Bonsoir Mesdames, es ist zwar schon spät, aber nun finde ich die Zeit, mich mal wieder bei Ihnen als ehemalige Schülerin zu melden. Ich erinnere mich, dass meine Klassenkameraden und ich Ihre Infos über das tatsächliche Leben nach der NFS von anderen Abgängern immer interessant fanden und nun möchte ich Ihnen mitteilen, wie es mir so erging (vielleicht als Beispiel in einer Ihrer Klassen, falls jemand nach der Abschlussprüfung nicht sofort einen Job als Fremdsprachenassistentin findet). Nach der NFS bin ich, wie ich ja beim ersten Klassentreffen 2011 schon erzählte, für neun Monate nach Montréal, Kanada (ganz schlimmes Französisch!). Als ich zurückkam, wusste ich auch nicht so recht was ich machen sollte. Auf den Rat des Arbeitsamts habe ich dann eine verkürzte Ausbildung im Außenhandel in einer Nürnberger Firma gemacht. Dort arbeitete ich eigentlich kaum als "Azubi", sondern direkt zwei Wochen nach Einstellung als Sachbearbeiterin "Frankreich", Glück für mich und die Firma, weil sie den Vollzeitposten an jemand "Günstiges" abgeben konnten, ich aber im Vergleich zu meinen Mit-Azubis keine langweiligen Ablagearbeiten machen musste, sondern tagtäglich Französisch praktizieren konnte. Im Laufe der Ausbildung habe ich den Posten nach einem Jahr gewechselt und "Spanien" übernommen, was meinen Spanischfähigkeiten echt zugute kam, da diese ganz schön eingerostet waren. Den Berufsschulabschluss habe ich mit 1,3 gemacht (mit Sonderauszeichnung ;) ), noch ein Jahr bei der Firma gearbeitet und bin letztes Jahr im Juli nach Mexiko, wo ich zwei Monate verbrachte, dann drei Monate in Chile und letztendlich noch knapp einen Monat in Brasilien (mein Spanisch ist seitdem natürlich 1A). Ich kam "nur" zurück, um beim Auswahlverfahren des Auswärtigen Amts in Berlin teilzunehmen. Wider Erwarten wurde ich Ende Januar zum zweiten Auswahltermin Mitte Februar eingeladen, habe diesen auch bestanden und hatte letztendlich das Vorstellungsgespräch vor dem 10-köpfigen Prüfungsausschuss (+ psychologisches Einzelgespräch + Einzelaufgabe + Teamaufgabe an einem Tag). Danach bin ich dann erstmal wieder nach Chile geflogen, weil der deutsche Winter mich ziemlich deprimiert hat. Und siehe da, Anfang März kam die E-Mail mit der Zusage des AA! Ich war völlig aus dem Häuschen. Anfang Mai kam ich also zurück aus Südamerika und habe am 1. Juni meinen Fremdsprachenassistentinnen Job beim AA begonnen und bin in der Abteilung für internationale Organisation, VN und Rüstungskontrolle. Bisher war jeder Tag super und ich bin sehr glücklich damit. In zwei Jahren gehe ich auf den ersten Auslandsposten, welcher sich alle vier Jahre ändert. Mein Leben werde ich also im Ausland verbringen, das ist ein sehr aufregender Gedanke, weil man natürlich nie weiß, wo es hingehen kann (Einsatz in den Deutschen Botschaften weltweit). 1 Falls Sie sich noch an N.D. und S.H. erinnern können: Sie ist auch beim AA und schon seit einigen Jahren auf dem Posten in Nepal und er war, nachdem er auch noch eine Ausbildung im Groß- und Außenhandel gemacht hat, ein Jahr in Kanada und danach ohne nach Deutschland zurückzukehren ein Jahr in Neuseeland, kam Ende letzten Jahres zurück und hat die Wintersaison als Ski- und Snowboardlehrer in Österreich verbracht. Soviel zu uns :) Ich hoffe Ihnen geht es gut und Sie bringen die Abschlussprüfungsphase erfolgreich hinter sich. Liebe Grüße aus Berlin Larissa Genz (Englisch, Französisch, Spanisch) 2
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