ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE

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Italien – Restaurierung und
Denkmalpflege –
Zielmarktanalyse
Geschäftsanbahnung im Rahmen des BMWiMarkterschließungsprogramms für KMU 2015
Durchführer:
Impressum
Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Öffentlichkeitsarbeit
11019 Berlin
www.bmwi.de
für seine familienfreundliche Personalpolitik
Text und Redaktion
Italienische Handelskammer für Deutschland e.V.
Friedrich-Ebert-Anlage 58
D-60325 Frankfurt am Main
itkam.org
Gestaltung und Produktion
Italienische Handelskammer für Deutschland e.V.
Stand
Juni 2015
Bildnachweis
Giulia Villirilli
Die Studie wurde im Rahmen des BMWiMarkterschließungsprogramms für das Projekt
Geschäftsanbahnung Italien "Restaurierung und
Denkmalpflege" erstellt und aufgrund eines Beschlusses des
Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie gefördert.
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich
geschützt. Die Zielmarktanalyse steht der Germany Trade &
Invest GmbH sowie geeigneten Dritten zur unentgeltlichen
Verwertung zur Verfügung.
Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach
bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine
Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder
Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden
materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder
Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder
mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht,
sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob
fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
Energie ist mit dem audit berufundfamilie®
ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von
der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative
der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen.
Inhalt
1.
Einleitung .......................................................................................................................................................................................4
2.
Italien - Allgemein .........................................................................................................................................................................5
2.1.
Italien – Daten und Fakten .........................................................................................................................................................5
2.2.
Politische Rahmenbedingungen .................................................................................................................................................5
2.3.
Zahlen, Daten und Fakten (Wirtschaft)......................................................................................................................................7
2.4.
Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen ....................................................................................................................11
2.5.
Vertragsabschlüsse und Zahlungsverkehr ................................................................................................................................11
2.6.
Löhne und Gehälter .................................................................................................................................................................11
2.7.
Aufenthaltsrecht und -vorschriften ..........................................................................................................................................12
2.8.
Arbeitsrecht und -bedingungen ................................................................................................................................................12
2.9.
Gewerblicher Rechtsschutz......................................................................................................................................................12
2.10. Steuerrecht ...............................................................................................................................................................................12
2.11. Interkulturelles, Businesskultur.................................................................................................................................................13
2.12. Deutsche Vertretungen in Italien...............................................................................................................................................13
3. Restaurierung und Denkmalpflege .................................................................................................................................................15
3.1. Definitionen ................................................................................................................................................................................15
3.2. Kulturgüter Italiens allgemein.....................................................................................................................................................15
3.3. Anforderungen an Restauratoren ................................................................................................................................................17
3.4. Der Markt aus heutiger Sicht ......................................................................................................................................................18
3.5. Stärken-Schwächen-Analyse.......................................................................................................................................................19
4. Rechtliche Rahmenbedingungen .....................................................................................................................................................20
4.1. Charta von Venedig ....................................................................................................................................................................20
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
3
4.2. ICOMOS .....................................................................................................................................................................................20
5. Verwaltung, Auftragsvergabe und Finanzierungsmöglichkeiten .................................................................................................21
5.1. Öffentliche Förderung .................................................................................................................................................................21
5.2. Regionaldirektionen und Soprintendenze nach Regionen mit Adressen .....................................................................................23
5.3. Privates Sponsoring ....................................................................................................................................................................33
5.4. Strukturfonds der EU ..................................................................................................................................................................34
6. Schulen und Ausbildungszentren ....................................................................................................................................................37
7.
8.
9.
6.1.
Fondazione Villa Fabris ...........................................................................................................................................................37
6.2.
Centro Restauri Piacenti S.p.a. ................................................................................................................................................37
Fachmessen für Restaurierung und Denkmalpflege .................................................................................................................39
7.1.
Salone dell’Arte e del Restauro di Firenze ..............................................................................................................................39
7.2.
Salone dell’Arte, del Restauro e della Conservazione dei Beni Culturali e Ambientali ..........................................................39
7.3.
Restructura ...............................................................................................................................................................................39
Fachverbände ...............................................................................................................................................................................41
8.1.
Assorestauro ............................................................................................................................................................................41
8.2.
Confartigianato ........................................................................................................................................................................41
8.3.
ANCE ......................................................................................................................................................................................42
8.4.
CNA .........................................................................................................................................................................................42
8.5.
ISTUR CHT .............................................................................................................................................................................42
8.6.
CSP – Consorzio Sviluppo e Promozione ................................................................................................................................43
8.7.
ARI – Associazione Restauratori Italiani .................................................................................................................................43
8.8.
Restauratori senza Frontiere ....................................................................................................................................................43
Quellen ..........................................................................................................................................................................................44
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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1. Einleitung
Die vorliegende Zielmarktanalyse ist im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogrammes für KMU von der Italienischen
Handelskammer für Deutschland e.V. (ITKAM) erstellt worden. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi) gefördert. Diese Studie dient als Marktanalyse des italienischen Marktes für die Teilnehmer der
Geschäftsanbahnungsreise zum Thema Restaurierung und Denkmalpflege in Italien, die vom 22.-25. Juni 2015 in Italien
stattfinden wird. Ziel der Reise ist es, deutsche Unternehmen bei der Geschäftspartnersuche in Italien zu unterstützen bzw. die bereits
bestehenden Geschäftsbeziehungen zu vertiefen und zu erweitern.
Das vorliegende Dokument ist wie folgt eingeteilt:
Zunächst werden allgemeine Daten und Fakten zu Italien mit den politischen Rahmenbedingungen sowie Zahlen, Daten und Fakten
zur Wirtschaft dargestellt. Daran schließen sich rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen und arbeitsrelevante Informationen
an. Im 3. Kapitel beginnt der Teil mit spezifischen Informationen zum Bereich der Restaurierung und Denkmalpflege. Hierbei wird
besonders auf den einerseits immensen Schatz an Kulturgütern Italiens auf der einen Seite und den verschiedenen Anforderungen und
Problematiken auf der anderen Seite eingegangen. An dieses Kapitel schließen sich weitere Informationen zu den rechtlichen
Rahmenbedingungen an. Das 5. Kapitel beleuchtet den Teil der öffentlichen Verwaltung und die schwierige Frage der Finanzierung.
In den letzten Kapiteln werden Schulen, Ausbildungszentren, internationale Fachmessen und relevante Fachverbände mit Aufgabe,
Relevanz und Adressen dargestellt.
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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2. Italien - Allgemein
2.1. Italien – Daten und Fakten
Italien – Allgemeine Informationen
Ländername
Repubblica Italiana, Italienische Republik
Staatsform
Republik, parlamentarische Demokratie mit Zweikammersystem
Lage
in Südeuropa auf der Apennin-Halbinsel. Nachbarländer: Frankreich, Schweiz, Österreich,
Slowenien und innerhalb Italiens San Marino und Vatikanstadt
Zeitzone
MEZ, Sommerzeit: Ende März bis Ende Oktober (MEZ + 1 Stunde)
Internationale Vorwahl
+39, die lokale Vorwahl 0 muss gewählt werden, die Vorwahl 0 bei Mobiltelefonen fällt jedoch
weg
Landesfläche
301.277 km²
Hauptstadt
ROM seit 1871; 2,8 Mio. Einwohner
Bevölkerung
60,782 Mio. , davon 7,4% Ausländer
Landessprache
Italienisch, offiziell anerkannte Minderheitensprachen, außerdem Friaulisch, Ladinisch, Deutsch,
Slowenisch, Okzitanisch, Französisch, Frankoprovenzalisch, Albanisch, Griechisch, Sardisch,
Katalanisch und Kroatisch
Religion
Überwiegend römisch-katholisch, außerdem über 1 Mio. Muslime, rund 120.000 Buddhisten,
rund 50.000 Protestanten, rund 40.000 Juden
Währung
Euro
Internet Domain:
.it
Quellen: ISTAT, Auswärtiges Amt, Eurostat
2.2. Politische Rahmenbedingungen
Italien ist seit 1946 eine demokratische, parlamentarische Republik. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, das Parlament besteht aus
zwei Kammern, der Abgeordnetenkammer (Camera dei deputati) und dem Senat (Senato della Repubblica), die alle fünf Jahre
gewählt werden. Beide Kammern sind im Gesetzgebungsverfahren absolut gleichberechtigt und unterscheiden sich nur hinsichtlich
Anzahl, Zusammensetzung und Wahlmodus ihrer Mitglieder.
Das Land ist in 20 Regionen und 190 Provinzen eingeteilt. Regierungschef ist der Ministerpräsident, seit Februar 2014 Matteo Renzi.
Das Kabinett Renzi regiert Italien seit dem 22. Februar 2014. Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi wird, wie zuletzt
das Kabinett Letta, von dem sozialdemokratischen Partito Democratico (PD), der Bürgerliste Scelta Civica (SC) und der Mitte-rechtsPartei Nuovo Centrodestra (NCD) getragen. Aktueller italienischer Staatspräsident ist seit dem 3. Februar 2015 Sergio Mattarella von
der sozialdemokratischen Partei Partito Democratico (PD).
Das Kabinett Renzi bildet die zweite Regierung in der seit März 2013 laufenden 17. Legislaturperiode der Republik. Enrico Letta trat
mit seinem Kabinett am 14. Februar 2014 zurück, nachdem sich bei einer internen Abstimmung des Partito Democratico der
Parteivorsitzende Matteo Renzi mit der Forderung nach einer neuen, von ihm angeführten Regierung durchsetzen konnte. Zu den
Prioritäten der neuen Regierung gehören eine grundlegende Reform des italienischen Senats und ein neues Wahlgesetz.
Zudem ist Italien Mitglied in mehreren überstaatlichen Organisationen. Mit dem 4. April 1949 erfolgte der Beitritt zur NATO. Seit
dem 14. Dezember 1955 gehört Italien den Vereinten Nationen (UNO) an und ist Gründungsmitglied der europäischen Union (1.
Januar 1952). Nicht zuletzt ist das Land Mitglied der G8 Staaten (Verbund der wichtigsten Industrienationen weltweit), da Italien die
viertgrößte Volkswirtschaft der EU und die achtgrößte der Welt aufweist.
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Region
Hauptstadt
Einwohner
Fläche (km2)
Abruzzen
L’Aquila
1.338.103
10.76
124
Aostatal
Aosta
127.430
3.263
39
Apulien
Bari
4.079.638
19.358
211
Basilikata
Potenza
589.632
9.995
59
Emilia-Romagna
Bologna
4.357.164
22.446
194
Friaul-Julisch Venetien
Triest
1.232.291
7.858
157
Kalabrien
Catanzaro
2.007.997
15.081
133
Kampanien
Neapel
5.815.251
13.590
428
Latium
Rom
5.650.977
17.236
326
Ligurien
Genua
1.615.441
5.422
298
Lombardei
Mailand
9.781.682
23.863
408
Marken
Ancona
1.573.445
9.366
166
Molise
Campobasso
320.360
4.438
72
Piemont
Turin
4.440.226
25.402
174
Sardinien
Cagliari
1.670.539
24.090
69
Sizilien
Palermo
5.037.499
25.711
196
Toskana
Florenz
3.720.366
22.994
161
Trentino-Südtirol
Trient
1.022.528
13.607
75
Umbrien
Perugia
897.611
8.456
106
Venetien
Venedig
4.899.371
18.399
266
60.177.551
301.338
199
Italien
Einw./km²
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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2.3. Zahlen, Daten und Fakten (Wirtschaft)
Italien ist traditionell welt- und europaweit eines der wichtigsten Industrieländer. Dabei sprechen funktionierende Industriecluster und
eine breitgefächerte Industriestruktur für sich. Im Jahr 2014 liegt Italien im EU-Vergleich mit einem Bruttoinlandsprodukt zu
Marktpreisen von 1.616 Mrd. € auf Platz 4. Angeführt wird die Liste von Deutschland mit einem Volumen von 2.904 Mrd. € gefolgt
vom Vereinigten Königreich und Frankreich.
Beim Pro-Kopf-Einkommen zu Marktpreisen kann Italien 2014 einen Wert von 26.000€ ausweisen. Dennoch sieht sich Italien einer
permanenten Wachstumsschwäche gegenüber und verliert international an Wettbewerbsfähigkeit. Verantwortlich dafür sind
Strukturmängel wie wachsende regionale Ungleichgewichte, eine starke öffentliche Verschuldung und eine verbesserungswürdige
Infrastruktur. Die Wirtschaft konzentriert sich zu ca. 70% auf die Erbringung von Dienstleistungen.
Italien und Deutschland im Vergleich:
Italien
Deutschland
Bevölkerung in 1000
60.795,30
82.407,00
Bruttoinlandsprodukt (BIP; Mio. €)
1.616.253,6
2.903.790,0
BIP pro Kopf (€)
26.600
35.200
Exporte (Mio. €)
474.648,3
1.326.162,0
Importe (Mio. €)
445.023,8
1.101.126,0
(Daten von 2014)
Regionale Ungleichgewichte: Der Norden und der Süden
Charakteristisch für Italien und zugleich große Schwäche ist das starke Nord-Süd-Gefälle. Während das Pro-Kopf Einkommen im
Norden des Landes 2013 bei 32.646,30 € lag, wurden im Süden lediglich 17.217,80 € erwirtschaftet. Damit steht Norditalien, zu dem
im Allgemeinen die Regionen Aostatal, Piemont, Ligurien, Lombardei, Emilia-Romagna, Venetien, Trentino-Südtirol und FriaulJulisch Venetien gezählt werden, als wirtschaftlich stärkerer Teil des Landes für etwa 55% des Bruttoinlandsprodukts und 60% des
italienischen Außenhandels. In den einzelnen Regionen liegt das BIP pro Kopf zu Marktpreisen zwischen 28.482,20 € (Piemont) und
nahezu 40.000 € (Südtirol). Die Diskrepanzen zwischen der Entwicklung im Norden und im Süden des Landes spiegeln sich auch in
der Arbeitslosenquote wider. So ist die Quote im Norden mit einem Wert von 8,6% weit unter dem Italienischen Schnitt von 12,7%.
Mit einem Wert von 20,7% stellt die Arbeitslosigkeit vor allem in Süditalien ein großes Problem dar. Auch die Jugendarbeitslosigkeit
ist in allen Teilen des Landes hoch und insbesondere im Süden mit 55,9% dramatisch. Jedoch verfügt Italien über gut ausgebildete
Fachkräfte und auch die Innovationstätigkeit der Unternehmen besonders in Norditalien kann hervorgehoben werden. Von den etwa
99.000 im Norden ansässigen Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitern sind mehr als die Hälfte innovativ tätig.
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Lombardei
 Automatisierung
 Metallverarbeitung
 Kunststoff
 Gummiverarbeitung
 Haushaltswaren
Trentino
 Haushaltswaren
Friaul-Julisch
 Haushaltswaren
Venetien
 Automatisierung
 Metallverarbeitung
 Kunststoff
 Gummiverarbeitung

Piemont
 Automatisierung
 Metallverarbeitung
 Papierindustrie
Haushaltswaren
Emilia-Romagna
 Automatisierung
 Metallverarbeitung

Haushaltswaren
Toskana
 Automatisierung
 Metallverarbeitung
 Papierindustrie
 Haushaltswaren
Kernbranchen in Italien sind der Maschinenbau, die Kfz-Industrie, die Textil- und Bauindustrie, die Luft- und Raumfahrttechnik und
die Nano- sowie Biotechnologie. Traditionell bedeutsam sind ebenso die Nahrungsmittelindustrie und die Modebranche. Außerdem
gewinnen erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung. Die Zulieferindustrie Italiens hat ihren Schwerpunkt im Norden und
besteht überwiegend aus Kleinen und Mittelständischen Unternehmen, die einen Jahresumsatz von über 50 Mrd. € erwirtschaften.
Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Automatisierung und Metallverarbeitung (Toskana, Emilia-Romagna, Piemont,
Lombardei, Venetien), Kunststoff und Gummiverarbeitung (Lombardei, Venetien), Haushaltswaren (Friaul-Julisch, Venezien,
Emilia-Romagna, Toskana, Lombardei, Trentino-Südtirol) und der Papierindustrie (Toskana, Piemont).
Italien in Zahlen
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
nach Kaufkraftparität:
1,822 Billionen US$ (2011) (Position: 11 weltweit)
pro Kopf (PPP):
30.100 US$ (2011) (Position: 45 weltweit)
nach Wirtschaftszweigen:
Landwirtschaft: 2%
Industrie: 24,70%
Dienstleistung: 73,4% (2011)
Erwerbstätige Bevölkerung
25,08 Millionen (2011) (Position: 26 weltweit):
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
nach Tätigkeit
Landwirtschaft: 3,9%
Industrie: 28,3%
Dienstleistungen: 67,8% (2011)
Arbeitslosenquote
12,4% (2014)
Inflationsrate (Verbraucherpreise)
0,24% (2014)
Investition (brutto)
-3,6% (ggü. Vorjahr) vom BIP (2011) (Position: 116 weltweit)
Staatsschulden
132,6% vom BIP (2013) (Position: 8 weltweit)
Steuereinnahmen
29,7% vom BIP (2013) (Position: 24 weltweit)
Exporte
522 Milliarden US$ (2011) (Position: 9 weltweit)
Importe / Einfuhren
556,4 Milliarden US$ (2011) (Position: 8 weltweit)
Verschuldung im Ausland
2,684 Billionen US$ (Juni 2011) (Position: 7)
Barbestände in Banknoten und Münzen
1,265 Billionen US$ (2011)
Allgemeiner Geldbestand
2,269 Billionen US$ (2011)
Bestand an inländischen Krediten
3,469 Billionen US$ (2011)
Bodennutzung
bebaubares Land 26,41%
ständige Ernten auf 9,09%
andere Landnutzung 64,5% (2005)
Bodenschätze
Kohle, Quecksilber, Zink, Marmor, Asbest, Bimsstein, Fluorospar, Pyrit (Schwefel), Erdgas
und Reserven an Rohölprodukte, Fisch, bebaubares Land
Italien nach Metropolregionen
Bevölkerung-2007
Fläche in km²
Dichte in Ew./km²
Rang
Metropolregion
1.
Mailand
8.047.125
8.362,10
965,6
2.
Neapel
4.996.084
3.841,70
1.300,50
3.
Rom
4.339.112
4.766,30
910,4
4.
Venedig-Padua-Verona
3.267.420
6.679,60
489,2
5.
Bari-Tarent-Lecce
2.603.831
6.127,70
424,9
6.
Rimini-Pesaro-Ancona
2.359.068
5.404,80
436,5
7.
Turin
1.997.975
1.976,80
1.010,70
8.
Bologna-Piacenza
1.944.401
3.923,60
495,6
9.
Florenz-Pisa-Siena
1.760.737
3.795,90
629,8
10.
Messina-Catania-Syrakus 1.693.173
2.411,70
702,1
9
10
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Export-Partner Italiens 2013
13,60%
12,30%
42,80%
8,00%
7,20%
6,90%
4,20%
Deutschland
Frankreich
USA
Spanien
Vereinigtes Königreich
Schweiz
Andere
Quelle: statista.com, Stand 2013
Import-Partner Italiens 2013
4,00%
4,00%
18,00%
5,00%
6,00%
11,00%
Deutschland
Quelle: statista.com, Stand 2013
Frankreich
Niederlande
Spanien
Vereinigtes Königreich
China
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
10,0%
9,0%
8,0%
7,0%
6,0%
5,0%
4,0%
3,0%
2,0%
1,0%
0,0%
-1,0%
-2,0%
-3,0%
-4,0%
-5,0%
-6,0%
-7,0%
-8,0%
-9,0%
-10,0%
11
Reale Wachstumsrate des BIP
Deutschland und Italien im Vergleich
3,70%
1,73%
1,20%
2,20%
0,93%
0,70%
4,10%
3,30%
1,68%
3,60%
1,72%
1,10%
0,45%
0,40%
-1,16%
-2,37%
2004
2005
2006
2007
Italien
2008
2009
-5,49%
-5,60%
2010
2011
2012
0,10%
1,60%
0,63%
-1,85%
2013
2014
Deutschland
Quelle: statista.com
2.4. Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen
Germany Trade and Invest (GTAI) hat auf seiner Internetseite unter http://www.gtai.de zum Thema „Recht -Kompakt Italien“
wertvolle Informationen veröffentlicht, die im Folgenden gekürzt wiedergegeben werden. Wer die gesamte Broschüre einsehen will
muss angemeldet sein.
2.5. Vertragsabschlüsse und Zahlungsverkehr
Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf vom 11.4.1980 (CISG/Convention
on Contracts for the International Sale of Goods) ist für Italien am 1.1.1988 und für Deutschland am 1.1.1991 in Kraft getreten. Dies
bedeutet, dass für einen Verkauf mit Vertragsschluss in Deutschland und anschließender Lieferung von Deutschland nach Italien die
Regeln des UN-Kaufrechts Anwendung finden. Es bestehen keine Beschränkungen im Zahlungsverkehr mit dem Ausland. Ab einem
Wert von 10.320 Euro müssen Devisentransaktionen von bestimmten Unterlagen begleitet sein. Im Gegensatz zu Deutschland ist die
doppelte Unterschrift für die Anerkennung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen üblich. In Italien sind durchschnittlich 90 Tage
Zahlungsziel die Regel.
2.6. Löhne und Gehälter
Allgemein ist das Niveau der Löhne und Gehälter in Italien niedriger als in Deutschland. Im Vergleich dazu ist das Einstiegsgehalt
von einem Akademiker in Italien ein Drittel geringer. Angestellte mit einem befristeten Arbeitsvertrag verdienen manchmal nur ein
Drittel eines Angestellten mit unbefristetem Arbeitsverhältnis. Dabei fällt auch auf, dass der Süden Italiens nochmal ein Viertel
weniger bezahlt, als der hoch industrialisierte Norden.
Einen gesetzlich geregelten Mindestlohn wie in Deutschland gibt es in Italien nicht, wobei aber in den meisten Fällen der
Mindestverdienst durch die nationalen Branchentarifverträge (Contratti Collettivi Nazionali di Lavoro, CCNL) geregelt ist.
Konkret hatten die Italiener 2009 im Schnitt netto 16.984 Euro verdient. Der EU-Durchschnitt liegt bei 19.471 Euro. Das
Durchschnitts-Nettoeinkommen pro Monat in einem deutschen Haushalt beträgt 2.700 Euro, wobei Deutschland dabei europaweit auf
dem 12. und Italien in dieser Statistik auf dem 14. Rang liegt. An erster Stelle liegt Luxemburg, gefolgt von Liechtenstein und
12
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Norwegen. Auch sind in Italien die Lohnnebenkosten relativ hoch, d.h. dass 2010 nur 46,5% des Bruttogehalts in den Taschen der
Arbeitnehmer gelandet ist.
Die Arbeitslosigkeit ist allerdings in Italien besonders hoch und lag im Herbst 2014 bei 12%, wobei sie bei den Jugendlichen (18-35
jährigen) sogar auf 40% gestiegen ist. Im Vergleich dazu liegt die Arbeitslosigkeit im Vergleichsraum in Deutschland bei 6,7%, die
Jugendarbeitslosigkeit liegt in Deutschland europaweit auf dem niedrigsten Platz mit einer Quote von nur 7,4%.
2.7. Aufenthaltsrecht und -vorschriften
Nach drei Monaten Aufenthalt muss jeder Ausländer eine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen können. EU-Bürger erhalten diese
problemlos. Sie benötigen keine Arbeitsgenehmigung, um in Italien zu arbeiten. Nicht-EU-Bürger dagegen müssen über eine
Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis verfügen, um in Italien arbeiten zu können.
2.8. Arbeitsrecht und -bedingungen
Maßgeblich für das italienische Arbeitsrecht sind im Wesentlichen Bestimmungen des italienischen Zivilgesetzbuches (Codice
Civile), das Arbeitnehmerstatut (statuto dei lavoratori) sowie weitere Einzelgesetze. Darüber hinaus existieren Tarifverträge (contratti
collettivi nazionale del lavoro). Nahezu jedes Arbeitsverhältnis in Italien unterhalb der Führungsebene unterliegt tarifvertraglichen
Regelungen. Das Lohnniveau liegt in Italien bis zu 50% unter dem deutschen – Arbeitsmarktspezialisten führen dies u.a. auf die
niedrigere Produktivität und den geringeren Wettbewerb in Italien zurück.
2.9. Gewerblicher Rechtsschutz
Der gewerbliche Rechtsschutz ist im Gesetzbuch über das gewerbliche Eigentum vom 10.02.2005 zusammengefasst. Der Antrag auf
Erteilung eines Patents sowie eines Gebrauchs- oder Geschmacksmusters und einer Marke ist beim italienischen Patent- und
Markenamt ("Ufficio italiano brevetti e marchi") einzureichen. Italienische Patente haben grundsätzlich eine Laufzeit von 20 Jahren.
2.10. Steuerrecht
Einkommensteuerpflichtig sind die im Staatsgebiet ansässigen sowie die nicht ansässigen natürlichen Personen. Als im Staatsgebiet
ansässig gelten die Personen, die während des überwiegenden Teils des Besteuerungszeitraums im Einwohnermelderegister
eingetragen sind oder im Staatsgebiet ihr Domizil (Mittelpunkt der Geschäfte und Interessen) oder ihren Wohnsitz (gewöhnlicher
Aufenthalt) im Sinne des Zivilgesetzbuches haben. Firmen sind umsatzsteuerpflichtig. Der Unternehmer muss sich an das für seinen
steuerlichen Wohnsitz zuständige Finanzamt wenden. Hat er keine feste Niederlassung in Italien, kann er einen Steuervertreter, der in
Italien ansässig sein muss, benennen.
Der allgemeine Mehrwertsteuersatz beträgt zurzeit 22% (Mehrwertsteuer – imposta sul valore aggiunta (IVA). Für einige
Grundnahrungsmittel gilt ein Mehrwertsteuersatz von 4%, für die meisten anderen Nahrungsmittel sowie für bestimmte
Textilerzeugnisse beträgt der Satz 10%. Aufgrund von EU-Recht sind die EG-Mitgliedstaaten verpflichtet, den in einem anderen
Staat ansässigen Unternehmern die Vorsteuern in einem besonderen Verfahren zu erstatten und hierfür eine zentrale
Erstattungsbehörde zu bestimmen. Die für Italien zuständige Erstattungsbehörde ist die AGENZIA DELLE ENTRATE. Italiener und
Nichtitaliener sind verpflichtet eine Steuernummer zu beantragen, die vorgeschrieben ist, um ein z.B. Bankkonto zu eröffnen, ein
Fahrzeug zu registrieren oder einen offiziellen Vertrag zu unterschreiben.
Der Anteil der öffentlichen Einnahmen am BIP liegt mit 43 % (Stand 2010) deutlich über dem OECD-Mittel von 33,8 % (Stand
2009); zum Vergleich: Deutschland 36,3 % und Dänemark 48,2 % (beide Stand 2010).
Weitere wichtige Steuern in Italien sind:
 die IRPEF (Einkommensteuer für natürliche Personen), die in 4 verschiedenen Sätzen von 23 % bis 43 % reicht
 die IRES (Körperschaftssteuer), mit einem Einheitssatz von 27,5 %;
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE


13
die IRAP (die regionale Wertschöpfungssteuer), deren Regelsatz bei 3,9 % liegt und in etwa mit der deutschen Gewerbesteuer
vergleichbar ist.
die IMU (Gemeindeimmobiliensteuer), in Kraft getreten mit Art. 13 der Eilverordnung Nr. 201/2011, umgewandelt in Gesetz
Nr. 214/2011 (Monti-Dekret)
2.11. Interkulturelles, Businesskultur
Neben diesen Fakten sind die interkulturellen Besonderheiten im Kontakt mit potentiellen italienischen Kooperationspartnern
mindestens genauso wichtig. Der Erfolg eines Auslandsengements ist vor allem abhängig von der Qualität der eigenen Produkte und
Leistungen. Gute Chancen haben spezialisierte Unternehmen, die bereits in Deutschland erfolgreich agieren. Wichtig ist es dabei aber
auch zu wissen, dass man bei internationalen Geschäften einen langen Atem braucht und sich mit den Gepflogenheiten des jeweiligen
Landes auseinandersetzen muss.
So legen die Italiener großen Wert auf persönliche Beziehungen. Bevor es zu einem Geschäft kommt, sind teilweise mehrere Treffen
notwendig. Sie wollen den Privatmenschen hinter dem Geschäftskontakt kennen lernen. Man muss also bereit sein, Zeit zu
investieren. Die Teilnahme an Messen ist ein guter Anfang. Auch sind italienische Unternehmen grundsätzlich hierarchischer als
deutsche. Es gilt also, erst einmal den wesentlichen Entscheider ausfindig zu machen. Wert sollte auch stets auf entsprechende
Geschäftskleidung gelegt werden.
Bei Verhandlungen ist Flexibilität wichtig. Manchmal ist es sinnvoller über eine Kooperation nachzudenken, als es allein im
italienischen Markt zu versuchen. Aber auch die Kommunikationsunterschiede zwischen beiden Ländern sollten beachtet werden. Ein
Verkaufsgespräch kann man mit allen möglichen Themen beginnen, nur nicht mit Geschäftlichem.
Zudem ist die Körpersprache sehr ausgeprägt. Dies ist kein Zeichen mangelnder Seriosität. Auch zeugt Lautstärke nicht von
mangelnder Erziehung, sondern von Freude an der Kommunikation. Ebenfalls anders als in Deutschland: Den Gesprächspartner zu
unterbrechen ist nicht unhöflich, sondern ein Zeichen von Interesse.
2.12. Deutsche Vertretungen in Italien

Deutscher Botschafter in Italien
Reinhard Schäfers, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Italien
Ambasciata della Repubblica Federale di Germania in Italia
Via San Martino della Battaglia 4
I-00185 Rom
Telefon 06 49 21 31
Fax 0 64 49 21 33 19
[email protected]
www.rom.diplo.de

Honorarkonsulat Venedig
Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Venedig
Leiterin: Dottoressa Paola Nardini, Honorarkonsulin
Palazzo Condulmer, Santa Croce 251,
30135 Venedig.
Telefon (0039 041) 523 76 75
Fax (0039 041) 244 84 69
Postadresse
Console Onorario della Repubblica Federale di Germania, Palazzo Condulmer, Santa Croce 251, 30135 Venedig, Italia.
Amtsbezirk/Konsularbezirk
14
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Provinzen Belluno, Görz/ Gorizia, Padua, Pordenone, Rovigo, Treviso, Triest, Udine, Venedig und Vicenza. Übergeordnete
Auslandsvertretung: Generalkonsulat Mailand.
E-Mail: [email protected]

Honorarkonsulat Florenz Italien
Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Florenz Italien
Leiterin: Renate Wendt, Honorarkonsulin
Corso die Tintori 3,
50122 Florenz
Telefon (0039 055) 234 35 43
Fax (0039 055) 247 62 08
Postadresse
Console Onorario della Repubblica Federale di Germania, Corso die Tintori 3, 50122 Firenze, Italia.
Amtsbezirk/Konsularbezirk
Provinzen Florenz, Grosseto, Livorno, Lucca, Massa-Carrara, Pisa, Pistoia, Prato, Siena und Arezzo. Übergeordnete
Auslandsvertretung: Botschaft Rom
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
15
3. Restaurierung und Denkmalpflege
3.1. Definitionen
Unter Restaurierung versteht man die Wiederherstellung eines alten Zustandes, welcher oft im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.
Nach der Definition des internationalen Museumsverbands ICOM beschreibt der Begriff „Restaurierung“ alle Handlungen, die die
Wahrnehmung, Wertschätzung und das Verständnis für das Objekt fördern. Diese Maßnahmen werden nur dann ausgeführt, wenn ein
Objekt durch vergangene Veränderungen oder Zerstörung Teile seiner Bedeutung oder Funktion verloren hat. Die Richtlinien für
Restaurierung und Konservierung sind festgeschrieben im international gültigen Code of ethics (www.ecco-eu.org/aboute.c.c.o./professional-guidelines.html).
Die Leitbilder der Restaurierung sind ähnlich jenen der Denkmalpflege. Es sind dies die Erhaltung der Originalsubstanz, die
Rekonstruktion der Werkgeschichte, die Reversibilität des Eingriffs und die Lesbarkeit des Werkes (Verständnis des heute
vorhandenen Zustandes aus der Werkgeschichte heraus).
Unter Denkmalpflege versteht man die geistigen, technischen, handwerklichen und künstlerischen Maßnahmen, die zur Er- und
Unterhaltung von Denkmälern notwendig sind. Allerdings ist es wichtig von Denkmal zu Denkmal zu entscheiden, wie es dauerhaft
erhalten werden kann. Es gibt verschiedenste Maßnahmen der Denkmalpflege. Es handelt sich hierbei um weniger weitreichende
Eingriffe wie Altern lassen, Instandhaltung (Reinigen und Pflegen des Materials), Konservierung (Erhaltung und Sicherung
historisch-materiellen Baubestandes) und Instandsetzung (Sicherung der originalen Substanz und Wiederherstellung des
ursprünglichen Bestandes und Gebrauchswertes).
Die Restaurierung sieht keine Erneuerung der Gegenstände vor, sondern vielmehr ein Aufhalten des Alterungsprozesses. Das Objekt
wird nicht wieder in den Originalzustand gebracht sondern es wird so behandelt wie es zum Restaurator gebracht worden ist,
andernfalls würde es ein falsches historisches Zeugnis abgeben. Es gibt zwei verschiedene Formen der Restaurierung, namentlich die
konservierende und integrative Restaurierung. Erstere ist immer, letztere nicht immer von Nöten. Unter dem Begriff integrative
Restaurierung versteht man, dass Details die nicht mehr im Bild zu sehen sind, von den Restauratoren hinzugefügt werden, allerdings
mit einer deutlich erkennbaren anderen Technik als jene des Originalwerkes (bei Bildern manchmal gestrichelt). In Deutschland ist
man in der Denkmalpflege meist noch immer bestrebt, das Werk originalgetreu zwar, aber doch möglichst vollständig wieder
herzustellen. Südlich der Alpen legt man das Schwergewicht stattdessen stärker auf die Erhaltung der Originalsubstanz, und sei es
auch nur ein Torso.
Der Artikel 9 der Charta von Venedig definiert den Nutzen und die Wichtigkeit der Restaurierung genau und steckt diesbezüglich
ihre Grenzen ab. Demnach ist Restaurierung eine Maßnahme, die Ausnahmecharakter behalten sollte, da das eigentliche Ziel eine
Konservierung, also ein Langzeitschutz sein soll. Ihr Ziel ist es, die ästhetischen und historischen Werte des Denkmals zu bewahren
und zu erschließen. Sie gründet sich auf die Respektierung des überlieferten Bestandes und auf authentische Dokumente. Sie findet
dort ihre Grenze, wo die Hypothese beginnt. Wenn es aus ästhetischen oder technischen Gründen notwendig ist, etwas
wiederherzustellen, von dem man nicht weiß, wie es ausgesehen hat, wird sich das ergänzende Werk von der bestehenden Kopie
abheben und den Stempel unserer Zeit tragen. Zu einer Restaurierung gehören vorbereitende und begleitende archäologische, kunstund geschichtswissenschaftliche Untersuchungen.
3.2. Kulturgüter Italiens allgemein
Italien gehört mit seiner reichen Geschichte zu den Ländern mit den meisten Kulturdenkmälern weltweit. Es verfügt über mehr als
100.000 Denkmäler aller Art (Museen, Schlösser, Statuen, Kirchen, Galerien, Villen, Brunnen, historische Häuser und archäologische
Funde), darunter nicht weniger als 50 Weltkulturerbe-Stätten der UNESCO. Italien ist damit weltweit das Land mit den meisten
Weltkulturerbe-Stätten, wovon 12 allein in der Toskana und Venetien zu finden sind. Trotz des gegenwärtig schwierigen
wirtschaftlichen Umfeldes und der oftmals fehlenden öffentlichen Gelder bietet der italienische Markt für deutsche Anbieter von
wettbewerbsfähigen Dienstleistungen und Produkten gute Chancen. Dies wird unterstrichen durch die Vielzahl der Kulturgüter,
darunter etwa 2100 archäologische Stätten und 95.000 Kirchen, welche Italien weltweit einzigartig machen. Einige der bedeutendsten
Bauwerke der westlichen Welt, wie das Kolosseum in Rom, der Mailänder Dom und der Dom von Florenz, der Schiefe Turm von
Pisa und die Paläste Venedigs, befinden sich in Italien.
16
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Dabei ist Florenz und die Toskana unbestrittenes Welterbe und die Stadt für Kunst und Restaurierung schlechthin, sowie auch die
Region mit der größten Dichte an musealen Institutionen und anderen Denkmälern in ganz Italien.
Die Region um Florenz führt auch die Rangliste mit den meisten musealen Einrichtungen und anderen Denkmälern an. In der
Toskana insgesamt sind es 550, in der Emilia Romagna 440 und im Piemont 397 Denkmäler, Museen und andere kulturelle
Einrichtungen.
Als Kreuzweg der Zivilisationen des Mittelmeerraumes, Zentrum des Römischen Reiches, Sitz des Papsttums und Wiege der
Renaissance spielte Italien eine entscheidende Rolle und wurde zum Ausgangsland der europäischen Kunst, Kultur und Forschung.
Schon die alten Römer setzten Maßstäbe im architektonischen Bereich und führten den Bau von Bögen und Kuppeln ein. Das Werk
des Venetianers Andrea Palladio inspirierte einen klassizistisch geprägten Baustil. Vom späten 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert
beeinflusste der Palladianismus die Architektur der ganzen Welt, insbesondere in Großbritannien, Australien und den USA.
Die Süddeutsche Zeitung (17.05.2010), beschreibt Italien als Land besonderer Vielfalt und Kulturreichtum folgendermaßen:
„Als eines der Kernländer der klassischen Antike, als Stammland der Renaissance und eines freien kommunalen Städtewesens, dem
wir den Ursprung fast aller unserer politischen Leitideen und Vorstellungen von öffentlichem Leben, von Bürger- und Gemeinsinn
verdanken, besitzt Italien mehr schützenswerte archäologische und architektonische, landschaftliche und künstlerische Zeugnisse als
jedes andere Land dieser Erde. Das Ensemble seiner von aller Welt bewunderten Schönheiten, die sichtbaren Objekte sowie die an sie
gekoppelten unsichtbaren Werte und Ideen, machen den Reichtum dieses Landes aus und tragen deshalb den Namen "Beni culturali"
(kulturelle Güter).“
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
17
3.3. Anforderungen an Restauratoren
In Italien kann mittlerweile nicht mehr jeder Restaurator werden bzw. sich als solchen bezeichnen. Hierzu müssen spezielle
Anforderungen erfüllt werden. So muss man bestimmte Schulen besucht haben, um die Chance zu bekommen sich in das seit
September 2014 bestehende „Berufsalbum“ eintragen lassen zu können. Grundlage hierfür ist das Gesetz vom 14. Januar 2013 n.7,
welches eine Abänderung des gesetzlichen Dekretes 42/2004 ist, wonach der Restaurator jene Person ist, die über professionelle
Fähigkeiten im Bereich der Restaurierung von beweglichen Kulturgütern und dekorierten Oberflächen der architektonischen Güter
verfügt.
Mit einer Arbeitserfahrung von mindestens acht Jahren kann ein Restaurator mit besonderen Kenntnissen im Bereich der beweglichen
Kulturgüter und dekorierten Oberflächen an architektonischen Gütern in das „Berufsalbum“ eingetragen werden, welches die
Rangordnung für die Auswahl für Aufträge durch höhere Stellen festlegt. Dabei muss dieser Restaurator keine Hochschulausbildung
genossen haben. Für letzteren Fall reicht auch eine 5-jährige Hochschulausbildung, um in das „Berufsalbum“ aufgenommen zu
werden. Gegenwärtig warten mehr als 10.000 Restauratoren noch auf ihre staatliche Anerkennung, so dass sie sich offiziell als
Restauratoren, eingetragen im „Berufsalbum“, bezeichnen können.
Unter Arbeitserfahrung gilt in Italien eine Arbeit:

Als Selbstständiger

Als Angestellter

Als Mitarbeiter

Mitarbeit an Projekten
Hierfür muss jeweils ein Nachweis vorgelegt werden.
Ein Interessent auf die öffentlich anerkannte Bezeichnung des Restaurators muss folgende Stufen durchlaufen:

Öffentliche Auswahl durch einen Zuständigen des Ministeriums

Entscheid durch eine Versammlung von Mitgliedern des Ministeriums, nach einer Anhörung verschiedener Verbände,
Gewerkschaften und Organisationen mit Unternehmenstätigkeit

Aufnahme in das „Berufsalbum“, welche in 12 Teilbereiche unterteilt ist.
Es gibt auch verschiedene Schul- und Studienabschlüsse, die ein staatlich anerkannter Restaurator nachweisen kann/muss, damit er in
das „Berufsalbum“ der Restauratoren aufgenommen werden kann:

Masterabschluss in Konservierung und Denkmalpflege für historisch-künstlerisches Erbe/ Konservierung und Restaurierung der
Kulturgüter

Abschluss in Technologien für die Erhaltung und Restaurierung der Kulturgüter

Diplom für Restaurierung in einer Accademia di belle Arti (Akademie der schönen Künste) -> Dauer: 3 Jahre

Diplom einer staatlichen Restauratorenschule/ Ausbildungsnachweis einer staatlich anerkannten regionalen Schule

Tätigkeit als technischer Assistent für Restaurierung
Im Bereich der Ausbildung von Restauratoren gibt es insgesamt vom Ministerium für Kulturgüter und Tourismus 19 öffentliche (Bsp.
Istituto Superiore per la Conservazione ed il Restauro in Rom, Opificio delle Pietre Dure in Florenz, Istituto Centrale di Restauro in
Rom), vier gesetzlich anerkannte und eine private Institution. Für die zwei renommiertesten Ausbildungsstätten in Rom (Istituto
Centrale per il Restauro) und Florenz (Opificio delle Pietre dure) werden die Studenten mithilfe von Wettbewerben ausgewählt.
18
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Trotzdem herrscht in Italien relativer Restauratoren-Notstand. Nur 40 diplomierte und staatlich anerkannte Restauratoren verlassen
pro Jahr die verschiedenen staatlich anerkannten Universitäten und Ausbildungszentren. Dennoch arbeiten mehr als 30.000 Personen
im Bereich der Denkmalpflege und Restaurierung in Italien, größtenteils bestehend aus jungen Menschen bis 35 Jahren und mit
einem Frauenanteil von 80%.
3.4. Der Markt aus heutiger Sicht
In den letzten Jahren lag der jährliche Umsatz im Bereich der Restaurierung und Denkmalpflege in Italien bei etwa 2 Mrd. Euro pro
Jahr. Dies beinhaltet auch die von privater Hand beauftragten Tätigkeiten, welche ca. 20-25% der Gesamtsumme ausmachen.
Insgesamt gibt es im Bereich der Denkmalpflege und Restaurierung in Italien 22.000 Beschäftigte im Baugewerbe und mehr als
3.000 Restauratoren, wobei die Rolle der Wissenschaftler zunimmt. Dennoch ist die Prozentzahl der in der wissenschaftlichen
Diagnose arbeitenden Beschäftigten relativ gering. So variiert diese Zahl zwischen 50-500.
Mit seiner großen Fülle an Ausbildungszentren und Wirkungsbereichen ist Italien eigentlich ein prädestinierter Ort für Restauratoren
und Handwerker bzw. alteingesessenen Meisterbetrieben aus den verschiedensten Wirtschaftsteilbereichen. Allerdings stehen manche
Betriebe immer größeren wirtschaftlichen Schwierigkeiten gegenüber. Gerade in der Baubranche ist, im Hinblick auf Restaurierung,
Sanierung, Schimmelbekämpfung und Instandhaltung das Marktpotential sehr groß. Allerdings werden von der italienischen
Regierung nicht genug Gelder zur Verfügung gestellt und das Potential wird nur zu einem Bruchteil ausgenutzt. Seit Jahren sind die
Zahlen in dieser Branche in Italien rückläufig. Auch die Banken sitzen auf Krediten in einer Höhe von insgesamt 39 Mrd. Euro aus
der wirtschaftlichen Rezession und der daraus resultierenden Folgen für die Bauwirtschaft.
Ein drastisches Beispiel für den Niedergang einer großen Tradition eines Wirtschaftszweiges, der sich mittlerweile immer mehr auf
ausländische Märkte ausweitet, ist die Glasproduktion und -tradition aus Murano. Auf der Inselgruppe vor Venedig wird der
Schwerpunkt mittlerweile eher auf low-cost als auf Qualität, Kreativität, Design und Meisterhand gelegt. Waren es in den sechziger
Jahren noch etwa 5000 Personen, die mit der Glaskunst ihr Geld und ihren Lebensunterhalt verdienen konnten, sind es heute nur noch
knapp 1000. Die Hauptabnahmeländer sind heutzutage auch eher Länder in denen ein anderes Verständnis für Luxus herrscht, wie
der Mittlere Osten und die Arabischen Emirate. Einer der Gründe, warum immer mehr alteingesessene Manufakturen schließen oder
aufs Festland ziehen müssen ist die teure Miete auf der Insel. Es kommen dann noch Abgaben wie Umweltgebühren dazu. Auch der
Gaspreis ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen, ein Element, das aber unabdingbar für die Produktion von Glas ist. Aber
auch die Nachwuchssorgen treiben die Meister dazu ihre Geschäfte und Wirkungsstätten aufzugeben. Die Arbeitsbedingungen
(anstrengende körperliche Arbeit neben Öfen mit einer Hitze bis zu 1400°C) sind immer weniger junge Leute bereit auf sich zu
nehmen. Außerdem bleiben auch viele Kunden aus, da sie auf billigere Imitationen aus Osteuropa oder China zurückgreifen. Es
handelt sich dabei um 40-50% der verkauften und als Murano sowie made in Italy ausgegebenen Produkte, die aber dennoch eine
hohe Qualität aufweisen.
Schließlich muss man leider feststellen, dass Italien aufgrund seiner Anzahl an kulturellen Zentren und Stätten vom reinen KulturTourismus leben könnte. Aufgrund von Spekulationen, falschen Entscheidungen, Korruption und Missmanagement ist das allerdings
leider nicht möglich.
Ein prominentes Beispiel dafür gibt die weltberühmte Ausgrabungsstätte Pompeji bei Neapel am Fuße des Vesuvs in der Region
Kampanien. Hier wurden der Verwalter und fünf weitere Verdächtige dieser Weltkulturerbestätte wegen Korruptionsverdacht
festgenommen. Es geht um die Zweckendfremdung von zur Verfügung gestellter Mittel, der persönlichen Bereicherung und
unsachgemäßer Restaurierung, z.B. im Zusammenhang mit der Restaurierung des Theaters von Pompeji. Die Ereignisse gehen auf
die Jahre 2009 bis 2010 zurück, welche jedoch erst jetzt aufgearbeitet werden.
Unabhängig davon hat die EU 105 Mio. € für die Restaurierung von Pompeji bereitgestellt, welche bis Ende 2015 verbaut werden
sollen. So sollen von diesen Geldern auch 20 Archäologen eingestellt werden, um das Team zu ergänzen. Im Jahr 2014 hatte Pompeji
2,7 Mio. Besucher und daraus resultierende Einnahmen von 20 Mio. €.
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
3.5. Stärken-Schwächen-Analyse
Für Unternehmen, die in Italien auf dem Gebiet der Restaurierung und Denkmalpflege aktiv werden wollen, empfiehlt sich folgende
SWOT-Analyse zur Kenntnis zu nehmen.
Stärken
Schwächen
Immenses historisches Erbe mit schier unerschöpflichem
Viel zu geringe finanzielle Mittel, um den Bestand zu erhalten (vor allem
Bestand an erhaltenswerten Objekten
durch die öffentliche Hand)
Weltweit der größte Bestand an Weltkulturerbestätten
Kommerzielle Nutzungskonzepte für die historischen Stätten fehlen oder
sind mangelhaft (falsche Entscheidungen, Korruption und
Missmanagement)
Sehr gut entwickeltes Ausbildungssystem im Bereich
Keine europaweit einheitlich/anerkannte Definition der Berufsabschlüsse
Denkmalschutz (Hochschulen und Fachschulen)
mit der Folge das deutsche Restauratoren ggü. ital. Kollegen trotz
gleicher Qualifikation benachteiligt sind
Jahrhundertelange und übermittelte Erfahrung bei der
Unzureichende steuerliche/finanzielle Anreize für Denkmalsanierung
Sanierung von Denkmälern
durch private Hand
Chancen
Risiken
Aufgrund der Anzahl an kulturellen Zentren und Stätten könnte
Hohe Staatsschuldenquote werden öffentliche Förderungen weiter zurück
Italien vom reinen Kultur-Tourismus leben
gehen lassen
Alternative private Finanzierungsmodelle, vor allem Sponsoring, Langwierige bürokratische Prozesse
haben Wachstumspotenzial und können Finanzierungslücke
zumindest teilweise füllen
EU-Strukturfonds können Finanzierungslücke teilweise füllen
Unwiederbringlicher Verlust durch verfallende Gebäude/Stätten/Objekte
Erkenntnis der Notwendigkeit einer internationalen
Erdbeben, wie 2009 in den Abruzzen und 2013 in der Emilia Romagna
Zusammenarbeit setzt sich langsam durch
19
20
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
4. Rechtliche Rahmenbedingungen
4.1. Charta von Venedig
Die Charta von Venedig (ital.: Carta di Venezia per il restauro e la conservazione di monumenti e siti) legt als international
anerkannte Richtlinie in der Denkmalpflege zentrale Werte und Vorgehensweisen bei der Konservierung und Restaurierung von
Denkmälern fest. Sie wurde am 31. Mai 1964 vom internationalen Kongress der Architekten und Denkmalpfleger in Venedig
unterschreiben.
In der Charta wird ein neuer Denkmalbegriff formuliert, der nach den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kulturstätten auch auf
Industriebauten und Zeugnisse der Moderne und Postmoderne ausgeweitet wurde. Es wurde gefordert, dass bauliche Eingriffe die
Struktur und Gestalt der Denkmäler nicht verändern sollen. Rekonstruktionen sollten einzig in der Form der Anastylose, des Wiederzusammen-Fügens vorhandener Teile erfolgen, weil die Beiträge aller Epochen respektiert werden müssen.
Auch wenn die Charta bereits 1964 festgelegt wurde, ist sie ein Fundament gegen eine drohende Unverbindlichkeit im Umgang mit
dem kulturellen Erbe geblieben. Nachdem die Charta in Gebrauch war, wurde im Jahr 1965 das International Council on Monuments
and Sites (ICOMOS) gegründet.
Das Ziel der Konservierung und Restaurierung, welches in der Charta festgelegt ist, ist ebenso die Erhaltung des Kunstwerkes wie die
Bewahrung des geschichtlichen Zeugnisses. Wichtig ist auch der Artikel 5, der besagt, dass die Erhaltung der Denkmäler immer
durch eine der Gesellschaft nützliche Funktion begünstigt wird. Ein solcher Gebrauch ist daher wünschenswert, darf aber Struktur
und Gestalt der Denkmäler nicht verändern.
4.2. ICOMOS
Das ICOMOS ist eine Unterorganisation der UNESCO und setzt sich für Schutz und Pflege von Denkmälern und die Bewahrung des
historischen Kulturerbes ein. Es wurde 1965 als internationaler Rat für Denkmalpflege in Warschau gegründet und berät die
UNESCO bei denkmalpflegerischen Fragen des Weltkulturerbes, indem es auch vor der Ernennung neuer Stätten Bericht erstattet
und Beschlussempfehlungen an das Welterbekomitee abgibt.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der Organisation um ein weltweit agierendes Netzwerk, das es sich zur Aufgabe
gemacht hat, die Anwendung der Theorie, die Methoden der Denkmalpflege und die wissenschaftlichen Techniken der
Konservierung des kulturellen und architektonischen Erbes zu fördern. Die Organisation besteht aus 9.500 Mitgliedern in insgesamt
144 Ländern, 110 nationalen Komitees und 28 wissenschaftlichen Komitees.
Wichtig für den ICOMOS ist der interdisziplinäre Austausch der verschiedenen Mitglieder, darunter Architekten, Historiker,
Archäologen, Kunsthistoriker, Geographen, Anthropologen, Städteplaner und Ingenieure.
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
21
5. Verwaltung, Auftragsvergabe und
Finanzierungsmöglichkeiten
5.1. Öffentliche Förderung
2011 waren im italienischen Haushalt lediglich 1,1% des Bruttoinlandproduktes für Kultur vorgesehen. Im Vergleich dazu liegt der
Durchschnitt der anderen europäischen Mitgliedstaaten bei 2,2%. Ein kleiner Teil dieser Förderung fällt auf den Bereich
Restaurierung. Angesichts des dargestellten erhaltenswerten Kulturschatzes sicherlich eine viel zu kleine Förderung. So hat 2014 das
Ministerium für Kulturgüter und Tourismus (Ministero per i beni e le attività culturali e del turismo), 1216 Projekte im Bereich der
Instandhaltung gefördert. Dabei wurden gerademal 98 Mio. Euro im Restaurierungsbereich bereitgestellt.
Haushaltsmittel des Ministeriums für Kulturgüter und Tourismus in Euro
2014
2015
2016
5.288.580
5.257.208
5.259.774
9.945.667
9.161.361
9.008.143
46.772.687
45.666.657
43.644.423
4.807.415
4.543.138
4.076.011
15.916.107
12.741.389
16.006.490
Förderung für
1.5 Kontrolle und Prävention zum Erhalt
des Kulturerbes (021.005) :
36 Wiederherstellung, Prävention und
Kontrolle des Kulturerbes
1.6 Erhalt archäologischer Gegenstände
(021.006):
157 Beitrag zur Erhaltung, Wahrung und
Nutzung des Kulturerbes
1.9 Erhalt von Archivgegenständen
(021.009):
97 Beitrag zur Erhaltung, Wahrung und
Nutzung des Kulturerbes
1.10 Erhalt von Büchern, Förderung und
Unterstützung des Buches und des
Verlagswesens (021.010):
127 Beitrag zur Erhaltung, Wahrung und
Nutzung des Kulturerbes.
1.12 Schutz der bildenden Künste, der
zeitgenössischen Architektur und Kunst;
Schutz und Aufwertung der Landschaft
(021.012):
91 Beitrag zur Erhaltung, Wahrung und
Nutzung des Kulturerbes
1.14 Koordinierung und Steuerung zum
Erhalt des Kulturerbes (021.014) :
22
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
25 Definition und Umsetzung der
internationalen Zusammenarbeit im
Bereich Restaurierung durch
581.648
505.240
505.984
2.447.597
2.451.565
2.453.405
8.152.532
8.020.593
8.005.326
4.491.733
4.474.903
4.451.251
98.403.966
92.822.054
93.410.807
Unterstützung der Bildung, der Innovation
und der Internationalisierung
114 Koordinierung zum Erhalt, der
Wahrung, der Erhaltung und Nutzung
des Kulturerbes
2.1 Forschung im Bereich Kulturgüter
und -aktivitäten (017.004):
84 Forschung, Entwicklung und
Verbreitung neuer Methodologien in der
Restaurierung
116 Umsetzung der Kurse der
Bildungshochschulen
Gesamt
Quelle:http://www.beniculturali.it/mibac/multimedia/MiBAC/documents/1394198446015_NOTA_INTEGRATIVA_ALLA_LEGGE_DI_BILANCIO_PER_LANNO_2014_E_PER_IL_TRIENNIO_201
4_-_2016.pdf
Beispiele der nationalen Förderung für Restaurierungsprojekte in Euro
Projekt/ Region
2014
2015
2016
Archäologischer Park
90.000
100.000
150.000
0
150.000
150.000
170.000
250.000
250.000
0
120.000
120.000
0
40.000
40.000
0
50.000
0
0
40.000
40.000
0
20.000
0
120.000
120.000
120.000
15.000
57.800
57.800
Aquileia - Friaul-Julisch Venetien
Nationalmuseum - archäologische
Ausgrabung
Tarquinia – Latium
Archäologische Ausgrabungen
Ligurien
Restaurierung der Archäologischen
Sammlung
Mailand - Lombardei
Archäologische Ausgrabung
Colli del Tronto - Marken
Domus
Venafro - Molise
Restaurierung der Archäologischen
Ausgrabungen
Vercelli - Piemont
Nationalmuseum
Gioia del Colle - Apulien
S`Arcu e Is Forros
Villagrande Strisaili - Sardinien
Theater – Terme Romane di Vallebuona
Volterra - Toskana
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Domus Romana
10.000
20.000
30.000
0
300.000
300.000
120.000
0
0
70.000
80.000
90.000
0
150.000
100.000
23
Assisi - Umbrien
Kathedrale
Vicenza
Chiesa di S.M delle Grazie
S.Eufemia a Maiella - Abruzzen
Ex Grancia S.Demetrio
Brindisi Mont - Basilikata
Chiesa del Corpus Domini
Bologna – Emilia Romagna
Quelle: www.beniculturali.it
Die nationale Verwaltung in Italien, das Ministerium für Kulturgüter und Tourismus (Ministero per i beni e le attività culturali e del
turismo), stellt finanzielle Mittel zur Verfügung. Die Aufträge vergeben allerdings die regionalen Vertreter der staatlichen Büros, die
direzione regionale (Leitendes Amt auf regionaler Ebene). Diese Regionaldirektionen können als eine Art der Geschäftsführung des
nationalen Ministeriums in den einzelnen Regionen Italiens angesehen werden.
In der italienischen regionalen Verwaltung gibt es sieben Phasen des Dienstweges für die Bewilligung einer Förderung für die
Restaurierung. Dabei durchläuft das Projekt die verschiedenen Ebenen der italienischen regionalen Verwaltung von den
Soprintendenze (den Landesbehörden, auf regionaler Ebene, welche den direzione regionale unterstellt sind) zur direzione regionale.
Phasen und Arbeitsschritte
Vorgehensweise
Zuständigkeit
1. Drei-Jahres Planung
Auswahl der Maßnahmen (welche Projekte, welche Arbeiten
Soprintendenza
werden durchgeführt, Finanzierungsplan für drei Jahre)
2. Anpassung der Programme
Inhaltliche Anpassung
Direzione regionale
3. Genehmigung der Programme
Beauftragung eines alleinigen Verantwortlichen
Direzione regionale
(RUP- responsabile unico del procedimento)
4. Start der Projektierungsphase
Bildung von Seiten des RUP, des Planungsbüros und der Leitung
Soprintendenza
der Arbeiten.
5. Abfassung der Projekte, Validierung und
Beschluss zur Genehmigung der Projekte
Abgabe für die Genehmigung
6. Auftragsvergabe
Soprintendenza und
direzione regionale
Marktanalyse und Ausschreibungen
Direzione regionale
7. Ausführung und Überwachung der Arbeiten Planungsbüros; Eventuelle Aufträge für die Abnahme und Prüfung Soprintendenza
Neben den verschiedenen Geldern, die das Ministerium bereitstellt, gibt es auch den sog. ArtBonus, der all denjenigen
Steuergutschriften in Höhe von 65% der gespendeten Summe verspricht, die die Restaurierung und Instandhaltung eines öffentlichen
Denkmales fördern wollen. Das Geld wird auf drei Jahre aufgeteilt und kommt jenen zugute, die sich nicht nur für die Restaurierung
sondern auch für die Instandhaltung, den Schutz und die Konservierung der verschiedenen Denkmäler und Monumente einsetzen.
5.2. Regionaldirektionen und Soprintendenze nach Regionen mit Adressen
Um eine staatliche Förderung zu erhalten, muss man in Italien den Weg über die Regionaldirektionen und Soprintendenze gehen. Im
Folgenden werden die verschiedenen direzioni regionali und deren Soprintendenzen aufgelistet.
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
24
Abruzzen

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Abruzzen mit Sitz in L’Aquila
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Abruzzen (mit Sitz in Pescara)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Abruzzen (Sitz in Chieti)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter der Abruzzen (mit Sitz in L’Aquila)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Abruzzen (mit Sitz in L’Aquila)
Adresse: Monastero Agostiniano di S.Amico
Via di S. Basilio 2/a, L'Aquila 67100
Tel. (+39)0862/21730, (+39)0862/21732, (+39)0862/4874249,
Fax (+39)0862/21751
Basilikata

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter der Basilikata mit Sitz in Potenza
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Basilikata (mit Sitz in Potenza)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Basilikata (Sitz in Potenza)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter der Basilikata (mit Sitz in Potenza)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Basilikata (mit Sitz in Matera)
Adresse: Corso XVIII Agosto 1860, n. 84
85100 Potenza
Tel. (+39) 0971/328111
Fax. (+39) 0971/328220
Kalabrien

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Kalabrien mit Sitz in Borgia
Dem sind untergeordnet:
 Soprintendenza für Archivierung für die Region Kalabrien (mit Sitz in Reggio Calabria)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Kalabrien (Sitz in Reggio Calabria)

Soprintendenza für Archäologische- und Landschaftsgüter der Provinzen Cosenza, Catanzaro und Crotone (mit Sitz in
Cosenza)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Reggio Calabria und Vibo
Valentia (mit Sitz in Reggio Calabria)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Kalabrien (mit Sitz in Cosenza)
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Adresse: Via Scylletion, 1
88021 Roccelletta di Borgia
Tel. (+39)0961/391048-79-87
Fax (+39)0961/391033
Kampanien

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Kampanien mit Sitz in Neapel
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Kampanien (mit Sitz in Neapel)

Soprintendenza für Archäologische Güter Neapels (Sitz in Neapel)

Soprintendenza für Archäologische Güter von Salerno, Avellino, Benevento und Caserta (mit Sitz in Salerno)

Soprintendenza für Kunst und Landschaft von Salerno und Avellino (mit Sitz in Salerno)

Soprintendenza für architektonische, historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Caserta
und Benevento (mit Sitz in Caserta)

Soprintendenza für architektonische, landschaftliche, historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter Neapels
und der Provinz Neapel (mit Sitz in Neapel)
Dazu kommen noch die Soprintendenza Speciale für architektonische Güter von Ercolano, Pompei und Stabia, mit Sitz in Pompei,
und die Soprintendenza Speciale für das historische, künstlerische und Ethno-Anthropologische Erbe und für die Museen der Stadt
Neapel und den Palast von Caserta, mit Sitz in Neapel, zwar autonom aber dennoch dem Ministerium untergeordnet.
Adresse: Via Eldorado, 1 (Castel dell'Ovo)
80132 Napoli
Tel. (+39)0812/464111
Fax (+39)0817/645305
Emilia-Romagna

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in der Emilia-Romagna mit Sitz in Bologna
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Emilia-Romagna (mit Sitz in Bologna)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Emilia-Romagna (Sitz in Bologna)

Soprintendenza für Kunst und Landschaft der Provinzen Bologna, Modena und Reggio Emilia (mit Sitz in Bologna)

Soprintendenza für Kunst und Landschaft der Provinzen Parma und Piacenza (mit Sitz in Parma)

Soprintendenza für Kunst und Landschaft der Provinzen Parma und Piacenza (mit Sitz in Parma)

Soprintendenza für Kunst und Landschaft der Provinzen Ravenna, Ferrara, Forlì-Cesena und Rimini (mit Sitz in Ravenna)
25
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
26

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Bologna, Ferrara, ForlìCesena, Ravenna e Rimini (mit Sitz in Bologna)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Modena und Reggio-Emilia
(mit Sitz in Modena)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Parma und Piacenza (mit
Sitz in Parma)
Adresse: Strada Maggiore 80
40125 Bologna
Tel. (+39) 051 4298211
Fax. (+39) 051 4298277
Friuli-Venezia Giulia

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter von Friuli-Venezia Giulia mit Sitz in Triest
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Friuli-Venezia Giulia (mit Sitz in Triest)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Friuli-Venezia Giulia (Sitz in Triest)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter von Friuli-Venezia Giulia (mit Sitz in Triest)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Friuli-Venezia Giulia (mit Sitz
in Triest)
Adresse: Piazza Libertà
734135 Trieste
Tel. (+39) 040 4194811
Fax (+39) 040 4194820
Lazio

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter im Lazio mit Sitz in Rom
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Lazio (mit Sitz in Rom)

Soprintendenza für Archäologische Güter im Lazio (Sitz in Rom)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Etrurier ( mit Sitz in Rom)

Soprintendenza für Architektonische Güter und Landschaft der Gemeinde Rom (mit Sitz in Rom)

Soprintendenza für Architektonische Güter und Landschaft der Provinzen Rom, Frosinone, Latina, Rieti und Viterbo (mit
Sitz in Rom)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Caserta und Benevento(mit
Sitz in Caserta)
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE

Soprintendenza für architektonische, landschaftliche, historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der
Provinz Lazio (mit Sitz in Rom)
Dazu kommen noch die Soprintendenza Speciale für architektonische Güter von Rom, mit Sitz in Rom, und die Soprintendenza
Speciale für das historische, künstlerische und Ethno-Anthropologische Erbe und für die Museen der Stadt Rom, mit Sitz in Rom,
zwar autonom aber dennoch dem Ministerium untergeordnet.
Adresse: Via di San Michele 17
00153 Roma
Tel. (+39) 06 588951 - 0667233681
Fax (+39) 06 5883340
Ligurien

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Ligurien mit Sitz in Genua
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Ligurien (mit Sitz in Genua)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Ligurien (Sitz in Genua)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter Liguriens (mit Sitz in Genua)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Ligurien (mit Sitz in Genua)
Adresse: Via Balbi 10
16126 Genova
Tel: (+39) 010 27101
Fax: (+39) 010 2461937
Lombardei

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter der Lombardei mit Sitz in Mailand
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Lombardei (mit Sitz in Mailand)

Soprintendenza für Archäologische Güter in der Lombardei (Sitz in Mailand)

Soprintendenza für Architektonische Güter und Landschaft der Provinzen Brescia, Cremona und Mantua (mit Sitz in
Brescia)

Soprintendenza für Architektonische Güter und Landschaft der Provinzen Mailand, Bergamo, Como, Lecco, Lodi, Monza
und Brianza, Pavia, Sondrio und Varese (mit Sitz in Mailand)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Mantua, Brescia und
Cremona (mit Sitz in Mantua)
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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
Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Mailand, Bergamo, Como,
Lecco, Lodi, Monza und Brianza, Pavia, Sondrio und Varese (mit Sitz in Mailand)
Adresse: Piazza del Duomo 14
20122 Milano
Tel. (+39) 02 86313 211
Fax (+39) 02 72023269
Marken

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in den Marken mit Sitz in Ancona
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Marken (mit Sitz in Ancona)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Marken (Sitz in Ancona)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter der Marken (mit Sitz in Ancona)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Marken (mit Sitz in Urbino)
Adresse: Via Birarelli n.35
60121 Ancona
Tel. (+39)071/50294220
Fax (+39)071/50294240
Molise

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Molise mit Sitz in Campobasso
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Molise (mit Sitz in Campobasso)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Molise (Sitz in Campobasso)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter von Molise (mit Sitz in Campobasso)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Molise (mit Sitz in
Campobasso)
Adresse: Palazzo Iapoce - Salita San Bartolomeo 10
86100 Campobasso
Tel.(+39)0874/43131
Fax.(+39)0874/431340
Piemont

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter im Piemont mit Sitz in Turin
Dem sind untergeordnet:
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE

Soprintendenza für Archivierung für die Regionen Piemont und Aostatal (mit Sitz in Turin)

Soprintendenza für Archäologische Güter des Piemonts und des Museo Egizio (Sitz in Turin)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter für die Provinzen Novara, Alessandria und Verbano-CusioOssola (mit Sitz in Novara)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter für die Provinzen Turin, Asti, Cuneo, Biella e Vercelli (mit Sitz
in Turin)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Piemont (mit Sitz in Turin)
Adresse: Piazza San Giovanni 2
10122 Torino
Tel. (+39)011/5220403
Fax. 011/4361484
Apulien

29
Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Apulien mit Sitz in Bari
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Apulien (mit Sitz in Bari)

Soprintendenza für Archäologische Güter Apuliens (Sitz in Taranto)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter für die Provinzen Bari, Barletta-Andria-Trani und Foggia (mit
Sitz in Bari)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter für die Provinzen Lecce, Brindisi und Taranto (mit Sitz in
Lecce)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Apulien (mit Sitz in Bari)
Adresse: San Francesco della Scarpa
Via Pier l'Eremita 25
70122 Bari
Tel (+39) 080/5285 231
Fax (+39) 080/5285 214
Sardinien
 Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Sardinien mit Sitz in Cagliari
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Regionen Sardinien (mit Sitz in Cagliari)

Soprintendenza für Archäologische Güter für die Provinzen Cagliari und Oristano (Sitz in Cagliari)

Soprintendenza für Archäologische Güter für die Provinzen Sassari und Nuoro (Sitz in Sassari)
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
30

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter, historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter
für die Provinzen Cagliari und Oristano (mit Sitz in Cagliari)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter, historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter
für die Provinzen Sassari und Nuoro (mit Sitz in Sassari)
Adresse: Piazza Indipendenza 7
09124 Cagliari
Tel. (+39)070/605181
Fax: (+39)070/658871
Toskana

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Toskana mit Sitz in Florenz
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Toskana (mit Sitz in Florenz)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Toskana (Sitz in Florenz)

Soprintendenza für architektonische und landschaftliche Güter und für das historische, künstlerische und EthnoAnthropologische Erbe der Provinz Arezzo (mit Sitz in Arezzo)

Soprintendenza für Kunst und Landschaft der Provinzen von Siena und Grosseto (mit Sitz in Siena)

Soprintendenza für architektonische, landschaftliche, historische, künstlerische und ethno-anthropologische Güter der
Provinzen Florenz, Pistoia und Prato (mit Sitz in Florenz)

Soprintendenza für architektonische, landschaftliche, historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der
Provinzen Siena und Grosseto (mit Sitz in Siena)

Soprintendenza für das künstlerische und Ethno-anthropologische Erbe und für architektonische und landwirtschaftliche
Güter der Provinzen Lucca und Massa-Carrara (mit Sitz in Lucca)

Soprintendenza für das historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Erbe und für architektonische und
landwirtschaftliche Güter der Provinzen Pisa und Livorno (mit Sitz in Pisa)
Dazu kommen noch die Soprintendenza Speciale für das historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Erbe für die Museen
in Florenz, mit Sitz in Florenz, zwar autonom aber dennoch dem Ministerium untergeordnet.
Adresse: Via della Pergola 65
50121 Firenze
Tel: (+39) 055/23575
Fax: (+39) 055/242213
Umbrien

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter in Umbrien mit Sitz in Perugia
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Umbrien (mit Sitz in Perugia)
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE

Soprintendenza für Archäologische Güter der Region Umbrien (Sitz in Perugia)

Soprintendenza für Architektonische- und Landschaftsgüter von Umbrien (mit Sitz in Perugia)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Region Umbrien (mit Sitz in Perugia)
31
Adresse: Via Ulisse Rocchi 71
06123 Perugia
Tel. (+39)075/57411
Fax. (+39)075/5728221
Veneto

Regionaldirektion für die Kultur- und Landschaftsgüter im Veneto mit Sitz in Venedig
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Veneto (mit Sitz in Venedig)

Soprintendenza für Archäologische Güter im Veneto (Sitz in Padua)

Soprintendenza für Archäologische Güter der Etrurier ( mit Sitz in Rom)

Soprintendenza für Architektonische Güter und Landschaft von Venedig und der Lagune von Venedig (mit Sitz in Venedig)

Soprintendenza für Architektonische Güter und Landschaft der Provinzen Venedig, Belluno, Padua und Treviso (mit Sitz in
Venedig)

Soprintendenza für Architektonische Güter und Landschaft der Provinzen Verona, Rovigo und Vicenza (mit Sitz in Verona)

Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Venedig, Belluno, Padua
und Treviso (mit Sitz in Venedig)
Soprintendenza für historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Güter der Provinzen Verona, Rovigo und Vicenza
(mit Sitz in Verona)

Dazu kommen noch die Soprintendenza Speciale für das historische, künstlerische und Ethno-anthropologische Erbe für die Museen
der Stadt Venedig und die Gronda Lagunare, mit Sitz in Venedig, zwar autonom aber dennoch dem Ministerium untergeordnet.
Adresse: Fondamenta Rio Marin, Santa Croce 770
30135 Venezia
Tel. (+39)041/2574011
Fax. (+39)041/2750288
Sizilien

Regionaldirektion des kulturellen Erbes und der Identität von Sizilien mit Sitz in Palermo.
Dem sind untergeordnet:

Regionalzentrum der Katalog (CRICD)
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
32

Regionalzentrum der Restauration ( CRPR )

Soprintendenza des Meeres

Soprintendenza für Kultur- und Umweltgüter von Agrigento

Soprintendenza für Kultur- und Umweltgüter von Caltanissetta

Soprintendenza Kultur- und Umweltgüter von Enna

Soprintendenza Kultur- und Umweltgüter von Messina

Soprintendenza Kultur- und Umweltgüter von Palermo

Soprintendenza Kultur- und Umweltgüter von Ragusa

Soprintendenza Kultur- und Umweltgüter von Syrakus

Soprintendenza Kultur- und Umweltgüter von Trapani
Adresse: Via delle Croci, 8
90139 Palermo
Tel: +39 0917071823 / 824
Fax: +39 0917071700
E-Mail: [email protected]
Trentino Südtirol

Abteilung für Kulturerbe und kulturelle Aktivitäten mit Sitz in Trento.
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Bücher Archivierung und Archäologie

Soprintendenza für Kunst- und Historische Güter

Soprintendenza für Architekturerbe
Adresse: Via S. Marco, 27
38122 Trento
Tel: 0461-492144
Fax: 0461496659
E-Mail: [email protected]
Aostatal

Abteilung Soprintendenza für das Kulturerbe und Kulturelle Aktivitäten mit Sitz in Aosta.
Dem sind untergeordnet:

Soprintendenza für Archivierung für die Region Piemont und Aostatal
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
33
Adresse: Piazza Narbonne, n. 3
11100 Aosta
Tel: 0165272708-272885-272798
E-Mail: [email protected]
5.3. Privates Sponsoring
Die meisten Initiativen zur Denkmalpflege und Restaurierung von Denkmälern und kulturellen Stätten werden von der öffentlichen
Hand unterstützt. Allerdings werden diese Geldmittel immer knapper, sodass auch private Initiativen oder Geldgeber immer
bedeutender werden. Eine Art der privaten Finanzierung einer restauratorischen Tätigkeit ist der (Ver-)Kauf von historischen
Gebäuden und der privaten Nutzung. So kaufte die Benetton-Gruppe in Venedig ein jahrhundertealtes Gebäude, lässt dies
restaurieren und eröffnet dort ein Einkaufszentrum.
Eine wachsende Rolle spielt auch die Restaurierung bzw. der Erhalt von Baudenkmälern durch Sponsorenverträge. Hierbei werden
z.B. großflächige Werbeanzeigen an den historischen Bauwerken vermietet, um Gelder für die Restaurierung zu erwirtschaften. Für
die Exklusivrechte an den Großwerbeplakaten am Kolosseum werden innerhalb von 15 Jahren beispielsweise 27 Mio. Euro
eingespielt. Oder in Mailand kann z.B. die Werbefläche am Mailänder Dom für ein großflächiges Plakat für 187.000 Euro pro Monat
gemietet werden, welches der Restaurierung des Domes zu Gute kommt.
Ein weiteres Beispiel für das private Sponsoring ist jenes des Trevi Brunnens in Rom. Die Instandsetzung der hydraulischen Anlagen
und Renovierung wurden dort von der römischen Modefirma Fendi und deren „Fendi for Fountains“-Programm finanziell
übernommen. Die Firma hat insgesamt 2.180.000 Euro in das Projekt gesteckt. Dafür bekamen sie eine große Werbefläche am
Brunnen und auf den verschiedenen Planen zur Verfügung gestellt. Der Brunnen konnte während der gesamten Restaurierungsphase
weiter besichtigt werden, da die Baustelle mithilfe durchsichtiger Planen abgeschirmt war und auch die Münzen weiter in den
Brunnen geworfen werden konnten. Dies machte eine Brücke möglich, die über den Brunnen führte.
Ein weiteres Beispiel dafür, dass auch große Namen und Firmen das Weltkulturerbe Italiens fördern, ist der Unternehmer Diego della
Valle (Mehrheitseigentümer von Tod’s und Hogan, Schuhe Taschen und Accessoires). Dieser hatte die 2013 begonnenen
Restaurierungsarbeiten des Kolosseums mit 25 Mio. Euro bedacht. Mit Hilfe dieses Geldes konnte das berühmteste Amphitheater der
Welt einer Reinigung und einer Instandhaltung der Sicherheitsvorkehrungen unterzogen werden.
Zwei große Namen im Bereich des Sponsorings durch großflächige Plakate und Werbeschilder sind die Firmen vivenda und Urban
Vision, deren Geschäftsmodell hier kurz vorgestellt werden soll:
Vivenda Srl
Die Gruppe vivenda aus Rom finanziert durch Anbringung von großflächigen Werbeplakaten an zu restaurierenden Gebäuden deren
Erhalt und die Arbeiten, die daran durchgeführt werden müssen. So besitzt das Unternehmen die Exklusivrechte zur Nutzung der
Fassade zu Werbezwecken. Vivenda kümmert sich dabei um die gesamte Organisation, von Genehmigungen für das Plakatieren bis
hin zur Herstellung und dem Anschlag der Werbefläche. Die Firma vivenda führte Projekte u.a. in Rom, Mailand, Bologna, Florenz
und Turin durch.
Kunden von Vivenda sind:
Valentino, Falconeri, Barilla, Nike, Easyjet, Toyota, Converse, Corona, Monte dei Paschi di Siena, Campari, Gazzetta dello Sport,
Geox, Renault, Sony, Ferrovie dello Stato (italienische Bahngesellschaft), nazionale Tourismusbehörede von Marokko (Marakesh)
Urban Vision Srl
Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Leader im Bereich der Außenwerbung auf wichtigen und strategisch bedeutenden
Gebäuden während deren Restaurierungsphase. Die Firma mit Sitzen in Mailand und Rom beschäftigt 35 Mitarbeiter. Zu den
Auftraggebern von Urban Vision gehören verschiedene öffentliche Behörden wie:
34
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE

Ministerium für Infrastruktur und Transport, Rom

Innenministerium (Fondo Edifici di Culto), Rom

Soprintendenza für architektonische Güter Roms

Banca Italese, Ibisco e Valore Reale GR Spa Group
Zu den Kunden des Unternehmens gehören:
Jaguar, Mercedes, Bulgari, Burberry, Dolce&Gabbana, H&M, Louis Vuitton, Versace, Allianz, Visa, Ferrero, Nespresso, Nokia,
Lufthansa, Coca Cola, Baileys, 20th Century Fox, Sky, Universal Pictures, uvm.
Einige Restaurierungsarbeiten, die mit Hilfe der großflächigen Werbeplakate realisiert werden konnten, sind:

Basilica di Santa Maria del Popolo (Rom)

Monumento a Emanuele Filiberto (Mailand)

Ministerium für Infrastruktur und Transport (Rom)

Cattedrale del Duomo di Milano (Mailand)

Fontana della Barcaccia (Rom)
5.4. Strukturfonds der EU
Die EU-Strukturfonds stellen im Gegensatz zu den italienischen Fördergeldern eine immer wichtigere Quelle zur Finanzierung von
Restaurierungsarbeiten in Italien dar.
Im Rahmen der neuen Förderperiode 2014-2020 werden die italienischen Regionen in zwei EU-Programme eingebunden: POR
(regionales operationelles Programm) und PON (überregionales operationelles Programm).
Die nachfolgende Tabelle zeigt einige umgesetzte Restaurierungen, die im letzten Förderzeitraum 2007-2013 aus dem Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wurden.
Einige Restaurierungsprojekte aus der Förderperiode 2007-2013
ORT
PROGRAMM
INVESTITION
POR – FESR 2007-2013
Pompeji (Kampanien)
Restaurierung Pompeji und Ercolano
POR – FESR 2007-2013
Neapel (Kampanien)
Restaurierung des historischen Stadtzentrums von Neapel
105.000.000 €
4.700.000 €
POR – FESR 2007-2013
Genua (Ligurien)
Restaurierung Terre di Castelli e dimore
3.116.814 €
POR – FESR 2007-2013
Genua (Liguren)
Restaurierung Palazzo Fascie
1.500.000 €
POR – FESR 2007-2013
Tarent (Apulien)
Restaurierung der Kirche S.Martino di Martina Franca
1.331.313 €
POR – FESR 2007-2013
Lizzano (Emilia-Romagna)
Restaurierung Palazzo Enzo Biagi
900.000 €
POR – FESR 2007-2013
Antola (Ligurien)
Restaurierung Castello dei Fieschi - Senarega
783.920 €
POR – FESR 2007-2013
Forlì (Emilia Romagna)
Restaurierung des Ex Klosters SS. Annunziata di Tredozio
720.000 €
POR – FESR 2007-2013
Montecalvo Irpino (Kampanien) Restaurierung Palazzo Pignatelli
593.441 €
POR – FESR 2007-2013
Marzano di Nola (Kampanien)
Restaurierung Torre di Marzano di Nola
525.000 €
POR - FESR 2007-2013
Rapallo (Ligurien)
Restaurierung des Parkes Villa Tigullio
424.000 €
POR – FESR 2007-2013
Trani (Apulien)
Restaurierung der Kirche S.Teresa
401.256 €
POR - FESR 2007-2013
Badolato (Kalabrien)
Restaurierung der Kirche di S. Domenico
288.419 €
POR - FESR 2007-2013
Oriolo (Kalabrien)
Restaurierung Castello di Oriolo
259.580 €
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
POR (regionales operationelles Programm)
Im Laufe der neuen Förderperiode 2014-2020 wird eine festgelegte Finanzierung für jede italienische Region zur Verfügung gestellt.
Ein Teil der Finanzierung, deren Größenordnung noch nicht festgelegt wurde, wird für Projekte im Bereich der Restaurierung und
Denkmalpflege verwendet.
Bisher wurden nur 11 der 20 Regionalprojekte von Seiten der Europäischen Kommission genehmigt, da die Übrigen sich noch in der
Prüfungsphase befinden.
Regionale Förderungen aus POR (2014-2020)
REGION
INVESTITION in €
Lombardei
970.400.000 €
Piemont
965.844.000 €
Latium
913.000.000 €
Toskana
792. 445.000 €
Emilia-Romagna
482.000.000 €
Ligurien
392.500.000 €
Umbrien
356.293.000 €
Marken
337.300.000 €
Trentino-Südtirol
245.200.000 €
Aostatal
64.300.000 €
Quelle: http://www.dps.tesoro.it
PON (überregionales operationelles Programm)
Im Rahmen des Programms „Europa 2020“ stellt das überregionale operationelle Programm (PON) “Kultur und Förderung”
zusätzliche Beiträge nur für Süditalien zur Verfügung. Kampanien, Basilikata, Apulien, Kalabrien und Sizilien werden die
Möglichkeit haben, einen Beitrag in Höhe von 491 Mio. Euro verwenden, mit einer nationalen Ko-Finanzierung von 25%. Das
Programm zielt auf den Erhaltung des Kulturerbes der südlichen Regionen ab. Mittels diesen Investitionen erhofft man sich 560.000
neue Besucher für diese renovierten Stätten. Des Weiteren geht man von der Schaffung von 2.500 neuen Arbeitsplätzen aus.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Restaurierungsprojekte, die in der aktuellen Förderperiode finanziert werden.
PON Restaurierungsprojekte aus der Förderperiode 2014-2020
REGION
PROGRAMM
Kampanien
- Palazzo Reale (Neapel)
- Reggia und Real Bosco di Capodimonte (Neapel) - (königliche Schlossanlagen)
- Reggia di Caserta - (Palazzo)
- Museo Archeologico MANN (Neapel)
- Certosa di San Lorenzo (Padula) - (Kloster)
- Pompeji, Ercolano und Stabia (Neapel) - (Ausgrabungsstätten)
- Reggia di Carditello (Caserta) - (Palazzo)
- Archäologischer Park (Ascea)
- Anfiteatro Flavio und tempio di Serapide (Pozzuoli)
Apulien
- Castello Svevo (Bari)
- Museo Nazionale archeologico (Manfredonia)
- Archäologische Ausgrabungen von Manduria (Taranto)
- Castello Svevo (Trani)
- Archäologische Ausgrabungen von Egnazia (Fasana)
Basilikata
- Museo archeologico nazionale (Melfi)
- Polo museale del Materano
- Archäologische Ausgrabungen von Metaponto (Bernalda)
- Area archeologica e museo di Grumento Nova
Kalabrien
- Museo archeologico nazionale (Crotone)
- Museo e area archeologica (Locri)
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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- Museo archeologico Nazionale (Reggio Calabria)
- Museo e parco archeologico (Sibari)
- Parco archeologico di Kaulon (Monasterace)
- Parco archeologico nazionale di Scolacium (Borgia)
Sizilien
- Eraclea Minoa – (Ausgrabungsstätte)
- Parco Valle dei Templi
- Ex manifattura tabacchi, Caltagirone - museo della Ceramica – (historisches Werksgelände)
- Aidone, archäologische Ausgrabungen und Museum
- Naxos, archäologische Ausgrabungen
- Lipari, archäologische Ausgrabungen und Museum
- Albergo delle povere, museo della Navigazione di Palermo
- Cava Ispica, Necropoli und Schloss
- Convento di Santa Maria del Gesù (Ragusa)
- Castello Svevo di Augusta
- Area archeologica di Megara Hyblea
- Parco archeologico (Siracusa)
- Museo Etno-antropoligico Antonio Uccello
- Parco Archeologico II (Segesta)
- Tonnara Florio (Favignana) – (Palazzo)
Quelle: http://www.dps.tesoro.it
Die konkreten Fördersummen der einzelnen oben genannten Projekte wurden noch nicht genehmigt. Einige dieser Projekte werden
am Ende des Jahres ausgeschrieben. Die restlichen dann ab 2016. Bisher wurden insgesamt nur 186 Mio. Euro zur Verfügung
gestellt:





Kalabrien: Museo Archeologico Nazionale in Neapel; Certosa di Padula, Pompeji, Ercolano und Stabia; archäologische Parks
von Kaulon und Scolacium; Palazzo Reale und Reggia di Caserta; Museo Archeologico Nazionale von Reggio Calabria;
Museum und archäologischer Park von Sibari; Castello di Carlo V in Crotone; Museo Archeologico di Locri;
Apulien: Manduria, S. Maria della Giustizia in Tarent; Castelli Svevi von Bari und Trani; archäologische Ausgrabungen von
Egnazia; Castello di Carlo V in Lecce; Museo Nazionale Archeologico von Manfredonia; Museo Archeologico di S. Scolastica
in Bari; l’ex convento di S. Antonio in Tarent; Castello Svevo und Complesso di S. Chiara in Bari;
Basilikata Museo Archeologico Nazionale von Melfi; Polo Museale del Materano; archäologische Ausgrabungen von Grumento
und Metaponto;
Kampanien: Reggia und Real Bosco di Capodimonte; archäologischer Park von Velia; Reggia di Caserta e Real Sito di
Carditello
Sizilien: Convento di S. Maria del Gesù in Ragusa
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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6. Schulen und Ausbildungszentren
Neben den vom nationalen Ministerium anerkannten Schulen und Ausbildungszentren gibt es aber auch noch eine Vielzahl von
privaten bzw. nicht bezuschussten Lehrorten für den Beruf des Restaurators oder Konservators. Allerdings ist es Absolventen dieser
Schulen i.d.R. nicht möglich, sich in das Berufsregister der Restauratoren in Italien eintragen zu lassen.
Daneben gibt es auch mehrere Universitäten, die Studiengänge in diesem Bereich anbieten. Dabei sind es nur in der Toskana die
Universität Florenz mit mehreren Angeboten, darunter auch Masterstudiengängen und die Universität von Siena mit Außensitz in
Grosseto. In der Region Venetien bildet die Universität von Venedig das größte Zentrum, gefolgt von Padua und Vicenza. Bis zum
September 2014 gab es in Italien kein allgemeines Berufsregister für Restauratoren, was zur Folge hatte, dass jeder, der eine Schule
oder einen Kurs zu diesem Thema besucht hatte, sich Restaurator nennen durfte.
Im Folgenden sollen beispielhaft zwei private Institutionen, Villa Fabris und Piacenti, näher dargestellt werden.
6.1. Fondazione Villa Fabris
Die Fondazione Villa Fabris (eine Stiftung) wurde 1976 im internationalen Jahr des architektonischen Erbes, auf Initiative des
Europarates gegründet und ist eine Organisation, die sich besonders auf den Schutz, die Förderung und die Aufwertung der
Kulturgüter durch professionelle Ausbildung spezialisiert hat und in Thiene beheimatet ist. Die Stadt Thiene mit 23.377 Einwohnern
befindet sich im Zentrum der Provinz Vicenza in der Region Venetien.
Das Ziel des Zentrums für die Berufe in der Denkmalpflege, wie die Villa Fabris offiziell heißt, war es von Anfang an die Kultur und
das Verständnis für den Schutz und den Erhalt der Kunst und Kultur zu fördern, sowie das Wissen um die alten Berufe im Bereich
der Restaurierung aufrecht zu erhalten. Seit 2008 hat das Ausbildungszentrum seinen Sitz in einem herrschaftlichen Gebäude aus dem
18. Jahrhundert in einem Park im Stadtzentrum von Thiene. Diese Stiftung wurde wiederum vom Confartigianato Vicenza
(Handwerksverband), der Wirtschaftskammer Vicenza, dem Ce.s.ar (Centro Sviluppo Artigianato) und den Gemeinden von Schio
und Thiene ins Leben gerufen. Es soll international zu einem Bezugsort für Gespräche über Restaurierung und Konservierung werden
aber auch den Umgang mit den Techniken im Blickfeld haben. Dabei sind es nicht nur die neuen Techniken sondern auch jene der
alten Handwerker und Meister, die den Betreibern des Institutes wichtig sind.
Aktivitäten des Zentrums:

Intensivkurse und Workshops für über 50 Techniken

Spezialisierungskurse für den Erhaltung des kulturellen Erbes

Beratung im Bereich der Konservierung

Erfahrung auf Baustellen und in Unternehmen
6.2. Centro Restauri Piacenti S.p.a.
Das Restaurationszentrum Piacenti in Prato, Toskana, hat seinen Ursprung in einer Werkstatt, die bereits im Jahre 1875 erwähnt
wurde. Das Zentrum vereint das technische Erbe der Handwerkstradition mit dem neuesten Stand der Wissenschaft und den
vorgegebenen Maßnahmen und Einschränkungen eines Restaurierungsbetriebes.
Das Unternehmen, das über eine Vielzahl von Mitarbeitern und eine eigene Abteilung für Anamnese und Diagnose der verschiedenen
Bausubstanzen und Werke verfügt, ist nicht nur regional und national in Italien tätig, sondern verfolgt auch Projekte in der Türkei,
China, Kuba und vor allem Russland.
Einige bereits realisierte Projekte sind die Restaurierung und die funktionelle Anpassung des musealen Komplexes der Uffizien in
Florenz, die Restaurierung des Geburtshauses von Leonardo da Vinci in Florenz, Restaurierung der Zimmer für
Repräsentationszwecke in der Villa Berg (italienische Botschaft) in Moskau u.v.m..
Spezialgebiete des Zentrums Piacenti sind:
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE

Restaurierungen von Bildern auf Leinwand und Holz

Wandgemälde und Fresken

Stuck, Porzellan und Stein

Denkmäler und architektonische Stätten
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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7. Fachmessen für Restaurierung und
Denkmalpflege
Neben vielen Messen im Bereich der bildenden, modernen Kunst wie beispielsweise die „Fiera Internazionale di Arte
Contemporanea“ in Bologna, die Biennale in Venedig oder die ROMART in Rom, gibt es in Italien auch drei Messen, die sich
speziell mit dem Bereich der Restaurierung und Denkmalpflege auseinandersetzen und auch international ausgerichtet sind.
Namentlich sind das der “Salone dell’Arte e del Restauro di Firenze”, der “Salone dell’Arte, del Restauro e della Conservazione dei
Beni Culturali e Ambientali” in Ferrara und die “Restructura” in Turin.
7.1. Salone dell’Arte e del Restauro di Firenze
Der alle zwei Jahre stattfindende „Salone dell’Arte e del Restauro di Firenze“ ist eine spezielle Ausstellungsplattform für
Restauratoren und andere Beschäftigte in der Sparte Restaurierung und Instandhaltung. Es ist ein geeigneter Ort, um sich über
verschiedene Erfahrungen auszutauschen und über Formen der Aus- und Weiterbildung für junge Spezialisten zu diskutieren. Die
letzte Ausgabe fand vom 13.-15. November 2014 statt. Die Messe bestand aus über 150 Ausstellern und gut 20.000 Besuchern.
Auf der EXPO 2015 in Mailand sind zusätzlich der Salone und die Stadt Florenz, als Ort der Begegnung und Diskussion für
Experten, Laien und Beschäftigte in diesen Bereichen vertreten. Unter den Ausstellern der Messe finden sich Assorestauro, Academy
of Fine Arts in Prague, Forum Italiano Calce, das Liceo Artistico Statale di Porta Romana e Sesto Fiorentino, das MiBACT-Ministero
di Beni e Attività Culturali e del Turismo, sowie einige Soprintendenze. Einer der Hauptpartner des Events ist das ICOMOS, aber
auch die European Confederation of Conservator-Restorers’Organisations und Confartigianato.
Weitere Informationen: www.salonedelrestaurofirenze.org
7.2. Salone dell’Arte, del Restauro e della Conservazione dei Beni Culturali e Ambientali
Diese Messe findet jährlich in Ferrara statt. 2015 wurde der Salone zeitlich vorgezogen (6.-9. Mai), da er so in den
Veranstaltungskalender der EXPO passt. Sie ist in diesem Jahr einer der 1300 kulturellen Rahmenveranstaltungen der
Weltausstellung in Mailand.
Mit seinen 250 Ausstellern ist der „Salone dell’Arte, del Restauro e della Conservazione dei Beni Culturali e Ambientali“ laut
eigenen Angaben die traditionsreichste und größte Messe in diesem Bereich in Italien.
Während dieser Messe werden verschiedene Projekte und Restaurierungstätigkeiten einem breiten Publikum näher gebracht. Ein
Beispiel der diesjährigen Ausgabe ist das Projekt der Beleuchtung der Sixtinischen Kapelle mit LED-Technik. Dieses Projekt wurde
von Prof. Antonio Paolucci, dem Direktor der Vatikanischen Museen vorgestellt. Aber nicht nur konkrete Beispiele zum Thema
Restaurierung, sondern auch eine Reform im musealen Bereich, das Smart Museum und der kulturelle Tourismus, sowie die
Rekonstruktionen des künstlerischen und architektonischen Erbes, der von dem Erdbeben 2012 stark betroffenen Region EmiliaRomagna waren wichtige Teilbereiche der Ausgabe von 2015.
Weitere Informationen: www.salonedelrestauro.com
7.3. Restructura
Die 28. Ausgabe der jährlich stattfindenden Messe „Restructura“ mit dem Fokus auf die Schlüsselwörter Riqualificazione, Recupero
e Ristrutturazione (Umqualifizierung, Wiedererlangung und Renovierung) findet vom 26.-29. November 2015 in Turin statt. Sie
versteht sich als Bindeglied zwischen Experten und Publikum und möchte damit auf die Instandsetzung des baulichen Erbes durch
wirtschaftlich nachhaltige Restaurierung, mit Interesse an umweltverträglichen Elementen näher eingehen.
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Im Jahr 2014 nahmen 300 Aussteller teil, mehr als 30.000 Besucher haben die Messe besucht, davon 70% Fachpublikum und 30%
Privatpersonen. Insgesamt haben 70 Vorträge und Workshops stattgefunden.
Weitere Informationen: www.restructura.com
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
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8. Fachverbände
Neben den vielen kleinen Organisationen gibt es in Italien auch auf nationalem und internationalem Level tätige Verbände. Im
Folgenden soll auf einige dieser näher eingegangen werden.
8.1. Assorestauro
Die „Associazione Italiana per il Restauro, Architettonico, Artistico, Urbano“, kurz Assorestauro ist der erste Verband im
italienischen Raum für Produzenten von Material, Werkzeugen und Technologien, sowie Dienstleister und spezialisierte
Unternehmen. Er wurde 2005 gegründet und versteht sich als Element für die Restaurierung und den Erhalt des materiellen Erbes
nicht nur auf nationaler sondern auch internationaler Ebene. Assorestauro ist eine gemeinnützige und unabhängige Vereinigung, die
zwischen den Unternehmen und den öffentlichen Stellen vermittelt. Die Haupttätigkeiten der Organisation liegen außerdem im
Bereich der internationalen Workshops, Herausgabe von Zeitschriften zum Thema Restaurierung, Messen, Tagungen und
Weiterbildung.
Die verschiedenen Mitglieder der Assorestauro sind in folgende Bereiche gegliedert und bieten die folgenden Dienste an:
 01: Analyse und Projektierung von Materialien, Erhebungen, etc.
 02: Dekoration, Beleuchtung und Anlagenbau, Isolierung, Bodenbeläge, Politur, Materialien für Restaurierung, Sanierung und
Entfeuchtung, Verputz und Verkleidung, Fenster, Türen und Rahmen
 03: Strukturberatung, Spezialabrisse und Bohrungen bei besonderen Strukturen, Architektonische Restaurierung, künstlerische
und archäologische Restaurierung
 04: Maschinen und Technologien, Apparaturen zur Diagnose und Messinstrumente, Baugeräte, Software und
Informatikelemente
 05: Dienstleistungen wie Kommunikation und Organisation für Events im Bereich von Architektur und Kulturgütern, Beratung
bei Problemen mit der Projektierung, Unternehmensberatung
Adresse: Via Londonio 15
20154 Mailand
Tel +39 02-3493.0653
8.2. Confartigianato
Der Confartigianato (Handwerksverband) versteht sich als Sprachrohr und Zusammenschluss aller kleinen Handwerksunternehmen in
Italien (in allen Sparten und Bereichen). Insgesamt ist er in 118 regionale Unterverbände mit italienweit insgesamt 1200
Niederlassungen gegliedert und verfügt über 10.700 Mitarbeiter in den verschiedenen regionalen Büros, die für mehr als eine Million
Unternehmen mit insgesamt noch einmal drei Millionen Mitarbeitern zuständig sind. Eine Mitgliedschaft ist freiwillig.
Neben einem Sitz in Brüssel, hat der 1946 gegründete Verband mindestens drei Büros in jeder Region Italiens.
Im Folgenden nun beispielhaft einige Adressen:
Lazio: Büros in Frosinone, Rom, Rieti, Latina und Viterbo
Largo Carlo Salinari 19
00142 ROM
Tel: +39 0632609788
Fax:+39 063200180
www.confartigianatolazio.it
[email protected]
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Toskana: Büros in Florenz, Siena, Pisa, Massa Carrara, Pistoia, Prato, Grosseto, Livorno und Lucca
Via Giovanni Del Pian Dei Carpini 98/106
50127 FLORENZ
Tel: +39 055415384 - 4362070
Fax: +39 0554361317
www.confartigianato.toscana.it
[email protected]
Venetien: Büros in Venedig, Vicenza, Verona, Treviso, Rovigo, Padua und Belluno
Via Torino 99
30172 MESTRE
Tel: +39 0412902911
Fax: +39 0412902965
www.confartigianato.veneto.it
email:[email protected]
8.3. ANCE
ANCE ist der nationale Verband der italienischen Bauindustrie, in dem ca. 20.000 private Unternehmen organisiert sind. Sie kommen
aus dem Bereich der öffentlichen Arbeit, des Baugewerbes, der Industrie und des Umweltschutzes. Das Hauptziel von ANCE ist die
Förderung und Stärkung der unternehmerischen Werte in der Bauindustrie Italiens. ANCE unterhält verschiedene Beziehungen zu
internationalen Partnerorganisationen.
Adresse:
Via Guattani, 16 - 00161 Roma (RM)
Tel: 06845671
Fax: 0684567550
E-mail: [email protected]
web Seite: www.ance.it
8.4. CNA
Der italienische Handwerkerverband CNA unterstützt seit über sechzig Jahren kleine und mittlere Unternehmen, die sich mit
Dienstleistungen, Bau, Handel und Tourismus, mit besonderem Bezug auf Handwerksaktivitäten, beschäftigen. CNA sieht sich als
Partner für die Entwicklung und Förderung seiner KMU-Mitglieder. Der Verband zählt heute über 670.000 Mitgliedsunternehmen.
Adresse:
Piazza Armellini, 9 -00162 Roma
Tel: 06/441881
Fax: 06/44249511
Web Seite: www.cna.it
8.5. ISTUR CHT
ISTUR CHT ist ein Non-Profit Verband, der 1983 von Francesco Amodei gegründet wurde. Er ist auf der Branche der Restaurierung
spezialisiert und verfolgt dabei das Ziel der Erhaltung des kulturellen Erbes. ISTUR arbeitet auch als Berater und Restaurator für
viele private und öffentliche Einrichtungen. U.a. ist er auch Veranstalter der Messe „Salone dell’Arte e del Restauro di Firenze“ in
Florenz.
Adresse:
Via Maggio,13 Florenz
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
Tel: 39055217940
E-Mail: [email protected]
Web Seite: www.cht-firenze.net
8.6. CSP – Consorzio Sviluppo e Promozione
Das Konsortium CSP (Entwicklungs- und Förderkonsortium) wurde 2004 von Unternehmen aus dem Bereich der Hochtechnologie,
der Computerindustrie und auf Restaurierung spezialisierter Unternehmen gegründet.
Es ist in verschiedenen italienischen Regionen tätig (Emilia-Romagna, Latium, Ligurien, Venetien und Toskana) und hat bisher 60
italienische KMU als Mitglieder, die in der Branche der Denkmalpflege und Restaurierung spezialisiert sind. CSP organisiert und
verwaltet Förderungen und Beratungen für die Entwicklung öffentlicher und privater multinationaler Projekte. Die Haupttätigkeiten
des Konsortiums bestehen in der Zusammenarbeit, dem Austausch von Know-how und Technologien, der Internationalisierung der
italienischen Unternehmen und der Wahrung des "Made in Italy" weltweit.
Adresse:
Via Maggio, 13
50125 - Florenz
Tel: +39 055 282951
Fax: +39 055 217963
E-mail: [email protected]
8.7. ARI – Associazione Restauratori Italiani
ARI ist ein weiterer Restauratorenverband. Er sieht sich als Förderer und Verbreiter der Kenntnisse seiner Mitglieder, durch die
Organisation von Initiativen und Konferenzen. Der Verband ist einer der Gründungsmitglieder der ECCO (European Confederation
of Conservator Restorer's)
Adesse:
Via Bolzano
00198 Rom
E-mail: [email protected]
8.8. Restauratori senza Frontiere
“Restauratori Senza Frontiere” wurde am 19. September 2013 in Rom gegründet. Es ist eine Non-Profit-Organisation, die einen
Beitrag zur Kultur, der Wahrung und Förderung der Restaurierung und des Kulturerbes in Italien und im Ausland leisten möchte.
Die Organisation kümmert sich um die Planung, die Finanzierung und die Umsetzung von verschiedenen Initiativen zum Schutz und
zum Erhaltung des Weltkulturerbes und der historischen Denkmälern.
Adresse:
Via di Tribuna di Tor De' Specchi n.4
00186 Rom
E-mail: [email protected]
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
9. Quellen
Italien - Allgemein
Zahlen, Daten und Fakten (Allgemein)
de.wikipedia.org/wiki/Italien
frittomisto.eu/1000-zahlen-ueber-italien/
Zahlen, Daten und Fakten (Wirtschaft)
www.ipicture.de/daten/wirtschaft_italien.html
Politische Rahmenbedingungen
www.de.wikipedia.org/wiki/Italien
http://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett_Renzi
Löhne und Gehälter
www.dbb.de/fileadmin/pdfs/2015/zdf_2015.pdf
www.germanitalia-job.com/de/a/gehalter-in-italien-ein-kurzer-uberblick.VUi18pO2pQc
www.stol.it/Artikel/Wirtschaft/Gehaelter-in-Italien-sehr-niedrig
www.tarifhelfer.de/finanzen/durchschnittseinkommen-deutschland-europa-vergleich/
www.reise-nach-italien.de/leben-arbeiten1.html
Deutsche Vertretungen in Italien:
frittomisto.eu/deutsche-vertretungen-in-italien/
Restaurierung und Denkmalpflege
www.blfd.bayern.de/medien/charta_von_venedig_1964.pdf
vebpost.it/emma-caste-restauro-dellarte-litalia-menefreghismo/
www.sueddeutsche.de/kultur/italiens-denkmalpflege-bedroht-weg-mit-dem-alten-plunder-1.573395
www.youtube.com/watch?v=EXuHEXNSjms
www.wolfsburgerblatt.de/berufswelt/76-ausbildung/75212255-europaeisches-zentrum-fuer-berufe-in-der-denkmalpflege-thieneitalien
www.filleacgil.it/ufficio%20stampa/C_Stampa/Restauro%20comunicato%20stampa%208%20febbraio.htm
www.ilsole24ore.com/art/notizie/2012-01-31/murano-aziende-vetro-minacciate-192352.shtml?uuid=AaX6O9kE
www.stol.it/Artikel/Wirtschaft/Wirtschaft/Italiens-Baubranche-verliert-eine-halbe-Million-Jobs
www.ilsole24ore.com/art/economia/2012-01-09/murano-guarda-unesco-contrastare-134509.shtml?uuid=AaJJz8bE
Rechtliche Rahmenbedingungen:
de.wikipedia.org/wiki/Charta_von_Venedig
www.international.icomos.org/venicecharter2004/lausanne.pdf
oehl_br_j2.beepworld.de/charta.html
www.blfd.bayern.de/medien/charta_von_venedig_1964.pdf
de.wikipedia.org/wiki/International_Council_on_Monuments_and_Sites
www.icomos.org/en/
Verwaltung und Auftragsvergabe
ricerca.repubblica.it/repubblica/archivio/repubblica/2015/02/17/fontana-di-trevi-via-alla-riapertura-il-restauro-sponsorizzato-dafendiRoma09.html
roma.repubblica.it/cronaca/2014/05/30/news/fontana_di_trevi_via_al_restauro_sponsorizzato_dalla_maison_fendi-87687985/
www.ilsole24ore.com/art/notizie/2013-12-04/roma-colosseo-via-restauro-sponsorizzato-della-valle-194753.shtml?uuid=ABL3qwh
www.fendi.com/it/the-magic-of-fendi/fountains
www.urbanvision.it/company_profile.pdf
www.vivendasrl.it
http://www.regione.liguria.it/argomenti/affari-e-fondi-europei/por-fesr-2007-2013.html
www.beniculturalicalabria.it
www.beniculturali.it
ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
http://www.beniculturali.it/mibac/export/MiBAC/sitoMiBAC/Contenuti/MibacUnif/Comunicati/visualizza_asset.html_1618058599.html
http://www.dps.tesoro.it/qsn/qsn_programmioperativi.asp
http://www.regione.emilia-romagna.it/fesr
http://porfesr.regione.campania.it/it/progetti-e-beneficiari/elenco-beneficiari
Schulen und Ausbildungszentren
www.beniculturali.it/mibac/export/MiBAC/sito-MiBAC/Contenuti/Avvisi/visualizza_asset.html_1242224344.html
www.tine.it/blahdocs/censimento.htm
it.wikipedia.org/wiki/Thiene
www.villafabris.it
www.wolfsburgerblatt.de/berufswelt/76-ausbildung/75212255-europaeisches-zentrum-fuer-berufe-in-der-denkmalpflege-thieneitalien
Fachmessen im Bereich Restaurierung und Denkmalpflege
Salone dell’Arte e del Restauro di Firenze
www.salonerestaurofirenze.org
Salone dell’Arte, del Restauro e della Conservazione dei Beni Culturali e Ambientali
www.salonedelrestauro.com
Restructura
www.restructura.com
Verbände
Assorestauro
www.assorestauro.org/chi-siamo.html
Confartigianato
www.confartigianato.it/noi/
ANCE
www.ance.it
CNA
www.cna.it
ISTUR CHT
www.annalindhfoundation.org/members/istur-cht
CSP
www.csp-restauro.it
ARI
www.ari-restauro.org
Restauratori Senza Frontiere
www.restauratorisenzafrontiere.com
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ITALIEN – RESTAURIERUNG UND DENKMALPFLEGE – ZIELMARKTANALYSE
www.ixpos.de/markterschliessung
www.bmwi.de