Spaß an der Bewegung wecken - bei SportKultur Stuttgart eV

Spaß an der Bewegung wecken
 Wangen: Zusammenarbeit von SportKultur Stuttgart und Kita Ebersbacher Straße – Sportstunde fördert auch Motorik und Disziplin
(mk) – 20 Mädchen und Jungen der
Kindertagesstätte Ebersbacher/Geislinger Straße freuen sich auf den
Montag. Von 10.30 Uhr bis 12 Uhr
steht „Kitafit“ auf ihrem Stundenplan. In Kooperation mit der SportKultur Stuttgart (SKS) darf der Nachwuchs turnen, springen, spielen. „Ein
erfolgreiches Projekt, denn die Kinder lernen auch Disziplin und Gemeinschaftssinn“, sagen Übungsleiterin Nina Waldbauer und Erzieherin Sandra Szuttor.
Die Kinder sind kaum zu bremsen.
Bereits die „Anreise“ war für sie ein
Erlebnis. Vom Kindergarten in der
Ebersbacher Straße geht es mit der
Stadtbahn nach Hedelfingen in die
Turn- und Versammlungshalle. Gemeinsamer Spaziergang, umziehen
und schnell in die Halle gehen. Nina
Waldbauer hat dort einen Parcours
aus Geräten aufgebaut. Doch bevor
die Mädchen und Jungen richtig turnen dürfen, versucht die erfahrene
Übungsleiterin die Energie der Dreibis Sechsjährigen zu kanalisieren:
Kindgerechte Übungen zu Musik,
„Fange“ und Sitzspiele beruhigen die
Rasselbande. Nach zehn Übungsstunden kennt der Nachwuchs die
Spiele, macht begeistert mit. „In der
ersten Woche rannte jeder ohne
Rücksicht auf den Anderen umher“,
sagt Waldbauer. Zusammenstöße gehören mittlerweile zur Ausnahme
und die meisten Kinder sind bei den
Spielen konzentriert dabei. „Zusätzlich zur Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und Fitness gehören die sozialen Komponenten zum
Lernziel des Programms“, sagt Florian Mönich, der Geschäftsführer der
SportKultur Stuttgart.
Der aus den vier Vereinen der Oberen Neckarvororten entstandene
Großverein stellt die Übungsleiterin
für das von der Stadt geförderte
Sportprojekt „Kitafit“. Es richtet sich
an Kindertageseinrichtungen mit
Kindern und Familien, die bislang
nur wenig Kontakt mit Sportvereinen hatten. „Wir wollen bei den Kindern den Spaß an der Bewegung und
am Sport wecken und die motorischen Fähigkeiten stärken“, sagt Mönich. Die werden vor allem im Turn-
Der erste Respekt vor der „wackligen“ Matte ist beim dritten Versuch abgelegt.
Flink laufen die Kinder zwischen den Stangen oder turnen bereits auf ihnen.
parcours gefördert. Vorsichtig balancieren die Jungen und Mädchen über
eine leicht ansteigende Bank, krabbeln durch einen Kasten, klettern die
Sprossenwand empor oder dürfen –
unter Hilfestellung durch Waldbauer – erste Sprünge auf dem Trampolin wagen. Die meisten Kinder entdecken dabei Neuland, legen mit jedem Versuch – beobachtet von ihren Müttern – den Respekt vor den
Geräten ab. 30 Minuten Toben und
Turnen an den Geräten vergehen wie
im Flug. Noch drei Spiele in der
Gruppe, dann bekommen die Teilnehmer einen Stempel auf den Finger. „Den durfte ich vergangene Woche meinem Sohn nicht abwaschen,
so stolz war er“, erzählt eine Mutter. Erzieherin Sandra Szuttor ist
vom Konzept überzeugt. „In der Kita haben wir weder den Platz noch
die Geräte für einen Parcours“, bedauert sie. Dabei sind Fortschritte
bereits nach zehn Einheiten sichtbar.
„Nicht nur im Motorischen, sondern
auch im Verhalten im Straßenverkehr oder in der Akzeptanz, Regeln
zu beachten“, sagt die Szuttor.