ie Verkreuzung von Rassen der Honigbienehat in denmeisteneuropäischen Ländernzu einerVerarmung desGenpoolsder DunklenEuropäischen BieneÄpis geführt.Wir glauben,dass melliferamellit'era es in Russland nochimmerreinePopulatiogibt.DiehierhäufigsnendieserBienenrasse te DunkleBiene,die Burzyanische Biene,ist in den Waldregionen dessüdlichenUral in mehrerenReservaten unter Schutzgestellt. Diesein Baumhöhlen nistenden Bienensind für die Erforschung der Naturgeschichte der Honigbienen vonbesonderem Interesse. Udmurtien. Von den DunklenEuropäischen Wissenschaftler desForschungszentrums der Bienenim Süduralwerden99 oÄin Magazin- Russischen Akademie derWissenschaften in beutenund I % in natürlichenoderspeziell Uia habenden Genpoolder Burzyanischen gehalten. angelegten Baumhöhlen Die Ent- Honigbiene in den letzten20 Jahrenüberwicklungder DunklenEuropäischen Biene wacht und ausgewertet. Die umfassenden verliefparallelzurEvolutionderweit verbrei- Untersuchungen bestätigten dieReinheit des tetenWinterlindeTiliacordata, derenBlüten Genpools und dieZugehörigkeit der PopuladieHaupttracht dieserBienendarstellen. tion zu Apis mellit'eramellit'eraAuf Initiati- Evolution Die DunkleEuropäische Biene,als Unterart von Apis mellit'era, ist an die langenund kalten WinterNordeurasiens evolutionärangepasst.Manfindetsienochin wenigenisolierten Reservaten Diegröl3ten Gebieteliegenin Russland: Ungefähr300.000Völkerentgingenin der südlichdesUralgelegenen Republik Baschkortostan der Fremdeinkreuzung; ebenso wierund200.000 Völkerin dermittleren Uralregion und ungefähr 250.000Völker in der Wolgaregion der RepublikTatarstan. Wir habenauchInformationen übergrößere DiemeistenBienenvölker der DunklenEuropäischen Honigbiene werdenauchin Russland in Populationen in derAltairegion derRepublik Magazinbeuten gehalten. bewirtschaftet. Nur'l0/owirdin Baumhöhlen 48 DEUTSCHE BS I E N E N . J O U R N9 A / 2L0 ] 5 IMKEREI INALLERWELT (vorne), Neben demFlugloch gibteseine zweite, sehrvielgröpere öffnung ander Seite. Ausdieser entnimmt derlmkerdie Honigwaben. Oieöffnung wirdanschliependwieder mitZweigen ausNadelgehölzendichtverschlossen. UmdieBienen vorEindringlingen zuschützen, wirddasFlugloch mit einem Keilverschlossen. (3),Michail Fotos: EricTourneret N.Kosarev gesehen gilt dasUralGeografisch gebirgealsdieöstlicheBegrenzung Europas. GropeStädtesindPermund im SüdenUfa.SeinedichtenWälder durchziehen zahlreiche Flüsse. ve desBieneninstitutes in U[aund desSchulgan-Tasch-Reservates wurdendie Bienenin der RepublikBaschkortostan in den fahren 2006und 201I in zweiSubtypenklassifiziert: Baschkirische Bieneund Burzyanische Biene (,,Bashkir bee"/ ,,Burzyan bee"). Geschichte Artefaktenzufolge,die nahe der Begräbnisstätteder Bahmutin-Kulturbei Birskgefunden wurden,hat die Imkereiim südlichen Uralum 500-600vor Christusunterdenansässigen finnougrischen StämmenihrenAnfang genommen.Sie wurde spätervon den Vorfahrender heutigenBaschkiren, die die Bahmutin-Kultur verdrängten, fortgeflihrt. DieseArt derBienenhaltung verlangtkeine Metallwerkzeuge,und kultivierte Fertigkeiten wurdenübervieleGenerationen hinweg unter Hohlbaum-lmkern(Anmerkung der Redaktion:im weiterenTextverlauf,,kidle/', gleichwohlnur im erweitertenSinne) weitergegeben. Im 18. fahrhundertblühte die baschkirische Imkereiauf. Ihre Entwicklung brauchtelängerals in Weißrussland, Deutschland, Litauen,Polenund zentralen RegionenRusslands, aberdiebaschkirischen Imker entwickeltenpraktischere und zuverDEUTSCHES BIENEN-JOURNAL 9/2015 lässigere Werkzeuge. Mit besonderen Land- lerei in den abgelegenen Gebietendes südnutzungsrechten ausgestattet, konntensich lichen Ural. Die Kontrolle der Bienenvölker die Baschkiren den Auflagendesrussischen in BaumhöhlenverlangteineArbeitin 16 m Forstwesens entziehen,das 1882 die Bie- Höhe - und weil die betreffendenBäumeso nenhaltung in Staatsforsten,,aufgrundvon weit von besiedelten Gebietenentferntsind, Waldbrandgefahr' verbot. müssendie Imker jedenTag 40-50 km auf Mit zunehmenderAbholzungund dem Pferdenzurücklegen.Die genutztenWerkVerschwinden kulturellerTraditionenentwi- zeugeder baschkirischen Imker sind fast alle ckeltendiebaschkirischen Imkerim 19. fahr- handgemachtund ähneln denen,die auch hundertdie Bienenhaltungin Klotzbeuten in anderenLänderngenutztwerden.Aus(,,Koloda'). Diesetut derImkereinutztkünst- schließlichvon baschkirischen Imkern gelich angelegteHöhlen innerhalbvon zuge- brauchteWerkzeuge sinddie,,Kiram'unddie schnittenenBaumstämmen,die weit über ,,Lange". EineKiramist ein geflochtener Ledem Erdbodenangebrachtsind.Bäumemit dergürtel,der bis zu fünf Meterlang ist und Klotzbeuten wurdenvon den Baschkiren als zum Kletternin den Bäumengenutztwird. Eigentumbetrachtetund mit dem Tamga, Eine Langeist eine schmaletragbareplatt, einem Zeichender Stammeszugehörigkeit,form, die mithilfe eines Seilesam Baummarkiert.feder Imker kannte sein Zeichen stammfixiert wird. und ließ die gekennzeichneten BäumeandeIn früherenfahrhunderten,als es genürer Imkerunberührt.Bäumemit einemTam- gend natürlicheBaumhöhlenmit Bienenga-Zeichen undeinerKlotzbeute bliebenüber völkerngab, erntetendie Baschkiren- wie Generationen hinwegin Familienbesitz. auchImkerin anderenLändern- im Herbst den gesamtenHonigeinesVolkes,dasohne zurückgelassene Nahrungsreserven zugrunZeidlerei de gehenmusste.Im Frühjahrkontrollierten In derzweitenHälftedes20.fahrhunderts be- die Imkerdie Baumhöhlen, reinigtensieund gannendiebaschkirischen Imker,bewegliche bereitetensie für den Einzugeines neuen Rähmchenzu nutzen.Trotz der damit ver- Schwarmsvor. Die systematische Abtötung bundenenhartentubeit hielt sich die Zeid- von Bienenvölkernwurdebisins 19.Jahr- * 49 /( M i td e r, , K i r a mg"e h t e sd e nB a u mh i n a u f . D i e, , L a n g ed"i e n ta l s Trittplattform. ..t'- t--'9]-s,.' , -,,'|r"f,Idfi-, l*'vr. Y.I*S-f, 'tri " Pferde h e l f e nd,i e g r o B eD n istanzen z w i s c h edne nm i t B i e n e n vköel r n b e s e t z t eBnä u m e n z ub e w ä l t i g e n . h u n d e rut n d i n m a n c h e G n e b i e t ebni si n d i e s e l b e nB a u m s t a m mw. e i l s i e g e l e r n rh a r l950er-fahre hineinpraktiziertDieVorteile ten,Wabenzu entfernen, ohneden Volkern n a - zuschadenDiedurchgehende d i e s eP r r a x i s a hm a ni n d e rj ä h r l i c h eW Bienenhaltung benerneuerung, derbesseren Bienengesund- in denselben Höhlenführteaberim Vergleich h e i tu n dd e rV e r m e i d u nvgo nI n z u c h t z u r B i e n e n h a l t u ni g n i ä h r l i c hw e c h s e l n Als dieZahlder Baumhöhlen rapidesank, d e n H ö h l e n z u e i n e m s c h n e l l e r e n Verwarendie lmkergezwungen, sich mehrum fall des NestesDarumverkürzteine Imked i e B i e n e nz u k ü m m e r nu n d i h n e na u s r e i , rei mit wildenBienenohnedenWechsel des chendWinterfutter zu hinterlassen Infolge- Nistplatzes dieNutzbarkeitsdauer derBaumdessenverblieben die Bienenvölker längere h ö h l e n . Z e i ta n e i n e mO r t - b i s z u 2 5 j a h r e !A u c h W i l d eB i e n e n v ö l k iemr U r a l h a b e nv i e l e h i e l t e nd i e b a s c h k i r i s c hIemnk e rn u n ü b e r n a t ü r l i c h eF e i n d ed, i e s i e s c h w ä c h eunn d längereZeiträumewilde Bienenvölker im töten können.Dazugehörender Braunbär 50 Ursusarctos,die HornisseVespaCraltro.clie Ural-Waldmau s Apodemusurnlcnsis,cler Buntspecht Dendrocopos nralor,der ISauntmarderMartesmartes, die Rote\\respeDoIichovespularut'a, die Rote \\'alclameise Formicart(a und die Wachsntolte Galleria m e l l o n e l lEab e n f ä lnl sr c h vt e r s c h o nwtu r d e n diedortigenBienenvon clenerstin jüngerer Z e i tv e r b r e i t e t eKnr a n k h e i t eunn d P a r a s i t e n wie Varroadestructor, Nosema npis,Kalkbrut oderAmerikanische und Europäische Faulbrut DieseProbleme sind in der modernen Rähmchenimkerei stärkerausgeprägt als in D E U T S C HBEISE N E N - J O U R9N/ A 2 0L ] 5 IMKEREI INALLERWELT Z,eidlerkurs in FYanken ben sind die Bienenim Altyn-Solok-Naturreservat, das 1997errichtetwurde,sowieim 1987gegründeren NationalparkBaschkirien anzutreffen. Ende2014gabes in diesendrei Nationalparks rund 1.200Bäumemit Klotzbeuten,von denennur ungefähr300besetzt waren.Rund 4.000 Völkerwurden in herkömmlichenMagazinbeuten gehalten.2012 wurden diese Reservatezusammenmit anderenGebietenals besonders schützenswert ausgewiesen und erhieltenmit einerGesamtflächevon 346.000Hektarden Biosphärenstatusder UNESCOunter der Bezeichnung ,,Baschkirischer Ural'. Um die Burzyanische Honigbienezu erhalten,ist eineAusweitung desSchulgan-Tasch-Reservates in nordwestlicheRichtunggeplant. Die Mitarbeiterder Naturreservate SchulBereits in 2ktoberdestetztenJahres DieHonigwaben gan-Tasch,Altyn Solok und des Nationalwurdeim fränkischen Ebrach fürzwötftnwerdenin einem parks Baschkiriensowie die örtlichen Imker feressrerte einZeidlerkurs ausgerichtet. Köchertrans- sindständigdarumbemüht,dieBienenpopuGemeinsam mitdemForstbetrieb Ebrach poftiert. lationzuvergrößern und die Selektionsarbeit organisierte dasEuropäische Forstrnsfifut weiterzuftihren, um die Gesundheit, (EFl)einenmehrtägigen dieWinKurs, beidemdie terhärteund die produktivitätder BurzyaniTeilnehmer diealteHandwerkskunst der schenBienenzuverbessern. Waldbienenhaltu ng erlernen konnten. Vor demHintergrundneuerBedrohungen - undhiervoralBesonders in Franken wie der Fremdeinkreuzung und der Zerstölemim Nürnberger lJnland- hatdasZeirungvonLebensräumen ermöglichen unsdie delneinelanqeTradition. SowarHonig vom Staatgarantierten Reservate den Erhalt einewichtiqe ZutatbeiderLebkucheneinereinzigarti genPopulationderBienenrasproduktion. DieZeidterei btühte in Mittetse Apismelliferamellit'era in Eurasien. alteraufundwurdeim 1,9. Jahrhundert Nachdruckmit t'reundlicher Genehmig ung aus:Beesfor Development I ournal, I I 4, Mrirz 2015. Kürzungund übersetzungausdem Englischen: Malte Frerick. Klotzbeuten kamenauf,alsdurch Abholzung der Baumbestand zurückging. derZeidlerei. DiePopulationen derBienenin Baumhöhlensindzyklischen Schwankungen unterworfen, diesichnachderSonnenaktivität richten. Biosphärenstatus DIEAUTOREN Rustem A.llyasov Wissenschaftler amInstitutfür Biochemie undGenetik desForschungszentrums derRussischen Akademie der Wissenschaften in Ufa,Republik Baschkortostan E-Mail: [email protected] Michail il. Kosarev Direktor desSchulgan-Tasch-Naturreservars. lrgizly, Republik Baschkortostan E-Mail: [email protected] o o AllaNeal Russisch-britische lmkerin, Woking, Grofrbritannien E-Mail: [email protected] AktuellkommrdieDunkleEuropäische Biene im Schulgan-Tasch-Reservat vor, wo sie in natürlichenund künstlichangelegten FitratG.Yumaguzhin Baumhöhlen derFakultät lebt.DasReservat für Naturwissenschaften wurdeim Professor der Zweigstelle Zauralski anderBaschkirischen Jahr1958errichtetund erstreckt sichüber Staatsuniversität, Sibai,Republik Baschkortostan ein Gebietvon rund 22.000Hektar.Dane- E-Mail:[email protected] DEUTSCHES BIENEN-JOURNAL 9/2015 allmählich vondermodernen Bienenhaltungverdrängt. gibtesin FranTrotzdem kennochheutezahlreiche Hinweise auf dasfrüherdortblühende Zeidteryyesen. DadasWrssen umdiealteHandwerkskunstin Deutschland nichtmehrvorhanden ist,wurden für denKursahtive ZeidlerausPoleneingeladen. lehrmersterTomasz Dzierzanowski hatdieTechnikenvoreinigen JahrenvonZeidlernaus Baschkirien imUral(sieheSeiten 4g bis 5l) erlernt.Während desKurses wurden in fünfbissechs MefernHöheNisthöhten in starkeBäume geschlagen. Mitder Ktettertechnik nichtvertraute Teilnehmer fertigtenamBoden Klotzbeuten an. Przemyilaw Nawrocki vomWortdWide Fundfor NaturePolen undseineKottegenvonderpolnischen Forstverwaltung qeschichtliche sfe//fen Hintergründe und ökologische Eesonderheife n derZeidlereiin PolenvorUlrichMerqne7 Leiter desForstbetriebes Ebrach, erläuterte im Änsch/uss dasNafurschu tzkonzept des Forstbefriebet in demnatürlichen Baumhöhleneinebesondere Rotte zukomnt. 600EurolieBen sichdieTeilnehmer den Kurskosten. MalteFrerick o @ @ l 'P 51
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