#3 2016 Leben in unserem Verband Vorschau Die Schlacht von Verdun aus französischer Sicht Rückschau Der „Eiswolf“ macht seinem Namen Ehre reservistenverband.de · facebook.com / reservistenverband · twitter.com / DieReserve Neuer BSH-Vorstand legt strategische Ziele fest Andenken ‚Dafür‘ sein genügt nicht, ‚dabei‘ sein ist wichtig 56 loya l # 3 2 0 1 6 56 60 69 73 74 Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Rommels Einsatz in Ostwürttemberg Bei einer Gedenkstunde für Erwin Rommel fanden Mitglieder der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd nicht allein Bezüge zu seiner Zeit in Frankreich und Nordafrika und seinem Ende als Generalfeldmarschall, vielmehr ging es auch um das Wirken des jungen Offiziers in seiner ostwürttembergischen Heimat. Rommel wurde 1891 als zweites von vier Kindern des Oberrealschullehrers und späteren Rektors Erwin Rommel und dessen Frau Helene in Heidenheim an der Brenz geboren und wuchs in Aalen auf. Von 1900 bis 1908 besuchte er dort die Lateinschule, anschließend von 1908 bis 1910 das Realgymnasium Schwäbisch Gmünd, das heutige Parler-Gymnasium. 1910 trat er in die Württembergische Armee ein und war im Ersten Weltkrieg in Frankreich, Rumänien und Italien im Einsatz. Nach dem Kapp-Lüttwitz-Putsch herrschte in der Oberamtsstadt Schwäbisch Gmünd am 17. März 1920 ein Generalstreik. Auf dem oberen Marktplatz versammelten sich Demonstranten und 75 76 79 80 84 88 90 92 94 96 100 Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen te Rommel die Situation ohne ein Blutbad auf dem überfüllten Marktplatz anzurichten. Im Nachhinein lässt Rommel sich zitieren: „Ruhe und Besonnenheit zu wahren und eine günstigere Gelegenheit zur Ergreifung der Macht durch die Arbeiterschaft abzuwarten.“ Vielleicht war diese Besonnenheit der Grund, dass er von 1925 bis 1929 Chef einer Maschinengewehrkompanie wurde, denn Gelegenheiten für Inlandseinsätze der Reichswehr waren häufiger, unterlagen aber nicht den heutigen Einschränkungen. drohten, das Rathaus zu stürmen. Hauptmann Rommel marschierte gegen 14 Uhr mit der 1. Kompanie des Württembergischen Schützenregiments 25 zum Gmünder Marktplatz. Rommel zog mit seiner Einheit in das Rathaus ein und bereitete die Verteidigung vor. Doch anstatt Gewehren ließ Rommel Wasserschläuche verleChristian Krieg gen. Sein Ziel war es, die johlende Menge, die später die Soldaten mit den gemeinsten Ausdrücken wie Tagediebe, Faulenzer, Lumpen, Hurenbuben oder Zigeuner beschimpfte, ohne Waffeneinsatz zur Aufgabe zu überzeugen. Obwohl die Demonstranten Handgranadamalige Oberleutnant Erwin Rommel (r.) und sein Vorgesetzter, Major ten warfen und Der Theodor Sprösser (l.), nach Verleihung des Ordens „Pour le mérite“ gegen Ende s c h o s s e n , l ö s - des Ersten Weltkrieges Quelle: de.wikipedia.org Nachrichten aus den Ländern 57 Ein General an der sozialen Front Auf Einladung des Reservistenverbands, der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) und des Sprachenzentrums Süd kehrte Brigadegeneral a.D. Hans-Christoph Ammon an seine alte Wirkungsstätte zurück. Im Olga-Saal der ReinhardtKaserne in Ellwangen sprach er über die Arbeit bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. (BMZ) Entwicklungshilfeprojekte umsetzt, schickte ihn nach Indien. Dort sollte er ein Pilotprojekt des Arbeitsministeriums des Bundeslandes Karnataka leiten, in dem es um die „Soziale Sicherung für informell Beschäftigte“ ging. Ammon schildert sehr anschaulich die Ausgangssituation in Indien, wo nur sieben Prozent der arbeitenden Bevölkerung auch Arbeitsverträge hat. Die große Mehrzahl der Menschen arbeite „informell“, als Tagelöhner für 50 bis 400 Rupien (0,65 bis 4,50 Euro) am Tag. Ziel des Projekts war es, den Zugang dieser Arbeiter zu sozialen Sicherungssystemen zu verbessern. Ammon, der von 2003 bis 2005 die Panzergrenadierbrigade 30 kommandierte, ist offensichtlich noch vielen Ellwangern in guter Erinnerung: die Bürgergarde steht Spalier, der Olga-Saal ist sehr gut gefüllt, Kasernenkommandant Wolfgang Banek und Oberbürgermeister Karl Hilsenbek heißen den Ex-General herzlich willkommen. 50 verschiedene Sozialleistungen versanden im Korruptionsdschungel Tatsächlich habe Indien mehr als 50 verschiedene Sozialleistungen eingeführt, um die Existenz der Tagelöhner abzusichern. Zuständig dafür sind unterschiedliche Ministerien. Allerdings werden diese Leistungen aus den verschiedensten Gründen von den Bedürftigen kaum abgerufen. Die hohe Analphabetenrate, die Unwissenheit der So ein großer Empfang und dabei hat das Thema von Ammons Vortrag nur entfernt mit deutscher Sicherheitspolitik zu tun. Es bleibt dem Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter überlassen, in seinem Grußwort aktuelle deutsche Politik anzusprechen: „Sicherheit ist ein Gefühl, das man pflegen muss. Es steht momentan auf dem Spiel.“ Kiesewetter sieht die Flüchtlingskrise auch als Folge politischer Versäumnisse: „Deutschland hat die nötigen Reformen nicht angepackt, als Italien, Frankreich, Spanien uns dazu aufforderten.“ Hans-Christoph Ammon, der nach seiner Zeit als Brigadegeneral Kommandeur der Kommando Spezialkräfte in Calw wurde, ist seit 2010 im Ruhestand. 2013 jedoch ließ er sich noch einmal zu einem Auslandseinsatz überreden, einem zivilen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, die für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Foto: Gerhard Königer „Sicherheit ist ein Gefühl, das man pflegen muss” Mit der Panzergrenadierbrigade war er in Afghanistan und leitete das deutsche Kontingent: Nun berichtet Hans-Christoph Ammon in der Reinhardt-Kaserne in Ellwangen von seinem zivilen Indien-Einsatz für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit baden-Württemberg zuständigen Beamten, die mangelhafte Registrierung der Bevölkerung und die verbreitete Korruption auf allen Ebenen verhinderten, dass die Sozialsysteme ihre Wirkung entfalten können. Ammon verdeutlicht die Probleme des Landes: hohes Bevölkerungswachstum, niedriger Bildungsstand, Kastenwesen und die Diskriminierung der muslimischen Minderheit. Im Rahmen des Pilotprojekts ließ er Sozialberatungsstellen einrichten und ortsbekannte Personen als Berater von Haus zu Haus gehen. Sie sollten die Daten von Betroffenen aufnehmen. Dabei stellte sich heraus, dass vielfach gar keine Dokumente zum Identitätsnachweis vorhanden waren und dass viele Tagelöhner deshalb keinen Bedarf an Sozialleistungen anmeldeten. Ammon: „Um ein solches Dokument zu erhalten, hätten sie in das nächste Bezirksrathaus reisen müssen, eine Tagesreise weit weg, dort den Beamten bestechen und hoffen, dass er ihnen dann auch ein Dokument ausstellt. Der Aufwand war vielen zu groß, das Ergebnis zu unsicher.“ Information und Schulung brachten die Lösung Der Ex-General machte sich an die Arbeit, ließ eine Software für das Projekt entwickeln, Werbebroschüren, Logos, schulte die Mitarbeiter, um ihnen zu verdeutlichen, dass sie für die Notleidenden da sind und nicht umgekehrt. Am Ende zeigte sich, dass die Beratungsstellen erfolgreich sind, dass deutlich mehr Betroffene Sozialleistungen beantragen. Das Pilotprojekt wurde schließlich in allen Regierungsbezirken umgesetzt, allerdings in den Rathäusern mit den unbeliebten Beamten. „Sie wissen gar nicht, wie gut es uns hier in Deutschland geht“, beendet Ammon seinen Vortrag. Der Stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Ostwürttemberg/Alb-Donau, Gerd Höflacher, und Hariolf Ziegelbauer von der GSP danken ihm mit kleinen Geschenken und laden zum Umtrunk in das Offizierscasino. Gerhard Königer / Schwäbische Pos 58 Personenkontrolle unter erschwerten Bedingungen Der traditionsreiche Winterwettkampf UHU wurde 2016 – entgegen seiner Namensgebung – als Tageswettkampf durchgeführt. Nächte im Januar sind für eine solche Veranstaltung meist lang genug, die Tage aber zu kurz. ei dem Wettkampf für Reservisten aus ganz Baden-Württemberg waren über eine Strecke von zehn Kilometern insgesamt sechs Stationen anzulaufen. Dazu kam ein Eilmarsch entlang der Aich mit knapp zehn Metern Höhenunterschied und eine weitere Wertung an der Standortschießanlage im Bernet, was eine halbstündige Autofahrt erforderte, obgleich der Meldekopf der Veranstaltung im Bonladener Schützenhaus lag. Von Johann Michael Bruhn Zu den einzelnen Wettkampfstationen war - kurz gefasst - folgende Lage ausgegeben worden und zu beachten: Ethnische Konflikte in einer afrikanischen Republik führten zum Bürgerkrieg. Ein Mandat an die Nato für eine Operation mit friedenserzwingenden Maßnahmen steht nach einer Resolution der Vereinten Nationen unmittelbar bevor. Zu den laufenden Vorbereitungen gab es Großdemonstrationen im Umfeld der US-Einrichtungen EUCOM/AFRICOM in Stuttgart-Vaihingen und am Flughafen Stuttgart – Manfred Rommel Flughafen. Zur Bewachung von Bundeswehreinrichtungen werden Reservisten eingesetzt und kritische Bereiche zum militärischen Sicherheitsbereich erklärt, markiert und ausgeschildert. Abseilen als Übungsziel Ohne Bezug zu dieser Lage und ohne Zeitwertung stand die Wettkampfaufgabe „Abseilen vom Uhlbergturm“. Das neunstöckige Gebäude ist eigentlich we- Foto: Johann Michael Bruhn loya l # 3 2 0 1 6 B Schlecht, wenn man keine Ausweispapiere, aber Waffen dabei hat: Personenkontrolle im neu ausgewiesenen militärischen Sicherheitsbereich baden-Württemberg Foto: Manfred Kreß 59 Zivil-Militärische Zusammenarbeit in Theorie und Praxis In einem neu ausgewiesenen militärischen Sicherheitsbereich ist eine Personenkontrolle eine etwas diffizile- „Immer auf dem Teppich bleiben“ erhielt beim Abseilen eine gänzlich neue Bedeutung, da die Außenfassade des neunstöckigen Uhlbergturms gegen Fußabdrücke mit einem Teppich geschützt wurde Foto: Johann Michael Bruhn gen der herrlichen Aussicht zum Albtrauf dort errichtet worden. Der dortige Vorgängerbau hatte aber im Zweiten Weltkrieg eine militärische Nutzung zur Früherkennung feindlicher Flugzeuge. Für das Abseilen aus fast 25 Meter Höhe bedarf es professioneller Ausstattung, Einweisung und Sicherung, was durch Oberstabsfeldwebel Reinhold David sichergestellt war. Die eigentliche, eher psychische Belastung war hier der Übergang vom sicheren Sims in die Steilwand, danach geht alles fast von allein. An der Station „Minen“ waren unter Einhaltung angemessener Abstände Kampfmittel zu erkennen und zu bestimmen, einschließlich der obligatorischen Meldung. Als eigentlich zivile Angelegenheit stellte sich die Aufgabe an der Station „San Verkehrsunfall“: Autounfall mit einer verletzten Person. Sowohl der offene Bruch am Schienbein und die Wunde am Kopf als auch die nachfolgende Ohnmacht des Verletzten waren für die Wettkämpfer aber nur die halbe Herausforderung, denn zur dargestellten Unfallsituation gehörte auch ein unverletzter Mitfahrer unter Schock, dessen versuchte Hilfsaktionen merklich kontraproduktiv waren und der vom Unfallopfer fernzuhalten war. Auch das Unfallopfer an der Station „Brandbekämpfung“ war ein Zivilist, der nicht nur seinen Grill, sondern auch sich selbst anzündete. Wie beim Verkehrsunfall war hier eine Aufgabenteilung erforderlich: Das Ersticken der Flammen wurde an einem Baustellenwarnschild mit umgehängter Jacke durchgeführt, für das Behandeln der Brandwunden stand dann eine echte Person zu Verfügung. Beim Verkehrsunfall war der „Zweitdarsteller“ für die künstliche Beatmung notwendig gewesen. Kein Verhör, aber einen Fragebogen gab es an der Station Polizei zu den ausgelegten Dienstgradabzeichen der Polizei und verschiedenen Waffen re Angelegenheit, verglichen mit einem eingezäunten Kasernengelände. Dies zeigte sich an der Station „Personenkontrolle“. Wobei erschwerend hinzukam, dass es sich bei den verdächtigen Personen um ein Pärchen handelte und der Mann nicht nur eine Tarnjacke mit aufgenähter Blutgruppenbezeichnung trug, sondern auch ein „südländisches“ Aussehen hatte und sich nicht ausweisen baden-Württemberg konnte. Die Körpervisitation des Mannes brachte eine Schusswaffe und mehrere Messer zutage. Einer Körpervisitation der Frau hatte die Wettkampfregie dadurch vorgebeugt, indem sich deren Waffe in der Handtasche fand. Waren an den vorigen Stationen eine Übergabe an das Deutsche Rote Kreuz oder die Feuerwehr vorgesehen, so waren hier nun Feldjäger gefragt. Die Zivil-Militärische Zusammenarbeit vervollständigt wurde an der Station „Polizei Fragebogen“. Hier ging es um 15 Fragen zu Polizeiuniformen und -dienstgraden, Waffenrecht und Verkehr. Zur Bestimmung der Sieger wurden nicht die Punkte der einzelnen Stationen addiert, sondern die jeweiligen Platzziffern. Damit entfielen Probleme wie sie sich bei der Umrechnung von Eilmarschzeiten in eine Punktewertung ergeben. Wer sich gut, aber vergeblich – weil ausgefallen – auf die Deutschen Reservistenmeisterschaften 2015 vorbereitet hatte, sah dann wenigstens hier beim UHU Erfolg. Sieger wurde die Mannschaft der Reservistenkameradschaft (RK) Waiblingen, gefolgt von der RK Heilbronn und ganz knapp dahinter die RK Unlingen. Oberstabsfeldwebel d.R. Dieter Helm war als Schlussredner für den Wettkampf als Kreisvorsitzender Mittlerer Neckar und Stellvertretender Landesvorsitzender genau der Richtige, da die Durchführung des Wettkampfs Sache der Kreisgruppe war und die Wettkämpfer aus dem ganzen Land kamen. Er dankte der durchführenden Kreisgruppe Mittlerer Neckar, den Wettkämpfern und Funktionern, insbesondere dem Leitenden, Oberstleutnant d.R. Gernot Gaiser, dem Kreisbeauftragten Militärische Ausbildung, Oberstabsfeldwebel d.R. Thomas Franck, und dem vortragenden Quintett des Reservistenmusikzuges 28 Ulm. Für das nächste Jahr rief er zu weiterer Teilnahme auf. Wer dann für den UHU 2017 schwarzsieht, muss dies nicht unbedingt negativ sehen: Er freut sich wohl nur auf einen Nachtwettkampf. 60 Beauftragten-Tagung: Flüchtlingshilfe bleibt Daueraufgabe D Von Eberhard Grein ie Neuausrichtung des Verbandes und die Entwicklung der Landesgruppe Bayern standen im Fokus einer umfassenden Lagefeststellung des Landesvorsitzenden, Professor Dr. Friedwart Lender. Bearbeiten, koordinieren und planen Dem folgten unterschiedliche Vorträge, so der des Leiters der Koordinierungszelle Erding/Feldkirchen im Landeskommando Bayern, Oberst Kai-Uwe Mayer. Er berichtete über die Aufgaben der Bundeswehr im Lagezentrum und die Beratung der bayerischen Landesregierung. Die Flüchtlingshilfe, so Mayer, werde auch 2016 Daueraufgabe für die Bundeswehr bleiben. Das Landeskommando bearbeitet, koordiniert und plant mit seinem Lagezentrum Aufträge der Regierung, der Kommunen und anderer Bedarfsträger. Dies umfasst vor allem die Abstellung von Perso- Fotos: Eberhard Grein loya l # 3 2 0 1 6 Auch in diesem Jahr waren zahlreiche Beauftragte nach Berg gekommen, um Aktuelles über die Reservistenarbeit zu erfahren und in unterschiedlichen Teams Themen zu erarbeiten. Höhepunkt der Veranstaltung war ein Vortrag von Oberst Kai-Uwe Mayer über die Flüchtlingshilfe der Bundeswehr in Bayern. Aktuelle Themen standen auch in diesem Jahr im Fokus der Arbeitsgruppen bayern 61 nal an Koordinierungsstellen der Bundesländer und Unterstützungsleistungen für Projekte, hauptsächlich im Sanitätsdienst. Schwerpunkte liegen im Aufbau von Unterkünften, bei der Verpflegung und in der Verteilung der Flüchtlinge, so Mayer. Anspruchsvolle Themen Über die militärische Ausbildung im Verband der Zukunft berichtete der dafür im Präsidium zuständige Vizepräsident Oberst d.R. Martin Hammer. Schwerpunkt waren unter anderem die Individuellen Grundfertigkeiten (IGF) und die Körperliche Leistungsfähigkeit (KLF), die Führeraus- und -weiterbildung, die Ausbildung der Ausbilder und die Qualifikation zum Mittler. Zur IGF/KLF-Ausbildung trug der Verantwortliche der Bundesgeschäftsstelle, Stabshauptmann d.R. Günter Fuchs, zum Pilotprojekt 2014/2015 mit zahlreichen Einzelmaßnahmen und insgesamt 1657 Teilnehmern vor. Im Fokus standen insbesondere die körperliche Leistungsfähigkeit und die Ausbildung mit den entsprechenden Qualifizierungen. Aufholbedarf bestehe noch bei Ausbildungspersonal und -material, so Frank. Die Sicherheitspolitische Bildung stand im Mittelpunkt der Ausführungen des Landesbeauftragten, Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard. Zur Neuausrichtung gehörten die sicherheitspolitische Information und Öffentlichkeitsarbeit sowie eine entsprechende Hochschularbeit. Zentraler Punkt seien der Mittler und der Multiplikatorenmittler, die gemeinsam auch weiterhin mit den Partnerverbänden in die Gesellschaft hineinwirkten, betonte Gebhard. Beiträge zum strategischen Themenplan und sicherheitspolitischen Blog des Verbandes rundeten seinen Vortrag ab. Die Arbeit des Kooperationspartners „Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP)“ mit seinem Auftrag und den Sektionen stellte Oberst d.R. Thilo Krökel vor. Bestandteil des Vortrags war ebenso die erfolgreiche Medienarbeit der GSP mit ihrer Publikation „Europäische Sicherheit & Technik“ und die Homepage mit GSP-Blog. Aber auch der Haushalt der Gesellschaft und die Mitgliederentwicklung gehörten zur Präsentation Krökels. Die Zusammenarbeit von GSP und Verbandsgliederungen soll intensiviert werden. Arbeit in Arbeitsgruppen Auch in diesem Jahr diskutierten, erarbeiteten und präsentierten die Beauftragten Leitfäden für die Arbeit vor Ort. Themen waren sicherheitspolitische Informationen zu Flüchtlingen und Migration sowie der Islamische Staat und der sicherheitspolitische Blog. IGF/KLF-Veranstaltungen und Qualifikation der Ausbilder für IGF/KLF standen ebenso auf der Agenda. Oberst Kai-Uwe Mayer trug zur Flüchtlingshilfe der Bundeswehr in Bayern vor Bayern Mitgliedergewinnungskampagne 62 ‚Dafür‘ sein genügt nicht, ‚dabei‘ sein ist wichtig Flankierende Maßnahmen loya l # 3 2 0 1 6 Quelle: Archiv VdRBw Auf der Startseite des Verbandes (www. reservistenverband.de) wird ab dem 31. März durch eine Anzeige auf die Mitgliedergewinnungskampagne aufmerksam gemacht. Sie verlinkt auf die Kampagnenge, die beliebig verteilt werden können. seite www.kameraden-gewinnen.de. Hier „Bring‘ einen Kameraden mit“, so überAuf der Rückseite jedes Aktionsantrages schrieb der Reservistenverband vor 40 können die Mitgliedschaft online beanJahren seine Werbetragt und die Ergebaktion „Jeder wirbt nisse der Kampagne ein neues Mitglied”. eingesehen werden. Die blieb nicht ohne Wie läuft die Erfolg, immerhin Kampagne ab? Wakonnte die Aktion rum machen wir im Februar 1976 mit d i e Ka m p a g n e ? 5000 neuen MitglieWarum soll jemand dern abgeschlossen Mitglied werden? werden. „Jeder wirbt Wie wird man Mitein neues Mitglied“ glied? Was be könnte auch Motto kommt der Werber der Mitgliedergewin/ der Geworbene? – nungskampagne sein, Antworten hierzu die das Präsidium für gibt eine Power2016 beschlossen hat. point-PräsentatiSie beginnt am 1. Apon, die der Reserril und endet am 30. vistenverband allen Juni 2016. Funktionsträgern z u r Ve r f ü g u n g stellt, damit diese Worum es geht in der Lage sind, Jeder, der ein neues Sinn und Zweck der Mitglied wirbt, erhält Mitgliedergewineine Armbanduhr des nungskampagne Reservistenverbandes einheitlich an jefür das erste gewordem beliebigen Ort bene Mitglied. Bitzu präsentieren. te geben Sie dazu auf dem Antrag Ihre MitPräsident Rogliedsnummer ein. Sie derich Kiesewetter finden diese u.a. auf MdB wird darüber dem Adressaufkleber hinaus alle Vorsitauf diesem Heft. Auzenden der Reservisßerdem erhält jetenkameradschaften des im Rahmen der sowie die Landes„‚Dafür‘ sein genügt nicht, ‚dabei‘ sein ist wichtig”: Der Slogan der Mitgliedergewinnungskampagne 1978 ist unverändert gültig, auch für 2016 Kamapgne geworbevorsitzenden anne Mitglied ebenfalls schreiben, um sie eine solche Uhr. persönlich auf die stehen Argumente für eine Mitgliedschaft Mitgliedergewinnungskampagne aufDamit jedes Mitglied seine Chance – so kann jeder begründen, warum es sich merksam zu machen. „loyal” wird wahren kann, ist dieser Ausgabe von „lolohnt, Mitglied im Reservistenverband zu fortlaufend über die Kampagne und yal“ eine Beitrittserklärung beigefügt. Die werden. Geschäftsstellen erhalten ebenfalls Anträihre Ergebnisse berichten. Eine Armbanduhr erhält jeder, der im Rahmen der Mitgliedergewinnungskampagne ein neues Mitglied geworben hat – aber auch jedes neu geworbene Mitglied 63 Reservist im Einsatz: Helfende Hände im Chaos an Bayerns Grenze Medizin tätig ist, erhielt er eine 14-tägige Freistellung. Das Bundeswehrkrankenhaus in Ulm steuert die Personalplanung der ärztlichen Hilfseinsätze und wies ihn vom 6. bis 17. Dezember der Erstaufnahmeeinrichtung in Freilassing zu. Um die ortsansässigen Ärzte zu entlasten, übernahm Savarino für die Dauer seines gesamten Einsatzes den achtstündigen Nachtdienst. Dabei überstieg das Elend, mit dem er konfrontiert wurde, jede Vorstellungskraft. Hochschwangere Frauen, zudem gezeichnet von der oft Foto: privat Die seit Monaten laufenden täglichen Berichte in den Medien über das Leid der nach Deutschland strömenden Flüchtlinge und die Probleme bei der Aufnahme haben Oberfeldarzt d.R. Dr. Jan Savarino, Mitglied in der Pfrontener Reservistenkameradschaft, innerlich immer stärker bewegt. Den letzten Anstoß, um sich für einen Hilfseinsatz zur Verfügung zu stellen, erhielt er durch den Aufruf von Verbandspräsident Roderich Kiesewetter MdB. Von seinem Arbeitgeber, der Klinik Enzensberg, bei der er als Facharzt für Physikalische und Rehabilitative monatelangen Flucht, kamen in die Ambulanz und mussten sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Viele Männer hatten sichtbare Kriegs- und Folterverletzungen, Kleinkindern konnten wochenlang nicht die Windeln gewechselt werden, dazu reihenweise Fieber- und Erkältungskrankheiten. Den anfänglichen Schock beim Antritt seiner Übung und den Anblick der Flüchtlinge, insbesondere der vielfach traumatisierten Mütter und Kinder, hat Savarino schnell überwunden. Bewundert hat er die vielen ehrenamtlichen Helfer und denkt mit Hochachtung an die Kameraden der Bundespolizei und Bundeswehr zurück, die dort, meist in Zwölf-Stunden-Schichten, ohne Klagen ihren anstrengenden Dienst versehen haben. Savarino ist sehr froh, durch seinen Einsatz wenigstens einen kleinen Beitrag geleistet zu haben, wie er auf Nachfragen erklärte. Bernd Kluth/eg Frisch gewaschen und neu eingekleidet, den Luftballon aber schon fest in der kleinen Hand, lässt sich der Junge im Beisein seiner Mutter von Oberfeldarzt Dr. Jan Savarino untersuchen Bayern 64 Interessenvertretung der Soldaten: „Miteinander reden!“ „Grundlegende Lageänderung – die Bundeswehr in der Transformation“ lautete der Vortrag von Oberstleutnant André Wüstner. Dabei wurde deutlich, worauf es vor dem Hintergrund der zahlreichen und unterschiedlichen Aufgaben der Bundeswehr bei der laufenden Umstrukturierung ankommt. „Miteinander reden!“ laute die Lösung, so der Bundesvorsitzende. Wüstner kam auf Einladung der Kreisgruppe Bayerwald des Reservistenverbandes und der Kameradschaft der ehemaligen Soldaten/Reservisten und Hinterbliebenen im Deutschen Bundeswehrverband nach Regen. Oberstleutnant d.R. Johann Saller konnte neben zahlreichen Kameradinnen und Kameraden auch Gäste aus der Politik begrüßen. „Miteinander reden!“ sei die Grundlage, um dem Wandel der sicherheitspolitischen Herausforderungen gerecht zu werden und dabei die Foto: Markus Hauf loya l # 3 2 0 1 6 Die Flüchtlingskrise, weltweite kriegerische Auseinandersetzungen, internationale Spannungen zwischen den Großmächten, Auslandseinsätze der Bundeswehr – und das alles vor dem Hintergrund laufender Umstrukturierungsmaßnahmen: Oberstleutnant André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes, referierte dazu im Offizierheim der Regener Bayerwaldkaserne. Menschen mitzunehmen: Diese Aussage Wüstners zog sich wie ein roter Faden durch seine Ausführungen. Er ging auf die zahlreichen strukturellen Veränderungen der Bundeswehr seit den vergangenen Bundestagswahlen ein. Die aktuelle Lageentwicklung in Afghanistan mache deutlich, dass der Abzug der internationalen Truppen und damit der Bundeswehr nicht so, wie ursprünglich geplant, durchgeführt werden könne. Auch die großen Herausforderungen der Flüchtlingskrise stellten an die Bundeswehr immer höhere Ansprüche. Und: „Das Verhalten Russlands hat in der internationalen Sicherheitspolitik vieles verändert!“, machte Wüstner deutlich. Die Auswirkungen beträfen die Nato, Europa und vor allem auch die Bundeswehr, da die Bündnisverteidigung wieder mehr in den Fokus gerückt würde. Um das alles erfolgreich bewältigen zu können, müsse man eben vor allem „miteinander reden!“, was alle Teile der Gesellschaft betreffe, so Wüstner abschließend. Markus Hauf / eg Bedankten sich mit einem Präsentkorb beim Referenten (v.l.n.r.): Oberstleutnant Michael Torger, Stellvertretender Landrat Willi Killinger, Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald, Stabsfeldwebel a.D. Alois Ebner, Oberstleutnant André Wüstner, Landtagsabgeordneter Alexander Muthmann und Oberstleutnant d.R. Johann Saller bayern Foto: Manfred Hofmann 65 Freuten sich gemeinsam über die erfolgreiche sicherheitspolitische Veranstaltung (v.l.n.r.): Professor Dr. Friedwart Lender, Hartmut Koschyk MdB und der Leitende, Oberstleutnant d.R. Philipp Mohr Der Donbass und der „Islamische Staat“: aktuelle Krisen im Fokus Prominenter Referent beim sicherheitspolitischen Seminar der oberfränkischen Reservisten in Himmelkron war der Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk. Der Politiker, selbst Reserveoffizier und Verbandsmitglied, hat bereits in vielfältigen Funktionen, zuletzt als Militärattaché an der deutschen Botschaft in Kiew, die Ukraine besucht. In seinem durch großes Hintergrundwissen beeindruckenden Vortrag „Die Ukraine-Krise – Hintergründe – aktuelle Lage – Lösungsansätze“ bemerkte er gleich zu Anfang, dass im Donbass, auch wenn die Krise aktuell weitgehend in den Medien in den Hintergrund geraten sei, nahezu täglich Menschen sterben. Im Rahmen der anschließenden Diskussion und der Suche nach Lösungsansätzen waren sich alle einig, dass der Konflikt nicht militärisch, sondern nur politisch zu lösen sei. Als zweites Thema stand ein Vortrag anlässlich der terroristischen Anschläge Bayern in Paris auf dem Programm. Referent war der Jugendoffizier in Bamberg, Hauptmann Marius Alois Erbrich, mit seinem Vortrag „Der Islamische Staat und seine Auswirkungen“. Beiden Vorträgen schlossen sich umfangreiche Diskussionen an. Anlässlich der Veranstaltung überreichte der Landesvorsitzende, Oberstleutnant d.R. Professor Dr. Friedwart Lender, die Ehrennadel in Gold an Stabsfeldwebel d.R. Kurt Huber für dessen jahrzehntelanges Engagement im Verband. Lender nutzte die Gelegenheit, um die beschlossene Neuausrichtung des Verbandes vorzustellen. Der Bundesdelegierte, Oberstleutnant d.R. Philipp Mohr, der die Veranstaltung leitete, berichtete über die neue Mitgliederwerbekampagne, die bei der letzten Bundesdelegiertenversammlung präsentiert worden war. Werenfried Broja / eg 66 Wettkampf bei den Spielberger Schützen Verabschiedung aus dem aktiven Reservedienst Hermann Böhm ist seit 43 Jahren aktiver Reservist und Mitglied der Reservistenkameradschaft (RK) Etzenricht / Weiherhammer. Durch zahlreiche Wehrübungen und Reservedienstleistungen hat er den Dienstgrad Stabsfeldwebel d.R. erreicht und dafür mehr als 400 Wehrübungstage abgeleistet. Seinen aktiven Reservistendienst leistete Böhm zuletzt beim Kreisver- Foto: Rudolf Laux Die Spielberger Schützen hatten vor einigen Jahrzehnten ihre Wettkampfstätte immer wieder erweitert und technisch professionalisiert. Seit Kurzem unterhalten die Spielberger nicht weit von der ehemaligen Hahnenkamm-Kaserne fünf 25-Meter-, vier 50-Meter- und vier 100-Meter-Bahnen, um schießsportlich mit größeren Kalibern auf Ringscheibenjagd gehen zu können. Der Vorsitzende der Kreisgruppe Mittelfranken-Süd, Robert Höhenberger, begrüßte mehr als 40 Teilnehmer und dankte dem Ersten Schützenmeister der Schützengilde Spielberg, Marcus Frech, für die großzügige Gewährung des Gastrechtes. Am Ende der fordernden und sehr fairen Wettkämpfe stand Matthias Bold aus Dinkelsbühl als bester Schütze fest. Er siegte mit 277 Ringen (81+98+98) souverän mit 30 Ringen Abstand zum Zweitplatzierten Peter Biller aus Gräfensteinberg, 247 Ringe (82+77+88), und Gerhard Vaas aus Dinkelsbühl, 245 Ringe Im Anschluss an die Wettbewerbe stellten sich die besten Schützen mit dem Vorsitzenden der Kreisgruppe, Robert Höhenberger (4.v.r.), und seinem Geschäftsführer Dietmar Eitel (mit RK-Fahne) sowie einigen Pokalgewinnern zum Erinnerungsfoto bindungskommando (KVK) für die Stadt Weiden ab. Oberstleutnant d.R. Thomas Baldauf, Leiter des KVK Weiden, wür- Foto: Reinhard Kreuzer loya l # 3 2 0 1 6 Dank der Gastfreundschaft der Schützengilde Spielberg war es einer stattlichen Teilnehmerzahl der Kreisgruppe Mittelfranken-Süd möglich, auf deren Schießstand mehrere Wettkampfserien zu schießen. Dabei handelte es sich um je zehn Schuss mit der Pistole P8, dem Karabiner K98 und mit dem Gewehr G3. (56+98+91). Am Schießen wirkten auch Teams der Kreisgruppe mit, die sich tapfer auf fast unbekanntem Terrain mit den Profis maßen. In der Mannschaftswertung siegte das Team I der Reservistenkameradschaft (RK) Gräfensteinberg mit 868 Ringen vor der 2. Mannschaft der Reservisten-Arbeitsgemeinschaft Schießen Dinkelsbühl (839 Ringe) und der Auswahl der RK Gräfensteinberg II (812 Ringe). Rudolf Laux / eg Freute sich über die Ehrenmedaille in Silber: Hermann Böhm (3.v.l.) mit Oberstleutnant d.R. Thomas Baldauf (l.), Günter Bogner (2.v.l.) und Manfred Zettl (4.v.l.) bayern digte Böhm als loyalen und zuverlässigen Kameraden. Bekannt ist der vor allem durch seine läuferischen Leistungen. Wettkämpfe als Reservist bestritt Böhm auf Ebenen bis hin zum Bundeswettkampf. Weiterhin ist er als Leitender an allen Waffen einsetzbar. Neben dem Vorsitz der RK Etzenricht/ Weiherhammer ist er auch Stellvertretender Vorsitzender der ReservistenArbeitsgemeinschaft Schießsport Oberpfalz-Nord. Für seine Verdienste erhielt Böhm aus den Händen des Stellvertretenden Bezirksvorsitzenden, Manfred Zettl, die Ehrenmedaille in Silber des Bezirks Oberpfalz. Günter Bogner / eg 67 Jahrestagung für in Verbindungskommandos beorderte Reservisten Reservisten und Mitglieder der Clausewitz Gesellschaft trafen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Bundes- Stand dem Fernsehteam zur Zivil-Militärischen Zusammenarbeit Rede und Antwort: Oberst Franz Reimer agentur für Arbeit in Nürnberg mit dessen Leiter Frank-Jürgen Weise zusammen. Gegenstand waren die allgemeine thematische Lage zu Migration und Flüchtlingen sowie eine sich anschließende Diskussion. Landesvorsitzender, Professor Dr. Friedwart Lender, und Bezirksvorsitzender Reinhard Gernandt nutzten gemeinsam die Gelegenheit, um Weise für seine 25-jährige Mitgliedschaft im Verband zu danken sowie mit der Treuenadel auszuzeichnen. Eberhard Grein Bayern Stefan Zrenner / eg Foto: Matthias Lucke Frank Jürgen Weise für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt Foto: Stefan Zrenner Die Soldaten erwartete eine umfangreiche Tagesordnung in den Konferenzräumen der Ostbayernhalle. Naturgemäß standen aktuelle Informationen, die im Zuge der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit im Katastrophenfall benötigt werden, im Vordergrund. So berichtete Oberfeldarzt Ulrich Speck, Leiter des Sanitätsregiments aus Feldkirchen, nicht nur über die grundsätzlichen Möglichkeiten der sanitätsdienstlichen Hilfe, sondern gab auch eine In einem Vortrag informierte Kapitänleutnant Marco Ahrens vom Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr über Beförderungen, Ausnahmegenehmigungen, Unterhaltssicherung und vieles mehr. Ein drängendes Problem zog sich über beide Tage der Regionaltagung, und das lautete: „Nachwuchsgewinnung für die Reserve“. Emotionsfrei stellte Oberst Reimer fest, dass der Altersdurchschnitt in den Kreisverbindungskommandos beider Regierungsbezirke aktuell über 50 Jahre liege. Jeder einzelne Reservist sei deshalb aufgefordert, in seinem persönlichen Umfeld nach geeigneten Kameraden bzw. Kameradinnen Ausschau zu halten. Oberst Reimer bedankte sich bei den Referenten mit dem „Porzellanlöwen“ des Landeskommandos. Er verwies auf die geplante Übung „Regex 2016“, die im Verantwortungsbereich der KVK Weiden, Neustadt und Tirschenreuth unter Führung des BVK Oberpfalz stattfinden werde. An der Tagung nahmen auch der Stellvertretende Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach, Franz Birkl, und der Oberbürgermeister der Stadt Schwandorf, Andreas Fellner, teil. Einschätzung, welches Personal und Material in welchen Zeiträumen realistisch verfügbar ist. Beeindruckend war dabei die Qualität und Vielfalt der ärztlichen Versorgung, die angeboten werden kann. Genauso spannend waren die Möglichkeiten, die Major David Serfling vom Panzerpionierbataillon 4 den Anwesenden zum Thema „Fähigkeiten für den Katastropheneinsatz“ präsentierte. Natürlich blieb es nicht aus, dass die Flüchtlingssituation in Bayern und die damit verbundene Bundeswehrunterstützung ihren Niederschlag in der Tagesordnung fand. Von den aktuellen Ereignissen vor Ort berichtete der Leiter des KVK Passau, Oberstleutnant Johannes Greipel. Zwei Bezirks- und 22 Kreisverbindungskommandos in der Oberpfalz und in Niederbayern sind dem Kommandeur des Regionalstabes Territoriale Aufgaben Ost in Bogen, Oberst d.R. Franz Reimer, und seinem Stellvertreter, Oberstleutnant Hans May, unterstellt. Sie legen großen Wert darauf, dass ihre Soldaten stets wissen, was zu tun ist, wenn sie in ihren Städten und Landkreisen von zivilen Organisationen zur Hilfe gerufen werden. Unter dieser Prämisse war auch die Jahrestagung zu verstehen, zu der nahezu 140 Soldaten an einem Wochenende nach Rieden in der Oberpfalz gekommen waren. Sanitäter und Pioniere stellen ihre Fähigkeiten dar Informationen über Beförderungen und Unterhaltssicherung Freute sich über Treuenadel und Urkunde: Frank Jürgen Weise (M.), Landesvorsitzender Prof. Dr. Friedwart Lender (r.) und VdRBw-Bezirksvorsitzender Mittelfranken Reinhard Gernandt (l.). 68 Franz-Xaver Forster erhält Ehrenbrief seiner Heimatgemeinde Foto: Tobias Rehm / Osterhofener Zeitung Bei der Übergabe waren auch Pfarrer Armin Riesinger sowie Altbürgermeister Rudolf Stockner anwesend. In seiner Laudatio ging Bürgermeister Brunner auf die vielen Ehrenämter ein, die Forster seit etlichen Jahren ausübte und auch noch ausübt. So war er im Verband der Reservisten von 1985 bis 1989 Kreisvorsitzender in Deggendorf, von 1989 bis 1991 Bezirksvorsitzender von Niederbayern, von 1991 bis 2005 Landesvorsitzender in Bayern und von 1991 bis 2005 Mitglied des Bundesvorstands. Außerdem war er von 1991 bis 2005 Stellvertretender Präsident der „Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände (ARST)“. Seit 1990 steht Forster dem Veteranenverein Ramsdorf vor. Den Ortsverband Wallerfing des „Verbandes der Kriegs- Den Ehrenbrief der Gemeinde verlieh Bürgermeister Thomas Brunner (v.r.n.l.) an Franz-Xaver Forster. Ihm gratulierten Pfarrer Armin Riesinger und Altbürgermeister Rudolf Stockner Franz Bauer für 50 Jahre Friedensdienst geehrt len alle Ämter abgegeben und ist nun nur noch als Seniorenbeauftragter des Marktes Ruhmannsfelden in Niederbayern tätig. dr / eg Der Seniorenbeauftragte von Ruhmansfelden, Hauptfeldwebel d.R. Franz Bauer, ist in einer Feierstunde der Reservistenkameradschaft (RK) München-Ost für 50 Jahre Friedensarbeit für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet worden. Bauer sammelte seit 1965 jedes Jahr am Allerheiligentag am Münchner Ostfriedhof und hat über die Jahre tausende Mark und Euro für die Kriegsgräberpflege zusammengetragen. Außerdem war er selbst zwei Mal bei der Gräberpflege in Verdun in Frankreich dabei, wo viele bayerische Soldaten Hauptfeldwebel d.R. Franz Bauer (l.) bei der Überreichung der Ehrenurkunde und der Goldenen Ehrenplakette des Volksbundes durch die Bezirksvorsitzende des Volksbundes und Landrätin von München-Land a.D., Johanna Rumschöttel aus dem Ersten Weltkrieg ihre Ruhe gefunden haben. Die Auszeichnung nahm die Bezirksvorsitzende des Volksbundes und Landrätin von München-Land a.D., Johanna Rumschöttel, vor. Sie überreichte Bauer eine Ehrenurkunde zusammen mit der Goldenen Ehrenplakette. Von seinem Nachfolger, Oberleutnant d.R. Michael Schaller, wurde er auch zum Ehrenvorsitzenden der RK München-Ost ernannt. Nach 50 Jahren hat Franz Bauer nämlich zur Jahreswende als Mandatsträger des Reservistenverbandes bei den Neuwahbayern Foto: Zoe Matysik loya l # 3 2 0 1 6 Mit dem Ehrenbrief der Gemeinde Wallerfing zeichnete Bürgermeister Thomas Brunner Franz-Xaver Forster aus. Der hat sich in höchstem Maße in verschiedenen Ehrenämtern verdient gemacht. und Wehrdienst-Behinderten und Rentner (VdK)“ leitete er seit 2009, bis er von 2011-2014 in den Kreisvorstand aufrückte. Ebenso engagierte er sich auf unterschiedlichen politischen Ebenen in der CSU und in der Seniorenunion. Zahlreiche Vereinsmitgliedschaften runden seine Ehrenämter ab. Forster hat als Oberstleutnant d.R. auch an Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Bosnien, Afghanistan und im Kosovo teilgenommen. Tobias Rehm / eg 69 Engagiert und ideenreich: Waffenausbildung, die jedem Spaß macht Mit vollem Programm starteten knapp 30 Berliner Reservisten Ende Januar in das Ausbildungsjahr 2016. Während einer Waffenausbildung in der Julius-Leber-Kaserne waren vier Stationen zu durchlaufen – teils um in Übung zu bleiben, teils um sich auf die Herausforderungen der kommenden Übungsplatzaufenthalte vorzubereiten. An zwei Stationen stand die sichere Handhabung der Standardwaffen, Gewehr G 36 und Pistole P8, im Mittelpunkt. Zerlegen und Zusammensetzen, Anschlagsarten und die Sicherheitsbestimmungen – oftmals geübt, aber für manche Reservisten auch wieder Neuland. Denn durch Neuzugänge wird immer ein unterschiedliches Ausbildungsniveau bestehen. Dies auszugleichen und den Reservisten einen in etwa gleichwertigen Ausbildungsstand zu vermitteln, ist eine der Aufgaben der Reservistenarbeit, wie es der Leitende, Oberstabsbootsmann d.R. Hans Lilge, formulierte. Berliner Reservisten im März die Waldkampfbahn in Lehnin kennen lernen. 500 Meter breit, 1000 Meter lang und etwa 100 Ziele, die es zu bekämpfen gilt – die Waldkampfbahn kann sehr anspruchsvoll sein. Hauptfeldwebel d.R. Daniel Böhm hat sich deshalb etwas einfallen lassen und auf der dritten Station das Schießen mit Gewehr und Pistole am Ausbildungssimulator AGSHP entsprechend angeglichen: Schießen nicht nur auf Ringscheiben, sondern in einer „Waldlandschaft“ Im März kämpft der „Husar 2016“ in Lehnin … Schleuderwurf im Stehen – fachkundige Ausbildung durch Hauptfeldwebel d.R. Thomas Knop … und im Mai der „Dragoner“ auf dem Handgranaten-Wurfstand Einer der Höhepunkte beim „Dragoner“ Ende Mai wird das Werfen von Gefechtshandgranaten sein. Strenge Vorschriften reglementieren die Ausbildung. Sicherlich auch notwendig, da durch nicht sachgemäße Handhabung die Granate großen Schaden verursachen kann. Engagiert und kompetent führte auf der vierten Station Hauptfeldwebel d.R. Thomas Knop in die Abläufe am Wurfstand ein, erklärte in Theorie und Praxis den ordnungsgemäßen Umgang mit dem Kampfmittel, trainierte die Selbstrettung im Falle einer Notsituation und übte mit den Reservisten Bogenund Schleuderwürfe im Stehen, im Knien und im Liegen. Viel Anerkennung gab es für den Kameraden, der im Nieselregen eines kalten, windigen Januartages seinen Mann stand! Schritt für Schritt werden die nun folgenden Ausbildungsabschnitte aufeinander aufbauen und in Übungen und Nachweisen die Reservisten für die Vorhaben auf den Truppenübungsplätzen fit machen. Mit Idee und Engagement wurden auch vermeintlich trockene Inhalte vermittelt und machen Lust auf die bevorstehenden Wochenenden im Gelände! Ralph Erlmeier Lesen Sie mehr im Internet mit dem Link http://goo.gl/kYqmMA Fotos: Ralph Erlmeier Zwei Aufenthalte auf dem Truppenübungsplatz Lehnin sind bereits für das erste Halbjahr geplant. Beim erstmalig stattfindenden „Husar 2016“ werden die auf bewegliche und stehende Ziele in unterschiedlichen Entfernungen von 30 Metern bis 300 Metern. So macht der Schießsimulator richtig Spaß! Erlebnishöhepunkt: Schießen auf stehende und bewegliche Ziele in einer „Waldlandschaft“ im Ausbildungssimulator AGSHP berlin 70 Mittendrin und voll dabei Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands galt West-Berlin als Eldorado der „Wehrdienstflüchtlinge“. Doch gab es auch Tausende aus West-Berlin, die freiwillig zur Bundeswehr gingen. Einer von ihnen war Stabsfeldwebel d.R. Thorsten David. horsten David, Jahrgang 1951, ist geboren und aufgewachsen in Berlin-Spandau. David, dessen Elternhaus nur 80 Meter hinter der Berliner Mauer stand, wollte Zeit seines Lebens Soldat werden. 1969 beschloss er, sich bei der Bundeswehr zu bewerben. Ein Unterfangen mit Hindernissen. Einige Wochen, nachdem er sich an die Freiwilligenannahmestelle in Hannover wandte, erhielt er einen anonymen „privaten“ Brief: seine Bewerbungsunterlagen. Eine ganze Kompanie „Freiwillige Berliner“ Nach bestandener Musterung war es schließlich am 1. April 1970 soweit: Da- Von Ralph Erlmeier vid wurde als Unteroffiziersanwärter zur Ausbildungskompanie 9/6 in Bad Segeberg einberufen. Nach einer Spezialgrundausbildung bei der 4. Kompanie des Versorgungsbataillons 186 in Neumünster wurde er wieder nach Bad Segeberg zurückversetzt. War er dort der einzige West-Berliner, so traf er in Neumünster auf weitere: der Kompaniefeldwebel und drei Zugführer waren der Rest einer Kompanie, die komplett aus „Freiwilligen Berlinern“ bestand. Früher, so berichtete man ihm, wären pro Quartal ein bis zwei Sondermaschinen mit Soldaten aus West-Berlin nach Hannover geflogen. Was nobel klingt, war deutsch-deutsche Realität: Bis zur Unterzeichnung des Ver- kehrsvertrages zwischen der Bundesrepublik und der DDR am 26. Mai 1972 war den Bundeswehrsoldaten die Benutzung der Transitwege per Auto oder Bahn nach West-Berlin verboten. Die „Grenzer“ wussten alles Foto: Ralph Erlmeier loya l # 3 2 0 1 6 T Stabsfeldwebel d.R. Thorsten David als „Spieß“ inmitten des Führungs- und Funktions personals seiner „Kompanie”, den Berliner Reservisten berlin In seiner ersten Zeit pendelte der junge Soldat monatlich mit dem Flugzeug zwischen seiner Kaserne und West-Berlin. Nach einem Jahr fiel dies einem Sachbearbeiter in Kiel auf: Im Kalten Krieg Grund genug, misstrauisch zu werden. Der meldete den Vorgang dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) – ab da stand David unter Bewachung. Als Ende 1972 schließlich der Verkehrsvertrag in Kraft trat, legte er fortan die Strecke mit dem Auto zurück: 311 Kilometer Landstraße, Höchstgeschwindigkeit 80 Kilometer pro Stunde. Bis zu neun Stunden dauerte diese Odyssee! „Anfangs ging mir ganz schön die Muffe“, erzählt der heutige Stabsfeldwebel d.R. „Alles, was an die Bundeswehr erinnert, habe ich in der Kaserne gelassen, vom Taschentuch bis Truppenausweis.“ Doch es gab keine Probleme, bis er Ende Januar 1973 am Kontrollpunkt eine Stunde auf DDR-Seite warten musste. Mit der Zeit bekam er Sorge. Als er zwei Hamburger auf die Toilette gehen sah, eilte er hinterher. Er gab sich als Soldat zu erkennen und bat, seinen Vater in West-Berlin zu informieren, dass er festgehalten würde. Die Papiere wären angeblich vom Transportband gefallen, so später die Entschuldigung. Bei seiner Einreise in West-Berlin erwartete ihn bereits die britische Militärpolizei, in seiner Kaserne dann der MAD. Nach diesem Vorfall genoss der Unteroffizier jedoch erstaunlicherweise ungewöhnliche Privilegien. An Feiertagen oder bei Ferienverkehr, wenn die Kontrollpunkte überfüllt waren, wurde er bevorzugt abgefertigt, hatte kaum Wartezeiten. Es ergab sich außerdem, dass einige Jahre lang auch immer die gleichen „Genossen“ Dienst am Kontrollpunkt hatten; man kannte sich vom Sehen. 1974 ging er für fünf Monate auf dem Feldwebellehrgang in Sonthofen. Als er danach wieder von Bad Segeberg nach WestBerlin fuhr, fragte ihn ein ihm bekannter Unterfeldwebel der Grenztruppen, ob er den Lehrgang bestanden hätte, und wenn ja, wann er befördert werden würde. David blieb die Spucke weg. Auch er hätte seinen Lehrgang bestanden, so der Unterfeldwebel. Die beiden wetteten, wer zuerst befördert werden würde. Der Ostdeutsche gewann. Beim nächsten Mal musste das gefeiert werden: Der Kon trollpunkt wurde für eine halbe Stunde geschlossen, um gemeinsam anzustoßen. Foto: privat 71 West-Berlin und die Bundeswehr „Hat mich bis heute geprägt“, sagt Thorsten David (l., damals Feldwebel) über seinen damaligen Kompaniefeldwebel, Hauptfeldwebel Paul Gentzow (M., mit Stabsdienstunteroffizier FranzJosef Henke ,r.) Gelebter Grundsatz: „Kameradschaft ist nicht nur ein Wort!" Als Soldat aus West-Berlin hatte Thorsten David weder Vor- noch Nachteile – ohne besondere Privilegien machte er seinen Dienst bei der Bundeswehr. Im Transitverkehr ging alles reibungslos. „Man hat mich nie auf meine Tätigkeit in der Bundeswehr angesprochen“, betont er. Bis zu seinem Dienstzeitende am 30. April 1978 durchlief David weitere Stationen des Stabsdienstes und wurde schließlich zum Rechnungsführer umgeschult, der er dann bis zum Schluss blieb. An seine Zeit in der Bundeswehr hat David nur die besten Erinnerungen: Am prägendsten waren die Kameradschaft und der Korpsgeist des Stammpersonals in der Ausbildungskompanie. Zurück in West-Berlin war der Stabsfeldwebel d.R. einer der Ersten, der zur 1991 neu gegründeten Berliner Landesgruppe des Reservistenverbandes stieß. Als die Bundeswehr schließlich 1994, nach Abzug der Alliierten, auch in Berlin ankam, Mit „Filzlaus“ (dem alten Kampfanzug), Stoffgamaschen und Klapper-Koppeltragegestell: Erste-Hilfe-Ausbildung während der Allgemeinen Grundausbildung anno 1970 wurde er rasch beordert und konnte als Rechnungsführer nahtlos an seine aktive Dienstzeit anknüpfen. 1999, nach dem Durchlaufen mehrerer Beorderungsstellen, absolvierte er schließlich den Kompaniefeldwebellehrgang. „Spieß“ zu sein, das ist Thorsten David quasi auf den Leib geschrieben. Sein Anspruch: „Kameradschaft ist nicht nur ein Wort!“ war niemals nur dahingesagt, sondern stets konseberlin Auf der Konferenz von Jalta (Fe bruar 1945) beschlossen die Alliierten die Aufteilung Deutschlands und der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin in vier Sektoren: Für das besetzte Gebiet galt ein entmilitarisierter Status, es durften keine deutschen Armeeverbände stationiert werden. Alleine die Besatzungsmächte verfügten über Militär. Im Viermächteabkommen von 1971 ist dieser Status rechtsverbindlich festgelegt. Im Zuge der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1949) war West-Berlin zwar faktisch ein Bundesland geworden, doch galten die Gesetze der Bundesrepublik nicht automatisch. Manche wurden sogar – wie das Wehrpflichtgesetz – durch ein Veto der Alliierten für ungültig erklärt. Da der Bundeswehr bis zur Wiedervereinigung 1990 jegliche Aktivitäten in West-Berlin verboten waren, konnten sich in den Jahren 1956 bis 1990 über 50.000 junge Männer dem Grundwehrdienst entziehen, indem sie vor dem Erhalt ihres Einberufungsbescheides ihren Erstwohnsitz nach West-Berlin verlegten. In manchen Bezirken beschert der Bundeswehr diese Verweigerungshaltung noch heute Probleme. red quent gelebt – auch wenn er damit gelegentlich aneckte. „Mein großes Vorbild in der Dienstzeit“, so David, „war Hauptfeldwebel Paul Gentzow. Er hat vorgelebt, wie ein Kompaniefeldwebel sein muss. Das hat mich geprägt – bis heute.“ Lesen Sie den ausführlichen Artikel im Internet mit dem Link http://goo.gl/0e82jG 72 Neuer Reservistenausweis: der aktuelle Stand für Reservisten in Berlin loya l # 3 2 0 1 6 »Ich bin dabei, weil … … ich damit meine Verbindung in die Julius-Leber-Kaserne und zu meinen langjährigen Kameraden und Freunden aufrechterhalten will.« Außerdem wichtig: Kameradschaft, Teilnahme an und Organisation von verschiedensten Veranstaltungen. EBERHARD LEHMAN, Gefreiter d.R., Jahrgang 1943, Stellvertretender Vorsitzender der RK 18. Im Reservistenverband seit 2002. Der aktuelle Reservistenausweis wird noch bis Ende 2016 gültig sein! „Die Gültigkeitsdauer der (…) Ausweise für Reservistinnen und Reservisten /ehemaliger Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr“ wird bis zum 31.12.2016 verlängert“, so die Mitteilung der RESERVE aktuell von Ende Januar. Wie bereits bekannt, wird der neue Reservistenausweis zugleich auch die Uniformtrageerlaubnis (UTE) beinhalten. Sobald die Antragsformulare für den neuen Reservistenausweis tatsächlich ausgegeben werden können, werden die Berliner Reservistinnen und Reservis- Aktiv dabei: Werde Ausbilder, Aufsicht oder Übungsleiter! Fünf große Veranstaltungen auf dem Truppenübungsplatz Lehnin sind für 2016 geplant: „Husar 2016“, „Dragoner 2016“, „Pfandfinder 2016“, „Fläminger Jäger 2016“ und „Berliner Bär 2016“ – jede Menge militärische Ausbildung, aber auch Spaß, gemeinsam mit den Kameraden! Doch dafür braucht man Unterstützung: Ausbilder, Aufsichten, Funktionsund Leitungspersonal. Deshalb werden alle Berliner Reservisten um Unterstützung gebeten, ganz besonders als Ausbilder bei Dienstlichen und Verbandsveranstaltungen. Ob als Stationsausbilder, als Schießaufsichten oder Übungsleiter im Rahmen der IGF/ berlin ten über die Abteilung Standortaufgaben Berlin / Reservistenangelegenheiten Standort (Abt StOAufg Berlin ResAngel StO) zeitnah informiert. Die Ausgabe der Antragsformulare erfolgt dann über das Büro ResAngel StO (FwRes, Julius-LeberKaserne, Geb. 3) oder über das Büro der Landesgeschäftsstelle Berlin des Reservistenverbandes (Julius-Leber-Kaserne, Geb. 31d); alternativ wird man das Antragsformular auch über das Internet herunterladen können. Sobald weitere Informationen zum neuen Reservistenausweis zur Verfügung stehen, werden diese bekanntgegeben. red KLF-Maßnahmen: Euer Engagement ist gefordert! Ab Unteroffiziersanwärter aufwärts kommen alle Dienstgrade in Frage; auch Mannschaftsdienstgrade mit Interesse an der Unteroffizierlaufbahn sind willkommen. Wer Lust, Interesse und Zeit hat, meldet sich bei der Landesgeschäftsstelle (Julius-Leber-Kaserne, Gebäude 31d). Schwerpunkte sind: Grundfertigkeiten im Gefechtsdienst aller Truppen, Ausbildung an Handwaffen und Geräten, Schießen mit Handwaffen, Sanitätsdienst aller Truppen, ABC- und Selbstschutz. Die Grundfertigkeiten des Soldaten sollen erhalten, vertieft und erweitert, einsatzvorbereitende Ausbildung soll aktualisiert und aufgefrischt werden. Hier kann der Ausbilder seine Qualifizierung erweitern und sich für die Beorderung weiterbilden. Unterstützung seitens der Landesgruppe und des Arbeitskreises Reserve-Unteroffiziere (AKRU) sind gewiss. red Treffen des AKRU: Jeden 1. Freitag im Monat um 19 Uhr im Gebäude 31d 73 Nachtorientierungsmarsch und Winterbiwak in zwei Wochen organisiert Die Enttäuschung war groß unter vielen Brandenburger Reservisten, als sie zweieinhalb Wochen vor dem begehrten Nachtorientierungsmarsch Eiswolf in Schleswig-Holstein die Nachricht erhielten, dass sie nicht am sehnlich erwarteten Wettkampf teilnehmen konnten. Das Wochenende vom 21. bis 23. Januar war in vielen Terminkalendern für einen Winterwettkampf vorgesehen. Was tun? „Einen eigenen Winterwettkampf durchführen!“, lautete die knappe Antwort der Reservistenkameradschaft „Roter Adler“ Lehnitz. Premiere wurde skeptisch beäugt Sprachkenntnisse brachten Bonuspunkte Am Freitagabend begann für vier Wettkampfteams das Winterbiwak mit dem etwa zwölf Kilometer langen Nachtorientierungsmarsch. Verschiedene Stationen und Hindernisse wie Minenfelder und Gewässer mussten erst gefunden, dann überwunden werden. Wer am Ziel auch noch die an den Anlaufpunkten gesammelten lateinischen Worte „Si vis pacem para bellum“ (Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg) richtig zusammensetzen konnte, erhielt Bonuspunkte. Feldmäßige Ausbildung „Grundlagen des Fernmeldedienstes“ mit dem Feldfernsprecher Breites Anforderungsspektrum Am nächsten Morgen folgten anspruchsvolle Wettkampfstationen: von der Verwundetenversorgung über Handgranatenzielwurf, Überwinden eines Seilstegs Spaßfaktor: zur Marschüberwachung mit dem geländegängigen Quad durch die verschneite Landschaft Fotos: Bodo Wollin Und so wurde das erste Winterbiwak der „Roten Adler“ auf dem Gelände der ehemaligen Märkischen Kaserne in Lehnitz als Verbandsveranstaltung geplant. Die Premiere wurde von mehreren Seiten skeptisch beäugt. Doch was viele nicht zu träumen wagten, setzten die „Roten Adler“ erfolgreich um: ein Winterbiwak mit Nachtorientierungsmarsch so- wie anspruchsvollem Wettkampf in nur zwei Wochen zu planen, zu organisieren und mit viel Ehrgeiz und Motivation auch durchzuführen. und Feindaufklärung im Gelände bis hin zu Waffenkunde, Fernmeldedienst, Sicherheitspolitik und dem Schießen mit Luftdruck-P8-Pistolen. Was Organisatoren und Wettkämpfer besonders freute: Auch Mitglieder benachbarter Reservistenkameradschaften und ein aktiver Soldat nahmen teil – das, so hoffen sie, soll Schule machen. So konnten sie nach der Siegerehrung mit Stolz auf ihre Leistung einen verdienten Kameradschaftsabend feiern. Daniel Schmiedke Training „Überwinden von Geländeeinschnitten mit einfachem Seilsteg“ beim Winterwettkampf der Reservistenkameradschaft „Roter Adler“ Lehnitz brandenburg 74 Zum siebten Mal: Polizei Bremen gewinnt Wanderpokal eine Delegation der Bremer Reservisten eingeladen. Den Wettkampf im Rahmen des Landespokalschießens am 17. Oktober 2015 hatte die Mannschaft der Bereitschaftspolizei Bremen zum siebten Mal in den vergangenen zehn Jahren für sich entscheiden können. loya l # 3 2 0 1 6 Fotos: Uwe Buschmann Prinz Christian von Preußen und seine Gattin, Prinzessin Nina, haben am 18. Januar den Gewinnern des Schießwettkampfes um den Prinz-Louis-Ferdinand-von-Preußen-Pokal den Preis überreicht. Zu der feierlichen Zeremonie hatte der Hohenzoller die Gewinner und Bei dem Schießen um den Prinz-LouisFerdinand-Pokal treten Offiziersmannschaften von Bundeswehr und Reservisten sowie Polizei- und Zollbeamte des gehobenen und höheren Dienstes an, um ihre Schießfähigkeiten mit der Pistole P8 und dem Maschinengewehr MG3 unter Beweis zu stellen. Louis Ferdinand Prinz von Preußen (1944 – 1977), der Bruder von Christian von Preußen, war Mitglied der Reservistenkameradschaft 9 und verunglückte tödlich während einer Panzerverladeübung in Schwanewede. Ihm zu Ehren trägt die RK9 seinen Namen und pflegt den Kontakt mit dem Hause von Preußen. Michael Jandera Prinz Christian von Preußen (M., mit Pokal) bei der Übergabe des Prinz-Louis-Ferdinand-von-Preußen-Pokals mit den Gewinnern, Polizeioberkommissar Uwe Haase, Erster Polizeihauptkommissar Mattis Roelle und Polizeioberkommissar Jürgen Krüger (r.), der Delegation der Bremer Reservisten, v.l.n.r. Ehrenlandesvorsitzender Oberstleutnant d.R. Dr. Stephan Leupold und der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft 9, Stabsunteroffizier d.R. Michael Jandera. Daneben der Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando Bremen, Oberstleutnant Carsten Büchner nachrichten aus bremen Die Mitglieder des Wettkampfkaders Bremen haben an der Übung Eiswolf 2016 in Schleswig-Holstein teilgenommen. Nach insgesamt zwölf Stationen und Ausweichen vor dem Feind immerhin 45 Kilometern Marschstrecke hatte das Team es geschafft und kam in der Wulf-Isebrand-Kaserne in Heide an. Von den gestarteFoto: Stefanie Schnakenberg Heide / Holstein Die Bremer Wettkämpfer bei der Übung „Eiswolf 2016” ten 32 Teams hat es die Hälfte in der vorgegebenen Zeit geschafft. Die Bremer erreichten Platz 10.Stefanie Schnakenberg Hagen Sechs Mitglieder der Reservistenkameradschaft 26 „Samtgemeinde Hagen“ haben die Jugendfeuerwehr Hagen beim Einsammeln bremen von 200 ausgedienten Tannenbäumen der Einwohner Hagens und Dorfhagens unterstützt. Während die Jugendlichen die Bäume einsammelten, sorgten die Hagener Reservisten mit einer Gulaschsuppe für das Mittagessen der Nachwuchsbrandschützer und deren Helfer. Andreas Palme 75 Traditioneller Jahresabschluss in Hamburg Es geht nicht um die Schützenschnur, es ist auch kein Übungsschießen: Beim traditionellen Jahresabschlussschießen der Landesgruppe Hamburg wird um begehrte Preise gekämpft. Lorem ipsum dolor sit amet, sectetuer adipiscing elit commodoligula eget dolor.ugit fuga Fotos: Karsten Bebensee Ob eine Rehkeule, ein Schinken oder gar eine Ente oder Gans mit nach Hause genommen werden kann, entscheidet einzig die Treffsicherheit des Schützen mit der Pistole P8 oder dem Gewehr G36. Der Leitende und Stellvertretende Landesvorsitzende, Hauptmann d.R. Carsten Wagner, freute sich über eine rege Beteiligung, denn über 50 Reservisten kamen auf die Standortschießanlage Wendisch-Evern bei Lüneburg. Die Landesgruppe veranstaltet diesen Wettkampf mit Unterstützung des Landeskommandos Hamburg, vertreten durch den Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten, Oberstleutnant (VORNAME???) Strohbach, jedes Jahr zur Freude vieler Reservisten aus Hamburg, dem nördlichen Niedersachsen und dem südlichen Schleswig-Holstein. Zwischen den Schießbahnen fanden sich immer wieder Teilnehmer zu- sammen, um in Gesprächen über das abgelaufene Jahr zu resümieren. Der Landesvorsitzende, Oberstleutnant d.R. Ramon-Stefan Schmidt, und sein Erster Stellvertreter, Oberstleutnant d.R. Oliver Tenbergen, konnten den Teilnehmern auch Ausblicke in das Jahr 2016 geben. Eine Überraschung hatte sich das Landeskommando Hamburg für das Ende des Wettkampfs aufgehoben: Oberstleutnant Strohbach konnte Nils Bethge zum Feldwebel der Reserve befördern. Karsten Bebensee Lorem ipsum dolor sit amet, sectetuer adipiscing elit commodoligula eget dolor.ugit fuga Itate dolore sam nonsequi beriam Lorem ipsum dolor sit amet, sectetuer adipiscing elit commodoligula eget dolor.ugit fuga Itate dolore sam nonsequi beriam hamburg Lorem ipsum dolor sit amet, sectetuer adipiscing sam nonsequi beriam 76 Kampfstiefel der Bundeswehr: ein Resümee Schnürschuhe und Knobelbecher Das Kampf-Schuhwerk bestand aus einem dreiviertelhohen Schnürschuh mit sogenannten Gamaschen, die aus dem Schäften ausgelatschter Knobelbecher bestanden, und einem Paar Knobelbecher, die – sofern bereits eingelaufen – zu ertragen waren. Nun hatte ich Schuhgröße 40, also eine sehr kleine Größe, mit dem Nachteil, diese selbst einlaufen zu müssen. Nach vier Wochen gab ich auf und besorgte mir in einem US-Militär Shop ein Paar sogenannte Springerstiefel, mit denen man sowohl laufen konnte als auch im Gelände vorwärts kam und das zudem noch vernünftig aussah. So ersetzte ich die dienstlich gelieferten Stiefel mit dem zivil beschafften Privatbestand. Dies änderte sich etwa Mitte 1974, als braune Springerstiefel nach und nach den unbrauchbaren Bundeswehr-Bestand ersetzten. Diese Stiefel waren hervorragend, stabil, gut verarbeitet, relativ leicht, mit guter Sohle, pflegeleicht und bei Bedarf reparabel. Aber schon Anfang 1975 kam über den Flurfunk, dass diese Stiefel mit ihrem braunen Leder nicht dem Erscheinungsbild des deutschen Landsers entsprachen, die Bundeswehrführung habe beschlossen, diese nicht länger auszugeben. Ein gleichwertiger Ersatz sei in der Beschaffung und würde Braun gegen Schwarz ersetzen. Gesagt getan, der Ersatz lief ein und wurde ausgegeben. Aber in miserabler Automatikmodell mit begrenzter Laufzeit Foto: Altec.gs unter CC-BY-SA 4.0 loya l # 3 2 0 1 6 Als ich im April 1973 als W15er zur Bundeswehr kam, war diese in einer Umbruchphase, was Bekleidung und Ausrüstung anging. So hatten wir einen „Kampfanzug, Oliv“, bei dem die Hosen so weit waren, dass locker zwei Mann hineingepasst hätten. Dazu einen „Kampfanzug, Winter“, die sogenannte Filzlaus – ein fürchterliches Uniformteil, das sich eigentlich nur dazu eignete, die Soldaten zu schikanieren. Im Zulauf befand sich gerade der olivgrüne „Kampfanzug, Moleskin“, den wir alle zu schätzen lernten. Qualität: steifes Leder, bestens geeignet, um sich die Füße kaputtzumachen. Insider behaupteten, diese neuen Modelle kämen aus Israel und stellten eine verspätete Rache an deutschen Soldaten dar. Ich kam zu dem Schluss, dass die Israelis andere Füße haben mussten! Clevere Soldaten versuchten, ihrem Schicksal zu entgehen und färbten die „Braunen“ bestmöglich mit schwarzer Schuhcreme um, was natürlich zu einem merkwürdigen Aussehen beitrug. Aktueller Standardstiefel der Bundeswehr 2007 DMS hessen Da ich nun noch einige Jahrzehnte als Reservist Dienst getan habe, durfte ich allerhand weitere Verschlimmbesserungen erleben. So wurden diverse Schnürungen mit allen möglichen Haken und Ösen ausprobiert, die man durch die Bank als untauglich einstufen durfte. Selbst die Truppenärzte schüttelten nur noch mit dem Kopf und rieten den Soldaten, zumindest die obersten Schlaufen beim Zubinden auszulassen, da sonst die Durchblutung im Fuß gestört würde! Nun durfte ich vor ein paar Jahren das letzte Modell in dieser Reihe erleben. Ein stabiler, gepolsterter Schnürstiefel in guter Verarbeitung, bleischwer, aber immerhin hatte man sich wohl Gedanken gemacht. Man zog die Stiefel an, trug diese einen Tag und schon waren sie eingelaufen. Gute Sache, so dachte ich zunächst! Dieser Stiefel, so stellte sich he raus, war nun ein sogenanntes „Automatikmodell“ mit ganz besonderen Eigenschaften: So fielen nach rund 30 Kilometern Geländeeinsatz oder zwei Jahren Schrankgarage die Sohlen automatisch ab. Wer nun dachte, „kein Thema, geh‘ halt zu dem Bundeswehr-Schuster, der klebt die Sohlen wieder an“ – Irrtum! Er gab dir ein paar neue Stiefel mit der Begründung, das Ankleben sei zu teuer. Manchmal glaubte ich, im falschen Film zu sein. Gerne wüsste ich, wie viele Beschaffer des höheren BundeswehrDienstes in den vergangenen 40 Jahren ihre Existenzberechtigung an der Stiefelbeschaffung festgemacht haben. Klaus Bücher 77 Langjährige Verdienste mit Ehrenkreuz in Gold gewürdigt Schaefer wohnt seit 1994 im Main-Taunus-Kreis, den er hervorragend kennt. Folgerichtig ist er seit der Aufstellung des Kreisverbindungskommandos MainTaunus im Jahr 2007 dort beordert. Neben seinen menschlichen und soldatischen Tugenden war nicht zuletzt seine IT-Kompetenz unersetzlich bei allen Projekten des Kommandos, darunter die Etablierung der Stabsrahmenübung RegNet in Hessen und die einzigartige Großübung „Rheinfeuer“ im Jahr 2014. Der Senior IT Specialist und Teamleiter in der Datenverarbeitung bei der Deutschen Post AG war für das gesamte Kommunikationskonzept sowie die anschließende Durchführung während der Übung verantwortlich. Zudem übernahm er die Patenschaft für geflohene afghanische Dolmetscher, die für Einsatzkräfte in Afghanistan tätig gewesen waren, und organisierte die Unterbringung ihrer Fami- Die Überraschung war wirklich gelungen: Am 6. November erhielt Oberfeldwebel d.R. Martin Schaefer das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold. Im Fackelschein und im Beisein seiner Familie wurde der Portepeeträger für seine herausragenden Leistungen geehrt. Die Zeremonie fand während der jährlichen Rahmenstabsübung „Regionales Netzwerk (RegNet)“ für die hessischen Kreisverbindungskommandos in Darmstadt statt. In der Begründung wurden sein hohes Engagement bei der Reservistenarbeit sowie seine soziale Verantwortung angeführt und als leuchtendes Beispiel hervorgehoben. Motorrad-Soldaten spenden für Kriegsfamilien Foto: (Alexander???) Liermann Vielleicht war es in Mainz im vergangenen Sommer nicht ganz so heiß wie in Nigeria, doch für den Motorradfahrer und Stabsfeldwebel d.R. Dieter „Bambi“ Bamberger war es eine Prüfung, durch die Hitze nach Mainz-Kastel gefahren zu sein. Er trug die standesgemäße, schwere, mit vielen Patches versehene Kutte und war zu einem besonderen Zweck gekommen: einen Spendenscheck an die evangelische Pfarrerin Sabine Kazmeier-Liermann und deren Mann, Militärpfarrer Alexander Liermann, zu übergeben. Pfarrerin Kazmeier-Liermann ist Mit- glied im Verein „Widows Care“ (Hilfe für die Witwen). Er ermöglicht den Familien der Opfer der terroristischen Gruppierung Boko Haram in Nigeria ein Weiterleben. Zu der Aktion des Motorradclubs war es durch die Vermittlung von Militärpfarrer Liermann gekommen. Die „Green Stabsfeldwebel d.R. Dieter Bamberger vom Motorradclub „Green Knights“ (r.) bei der Übergabe des Spendenschecks an Militärpfarrer Alexander Liermann und Pfarrerin Sabine Kazmeier-Liermann von Widows Care hessen Foto: Bundeswehr / Christian Schramm Zum ersten Mal hat der Kommandeur des Landeskommandos Hessen, Brigadegeneral Eckart Klink, einen hessischen Reservisten mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. lien. Unter hohem Zeitaufwand besuchte er gemeinsam mit seiner Frau und seinen afghanischen Paten Ämter und füllte Anträge und Formulare aus. Zusätzlich veranstaltete Schaefer Sammlungen und organisierte auch schon einmal eine Küche. Das Engagement in seiner Kirchengemeinde, wo er als Lektor tätig ist und Familienfreizeiten organisiert, vervollständigt das Bild. René Dingeldein Im Fackelschein überreichte der Kommandeur des Landeskommandos Hessen, Brigadegeneral Eckart Klink (r.), das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold an Oberfeldwebel d.R. Martin Schaefer Knights”, mehr als 10.000 motorradfahrende Soldaten aus verschiedenen westlichen Ländern, haben sich zusammengeschlossen, um Kameradschaft zu pflegen und dort zu helfen, wo es nottut. Durch den Verkauf von Vereinspatches (Aufnähern) hatten sie 250 Euro gesammelt und wollten den Erlös einer guten Sache zuführen. Als Reservedienstleistender kannte Bamberger den Militärseelsorger Pfarrer Kazmeier. Dieser ist über seine Frau Sabine Kazmeier-Liermann mit „Widows Care“ vertraut, und für die motorradfahrenden Soldaten war dieses Projekt besonders passend: Gerade ihre Spende für die Opfer ist hier ein Zeichen besonderer Solidarität, wo die Ohnmacht um sich greift und sich die internationale Gemeinschaft aus verschiedenen Gründen militärisch nicht engagiert. Stefan Mahr 78 rend der 100 Tage für jeweils eine Woche geübt und auf diese Weise zum Erfolg des Einsatzes beigetragen. Truppensteller war zuerst das Panzerpionierbataillon 1 aus Holzminden, dann das Panzerpionierbataillon 130 aus Minden, beide verstärkt durch Sanitätskräfte der Bundeswehr vom Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial in Pfungstadt und vom Sanitätsregiment 2 aus Rennerod. Die aktiven Truppenkontingente zeichneten sich durch eine sehr professionelle Herangehensweise aus und meisterten die unterschiedlichsten Problemstellungen in allen Lagern. Das KVK hat jedes Kontingent mit einer Dankes urkunde und jeden Soldat mit einem Die Oberstleutnante Dirk Uhlig und Onno Onneken (Kreisverbindungskommando Hochtaunus) und der Bad Homburger Oberbürgermeister Alexander Hettjes Geschenk verabbegrüßen das Kontingent des Panzerpionierbataillons 1 aus Holzminden in der schiedet. Turnhalle der Humboldtschule Bad Homburg Foto: Anke Krieger loya l # 3 2 0 1 6 Die Flüchtlingskrise hat den ersten scharfen Einsatz des Kreisverbindungskommandos (KVK) Hochtaunus erfordert – zunächst, um dem Katastrophenschutzstab des Landrats beratend zur Seite zu stehen. Aus der Beratung wurde dann schnell der Einsatz von 30 Bundeswehrkräften aus dem Projekt „Helfende Hände“ in zwei Turnhallen in Oberursel. Neun Reservisten des KVK haben wäh- Reservisten aus Kinzigtal besuchen Oberhof Mitglieder der Reservistenkameradschaft Kinzigtal hatten im Januar Gelegenheit, den Weltcup der Rennrodler in Oberhof/ Thüringen zu besuchen. Neben dem unmittelbaren Erleben des Rennverlaufs der Damen und Herren hatten sie die Möglichkeit, Gespräche mit den Sportlern und Trainern zu führen. Sie unterhielten sich unter anderem mit dem Trainer des Leistungszentrums Oberhof, Jan Eichhorn, Angehöriger der Bundeswehr und selbst aktiver Rodler, mit Bernhard Glass, dem Olympiasieger von 1980 und jetzigen Trainer der kanadischen Rodler, und mit dem Bundestrainer Rennrodeln, Norbert Loch. Auch der erfolgreichste Rodler der Welt und Trainer des zweifachen Olympiasiegers Felix Loch, Georg Hackl, nahm sich die Zeit zu einem persönlichen Gespräch. Nicht zuletzt wurde der Besuch an der Rennschlittenbahn durch die hervorragenden Ergebnisse unserer deutschen Rodlerinnen und Rodler gekrönt. Horst Kesselmann hessen „Dieser erste scharfe Einsatz des Kreisverbindungskommandos Hochtaunus hat das Zusammengehörigkeitsgefühl deutlich gestärkt und ermöglicht, dass die gesamten Abläufe noch besser eingeübt werden konnten“, sgate der Leiter des Kreisverbindungskommandos Hochtaunus, Oberstleutnant Dirk Uhlig. „Sehr wichtig ist auch, dass sich die Arbeitsbeziehungen zu den zivilen Ansprechpartnern deutlich vertieft haben.“ red Verbindungskommandos in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit Der Beauftragte der Bundeswehr für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit (BeaBWZMZ) nimmt an den Stabsbesprechungen im Katastrophenschutzstab teil und ist erster Ansprechpartner für die zivilen Blaulichtkräfte im Landkreis. Des Weiteren koordiniert er den Kräfteeinsatz des Kreisverbindungskommandos sowie der im Kreis eingesetzten aktiven Truppenkontingente. Der Verbindungsoffizier im Kreisverbindungskommando betreibt im Landratsamt die Zelle Bundeswehr und ist die Schnittstelle zwischen Katastrophenschutzstab und dem Landeskommando. Er gibt auch Lageinformationen aus den Stäben unverzüglich an die Kontingente weiter. red Foto: Horst Kesselmann ZMZ-Kommando Hochtaunus im Flüchtlingseinsatz Rodler und Trainer Georg Hackl im Gespräch mit den Besuchern der Reservistenkameradschaft Kinzigtal 79 Ausbildungsauftakt in Mecklenburg-Vorpommern gel und Thomas Kirchner als Ausbilder ein spannendes und straffes Programm bereit. Es enthielt nicht nur Themen aus dem Gefechtsdienst wie das Verhalten des Einzelschützen auf dem Gefechtsfeld, Patrouille und die Gruppe im Gefecht, sondern auch das Schießen im Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen (AGSHP). Foto: Thomas Borchardt Im Rahmen einer dienstlichen Veranstaltung des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern eröffneten die Reservisten der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern das Ausbildungsjahr am 23. Januar 2016 mit einer Gefechtsausbildung in der Tollense-Kaserne in Neubrandenburg. Unter der Leitung von Leutnant d.R. Stefan Weber hielten die Hauptfeldwebel d.R. Karsten Schle- Galt es, sich zunächst am Vormittag das Wissen theoretisch anzueignen, so wurde dies am Nachmittag in die Praxis umgesetzt. Höhepunkt der Ausbildung war die Einweisung und ein Segment Ausbildung am Schützenpanzer Marder, die auf Grund einer parallel stattfindenden Veranstaltung des Familienbetreuungszentrums durchgeführt werden konnte. Für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Ausbildung dankte der Leitende am Ende des Tages den verantwortlichen Feldwebeln für Reservisten, Hauptfeldwebel Thomas Kirrmann und Stabsfeldwebel Carsten Theda. Thomas Borchardt Die Ausbildungsteilnehmer üben in einer kleinen Gruppe den Sprung und die Befehle als Gruppe im Gefecht in der Tollense-Kaserne Neubrandenburg Im Anschluss an die Ausbildung stellten sich die Teilnehmer vor dem Marder zum Erinnerungsfoto nachrichten aus mecklenburg-vorpommern Als nachgeholte Weihnachtsfeier trafen sich die Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Schwerin am 22. Januar 2016 zum Neujahrsessen in der Skihalle in Wittenburg. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, um Vorhaben im Jahr 2016 zu besprechen sowie Neues und Interessantes auszutauschen. Wer wollte, konnte sogar Skifahren oder Rodeln. André Niemann Schwerin Sportlich begann am 16. Januar 2016 für einige Ka- meraden der Kreisgruppe Mecklenburg-Schwerin das neue Jahr. Unter der Leitung von Hauptfeldwebel d.R. René Niemann erfüllten alle Teilnehmer in Schwerin die Abnahme der Norm im Kleiderschwimmen. Niemann zeigte sich sehr zufrieden mit Resonanz und Ergebnis. Ziel ist es, auch in diesem Jahr möglichst vielen Reservisten, aber auch aktiven Soldaten, die Möglichkeit zu geben, im Rahmen der IGF/ KLF-Ausbildung bei Verbandsveranstaltungen ihre Leistungen unter Beweis zu stellen. Peter Schur vorhandenen, aktiv gepflegten Zusammenarbeit und luden ihre französischen und deutschen Kameraden zu einem Gegenbesuch im Frühjahr 2016 ein. Peter Schur Bousbach / Lothringen Anfang des Jahres folgten die Vorsitzenden der Reservistenkameradschaften Landeshauptstadt Schwerin und Hagenow, Oberstabsgefreiter d.R. Andre Niemann und Hauptfeldwebel d.R. Roland Cruciger, der Einladung der RK Ottweiler zum Empfang der Légion Etrangère in Bousbach. Die Mecklenburger Reservisten nutzten die Gelegenheit zur Vertiefung der ohnehin schon mecklenburg-Vorpommern Foto: Peter Schur Schwerin Die Vorsitzenden der Reservistenkameradschaften Hagenow und Landeshauptstadt Schwerin, Hauptfeldwebel d.R. Roland Cruciger (3.v.l.) und Oberstabsgefreiter d.R. Andre Niemann (r.), mit französische Legionären beim Empfang der Légion Etrangère in Bousbach 80 Reservisten stehen umfangreiche, vielseitige Aufgaben bevor Oberst Iben begann nach der Begrüßung durch den Landesvorsitzenden mit einer „Tour d‘ Horizon“. Die deutsche Flüchtlingssituation und Migrationskrise sowie der Nimwegenmarsch und die ausgefallene Reservistenmeisterschaft waren dabei die Hauptthemen. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr wird die Unterstützung des 100. Nimwegenmarsches im Juli 2016 sein. Insbesondere die Unterbringung weiterer Flüchtlinge wird unbestritten eine sehr große Herausforderung werden. Aber auch die Zertifizierung der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien Küste und Nordheide sowie die Manöver „Joint Derby 2016“ und die Übung „Land unter“ erfordern große Anstrengungen von allen Beteiligten. Der Kommandeur lobte die „einmalige gute Zusammenarbeit und Wahrnehmung auf Augenhöhe“ zwischen dem Reservistenverband und der Bundeswehr in Niedersachsen und ist zuversichtlich, dass alle Aufgaben gemeinsam in vollem Umfang bewältigt werden. Oberstleutnant Mathias Himpler, Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten, erläuterte die Auswertungsergebnisse der rund 200 dienstlichen Veranstaltungen des Jahres 2015 und zog daraus Empfehlungen für 2016 und Folgerungen für 2017. Über den aktuellen Stand der Projekte „Individuelle Grundfertigkeiten“ und „Körperliche Leistungsfähigkeit“ informierte Kreisorganisationsleiter Stabsfeldwebel d.R. Henning Seifert. Von bundesweit 411 Einzelmaßnahmen entfiel ein gutes Viertel (108) auf Veranstaltungen in Niedersachsen. Eine interessante Möglichkeit der Reservistendienstleistung wurde durch Oberstleutnant Tho- Foto: Alfred Claußen loya l # 3 2 0 1 6 Eine Bilanz des vergangenen Jahres, verbunden mit einem Ausblick auf die bevorstehenden Aufgaben, zogen Oberst Bernd Otto Iben, Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen, und Oberst d.R. Manfred Schreiber, Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen im Reservistenverband. Beide hatten zur Landesinformationstagung nach Hannover-Lehrte eingeladen. Oberst d.R. Manfred Schreiber (l.), Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen, und Oberst Bernd Otto Iben, Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen Niedersachsen mas Erdmann, Angehöriger der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr, vorgestellt. Die Bundeswehr wird im Sommer in der Emmich-Cambrai-Kaserne die Einkleidung der rund 1300 deutschen Athleten für die XXXI. Olympischen Spiele übernehmen und benötigt hierfür personelle Unterstützung von Reservisten. Feldwebel d.R. Tilman Lampe, Angehöriger der Regionalen Sicherungsund Unterstützungskompanie Nordheide, berichtete über die Aktivitäten des niedersächsischen Wettkampfteams. Er möchte „einen Schnupperkurs für Wettkämpfer und die, die es mal werden wollen“ im kommenden Herbst durchführen. Oberstabsfeldwebel a.D. Albrecht Schmidt, Landesbeauftragter Psychosoziale Kameradenhilfe, gab einen Sachstand zur Arbeit in seinem Netzwerk. Oberstleutnant Jürgen Engelhardt, Leiter der Informationsarbeit beim Landeskommando Niedersachsen, gab den Anwesenden einen Einblick in die Pressearbeit. Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Jasmin Henning gestaltete er anschließend das parallel stattfindende Medienseminar für Kreispressewarte und Internetbeauftragte. Landesvorsitzender Oberst d.R. Manfred Schreiber erläuterte dem Zuhörerkreis seine Auswertung der Jahresweisungen des Stellvertretenden Generalinspekteurs der Bundeswehr, des Stellvertretenden Inspekteurs Streitkräftebasis, des Kommandeurs Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr und des Kommandeurs Landeskommando Niedersachsen sowie die Inhalte der zwischen dem Landeskommando Niedersachsen und der Landesgruppe Niedersachsen getroffenen Zielvereinbarung 2015/16. Schreiber lobte die einvernehmliche Zusammenarbeit mit der Landesgruppe Niedersachsen. Weitere Tagungsthemen waren die Regelungen der neuen Soldatenarbeitszeitverordnung, die seit November 2015 geltenden Verpflichtungsmöglichkeiten für Reservisten und zu guter Letzt die neue Schießsportordnung für die Reservisten-Arbeitsgemeinschaften Schießsport. Alfred Claußen 81 Ein gutes Bild sagt mehr als 1000 Worte neben Fotos und Text die Überschrift und den Teaser als wichtigste Bestandteile einer Nachricht. Durch sie werde das Interesse der Leserschaft geweckt. Das Medienseminar, erstmals in Kooperation mit dem Landeskommando Niedersachsen durchgeführt, war Auftakt für die weitere Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten des Landeskommandos Niedersachsen und den ehrenamtlichen Beauftragten Presse und Internet in der Landesgruppe Niedersachsen und den Kreisgruppen. Alfred Claußen Foto: Helmut Gleuel Das Presseteam der Landesgruppe Niedersachsen: (v.l.) Hauptmann d.R. Lars Gühler, Beauftragter Internet, Oberstabsfeldwebel d.R. Alfred Claußen, Beauftragter Pressearbeit, und Oberleutnant d.R. Christopher Titz, Stellvertretender Beauftragter Internet Foto: Alfred Claußen Einen Medienworkshop bot die Landesgruppe Niedersachsen für ihre Presseund Internetbeauftragten an. Expertise erhielten sie aus kompetenter Hand von Oberstleutnant Jürgen Engelhardt, dem Leiter der Informationsarbeit (LDI) im Landeskommando Niedersachsen, und seiner Mitarbeiterin Jasmin Henning. Sie vermittelten das Procedere für eine Bilderfreigabe aus Sicht der Bundeswehr auf Grundlage der Regelungen in der Zentralen Dienstvorschrift A-600/1 „Informationsarbeit“. In einem weiteren Unterrichtsblock befasste sich Oberstleutnant Engelhardt mit dem Thema „Bildrechte“. Wer gegen gesetzliche Vorschriften wie das Urheberrecht verstößt, müsse mit hohen Geldforderungen rechnen, führte er aus. Auch dürften ohne Einverständnis der Eltern keine Bilder mit Kindern veröffentlicht werden. Jasmin Henning, Stellvertretende LDI und Chefreporterin beim Landeskommando Niedersachsen, gab in ihrem Unterrichtsblock praktische Hinweise für eine gute Fotogestaltung anhand vieler Beispiele und erläuterte wichtige Regeln für die Fotoberichterstattung. Sie nannte Zum Medienseminar begrüßte Landesvorsitzender Oberst d.R. Manfred Schreiber (M.) den Leitenden der Informationsarbeit im Landeskommando Niedersachsen, Oberstleutnant Jürgen Engelhardt (l.), und seine Stellvertreterin und Chefreporterin, Jasmin Henning Niedersachsen Fotos vom Dienstbetrieb – Vorsicht, Falle! Insbesondere bei der Berichterstattung über dienstliche Veranstaltungen und bei Fotoaufnahmen aus militärischen Objekten und Bundeswehr-Liegenschaften sind besondere Auflagen der Bundeswehr (z.B. allgemeines Fotografierverbot) zu berücksichtigen, die ihre Begründung in diversen Sicherheitsbestimmungen und der militärischen Geheimhaltung haben. So kann ein im Auslandseinsatz aufgenommenes und auf Facebook gepostetes Foto, das auf den ersten Blick belanglos ist (z.B. Unterkunft oder Küche), durch die enthaltenen digitalen GPS-Daten potenziellen Attentätern die Positionsdaten für einen Anschlag liefern. Bei der heutigen Auflösung digitaler Bilder können auch unbemerkt vertrauliche Informationen (z.B. Dienstpläne am „Schwarzen Brett“ im Hintergrund, Unterlagen auf dem Schreibtisch oder Waffensysteme) bei Vergrößerung Bestandteil der Fotoaufnahme sein. Verständlicherweise dürfen bestimmte Fotoaufnahmen deshalb nur nach entsprechender Freigabe veröffentlicht werden. Die Erlaubnis, in militärischen Anlagen zu fotografieren, ist nicht gleichzusetzen mit der Erlaubnis, das Foto auch zu veröffentlichen! Alle privaten Veröffentlichungen in Foto- und Videoportalen, die bei Aufenthalten in Kasernen, auf Truppenübungsplätzen oder bei Auslandseinsätzen entstanden sind, können – ohne offizielle Freigabe – als Dienstvergehen verfolgt red werden! 82 Jubiläum auch in Seesen und steht bei Unterrichten „in der Bütt“. Seine selbstgefertigten Ausbildungsmappen für Unterrichte werden bundesweit genutzt. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde Forster mit den höchsten Auszeichnungen des Reservistenver- Foto: Franz Maier Oberstleutnant d.R. Wilhelm Forster, ein „Urgestein“ in der Freiwilligen Reservistenarbeit, ist seit dem 1. Januar 1966 Mitglied im Reservistenverband und damit 50 Jahre aktiv als Mandatsträger, Ausbilder und Ratgeber tätig. Der in Lilienthal bei Bremen wohnhafte Forster ist bundesweit durch sein Wirken bekannt. In unzähligen Funktionen und Ämtern hat er die Freiwillige Reservistenarbeit in Niedersachsen wahrlich geprägt. Es ist fast unmöglich, alle Mandate, die er bisher innehatte, aufzuführen, es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen: Viele Jahre war er Vorsitzender der Kreisgruppe Ahlhorn, daneben Stellvertretender Vorsitzender der ehemaligen Bezirksgruppe Weser-Ems. Weiterhin nahm und nimmt Wilhelm Forster auch als Beauftragter Aufgaben für die Landesgruppe Niedersachsen wahr. So ist er derzeit Landesbeauftragter für die Zusammenarbeit mit dem Kyffhäuserbund Niedersachsen. Im Oldenburger Kameradenbund e.V. (OKB) im Kyffhäuserbund e.V. wirkte er im Präsidium mit und war als Referent für Reservistenarbeit und staatsbürgerliche Bildung sowie als Mitglied des Ausschusses für die Organisation der Soldaten- und Reservisten-Wallfahrten ehrenamtlich tätig. Die militärische Aus- und Weiterbildung von Reservisten lag Forster dabei immer besonders am Herzen. In Hunderten von Ausbildungsveranstaltungen hat er Generationen von Reservisten ausgebildet. Bei vielen Wettkämpfen leitete er Stationen und trug damit wesentlich zum Ausbildungserfolg der Veranstaltungen bei. Er gründete in der Kreisgruppe Ahlhorn den Arbeitskreis der Reserveunteroffiziere (AKRU) und öffnete diesen für alle Dienstgradgruppen. Noch heute arbeitet er unermüdlich als kommissarischer Leiter dieses Arbeitskreises bandes geehrt. Auch nach dem „Goldenen Jubiläum“ werden die jüngeren Kameradinnen und Kameraden sicherlich noch vieles von Oberstleutnant d.R. Wilhelm Forster lernen können. Oberstleutnant d.R. Hans Jörg Brennecke (M.) wird durch den Vorsitzenden der Kreisgruppe Harz, Hauptfeldwebel d.R. Hartmut Dege (l.), und Stabsfeldwebel d.R. Rüdiger Ahrens, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Sehusa-Seesen, für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt Ebenfalls auf ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft im Verband blickt Oberstleutnant d.R. Hans Jörg Brennecke, Angehöriger der Reservistenkameradschaft (RK) Sehusa, zurück. Hauptfeldwebel d.R Hartmut Dege, Vorsitzender der Kreisgruppe Harz, hatte bei einer Veranstaltung in Rhüden die Aufgabe, Brennecke im Beisein des Bürgermeisters der Stadt Seesen, Obergefreiten d.R. Erik Homann, und des Ersten Stellvertretenden Bürgermeisters und Ratsvorsitzenden, Hauptfeldwebel d.R. Jürgen Ebert, sowie zahlreicher weiterer Angehöriger der Reservistenkameradschaft Sehusa Seesen für sein langjähriges Wirken zu danken. Der hauptberuflich als Lehrer tätige Reservist ist als zuverlässiger und engagierter Kamerad „immer dabei“ und bei vielen Aktivitäten stets die „tragende Säule“. Manfred Diek / Helmut Gleuel / Alfred Claußen Foto: Manfred Diek loya l # 3 2 0 1 6 50 Jahre ehrenamtlicher Einsatz für den Reservistenverband Oberstleutnant d.R. Wilhelm Forster während einer seiner unzähligen Ausbildungsveranstaltungen Niedersachsen 83 Schwerstarbeit an 200 Grabsteinen auf dem Kriegsgräberfriedhof Kreisrat Martin Hortig als Vorsitzender des Volksbund-Kreisverbandes Wolfen- Foto: Horst Schell „Danke für Ihren engagierten Kriegsgräberpflegeeinsatz!“: So eröffnete Erster Die geehrten Wolfenbütteler Reservisten mit der Stellvertretenden Bürgermeisterin, Katrin Rühland (vorne M.), und dem Vorsitzenden des Volksbund-Kreisverbandes Wolfenbüttel, Martin Hortig (hinten, M.), dem Bezirksgeschäftsführer, Michael Gandt (l.), Kommandoführer Hauptgefreiter d.R. Hartmut Beischall (2.v.r.) und Kreisgeschäftsführer Stefan Thiele (r.) büttel im Sitzungssaal des Kreistages eine außergewöhnliche Veranstaltung. Neun Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Wolfenbüttel und zwei Stabsunteroffiziere des Panzerpionierbataillons 1 in Holzminden waren im Juni 2015 zu einem Kriegsgräberpflegeeinsatz nach Niederbronn-les-Bains im französischen Elsass gefahren, um auf dem dortigen Kriegsgräberfriedhof Fundamentarbeiten für 200 neue Grabsteine durchzuführen. „Schwerstarbeit war das!“, wie Hortig ausführte. Auf der Anlage des Volksbundes ruhen fast 16.000 deutsche Gefallene des Zweiten Weltkrieges. „Mit Ihrem Arbeitseinsatz zeigen Sie Respekt und Mitgefühl für die Kriegsopfer“, hob Bürgermeisterin Katrin Rühland in ihrem Grußwort hervor. Kriegsgräber seien Mahnmale und wichtige Orte der Besinnung und Erinnerung. Sie überreichte jedem Teilnehmer des Pflegeeinsatzes das beliebte Wolfenbütteler Heimatbuch. Das tat sie gern, denn sie ist auch Mitglied der Reservistenkameradschaft. Horst Schell nachrichten aus niedersachsen Dorfmark Emmerthal Sieben Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Fallingbostel-Walsrode und zwei Soldaten des Heeresfliegerregiments 10 in Faßberg führten einen Arbeitseinsatz auf dem deutschen Soldatenfriedhof Andilly in Lothringen durch. Sie reinigten 1320 Grabkreuze und spritzten ein Mittel gegen Flechten- und Moosbefall. Annähernd 180 Gäste machten sich auf den Weg zum 14. Neujahrsempfang der Kreisgruppe Weserbergland in Emmerthal. Der Kreisvorsitzende, Hauptfeldwebel d.R. Ernst Nitschke, konnte unter den Besuchern die Bundestagsabgeordneten Gabriele Lösekrug-Möller und Michael Vietz sowie die Landtagsabgeordneten Karsten Becker und Otto Deppmeyer, Alfred Michaelis Foto: Alfred Michaelis Gruppenbild mit den Franzosen weitere Kommunalpolitiker und den Kommandeur des Panzerpionierbataillons 1 aus Holzminden, Oberstleutnant Christian Belke, als ranghöchsten Vertreter der Bundeswehr begrüßen. Christian Günther se berichtete von seinen Einsätzen auf dem Balkan und im Kommando Territoriale Aufgaben in Potsdam beim Einsatz der Bundeswehr in der Flüchtlingskrise. Meinsen Die örtliche Gliederung der Royal British Legion in Bad Fallingbostel, die RBL-Heide Branch, wählte Oberstabsfeldwebel Axel Bremer, aktiver Soldat und Stellvertretender Vorsitzender der RK Fallingbostel-Walsrode, zu ihrem neuen Präsidenten. Bremer ist der erste Deutsche, der ein solches Amt übernimmt, ein Novum in der Geschichte der RBL. Oberbootsmann d.R. Olaf Rietenberg, Vorsitzender der RK Meinsen/Warber/Rusbend, begrüßte beim traditionellen Neujahrsempfang im Meinser Feuerwehrgerätehaus Bückeburgs stellvertretenden Bürgermeister, Horst Schwarze, und den Ortsbürgermeister von Meinsen/Warber, Dieter Wilharm-Lohmann. Hauptfeldwebel d.R. Manfred Ree- Niedersachsen Christian Günther Dorfmark Alfred Michaelis 84 Gute Töne von Prominenz und Musikern Ein gesellschaftlicher Höhepunkt in Düsseldorf ist traditionell der Neujahrsempfang in der Tonhalle, zu dem das Landeskommando und die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im Reservistenverband gemeinsam einladen. loya l # 3 2 0 1 6 A uf ungewöhnliche Weise vertreten war diesmal die Deutsche Marine beim Jahresempfang der Bundeswehr und des Reservistenverbandes in der Tonhalle in Düsseldorf: Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek, der als Obermaat einst selbst auf einem Zerstörer zur See gefahren ist, wurde von Brigadegeneral Peter Gorgels vom Landeskommando auch als Reservist besonders begrüßt. Im Grünen Gewölbe der Tonhalle hatte sich wieder viel politische, gesellschaftliche und militärische Prominenz versammelt, darunter etliche hohe Von Helmut Michelis Generale und erstmals der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel mit Frau Vera. Schützenhilfe für die „Mutbürger in Uniform“ … Minister Groschek lobte Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute, besonders aber die Bundeswehr-Reserve „als Mutbürger in Uniform“. Oberstleutnant d.R. Wolfgang Wehrend, der als Landesvorsitzender die 15.000 Ehrenamtler aus Nordrhein-Westfalen im Reservistenverband vertritt, hörte das gern, engagieren sich seine Freiwilligen doch zurzeit besonders in der Flüchtlingshilfe. „Reservistinnen und Reservisten spielen in einer schrumpfenden Bundeswehr eine nicht unbedeutende Rolle, um den Betrieb der aktiven Truppe im Alltag aufrecht zu halten“, betonte Wehrend. Bereits jetzt sei die im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr für 2017 angestrebte Zielvorgabe von 185.000 Soldatinnen und Soldaten mit 177.000 deutlich unterschritten. „Dabei wird aktuell sogar über eine Anhebung der Truppenstärke nachgedacht, um alle an die Bundeswehr gestellten Anforderungen erfüllen zu können. Und nicht nur die Bundeswehr hat Nachwuchssorgen. Bei den Hilfsorganisationen, dem Technischen Hilfswerk und den pflegeintensiven Bereichen sieht die Situation ähnlich düster aus.“ … und die Befürworter der Allgemeinen Wehrpflicht Erstmals beim Empfang in der Düsseldorfer Tonhalle dabei waren Oberbürgermeister Thomas Geisel mit Frau Vera (r.), begrüßt vom Vorsitzenden der Landesgruppe NordrheinWestfalen des Reservistenverbandes, Wolfgang Wehrend (l.), und Brigadegeneral Peter Gorgels. Zweiter von links: Minister Michael Groschek nordrhein-westfalen Deshalb habe sich die Bundesdelegiertenversammlung des Reservistenverbandes auf Antrag der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr in Hannover bei nur einer Enthaltung und ohne Gegenstimme für die Aufhebung der Aussetzung der Wehrpflicht ausgesprochen, hilfsweise für ein verbindliches Jahr für alle jungen Frauen und Männer, berichtete der Oberstleutnant. Groschek Fotos: Rolf Patzke 85 Einmal mehr für den guten Ton sorgte beim Neujahrsempfang von Bundeswehr und Reservistenverband in Düsseldorf das Ausbildungsmusikkorps unter Leitung von Oberstleutnant Michael Euler Viel Applaus für das Ausbildungsmusikkorps Traditionell folgte dem Empfang ein Konzert, denn Deutschlands Militärmusik ist „made in Düsseldorf“: Das in der Bergischen Kaserne stationierte Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberstleutnant Michael Euler bekam zu Recht viel Applaus für die gelungene Mischung aus Klassik, Märschen und modernen Rhythmen. Die zentrale musikalische Lehreinrichtung der Bundeswehr bildet zeitgleich bis zu 200 junge Soldaten zu professionellen Orchestermusikern aus. Das Musikkorps ist nur vorübergehend in der Bergischen Kaserne in Hubbelrath untergebracht und geht zurück nach Hilden, sobald die dortige Waldkaserne renoviert ist. Erneut bewiesen die Soldaten und ihre Gäste ihr großes soziales Herz: Am Rande des Empfangs wurde für das Kinderhospiz Regenbogenland und das Bundeswehrsozialwerk gesammelt. nordrhein-westfalen „Die Abschaffung der Wehrpflicht war kopflos und übereilt.“ Foto: Rolf Patzke stimmte Wehrend zu: „Die Abschaffung der Wehrpflicht war kopflos und übereilt.“ Und Thomas Geisel, der selbst Zivildienst geleistet hatte, bekannte am Rande des Empfangs, dass er „ein großer Freund der Wehrpflicht“ sei. „Sie diente als große republikanische Aufgabe auch dem Zusammenhalt des Volkes.“ Groschek forderte in seiner leidenschaftlichen Rede mehr Respekt und Solidarität mit den Vertretern des Staates, die sich für den Schutz ihrer Mitbürger einsetzen. „Die Uniform sei für viele Querköpfe „zu einem Hassobjekt“ geworden. „Das ist leider erlebter Alltag.“ Die Bürger sollten mehr Flagge zeigen und jede Form von Gewalt gegenüber Uniformträgern entschlossen verurteilen. General Gorgels lud die Anwesenden zum „Tag der Bundeswehr“ am 11. Juni in Bonn und zum Nordrhein-Westfalen-Tag am 27. und 28. August nach Düsseldorf ein, wo auf den Oberkasseler Rheinwiesen eine extra „Bundeswehr-Meile“ eingerichtet werde. MICHAEL GROSCHEK, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen 86 mann hatte zu Zeiten der Wehrpflicht als junger Mann die Ausnahme von der Regel gewählt und Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt geleistet – anders als sein Vorgänger Hans-Hermann Tirre, der als Oberstleutnant der Reserve zum Empfang seine Luftwaffen-Uniform angezogen hatte. loya l # 3 2 0 1 6 Foto: Helmut Michelis Ein Kriegsdienstverweigerer als Ehrengast beim Reservistenverband der Bundeswehr? Der traditionelle Jahresempfang der Reserve im Hotel „Heidehaus“ an der Viersener Straße und der neue Mönchengladbacher Polizeipräsident haben diese überraschende Kombination möglich gemacht: Mathis Wiessel- Im Gespräch (v.l.): Oberst d.R. Gerald Joswowitz, Mönchengladbachs Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, Wolfgang Hüskes, der frühere Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre, und Rolf Tophoven RK Lippstadt meldet Weltrekord Eine weltmeisterliche Aktion der Reservistenkameradschaft Lippstadt: Sie unterstützt seit 2013 tatkräftig die von Ingo Petermeier ins Leben gerufene Kronkorken-Sammelaktion zugunsten der Felix-Burda-Stiftung. 2014, so berichtet die RK, wurden fünf Tonnen gesammelt mit einem Erlös von 1200 Euro; 2015 waren es bereits 24,6 Tonnen Kronkorken, so dass 1840 Euro an den Hilfsfonds Darmkrebs der Stiftung übergeben werden konnten. Der Erlös resultiert aus dem schwankenden Preis für Altmetall. Eine schöne Beigabe war der Weltrekord für die meisten gesammelten Kronkorken in einem Jahr: mehr als zwölf Millionen Stück. Nach einer offiziellen Beglaubigung durch die beiden Bürgermeister aus Lippstadt und Wadersloh, Christof Sommer und Christian Thegelkamp, sowie dem Marketingleiter der Felix-Burda-Stiftung, Carsten Frederik Buchert, wird der Rekord nun beim „Book of Alternative Records“ eingereicht. Sie haben einen Durchmesser von knapp 30 mm und wiegen nicht einmal 2 Gramm: Kronkorken findet man eigentlich in jedem Haushalt und meistens landen die kleinen Blechstücke direkt im Müll. Seit 2012 werden in Wadersloh/ Liesborn Kronkorken für die Darmnordrhein-westfalen „Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst“, zitierte der Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe Niederrhein, Oberst d.R. Helmut Michelis, ein aktuelles Bundeswehr-Werbeplakat. Die damalige Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen habe eine meinungsoffene Demokratie von finsteren Diktaturen unterschieden und lebens- und schützenswert gemacht. „Dafür setzen wir uns in der Gesamtheit ein, Sie bei der Polizei, wir im Reservistenverband. Und wir haben heute Abend erst recht Gesprächsstoff, wenn unser Ehrengast unsere Uniform niemals tragen wollte, aber heute der Vorgesetzte von etlichen Hundert bewaffneten Beamten ist, umgerechnet ein früheres Heimatschutzbataillon.“ Angesichts der aktuellen Sicherheitslage musste sich Wiesselmann, in dessen Präsidium die Sicherheitspolitischen Foren des Reservistenverbandes stattfinden, vielen Fragen stellen. In diesen schwierigen Zeiten sei die Polizei ein die Gesellschaft stabilisierender Faktor, auf den sich die Bürger verlassen könnten, betonte er und setzte hinzu: „Wir verfolgen Straftaten, aber keine Volksgruppen.“ Er empfahl, den Notruf 110 nicht erst dann zu wählen, wenn bereits etwas geschehen sei, sondern bereits bei einem konkreten Verdacht. red krebsforschung gesammelt. Ansprechpartner in der RK sind Obergefreiter d.R. Peter Buscher und Stabsunteroffizier d.R. Torsten Burgdorf. Wer die Aktion unterstützen will, findet unter www. mein-wadersloh.de/kronkorkenaktion die Sammelstellen. zg Foto: RK Lippstadt Kriegsdienstverweigerer als Ehrengast bei Reservisten-Empfang Vor dem Lastwagen mit den verpackten Kronkorken (v.l.): Torsten Burgdorf, Ingo Petermeier, Peter Buscher und Carsten Frederik Buchert 87 Jubiläums-HSM diesmal auch Landeswettkampf wehr und ein großes Zeichen der Anerkennung für ihre Reserve.“ „Unser Ansatz ist es auch in diesem Jahr, Ihnen vor der reizvollen Kulisse des Hochsauerlandes ein breites Spektrum militärischer Aufgabenstellungen zu bieten und körperliche Leistungsfähigkeit abzufordern“, stellt der Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, Brigadegeneral Peter Gorgels, in seinem Grußwort fest. Veranstaltet wird der Wettkampf traditionell durch die Reservistenkameradschaft Liesen und das Landeskommando Nordrhein-Westfalen. Wichtig ist: Der Jubiläums-HSM ist zugleich der Landeswettkampf Nordrhein-Westfalen. Wer hier im NRW-Ver- Foto: Noelle Huft Einer der ganz großen Militärwettkämpfe in Europa feiert Jubiläum: Der Internationale Hochsauerland-Marsch (HSM) findet vom 15. bis zum 17. April 2016 zum stolzen 30. Mal statt. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die Schirmherrschaft über diesen Wettkampf übernommen. „Was im Mai 1982 mit einem überschaubaren Kreis von zwölf Teams begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem weltweit beachteten Militärwettkampf entwickelt“, schreibt die Ministerin in ihrem Grußwort. „Bisher haben über 14.000 Soldatinnen und Soldaten, Reservistinnen und Reservisten aus 14 Ländern teilgenommen – viele davon als alte Bekannte. Das ist eine ausgezeichnete Visitenkarte für die Bundes- gleich als Reservisten-Team den ersten Platz belegt, wird für die Bundesebene im Jahr 2018 nominiert. Die Dienstliche Veranstaltung findet in Hallenberg-Liesen statt. Anmeldeschluss ist der 5. März. Weitere Informationen gibt es beim Landeskommando, FwRes Arnsberg, Telefon 02931 / 93 669210. Helmut Michelis Die Hindernisbahn ist beim Hochsauerland-Marsch immer eine besondere Herausforderung. nachrichten aus Nordrhein-westfalen Unna Foto: Peter Golz Seit 1981 hat er sich für den Reservistenverband unermüdlich engagiert, jetzt wurde der Organisationsleiter Unna, Stabsfeldwebel d.R. Horst-Rüdiger Quade, in den Ruhestand verabschiedet. Anlässlich eines Empfangs in seiner Heimatstadt Iserlohn übermittelte ihm der Kreisvorsitzende, Oberstleutnant d.R. Jörg Scharditzky, die besten Wünsche des Verbandes und der Kreisgruppe Unna. Der Einladung wa- Als Kreisorganisationsleiter verabschiedet: Horst-Rüdiger Quade ren zahlreiche Vertreter des Verbandes, der Bundeswehr und der örtlichen Politik, aber auch Freunde und Weggefährten gefolgt. Peter Golz Mönchengladbach Allen Unkenrufen zum Trotz kann der 33. Internationale Mönchengladbacher Militärwettkampf am Samstag, 18. Juni 2016, nun doch stattfinden. Das haben der Kommandeur des Landeskommandos, Brigadegeneral Peter Gorgels, und der Landesvorsitzende, Wolfgang Wehrend, gemeinsam durchgesetzt. Unter anderem hatte die Suche nach einem neuen Standort und einem modernisierten Konzept die Durchführung unter neuer Leitung zunächst infrage gestellt. Namentliche Meldung der Teilnehmer bis zum 1. Juni 2016 per Mail an moenchengladbach@ reservistenverband.de Weitere Infos: imm-bundeswehr.de mic gern gesehener Multiplikator in der sicherheitspolitischen Öffentlichkeitsarbeit und als erfolgreicher Wettkämpfer in der militärischen Förderung bis hin zur Bundesebene eingesetzt. Andreas Römer Henglarn Auenhausen Im Rahmen der diesjährigen Generalversammlung zeichnete der Kreisvorsitzende der Kreisgruppe Höxter/Paderborn, Stabsfeldwebel d.R. David Lohse, eines der verdienstvollsten Mitglieder der Kreisgruppe mit der Ehrennadel in Gold aus: Obergefreiter d.R. Heribert Müting ist seit 40 Jahren Mitglied des Reservistenverbandes und hat sich seit dieser Zeit fast tagtäglich als Vorstandsmitglied – insbesondere als Vorsitzender – der RK Henglarn, als Der Arbeitskreis Reserveunteroffiziere in der Kreisgruppe Höxter / Paderborn besuchte bei seinem halbjährigen Treffen diesmal den Standort Auenhausen. Im Rahmen einer Stationsausbildung erläuterten die Gastgeber den Auftrag der Luftwaffe und die Maßnahmen zum Schutz der Souveränität im deutschen Luftraum. Wesentlicher Teil dessen sind die vier Sensorzüge mit ihren 18 abgesetzten Zügen zur Luftraumüberwachung. Andreas Römer nordrhein-westfalen 88 Auftakt zu einem fordernden neuen Jahr „Vergangenes Jahr zu dieser Zeit hatte ich mir gewünscht, dass 2015 ein friedliches Jahr wird“, so der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, Oberst Erwin Mattes, in seinem Grußwort an die versammelten Reservisten und Vertreter von Politik und Partnerorganisationen. „Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.“ Neben der weiterhin personalintensiven, im Inland durchgeführten Flüchtlingshilfe gehören hierzu auch denkbare weitere Auslandseinsätze sowie die abzuschließende Diskussion um ein neues Weißbuch zu den Herausforderungen für 2016. An die Adresse der Politik stellte er die wohl rhetorisch gemeinte Frage „Sind angesichts dieser Aufgaben die derzeitigen personellen und materiellen Struktu- ren noch tragfähig?“ Aufgabe der Reserve sei es, wie im abgelaufenen Jahr gut ausgebildete und leistungsbereite Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr im Land Rheinland-Pfalz und der gesamten Bundesrepublik zur Verfügung zu stellen. Dass der Verband diese Aufgabe annimmt und hierfür die notwendigen Strukturen bereitstellt, machte der erst vor Kurzem wiedergewählte Landesvorsitzende, Oberst d.R. Joachim Sauer, bereits vorab in seiner Begrüßung deutlich. Einen mitgebrachten Staffelstab stellte er dabei als Symbol für die Arbeit innerhalb des neu gewählten Vorstandes, des Verbandes insgesamt sowie mit den militärischen und zivilen Partnern im Land Rheinland-Pfalz vor. Denn „die Kunst beim Staffellauf ist es, zum richtigen Zeitpunkt loszulaufen.“ Gäste aus Politik und Streitkräften „Große Herausforderungen an Soldaten und Reservisten” Die Grüße des Innenministers Roger Le wentz überbrachte Randolf Stich, Staatssekretär im Ministerium des Inneren. „Das neue Jahr hat nicht gut begonnen“, stellte er in Hinblick auf den Anschlag in Istanbul mit drei Todesopfern aus RheinlandPfalz fest. „Der sogenannte ‚Islamische Staat‘ (IS) versucht mit seinem Terror un- „Als Teil der westlichen Wertegemeinschaft stand Deutschland ohnehin im Fadenkreuz.“ Von welchen Partnern Staffelstäbe zu übernehmen und zu übergeben sind, verdeutlichten die anwesenden Gäste. Aus der Politik waren es die Mainzer Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich, der Vizepräsident des rheinland-pfälzischen Fotos: Detlef Struckhof loya l # 3 2 0 1 6 Im Jahr 1660 wurde die Zitadelle über der Landeshauptstadt Mainz errichtet, um die Stadt und umliegendes Land vor äußeren Gefahren zu schützen. Dazu passt, dass die Landesgruppe Rheinland-Pfalz am 22. Januar zum Jahresempfang auf die Mainzer Zitadelle eingeladen hatte, um das erwartet herausfordernde Jahr 2016 für die Reserve im Land einzuleiten. Landtags, Heinz-Hermann Schnabel, sowie die Landtagsabgeordneten Anke Simon, Wolfgang Reichel und Thomas Günther. Die Partner in der Reservistenarbeit repräsentierten Vertreter von Bundeswehr, Blaulichtorganisationen sowie der im nahen Wiesbaden stationierten US-Streitkräfte. Generalleutnant a.D. WALTER JERTZ, ehemaliger Befehlshaber Luftwaffenführungskommandos Einige „Schulterglatzen“ im Reservisten-Musikzugs Idar-Oberstein verdeutlichen den Wandel in der Nachwuchsgewinnung des Verbandes Rheinland-Pfalz sere Form des Zusammenlebens zu erschüttern.” Jedoch sei der IS nur ein destabilisierender Faktor unter vielen in der Nachbarschaft Europas, da auch die Ukrainekrise oder die Erschütterungen in Afrika Auswirkungen bis nach Deutschland hätten. Diese Auswirkungen seien derzeit am deutlichsten im steten Zustrom von Asylbegehrenden bis hinein in Fortsetzung S. 89 89 Operation Counter Daesh, die deutsche Beteiligung am Kampf gegen den IS, gehört seit wenigen Wochen zu diesen Herausforderungen. Die Rahmendaten dieses Einsatzes brachte Generalleutnant a.D. Walter Jertz den Zuhörern näher. Zu seiner aktiven Zeit war er unter anderem militärischer Sprecher der Nato im Kosovokrieg sowie Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos. Aufschlussreich waren insbesondere seine Analysen, Sehen, ohne selbst gesehen zu werden Im Rahmen eines Objektschutzauftrages galt es für die Spähtrupps, einen Parcours mit drei Stationen zu durchlaufen. Geübt wurde das Auftreffen auf einen feindlichen Spähtrupp, die Verbindungsaufnahme mit dem eigenen Feldposten sowie das Annähern und Beobachten eines Aufklärungszieles. Das stark durchschnittene Gelände in Kombination mit eisigem Nebel erforderte von den Spähtruppführern Foto: Mike Trümper Der Spähtrupp gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben im infanteristischen Einsatz. Am 23. Januar starteten die Soldaten der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Rheinland-Pfalz zu diesem Thema die erste Blockausbildung des neuen Jahres. auftragter. Der Oberstabsgefreite der Reserve hat bis 2015 Politikwissenschaften und Geschichte in Mainz studiert und einen Masterabschluss in Empirischer Demokratieforschung erworben. Nach seinem neunmonatigen Wehrdienst ist seine militärische Heimat das neu aufgestellte Jägerbataillon 921(na) in Schwarzenborn. Kontakt unter [email protected] Martin Schlitt ist neuer Landesbeauftragter für IGF/KLF. Der Hauptgefreite d.R. ist gelernter Kfz-Mechatroniker im Bereich Nutzfahrzeugtechnik und gelernter Management-Assistent. Seit 2010 studiert er Maschinenbau und Verfahrenstechnik in Kaiserslautern. Wehrdienst im Fallschirmjägerbataillon 261 und in der DSO. Seine neue militärische Heimat ist die Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie Rheinland-Pfalz. Kontakt unter [email protected] Matthias Lötzke ist der Beauftragte für Wettkampf. Er war aktiver Offizier der Infanterie und ist mittlerweile Oberstleutnant der Reserve mit Beorderung bei den Gebirgsjägern. Neben einem Auslandseinsatz in Bosnien 2003 hat er zudem den Dschungelkampflehrgang der französischen Fremdenlegion erfolgreich absolviert. Er spielt Unterwasserrugby in der ersten Bundesliga. Kontakt unter [email protected] Foto: privat besondere Sorgfalt bei der Geländeorientierung. Lautloses Bewegen, die optimale Ausnutzung des Geländes sowie das Verbindunghalten durch Zeichen verlangten von den Soldaten volle Konzentration. Bei seinem Dienstaufsichtsbesuch bedankte sich Oberst Erwin Mattes, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, bei Hauptmann Sebastian Roob von der Artillerieschule in Idar-Oberstein, der beim Anlegen der Übung unterstützte. Auch dank der guten Planung konnte das Ausbildungsziel erfüllt werden. red Kevin Klinkhammer ist neuer Landespressebe- Foto: privat Die deutsche Situation im Kampf gegen den IS Neue Beauftragte der Landesgruppe Foto: privat wie sich der Einsatz auf die Sicherheitslage in Deutschland selbst auswirken könnte. „Als Teil der westlichen Wertegemeinschaft stand Deutschland ohnehin im Fadenkreuz“, stelle er hierzu fest. Mit seinem Beitrag schaffte er somit ausreichend Diskussionsgrundlage für das anschließende Zusammensein der Gäste. Musikalisch begleitet wurde das Programm durch den Reservisten-Musikzug Idar-Oberstein unter der Leitung von Hauptgefreiten d.R. Michael Groß. Dass dieser Zug erst vor einem knappen Jahr aufgestellt worden war, merkte man dem Ensemble nicht an. Auf diese Weise unterstrich der Musikzug, dass es dem Verband in RheinlandPfalz gelingt, auch neue Strukturen zu schaffen und mit Leben zu füllen. Kevin Klinkhammer die kleinste Kommune sichtbar. In Hinblick auf die daraus resultierenden Herausforderungen schloss er: „Unsere Reservisten stellen sich, ebenso wie unsere Soldatinnen und Soldaten, dieser Tage großen Herausforderungen.“ Mit einer Ausbildung „Einsatz als Spähtrupp” begann die diesjährige Ausbildung der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz 90 seit über 50 Jahren unterstützt der Reservistenverband die Bundeswehr bei ihren Aufträgen im In- und Ausland. Genau wie die aktive Truppe erfüllen wir dabei den Anspruch, unserem Land zu dienen. Wir dürfen mit Recht stolz auf unsere Leistungen sein. Es wäre jedoch falsch, wenn wir uns nun ausruhen würden. Die Bundeswehr befindet sich im Umbruch und auch der Reservistenverband muss sich neu ausrichten. Es bleibt der Anspruch an uns selbst, den erhaltenen Auftrag auch unter erschwerten Bedingungen zu erfüllen. Die Nachwuchsgewinnung nach der Aussetzung der Wehrpflicht ist und bleibt unsere zentrale Herausforderung. Wenn wir es nicht schaffen, junge Mitglieder zu gewinnen, geraten wir in absehbarer Zeit in Existenznot. Jedes Mitglied ist mit seiner Präsenz im öffentlichen Leben gefordert, ein Klima zu schaffen, in dem ein Engagement im Reservistenverband attraktiv ist. Die Reservistenarbeit bietet unterschiedliche Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement in Vereinbarkeit mit Familie und Beruf. Neben der Nachwuchsgewinnung sollten wir unsere Kräfte bündeln und uns zwischen den einzelnen Kameradschaften verstärkt vernetzen, damit wir die Veranstaltungen der Landesgruppe ordnungsgemäß durchführen können. Viel Glück für die kommenden Monate! Foto: Fred Kiefer loya l # 3 2 0 1 6 Mit kameradschaftlichen Grüßen Clemens Schug Major d.R. und Vorsitzender der Landesgruppe Saarland Foto: Fred Kiefer Liebe Kameradinnen und Kameraden, Einige der Ehrengäste des Neujahrsempfangs mit dem Kommandeur des Landkommandos Saarland, Oberst Reinhard Felsmann (l.), und dem Vorsitzenden der Landesgruppe Saarland des Reservistenverbandes, Clemens Schug (r.) Solidarität mit Reservisten! Der Stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Saarland im Reservistenverband, Rudi Hoffmann, konnte beim Neujahrsempfang 2016 deutlich mehr Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens begrüßen als in den beiden Vorjahren. Alleine die Anwesenheit von vier Bürgermeistern saarländischer Kommunen, des Landespolizeichefs Norbert Rupp und des Direk- tors des Landesverwaltungsamtes, Dr. Christof Hoffmann, um nur zwei zu nennen, zeugen von der erhöhten Anerkennung für die Arbeit der Reservisten in der Landesverwaltung und der Öffentlichkeit. Aus den Reden war deutlich herauszuhören, dass auch die Solidarität mit den Reservesoldaten gestiegen ist. Insgesamt kamen 105 Gäste zum Empfang. Fred Kiefer Salzmarsch 2016 Verbesserung Am Samstag, 12. März 2016, findet die 29. Auflage des Salzmarsches der Reservistenkameradschaft Hassel statt. Der bekannte Leistungsmarsch führt über sechs, neun oder zwölf Kilometer mit jeweils 15 Kilogramm Gepäck und wird für das Leistungsabzeichen gewertet. Der Ablauf sieht Anmeldung und Vorbereitung zwischen 8 und 9.30 Uhr vor, Antreten und Einweisung um 10.30 Uhr und Start zwischen 11 und 12 Uhr. Fred Kiefer Saarland In „DR” 12/2015 sind uns zwei Fehler unterlaufen: Auf Seite 95 (Saarland) muss es in der Überschrift und im Text richtig heißen: „Bernd Längler mit Verdienstmedaille geehrt“. Außerdem hat die saarländische Sozialministerin Monika Bachmann die Bundesverdienstmedaille im Auftrag des Bundespräsidenten an Bernd Längler überreicht. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen. Fred Kiefer 91 Sonderstatus für Bundeswehr im Saarland? Die Meldungen verdichten sich, dass die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Bundeswehr aus der Flüchtlingshilfe abziehen will. Ihre Aussage „Aus einer Amtshilfe in akuter Not darf keine Regelaufgabe der Bundeswehr werden“, lässt den Schluss zu, dass das Ende des Einsatzes der 6400 Bundeswehrangehörigen naht. Die Rede ist vom Sommer dieses Jahres. Das heißt, die Länder müs- sen sich Gedanken machen, wie sie die Soldaten und Zivilangestellten des Bundes ersetzen können. Laut einem Artikel in der Saarbrücker Zeitung ist es möglich, dass im Saarland eine Sonderregelung zum Zuge kommt. In dem Bericht heißt es mit Berufung auf das saarländische Innenministerium, dass die bisherige Regelung im Saarland auch über den Sommer hinaus Bestand haben könn- te. Dies hieße im Klartext: Die 40 Bundeswehrsoldaten, die derzeit täglich in der Landesaufnahmestelle Lebach logistische, administrative und sanitätsdienstliche Aufgaben wahrnehmen, müssten nicht, wie in anderen Bundesländern, durch zivile Beamte oder ehrenamtliche Helfer ersetzt werden. Nach Angaben von Oberstleutnant Thomas Dillschneider, Sprecher des Landeskommandos Saarland, kommen in der Flüchtlingshilfe auch Reservisten im Rahmen von Wehrübungen zum Einsatz. Ihre Hauptaufgabe ist es, als Verbindungsoffziere zwischen dem Landeskommando und der Landesaufnahmestelle in Lebach bei der Formulierung der Anträge zu unterstützen und bei der Machbarkeit der Durchführung zu beraten.. Fred Kiefer Porträt Foto: Fred Kiefer Oberfeldapotheker d.R. Karl-Heinz GleSSner In der Serie über Persönlichkeiten aus dem Kreis saarländischer Reservisten stellt Loyal heute den Oberfeldapotheker d.R. Karl-Heinz Gleßner vor. 1947 geboren, trat er unmittelbar nach dem Studium der Pharmazie 1973 als wehrpflichtiger Sanitätsoffizier (Apotheker) in die Bundeswehr ein. Nach dem Grundwehrdienst an der Sanitätsakademie in München wurde er zum Sanitätsbataillon 310 in Hermeskeil versetzt, wo er sich für vier Jahre verpflichtete. Der junge Apotheker richtete dort eine dem III. Korps unterstellte Sanitätsmaterialausgabestelle (SMA) ein. Von diesem Depot aus, das mit einem Divisionsversorgungspunkt (DVP) SanMat vergleichbar war, wurden alle links des Rheines stationierten aktiven und inaktiven Truppenteile mit Sanitätsmaterial versorgt. Nach dem Ende seiner Dienstzeit in der Armee eröffnete Gleßner im saarländischen Primstal seine eigene Apotheke. Er leistete mehrere Wehrübungen und wurde 1985 vom Oberstabsapothker zum Oberfeldapotheker d.R. befördert. Zuvor trat er in den Reservistenverband ein. Als Mitglied der Reservistenkameradschaft (RK) Bostal leitete er 1985 die Militärpatrouille Saarland Ost. Nach wenigen Jahren kündigte er seine Mitgliedschaft im Verband, schloss sich jedoch 2011 der RK Püttlingen an. Nach eigenen Worten habe er die Überzeugung gewonnen, dass der Verband notwendig sei. In der RK Püttlingen fühle er sich gut aufgehoben, weil diese soziale Projekte mit großem Erfolg durchführe. Seine LebensmaSaarland xime lautet: „Tu Gutes und rede nicht drüber.“ Als kritischer Reservist glaubt Gleßner, dass die seiner Meinung nach geringe Anzahl von knapp über 100.000 Verbandsmitgliedern steigen würde, wenn der Verband seine Rolle als Mittler zwischen der Bundeswehr und den Reservisten noch stärker wahrnehmen würde. Er schlägt vor, den Reservisten mehr Gehör zu verschaffen und dadurch ihren Stellenwert zu steigern. Er hat den Eindruck, dass die aktive Truppe die Reservisten oftmals als notwendiges Anhängsel betrachtet. Der Apotheker hat mittlerweile sein früheres Hobby des „Schraubens“ an Autos aufgegeben. Heute verbringt er in seiner Freizeit viele Stunden in Frankreich, um das Land und seine Leute zu studieren. Fred Kiefer 92 Landesvorstand tagt in großer Besetzung Zu ersten Arbeitstagung des erweiterten Landesvorstands in diesem Jahr trafen sich die Mandatsträger der Landesgruppe Sachsen am 30. Januar 2016 in Dresden. Schon am Vortag hatte der Landesrevisor die Kasse geprüft und, wie in vergangenen Jahren, dem Landesschatzmeister eine gute Arbeit bescheinigt. Die aktuelle Mitgliederstatistik weist aus, dass die Landesgruppe Sachsen in den vergangenen vier Jahren mit knapp 1600 Mitgliedern stabil geblieben ist. Dies ist einerseits erfreulich, betrachtet man sich jedoch Zahlen der Beitritte und der Ausschlüsse auf Grund Beitragsrückstand, könnte die Landesgruppe viel besser dastehen. Hier ist Potenzial vorhanden. In diesem Zusammenhang erwähnte der Landesvorsitzende, Hans-Jürgen Domani, dass inaktive Reservistenkameradschaften bis Ende 2016 entweder mit Frist und Neuwahl wieder in den aktiven Zustand versetzt oder aufgelöst werden sollen. … Aktivitäten zufriedenstellend, … Die Landesgruppe Sachsen hat im vergangenen Jahr mit knapp 5100 Mit- gliedern an 518 Verbandsveranstaltungen einen guten Schnitt hingelegt, 35 Prozent der Teilnehmer waren Fördermitglieder. Dies nahm Domani zum Anlass, Rolf Leitsmann mit der Landesehrennadel in Bronze auszuzeichnen. Leitsmann ist Gründungsmitglied der Reservistenkameradschaft (RK) Radebeul und als Fördermitglied seit der Gründung im Jahr 2004 Kassenwart der RK. Der Landesbeauftragte für Militärische Ausbildung, Hauptfeldwebel d.R. Mario Uhlig, meldete sich mit den ganz frischen Erfahrungen von der ersten Ausbildung der Ausbilder (AdA) zu Wort. Er zog ein positives Resümee der … Öffentlichkeitsarbeit nimmt feste Formen an Auch in diesem Jahr wird sich die Landesgruppe im Freistaat wieder präsentieren, so unter anderem zum Tag der Sachsen vom 2. bis 4. September in Limbach-Oberfrohna, zum Tag der Bundeswehr am 11. Juni in Frankenberg oder zum „Elbebiber 2016” am 16. September 2016 in Meißen. Neuwahl wirft ihre Schatten voraus Die Landesvorstandssitzung nutzte Landesvorsitzender Hans-Jürgen Domani (l.), um Rolf Leitsmann die Ehrennadel des Verbandes in Bronze zu überreichen Fotos: Thomas Leschke loya l # 3 2 0 1 6 Mitgliederstand stabil, … ersten Veranstaltung, an der 15 Reservisten der Landesgruppe Sachsen, von Mannschaftsdienstgraden über Unteroffiziere mit und ohne Portepee bis hin zu Offizieren und Stabsoffizieren teilgenommen hatten. Alle Teilnehmer hätten die Ausbildung mit Erfolg absolviert, berichtete er, und nun die Befähigung, die Ausbildung an Waffen und Gerät sowie dem Ausbildungsgerät Schießsimulator für Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen (AGSHP) selbst durchführen zu dürfen oder als Ausbildungsunterstützungspersonal zu fungieren. Ziel müsse es jetzt sein, Verbandsveranstaltungen vermehrt mit Inhalten der Ausbildung zu verknüpfen. Die Teilnehmer der erweiterten Landesvorstandssitzung im Blüchersaal der General-Stauffenberg-Kaserne Sachsen Umfangreicher Tagesordnungspunkt bei der erweiterten Landesvorstandssitzung waren Information und Diskussion über die Vorbereitung der Landesdelegiertenversammlung mit Neuwahl des Landesvorstandes am 16. April 2016. Gewählt werden der Landesvorstand in seiner derzeitigen Form mit den Stellvertretenden Landesvorsitzenden für Nord, Süd und Ost, den Revisoren sowie dem Landesschiedsgericht. Kandidaten, die bereits ihre Bereitschaft erklärt hatten, wurden genannt bzw. konnten sich persönlich zu Wort melden. Wer sich bereit erklärt, ein Amt zu übernehmen, sollte dafür geeignet sein und für die nächsten viereinhalb Jahre auch das Durchhaltevermögen und die erforderliche Zeit aufbringen können. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass es keine Briefwahl gibt und dass eine schriftliche Bereitschaftserklärung erforderlich ist, sofern ein Kandidat bei der Wahl nicht anwesend sein kann. Thomas Leschke 93 Ausbildungsziel: „Reservisten bilden Reservisten aus“ tischen Ausbildung, Einweisung und Bedienung AGSHP (Ausbildungsgerät Schießen mit Handwaffen und Panzer- Foto: Heiko Kahl In Umsetzung des Konzeptes „Reservisten bilden Reservisten aus” fand die erste Ausbildung der Ausbilder am 28./29. Januar 2016 statt. Thema der Ausbildung waren die Waffen- und Geräteausbildung am Gewehr G36 und an der Pistole P8 sowie die Einweisung am Schießsimulator. Mit engagierten Unteroffizieren des Landeskommandos als Ausbilder nahmen 15 Reservisten der Landesgruppe Sachsen teil, vom Mannschaftsdienstgrad über Unteroffizier mit und ohne Portepee, Offizier bis hin zum Stabsoffizier. Ausgebildet wurde zu folgenden Themen: der Militärische Führer als Ausbilder und Erzieher, Methodik der Ausbildung, Erstellen von Handzetteln, Grundsätze der Planung und Organisation bis zur Durchführung einer prak- Die künftigen Ausbilder bei der praktischen Waffenausbildung abwehrwaffen), Befehlsausgabe in einer Teileinheitsbesprechung für die praktische Ausbildung, Waffenausbildung im praktischen Dienst „Zerlegen und Zusammensetzen G36“. Nach der Ausbildung hatte jeder Teilnehmer Gelegenheit, in einer Lehrprobe sein aufgefrischtes bzw. neu erlerntes Können unter Beweis zu stellen. Nach jeder Lehrprobe wurde diese gemeinsam mit Ausbildern und Probanden unter den Gesichtspunkten Erstellen des Handzettels, Auftreten, Stoffsicherheit, Methodik und Rhetorik ausgewertet. Weiterhin waren die Abnahme der Bedienfähigkeit und das Leiten der Ausbildung am AGSHP praktisch vorzuführen. Zusammengefasst war die Ausbildung aus Sicht der Teilnehmer und des Leitenden ein voller Erfolg, was ein hohes Maß an Motivation auf beiden Seiten widerspiegelt. Ergebnis: Alle Teilnehmer haben die Ausbildung mit Erfolg absolviert. Sie haben nun die Befähigung, die Waffen- und Geräteausbildung und AGSHP selbst durchzuführen oder als Ausbildungsunterstützungspersonal zu fungieren. Heiko Kahl nachrichten aus Sachsen Gyermely / Ungarn nie teil, in deren Verlauf sie einen Kranz niederlegten. Am Samstagmorgen führte die Route über vereiste Wege nach Tardos, wo der Marsch am Kriegerdenkmal mit einer Gedenkzeremonie endete. Die sächsischen Gäste waren sich einig, dass sich mit der Teilnahme am Foto: Ingo Großmann Fünf Mitglieder der Landesgruppe Sachsen nahmen Ende Januar am Don-Marsch teil. Der erste Abschnitt führte vom Dorf Gyermely nordwestlich von Budapest auf schlammigen Wegen rund zwölf Kilometer über Felder und durch Wälder bis nach Bajna, wo der Bürgermeister die Teilnehmer mit heißem Tee und Glühwein begrüßte. Im Schlossgarten von Bajna wurden während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche deutsche Soldaten bestattet. Vor dem Denkmal für die Gefallenen nahmen die Gäste an einer Gedenkzeremo- In guter Gesellschaft mit tschechischen Kameraden Don-Marsch das gegenseitige Verständnis und auch die Partnerschaft vertieft haben. Thomas Duckert Zitzschen Zwischen 1864 und 1871 führten die deutschen Einigungskriege zur Entstehung des Deutsches Reiches. In vielen deutschen Städten und Dörfern wurden damals Kriegerdenkmäler für die Gefallenen dieser Kriege errichtet, so auch in Zitzschen südwestlich von Leipzig. Ende 2015 wurde das frisch renovierte Mahnmal, das zu DDR-Zeiten vor etwa 60 Jahren aus der Ortsmitte auf den Friedhof ver- Sachsen bannt und dem Verfall preisgegeben worden war, mit militärischen Ehren an historischer Stelle wieder eingeweiht. Dabei stellte die Reservistenkameradschaft Leipzig eine Ehrenformation und legte einen Kranz nieder. Eine Abordnung des Reservistenspielmannszuges Sachsen ließ vor etwa 150 Anwesenden „Ich hatt‘ einen Kameraden“ erklingen. Oberleutnant d.R. Haiko Hertes von der Reservistenkameradschaft Leipzig schlug in seiner Rede den Bogen in die Gegenwart und erinnerte an die Opfer der Auslandseinsätze der Bundeswehr. Andreas Müggenburg 94 Der Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben in Berlin, Generalmajor Jürgen Knappe, hat am Dienstag, 19. Januar 2016, das Landeskommando Sachsen-Anhalt in Magdeburg besucht. Während seines Aufenthalts verschaffte sich der General ein detailliertes Bild über die Aufgaben und Arbeitsweisen des Landeskommandos sowie über die Besonderheiten der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) in diesem Bundesland. Im Schwerpunkt ging es um das aktuelle Thema Flüchtlingshilfe, um die Reservistenarbeit sowie um die Betreuungsorganisation. Nach der Begrüßung durch den Kommandeur des Landeskommandos, Oberst Axel Lautenschläger, ließ sich General Knappe in das Lagezentrum einweisen. In dieser Schaltzentrale für die ZMZ laufen die Fäden der Unterstützungsleistungen durch die Bundeswehr in der Flüchtlingshilfe zusammen. Zurzeit ist das Lagezentrum im Zwei-Schicht-System durch Reservisten besetzt. General Knappe lobte diese Personaleinteilung ausdrücklich, da sie eine deutliche Entlastung des aktiven Personals schaffe. Logistiker aus Burg im Zentrum der Flüchtlingshilfe In seinem Vortrag hob Hauptmann Peter Rusch die besondere Einsatzbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten des Logistikbataillons 171 „Sachsen-Anhalt“ aus Burg hervor. Diese Kameraden stellen in der Flüchtlingshilfe das Hauptpersonal für die Unterstützungsleistungen durch die Bundeswehr. Rund 60 Frauen und Männer leisten ihren Dienst zum Beispiel am Bahnhof in Bitterfeld, in der zentralen Anlaufstelle in Halberstadt sowie auf den Truppenübungsplätzen in Klietz und Altengrabow und sind unter anderem bei der Registrierung eingesetzt. Mit dieser hohen Motivation und der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und zivilem Krisenstab zeigte sich Generalmajor Knappe mehr als zufrieden: „Die Resonanz auf die Bundeswehrunterstützung in der Flüchtlingshilfe ist ausgesprochen gut, auch in Sachsen-Anhalt.“ Reservisten schildern ihre Erfahrungen in der ZMZ Nach einer Einweisung in die Arbeit und die Aufgaben des Landeskomman- dos Sachsen-Anhalt sowie die aktuellen Handlungsfelder sprach General Knappe in einer gesonderten Runde zum Thema Reservistenarbeit. Dabei stand der Informations- und Erfahrungsaustausch mit dem Vorsitzenden der Landesgruppe des Reservistenverbandes, Oberstleutnant d.R. Hans Thiele, dem Kompaniefeldwebel der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie, Oberstabsfeldwebel Bodo Henze, sowie mit dem Leiter des Kreisverbindungskommandos Magdeburg, Oberstleutnant d.R. Friedrich Hülsenbeck, und dem Leiter des Kreisverbindungskommandos Stendal, Oberstleutnant d.R. Andreas Rist, im Vordergrund. Die Reservisten hatten Gelegenheit, ihrem hohen militärischen Gast ihre persönlichen Erfahrungen in der ZMZ zu schildern. Dabei nahm sich General Knappe ausgiebig Zeit, um sich mit den unterschiedlichen Anforderungen und Gefährdungslagen des jeweiligen Kreisverbindungskommandos in den Landkreisen vertraut zu machen. Er machte deutlich: „Die Reserve ist ein Markenzeichen für das Kommando Territoriale Aufgaben und für jedes Landeskommando. Wir wären ohne die Reservisten nicht durchhaltefähig, gerade in der Flüchtlingshilfe.“ Zum Abschluss seines Besuches resümierte der Kommandeur: „Das Landeskommando Sachsen-Anhalt hat eindrucksvoll seine Leistungsfähigkeit dargestellt, ein hoch professionelles Team, auf das ich mich stets verlassen kann!“ LKdo ST/ Franziska Meyer Foto: Franziska Meyer loya l # 3 2 0 1 6 „Wir wären ohne die Reservisten nicht durchhaltefähig“ General Knappe (3.v.l.) im Gespräch mit Reservisten und aktiven Kameraden Sachsen-Anhalt 95 Brockenmarsch 2016: Fernsicht belohnte für so manche Strapaze Wechselhaftes Wetter erwartete die Teilnehmer. Zwischen windigen und kalten Abschnitten kam nach Durchbrechen der Wolkendecke immer wieder die Sonne durch und ließ einen traumhaften Blick auf das Ziel des Mar- Foto: Jens Hülßner Auch in diesem Jahr führte die Reservistenkameradschaft Halberstadt am ersten Samstag des Jahres den Aufstieg zum Brocken durch. 121 Kameraden und deren Angehörige begannen um 10 Uhr in Schierke mit dem Aufstieg. sches, den Brockengipfel, zu. Auch die Sicht über die Wolken hinweg bis nach Magdeburg belohnte für so manche Strapaze beim Aufstieg. Unter der Rekordzahl von 121 Teilnehmern, von der sich der Stellvertretende Landesvorsitzende, Hauptfeldwebel d.R. Jens Hülßner, persönlich überzeugte, befanden sich neben Kameraden aus Sachsen-Anhalt auch Teilnehmer von befreundeten Reservistenkameradschaften aus NordrheinWestfalen und Brandenburg. Auch die Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie Brandenburg unter Führung des Stellvertretenden Kompaniechefs, Major d.R. Thorsten Pfötsch, und des Kompaniefeldwebels, Stabsfeldwebel Ralf Becker, begann ihr Jahr mit einem Aufstieg auf den höchsten Gipfel im Harz. Weitere Teilnehmer aus den Nachbarbundesländern ergänzten das Teilnehmerfeld. Oben angekommen, gab es, wie in den Vorjahren, die traditionelle Erbsensuppe mit Würstchen im Goethesaal des Brockenwirtes. Bevor es auf den Rückmarsch nach Schierke ging, durfte das traditionelle Bild am Brockenstein nicht fehlen. Der Vorsitzende der RK Halberstadt, Stabsunteroffizier d.R. Thomas Conrad, ließ es sich dann auch nicht nehmen, den Stabsgefreiten d.R. Marcel Kasper für zehnjährige aktive Mitarbeit im Reservistenverband mit der Ehrennadel des Verbandes auszuzeichnen.red Landtagspräsident dankt Reservisten Mitte Januar dankte der Landtagspräsident und Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Dieter Steinecke MdL, den Unterstützerinnen und Unterstützern der Hausund Straßensammlung des Volksbundes. Mit den aktiven Soldatinnen und Soldaten wurde an diesem Tag auch der Orga- nisationsleiter des Reservistenverbandes, Uwe Weber, ausgezeichnet. Er stand stellvertretend für die zahlreichen Verbandsmitglieder, die ihren Beitrag zum Gesamtergebnis von rund 18.000 Euro geleistet haben. Neben Vertretern weiterer Landtagsfraktionen war auch der Kommandeur des Landeskommandos SachsenAnhalt, Oberst Axel Lautenschläger, vor Ort anwesend und dankte für das gezeigte Engagement bei dieser Aktion. Tobias Krull Sachsen-Anhalt Foto: Tobias Krull Antreten bei Sonnenschein und eisigen Temperaturen Landtagspräsident Dieter Steinecke MdL und Uwe Weber nach der offiziellen Ehrung loya l # 3 2 0 1 6 Foto: Lars Bessel 96 Wo ist der Wolf? Mehr als 100 Teilnehmer absolvierten die elfte Auflage des Nachtorientierungsmarsches „Eiswolf” im Großraum Heide – und fast alle sind im Ziel angekommen Schleswig-Holstein 97 Durchhalten und Weitermarschieren Zu einem Kältetest für die neue Arbeitszeitverordnung der Bundeswehr wurde die Übung „Eiswolf“. Und ganz nebenbei funktionierte sie auch als Nagelprobe für den um vieles härteren „Blaa Negl“ (Blue Nail, Blauer Nagel) Ende Februar im dänischen Vejle. D er „Eiswolf“ hat Tradition in Schleswig-Holstein, die Arbeitszeitverordnung für Soldaten nicht. Und um ein Haar hätte es die elfte Auflage der Nacht-Durchschlageübung nicht gegeben: Erst zwei Wochen vor Beginn einigten sich Reservistenverband und Landeskommando auf eine für beide Seiten akzeptable Umsetzung der neuen Richtlinie im traditionsreichen Konzept. Foto: Bundeswehr / Junge Von Lars Bessel Wenn der Schimmel den Wolf ärgert „Keiner wusste, wie die Verordnung anzuwenden ist“, erinnert sich Chef-Organisator Michael Barth, „wir waren dummerweise die ersten, die nach Inkrafttreten dran waren.“ Drei Mal wurde der Marsch im Laufe der Vorbereitungsmonate umgeplant, es gab unzählige E-Mails zwischen Heide, Kiel, Berlin und Bonn – erst dann konnte marschiert werden. Und dieser Marsch hatte es diesmal noch mehr in sich: Statt 25 Kilometern führte der Parcours die über 100 Teilnehmer auf eine 40 Kilometer lange Strecke, bestückt mit zwölf Stationen – von Watercrossing bis Erste Hilfe, von Waffendrill bis Orientierungslauf. Am Ende hatten zwei Zweierteams aus Deutschland und Dänemark die Nase vorn, die sich den ersten Platz teilten. Letztendlich angekommen sind so gut wie alle, so. Barth, der das Durchhaltevermögen aller Wettkampfteilnehmer lobte. Unterschiedliche Aufgaben erwarteten Reservisten wie Aktive auf der Strecke hier eine Sanitätseinlage Schleswig-Holstein loya l # 3 2 0 1 6 Foto: Bundeswehr / Junge Foto: Lars Bessel 98 Watercrossing mit Unterstützung der Deutschen Lebens-RettungsGesellschaft, jedes Jahr auf‘s neue eines der Highlights beim „Eiswolf Der „Feind” am Lagerfeuer – in ihren Stellungen waren die Männer vom Heimatschutzbataillon 813 nicht mehr auszumachen Kondition, Durchhaltefähigkeit und sicheres Orientieren ankommt. „Und so ganz wollen wir den militärischen Drill auch nicht verlernen“, ergänzt Rieger, beide mit schmückendem Oliv und Schwarz im Gesicht bis zur Unkenntlichkeit geschminkt. Der „Eiswolf“ machte seinem Namen dabei wieder alle Ehre: Von minus sechs bis plus sechs Grad, von Eis über Schnee bis Regen war zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen alles dabei. Und nicht nur die Reservisten und aktiven Soldaten auf Seite der Teilnehmer hatten durchzuhalten, auch das insgesamt 125-köpfige Organisationsteam von Reservistenverband, Technischem Hilfswerk, Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Feuerwehr bewies bei Nacht und Tag Einsatzbereitschaft. Nicht zu vergessen die Kameraden der dänischen Heimwehr, die ohne Probleme mit einer Arbeitszeitverordnung wie gewohnt an zahlreichen Stationen mit Personal und Material unterstützten. Die warten nun auf den deutschen Gegenbesuch bei „Blue Nail“. Der „Eiswolf“ dient letztlich „nur“ zur Vorbereitung für den um vieles härteren „Blaa Negl“ in Vejle. Für diese Übung Ende Februar galt es, rund um Heide nicht nur Kondition und Durchhaltefähigkeit zu trainieren, sondern vor allem Orientierung – und abgesehen vom Einsatz eines Sextanten war nahezu auch alles gefordert. Für die beiden weiblichen Fahnenjunker an der Station „Orientierungsmarsch“, Vanessa Rieger (23) und Mia Strauss (20), stand jedoch das Marschieren im Vordergrund: „Man kommt beim Studium sonst ja so wenig raus“, scherzt Strauss, als sie im Laufschritt am Kontrollzelt „Ich freue mich schon auf's nächste Mal“ Während sich die Reservisten des Heimatschutzbataillons 813 als „Feindkommando“ am Lagerfeuer wärmen mussten, machte es sich Hauptfeldwebel d.R. Heinrich Voigt (58) in einer kleinen Feuerwehrwache gemütlich: Im Fernsehen Fußball schauend wartet er auf die nächsten Teilnehmer, die bei ihm unter anderem mit C-Rohren hantieren müssen. „An sich bin ich zu alt, um mir hier die Nacht um die Ohren zu schlagen – aber es macht riesig Spaß.“ So ähnlich wird zwei Tage später auch das Resümee von Michael Bentien aus Lübeck auf Facebook ausfallen: „Es war eine super Übung, vielen Dank an alle Organisatoren, Funktioner und Helfer für den reibungslosen Ablauf. Es ist immer wieder schön, dort zu sein, wo Kameradschaft gelebt wird und nicht nur leere Worte sind. Ich freue mich schon auf's nächste Mal.“ Bis dahin, da ist sich der Leiter des „Eiswolf“-Organisationsteams sicher, wird auch abschließend geklärt sein, wie die neue Arbeitszeitverordnung tatsächlich anzuwenden ist. „Dann hat der Wolf den Amtsschimmel erlegt und wir planen für 2017 nur einmal“, schmunzelt Hauptfeldwebel d.R. Barth. Schleswig-Holstein 99 „Leitwolf“ erhält das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold Helge Gerken, vor Beginn der Übung „Eiswolf“ (siehe Beitrag vorige Seiten). Grund für die hohe Auszeichnung ist jedoch ein anderer: Barth unterstützt seit 2006 regelmäßig als IT-Fachmann die aktive Truppe, außerdem war Barth einer der Gründungsväter der Fachgruppe EOR (Explosive Ordnance Reconnaissance). (red) Foto: ??? „Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen verleiht Hauptfeldwebel der Reserve Michael Barth für vorbildliche Pflichterfüllung und sein herausragendes Engagement das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold.“ So steht es auf der Urkunde. Überreicht wurde sie vom Kommandeur der Lehrgruppe II der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Heide, Oberstleutnant nachrichten aus Schleswig-Holstein Schleswig Bei einem Empfang des AKRO Schleswig-Flensburg berichtete der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“, Oberst Michael Krah, im Ständesaal der Stadt von seinen Erfahrungen in Afghanistan. Bei einer weiteren Veranstaltung im Kreishaus berichtete der stellvertretende Kommandeur des Landeskommandos, Oberstleutnant Christian Rosenboom, von seinem Einsatz bei der EU-Ausbildungsmission EUTM in Mali. red Appen Die RK Flugdienst hat bei YouTube einen knapp 25-minütigen Film veröffentlicht, der mit atemberaubenden Luftbildern einen Einblick in die Arbeit der einzigen fliegenden Reservistenkameradschaft gibt. Das Video wurde bereits mehrere tausend Mal aufgerufen und findet viel Zuspruch: https://youtu. be/9ItyPe3Dz2o red Eckernförde Hauptfeldwebel d.R. Michael Barth (r.) bei der Überreichung des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Gold durch den Kommandeur der Lehrgruppe II der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Heide, Oberstleutnant Helge Gerken Schleswig-Holstein Die Reservistenkameradschaft in Eckernförde trauert um Stabsunteroffizier d.R. Gustav Rudat, der am 12. Oktober im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Rudat war seit 1963 Verbandsmitglied und hatte maßgeblich am Aufbau des Verbandes in SchleswigHolstein mitgewirkt. Er war Gründungsmitglied der RK Eckernförde. red Fotos: Erik Heurich 100 loya l # 3 2 0 1 6 Oft in Krisengebieten unterwegs: Journalist und “loyal”-Chefredakteur Marco Seliger Der IS lässt sich nicht einfach wegbomben „Ich breche das Video hier ab. Aber glauben Sie mir, es ist richtig schrecklich.“ Mit seinen Erzählungen und Einschätzungen über den sogenannten Islamischen Staat (IS), dessen Vorgehen, Strategie und seinen Terror hat Marco Seliger sein Publikum fesseln können. Den Vortrag des Chefredakteurs von „loyal“, die Erlebnisse und Erfahrungen seiner Reisen in die Krisengebiete in Nahost und am Hindukusch, wollten sich über 100 Interessierte nicht entgehen lassen. Der Raum in Jena war proppenvoll. „Wir wollten nicht einfach einen akademischen Vortrag zum Thema. In „loyal“ haben wir einen Beitrag Marco Seligers über den Nordirak gelesen und wollten genau das live“, erläuterte Erik Heurich, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Jena. Und Seliger überraschte mit so manchem Detail zum IS. So rekrutiere sich die Führungsschicht des IS ursprünglich aus ehemaligen irakischen Geheimdienstoffizieren und weniger aus den religiösen Fanatikern, die allgemein und weithin das Bild des IS in der deutschen Bevölkerung prägen. Damit konnte Seliger auch das perfide wie professionelle Vorgehen des IS erklären, angefangen von der Propaganda bis zum ausgeklügelten Spitzel- und Terrorsystem. Religiöse Argumente verdeckten die wirtschaftlichen und politischen Motive der Akteure im Konflikt in Syrien und Irak. Eine Vielzahl von Akteuren seien in diesem Stellvertreterkonflikt beteiligt, neben Russland und Iran auch afghanische Hazara und pakistanische Soldaten. Seine Einschätzung des IS und zu den Erfolgsaussichten einer westlichen Intervention ist angesichts dieser Komplexität auch ernüchternd. Zwar bilde der IS auf Dauer keinen funktionierenden Staat. Solange die Sunniten zwischen dem alawitischen Assad-Regime und Russland auf der einen und der schiitischen irakischen Regierung und Iran auf der anderen Seite aufgerieben würden, hätten sie keine Alternative zum IS. „Der IS ist zuallererst eine Idee für die Sunniten, und die lässt sich nicht wegbomben“, gab der Referent zu bedenken. Der IS besitze eine kulturelle und politische Dimension bis nach Europa und sei auch hier erfolgreich. „Er braucht den Hass auf sunnitische Muslime. Der Aufstieg von Pegida und AfD ist das Beste, was dem IS in Deutschland passieren kann.“ Für die Veranstaltung hat die RK Jena gezielt mit einer studentischen Hochschulgruppe kooperiert. „Das ist das jüngste Publikum, vor dem ich jemals einen Vortrag gehalten habe“, so Seliger. Bastian Stein Der Vortrag des „loyal“-Chefredakteurs Marco Seliger in Jena zum Islamischen Staat war heiß begehrt und zog vor allem junge Zuhörer an Thüringen 101 Neuland in der Schießausbildung brachten Konzept überprüfte die Sicherheit der Waffe die Aufsicht beim Schützen oder der Vorgesetzte. Das kostete Zeit. Foto: Constantin Graf von Faber-Castell PSK, Schießgestell und Einsatzhaltung – das neue Schießausbildungskonzept (neuSAK) war für viele Teilnehmer der Februar-Schulung in der Erfurter Hennekaserne ungewohnt. Geduldig erklärte der Ausbilder, Hauptfeldwebel (VORNAME???) Eckhart, jeden einzelnen Schritt. Besonders für ältere Reservisten, die noch in der Bundeswehr vor 1990 gedient hatten, war die Umstellung gravierend. Galt damals die Pistole als eine Waffe der Offiziere, wird sie heute als Backup-Waffe bezeichnet. Soldaten im Einsatz führen oft mehrere Waffen mit sich und müssen diese schnell wechselnd benutzen können. Entscheidend für die Entwicklung des neuSAK waren die Erfahrungen aus den Einsätzen. Neue Verfahren wurden eingeführt, wie die PSK, die persönliche Sicherheitskontrolle. Im altherge- Hauptfeldwebel (VORNAME???) Eckhart erklärte das neue Schießkonzept Mit Reservisten gute Erfahrungen gemacht Jetzt möchte er so schnell wie möglich alle Thüringer Mandatsträger und die Reservistenkameradschaften kennenlernen. In seiner neuen Verwendung sei ihm wichtig dafür zu sorgen, „dass die Teilnahme der Reservisten an dienstlichen Veranstaltungen kontinuierlich hoch ist, damit die geplanten Angebote auch stattfinden können“. Der 38-Jährige geht in seiner Freizeit leidenschaftlich gern angeln und betreibt Karate in einem Gothaer Verein. Bis zum 1. Dan hat er es schon geschafft. Kohl ist verheiratet und hat zwei 8 und 14 Jahre alte Major Carsten Kohl kümmert sich als Stabsoffizier für ReservistenangelegenSöhne. Jörg Heise heiten im Landeskommando Thüringen jetzt täglich um Reservisten gelten Vertreter als Kompaniechef im Pionierbataillon in Emmerich (Nordrhein-Westfalen) oder beim Hochwasser 2013. „Die Leute von der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie haben ordentlich zugepackt“, erinnert sich Kohl. Foto: Jörg Heise Neuer Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando Thüringen ist seit Anfang Februar Major Carsten Kohl. Der gebürtige Erfurter ist seit 1995 in der Bundeswehr, hat in München Bauingenieurwesen und Umwelttechnik studiert. Zu seinen Einsatzorten in Thüringen gehörten das Pionierbataillon in Gera (Zugführer und Kompanieeinsatzoffizier), das Wehrbereichskommando III (Dezernat ABC-Abwehr und Schutzaufgaben) und zuletzt das Führungsunterstützungsbataillon in Erfurt, in dem er die S3-Abteilung als Stabsoffizier führte . Mit Reservisten habe er bislang gute Erfahrungen gemacht, sagt der 38-Jährige. So zum Beispiel mit seinem gespie- Deshalb überprüfen sich nun die Soldaten gegenseitig. Anspruchsvoll ist auch das Schießgestell, eine Bezeichnung für die Körperhaltung. Ebenso war die Einsatzhaltung für viele neu. Details wie Winkel zum Körper und das Eindrehen der Waffe in Zielrichtung müssen intensiv geübt werden, um sicher zu sitzen. Constantin Graf von Faber-Castell Thüringen
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