKaltmiete
undfü rdreiPersonenmaximal75Quadratmeterund510EuroKaltmiete.Fü rjede
weiterePersonsteigtderPlatzbedarfum15Quadratmeterunddiemaximale
Kaltmieteum70Euro.Makler-Provisionenwerdennichtü bernommen,fü rdie
KautionwerdenKreditebereitgestellt.DiegleichenBedingungengeltenfü rHartzIV-Empfä nger.
EigentlicherfordertdasgarkeinenMut,dieMietewirdvomJobcenter
ü bernommen.EinVermietergehtkeinerleiRisikoein,seineMietenichtzu
bekommen.EineKautionbekommtderAsylsuchendealsKredit.Biszu
welcherSummedieMieteü bernommenwird,istimKastenunten
nachzulesen.TrotzdemlehnenvieleVermieterFlü chtlingevonvornherein
ab.VonMaklernisthä u9igzuhö ren,ihreKundenwolltenkeine
Asylsuchenden.
ErikaMaag-Brammerhatsichgetraut.SiehateineWohnunginihremHaus
andiebeidenSyrerMustafaEsso(24)undAzadOthman(31)vermietet.Das
ZusammenlebenisteinGebenundeinNehmen.Siehilftdenbeiden,ihre
Deutschkenntnissezuverbessernundkanndafü runbesorgtverreisen,auf
dasHauswirdgutaufgepasst,derGartenwirdgep9legt.
DieWohnungderbeidenjungenMä nneristblitzsauber,siebietenTeean
undberichten.VielesdrehtsichumBü rokratieundwiesiedieArbeitssuche
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unddasLebenschwermacht.DerstetigeBegleiterimAlltagistdievö llige
Ungewissheit,wieundwoesweitergeht.
MustafaEssowirdausziehen,sobaldAzadOthmansFrauundseinSohn
kommenkö nnen.DochdieFamiliehä ngtinIstanbulfestundwartetaufdie
nö tigenPapierevomdeutschenKonsulat.DaszerrtandenNerven.Erika
Maag-Brammerkü mmertsichsehrumdiebeiden,hilftihnenbei
Behö rdengä ngenundhö rtzu,wennsieSorgenhaben.„Daskannmantun,
mussmanabernicht“,sagtsie.
EserforderteinwenigMut,sichaufjemandenauseinerfremdenKultur
einzulassen,jemandmiteinemanderenTagesrhythmus,anderen
VorstellungenvonOrdnungundeinerandersriechendenKü cheeinzulassen.
Werdaskann,erlebtoftbereicherndeBegegnungen.Beispielekennendie
Ehrenamtlichengenug.Einä ltererHerrausNeckarhausenhateinenMann
ausSyrieninseinemHausaufgenommen.Auchhierergä nzensichbeidegut,
derJü ngerehilftdemA6 lterenimHaushalt,derA6 lteredemJü ngeren,sichin
Deutschlandzurechtzu9inden.DerA6 lterehattedenMut,sichaufden
Jü ngereneinzulassen,weilerfrü herberu9lichinSyrienzutunhatteund
daherLandundLeutekennt.„OftsinddieVermietersoetwaswie
Mentoren“,sagtGiselaFleckvomArbeitskreisAsylNeckarhausen.
NurwenigeWochenZeitfürdieWohnungssuche
DieFlü chtlingewerdennachihrerZeitinderzentralenAufnahmestelleauf
dieLandkreiseverteilt,diesogenannteErstunterbringung.Istdas
Asylverfahrenabgeschlossen,mü ssendieFlü chtlingeausdiesen
Unterkü nftenausziehen.NurwenigeWochenZeitbleibtihnen,aufdem
freienMarktetwaszu9inden,danachspringendieKommunenmitder
sogenanntenAnschluss-Unterbringungein.DieseAnschluss-Unterkü nfte,in
denenproPersonsiebenQuadratmeterzurVerfü gungstehen,sindhä u9ig
vö lligü berfü lltunddienenauchderAufnahmevonObdachlosen.Integration
odergarFamiliennachzugsinddaundenkbar.
Eigentlichistgedacht,dassMenschennurkurzeZeitindiesenUnterkü nften
leben.Siesindaufgefordert,sicheineWohnungzusuchen.Hä u9igwerden
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aberJahredaraus.SolangekannniemandandersindieUnterkunft
einziehen,dieStä dteundGemeindenmü ssenimmermehrPlä tzezur
Verfü gungstellen,damitdieMenschennichtaufderStraßestehen.Wieviel
Zü ndstoffdasbergenkann,zeigtsichamaktuellenStreitumdieNanz-Wiese
imRoßdorf.
AusdiesemGrundappellierendieEhrenamtllichenGiselaFleck,Ilse
Polatsidis,RosePü schel,HelmutPü schel,PitLohseundErika
Maag-BrammerandieMenschen,Wohnungenfü rFlü chtlinge
bereitzustellen.
Wohnungen,sosinddieEhrenamtlichensicher,gä beesgenug,siestehen
nurleer,weildieVermieterdasGeldnichtnö tighabenunddenAufwand
scheuen.Einliegerwohnungenwerdenfü rKinderundEnkelfreigehalten.
DieEhrenamtlichenappellierenandieMenschlichkeit,dieseWohnungen
zurVerfü gungzustellen.DieFlü chtlingehabenaufdemWohnungsmarkt
ganzschlechteKarten.
WenndieFlü chtlingenichtinnormalenWohnungenunterkommen,geraten
sieoftanwindigeVermieter,dieihreabbruchreifenSchrottimmobilien
versilbernundfü rwinzigeschmuddeligeZimmerchendenHö chstsatz
dessen,wasdasJobcenterü bernimmt,verlangen.
Wiejedochkannmansichersein,jemandenzu9inden,der„passt“,
menschlichundindieWohnumgebung?Odergar,wennmanjemandemdas
leerstehendeKinderzimmeranbietenmö chte–wiekannmanvorher
heraus9inden,obesmenschlichpasst?DieEhrenamtlichenratendazu,doch
einfachzudenBegegnungsnachmittagenzukommenunddieMenschen
kennenzulernen,dieeineWohnungsuchen.SokannVertrauenentstehen
undvielleichtetwas,vondembeideSeitenpro9itieren.
WereinefreieWohnunghat,kannsichgernebeiRosePüschel,Telefon
(0 70 22)5 51 86,melden.
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