‚Dafür` sein genügt nicht, ‚dabei` sein ist wichtig

#3
2016
Leben in unserem Verband
Vorschau
Die Schlacht von Verdun
aus französischer Sicht
Rückschau
Der „Eiswolf“ macht
seinem Namen Ehre
reservistenverband.de · facebook.com / reservistenverband · twitter.com / DieReserve
Neuer BSH-Vorstand legt
strategische Ziele fest
Andenken
‚Dafür‘ sein genügt nicht,
‚dabei‘ sein ist wichtig
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Baden-­Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Rommels Einsatz
in Ostwürttemberg
Bei einer Gedenkstunde für Erwin Rommel
fanden Mitglieder der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd nicht allein
Bezüge zu seiner Zeit in Frankreich und
Nordafrika und seinem Ende als Generalfeldmarschall, vielmehr ging es auch um
das Wirken des jungen Offiziers in seiner
ostwürttembergischen Heimat.
Rommel wurde 1891 als zweites von vier
Kindern des Oberrealschullehrers und
späteren Rektors Erwin Rommel und
dessen Frau Helene in Heidenheim an
der Brenz geboren und wuchs in Aalen
auf. Von 1900 bis 1908 besuchte er dort
die Lateinschule, anschließend von 1908
bis 1910 das Realgymnasium Schwäbisch
Gmünd, das heutige Parler-Gymnasium. 1910 trat er in die Württembergische
Armee ein und war im Ersten Weltkrieg
in Frankreich, Rumänien und Italien im
Einsatz.
Nach dem Kapp-Lüttwitz-Putsch
herrschte in der Oberamtsstadt Schwäbisch Gmünd am 17. März 1920 ein Generalstreik. Auf dem oberen Marktplatz
versammelten sich Demonstranten und
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Hamburg
Hessen
Mecklenburg-­Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-­Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-­Holstein
Thüringen
te Rommel die Situation ohne ein Blutbad auf dem überfüllten Marktplatz anzurichten.
Im Nachhinein lässt Rommel sich
zitieren: „Ruhe und Besonnenheit zu
wahren und eine günstigere Gelegenheit
zur Ergreifung der Macht durch die Arbeiterschaft abzuwarten.“ Vielleicht war
diese Besonnenheit der Grund, dass er
von 1925 bis 1929 Chef einer Maschinengewehrkompanie wurde, denn Gelegenheiten für Inlandseinsätze der Reichswehr waren häufiger, unterlagen aber
nicht den heutigen Einschränkungen.
drohten, das Rathaus zu stürmen. Hauptmann Rommel marschierte gegen 14 Uhr
mit der 1. Kompanie des Württembergischen Schützenregiments 25 zum Gmünder Marktplatz.
Rommel zog mit seiner Einheit in
das Rathaus ein und bereitete die Verteidigung vor. Doch anstatt Gewehren
ließ Rommel Wasserschläuche verleChristian Krieg
gen. Sein Ziel war
es, die johlende
Menge, die später die Soldaten
mit den gemeinsten Ausdrücken
wie Tagediebe,
Faulenzer, Lumpen, Hurenbuben
oder Zigeuner beschimpfte, ohne
Waffeneinsatz zur
Aufgabe zu überzeugen. Obwohl
die Demonstranten Handgranadamalige Oberleutnant Erwin Rommel (r.) und sein Vorgesetzter, Major
ten warfen und Der
Theodor Sprösser (l.), nach Verleihung des Ordens „Pour le mérite“ gegen Ende
s c h o s s e n , l ö s - des Ersten Weltkrieges
Quelle: de.wikipedia.org
Nachrichten aus
den Ländern
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Ein General an
der sozialen Front
Auf Einladung des Reservistenverbands,
der Gesellschaft für Sicherheitspolitik
(GSP) und des Sprachenzentrums Süd
kehrte Brigadegeneral a.D. Hans-Christoph Ammon an seine alte Wirkungsstätte zurück. Im Olga-Saal der ReinhardtKaserne in Ellwangen sprach er über die
Arbeit bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit.
(BMZ) Entwicklungshilfeprojekte umsetzt, schickte ihn nach Indien. Dort
sollte er ein Pilotprojekt des Arbeitsministeriums des Bundeslandes Karnataka leiten, in dem es um die „Soziale Sicherung für informell Beschäftigte“
ging. Ammon schildert sehr anschaulich die Ausgangssituation in Indien,
wo nur sieben Prozent der arbeitenden
Bevölkerung auch Arbeitsverträge hat.
Die große Mehrzahl der Menschen arbeite „informell“, als Tagelöhner für 50
bis 400 Rupien (0,65 bis 4,50 Euro) am
Tag. Ziel des Projekts war es, den Zugang dieser Arbeiter zu sozialen Sicherungssystemen zu verbessern.
Ammon, der von 2003 bis 2005 die Panzergrenadierbrigade 30 kommandierte,
ist offensichtlich noch vielen Ellwangern in guter Erinnerung: die Bürgergarde steht Spalier, der Olga-Saal ist
sehr gut gefüllt, Kasernenkommandant
Wolfgang Banek und Oberbürgermeister Karl Hilsenbek heißen den Ex-General herzlich willkommen.
50 verschiedene Sozialleistungen
versanden im Korruptionsdschungel
Tatsächlich habe Indien mehr als 50
verschiedene Sozialleistungen eingeführt, um die Existenz der Tagelöhner
abzusichern. Zuständig dafür sind unterschiedliche Ministerien. Allerdings
werden diese Leistungen aus den verschiedensten Gründen von den Bedürftigen kaum abgerufen. Die hohe Analphabetenrate, die Unwissenheit der
So ein großer Empfang und dabei hat
das Thema von Ammons Vortrag nur
entfernt mit deutscher Sicherheitspolitik zu tun. Es bleibt dem Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter
überlassen, in seinem Grußwort aktuelle deutsche Politik anzusprechen: „Sicherheit ist ein Gefühl, das man pflegen muss. Es steht momentan auf dem
Spiel.“ Kiesewetter sieht die Flüchtlingskrise auch als Folge politischer
Versäumnisse: „Deutschland hat die
nötigen Reformen nicht angepackt, als
Italien, Frankreich, Spanien uns dazu
aufforderten.“
Hans-Christoph Ammon, der
nach seiner Zeit als Brigadegeneral
Kommandeur der Kommando Spezialkräfte in Calw wurde, ist seit 2010
im Ruhestand. 2013 jedoch ließ er sich
noch einmal zu einem Auslandseinsatz
überreden, einem zivilen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, die für das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Foto: Gerhard Königer
„Sicherheit ist ein Gefühl,
das man pflegen muss”
Mit der Panzergrenadierbrigade war er in
Afghanistan und leitete das deutsche Kontingent:
Nun berichtet Hans-Christoph Ammon in der
Reinhardt-Kaserne in Ellwangen von seinem zivilen
Indien-Einsatz für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
baden-Württemberg
zuständigen Beamten, die mangelhafte
Registrierung der Bevölkerung und die
verbreitete Korruption auf allen Ebenen verhinderten, dass die Sozialsysteme ihre Wirkung entfalten können.
Ammon verdeutlicht die Probleme des
Landes: hohes Bevölkerungswachstum,
niedriger Bildungsstand, Kastenwesen
und die Diskriminierung der muslimischen Minderheit.
Im Rahmen des Pilotprojekts ließ
er Sozialberatungsstellen einrichten
und ortsbekannte Personen als Berater
von Haus zu Haus gehen. Sie sollten die
Daten von Betroffenen aufnehmen. Dabei stellte sich heraus, dass vielfach gar
keine Dokumente zum Identitätsnachweis vorhanden waren und dass viele Tagelöhner deshalb keinen Bedarf an
Sozialleistungen anmeldeten. Ammon:
„Um ein solches Dokument zu erhalten, hätten sie in das nächste Bezirksrathaus reisen müssen, eine Tagesreise
weit weg, dort den Beamten bestechen
und hoffen, dass er ihnen dann auch ein
Dokument ausstellt. Der Aufwand war
vielen zu groß, das Ergebnis zu unsicher.“
Information und Schulung
brachten die Lösung
Der Ex-General machte sich an die Arbeit, ließ eine Software für das Projekt entwickeln, Werbebroschüren,
Logos, schulte die Mitarbeiter, um ihnen zu verdeutlichen, dass sie für die
Notleidenden da sind und nicht umgekehrt. Am Ende zeigte sich, dass die
Beratungsstellen erfolgreich sind, dass
deutlich mehr Betroffene Sozialleistungen beantragen. Das Pilotprojekt wurde
schließlich in allen Regierungsbezirken
umgesetzt, allerdings in den Rathäusern mit den unbeliebten Beamten.
„Sie wissen gar nicht, wie gut es
uns hier in Deutschland geht“, beendet Ammon seinen Vortrag. Der Stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Ostwürttemberg/Alb-Donau, Gerd
Höflacher, und Hariolf Ziegelbauer von
der GSP danken ihm mit kleinen Geschenken und laden zum Umtrunk in
das Offizierscasino.
Gerhard Königer / Schwäbische Pos
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Personenkontrolle unter
erschwerten Bedingungen
Der traditionsreiche Winterwettkampf UHU wurde 2016 – entgegen seiner
Namensgebung – als Tageswettkampf durchgeführt. Nächte im Januar sind für
eine solche Veranstaltung meist lang genug, die Tage aber zu kurz.
ei dem Wettkampf für Reservisten aus
ganz Baden-Württemberg waren über
eine Strecke von zehn Kilometern insgesamt sechs Stationen anzulaufen.
Dazu kam ein Eilmarsch entlang der
Aich mit knapp zehn Metern Höhenunterschied und eine weitere Wertung
an der Standortschießanlage im Bernet,
was eine halbstündige Autofahrt erforderte, obgleich der Meldekopf der Veranstaltung im Bonladener Schützenhaus lag.
Von Johann Michael Bruhn
Zu den einzelnen Wettkampfstationen
war - kurz gefasst - folgende Lage ausgegeben worden und zu beachten: Ethnische Konflikte in einer afrikanischen
Republik führten zum Bürgerkrieg. Ein
Mandat an die Nato für eine Operation mit
friedenserzwingenden Maßnahmen steht
nach einer Resolution der Vereinten Nationen unmittelbar bevor. Zu den laufenden Vorbereitungen gab es Großdemonstrationen im Umfeld der US-Einrichtungen
EUCOM/AFRICOM in Stuttgart-Vaihingen
und am Flughafen Stuttgart – Manfred
Rommel Flughafen. Zur Bewachung von
Bundeswehreinrichtungen werden Reservisten eingesetzt und kritische Bereiche zum militärischen Sicherheitsbereich
erklärt, markiert und ausgeschildert.
Abseilen als Übungsziel
Ohne Bezug zu dieser Lage und ohne
Zeitwertung stand die Wettkampfaufgabe „Abseilen vom Uhlbergturm“. Das
neunstöckige Gebäude ist eigentlich we-
Foto: Johann Michael Bruhn
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B
Schlecht, wenn man keine Ausweispapiere, aber Waffen dabei hat: Personenkontrolle im neu ausgewiesenen militärischen Sicherheitsbereich
baden-Württemberg
Foto: Manfred Kreß
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Zivil-Militärische Zusammenarbeit
in Theorie und Praxis
In einem neu ausgewiesenen militärischen Sicherheitsbereich ist eine Personenkontrolle eine etwas diffizile-
„Immer auf dem Teppich bleiben“ erhielt
beim Abseilen eine gänzlich neue Bedeutung, da die Außenfassade des neunstöckigen Uhlbergturms gegen Fußabdrücke
mit einem Teppich geschützt wurde
Foto: Johann Michael Bruhn
gen der herrlichen Aussicht zum Albtrauf dort errichtet worden. Der dortige Vorgängerbau hatte aber im Zweiten
Weltkrieg eine militärische Nutzung zur
Früherkennung feindlicher Flugzeuge.
Für das Abseilen aus fast 25 Meter Höhe
bedarf es professioneller Ausstattung,
Einweisung und Sicherung, was durch
Oberstabsfeldwebel Reinhold David sichergestellt war. Die eigentliche, eher
psychische Belastung war hier der Übergang vom sicheren Sims in die Steilwand,
danach geht alles fast von allein.
An der Station „Minen“ waren unter Einhaltung angemessener Abstände Kampfmittel zu erkennen und zu
bestimmen, einschließlich der obligatorischen Meldung. Als eigentlich zivile Angelegenheit stellte sich die Aufgabe
an der Station „San Verkehrsunfall“: Autounfall mit einer verletzten Person. Sowohl der offene Bruch am Schienbein und
die Wunde am Kopf als auch die nachfolgende Ohnmacht des Verletzten waren
für die Wettkämpfer aber nur die halbe
Herausforderung, denn zur dargestellten Unfallsituation gehörte auch ein unverletzter Mitfahrer unter Schock, dessen
versuchte Hilfsaktionen merklich kontraproduktiv waren und der vom Unfallopfer fernzuhalten war.
Auch das Unfallopfer an der Station
„Brandbekämpfung“ war ein Zivilist, der
nicht nur seinen Grill, sondern auch sich
selbst anzündete. Wie beim Verkehrsunfall war hier eine Aufgabenteilung erforderlich: Das Ersticken der Flammen wurde an einem Baustellenwarnschild mit
umgehängter Jacke durchgeführt, für
das Behandeln der Brandwunden stand
dann eine echte Person zu Verfügung.
Beim Verkehrsunfall war der „Zweitdarsteller“ für die künstliche Beatmung notwendig gewesen.
Kein Verhör, aber einen Fragebogen gab es
an der Station Polizei zu den ausgelegten
Dienstgradabzeichen der Polizei und
verschiedenen Waffen
re Angelegenheit, verglichen mit einem
eingezäunten Kasernengelände. Dies
zeigte sich an der Station „Personenkontrolle“. Wobei erschwerend hinzukam, dass es sich bei den verdächtigen
Personen um ein Pärchen handelte und
der Mann nicht nur eine Tarnjacke mit
aufgenähter Blutgruppenbezeichnung
trug, sondern auch ein „südländisches“
Aussehen hatte und sich nicht ausweisen
baden-Württemberg
konnte. Die Körpervisitation des Mannes brachte eine Schusswaffe und mehrere Messer zutage. Einer Körpervisitation der Frau hatte die Wettkampfregie
dadurch vorgebeugt, indem sich deren
Waffe in der Handtasche fand. Waren an
den vorigen Stationen eine Übergabe an
das Deutsche Rote Kreuz oder die Feuerwehr vorgesehen, so waren hier nun
Feldjäger gefragt. Die Zivil-Militärische
Zusammenarbeit vervollständigt wurde an der Station „Polizei Fragebogen“.
Hier ging es um 15 Fragen zu Polizeiuniformen und -dienstgraden, Waffenrecht
und Verkehr.
Zur Bestimmung der Sieger wurden
nicht die Punkte der einzelnen Stationen
addiert, sondern die jeweiligen Platzziffern. Damit entfielen Probleme wie sie
sich bei der Umrechnung von Eilmarschzeiten in eine Punktewertung ergeben.
Wer sich gut, aber vergeblich – weil ausgefallen – auf die Deutschen Reservistenmeisterschaften 2015 vorbereitet hatte, sah dann wenigstens hier beim UHU
Erfolg. Sieger wurde die Mannschaft der
Reservistenkameradschaft (RK) Waiblingen, gefolgt von der RK Heilbronn und
ganz knapp dahinter die RK Unlingen.
Oberstabsfeldwebel d.R. Dieter Helm war als Schlussredner für den
Wettkampf als Kreisvorsitzender Mittlerer Neckar und Stellvertretender Landesvorsitzender genau der Richtige, da
die Durchführung des Wettkampfs Sache der Kreisgruppe war und die Wettkämpfer aus dem ganzen Land kamen. Er
dankte der durchführenden Kreisgruppe
Mittlerer Neckar, den Wettkämpfern und
Funktionern, insbesondere dem Leitenden, Oberstleutnant d.R. Gernot Gaiser,
dem Kreisbeauftragten Militärische Ausbildung, Oberstabsfeldwebel d.R. Thomas
Franck, und dem vortragenden Quintett
des Reservistenmusikzuges 28 Ulm. Für
das nächste Jahr rief er zu weiterer Teilnahme auf. Wer dann für den UHU 2017
schwarzsieht, muss dies nicht unbedingt
negativ sehen: Er freut sich wohl nur auf
einen Nachtwettkampf.
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Beauftragten-Tagung:
Flüchtlingshilfe bleibt
Daueraufgabe
D
Von Eberhard Grein
ie Neuausrichtung des Verbandes und die Entwicklung der Landesgruppe Bayern standen im Fokus einer umfassenden Lagefeststellung des Landesvorsitzenden, Professor Dr. Friedwart Lender.
Bearbeiten, koordinieren und planen
Dem folgten unterschiedliche Vorträge, so der des Leiters der
Koordinierungszelle Erding/Feldkirchen im Landeskommando
Bayern, Oberst Kai-Uwe Mayer. Er berichtete über die Aufgaben
der Bundeswehr im Lagezentrum und die Beratung der bayerischen Landesregierung. Die Flüchtlingshilfe, so Mayer, werde
auch 2016 Daueraufgabe für die Bundeswehr bleiben. Das Landeskommando bearbeitet, koordiniert und plant mit seinem Lagezentrum Aufträge der Regierung, der Kommunen und anderer
Bedarfsträger. Dies umfasst vor allem die Abstellung von Perso-
Fotos: Eberhard Grein
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Auch in diesem Jahr waren zahlreiche Beauftragte nach Berg gekommen, um
Aktuelles über die Reservistenarbeit zu erfahren und in unterschiedlichen Teams
Themen zu erarbeiten. Höhepunkt der Veranstaltung war ein Vortrag von Oberst
Kai-Uwe Mayer über die Flüchtlingshilfe der Bundeswehr in Bayern.
Aktuelle Themen standen auch in diesem Jahr im Fokus der Arbeitsgruppen
bayern
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nal an Koordinierungsstellen der Bundesländer und Unterstützungsleistungen für Projekte, hauptsächlich im Sanitätsdienst.
Schwerpunkte liegen im Aufbau von Unterkünften, bei der Verpflegung und in der Verteilung der Flüchtlinge, so Mayer.
Anspruchsvolle Themen
Über die militärische Ausbildung im Verband der Zukunft berichtete der dafür im Präsidium zuständige Vizepräsident
Oberst d.R. Martin Hammer. Schwerpunkt waren unter anderem die Individuellen Grundfertigkeiten (IGF) und die Körperliche Leistungsfähigkeit (KLF), die Führeraus- und -weiterbildung, die Ausbildung der Ausbilder und die Qualifikation zum
Mittler.
Zur IGF/KLF-Ausbildung trug der Verantwortliche der
Bundesgeschäftsstelle, Stabshauptmann d.R. Günter Fuchs,
zum Pilotprojekt 2014/2015 mit zahlreichen Einzelmaßnahmen und insgesamt 1657 Teilnehmern vor. Im Fokus standen
insbesondere die körperliche Leistungsfähigkeit und die Ausbildung mit den entsprechenden Qualifizierungen. Aufholbedarf bestehe noch bei Ausbildungspersonal und -material, so Frank.
Die Sicherheitspolitische Bildung stand im Mittelpunkt
der Ausführungen des Landesbeauftragten, Oberstleutnant d.R.
Werner Gebhard. Zur Neuausrichtung gehörten die sicherheitspolitische Information und Öffentlichkeitsarbeit sowie eine entsprechende Hochschularbeit. Zentraler Punkt seien der Mittler
und der Multiplikatorenmittler, die gemeinsam auch weiterhin mit den Partnerverbänden in die Gesellschaft hineinwirkten, betonte Gebhard. Beiträge zum strategischen Themenplan
und sicherheitspolitischen Blog des Verbandes rundeten seinen
Vortrag ab.
Die Arbeit des Kooperationspartners „Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP)“ mit seinem Auftrag und den Sektionen
stellte Oberst d.R. Thilo Krökel vor. Bestandteil des Vortrags war
ebenso die erfolgreiche Medienarbeit der GSP mit ihrer Publikation „Europäische Sicherheit & Technik“ und die Homepage
mit GSP-Blog. Aber auch der Haushalt der Gesellschaft und die
Mitgliederentwicklung gehörten zur Präsentation Krökels. Die
Zusammenarbeit von GSP und Verbandsgliederungen soll intensiviert werden.
Arbeit in Arbeitsgruppen
Auch in diesem Jahr diskutierten, erarbeiteten und präsentierten die Beauftragten Leitfäden für die Arbeit vor Ort. Themen
waren sicherheitspolitische Informationen zu Flüchtlingen und
Migration sowie der Islamische Staat und der sicherheitspolitische Blog. IGF/KLF-Veranstaltungen und Qualifikation der
Ausbilder für IGF/KLF standen ebenso auf der Agenda.
Oberst Kai-Uwe Mayer trug zur Flüchtlingshilfe der Bundeswehr in
Bayern vor
Bayern
Mitgliedergewinnungskampagne
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‚Dafür‘ sein genügt nicht,
‚dabei‘ sein ist wichtig
Flankierende Maßnahmen
loya l # 3 2 0 1 6
Quelle: Archiv VdRBw
Auf der Startseite des Verbandes (www.
reservistenverband.de) wird ab dem 31.
März durch eine Anzeige auf die Mitgliedergewinnungskampagne aufmerksam
gemacht. Sie verlinkt auf die Kampagnenge, die beliebig verteilt werden können. seite www.kameraden-gewinnen.de. Hier
„Bring‘ einen Kameraden mit“, so überAuf der Rückseite jedes Aktionsantrages
schrieb der Reservistenverband vor 40
können die Mitgliedschaft online beanJahren seine Werbetragt und die Ergebaktion „Jeder wirbt
nisse der Kampagne
ein neues Mitglied”.
eingesehen werden.
Die blieb nicht ohne
Wie läuft die
Erfolg, immerhin
Kampagne ab? Wakonnte die Aktion
rum machen wir
im Februar 1976 mit
d i e Ka m p a g n e ?
5000 neuen MitglieWarum soll jemand
dern abgeschlossen
Mitglied werden?
werden. „Jeder wirbt
Wie wird man Mitein neues Mitglied“
glied? Was be könnte auch Motto
kommt der Werber
der Mitgliedergewin/ der Geworbene? –
nungskampagne sein,
Antworten hierzu
die das Präsidium für
gibt eine Power2016 beschlossen hat.
point-PräsentatiSie beginnt am 1. Apon, die der Reserril und endet am 30.
vistenverband allen
Juni 2016.
Funktionsträgern
z u r Ve r f ü g u n g
stellt, damit diese
Worum es geht
in der Lage sind,
Jeder, der ein neues
Sinn und Zweck der
Mitglied wirbt, erhält
Mitgliedergewineine Armbanduhr des
nungskampagne
Reservistenverbandes
einheitlich an jefür das erste gewordem beliebigen Ort
bene Mitglied. Bitzu präsentieren.
te geben Sie dazu auf
dem Antrag Ihre MitPräsident Rogliedsnummer ein. Sie
derich Kiesewetter
finden diese u.a. auf
MdB wird darüber
dem Adress­aufkleber
hinaus alle Vorsitauf diesem Heft. Auzenden der Reservisßerdem erhält jetenkameradschaften
des im Rahmen der
sowie die Landes„‚Dafür‘ sein genügt nicht, ‚dabei‘ sein ist wichtig”: Der Slogan der Mitgliedergewinnungskampagne 1978 ist unverändert gültig, auch für 2016
Kamapgne geworbevorsitzenden anne Mitglied ebenfalls
schreiben, um sie
eine solche Uhr.
persönlich auf die
stehen Argumente für eine Mitgliedschaft Mitgliedergewinnungskampagne aufDamit jedes Mitglied seine Chance
– so kann jeder begründen, warum es sich merksam zu machen. „loyal” wird
wahren kann, ist dieser Ausgabe von „lolohnt, Mitglied im Reservistenverband zu fortlaufend über die Kampagne und
yal“ eine Beitrittserklärung beigefügt. Die
werden.
Geschäftsstellen erhalten ebenfalls Anträihre Ergebnisse berichten.
Eine Armbanduhr erhält jeder, der im Rahmen der
Mitgliedergewinnungskampagne ein neues Mitglied
geworben hat – aber auch jedes neu geworbene
Mitglied
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Reservist im Einsatz:
Helfende Hände im Chaos
an Bayerns Grenze
Medizin tätig ist, erhielt er eine 14-tägige Freistellung.
Das Bundeswehrkrankenhaus in
Ulm steuert die Personalplanung der
ärztlichen Hilfseinsätze und wies ihn
vom 6. bis 17. Dezember der Erstaufnahmeeinrichtung in Freilassing zu. Um
die ortsansässigen Ärzte zu entlasten,
übernahm Savarino für die Dauer seines gesamten Einsatzes den achtstündigen Nachtdienst. Dabei überstieg das
Elend, mit dem er konfrontiert wurde,
jede Vorstellungskraft. Hochschwangere Frauen, zudem gezeichnet von der oft
Foto: privat
Die seit Monaten laufenden täglichen Berichte in den Medien über das Leid der
nach Deutschland strömenden Flüchtlinge und die Probleme bei der Aufnahme
haben Oberfeldarzt d.R. Dr. Jan Savarino, Mitglied in der Pfrontener Reservistenkameradschaft, innerlich immer stärker bewegt. Den letzten Anstoß, um sich
für einen Hilfseinsatz zur Verfügung zu
stellen, erhielt er durch den Aufruf von
Verbandspräsident Roderich Kiesewetter MdB. Von seinem Arbeitgeber, der
Klinik Enzensberg, bei der er als Facharzt für Physikalische und Rehabilitative
monatelangen Flucht, kamen in die Ambulanz und mussten sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Viele Männer
hatten sichtbare Kriegs- und Folterverletzungen, Kleinkindern konnten wochenlang nicht die Windeln gewechselt
werden, dazu reihenweise Fieber- und
Erkältungskrankheiten.
Den anfänglichen Schock beim Antritt seiner Übung und den Anblick der
Flüchtlinge, insbesondere der vielfach
traumatisierten Mütter und Kinder, hat
Savarino schnell überwunden. Bewundert hat er die vielen ehrenamtlichen
Helfer und denkt mit Hochachtung an
die Kameraden der Bundespolizei und
Bundeswehr zurück, die dort, meist in
Zwölf-Stunden-Schichten, ohne Klagen
ihren anstrengenden Dienst versehen haben. Savarino ist sehr froh, durch seinen
Einsatz wenigstens einen kleinen Beitrag
geleistet zu haben, wie er auf Nachfragen
erklärte.
Bernd Kluth/eg
Frisch gewaschen und neu eingekleidet, den Luftballon aber schon fest in der kleinen Hand, lässt sich der Junge im Beisein seiner Mutter von Oberfeldarzt Dr. Jan
Savarino untersuchen
Bayern
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Interessenvertretung
der Soldaten:
„Miteinander reden!“
„Grundlegende Lageänderung – die
Bundeswehr in der Transformation“
lautete der Vortrag von Oberstleutnant
André Wüstner. Dabei wurde deutlich,
worauf es vor dem Hintergrund der zahlreichen und unterschiedlichen Aufgaben
der Bundeswehr bei der laufenden Umstrukturierung ankommt. „Miteinander
reden!“ laute die Lösung, so der Bundesvorsitzende.
Wüstner kam auf Einladung der
Kreisgruppe Bayerwald des Reservistenverbandes und der Kameradschaft der
ehemaligen Soldaten/Reservisten und
Hinterbliebenen im Deutschen Bundeswehrverband nach Regen. Oberstleutnant
d.R. Johann Saller konnte neben zahlreichen Kameradinnen und Kameraden auch
Gäste aus der Politik begrüßen.
„Miteinander reden!“ sei die
Grundlage, um dem Wandel der sicherheitspolitischen Herausforderungen gerecht zu werden und dabei die
Foto: Markus Hauf
loya l # 3 2 0 1 6
Die Flüchtlingskrise, weltweite kriegerische Auseinandersetzungen, internationale Spannungen zwischen den Großmächten, Auslandseinsätze der Bundeswehr
– und das alles vor dem Hintergrund laufender Umstrukturierungsmaßnahmen:
Oberstleutnant André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes, referierte dazu im Offizierheim
der Regener Bayerwaldkaserne.
Menschen mitzunehmen: Diese Aussage Wüstners zog sich wie ein roter Faden durch seine Ausführungen. Er ging
auf die zahlreichen strukturellen Veränderungen der Bundeswehr seit den vergangenen Bundestagswahlen ein. Die
aktuelle Lageentwicklung in Afghanistan mache deutlich, dass der Abzug der
internationalen Truppen und damit der
Bundeswehr nicht so, wie ursprünglich
geplant, durchgeführt werden könne.
Auch die großen Herausforderungen der
Flüchtlingskrise stellten an die Bundeswehr immer höhere Ansprüche. Und:
„Das Verhalten Russlands hat in der internationalen Sicherheitspolitik vieles
verändert!“, machte Wüstner deutlich.
Die Auswirkungen beträfen die Nato,
Europa und vor allem auch die Bundeswehr, da die Bündnisverteidigung wieder mehr in den Fokus gerückt würde. Um das alles erfolgreich bewältigen
zu können, müsse man eben vor allem
„miteinander reden!“, was alle Teile der
Gesellschaft betreffe, so Wüstner abschließend.
Markus Hauf / eg
Bedankten sich mit einem Präsentkorb beim Referenten (v.l.n.r.): Oberstleutnant Michael Torger, Stellvertretender Landrat Willi Killinger, Regens Bürgermeisterin
Ilse Oswald, Stabsfeldwebel a.D. Alois Ebner, Oberstleutnant André Wüstner, Landtagsabgeordneter Alexander Muthmann und Oberstleutnant d.R. Johann Saller
bayern
Foto: Manfred Hofmann
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Freuten sich gemeinsam über die erfolgreiche sicherheitspolitische Veranstaltung (v.l.n.r.): Professor Dr. Friedwart Lender, Hartmut Koschyk MdB und der
Leitende, Oberstleutnant d.R. Philipp Mohr
Der Donbass und der
„Islamische Staat“:
aktuelle Krisen im Fokus
Prominenter Referent beim sicherheitspolitischen Seminar der oberfränkischen
Reservisten in Himmelkron war der
Bayreuther Bundestagsabgeordnete und
Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen
und nationale Minderheiten, Hartmut
Koschyk. Der Politiker, selbst Reserveoffizier und Verbandsmitglied, hat bereits
in vielfältigen Funktionen, zuletzt als Militärattaché an der deutschen Botschaft in
Kiew, die Ukraine besucht.
In seinem durch großes Hintergrundwissen beeindruckenden Vortrag
„Die Ukraine-Krise – Hintergründe – aktuelle Lage – Lösungsansätze“ bemerkte er gleich zu Anfang, dass im Donbass,
auch wenn die Krise aktuell weitgehend
in den Medien in den Hintergrund geraten sei, nahezu täglich Menschen sterben. Im Rahmen der anschließenden
Diskussion und der Suche nach Lösungsansätzen waren sich alle einig, dass der
Konflikt nicht militärisch, sondern nur
politisch zu lösen sei.
Als zweites Thema stand ein Vortrag
anlässlich der terroristischen Anschläge
Bayern
in Paris auf dem Programm. Referent war
der Jugendoffizier in Bamberg, Hauptmann Marius Alois Erbrich, mit seinem
Vortrag „Der Islamische Staat und seine Auswirkungen“. Beiden Vorträgen
schlossen sich umfangreiche Diskussionen an.
Anlässlich der Veranstaltung überreichte der Landesvorsitzende, Oberstleutnant d.R. Professor Dr. Friedwart
Lender, die Ehrennadel in Gold an Stabsfeldwebel d.R. Kurt Huber für dessen
jahrzehntelanges Engagement im Verband. Lender nutzte die Gelegenheit,
um die beschlossene Neuausrichtung des
Verbandes vorzustellen. Der Bundesdelegierte, Oberstleutnant d.R. Philipp Mohr,
der die Veranstaltung leitete, berichtete
über die neue Mitgliederwerbekampagne, die bei der letzten Bundesdelegiertenversammlung präsentiert worden
war.
Werenfried Broja / eg
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Wettkampf bei den
Spielberger Schützen
Verabschiedung
aus dem aktiven
Reservedienst
Hermann Böhm ist seit 43 Jahren aktiver
Reservist und Mitglied der Reservistenkameradschaft (RK) Etzenricht / Weiherhammer. Durch zahlreiche Wehrübungen und
Reservedienstleistungen hat er den Dienstgrad Stabsfeldwebel d.R. erreicht und dafür
mehr als 400 Wehrübungstage abgeleistet.
Seinen aktiven Reservistendienst
leistete Böhm zuletzt beim Kreisver-
Foto: Rudolf Laux
Die Spielberger Schützen hatten vor einigen Jahrzehnten ihre Wettkampfstätte
immer wieder erweitert und technisch
professionalisiert. Seit Kurzem unterhalten die Spielberger nicht weit von
der ehemaligen Hahnenkamm-Kaserne
fünf 25-Meter-, vier 50-Meter- und vier
100-Meter-Bahnen, um schießsportlich
mit größeren Kalibern auf Ringscheibenjagd gehen zu können.
Der Vorsitzende der Kreisgruppe
Mittelfranken-Süd, Robert Höhenberger,
begrüßte mehr als 40 Teilnehmer und
dankte dem Ersten Schützenmeister der
Schützengilde Spielberg, Marcus Frech,
für die großzügige Gewährung des Gastrechtes. Am Ende der fordernden und
sehr fairen Wettkämpfe stand Matthias
Bold aus Dinkelsbühl als bester Schütze
fest. Er siegte mit 277 Ringen (81+98+98)
souverän mit 30 Ringen Abstand zum
Zweitplatzierten Peter Biller aus Gräfensteinberg, 247 Ringe (82+77+88), und
Gerhard Vaas aus Dinkelsbühl, 245 Ringe
Im Anschluss an die Wettbewerbe stellten sich die besten Schützen mit dem Vorsitzenden der Kreisgruppe, Robert Höhenberger (4.v.r.), und seinem Geschäftsführer Dietmar Eitel (mit RK-Fahne) sowie einigen
Pokalgewinnern zum Erinnerungsfoto
bindungskommando (KVK) für die Stadt
Weiden ab. Oberstleutnant d.R. Thomas
Baldauf, Leiter des KVK Weiden, wür-
Foto: Reinhard Kreuzer
loya l # 3 2 0 1 6
Dank der Gastfreundschaft der Schützengilde Spielberg war es einer stattlichen
Teilnehmerzahl der Kreisgruppe Mittelfranken-Süd möglich, auf deren Schießstand mehrere Wettkampfserien zu schießen. Dabei handelte es sich um je zehn
Schuss mit der Pistole P8, dem Karabiner
K98 und mit dem Gewehr G3.
(56+98+91). Am Schießen wirkten auch
Teams der Kreisgruppe mit, die sich tapfer auf fast unbekanntem Terrain mit den
Profis maßen.
In der Mannschaftswertung siegte
das Team I der Reservistenkameradschaft
(RK) Gräfensteinberg mit 868 Ringen vor
der 2. Mannschaft der Reservisten-Arbeitsgemeinschaft Schießen Dinkelsbühl
(839 Ringe) und der Auswahl der RK Gräfensteinberg II (812 Ringe).
Rudolf Laux / eg
Freute sich über die Ehrenmedaille in Silber:
Hermann Böhm (3.v.l.) mit Oberstleutnant d.R.
Thomas Baldauf (l.), Günter Bogner (2.v.l.) und
Manfred Zettl (4.v.l.)
bayern
digte Böhm als loyalen und zuverlässigen Kameraden. Bekannt ist der vor
allem durch seine läuferischen Leistungen. Wettkämpfe als Reservist bestritt
Böhm auf Ebenen bis hin zum Bundeswettkampf. Weiterhin ist er als Leitender an allen Waffen einsetzbar. Neben dem Vorsitz der RK Etzenricht/
Weiherhammer ist er auch Stellvertretender Vorsitzender der ReservistenArbeitsgemeinschaft Schießsport Oberpfalz-Nord. Für seine Verdienste erhielt
Böhm aus den Händen des Stellvertretenden Bezirksvorsitzenden, Manfred
Zettl, die Ehrenmedaille in Silber des
Bezirks Oberpfalz.
Günter Bogner / eg
67
Jahrestagung für in
Verbindungskommandos
beorderte Reservisten
Reservisten und Mitglieder der Clausewitz
Gesellschaft trafen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Bundes-
Stand dem Fernsehteam zur Zivil-Militärischen Zusammenarbeit Rede und
Antwort: Oberst Franz Reimer
agentur für Arbeit in Nürnberg mit dessen Leiter Frank-Jürgen Weise zusammen.
Gegenstand waren die allgemeine thematische Lage zu Migration und Flüchtlingen
sowie eine sich anschließende Diskussion. Landesvorsitzender, Professor Dr.
Friedwart Lender, und Bezirksvorsitzender Reinhard Gernandt nutzten gemeinsam die Gelegenheit, um Weise für seine
25-jährige Mitgliedschaft im Verband zu
danken sowie mit der Treuenadel auszuzeichnen.
Eberhard Grein
Bayern
Stefan Zrenner / eg
Foto: Matthias Lucke
Frank Jürgen Weise
für 25 Jahre
Mitgliedschaft
geehrt
Foto: Stefan Zrenner
Die Soldaten erwartete eine umfangreiche
Tagesordnung in den Konferenzräumen
der Ostbayernhalle. Naturgemäß standen aktuelle Informationen, die im Zuge
der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit
im Katastrophenfall benötigt werden, im
Vordergrund. So berichtete Oberfeldarzt
Ulrich Speck, Leiter des Sanitätsregiments
aus Feldkirchen, nicht nur über die grundsätzlichen Möglichkeiten der sanitätsdienstlichen Hilfe, sondern gab auch eine
In einem Vortrag informierte Kapitänleutnant Marco Ahrens vom Bundesamt
für das Personalmanagement der Bundeswehr über Beförderungen, Ausnahmegenehmigungen, Unterhaltssicherung und
vieles mehr. Ein drängendes Problem zog
sich über beide Tage der Regionaltagung,
und das lautete: „Nachwuchsgewinnung
für die Reserve“. Emotionsfrei stellte
Oberst Reimer fest, dass der Altersdurchschnitt in den Kreisverbindungskommandos beider Regierungsbezirke aktuell über
50 Jahre liege. Jeder einzelne Reservist sei
deshalb aufgefordert, in seinem persönlichen Umfeld nach geeigneten Kameraden
bzw. Kameradinnen Ausschau zu halten.
Oberst Reimer bedankte sich bei
den Referenten mit dem „Porzellanlöwen“ des Landeskommandos. Er verwies
auf die geplante Übung „Regex 2016“, die
im Verantwortungsbereich der KVK Weiden, Neustadt und Tirschenreuth unter
Führung des BVK Oberpfalz stattfinden
werde. An der Tagung nahmen auch
der Stellvertretende Landrat des
Landkreises Amberg-Sulzbach,
Franz Birkl, und
der Oberbürgermeister der Stadt
Schwandorf, Andreas Fellner, teil.
Einschätzung, welches Personal und Material in welchen Zeiträumen realistisch
verfügbar ist. Beeindruckend war dabei die
Qualität und Vielfalt der ärztlichen Versorgung, die angeboten werden kann. Genauso spannend waren die Möglichkeiten, die
Major David Serfling vom Panzerpionierbataillon 4 den Anwesenden zum Thema
„Fähigkeiten für den Katastropheneinsatz“
präsentierte. Natürlich blieb es nicht aus,
dass die Flüchtlingssituation in Bayern und
die damit verbundene Bundeswehrunterstützung ihren Niederschlag in der Tagesordnung fand. Von den aktuellen Ereignissen vor Ort berichtete der Leiter des KVK
Passau, Oberstleutnant Johannes Greipel.
Zwei Bezirks- und 22 Kreisverbindungskommandos in der Oberpfalz und in Niederbayern sind dem Kommandeur des
Regionalstabes Territoriale Aufgaben Ost
in Bogen, Oberst d.R. Franz Reimer, und
seinem Stellvertreter, Oberstleutnant
Hans May, unterstellt. Sie legen großen
Wert darauf, dass ihre Soldaten stets wissen, was zu tun ist, wenn sie in ihren Städten und Landkreisen von zivilen Organisationen zur Hilfe gerufen werden. Unter
dieser Prämisse war auch die Jahrestagung
zu verstehen, zu der nahezu 140 Soldaten
an einem Wochenende nach Rieden in der
Oberpfalz gekommen waren.
Sanitäter und Pioniere
stellen ihre Fähigkeiten dar
Informationen über Beförderungen
und Unterhaltssicherung
Freute sich über Treuenadel und Urkunde: Frank
Jürgen Weise (M.), Landesvorsitzender Prof.
Dr. Friedwart Lender (r.) und VdRBw-Bezirksvorsitzender Mittelfranken Reinhard Gernandt (l.).
68
Franz-Xaver Forster
erhält Ehrenbrief seiner
Heimatgemeinde
Foto: Tobias Rehm / Osterhofener Zeitung
Bei der Übergabe waren auch Pfarrer
Armin Riesinger sowie Altbürgermeister Rudolf Stockner anwesend. In seiner Laudatio ging Bürgermeister Brunner auf die vielen Ehrenämter ein, die
Forster seit etlichen Jahren ausübte und
auch noch ausübt. So war er im Verband
der Reservisten von 1985 bis 1989 Kreisvorsitzender in Deggendorf, von 1989
bis 1991 Bezirksvorsitzender von Niederbayern, von 1991 bis 2005 Landesvorsitzender in Bayern und von 1991 bis
2005 Mitglied des Bundesvorstands. Außerdem war er von 1991 bis 2005 Stellvertretender Präsident der „Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände
(ARST)“.
Seit 1990 steht Forster dem Veteranenverein Ramsdorf vor. Den Ortsverband
Wallerfing des „Verbandes der Kriegs-
Den Ehrenbrief der Gemeinde verlieh Bürgermeister Thomas Brunner (v.r.n.l.) an Franz-Xaver Forster. Ihm
gratulierten Pfarrer Armin Riesinger und Altbürgermeister Rudolf Stockner
Franz Bauer für 50 Jahre
Friedensdienst geehrt
len alle Ämter abgegeben und ist nun nur
noch als Seniorenbeauftragter des Marktes Ruhmannsfelden in Niederbayern tätig.
dr / eg
Der Seniorenbeauftragte von Ruhmansfelden, Hauptfeldwebel d.R. Franz Bauer, ist in einer Feierstunde der Reservistenkameradschaft (RK) München-Ost für
50 Jahre Friedensarbeit für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
ausgezeichnet worden. Bauer sammelte seit 1965 jedes Jahr am Allerheiligentag am Münchner Ostfriedhof und hat
über die Jahre tausende Mark und Euro
für die Kriegsgräberpflege zusammengetragen. Außerdem war er selbst zwei Mal
bei der Gräberpflege in Verdun in Frankreich dabei, wo viele bayerische Soldaten
Hauptfeldwebel d.R. Franz Bauer (l.) bei der
Überreichung der Ehrenurkunde und der Goldenen
Ehrenplakette des Volksbundes durch die
Bezirksvorsitzende des Volksbundes und Landrätin
von München-Land a.D., Johanna Rumschöttel
aus dem Ersten Weltkrieg ihre Ruhe gefunden haben.
Die Auszeichnung nahm die Bezirksvorsitzende des Volksbundes und
Landrätin von München-Land a.D., Johanna Rumschöttel, vor. Sie überreichte
Bauer eine Ehrenurkunde zusammen mit
der Goldenen Ehrenplakette. Von seinem
Nachfolger, Oberleutnant d.R. Michael
Schaller, wurde er auch zum Ehrenvorsitzenden der RK München-Ost ernannt.
Nach 50 Jahren hat Franz Bauer nämlich
zur Jahreswende als Mandatsträger des
Reservistenverbandes bei den Neuwahbayern
Foto: Zoe Matysik
loya l # 3 2 0 1 6
Mit dem Ehrenbrief der Gemeinde Wallerfing zeichnete Bürgermeister Thomas
Brunner Franz-Xaver Forster aus. Der hat
sich in höchstem Maße in verschiedenen
Ehrenämtern verdient gemacht.
und Wehrdienst-Behinderten und
Rentner (VdK)“ leitete er seit 2009, bis
er von 2011-2014 in den Kreisvorstand
aufrückte. Ebenso engagierte er sich
auf unterschiedlichen politischen Ebenen in der CSU und in der Seniorenunion. Zahlreiche Vereinsmitgliedschaften
runden seine Ehrenämter ab.
Forster hat als Oberstleutnant d.R.
auch an Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Bosnien, Afghanistan und im
Kosovo teilgenommen.
Tobias Rehm / eg
69
Engagiert und ideenreich:
Waffenausbildung,
die jedem Spaß macht
Mit vollem Programm starteten knapp 30
Berliner Reservisten Ende Januar in das
Ausbildungsjahr 2016. Während einer Waffenausbildung in der Julius-Leber-Kaserne
waren vier Stationen zu durchlaufen – teils
um in Übung zu bleiben, teils um sich auf
die Herausforderungen der kommenden
Übungsplatzaufenthalte vorzubereiten.
An zwei Stationen stand die sichere
Handhabung der Standardwaffen, Gewehr G 36 und Pistole P8, im Mittelpunkt. Zerlegen und Zusammensetzen,
Anschlagsarten und die Sicherheitsbestimmungen – oftmals geübt, aber für
manche Reservisten auch wieder Neuland. Denn durch Neuzugänge wird immer ein unterschiedliches Ausbildungsniveau bestehen. Dies auszugleichen und
den Reservisten einen in etwa gleichwertigen Ausbildungsstand zu vermitteln, ist
eine der Aufgaben der Reservistenarbeit,
wie es der Leitende, Oberstabsbootsmann d.R. Hans Lilge, formulierte.
Berliner Reservisten im März die Waldkampfbahn in Lehnin kennen lernen. 500
Meter breit, 1000 Meter lang und etwa
100 Ziele, die es zu bekämpfen gilt – die
Waldkampfbahn kann sehr anspruchsvoll
sein. Hauptfeldwebel d.R. Daniel Böhm
hat sich deshalb etwas einfallen lassen
und auf der dritten Station das Schießen
mit Gewehr und Pistole am Ausbildungssimulator AGSHP entsprechend angeglichen: Schießen nicht nur auf Ringscheiben, sondern in einer „Waldlandschaft“
Im März kämpft der
„Husar 2016“ in Lehnin …
Schleuderwurf im Stehen – fachkundige Ausbildung durch Hauptfeldwebel d.R. Thomas Knop
… und im Mai der „Dragoner“
auf dem Handgranaten-Wurfstand
Einer der Höhepunkte beim „Dragoner“
Ende Mai wird das Werfen von Gefechtshandgranaten sein. Strenge Vorschriften
reglementieren die Ausbildung. Sicherlich auch notwendig, da durch nicht sachgemäße Handhabung die Granate großen
Schaden verursachen kann. Engagiert und
kompetent führte auf der vierten Station Hauptfeldwebel d.R. Thomas Knop in
die Abläufe am Wurfstand ein, erklärte in
Theorie und Praxis den ordnungsgemäßen
Umgang mit dem Kampfmittel, trainierte
die Selbstrettung im Falle einer Notsituation und übte mit den Reservisten Bogenund Schleuderwürfe im Stehen, im Knien und im Liegen. Viel Anerkennung gab
es für den Kameraden, der im Nieselregen
eines kalten, windigen Januartages seinen
Mann stand!
Schritt für Schritt werden die nun
folgenden Ausbildungsabschnitte aufeinander aufbauen und in Übungen und
Nachweisen die Reservisten für die Vorhaben auf den Truppenübungsplätzen fit
machen. Mit Idee und Engagement wurden auch vermeintlich trockene Inhalte
vermittelt und machen Lust auf die bevorstehenden Wochenenden im Gelände!
Ralph Erlmeier
Lesen Sie mehr im Internet mit dem
Link http://goo.gl/kYqmMA
Fotos: Ralph Erlmeier
Zwei Aufenthalte auf dem Truppenübungsplatz Lehnin sind bereits für das
erste Halbjahr geplant. Beim erstmalig
stattfindenden „Husar 2016“ werden die
auf bewegliche und stehende Ziele in
unterschiedlichen Entfernungen von 30
Metern bis 300 Metern. So macht der
Schießsimulator richtig Spaß!
Erlebnishöhepunkt: Schießen auf stehende und bewegliche Ziele in einer „Waldlandschaft“ im Ausbildungssimulator AGSHP
berlin
70
Mittendrin und voll dabei
Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands galt West-Berlin als Eldorado der „Wehrdienstflüchtlinge“. Doch gab es auch Tausende aus West-Berlin, die freiwillig
zur Bundeswehr gingen. Einer von ihnen war Stabsfeldwebel d.R. Thorsten David.
horsten David, Jahrgang 1951, ist geboren
und aufgewachsen in Berlin-Spandau.
David, dessen Elternhaus nur 80 Meter
hinter der Berliner Mauer stand, wollte
Zeit seines Lebens Soldat werden. 1969
beschloss er, sich bei der Bundeswehr zu
bewerben. Ein Unterfangen mit Hindernissen. Einige Wochen, nachdem er sich
an die Freiwilligenannahmestelle in Hannover wandte, erhielt er einen anonymen
„privaten“ Brief: seine Bewerbungsunterlagen.
Eine ganze Kompanie
„Freiwillige Berliner“
Nach bestandener Musterung war es
schließlich am 1. April 1970 soweit: Da-
Von Ralph Erlmeier
vid wurde als Unteroffiziersanwärter zur
Ausbildungskompanie 9/6 in Bad Segeberg einberufen. Nach einer Spezialgrundausbildung bei der 4. Kompanie des
Versorgungsbataillons 186 in Neumünster wurde er wieder nach Bad Segeberg
zurückversetzt. War er dort der einzige West-Berliner, so traf er in Neumünster auf weitere: der Kompaniefeldwebel
und drei Zugführer waren der Rest einer
Kompanie, die komplett aus „Freiwilligen Berlinern“ bestand. Früher, so berichtete man ihm, wären pro Quartal ein
bis zwei Sondermaschinen mit Soldaten
aus West-Berlin nach Hannover geflogen.
Was nobel klingt, war deutsch-deutsche
Realität: Bis zur Unterzeichnung des Ver-
kehrsvertrages zwischen der Bundesrepublik und der DDR am 26. Mai 1972 war
den Bundeswehrsoldaten die Benutzung
der Transitwege per Auto oder Bahn nach
West-Berlin verboten.
Die „Grenzer“ wussten alles
Foto: Ralph Erlmeier
loya l # 3 2 0 1 6
T
Stabsfeldwebel d.R. Thorsten David als „Spieß“ inmitten des Führungs- und Funktions­
personals seiner „Kompanie”, den Berliner Reservisten
berlin
In seiner ersten Zeit pendelte der junge
Soldat monatlich mit dem Flugzeug zwischen seiner Kaserne und West-Berlin.
Nach einem Jahr fiel dies einem Sachbearbeiter in Kiel auf: Im Kalten Krieg
Grund genug, misstrauisch zu werden.
Der meldete den Vorgang dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) – ab da
stand David unter Bewachung. Als Ende
1972 schließlich der Verkehrsvertrag in
Kraft trat, legte er fortan die Strecke mit
dem Auto zurück: 311 Kilometer Landstraße, Höchstgeschwindigkeit 80 Kilometer pro Stunde. Bis zu neun Stunden
dauerte diese Odyssee! „Anfangs ging
mir ganz schön die Muffe“, erzählt der
heutige Stabsfeldwebel d.R. „Alles, was
an die Bundeswehr erinnert, habe ich in
der Kaserne gelassen, vom Taschentuch
bis Truppenausweis.“ Doch es gab keine Probleme, bis er Ende Januar 1973 am
Kontrollpunkt eine Stunde auf DDR-Seite warten musste. Mit der Zeit bekam er
Sorge. Als er zwei Hamburger auf die Toilette gehen sah, eilte er hinterher. Er gab
sich als Soldat zu erkennen und bat, seinen Vater in West-Berlin zu informieren,
dass er festgehalten würde. Die Papiere
wären angeblich vom Transportband gefallen, so später die Entschuldigung. Bei
seiner Einreise in West-Berlin erwartete
ihn bereits die britische Militärpolizei, in
seiner Kaserne dann der MAD.
Nach diesem Vorfall genoss der Unteroffizier jedoch erstaunlicherweise ungewöhnliche Privilegien. An Feiertagen
oder bei Ferienverkehr, wenn die Kontrollpunkte überfüllt waren, wurde er
bevorzugt abgefertigt, hatte kaum Wartezeiten. Es ergab sich außerdem, dass einige Jahre lang auch immer die gleichen
„Genossen“ Dienst am Kontrollpunkt
hatten; man kannte sich vom Sehen. 1974
ging er für fünf Monate auf dem Feldwebellehrgang in Sonthofen. Als er danach
wieder von Bad Segeberg nach WestBerlin fuhr, fragte ihn ein ihm bekannter Unterfeldwebel der Grenztruppen,
ob er den Lehrgang bestanden hätte, und
wenn ja, wann er befördert werden würde. David blieb die Spucke weg. Auch er
hätte seinen Lehrgang bestanden, so der
Unterfeldwebel. Die beiden wetteten,
wer zuerst befördert werden würde. Der
Ostdeutsche gewann. Beim nächsten Mal
musste das gefeiert werden: Der Kon­
trollpunkt wurde für eine halbe Stunde
geschlossen, um gemeinsam anzustoßen.
Foto: privat
71
West-Berlin und die
Bundeswehr
„Hat mich bis heute geprägt“, sagt
Thorsten David (l., damals Feldwebel)
über seinen damaligen Kompaniefeldwebel, Hauptfeldwebel Paul Gentzow
(M., mit Stabsdienstunteroffizier FranzJosef Henke ,r.)
Gelebter Grundsatz:
„Kameradschaft
ist nicht nur ein Wort!"
Als Soldat aus West-Berlin hatte
Thorsten David weder Vor- noch Nachteile – ohne besondere Privilegien machte er seinen Dienst bei der Bundeswehr.
Im Transitverkehr ging alles reibungslos. „Man hat mich nie auf meine Tätigkeit in der Bundeswehr angesprochen“,
betont er. Bis zu seinem Dienstzeitende
am 30. April 1978 durchlief David weitere Stationen des Stabsdienstes und wurde
schließlich zum Rechnungsführer umgeschult, der er dann bis zum Schluss blieb.
An seine Zeit in der Bundeswehr hat David nur die besten Erinnerungen: Am
prägendsten waren die Kameradschaft
und der Korpsgeist des Stammpersonals
in der Ausbildungskompanie.
Zurück in West-Berlin war der Stabsfeldwebel d.R. einer der Ersten, der zur 1991
neu gegründeten Berliner Landesgruppe
des Reservistenverbandes stieß. Als die
Bundeswehr schließlich 1994, nach Abzug der Alliierten, auch in Berlin ankam,
Mit „Filzlaus“ (dem alten Kampfanzug),
Stoffgamaschen und Klapper-Koppeltragegestell: Erste-Hilfe-Ausbildung
während der Allgemeinen Grundausbildung anno 1970
wurde er rasch beordert und konnte als
Rechnungsführer nahtlos an seine aktive Dienstzeit anknüpfen. 1999, nach dem
Durchlaufen mehrerer Beorderungsstellen, absolvierte er schließlich den Kompaniefeldwebellehrgang. „Spieß“ zu sein,
das ist Thorsten David quasi auf den Leib
geschrieben. Sein Anspruch: „Kameradschaft ist nicht nur ein Wort!“ war niemals
nur dahingesagt, sondern stets konseberlin
Auf der Konferenz von Jalta (Fe­
bruar 1945) beschlossen die Alliierten die Aufteilung Deutschlands
und der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin in vier Sektoren: Für
das besetzte Gebiet galt ein entmilitarisierter Status, es durften
keine deutschen Armeeverbände
stationiert werden. Alleine die Besatzungsmächte verfügten über Militär. Im Viermächteabkommen von
1971 ist dieser Status rechtsverbindlich festgelegt. Im Zuge der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1949) war West-Berlin zwar
faktisch ein Bundesland geworden, doch galten die Gesetze der
Bundesrepublik nicht automatisch.
Manche wurden sogar – wie das
Wehrpflichtgesetz – durch ein Veto
der Alliierten für ungültig erklärt.
Da der Bundeswehr bis zur Wiedervereinigung 1990 jegliche Aktivitäten in West-Berlin verboten waren,
konnten sich in den Jahren 1956
bis 1990 über 50.000 junge Männer dem Grundwehrdienst entziehen, indem sie vor dem Erhalt ihres
Einberufungsbescheides ihren Erstwohnsitz nach West-Berlin verlegten. In manchen Bezirken beschert
der Bundeswehr diese Verweigerungshaltung noch heute Probleme.
red
quent gelebt – auch wenn er damit gelegentlich aneckte. „Mein großes Vorbild in
der Dienstzeit“, so David, „war Hauptfeldwebel Paul Gentzow. Er hat vorgelebt,
wie ein Kompaniefeldwebel sein muss.
Das hat mich geprägt – bis heute.“
Lesen Sie den ausführlichen
Artikel im Internet mit dem Link
http://goo.gl/0e82jG
72
Neuer Reservistenausweis:
der aktuelle Stand
für Reservisten in Berlin
loya l # 3 2 0 1 6
»Ich bin
dabei, weil …
… ich damit meine
Verbindung in die
Julius-Leber-Kaserne
und zu meinen langjährigen Kameraden
und Freunden aufrecht­erhalten will.«
Außerdem wichtig:
Kameradschaft,
Teilnahme an und
Organisation von
verschiedensten
Veranstaltungen.
EBERHARD LEHMAN,
Gefreiter d.R., Jahrgang 1943, Stellvertretender Vorsitzender der RK 18. Im
Reservistenverband seit 2002.
Der aktuelle Reservistenausweis wird
noch bis Ende 2016 gültig sein! „Die
Gültigkeitsdauer der (…) Ausweise für
Reservistinnen und Reservisten /ehemaliger Soldatinnen und Soldaten der
Bundeswehr“ wird bis zum 31.12.2016
verlängert“, so die Mitteilung der RESERVE aktuell von Ende Januar. Wie
bereits bekannt, wird der neue Reservistenausweis zugleich auch die Uniformtrageerlaubnis (UTE) beinhalten.
Sobald die Antragsformulare für
den neuen Reservistenausweis tatsächlich ausgegeben werden können, werden
die Berliner Reservistinnen und Reservis-
Aktiv dabei:
Werde Ausbilder,
Aufsicht
oder Übungsleiter!
Fünf große Veranstaltungen auf dem
Truppenübungsplatz Lehnin sind für
2016 geplant: „Husar 2016“, „Dragoner
2016“, „Pfandfinder 2016“, „Fläminger
Jäger 2016“ und „Berliner Bär 2016“ –
jede Menge militärische Ausbildung, aber
auch Spaß, gemeinsam mit den Kameraden! Doch dafür braucht man Unterstützung: Ausbilder, Aufsichten, Funktionsund Leitungspersonal.
Deshalb werden alle Berliner Reservisten um Unterstützung gebeten, ganz
besonders als Ausbilder bei Dienstlichen
und Verbandsveranstaltungen. Ob als
Stationsausbilder, als Schießaufsichten
oder Übungsleiter im Rahmen der IGF/
berlin
ten über die Abteilung Standortaufgaben Berlin / Reservistenangelegenheiten
Standort (Abt StOAufg Berlin ResAngel
StO) zeitnah informiert. Die Ausgabe der
Antragsformulare erfolgt dann über das
Büro ResAngel StO (FwRes, Julius-LeberKaserne, Geb. 3) oder über das Büro der
Landesgeschäftsstelle Berlin des Reservistenverbandes (Julius-Leber-Kaserne,
Geb. 31d); alternativ wird man das Antragsformular auch über das Internet
herunterladen können. Sobald weitere
Informationen zum neuen Reservistenausweis zur Verfügung stehen, werden
diese bekanntgegeben.
red
KLF-Maßnahmen: Euer Engagement ist
gefordert!
Ab Unteroffiziersanwärter aufwärts
kommen alle Dienstgrade in Frage; auch
Mannschaftsdienstgrade mit Interesse an
der Unteroffizierlaufbahn sind willkommen. Wer Lust, Interesse und Zeit hat,
meldet sich bei der Landesgeschäftsstelle (Julius-Leber-Kaserne, Gebäude 31d).
Schwerpunkte sind: Grundfertigkeiten
im Gefechtsdienst aller Truppen, Ausbildung an Handwaffen und Geräten, Schießen mit Handwaffen, Sanitätsdienst aller Truppen, ABC- und Selbstschutz. Die
Grundfertigkeiten des Soldaten sollen erhalten, vertieft und erweitert, einsatzvorbereitende Ausbildung soll aktualisiert
und aufgefrischt werden. Hier kann der
Ausbilder seine Qualifizierung erweitern
und sich für die Beorderung weiterbilden.
Unterstützung seitens der Landesgruppe
und des Arbeitskreises Reserve-Unteroffiziere (AKRU) sind gewiss.
red
Treffen des AKRU:
Jeden 1. Freitag im Monat um 19 Uhr im Gebäude 31d
73
Nachtorientierungsmarsch
und Winterbiwak in
zwei Wochen organisiert
Die Enttäuschung war groß unter vielen Brandenburger Reservisten, als sie
zweieinhalb Wochen vor dem begehrten Nachtorientierungsmarsch Eiswolf
in Schleswig-Holstein die Nachricht erhielten, dass sie nicht am sehnlich erwarteten Wettkampf teilnehmen konnten.
Das Wochenende vom 21. bis 23. Januar
war in vielen Terminkalendern für einen
Winterwettkampf vorgesehen. Was tun?
„Einen eigenen Winterwettkampf durchführen!“, lautete die knappe Antwort der
Reservistenkameradschaft „Roter Adler“
Lehnitz.
Premiere wurde skeptisch beäugt
Sprachkenntnisse
brachten Bonuspunkte
Am Freitagabend begann für vier Wettkampfteams das Winterbiwak mit dem
etwa zwölf Kilometer langen Nachtorientierungsmarsch. Verschiedene Stationen
und Hindernisse wie Minenfelder und
Gewässer mussten erst gefunden, dann
überwunden werden. Wer am Ziel auch
noch die an den Anlaufpunkten gesammelten lateinischen Worte „Si vis pacem
para bellum“ (Wenn du Frieden willst,
rüste zum Krieg) richtig zusammensetzen konnte, erhielt Bonuspunkte.
Feldmäßige Ausbildung „Grundlagen des
Fernmeldedienstes“ mit dem Feldfernsprecher
Breites Anforderungsspektrum
Am nächsten Morgen folgten anspruchsvolle Wettkampfstationen: von der Verwundetenversorgung über Handgranatenzielwurf, Überwinden eines Seilstegs
Spaßfaktor: zur Marschüberwachung mit dem
geländegängigen Quad durch die verschneite
Landschaft
Fotos: Bodo Wollin
Und so wurde das erste Winterbiwak der
„Roten Adler“ auf dem Gelände der ehemaligen Märkischen Kaserne in Lehnitz
als Verbandsveranstaltung geplant. Die
Premiere wurde von mehreren Seiten
skeptisch beäugt. Doch was viele nicht
zu träumen wagten, setzten die „Roten Adler“ erfolgreich um: ein Winterbiwak mit Nachtorientierungsmarsch so-
wie anspruchsvollem Wettkampf in nur
zwei Wochen zu planen, zu organisieren
und mit viel Ehrgeiz und Motivation auch
durchzuführen.
und Feindaufklärung im Gelände bis hin
zu Waffenkunde, Fernmeldedienst, Sicherheitspolitik und dem Schießen mit
Luftdruck-P8-Pistolen. Was Organisatoren und Wettkämpfer besonders freute: Auch Mitglieder benachbarter Reservistenkameradschaften und ein aktiver
Soldat nahmen teil – das, so hoffen sie,
soll Schule machen. So konnten sie nach
der Siegerehrung mit Stolz auf ihre Leistung einen verdienten Kameradschaftsabend feiern.
Daniel Schmiedke
Training „Überwinden von Geländeeinschnitten mit einfachem Seilsteg“ beim Winterwettkampf der Reservistenkameradschaft „Roter Adler“ Lehnitz
brandenburg
74
Zum siebten Mal:
Polizei Bremen
gewinnt Wanderpokal
eine Delegation der Bremer Reservisten
eingeladen. Den Wettkampf im Rahmen
des Landespokalschießens am 17. Oktober 2015 hatte die Mannschaft der Bereitschaftspolizei Bremen zum siebten Mal
in den vergangenen zehn Jahren für sich
entscheiden können.
loya l # 3 2 0 1 6
Fotos: Uwe Buschmann
Prinz Christian von Preußen und seine Gattin, Prinzessin Nina, haben am
18. Januar den Gewinnern des Schießwettkampfes um den Prinz-Louis-Ferdinand-von-Preußen-Pokal den Preis
überreicht. Zu der feierlichen Zeremonie
hatte der Hohenzoller die Gewinner und
Bei dem Schießen um den Prinz-LouisFerdinand-Pokal treten Offiziersmannschaften von Bundeswehr und Reservisten sowie Polizei- und Zollbeamte des
gehobenen und höheren Dienstes an, um
ihre Schießfähigkeiten mit der Pistole P8
und dem Maschinengewehr MG3 unter
Beweis zu stellen. Louis Ferdinand Prinz
von Preußen (1944 – 1977), der Bruder
von Christian von Preußen, war Mitglied
der Reservistenkameradschaft 9 und verunglückte tödlich während einer Panzerverladeübung in Schwanewede. Ihm zu
Ehren trägt die RK9 seinen Namen und
pflegt den Kontakt mit dem Hause von
Preußen.
Michael Jandera
Prinz Christian von Preußen (M., mit Pokal) bei der Übergabe des Prinz-Louis-Ferdinand-von-Preußen-Pokals mit den Gewinnern, Polizeioberkommissar Uwe
Haase, Erster Polizeihauptkommissar Mattis Roelle und Polizeioberkommissar Jürgen Krüger (r.), der Delegation der Bremer Reservisten, v.l.n.r. Ehrenlandesvorsitzender Oberstleutnant d.R. Dr. Stephan Leupold und der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft 9, Stabsunteroffizier d.R. Michael Jandera.
Daneben der Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando Bremen, Oberstleutnant Carsten Büchner
nachrichten aus bremen
Die Mitglieder des Wettkampfkaders Bremen haben
an der Übung Eiswolf 2016
in Schleswig-Holstein teilgenommen. Nach insgesamt
zwölf Stationen und Ausweichen vor dem Feind immerhin 45 Kilometern Marschstrecke hatte das Team es
geschafft und kam in der
Wulf-Isebrand-Kaserne in
Heide an. Von den gestarteFoto: Stefanie Schnakenberg
Heide / Holstein
Die Bremer Wettkämpfer bei der
Übung „Eiswolf 2016”
ten 32 Teams hat es die Hälfte
in der vorgegebenen Zeit geschafft. Die Bremer erreich­ten
Platz 10.Stefanie Schnakenberg
Hagen
Sechs Mitglieder der Reservistenkameradschaft 26
„Samtgemeinde Hagen“ haben die Jugendfeuerwehr
Hagen beim Einsammeln
bremen
von 200 ausgedienten Tannenbäumen der Einwohner Hagens und Dorfhagens unterstützt. Während
die Jugendlichen die Bäume einsammelten, sorgten die Hagener Reservisten
mit einer Gulaschsuppe für
das Mittagessen der Nachwuchsbrandschützer und
deren Helfer. Andreas Palme
75
Traditioneller
Jahresabschluss
in Hamburg
Es geht nicht um die Schützenschnur, es
ist auch kein Übungsschießen: Beim traditionellen Jahresabschlussschießen der
Landesgruppe Hamburg wird um begehrte Preise gekämpft.
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Fotos: Karsten Bebensee
Ob eine Rehkeule, ein Schinken oder
gar eine Ente oder Gans mit nach Hause genommen werden kann, entscheidet einzig die Treffsicherheit des Schützen mit der Pistole P8 oder dem Gewehr
G36. Der Leitende und Stellvertretende Landesvorsitzende, Hauptmann d.R.
Carsten Wagner, freute sich über eine
rege Beteiligung, denn über 50 Reservisten kamen auf die Standortschießanlage Wendisch-Evern bei Lüneburg. Die
Landesgruppe veranstaltet diesen Wettkampf mit Unterstützung des Landeskommandos Hamburg, vertreten durch
den Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten, Oberstleutnant (VORNAME???) Strohbach, jedes Jahr zur Freude vieler Reservisten aus Hamburg, dem
nördlichen Niedersachsen und dem südlichen Schleswig-Holstein.
Zwischen den Schießbahnen fanden sich immer wieder Teilnehmer zu-
sammen, um in Gesprächen über das
abgelaufene Jahr zu resümieren. Der
Landesvorsitzende, Oberstleutnant d.R.
Ramon-Stefan Schmidt, und sein Erster
Stellvertreter, Oberstleutnant d.R. Oliver Tenbergen, konnten den Teilnehmern
auch Ausblicke in das Jahr 2016 geben.
Eine Überraschung hatte sich das
Landeskommando Hamburg für das Ende
des Wettkampfs aufgehoben: Oberstleutnant Strohbach konnte Nils Bethge zum
Feldwebel der Reserve befördern.
Karsten Bebensee
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76
Kampfstiefel
der Bundeswehr:
ein Resümee
Schnürschuhe und
Knobelbecher
Das Kampf-Schuhwerk bestand aus einem
dreiviertelhohen Schnürschuh mit sogenannten Gamaschen, die aus dem Schäften
ausgelatschter Knobelbecher bestanden,
und einem Paar Knobelbecher, die – sofern
bereits eingelaufen – zu ertragen waren.
Nun hatte ich Schuhgröße 40, also
eine sehr kleine Größe, mit dem Nachteil, diese selbst einlaufen zu müssen.
Nach vier Wochen gab ich auf und besorgte mir in einem US-Militär Shop ein
Paar sogenannte Springerstiefel, mit denen man sowohl laufen konnte als auch
im Gelände vorwärts kam und das zudem
noch vernünftig aussah. So ersetzte ich
die dienstlich gelieferten Stiefel mit dem
zivil beschafften Privatbestand.
Dies änderte sich etwa Mitte 1974,
als braune Springerstiefel nach und nach
den unbrauchbaren Bundeswehr-Bestand ersetzten. Diese Stiefel waren hervorragend, stabil, gut verarbeitet, relativ
leicht, mit guter Sohle, pflegeleicht und
bei Bedarf reparabel. Aber schon Anfang
1975 kam über den Flurfunk, dass diese Stiefel mit ihrem braunen Leder nicht
dem Erscheinungsbild des deutschen
Landsers entsprachen, die Bundeswehrführung habe beschlossen, diese nicht
länger auszugeben. Ein gleichwertiger
Ersatz sei in der Beschaffung und würde
Braun gegen Schwarz ersetzen.
Gesagt getan, der Ersatz lief ein und
wurde ausgegeben. Aber in miserabler
Automatikmodell mit
begrenzter Laufzeit
Foto: Altec.gs unter CC-BY-SA 4.0
loya l # 3 2 0 1 6
Als ich im April 1973 als W15er zur Bundeswehr kam, war diese in einer Umbruchphase, was Bekleidung und Ausrüstung
anging. So hatten wir einen „Kampfanzug,
Oliv“, bei dem die Hosen so weit waren,
dass locker zwei Mann hineingepasst hätten. Dazu einen „Kampfanzug, Winter“,
die sogenannte Filzlaus – ein fürchterliches Uniformteil, das sich eigentlich nur
dazu eignete, die Soldaten zu schikanieren.
Im Zulauf befand sich gerade der olivgrüne
„Kampfanzug, Moleskin“, den wir alle zu
schätzen lernten.
Qualität: steifes Leder, bestens geeignet,
um sich die Füße kaputtzumachen. Insider behaupteten, diese neuen Modelle
kämen aus Israel und stellten eine verspätete Rache an deutschen Soldaten dar.
Ich kam zu dem Schluss, dass die Israelis andere Füße haben mussten! Clevere Soldaten versuchten, ihrem Schicksal
zu entgehen und färbten die „Braunen“
bestmöglich mit schwarzer Schuhcreme
um, was natürlich zu einem merkwürdigen Aussehen beitrug.
Aktueller Standardstiefel der Bundeswehr 2007 DMS
hessen
Da ich nun noch einige Jahrzehnte als
Reservist Dienst getan habe, durfte ich
allerhand weitere Verschlimmbesserungen erleben. So wurden diverse Schnürungen mit allen möglichen Haken und
Ösen ausprobiert, die man durch die
Bank als untauglich einstufen durfte.
Selbst die Truppenärzte schüttelten nur
noch mit dem Kopf und rieten den Soldaten, zumindest die obersten Schlaufen beim Zubinden auszulassen, da sonst
die Durchblutung im Fuß gestört würde!
Nun durfte ich vor ein paar Jahren
das letzte Modell in dieser Reihe erleben. Ein stabiler, gepolsterter Schnürstiefel in guter Verarbeitung, bleischwer,
aber immerhin hatte man sich wohl Gedanken gemacht. Man zog die Stiefel an,
trug diese einen Tag und schon waren
sie eingelaufen. Gute Sache, so dachte
ich zunächst!
Dieser Stiefel, so stellte sich he­
raus, war nun ein sogenanntes „Automatikmodell“ mit ganz besonderen
Eigenschaften: So fielen nach rund 30 Kilometern Geländeeinsatz oder zwei Jahren Schrankgarage die Sohlen automatisch ab. Wer nun dachte, „kein Thema,
geh‘ halt zu dem Bundeswehr-Schuster,
der klebt die Sohlen wieder an“ – Irrtum!
Er gab dir ein paar neue Stiefel mit der
Begründung, das Ankleben sei zu teuer.
Manchmal glaubte ich, im falschen
Film zu sein. Gerne wüsste ich, wie viele Beschaffer des höheren BundeswehrDienstes in den vergangenen 40 Jahren
ihre Existenzberechtigung an der Stiefelbeschaffung festgemacht haben.
Klaus Bücher
77
Langjährige Verdienste
mit Ehrenkreuz
in Gold gewürdigt
Schaefer wohnt seit 1994 im Main-Taunus-Kreis, den er hervorragend kennt.
Folgerichtig ist er seit der Aufstellung
des Kreisverbindungskommandos MainTaunus im Jahr 2007 dort beordert. Neben seinen menschlichen und soldatischen Tugenden war nicht zuletzt seine
IT-Kompetenz unersetzlich bei allen Projekten des Kommandos, darunter die
Etablierung der Stabsrahmenübung RegNet in Hessen und die einzigartige Großübung „Rheinfeuer“ im Jahr 2014. Der
Senior IT Specialist und Teamleiter in der
Datenverarbeitung bei der Deutschen
Post AG war für das gesamte Kommunikationskonzept sowie die anschließende Durchführung während der Übung
verantwortlich. Zudem übernahm er die
Patenschaft für geflohene afghanische
Dolmetscher, die für Einsatzkräfte in Afghanistan tätig gewesen waren, und organisierte die Unterbringung ihrer Fami-
Die Überraschung war wirklich gelungen: Am 6. November erhielt Oberfeldwebel d.R. Martin Schaefer das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold. Im
Fackelschein und im Beisein seiner Familie wurde der Portepeeträger für seine herausragenden Leistungen geehrt.
Die Zeremonie fand während der jährlichen Rahmenstabsübung „Regionales
Netzwerk (RegNet)“ für die hessischen
Kreisverbindungskommandos in Darmstadt statt. In der Begründung wurden
sein hohes Engagement bei der Reservistenarbeit sowie seine soziale Verantwortung angeführt und als leuchtendes Beispiel hervorgehoben.
Motorrad-Soldaten
spenden für
Kriegsfamilien
Foto: (Alexander???) Liermann
Vielleicht war es in Mainz im vergangenen
Sommer nicht ganz so heiß wie in Nigeria,
doch für den Motorradfahrer und Stabsfeldwebel d.R. Dieter „Bambi“ Bamberger
war es eine Prüfung, durch die Hitze nach
Mainz-Kastel gefahren zu sein. Er trug die
standesgemäße, schwere, mit vielen Patches
versehene Kutte und war zu einem besonderen Zweck gekommen: einen Spendenscheck an die evangelische Pfarrerin Sabine
Kazmeier-Liermann und deren Mann, Militärpfarrer Alexander Liermann, zu übergeben. Pfarrerin Kazmeier-Liermann ist Mit-
glied im Verein „Widows Care“ (Hilfe für
die Witwen). Er ermöglicht den Familien
der Opfer der terroristischen Gruppierung
Boko Haram in Nigeria ein Weiterleben.
Zu der Aktion des Motorradclubs
war es durch die Vermittlung von Militärpfarrer Liermann gekommen. Die „Green
Stabsfeldwebel d.R. Dieter Bamberger vom
Motorradclub „Green Knights“ (r.) bei der
Übergabe des Spendenschecks an Militärpfarrer
Alexander Liermann und Pfarrerin Sabine
Kazmeier-Liermann von Widows Care
hessen
Foto: Bundeswehr / Christian Schramm
Zum ersten Mal hat der Kommandeur des
Landeskommandos Hessen, Brigadegeneral Eckart Klink, einen hessischen Reservisten mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet.
lien. Unter hohem Zeitaufwand besuchte
er gemeinsam mit seiner Frau und seinen afghanischen Paten Ämter und füllte Anträge und Formulare aus. Zusätzlich
veranstaltete Schaefer Sammlungen und
organisierte auch schon einmal eine Küche. Das Engagement in seiner Kirchengemeinde, wo er als Lektor tätig ist und
Familienfreizeiten organisiert, vervollständigt das Bild.
René Dingeldein
Im Fackelschein überreichte der Kommandeur des
Landeskommandos Hessen, Brigadegeneral Eckart
Klink (r.), das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold
an Oberfeldwebel d.R. Martin Schaefer
Knights”, mehr als 10.000 motorradfahrende Soldaten aus verschiedenen westlichen Ländern, haben sich zusammengeschlossen, um Kameradschaft zu pflegen
und dort zu helfen, wo es nottut. Durch
den Verkauf von Vereinspatches (Aufnähern) hatten sie 250 Euro gesammelt und
wollten den Erlös einer guten Sache zuführen. Als Reservedienstleistender kannte Bamberger den Militärseelsorger Pfarrer
Kazmeier. Dieser ist über seine Frau Sabine
Kazmeier-Liermann mit „Widows Care“
vertraut, und für die motorradfahrenden
Soldaten war dieses Projekt besonders passend: Gerade ihre Spende für die Opfer ist
hier ein Zeichen besonderer Solidarität, wo
die Ohnmacht um sich greift und sich die
internationale Gemeinschaft aus verschiedenen Gründen militärisch nicht engagiert.
Stefan Mahr
78
rend der 100 Tage für jeweils eine Woche
geübt und auf diese Weise zum Erfolg des
Einsatzes beigetragen.
Truppensteller war zuerst das Panzerpionierbataillon 1 aus Holzminden, dann
das Panzerpionierbataillon 130 aus Minden,
beide verstärkt durch Sanitätskräfte der
Bundeswehr vom Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial in
Pfungstadt und vom Sanitätsregiment 2 aus
Rennerod. Die aktiven Truppenkontingente zeichneten
sich durch eine sehr
professionelle Herangehensweise aus
und meisterten die
unterschiedlichsten Problemstellungen in allen Lagern. Das KVK hat
jedes Kontingent
mit einer Dankes­
urkunde und jeden
Soldat mit einem
Die Oberstleutnante Dirk Uhlig und Onno Onneken (Kreisverbindungskommando Hochtaunus) und der Bad Homburger Oberbürgermeister Alexander Hettjes
Geschenk verabbegrüßen das Kontingent des Panzerpionierbataillons 1 aus Holzminden in der
schiedet.
Turnhalle der Humboldtschule Bad Homburg
Foto: Anke Krieger
loya l # 3 2 0 1 6
Die Flüchtlingskrise hat den ersten
scharfen Einsatz des Kreisverbindungskommandos (KVK) Hochtaunus erfordert – zunächst, um dem Katastrophenschutzstab des Landrats beratend zur
Seite zu stehen. Aus der Beratung wurde
dann schnell der Einsatz von 30 Bundeswehrkräften aus dem Projekt „Helfende
Hände“ in zwei Turnhallen in Oberursel.
Neun Reservisten des KVK haben wäh-
Reservisten aus
Kinzigtal
besuchen Oberhof
Mitglieder der Reservistenkameradschaft
Kinzigtal hatten im Januar Gelegenheit,
den Weltcup der Rennrodler in Oberhof/
Thüringen zu besuchen. Neben dem unmittelbaren Erleben des Rennverlaufs der
Damen und Herren hatten sie die Möglichkeit, Gespräche mit den Sportlern und
Trainern zu führen. Sie unterhielten sich
unter anderem mit dem Trainer des Leistungszentrums Oberhof, Jan Eichhorn,
Angehöriger der Bundeswehr und selbst
aktiver Rodler, mit Bernhard Glass, dem
Olympiasieger von 1980 und jetzigen Trainer der kanadischen Rodler, und mit dem
Bundestrainer Rennrodeln, Norbert Loch.
Auch der erfolgreichste Rodler der Welt
und Trainer des zweifachen Olympiasiegers
Felix Loch, Georg Hackl, nahm sich die Zeit
zu einem persönlichen Gespräch. Nicht zuletzt wurde der Besuch an der Rennschlittenbahn durch die hervorragenden Ergebnisse unserer deutschen Rodlerinnen und
Rodler gekrönt.
Horst Kesselmann
hessen
„Dieser erste scharfe Einsatz des Kreisverbindungskommandos Hochtaunus
hat das Zusammengehörigkeitsgefühl
deutlich gestärkt und ermöglicht, dass
die gesamten Abläufe noch besser eingeübt werden konnten“, sgate der Leiter
des Kreisverbindungskommandos Hochtaunus, Oberstleutnant Dirk Uhlig. „Sehr
wichtig ist auch, dass sich die Arbeitsbeziehungen zu den zivilen Ansprechpartnern deutlich vertieft haben.“
red
Verbindungskommandos
in der Zivil-Militärischen
Zusammenarbeit
Der Beauftragte der Bundeswehr für die
Zivil-Militärische Zusammenarbeit (BeaBWZMZ) nimmt an den Stabsbesprechungen im Katastrophenschutzstab
teil und ist erster Ansprechpartner für
die zivilen Blaulichtkräfte im Landkreis.
Des Weiteren koordiniert er den Kräfteeinsatz des Kreisverbindungskommandos sowie der im Kreis eingesetzten aktiven Truppenkontingente.
Der Verbindungsoffizier im Kreisverbindungskommando betreibt im Landratsamt die Zelle Bundeswehr und ist
die Schnittstelle zwischen Katastrophenschutzstab und dem Landeskommando. Er gibt auch Lageinformationen aus den Stäben unverzüglich an
die Kontingente weiter.
red
Foto: Horst Kesselmann
ZMZ-Kommando
Hochtaunus im
Flüchtlingseinsatz
Rodler und Trainer Georg Hackl im Gespräch
mit den Besuchern der Reservistenkameradschaft
Kinzigtal
79
Ausbildungsauftakt in
Mecklenburg-Vorpommern
gel und Thomas Kirchner als Ausbilder
ein spannendes und straffes Programm
bereit. Es enthielt nicht nur Themen
aus dem Gefechtsdienst wie das Verhalten des Einzelschützen auf dem Gefechtsfeld, Patrouille und die Gruppe
im Gefecht, sondern auch das Schießen
im Ausbildungsgerät Schießsimulator
Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen
(AGSHP).
Foto: Thomas Borchardt
Im Rahmen einer dienstlichen Veranstaltung des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern eröffneten die
Reservisten der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern das Ausbildungsjahr
am 23. Januar 2016 mit einer Gefechtsausbildung in der Tollense-Kaserne in
Neubrandenburg. Unter der Leitung
von Leutnant d.R. Stefan Weber hielten
die Hauptfeldwebel d.R. Karsten Schle-
Galt es, sich zunächst am Vormittag das
Wissen theoretisch anzueignen, so wurde dies am Nachmittag in die Praxis umgesetzt. Höhepunkt der Ausbildung war
die Einweisung und ein Segment Ausbildung am Schützenpanzer Marder, die auf
Grund einer parallel stattfindenden Veranstaltung des Familienbetreuungszentrums durchgeführt werden konnte.
Für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Ausbildung dankte der Leitende am Ende des
Tages den verantwortlichen Feldwebeln
für Reservisten, Hauptfeldwebel Thomas
Kirrmann und Stabsfeldwebel Carsten
Theda.
Thomas Borchardt
Die Ausbildungsteilnehmer üben in einer kleinen Gruppe den Sprung und die Befehle als Gruppe im
Gefecht in der Tollense-Kaserne Neubrandenburg
Im Anschluss an die Ausbildung stellten sich die
Teilnehmer vor dem Marder zum Erinnerungsfoto
nachrichten aus mecklenburg-vorpommern
Als nachgeholte Weihnachtsfeier trafen sich die Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Schwerin am 22.
Januar 2016 zum Neujahrsessen in der Skihalle in Wittenburg. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, um Vorhaben
im Jahr 2016 zu besprechen
sowie Neues und Interessantes auszutauschen. Wer wollte, konnte sogar Skifahren
oder Rodeln.
André Niemann
Schwerin
Sportlich begann am 16. Januar 2016 für einige Ka-
meraden der Kreisgruppe Mecklenburg-Schwerin
das neue Jahr. Unter der
Leitung von Hauptfeldwebel d.R. René Niemann erfüllten alle Teilnehmer in
Schwerin die Abnahme der
Norm im Kleiderschwimmen. Niemann zeigte sich
sehr zufrieden mit Resonanz und Ergebnis. Ziel
ist es, auch in diesem Jahr
möglichst vielen Reservisten, aber auch aktiven Soldaten, die Möglichkeit zu
geben, im Rahmen der IGF/
KLF-Ausbildung bei Verbandsveranstaltungen ihre
Leistungen unter Beweis zu
stellen. Peter Schur
vorhandenen, aktiv gepflegten Zusammenarbeit und luden ihre französischen und
deutschen Kameraden zu einem Gegenbesuch im Frühjahr 2016 ein.
Peter Schur
Bousbach / Lothringen
Anfang des Jahres folgten
die Vorsitzenden der Reservistenkameradschaften Landeshauptstadt Schwerin und
Hagenow, Oberstabsgefreiter d.R. Andre Niemann und
Hauptfeldwebel d.R. Roland
Cruciger, der Einladung der
RK Ottweiler zum Empfang der Légion Etrangère
in Bousbach. Die Mecklenburger Reservisten nutzten die Gelegenheit zur Vertiefung der ohnehin schon
mecklenburg-Vorpommern
Foto: Peter Schur
Schwerin
Die Vorsitzenden der Reservistenkameradschaften Hagenow und
Landeshauptstadt Schwerin, Hauptfeldwebel d.R. Roland Cruciger
(3.v.l.) und Oberstabsgefreiter d.R.
Andre Niemann (r.), mit französische Legionären beim Empfang der
Légion Etrangère in Bousbach
80
Reservisten stehen
umfangreiche, vielseitige
Aufgaben bevor
Oberst Iben begann nach der Begrüßung
durch den Landesvorsitzenden mit einer
„Tour d‘ Horizon“. Die deutsche Flüchtlingssituation und Migrationskrise sowie
der Nimwegenmarsch und die ausgefallene Reservistenmeisterschaft waren dabei die Hauptthemen. Ein Schwerpunkt
in diesem Jahr wird die Unterstützung
des 100. Nimwegenmarsches im Juli
2016 sein. Insbesondere die Unterbringung weiterer Flüchtlinge wird unbestritten eine sehr große Herausforderung
werden. Aber auch die Zertifizierung der
Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien Küste und Nordheide
sowie die Manöver „Joint Derby 2016“
und die Übung „Land unter“ erfordern
große Anstrengungen von allen Beteiligten. Der Kommandeur lobte die „einmalige gute Zusammenarbeit und Wahrnehmung auf Augenhöhe“ zwischen dem
Reservistenverband und der Bundeswehr
in Niedersachsen und ist zuversichtlich,
dass alle Aufgaben gemeinsam in vollem
Umfang bewältigt werden.
Oberstleutnant Mathias Himpler,
Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten, erläuterte die Auswertungsergebnisse der rund 200 dienstlichen Veranstaltungen des Jahres 2015 und zog daraus
Empfehlungen für 2016 und Folgerungen
für 2017. Über den aktuellen Stand der
Projekte „Individuelle Grundfertigkeiten“ und „Körperliche Leistungsfähigkeit“ informierte Kreisorganisationsleiter
Stabsfeldwebel d.R. Henning Seifert. Von
bundesweit 411 Einzelmaßnahmen entfiel
ein gutes Viertel (108) auf Veranstaltungen in Niedersachsen. Eine interessante
Möglichkeit der Reservistendienstleistung wurde durch Oberstleutnant Tho-
Foto: Alfred Claußen
loya l # 3 2 0 1 6
Eine Bilanz des vergangenen Jahres, verbunden mit einem Ausblick auf die bevorstehenden Aufgaben, zogen Oberst Bernd
Otto Iben, Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen, und Oberst d.R.
Manfred Schreiber, Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen im Reservistenverband. Beide hatten zur Landesinformationstagung nach Hannover-Lehrte
eingeladen.
Oberst d.R. Manfred Schreiber (l.), Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen, und Oberst Bernd Otto
Iben, Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen
Niedersachsen
mas Erdmann, Angehöriger der Schule
für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr, vorgestellt. Die Bundeswehr
wird im Sommer in der Emmich-Cambrai-Kaserne die Einkleidung der rund
1300 deutschen Athleten für die XXXI.
Olympischen Spiele übernehmen und
benötigt hierfür personelle Unterstützung von Reservisten.
Feldwebel d.R. Tilman Lampe, Angehöriger der Regionalen Sicherungsund Unterstützungskompanie Nordheide, berichtete über die Aktivitäten des
niedersächsischen Wettkampfteams. Er
möchte „einen Schnupperkurs für Wettkämpfer und die, die es mal werden wollen“ im kommenden Herbst durchführen. Oberstabsfeldwebel a.D. Albrecht
Schmidt, Landesbeauftragter Psychosoziale Kameradenhilfe, gab einen Sachstand zur Arbeit in seinem Netzwerk.
Oberstleutnant Jürgen Engelhardt,
Leiter der Informationsarbeit beim Landeskommando Niedersachsen, gab den
Anwesenden einen Einblick in die Pressearbeit. Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Jasmin Henning gestaltete er
anschließend das parallel stattfindende Medienseminar für Kreispressewarte
und Internetbeauftragte.
Landesvorsitzender Oberst d.R.
Manfred Schreiber erläuterte dem Zuhörerkreis seine Auswertung der Jahresweisungen des Stellvertretenden Generalinspekteurs der Bundeswehr, des
Stellvertretenden Inspekteurs Streitkräftebasis, des Kommandeurs Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr
und des Kommandeurs Landeskommando Niedersachsen sowie die Inhalte der
zwischen dem Landeskommando Niedersachsen und der Landesgruppe Niedersachsen getroffenen Zielvereinbarung
2015/16. Schreiber lobte die einvernehmliche Zusammenarbeit mit der Landesgruppe Niedersachsen.
Weitere Tagungsthemen waren die
Regelungen der neuen Soldatenarbeitszeitverordnung, die seit November 2015
geltenden Verpflichtungsmöglichkeiten
für Reservisten und zu guter Letzt die
neue Schießsportordnung für die Reservisten-Arbeitsgemeinschaften Schießsport.
Alfred Claußen
81
Ein gutes Bild sagt
mehr als 1000 Worte
neben Fotos und Text die Überschrift und
den Teaser als wichtigste Bestandteile einer Nachricht. Durch sie werde das Interesse der Leserschaft geweckt.
Das Medienseminar, erstmals in
Kooperation mit dem Landeskommando Niedersachsen durchgeführt, war
Auftakt für die weitere Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten des Landeskommandos Niedersachsen und den
ehrenamtlichen Beauftragten Presse und
Internet in der Landesgruppe Niedersachsen und den Kreisgruppen.
Alfred Claußen
Foto: Helmut Gleuel
Das Presseteam der Landesgruppe Niedersachsen:
(v.l.) Hauptmann d.R. Lars Gühler, Beauftragter
Internet, Oberstabsfeldwebel d.R. Alfred Claußen,
Beauftragter Pressearbeit, und Oberleutnant
d.R. Christopher Titz, Stellvertretender Beauftragter Internet
Foto: Alfred Claußen
Einen Medienworkshop bot die Landesgruppe Niedersachsen für ihre Presseund Internetbeauftragten an. Expertise
erhielten sie aus kompetenter Hand von
Oberstleutnant Jürgen Engelhardt, dem
Leiter der Informationsarbeit (LDI) im
Landeskommando Niedersachsen, und
seiner Mitarbeiterin Jasmin Henning. Sie
vermittelten das Procedere für eine Bilderfreigabe aus Sicht der Bundeswehr auf
Grundlage der Regelungen in der Zentralen Dienstvorschrift A-600/1 „Informationsarbeit“.
In einem weiteren Unterrichtsblock
befasste sich Oberstleutnant Engelhardt
mit dem Thema „Bildrechte“. Wer gegen gesetzliche Vorschriften wie das Urheberrecht verstößt, müsse mit hohen
Geldforderungen rechnen, führte er aus.
Auch dürften ohne Einverständnis der
Eltern keine Bilder mit Kindern veröffentlicht werden.
Jasmin Henning, Stellvertretende
LDI und Chefreporterin beim Landeskommando Niedersachsen, gab in ihrem
Unterrichtsblock praktische Hinweise für
eine gute Fotogestaltung anhand vieler
Beispiele und erläuterte wichtige Regeln
für die Fotoberichterstattung. Sie nannte
Zum Medienseminar begrüßte Landesvorsitzender Oberst d.R. Manfred Schreiber (M.) den Leitenden der
Informationsarbeit im Landeskommando Niedersachsen, Oberstleutnant Jürgen Engelhardt (l.), und seine
Stellvertreterin und Chefreporterin, Jasmin Henning
Niedersachsen
Fotos vom Dienstbetrieb –
Vorsicht, Falle!
Insbesondere bei der Berichterstattung
über dienstliche Veranstaltungen und
bei Fotoaufnahmen aus militärischen
Objekten und Bundeswehr-Liegenschaften sind besondere Auflagen der
Bundeswehr (z.B. allgemeines Fotografierverbot) zu berücksichtigen, die ihre
Begründung in diversen Sicherheitsbestimmungen und der militärischen Geheimhaltung haben. So kann ein im
Auslandseinsatz aufgenommenes und
auf Facebook gepostetes Foto, das auf
den ersten Blick belanglos ist (z.B. Unterkunft oder Küche), durch die enthaltenen digitalen GPS-Daten potenziellen Attentätern die Positionsdaten für
einen Anschlag liefern. Bei der heutigen Auflösung digitaler Bilder können
auch unbemerkt vertrauliche Informationen (z.B. Dienstpläne am „Schwarzen Brett“ im Hintergrund, Unterlagen
auf dem Schreibtisch oder Waffensysteme) bei Vergrößerung Bestandteil
der Fotoaufnahme sein.
Verständlicherweise dürfen bestimmte
Fotoaufnahmen deshalb nur nach entsprechender Freigabe veröffentlicht
werden. Die Erlaubnis, in militärischen
Anlagen zu fotografieren, ist nicht
gleichzusetzen mit der Erlaubnis, das
Foto auch zu veröffentlichen! Alle privaten Veröffentlichungen in Foto- und
Videoportalen, die bei Aufenthalten
in Kasernen, auf Truppenübungsplätzen oder bei Auslandseinsätzen entstanden sind, können – ohne offizielle
Freigabe – als Dienstvergehen verfolgt
red
werden!
82
Jubiläum auch in Seesen
und steht bei Unterrichten „in der Bütt“.
Seine selbstgefertigten Ausbildungsmappen für Unterrichte werden bundesweit
genutzt. Für seine außergewöhnlichen
Leistungen wurde Forster mit den höchsten Auszeichnungen des Reservistenver-
Foto: Franz Maier
Oberstleutnant d.R. Wilhelm Forster, ein
„Urgestein“ in der Freiwilligen Reservistenarbeit, ist seit dem 1. Januar 1966 Mitglied im Reservistenverband und damit
50 Jahre aktiv als Mandatsträger, Ausbilder und Ratgeber tätig. Der in Lilienthal
bei Bremen wohnhafte Forster ist bundesweit durch sein Wirken bekannt. In
unzähligen Funktionen und Ämtern hat
er die Freiwillige Reservistenarbeit in
Niedersachsen wahrlich geprägt.
Es ist fast unmöglich, alle Mandate, die er bisher innehatte, aufzuführen,
es würde den Rahmen dieses Berichtes
sprengen: Viele Jahre war er Vorsitzender der Kreisgruppe Ahlhorn, daneben
Stellvertretender Vorsitzender der ehemaligen Bezirksgruppe Weser-Ems. Weiterhin nahm und nimmt Wilhelm Forster auch als Beauftragter Aufgaben für die
Landesgruppe Niedersachsen wahr. So ist
er derzeit Landesbeauftragter für die Zusammenarbeit mit dem Kyffhäuserbund
Niedersachsen. Im Oldenburger Kameradenbund e.V. (OKB) im Kyffhäuserbund
e.V. wirkte er im Präsidium mit und war
als Referent für Reservistenarbeit und
staatsbürgerliche Bildung sowie als Mitglied des Ausschusses für die Organisation der Soldaten- und Reservisten-Wallfahrten ehrenamtlich tätig.
Die militärische Aus- und Weiterbildung von Reservisten lag Forster dabei immer besonders am Herzen. In Hunderten von Ausbildungsveranstaltungen
hat er Generationen von Reservisten ausgebildet. Bei vielen Wettkämpfen leitete
er Stationen und trug damit wesentlich
zum Ausbildungserfolg der Veranstaltungen bei. Er gründete in der Kreisgruppe
Ahlhorn den Arbeitskreis der Reserveunteroffiziere (AKRU) und öffnete diesen für alle Dienstgradgruppen. Noch
heute arbeitet er unermüdlich als kommissarischer Leiter dieses Arbeitskreises
bandes geehrt. Auch nach dem „Goldenen Jubiläum“ werden die jüngeren
Kameradinnen und Kameraden sicherlich noch vieles von Oberstleutnant d.R.
Wilhelm Forster lernen können.
Oberstleutnant d.R. Hans Jörg Brennecke (M.)
wird durch den Vorsitzenden der Kreisgruppe Harz,
Hauptfeldwebel d.R. Hartmut Dege (l.), und
Stabsfeldwebel d.R. Rüdiger Ahrens, Vorsitzender
der Reservistenkameradschaft Sehusa-Seesen,
für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt
Ebenfalls auf ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft im Verband blickt Oberstleutnant d.R. Hans Jörg Brennecke, Angehöriger der Reservistenkameradschaft
(RK) Sehusa, zurück. Hauptfeldwebel d.R
Hartmut Dege, Vorsitzender der Kreisgruppe Harz, hatte bei einer Veranstaltung in Rhüden die Aufgabe, Brennecke
im Beisein des Bürgermeisters der Stadt
Seesen, Obergefreiten d.R. Erik Ho­mann, und des Ersten Stellvertretenden Bürgermeisters und Ratsvorsitzenden, Hauptfeldwebel d.R. Jürgen Ebert,
sowie zahlreicher weiterer Angehöriger der Reservistenkameradschaft Sehusa Seesen für sein langjähriges Wirken
zu danken. Der hauptberuflich als Lehrer
tätige Reservist ist als zuverlässiger und
engagierter Kamerad „immer dabei“ und
bei vielen Aktivitäten stets die „tragende Säule“.
Manfred Diek / Helmut Gleuel / Alfred Claußen
Foto: Manfred Diek
loya l # 3 2 0 1 6
50 Jahre ehrenamtlicher
Einsatz für den
Reservistenverband
Oberstleutnant d.R. Wilhelm Forster während einer seiner unzähligen Ausbildungsveranstaltungen
Niedersachsen
83
Schwerstarbeit an
200 Grabsteinen auf dem
Kriegsgräberfriedhof
Kreisrat Martin Hortig als Vorsitzender
des Volksbund-Kreisverbandes Wolfen-
Foto: Horst Schell
„Danke für Ihren engagierten Kriegsgräberpflegeeinsatz!“: So eröffnete Erster
Die geehrten Wolfenbütteler Reservisten mit der Stellvertretenden Bürgermeisterin, Katrin Rühland (vorne
M.), und dem Vorsitzenden des Volksbund-Kreisverbandes Wolfenbüttel, Martin Hortig (hinten, M.), dem
Bezirksgeschäftsführer, Michael Gandt (l.), Kommandoführer Hauptgefreiter d.R. Hartmut Beischall (2.v.r.)
und Kreisgeschäftsführer Stefan Thiele (r.)
büttel im Sitzungssaal des Kreistages eine
außergewöhnliche Veranstaltung. Neun
Mitglieder der Reservistenkameradschaft
(RK) Wolfenbüttel und zwei Stabsunteroffiziere des Panzerpionierbataillons 1 in
Holzminden waren im Juni 2015 zu einem
Kriegsgräberpflegeeinsatz nach Niederbronn-les-Bains im französischen Elsass
gefahren, um auf dem dortigen Kriegsgräberfriedhof Fundamentarbeiten für
200 neue Grabsteine durchzuführen.
„Schwerstarbeit war das!“, wie Hortig
ausführte. Auf der Anlage des Volksbundes ruhen fast 16.000 deutsche Gefallene
des Zweiten Weltkrieges.
„Mit Ihrem Arbeitseinsatz zeigen
Sie Respekt und Mitgefühl für die Kriegsopfer“, hob Bürgermeisterin Katrin Rühland in ihrem Grußwort hervor. Kriegsgräber seien Mahnmale und wichtige
Orte der Besinnung und Erinnerung. Sie
überreichte jedem Teilnehmer des Pflegeeinsatzes das beliebte Wolfenbütteler
Heimatbuch. Das tat sie gern, denn sie
ist auch Mitglied der Reservistenkameradschaft.
Horst Schell
nachrichten aus niedersachsen
Dorfmark
Emmerthal
Sieben Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK)
Fallingbostel-Walsrode und
zwei Soldaten des Heeresfliegerregiments 10 in Faßberg führten einen Arbeitseinsatz auf dem deutschen
Soldatenfriedhof Andilly in
Lothringen durch. Sie reinigten 1320 Grabkreuze und
spritzten ein Mittel gegen
Flechten- und Moosbefall.
Annähernd 180 Gäste machten sich auf den Weg zum 14.
Neujahrsempfang der Kreisgruppe Weserbergland in
Emmerthal. Der Kreisvorsitzende, Hauptfeldwebel d.R.
Ernst Nitschke, konnte unter
den Besuchern die Bundestagsabgeordneten Gabriele
Lösekrug-Möller und Michael Vietz sowie die Landtagsabgeordneten Karsten Becker und Otto Deppmeyer,
Alfred Michaelis
Foto: Alfred Michaelis
Gruppenbild mit den Franzosen
weitere Kommunalpolitiker
und den Kommandeur des
Panzerpionierbataillons 1
aus Holzminden, Oberstleutnant Christian Belke, als
ranghöchsten Vertreter der
Bundeswehr begrüßen.
Christian Günther
se berichtete von seinen Einsätzen auf dem Balkan und
im Kommando Territoriale
Aufgaben in Potsdam beim
Einsatz der Bundeswehr in
der Flüchtlingskrise.
Meinsen
Die örtliche Gliederung der
Royal British Legion in Bad
Fallingbostel, die RBL-Heide Branch, wählte Oberstabsfeldwebel Axel Bremer,
aktiver Soldat und Stellvertretender Vorsitzender der
RK Fallingbostel-Walsrode, zu ihrem neuen Präsidenten. Bremer ist der erste Deutsche, der ein solches
Amt übernimmt, ein Novum
in der Geschichte der RBL.
Oberbootsmann d.R. Olaf
Rietenberg, Vorsitzender der
RK Meinsen/Warber/Rusbend, begrüßte beim traditionellen Neujahrsempfang
im Meinser Feuerwehrgerätehaus Bückeburgs stellvertretenden Bürgermeister, Horst Schwarze, und
den Ortsbürgermeister von
Meinsen/Warber, Dieter
Wilharm-Lohmann. Hauptfeldwebel d.R. Manfred Ree-
Niedersachsen
Christian Günther
Dorfmark
Alfred Michaelis
84
Gute Töne von
Prominenz und Musikern
Ein gesellschaftlicher Höhepunkt in Düsseldorf ist traditionell der
Neujahrsempfang in der Tonhalle, zu dem das Landeskommando und die
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im Reservistenverband gemeinsam einladen.
loya l # 3 2 0 1 6
A
uf ungewöhnliche Weise vertreten war
diesmal die Deutsche Marine beim Jahresempfang der Bundeswehr und des
Reservistenverbandes in der Tonhalle in
Düsseldorf: Der nordrhein-westfälische
Verkehrsminister Michael Groschek, der
als Obermaat einst selbst auf einem Zerstörer zur See gefahren ist, wurde von
Brigadegeneral Peter Gorgels vom Landeskommando auch als Reservist besonders begrüßt. Im Grünen Gewölbe der
Tonhalle hatte sich wieder viel politische,
gesellschaftliche und militärische Prominenz versammelt, darunter etliche hohe
Von Helmut Michelis
Generale und erstmals der Düsseldorfer
Oberbürgermeister Thomas Geisel mit
Frau Vera.
Schützenhilfe für die
„Mutbürger in Uniform“ …
Minister Groschek lobte Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute, besonders
aber die Bundeswehr-Reserve „als Mutbürger in Uniform“. Oberstleutnant d.R.
Wolfgang Wehrend, der als Landesvorsitzender die 15.000 Ehrenamtler aus Nordrhein-Westfalen im Reservistenverband
vertritt, hörte das gern, engagieren sich
seine Freiwilligen doch zurzeit besonders in der Flüchtlingshilfe. „Reservistinnen und Reservisten spielen in einer
schrumpfenden Bundeswehr eine nicht
unbedeutende Rolle, um den Betrieb der
aktiven Truppe im Alltag aufrecht zu halten“, betonte Wehrend. Bereits jetzt sei
die im Rahmen der Neuausrichtung der
Bundeswehr für 2017 angestrebte Zielvorgabe von 185.000 Soldatinnen und
Soldaten mit 177.000 deutlich unterschritten. „Dabei wird aktuell sogar über
eine Anhebung der Truppenstärke nachgedacht, um alle an die Bundeswehr gestellten Anforderungen erfüllen zu können. Und nicht nur die Bundeswehr hat
Nachwuchssorgen. Bei den Hilfsorganisationen, dem Technischen Hilfswerk
und den pflegeintensiven Bereichen sieht
die Situation ähnlich düster aus.“
… und die Befürworter
der Allgemeinen Wehrpflicht
Erstmals beim Empfang in der Düsseldorfer Tonhalle dabei waren Oberbürgermeister
Thomas Geisel mit Frau Vera (r.), begrüßt vom Vorsitzenden der Landesgruppe NordrheinWestfalen des Reservistenverbandes, Wolfgang Wehrend (l.), und Brigadegeneral Peter
Gorgels. Zweiter von links: Minister Michael Groschek
nordrhein-westfalen
Deshalb habe sich die Bundesdelegiertenversammlung des Reservistenverbandes auf Antrag der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr in
Hannover bei nur einer Enthaltung und
ohne Gegenstimme für die Aufhebung der
Aussetzung der Wehrpflicht ausgesprochen, hilfsweise für ein verbindliches
Jahr für alle jungen Frauen und Männer,
berichtete der Oberstleutnant. Groschek
Fotos: Rolf Patzke
85
Einmal mehr für den guten Ton sorgte beim Neujahrsempfang von Bundeswehr und Reservistenverband in Düsseldorf das
Ausbildungsmusikkorps unter Leitung von Oberstleutnant Michael Euler
Viel Applaus für das
Ausbildungsmusikkorps
Traditionell folgte dem Empfang ein
Konzert, denn Deutschlands Militärmusik ist „made in Düsseldorf“: Das in der
Bergischen Kaserne stationierte Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberstleutnant Michael Euler bekam zu Recht viel Applaus
für die gelungene Mischung aus Klassik,
Märschen und modernen Rhythmen.
Die zentrale musikalische Lehreinrichtung der Bundeswehr bildet zeitgleich
bis zu 200 junge Soldaten zu professionellen Orchestermusikern aus. Das Musikkorps ist nur vorübergehend in der
Bergischen Kaserne in Hubbelrath untergebracht und geht zurück nach Hilden, sobald die dortige Waldkaserne renoviert ist.
Erneut bewiesen die Soldaten und
ihre Gäste ihr großes soziales Herz: Am
Rande des Empfangs wurde für das Kinderhospiz Regenbogenland und das Bundeswehrsozialwerk gesammelt.
nordrhein-westfalen
„Die Abschaffung
der Wehrpflicht
war kopflos und
übereilt.“
Foto: Rolf Patzke
stimmte Wehrend zu: „Die Abschaffung
der Wehrpflicht war kopflos und übereilt.“ Und Thomas Geisel, der selbst Zivildienst geleistet hatte, bekannte am
Rande des Empfangs, dass er „ein großer
Freund der Wehrpflicht“ sei. „Sie diente
als große republikanische Aufgabe auch
dem Zusammenhalt des Volkes.“ Groschek forderte in seiner leidenschaftlichen Rede mehr Respekt und Solidarität mit den Vertretern des Staates, die
sich für den Schutz ihrer Mitbürger einsetzen. „Die Uniform sei für viele Querköpfe „zu einem Hassobjekt“ geworden.
„Das ist leider erlebter Alltag.“ Die Bürger sollten mehr Flagge zeigen und jede
Form von Gewalt gegenüber Uniformträgern entschlossen verurteilen. General Gorgels lud die Anwesenden zum „Tag
der Bundeswehr“ am 11. Juni in Bonn und
zum Nordrhein-Westfalen-Tag am 27.
und 28. August nach Düsseldorf ein, wo
auf den Oberkasseler Rheinwiesen eine
extra „Bundeswehr-Meile“ eingerichtet werde.
MICHAEL GROSCHEK,
Minister für Bauen, Wohnen,
Stadtentwicklung und Verkehr
des Landes Nordrhein-Westfalen
86
mann hatte zu Zeiten der Wehrpflicht als
junger Mann die Ausnahme von der Regel gewählt und Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt geleistet – anders als sein
Vorgänger Hans-Hermann Tirre, der als
Oberstleutnant der Reserve zum Empfang seine Luftwaffen-Uniform angezogen hatte.
loya l # 3 2 0 1 6
Foto: Helmut Michelis
Ein Kriegsdienstverweigerer als Ehrengast beim Reservistenverband der Bundeswehr? Der traditionelle Jahresempfang der Reserve im Hotel „Heidehaus“
an der Viersener Straße und der neue
Mönchengladbacher Polizeipräsident
haben diese überraschende Kombination möglich gemacht: Mathis Wiessel-
Im Gespräch (v.l.): Oberst d.R. Gerald Joswowitz, Mönchengladbachs Polizeipräsident Mathis Wiesselmann,
Wolfgang Hüskes, der frühere Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre, und Rolf Tophoven
RK Lippstadt
meldet Weltrekord
Eine weltmeisterliche Aktion der Reservistenkameradschaft Lippstadt: Sie unterstützt seit 2013 tatkräftig die von Ingo
Petermeier ins Leben gerufene Kronkorken-Sammelaktion zugunsten der Felix-Burda-Stiftung. 2014, so berichtet die
RK, wurden fünf Tonnen gesammelt mit
einem Erlös von 1200 Euro; 2015 waren es
bereits 24,6 Tonnen Kronkorken, so dass
1840 Euro an den Hilfsfonds Darmkrebs
der Stiftung übergeben werden konnten.
Der Erlös resultiert aus dem schwankenden Preis für Altmetall.
Eine schöne Beigabe war der Weltrekord
für die meisten gesammelten Kronkorken in einem Jahr: mehr als zwölf Millionen Stück. Nach einer offiziellen Beglaubigung durch die beiden Bürgermeister
aus Lippstadt und Wadersloh, Christof
Sommer und Christian Thegelkamp, sowie dem Marketingleiter der Felix-Burda-Stiftung, Carsten Frederik Buchert,
wird der Rekord nun beim „Book of Alternative Records“ eingereicht.
Sie haben einen Durchmesser von
knapp 30 mm und wiegen nicht einmal 2
Gramm: Kronkorken findet man eigentlich in jedem Haushalt und meistens landen die kleinen Blechstücke direkt im
Müll. Seit 2012 werden in Wadersloh/
Liesborn Kronkorken für die Darmnordrhein-westfalen
„Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen
uns sein kannst“, zitierte der Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe Niederrhein,
Oberst d.R. Helmut Michelis, ein aktuelles Bundeswehr-Werbeplakat. Die damalige Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen habe eine
meinungsoffene Demokratie von finsteren Diktaturen unterschieden und lebens- und schützenswert gemacht. „Dafür setzen wir uns in der Gesamtheit ein,
Sie bei der Polizei, wir im Reservistenverband. Und wir haben heute Abend erst
recht Gesprächsstoff, wenn unser Ehrengast unsere Uniform niemals tragen wollte, aber heute der Vorgesetzte von etlichen Hundert bewaffneten Beamten ist,
umgerechnet ein früheres Heimatschutzbataillon.“
Angesichts der aktuellen Sicherheitslage musste sich Wiesselmann, in
dessen Präsidium die Sicherheitspolitischen Foren des Reservistenverbandes
stattfinden, vielen Fragen stellen. In diesen schwierigen Zeiten sei die Polizei ein
die Gesellschaft stabilisierender Faktor,
auf den sich die Bürger verlassen könnten, betonte er und setzte hinzu: „Wir
verfolgen Straftaten, aber keine Volksgruppen.“ Er empfahl, den Notruf 110
nicht erst dann zu wählen, wenn bereits
etwas geschehen sei, sondern bereits bei
einem konkreten Verdacht.
red
krebsforschung gesammelt. Ansprechpartner in der RK sind Obergefreiter
d.R. Peter Buscher und Stabsunteroffizier d.R. Torsten Burgdorf. Wer die Aktion unterstützen will, findet unter www.
mein-wadersloh.de/kronkorkenaktion die
Sammelstellen.
zg
Foto: RK Lippstadt
Kriegsdienstverweigerer
als Ehrengast
bei Reservisten-Empfang
Vor dem Lastwagen mit den verpackten Kronkorken (v.l.): Torsten Burgdorf, Ingo Petermeier, Peter
Buscher und Carsten Frederik Buchert
87
Jubiläums-HSM diesmal
auch Landeswettkampf
wehr und ein großes Zeichen der Anerkennung für ihre Reserve.“
„Unser Ansatz ist es auch in diesem Jahr, Ihnen vor der reizvollen Kulisse des Hochsauerlandes ein breites Spektrum militärischer Aufgabenstellungen
zu bieten und körperliche Leistungsfähigkeit abzufordern“, stellt der Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, Brigadegeneral Peter
Gorgels, in seinem Grußwort fest. Veranstaltet wird der Wettkampf traditionell durch die Reservistenkameradschaft
Liesen und das Landeskommando Nordrhein-Westfalen.
Wichtig ist: Der Jubiläums-HSM ist
zugleich der Landeswettkampf Nordrhein-Westfalen. Wer hier im NRW-Ver-
Foto: Noelle Huft
Einer der ganz großen Militärwettkämpfe in Europa feiert Jubiläum: Der Internationale Hochsauerland-Marsch (HSM)
findet vom 15. bis zum 17. April 2016 zum
stolzen 30. Mal statt. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die
Schirmherrschaft über diesen Wettkampf übernommen. „Was im Mai 1982
mit einem überschaubaren Kreis von
zwölf Teams begann, hat sich im Laufe
der Jahre zu einem weltweit beachteten
Militärwettkampf entwickelt“, schreibt
die Ministerin in ihrem Grußwort. „Bisher haben über 14.000 Soldatinnen und
Soldaten, Reservistinnen und Reservisten aus 14 Ländern teilgenommen – viele
davon als alte Bekannte. Das ist eine ausgezeichnete Visitenkarte für die Bundes-
gleich als Reservisten-Team den ersten
Platz belegt, wird für die Bundesebene
im Jahr 2018 nominiert.
Die Dienstliche Veranstaltung findet in Hallenberg-Liesen statt. Anmeldeschluss ist der 5. März. Weitere Informationen gibt es beim Landeskommando,
FwRes Arnsberg, Telefon 02931 / 93 669210.
Helmut Michelis
Die Hindernisbahn ist beim Hochsauerland-Marsch
immer eine besondere Herausforderung.
nachrichten aus Nordrhein-westfalen
Unna
Foto: Peter Golz
Seit 1981 hat er sich für den
Reservistenverband unermüdlich engagiert, jetzt
wurde der Organisationsleiter Unna, Stabsfeldwebel
d.R. Horst-Rüdiger Quade,
in den Ruhestand verabschiedet. Anlässlich eines
Empfangs in seiner Heimatstadt Iserlohn übermittelte ihm der Kreisvorsitzende, Oberstleutnant d.R.
Jörg Scharditzky, die besten Wünsche des Verbandes und der Kreisgruppe
Unna. Der Einladung wa-
Als
Kreisorganisationsleiter
verabschiedet:
Horst-Rüdiger Quade
ren zahlreiche Vertreter
des Verbandes, der Bundeswehr und der örtlichen
Politik, aber auch Freunde
und Weggefährten gefolgt.
Peter Golz
Mönchengladbach
Allen Unkenrufen zum Trotz
kann der 33. Internationale Mönchengladbacher Militärwettkampf am Samstag, 18. Juni 2016, nun doch
stattfinden. Das haben der
Kommandeur des Landeskommandos, Brigadegeneral Peter Gorgels, und der
Landesvorsitzende, Wolfgang Wehrend, gemeinsam
durchgesetzt. Unter anderem hatte die Suche nach
einem neuen Standort und
einem modernisierten Konzept die Durchführung unter neuer Leitung zunächst
infrage gestellt. Namentliche Meldung der Teilnehmer bis zum 1. Juni 2016 per
Mail an moenchengladbach@
reservistenverband.de Weitere Infos: imm-bundeswehr.de
mic
gern gesehener Multiplikator
in der sicherheitspolitischen
Öffentlichkeitsarbeit und als
erfolgreicher Wettkämpfer in
der militärischen Förderung
bis hin zur Bundesebene eingesetzt.
Andreas Römer
Henglarn
Auenhausen
Im Rahmen der diesjährigen
Generalversammlung zeichnete der Kreisvorsitzende
der Kreisgruppe Höxter/Paderborn, Stabsfeldwebel d.R.
David Lohse, eines der verdienstvollsten Mitglieder der
Kreisgruppe mit der Ehrennadel in Gold aus: Obergefreiter d.R. Heribert Müting
ist seit 40 Jahren Mitglied des
Reservistenverbandes und hat
sich seit dieser Zeit fast tagtäglich als Vorstandsmitglied
– insbesondere als Vorsitzender – der RK Henglarn, als
Der Arbeitskreis Reserveunteroffiziere in der Kreisgruppe
Höxter / Paderborn besuchte
bei seinem halbjährigen Treffen diesmal den Standort Auenhausen. Im Rahmen einer
Stationsausbildung erläuterten die Gastgeber den Auftrag der Luftwaffe und die
Maßnahmen zum Schutz der
Souveränität im deutschen
Luftraum. Wesentlicher Teil
dessen sind die vier Sensorzüge mit ihren 18 abgesetzten
Zügen zur Luftraumüberwachung.
Andreas Römer
nordrhein-westfalen
88
Auftakt zu einem
fordernden neuen Jahr
„Vergangenes Jahr zu dieser Zeit hatte ich
mir gewünscht, dass 2015 ein friedliches
Jahr wird“, so der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, Oberst
Erwin Mattes, in seinem Grußwort an die
versammelten Reservisten und Vertreter
von Politik und Partnerorganisationen.
„Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.“ Neben der weiterhin personalintensiven, im Inland durchgeführten Flüchtlingshilfe gehören hierzu auch denkbare
weitere Auslandseinsätze sowie die abzuschließende Diskussion um ein neues
Weißbuch zu den Herausforderungen für
2016. An die Adresse der Politik stellte er
die wohl rhetorisch gemeinte Frage „Sind
angesichts dieser Aufgaben die derzeitigen personellen und materiellen Struktu-
ren noch tragfähig?“ Aufgabe der Reserve
sei es, wie im abgelaufenen Jahr gut ausgebildete und leistungsbereite Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr im
Land Rheinland-Pfalz und der gesamten
Bundesrepublik zur Verfügung zu stellen.
Dass der Verband diese Aufgabe
annimmt und hierfür die notwendigen
Strukturen bereitstellt, machte der erst
vor Kurzem wiedergewählte Landesvorsitzende, Oberst d.R. Joachim Sauer, bereits vorab in seiner Begrüßung deutlich.
Einen mitgebrachten Staffelstab stellte
er dabei als Symbol für die Arbeit innerhalb des neu gewählten Vorstandes, des
Verbandes insgesamt sowie mit den militärischen und zivilen Partnern im Land
Rheinland-Pfalz vor. Denn „die Kunst
beim Staffellauf ist es, zum richtigen
Zeitpunkt loszulaufen.“
Gäste aus Politik und Streitkräften
„Große Herausforderungen
an Soldaten und Reservisten”
Die Grüße des Innenministers Roger Le­
wentz überbrachte Randolf Stich, Staatssekretär im Ministerium des Inneren. „Das
neue Jahr hat nicht gut begonnen“, stellte
er in Hinblick auf den Anschlag in Istanbul mit drei Todesopfern aus RheinlandPfalz fest. „Der sogenannte ‚Islamische
Staat‘ (IS) versucht mit seinem Terror un-
„Als Teil der westlichen
Wertegemeinschaft
stand Deutschland
ohnehin im
Fadenkreuz.“
Von welchen Partnern Staffelstäbe zu übernehmen und zu übergeben sind, verdeutlichten die anwesenden Gäste. Aus der
Politik waren es die Mainzer Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich, der
Vizepräsident des rheinland-pfälzischen
Fotos: Detlef Struckhof
loya l # 3 2 0 1 6
Im Jahr 1660 wurde die Zitadelle über der
Landeshauptstadt Mainz errichtet, um die
Stadt und umliegendes Land vor äußeren
Gefahren zu schützen. Dazu passt, dass die
Landesgruppe Rheinland-Pfalz am 22. Januar zum Jahresempfang auf die Mainzer
Zitadelle eingeladen hatte, um das erwartet herausfordernde Jahr 2016 für die Reserve im Land einzuleiten.
Landtags, Heinz-Hermann Schnabel, sowie
die Landtagsabgeordneten Anke Simon,
Wolfgang Reichel und Thomas Günther. Die
Partner in der Reservistenarbeit repräsentierten Vertreter von Bundeswehr, Blaulichtorganisationen sowie der im nahen
Wiesbaden stationierten US-Streitkräfte.
Generalleutnant a.D. WALTER JERTZ,
ehemaliger Befehlshaber
Luftwaffenführungskommandos
Einige „Schulterglatzen“ im Reservisten-Musikzugs Idar-Oberstein verdeutlichen den Wandel in der
Nachwuchsgewinnung des Verbandes
Rheinland-Pfalz
sere Form des Zusammenlebens zu erschüttern.” Jedoch sei der IS nur ein destabilisierender Faktor unter vielen in der
Nachbarschaft Europas, da auch die Ukrainekrise oder die Erschütterungen in
Afrika Auswirkungen bis nach Deutschland hätten. Diese Auswirkungen seien derzeit am deutlichsten im steten Zustrom von Asylbegehrenden bis hinein in
Fortsetzung S. 89
89
Operation Counter Daesh, die deutsche Beteiligung am Kampf gegen
den IS, gehört seit wenigen Wochen zu diesen Herausforderungen. Die Rahmendaten dieses Einsatzes brachte Generalleutnant a.D.
Walter Jertz den Zuhörern näher.
Zu seiner aktiven Zeit war er unter
anderem militärischer Sprecher der
Nato im Kosovokrieg sowie Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos. Aufschlussreich waren insbesondere seine Analysen,
Sehen, ohne
selbst gesehen
zu werden
Im Rahmen eines Objektschutzauftrages galt es für die Spähtrupps, einen Parcours mit drei Stationen zu
durchlaufen. Geübt wurde das Auftreffen auf einen feindlichen Spähtrupp, die Verbindungsaufnahme
mit dem eigenen Feldposten sowie
das Annähern und Beobachten eines Aufklärungszieles. Das stark
durchschnittene Gelände in Kombination mit eisigem Nebel erforderte von den Spähtruppführern
Foto: Mike Trümper
Der Spähtrupp gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben im infanteristischen Einsatz. Am 23. Januar
starteten die Soldaten der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Rheinland-Pfalz zu diesem
Thema die erste Blockausbildung des
neuen Jahres.
auftragter. Der Oberstabsgefreite der Reserve hat bis 2015 Politikwissenschaften
und Geschichte in
Mainz studiert und einen Masterabschluss
in Empirischer Demokratieforschung erworben. Nach seinem
neunmonatigen Wehrdienst ist seine militärische Heimat das neu
aufgestellte Jägerbataillon 921(na) in Schwarzenborn. Kontakt unter [email protected]
Martin Schlitt ist neuer Landesbeauftragter für
IGF/KLF. Der Hauptgefreite d.R. ist gelernter
Kfz-Mechatroniker im Bereich Nutzfahrzeugtechnik und gelernter
Management-Assistent. Seit 2010 studiert er Maschinenbau
und Verfahrenstechnik in Kaiserslautern.
Wehrdienst im Fallschirmjägerbataillon
261 und in der DSO.
Seine neue militärische Heimat ist die
Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie Rheinland-Pfalz. Kontakt unter
[email protected]
Matthias Lötzke ist der Beauftragte für Wettkampf. Er war aktiver Offizier der Infanterie
und ist mittlerweile
Oberstleutnant der Reserve mit Beorderung
bei den Gebirgsjägern.
Neben einem Auslandseinsatz in Bosnien 2003 hat er zudem
den Dschungelkampflehrgang der französischen Fremdenlegion
erfolgreich absolviert.
Er spielt Unterwasserrugby in der ersten Bundesliga. Kontakt unter [email protected]
Foto: privat
besondere Sorgfalt bei der Geländeorientierung. Lautloses Bewegen,
die optimale Ausnutzung des Geländes sowie das Verbindunghalten
durch Zeichen verlangten von den
Soldaten volle Konzentration.
Bei seinem Dienstaufsichtsbesuch bedankte sich Oberst Erwin
Mattes, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, bei
Hauptmann Sebastian Roob von
der Artillerieschule in Idar-Oberstein, der beim Anlegen der Übung
unterstützte. Auch dank der guten
Planung konnte das Ausbildungsziel
erfüllt werden.
red
Kevin Klinkhammer ist neuer Landespressebe-
Foto: privat
Die deutsche Situation
im Kampf gegen den IS
Neue Beauftragte
der Landesgruppe
Foto: privat
wie sich der Einsatz auf die Sicherheitslage in Deutschland selbst auswirken könnte. „Als Teil der westlichen Wertegemeinschaft stand
Deutschland ohnehin im Fadenkreuz“, stelle er hierzu fest. Mit seinem Beitrag schaffte er somit ausreichend Diskussionsgrundlage für
das anschließende Zusammensein
der Gäste.
Musikalisch begleitet wurde
das Programm durch den Reservisten-Musikzug Idar-Oberstein unter der Leitung von Hauptgefreiten
d.R. Michael Groß. Dass dieser Zug
erst vor einem knappen Jahr aufgestellt worden war, merkte man
dem Ensemble nicht an. Auf diese Weise unterstrich der Musikzug,
dass es dem Verband in RheinlandPfalz gelingt, auch neue Strukturen
zu schaffen und mit Leben zu füllen.
Kevin Klinkhammer
die kleinste Kommune sichtbar. In
Hinblick auf die daraus resultierenden Herausforderungen schloss er:
„Unsere Reservisten stellen sich,
ebenso wie unsere Soldatinnen und
Soldaten, dieser Tage großen Herausforderungen.“
Mit einer Ausbildung „Einsatz als Spähtrupp” begann die diesjährige Ausbildung
der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz
90
seit über 50 Jahren unterstützt der Reservistenverband die Bundeswehr
bei ihren Aufträgen im In- und Ausland. Genau wie die aktive Truppe erfüllen wir dabei den Anspruch, unserem Land zu dienen. Wir dürfen mit
Recht stolz auf unsere Leistungen sein.
Es wäre jedoch falsch, wenn wir uns nun
ausruhen würden. Die Bundeswehr befindet sich im Umbruch und auch der Reservistenverband muss sich neu ausrichten. Es bleibt der Anspruch an uns selbst,
den erhaltenen Auftrag auch unter erschwerten Bedingungen zu erfüllen.
Die Nachwuchsgewinnung nach der Aussetzung der Wehrpflicht ist und bleibt
unsere zentrale Herausforderung. Wenn
wir es nicht schaffen, junge Mitglieder
zu gewinnen, geraten wir in absehbarer Zeit in Existenznot. Jedes Mitglied
ist mit seiner Präsenz im öffentlichen
Leben gefordert, ein Klima zu schaffen,
in dem ein Engagement im Reservistenverband attraktiv ist. Die Reservistenarbeit bietet unterschiedliche Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement
in Vereinbarkeit mit Familie und Beruf.
Neben der Nachwuchsgewinnung sollten wir unsere Kräfte bündeln und uns
zwischen den einzelnen Kameradschaften verstärkt vernetzen, damit wir die
Veranstaltungen der Landesgruppe ordnungsgemäß durchführen können.
Viel Glück für die kommenden Monate!
Foto: Fred Kiefer
loya l # 3 2 0 1 6
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Clemens Schug
Major d.R. und Vorsitzender
der Landesgruppe Saarland
Foto: Fred Kiefer
Liebe ­
Kamera­dinnen
und ­
Kameraden,
Einige der Ehrengäste des Neujahrsempfangs mit dem Kommandeur des Landkommandos
Saarland, Oberst Reinhard Felsmann (l.), und dem Vorsitzenden der Landesgruppe Saarland des
Reservistenverbandes, Clemens Schug (r.)
Solidarität
mit Reservisten!
Der Stellvertretende Vorsitzende der
Landesgruppe Saarland im Reservistenverband, Rudi Hoffmann, konnte
beim Neujahrsempfang 2016 deutlich
mehr Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens begrüßen als in den beiden
Vorjahren. Alleine die Anwesenheit
von vier Bürgermeistern saarländischer Kommunen, des Landespolizeichefs Norbert Rupp und des Direk-
tors des Landesverwaltungsamtes, Dr.
Christof Hoffmann, um nur zwei zu
nennen, zeugen von der erhöhten Anerkennung für die Arbeit der Reservisten in der Landesverwaltung und
der Öffentlichkeit. Aus den Reden war
deutlich herauszuhören, dass auch die
Solidarität mit den Reservesoldaten gestiegen ist. Insgesamt kamen 105 Gäste
zum Empfang.
Fred Kiefer
Salzmarsch 2016 Verbesserung
Am Samstag, 12. März 2016, findet die
29. Auflage des Salzmarsches der Reservistenkameradschaft Hassel statt.
Der bekannte Leistungsmarsch führt
über sechs, neun oder zwölf Kilometer mit jeweils 15 Kilogramm Gepäck
und wird für das Leistungsabzeichen
gewertet. Der Ablauf sieht Anmeldung und Vorbereitung zwischen 8
und 9.30 Uhr vor, Antreten und Einweisung um 10.30 Uhr und Start zwischen 11 und 12 Uhr.
Fred Kiefer
Saarland
In „DR” 12/2015 sind uns zwei
Fehler unterlaufen: Auf Seite 95
(Saarland) muss es in der Überschrift und im Text richtig heißen:
„Bernd Längler mit Verdienstmedaille geehrt“. Außerdem hat
die saarländische Sozialministerin Monika Bachmann die Bundesverdienstmedaille im Auftrag
des Bundespräsidenten an Bernd
Längler überreicht. Wir bitten, die
Fehler zu entschuldigen. Fred Kiefer
91
Sonderstatus
für Bundeswehr
im Saarland?
Die Meldungen verdichten sich, dass die
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Bundeswehr aus der
Flüchtlingshilfe abziehen will. Ihre Aussage „Aus einer Amtshilfe in akuter Not darf
keine Regelaufgabe der Bundeswehr werden“, lässt den Schluss zu, dass das Ende
des Einsatzes der 6400 Bundeswehrangehörigen naht. Die Rede ist vom Sommer
dieses Jahres. Das heißt, die Länder müs-
sen sich Gedanken machen, wie sie die Soldaten und Zivilangestellten des Bundes ersetzen können.
Laut einem Artikel in der Saarbrücker
Zeitung ist es möglich, dass im Saarland
eine Sonderregelung zum Zuge kommt. In
dem Bericht heißt es mit Berufung auf das
saarländische Innenministerium, dass die
bisherige Regelung im Saarland auch über
den Sommer hinaus Bestand haben könn-
te. Dies hieße im Klartext: Die 40 Bundeswehrsoldaten, die derzeit täglich in der
Landesaufnahmestelle Lebach logistische,
administrative und sanitätsdienstliche
Aufgaben wahrnehmen, müssten nicht,
wie in anderen Bundesländern, durch zivile Beamte oder ehrenamtliche Helfer ersetzt werden.
Nach Angaben von Oberstleutnant
Thomas Dillschneider, Sprecher des Landeskommandos Saarland, kommen in der
Flüchtlingshilfe auch Reservisten im Rahmen von Wehrübungen zum Einsatz. Ihre
Hauptaufgabe ist es, als Verbindungsoffziere zwischen dem Landeskommando
und der Landesaufnahmestelle in Lebach
bei der Formulierung der Anträge zu unterstützen und bei der Machbarkeit der
Durchführung zu beraten..
Fred Kiefer
Porträt
Foto: Fred Kiefer
Oberfeldapotheker d.R. Karl-Heinz GleSSner
In der Serie über Persönlichkeiten aus dem Kreis saarländischer Reservisten stellt Loyal
heute den Oberfeldapotheker
d.R. Karl-Heinz Gleßner vor.
1947 geboren, trat er unmittelbar nach dem Studium der
Pharmazie 1973 als wehrpflichtiger Sanitätsoffizier
(Apotheker) in die Bundeswehr ein. Nach dem Grundwehrdienst an der Sanitätsakademie in München wurde
er zum Sanitätsbataillon 310
in Hermeskeil versetzt, wo er
sich für vier Jahre verpflichtete. Der junge Apotheker richtete dort eine dem III. Korps
unterstellte Sanitätsmaterialausgabestelle (SMA) ein.
Von diesem Depot aus, das
mit einem Divisionsversorgungspunkt (DVP) SanMat
vergleichbar war, wurden
alle links des Rheines stationierten aktiven und inaktiven
Truppenteile mit Sanitätsmaterial versorgt.
Nach dem Ende seiner Dienstzeit in der Armee eröffnete Gleßner im saarländischen
Primstal seine eigene Apotheke. Er leistete mehrere Wehrübungen und wurde 1985
vom Oberstabsapothker zum
Oberfeldapotheker d.R. befördert. Zuvor trat er in den
Reservistenverband ein. Als
Mitglied der Reservistenkameradschaft (RK) Bostal leitete er 1985 die Militärpatrouille
Saarland Ost. Nach wenigen Jahren kündigte er seine
Mitgliedschaft im Verband,
schloss sich jedoch 2011 der
RK Püttlingen an. Nach eigenen Worten habe er die Überzeugung gewonnen, dass der
Verband notwendig sei. In der
RK Püttlingen fühle er sich gut
aufgehoben, weil diese soziale Projekte mit großem Erfolg
durchführe. Seine LebensmaSaarland
xime lautet: „Tu Gutes und
rede nicht drüber.“
Als kritischer Reservist glaubt
Gleßner, dass die seiner Meinung nach geringe Anzahl
von knapp über 100.000 Verbandsmitgliedern steigen
würde, wenn der Verband seine Rolle als Mittler zwischen
der Bundeswehr und den Reservisten noch stärker wahrnehmen würde. Er schlägt
vor, den Reservisten mehr
Gehör zu verschaffen und dadurch ihren Stellenwert zu
steigern. Er hat den Eindruck,
dass die aktive Truppe die Reservisten oftmals als notwendiges Anhängsel betrachtet.
Der Apotheker hat mittlerweile sein früheres Hobby des
„Schraubens“ an Autos aufgegeben. Heute verbringt er in
seiner Freizeit viele Stunden
in Frankreich, um das Land
und seine Leute zu studieren.
Fred Kiefer
92
Landesvorstand tagt
in großer Besetzung
Zu ersten Arbeitstagung des erweiterten
Landesvorstands in diesem Jahr trafen
sich die Mandatsträger der Landesgruppe
Sachsen am 30. Januar 2016 in Dresden.
Schon am Vortag hatte der Landesrevisor die Kasse geprüft und, wie in vergangenen Jahren, dem Landesschatzmeister
eine gute Arbeit bescheinigt.
Die aktuelle Mitgliederstatistik weist aus,
dass die Landesgruppe Sachsen in den
vergangenen vier Jahren mit knapp 1600
Mitgliedern stabil geblieben ist. Dies ist
einerseits erfreulich, betrachtet man sich
jedoch Zahlen der Beitritte und der Ausschlüsse auf Grund Beitragsrückstand,
könnte die Landesgruppe viel besser dastehen. Hier ist Potenzial vorhanden. In
diesem Zusammenhang erwähnte der
Landesvorsitzende, Hans-Jürgen Domani,
dass inaktive Reservistenkameradschaften bis Ende 2016 entweder mit Frist und
Neuwahl wieder in den aktiven Zustand
versetzt oder aufgelöst werden sollen.
… Aktivitäten zufriedenstellend, …
Die Landesgruppe Sachsen hat im vergangenen Jahr mit knapp 5100 Mit-
gliedern an 518 Verbandsveranstaltungen einen guten Schnitt hingelegt,
35 Prozent der Teilnehmer waren Fördermitglieder. Dies nahm Domani zum
Anlass, Rolf Leitsmann mit der Landesehrennadel in Bronze auszuzeichnen. Leitsmann ist Gründungsmitglied der Reservistenkameradschaft
(RK) Radebeul und als Fördermitglied
seit der Gründung im Jahr 2004 Kassenwart der RK.
Der Landesbeauftragte für Militärische Ausbildung, Hauptfeldwebel
d.R. Mario Uhlig, meldete sich mit den
ganz frischen Erfahrungen von der ersten Ausbildung der Ausbilder (AdA) zu
Wort. Er zog ein positives Resümee der
… Öffentlichkeitsarbeit
nimmt feste Formen an
Auch in diesem Jahr wird sich die Landesgruppe im Freistaat wieder präsentieren, so unter anderem zum Tag der
Sachsen vom 2. bis 4. September in Limbach-Oberfrohna, zum Tag der Bundeswehr am 11. Juni in Frankenberg oder
zum „Elbebiber 2016” am 16. September
2016 in Meißen.
Neuwahl wirft ihre Schatten voraus
Die Landesvorstandssitzung nutzte Landesvorsitzender Hans-Jürgen Domani (l.), um Rolf
Leitsmann die Ehrennadel des Verbandes in Bronze
zu überreichen
Fotos: Thomas Leschke
loya l # 3 2 0 1 6
Mitgliederstand stabil, …
ersten Veranstaltung, an der 15 Reservisten der Landesgruppe Sachsen, von
Mannschaftsdienstgraden über Unteroffiziere mit und ohne Portepee bis hin
zu Offizieren und Stabsoffizieren teilgenommen hatten. Alle Teilnehmer hätten
die Ausbildung mit Erfolg absolviert, berichtete er, und nun die Befähigung, die
Ausbildung an Waffen und Gerät sowie
dem Ausbildungsgerät Schießsimulator für Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen (AGSHP) selbst durchführen
zu dürfen oder als Ausbildungsunterstützungspersonal zu fungieren. Ziel
müsse es jetzt sein, Verbandsveranstaltungen vermehrt mit Inhalten der Ausbildung zu verknüpfen.
Die Teilnehmer der erweiterten Landesvorstandssitzung im Blüchersaal der General-Stauffenberg-Kaserne
Sachsen
Umfangreicher Tagesordnungspunkt
bei der erweiterten Landesvorstandssitzung waren Information und Diskussion über die Vorbereitung der Landesdelegiertenversammlung mit Neuwahl
des Landesvorstandes am 16. April 2016.
Gewählt werden der Landesvorstand in
seiner derzeitigen Form mit den Stellvertretenden Landesvorsitzenden für Nord,
Süd und Ost, den Revisoren sowie dem
Landesschiedsgericht. Kandidaten, die
bereits ihre Bereitschaft erklärt hatten,
wurden genannt bzw. konnten sich persönlich zu Wort melden. Wer sich bereit
erklärt, ein Amt zu übernehmen, sollte
dafür geeignet sein und für die nächsten
viereinhalb Jahre auch das Durchhaltevermögen und die erforderliche Zeit aufbringen können. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass es keine
Briefwahl gibt und dass eine schriftliche
Bereitschaftserklärung erforderlich ist,
sofern ein Kandidat bei der Wahl nicht
anwesend sein kann.
Thomas Leschke
93
Ausbildungsziel:
„Reservisten bilden
Reservisten aus“
tischen Ausbildung, Einweisung und
Bedienung AGSHP (Ausbildungsgerät
Schießen mit Handwaffen und Panzer-
Foto: Heiko Kahl
In Umsetzung des Konzeptes „Reservisten bilden Reservisten aus” fand die erste Ausbildung der Ausbilder am 28./29.
Januar 2016 statt. Thema der Ausbildung
waren die Waffen- und Geräteausbildung
am Gewehr G36 und an der Pistole P8 sowie die Einweisung am Schießsimulator.
Mit engagierten Unteroffizieren des Landeskommandos als Ausbilder nahmen 15
Reservisten der Landesgruppe Sachsen
teil, vom Mannschaftsdienstgrad über
Unteroffizier mit und ohne Portepee, Offizier bis hin zum Stabsoffizier.
Ausgebildet wurde zu folgenden
Themen: der Militärische Führer als Ausbilder und Erzieher, Methodik der Ausbildung, Erstellen von Handzetteln,
Grundsätze der Planung und Organisation bis zur Durchführung einer prak-
Die künftigen Ausbilder bei der praktischen
Waffenausbildung
abwehrwaffen), Befehlsausgabe in einer
Teileinheitsbesprechung für die praktische Ausbildung, Waffenausbildung im
praktischen Dienst „Zerlegen und Zusammensetzen G36“.
Nach der Ausbildung hatte jeder
Teilnehmer Gelegenheit, in einer Lehrprobe sein aufgefrischtes bzw. neu erlerntes Können unter Beweis zu stellen.
Nach jeder Lehrprobe wurde diese gemeinsam mit Ausbildern und Probanden
unter den Gesichtspunkten Erstellen des
Handzettels, Auftreten, Stoffsicherheit,
Methodik und Rhetorik ausgewertet.
Weiterhin waren die Abnahme der Bedienfähigkeit und das Leiten der Ausbildung am AGSHP praktisch vorzuführen.
Zusammengefasst war die Ausbildung aus Sicht der Teilnehmer und des
Leitenden ein voller Erfolg, was ein hohes Maß an Motivation auf beiden Seiten
widerspiegelt. Ergebnis: Alle Teilnehmer haben die Ausbildung mit Erfolg absolviert. Sie haben nun die Befähigung,
die Waffen- und Geräteausbildung und
AGSHP selbst durchzuführen oder als
Ausbildungsunterstützungspersonal zu
fungieren.
Heiko Kahl
nachrichten aus Sachsen
Gyermely / Ungarn
nie teil, in deren Verlauf sie
einen Kranz niederlegten.
Am Samstagmorgen führte die Route über vereiste
Wege nach Tardos, wo der
Marsch am Kriegerdenkmal
mit einer Gedenkzeremonie endete. Die sächsischen
Gäste waren sich einig, dass
sich mit der Teilnahme am
Foto: Ingo Großmann
Fünf Mitglieder der Landesgruppe Sachsen nahmen
Ende Januar am Don-Marsch
teil. Der erste Abschnitt
führte vom Dorf Gyermely nordwestlich von Budapest auf schlammigen Wegen
rund zwölf Kilometer über
Felder und durch Wälder
bis nach Bajna, wo der Bürgermeister die Teilnehmer
mit heißem Tee und Glühwein begrüßte. Im Schlossgarten von Bajna wurden
während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche deutsche Soldaten bestattet. Vor
dem Denkmal für die Gefallenen nahmen die Gäste an einer Gedenkzeremo-
In guter Gesellschaft mit
tschechischen Kameraden
Don-Marsch das gegenseitige Verständnis und auch die
Partnerschaft vertieft haben.
Thomas Duckert
Zitzschen
Zwischen 1864 und 1871
führten die deutschen Einigungskriege zur Entstehung des Deutsches Reiches. In vielen deutschen
Städten und Dörfern wurden damals Kriegerdenkmäler für die Gefallenen dieser
Kriege errichtet, so auch in
Zitzschen südwestlich von
Leipzig. Ende 2015 wurde
das frisch renovierte Mahnmal, das zu DDR-Zeiten vor
etwa 60 Jahren aus der Ortsmitte auf den Friedhof ver-
Sachsen
bannt und dem Verfall preisgegeben worden war, mit
militärischen Ehren an historischer Stelle wieder eingeweiht. Dabei stellte die
Reservistenkameradschaft
Leipzig eine Ehrenformation und legte einen Kranz
nieder. Eine Abordnung des
Reservistenspielmannszuges Sachsen ließ vor etwa
150 Anwesenden „Ich hatt‘
einen Kameraden“ erklingen. Oberleutnant d.R. Haiko Hertes von der Reservistenkameradschaft Leipzig
schlug in seiner Rede den
Bogen in die Gegenwart und
erinnerte an die Opfer der
Auslandseinsätze der Bundeswehr. Andreas Müggenburg
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Der Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben in Berlin, Generalmajor
Jürgen Knappe, hat am Dienstag, 19. Januar 2016, das Landeskommando Sachsen-Anhalt in Magdeburg besucht. Während seines Aufenthalts verschaffte sich
der General ein detailliertes Bild über die
Aufgaben und Arbeitsweisen des Landeskommandos sowie über die Besonderheiten der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) in diesem Bundesland.
Im Schwerpunkt ging es um das aktuelle Thema Flüchtlingshilfe, um die Reservistenarbeit sowie um die Betreuungsorganisation.
Nach der Begrüßung durch den
Kommandeur des Landeskommandos,
Oberst Axel Lautenschläger, ließ sich General Knappe in das Lagezentrum einweisen. In dieser Schaltzentrale für die ZMZ
laufen die Fäden der Unterstützungsleistungen durch die Bundeswehr in der
Flüchtlingshilfe zusammen. Zurzeit ist
das Lagezentrum im Zwei-Schicht-System durch Reservisten besetzt. General
Knappe lobte diese Personaleinteilung
ausdrücklich, da sie eine deutliche Entlastung des aktiven Personals schaffe.
Logistiker aus Burg
im Zentrum der Flüchtlingshilfe
In seinem Vortrag hob Hauptmann Peter Rusch die besondere Einsatzbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten des
Logistikbataillons 171 „Sachsen-Anhalt“
aus Burg hervor. Diese Kameraden stellen
in der Flüchtlingshilfe das Hauptpersonal
für die Unterstützungsleistungen durch
die Bundeswehr. Rund 60 Frauen und
Männer leisten ihren Dienst zum Beispiel
am Bahnhof in Bitterfeld, in der zentralen Anlaufstelle in Halberstadt sowie auf
den Truppenübungsplätzen in Klietz und
Altengrabow und sind unter anderem bei
der Registrierung eingesetzt. Mit dieser
hohen Motivation und der reibungslosen
Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr
und zivilem Krisenstab zeigte sich Generalmajor Knappe mehr als zufrieden:
„Die Resonanz auf die Bundeswehrunterstützung in der Flüchtlingshilfe ist ausgesprochen gut, auch in Sachsen-Anhalt.“
Reservisten schildern
ihre Erfahrungen in der ZMZ
Nach einer Einweisung in die Arbeit
und die Aufgaben des Landeskomman-
dos Sachsen-Anhalt sowie die aktuellen
Handlungsfelder sprach General Knappe in einer gesonderten Runde zum Thema Reservistenarbeit. Dabei stand der Informations- und Erfahrungsaustausch
mit dem Vorsitzenden der Landesgruppe
des Reservistenverbandes, Oberstleutnant
d.R. Hans Thiele, dem Kompaniefeldwebel der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie, Oberstabsfeldwebel Bodo Henze, sowie mit dem Leiter des
Kreisverbindungskommandos Magdeburg,
Oberstleutnant d.R. Friedrich Hülsenbeck,
und dem Leiter des Kreisverbindungskommandos Stendal, Oberstleutnant d.R.
Andreas Rist, im Vordergrund. Die Reservisten hatten Gelegenheit, ihrem hohen
militärischen Gast ihre persönlichen Erfahrungen in der ZMZ zu schildern. Dabei
nahm sich General Knappe ausgiebig Zeit,
um sich mit den unterschiedlichen Anforderungen und Gefährdungslagen des
jeweiligen Kreisverbindungskommandos
in den Landkreisen vertraut zu machen.
Er machte deutlich: „Die Reserve ist ein
Markenzeichen für das Kommando Territoriale Aufgaben und für jedes Landeskommando. Wir wären ohne die Reservisten nicht durchhaltefähig, gerade in der
Flüchtlingshilfe.“
Zum Abschluss seines Besuches resümierte der Kommandeur: „Das Landeskommando Sachsen-Anhalt hat eindrucksvoll seine Leistungsfähigkeit
dargestellt, ein hoch professionelles Team,
auf das ich mich stets verlassen kann!“
LKdo ST/ Franziska Meyer
Foto: Franziska Meyer
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„Wir wären ohne
die Reservisten nicht
durchhaltefähig“
General Knappe (3.v.l.) im Gespräch mit Reservisten und aktiven Kameraden
Sachsen-Anhalt
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Brockenmarsch 2016:
Fernsicht belohnte für
so manche Strapaze
Wechselhaftes Wetter erwartete die
Teilnehmer. Zwischen windigen und
kalten Abschnitten kam nach Durchbrechen der Wolkendecke immer wieder die Sonne durch und ließ einen
traumhaften Blick auf das Ziel des Mar-
Foto: Jens Hülßner
Auch in diesem Jahr führte die Reservistenkameradschaft Halberstadt am ersten
Samstag des Jahres den Aufstieg zum Brocken durch. 121 Kameraden und deren Angehörige begannen um 10 Uhr in Schierke
mit dem Aufstieg.
sches, den Brockengipfel, zu. Auch die
Sicht über die Wolken hinweg bis nach
Magdeburg belohnte für so manche
Strapaze beim Aufstieg.
Unter der Rekordzahl von 121
Teilnehmern, von der sich der Stellvertretende Landesvorsitzende, Hauptfeldwebel d.R. Jens Hülßner, persönlich überzeugte, befanden sich neben
Kameraden aus Sachsen-Anhalt auch
Teilnehmer von befreundeten Reservistenkameradschaften aus NordrheinWestfalen und Brandenburg. Auch die
Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie Brandenburg unter
Führung des Stellvertretenden Kompaniechefs, Major d.R. Thorsten Pfötsch,
und des Kompaniefeldwebels, Stabsfeldwebel Ralf Becker, begann ihr Jahr
mit einem Aufstieg auf den höchsten
Gipfel im Harz. Weitere Teilnehmer aus
den Nachbarbundesländern ergänzten
das Teilnehmerfeld. Oben angekommen, gab es, wie in den Vorjahren, die
traditionelle Erbsensuppe mit Würstchen im Goethesaal des Brockenwirtes.
Bevor es auf den Rückmarsch
nach Schierke ging, durfte das traditionelle Bild am Brockenstein nicht fehlen. Der Vorsitzende der RK Halberstadt, Stabsunteroffizier d.R. Thomas
Conrad, ließ es sich dann auch nicht
nehmen, den Stabsgefreiten d.R. Marcel Kasper für zehnjährige aktive Mitarbeit im Reservistenverband mit der
Ehrennadel des Verbandes auszuzeichnen.red
Landtagspräsident
dankt Reservisten
Mitte Januar dankte der Landtagspräsident und Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge,
Dieter Steinecke MdL, den Unterstützerinnen und Unterstützern der Hausund Straßensammlung des Volksbundes.
Mit den aktiven Soldatinnen und Soldaten wurde an diesem Tag auch der Orga-
nisationsleiter des Reservistenverbandes, Uwe Weber, ausgezeichnet. Er stand
stellvertretend für die zahlreichen Verbandsmitglieder, die ihren Beitrag zum
Gesamtergebnis von rund 18.000 Euro
geleistet haben.
Neben Vertretern weiterer Landtagsfraktionen war auch der Kommandeur des Landeskommandos SachsenAnhalt, Oberst Axel Lautenschläger, vor
Ort anwesend und dankte für das gezeigte Engagement bei dieser Aktion.
Tobias Krull
Sachsen-Anhalt
Foto: Tobias Krull
Antreten bei Sonnenschein und eisigen Temperaturen
Landtagspräsident Dieter Steinecke MdL und Uwe
Weber nach der offiziellen Ehrung
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Foto: Lars Bessel
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Wo ist der Wolf? Mehr als 100 Teilnehmer absolvierten die elfte Auflage des Nachtorientierungsmarsches „Eiswolf” im Großraum Heide –
und fast alle sind im Ziel angekommen
Schleswig-Holstein
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Durchhalten und
Weitermarschieren
Zu einem Kältetest für die neue Arbeitszeitverordnung der Bundeswehr wurde die Übung „Eiswolf“.
Und ganz nebenbei funktionierte sie auch als Nagelprobe für den um vieles härteren „Blaa Negl“ (Blue
Nail, Blauer Nagel) Ende Februar im dänischen Vejle.
D
er „Eiswolf“ hat Tradition in Schleswig-Holstein, die Arbeitszeitverordnung für Soldaten nicht. Und um ein Haar hätte es die
elfte Auflage der Nacht-Durchschlageübung nicht gegeben: Erst
zwei Wochen vor Beginn einigten sich Reservistenverband und
Landeskommando auf eine für beide Seiten akzeptable Umsetzung der neuen Richtlinie im traditionsreichen Konzept.
Foto: Bundeswehr / Junge
Von Lars Bessel
Wenn der Schimmel
den Wolf ärgert
„Keiner wusste, wie die Verordnung anzuwenden ist“, erinnert sich Chef-Organisator Michael Barth, „wir waren dummerweise die ersten, die nach Inkrafttreten dran waren.“ Drei
Mal wurde der Marsch im Laufe der Vorbereitungsmonate umgeplant, es gab unzählige E-Mails zwischen Heide, Kiel, Berlin
und Bonn – erst dann konnte marschiert werden.
Und dieser Marsch hatte es diesmal noch mehr in sich:
Statt 25 Kilometern führte der Parcours die über 100 Teilnehmer auf eine 40 Kilometer lange Strecke, bestückt mit zwölf
Stationen – von Watercrossing bis Erste Hilfe, von Waffendrill
bis Orientierungslauf. Am Ende hatten zwei Zweierteams aus
Deutschland und Dänemark die Nase vorn, die sich den ersten Platz teilten. Letztendlich angekommen sind so gut wie alle,
so. Barth, der das Durchhaltevermögen aller Wettkampfteilnehmer lobte.
Unterschiedliche Aufgaben erwarteten Reservisten wie Aktive auf
der Strecke hier eine Sanitätseinlage
Schleswig-Holstein
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Foto: Bundeswehr / Junge
Foto: Lars Bessel
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Watercrossing mit Unterstützung der Deutschen Lebens-RettungsGesellschaft, jedes Jahr auf‘s neue eines der Highlights beim „Eiswolf
Der „Feind” am Lagerfeuer – in ihren Stellungen waren die Männer
vom Heimatschutzbataillon 813 nicht mehr auszumachen
Kondition, Durchhaltefähigkeit
und sicheres Orientieren
ankommt. „Und so ganz wollen wir den militärischen Drill
auch nicht verlernen“, ergänzt Rieger, beide mit schmückendem Oliv und Schwarz im Gesicht bis zur Unkenntlichkeit geschminkt.
Der „Eiswolf“ machte seinem Namen dabei wieder alle Ehre:
Von minus sechs bis plus sechs Grad, von Eis über Schnee bis
Regen war zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen alles
dabei. Und nicht nur die Reservisten und aktiven Soldaten auf
Seite der Teilnehmer hatten durchzuhalten, auch das insgesamt 125-köpfige Organisationsteam von Reservistenverband,
Technischem Hilfswerk, Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Feuerwehr bewies bei Nacht und Tag Einsatzbereitschaft. Nicht zu vergessen die Kameraden der dänischen Heimwehr, die ohne Probleme mit einer Arbeitszeitverordnung wie
gewohnt an zahlreichen Stationen mit Personal und Material
unterstützten. Die warten nun auf den deutschen Gegenbesuch
bei „Blue Nail“.
Der „Eiswolf“ dient letztlich „nur“ zur Vorbereitung für
den um vieles härteren „Blaa Negl“ in Vejle. Für diese Übung
Ende Februar galt es, rund um Heide nicht nur Kondition und
Durchhaltefähigkeit zu trainieren, sondern vor allem Orientierung – und abgesehen vom Einsatz eines Sextanten war nahezu auch alles gefordert. Für die beiden weiblichen Fahnenjunker an der Station „Orientierungsmarsch“, Vanessa Rieger
(23) und Mia Strauss (20), stand jedoch das Marschieren im
Vordergrund: „Man kommt beim Studium sonst ja so wenig
raus“, scherzt Strauss, als sie im Laufschritt am Kontrollzelt
„Ich freue mich schon auf's nächste Mal“
Während sich die Reservisten des Heimatschutzbataillons 813
als „Feindkommando“ am Lagerfeuer wärmen mussten, machte es sich Hauptfeldwebel d.R. Heinrich Voigt (58) in einer kleinen Feuerwehrwache gemütlich: Im Fernsehen Fußball schauend wartet er auf die nächsten Teilnehmer, die bei ihm unter
anderem mit C-Rohren hantieren müssen. „An sich bin ich zu
alt, um mir hier die Nacht um die Ohren zu schlagen – aber es
macht riesig Spaß.“ So ähnlich wird zwei Tage später auch das
Resümee von Michael Bentien aus Lübeck auf Facebook ausfallen: „Es war eine super Übung, vielen Dank an alle Organisatoren, Funktioner und Helfer für den reibungslosen Ablauf. Es
ist immer wieder schön, dort zu sein, wo Kameradschaft gelebt wird und nicht nur leere Worte sind. Ich freue mich schon
auf's nächste Mal.“
Bis dahin, da ist sich der Leiter des „Eiswolf“-Organisationsteams sicher, wird auch abschließend geklärt sein, wie die
neue Arbeitszeitverordnung tatsächlich anzuwenden ist. „Dann
hat der Wolf den Amtsschimmel erlegt und wir planen für 2017
nur einmal“, schmunzelt Hauptfeldwebel d.R. Barth.
Schleswig-Holstein
99
„Leitwolf“ erhält das
Ehrenkreuz der
Bundeswehr in Gold
Helge Gerken, vor Beginn der Übung
„Eiswolf“ (siehe Beitrag vorige Seiten).
Grund für die hohe Auszeichnung ist jedoch ein anderer: Barth unterstützt seit
2006 regelmäßig als IT-Fachmann die
aktive Truppe, außerdem war Barth einer der Gründungsväter der Fachgruppe EOR (Explosive Ordnance Reconnaissance).
(red)
Foto: ???
„Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen verleiht Hauptfeldwebel der Reserve Michael Barth für vorbildliche Pflichterfüllung und sein herausragendes Engagement das Ehrenkreuz der Bundeswehr
in Gold.“ So steht es auf der Urkunde.
Überreicht wurde sie vom Kommandeur
der Lehrgruppe II der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Heide, Oberstleutnant
nachrichten aus
Schleswig-Holstein
Schleswig
Bei einem Empfang des
AKRO Schleswig-Flensburg berichtete der Kommodore des Taktischen
Luftwaffengeschwaders 51
„Immelmann“, Oberst Michael Krah, im Ständesaal
der Stadt von seinen Erfahrungen in Afghanistan. Bei
einer weiteren Veranstaltung im Kreishaus berichtete der stellvertretende
Kommandeur des Landeskommandos, Oberstleutnant Christian Rosenboom,
von seinem Einsatz bei der
EU-Ausbildungsmission
EUTM in Mali.
red
Appen
Die RK Flugdienst hat
bei YouTube einen knapp
25-minütigen Film veröffentlicht, der mit atemberaubenden Luftbildern einen Einblick in die Arbeit
der einzigen fliegenden
Reservistenkameradschaft
gibt. Das Video wurde bereits mehrere tausend Mal
aufgerufen und findet viel
Zuspruch: https://youtu.
be/9ItyPe3Dz2o
red
Eckernförde
Hauptfeldwebel d.R. Michael Barth (r.) bei der Überreichung des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Gold
durch den Kommandeur der Lehrgruppe II der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Heide, Oberstleutnant
Helge Gerken
Schleswig-Holstein
Die Reservistenkameradschaft in Eckernförde trauert um Stabsunteroffizier d.R. Gustav
Rudat, der am 12. Oktober im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Rudat
war seit 1963 Verbandsmitglied und hatte maßgeblich am Aufbau des
Verbandes in SchleswigHolstein mitgewirkt. Er
war Gründungsmitglied
der RK Eckernförde. red
Fotos: Erik Heurich
100
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Oft in Krisengebieten unterwegs: Journalist und “loyal”-Chefredakteur Marco Seliger
Der IS lässt sich
nicht einfach wegbomben
„Ich breche das Video hier ab. Aber glauben Sie mir, es ist richtig schrecklich.“
Mit seinen Erzählungen und Einschätzungen über den sogenannten Islamischen Staat (IS), dessen Vorgehen, Strategie und seinen Terror hat Marco Seliger
sein Publikum fesseln können. Den Vortrag des Chefredakteurs von „loyal“, die
Erlebnisse und Erfahrungen seiner Reisen in die Krisengebiete in Nahost und
am Hindukusch, wollten sich über 100
Interessierte nicht entgehen lassen. Der
Raum in Jena war proppenvoll.
„Wir wollten nicht einfach einen
akademischen Vortrag zum Thema. In
„loyal“ haben wir einen Beitrag Marco
Seligers über den Nordirak gelesen und
wollten genau das live“, erläuterte Erik
Heurich, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Jena. Und Seliger überraschte mit so manchem Detail zum IS.
So rekrutiere sich die Führungsschicht
des IS ursprünglich aus ehemaligen irakischen Geheimdienstoffizieren und weniger aus den religiösen Fanatikern, die
allgemein und weithin das Bild des IS in
der deutschen Bevölkerung prägen. Damit konnte Seliger auch das perfide wie
professionelle Vorgehen des IS erklären,
angefangen von der Propaganda bis zum
ausgeklügelten Spitzel- und Terrorsystem. Religiöse Argumente verdeckten die
wirtschaftlichen und politischen Motive
der Akteure im Konflikt in Syrien und
Irak. Eine Vielzahl von Akteuren seien in
diesem Stellvertreterkonflikt beteiligt,
neben Russland und Iran auch afghanische Hazara und pakistanische Soldaten.
Seine Einschätzung des IS und zu
den Erfolgsaussichten einer westlichen
Intervention ist angesichts dieser Komplexität auch ernüchternd. Zwar bilde
der IS auf Dauer keinen funktionierenden Staat. Solange die Sunniten zwischen dem alawitischen Assad-Regime
und Russland auf der einen und der schiitischen irakischen Regierung und Iran auf
der anderen Seite aufgerieben würden,
hätten sie keine Alternative zum IS. „Der
IS ist zuallererst eine Idee für die Sunniten, und die lässt sich nicht wegbomben“, gab der Referent zu bedenken. Der
IS besitze eine kulturelle und politische
Dimension bis nach Europa und sei auch
hier erfolgreich. „Er braucht den Hass auf
sunnitische Muslime. Der Aufstieg von
Pegida und AfD ist das Beste, was dem IS
in Deutschland passieren kann.“
Für die Veranstaltung hat die RK
Jena gezielt mit einer studentischen
Hochschulgruppe kooperiert. „Das ist
das jüngste Publikum, vor dem ich jemals
einen Vortrag gehalten habe“, so Seliger.
Bastian Stein
Der Vortrag des „loyal“-Chefredakteurs Marco Seliger in Jena zum Islamischen Staat war heiß begehrt und
zog vor allem junge Zuhörer an
Thüringen
101
Neuland in der
Schießausbildung
brachten Konzept überprüfte die Sicherheit der Waffe die Aufsicht beim Schützen
oder der Vorgesetzte. Das kostete Zeit.
Foto: Constantin Graf von Faber-Castell
PSK, Schießgestell und Einsatzhaltung
– das neue Schießausbildungskonzept
(neuSAK) war für viele Teilnehmer der
Februar-Schulung in der Erfurter Hennekaserne ungewohnt. Geduldig erklärte
der Ausbilder, Hauptfeldwebel (VORNAME???) Eckhart, jeden einzelnen Schritt.
Besonders für ältere Reservisten, die noch
in der Bundeswehr vor 1990 gedient hatten, war die Umstellung gravierend. Galt
damals die Pistole als eine Waffe der Offiziere, wird sie heute als Backup-Waffe bezeichnet. Soldaten im Einsatz führen oft
mehrere Waffen mit sich und müssen diese schnell wechselnd benutzen können.
Entscheidend für die Entwicklung
des neuSAK waren die Erfahrungen aus
den Einsätzen. Neue Verfahren wurden
eingeführt, wie die PSK, die persönliche Sicherheitskontrolle. Im altherge-
Hauptfeldwebel (VORNAME???) Eckhart erklärte das neue Schießkonzept
Mit Reservisten
gute Erfahrungen
gemacht
Jetzt möchte er so schnell wie möglich
alle Thüringer Mandatsträger und die
Reservistenkameradschaften kennenlernen. In seiner neuen Verwendung sei ihm
wichtig dafür zu sorgen, „dass die Teilnahme der Reservisten an dienstlichen
Veranstaltungen kontinuierlich hoch
ist, damit die geplanten Angebote
auch stattfinden
können“.
Der 38-Jährige geht in seiner
Freizeit leidenschaftlich gern angeln und betreibt
Karate in einem
Gothaer Verein. Bis
zum 1. Dan hat er
es schon geschafft.
Kohl ist verheiratet und hat zwei 8
und 14 Jahre alte
Major Carsten Kohl kümmert sich als Stabsoffizier für ReservistenangelegenSöhne. Jörg Heise
heiten im Landeskommando Thüringen jetzt täglich um Reservisten
gelten Vertreter als Kompaniechef im
Pionierbataillon in Emmerich (Nordrhein-Westfalen) oder beim Hochwasser
2013. „Die Leute von der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie haben ordentlich zugepackt“, erinnert sich Kohl.
Foto: Jörg Heise
Neuer Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando Thüringen ist seit Anfang Februar Major Carsten
Kohl. Der gebürtige Erfurter ist seit 1995
in der Bundeswehr, hat in München Bauingenieurwesen und Umwelttechnik studiert. Zu seinen Einsatzorten in Thüringen gehörten das Pionierbataillon in Gera
(Zugführer und Kompanieeinsatzoffizier),
das Wehrbereichskommando III (Dezernat
ABC-Abwehr und Schutzaufgaben) und
zuletzt das Führungsunterstützungsbataillon in Erfurt, in dem er die S3-Abteilung als Stabsoffizier führte .
Mit Reservisten habe er bislang gute
Erfahrungen gemacht, sagt der 38-Jährige. So zum Beispiel mit seinem gespie-
Deshalb überprüfen sich nun die Soldaten gegenseitig.
Anspruchsvoll ist auch das Schießgestell, eine Bezeichnung für die Körperhaltung. Ebenso war die Einsatzhaltung für
viele neu. Details wie Winkel zum Körper
und das Eindrehen der Waffe in Zielrichtung
müssen intensiv geübt werden, um sicher
zu sitzen.
Constantin Graf von Faber-Castell
Thüringen