Schlussbericht Schneesportlager insieme Cerebral Graubünden 25. – 31. Januar 2016 im Sumpfhüsli in Tschiertschen Leitung: Marianne Donati Begleiter: Livia Cadalbert, Walter Reust, Doris Haltiner Vorneweg: Wir blicken auf ein sehr vielfältiges, sportliches, aber auch gemütliches und geselliges Lager zurück und sind dankbar, dass wir unsere 15 Gäste allesamt gesund und munter wieder verabschieden durften. Lagerhaus: Das Sumpfhüsli befindet sich nahe des Dorfzentrums. Es ist gut zugänglich, gemütlich und zweckmässig eingerichtet; verfügt über einen grossen, hellen Ess- und Aufenthaltsraum und eine herrliche Terrasse. Die Räume im Massenlager sind unterschiedlich gross, mit Kajütenbetten ausgestattet. Da wir das ganze Haus für uns allein hatten, konnten wir uns ausbreiten und mussten keine Rücksicht auf andere Gäste nehmen, was uns und unseren Gästen sehr entgegenkam. WC und Dusche sind zweckmässig ausgestattet. Die Seele des Hauses sind die äusserst hilfsbereiten, toleranten, stets freundlichen und verständnisvollen Wirtsleute, Sandra und Roger Moser. Ihnen gebührt ein riesengrosses Dankeschön! Sie haben uns mit ihrer Küche verwöhnt, sind auf allerlei Wünsche und Bedürfnisse eingegangen (Laktoseintoleranz, Diabetes, Vegetarier), haben sich bezüglich Essenszeit sehr flexibel gezeigt und abwechslungsreiche und reichhaltige Menüs serviert. Unsere Gäste Die Gruppe setzte sich aus 5 Frauen und 10 Männern zusammen. Die Bedürfnisse waren sehr unterschiedlich, die Leistungsbereitschaft und das Leistungsvermögen hätte heterogener nicht sein können. Während vor allem unsere beiden Autisten nach Bewegung lechzten und nie genug bekamen, hatten andere nach kürzester Zeit bereits ihr Soll erfüllt. Festzustellen ist: Alle sind an ihre Leistungsgrenze gegangen und mancher hat weit mehr geleistet als er sich zugetraut hat, sei das nun im Langlaufen, im Schneeschuhlaufen oder auch im Winterwandern. Jeder Teilnehmer hat mehrere Sportgeräte ausprobiert. Während der Wettbewerbe sind unsere Gäste teilweise recht an ihre Leistungsgrenzen gegangen, das frenetische Anspornen der anderen machte es möglich. Auch teilweise grosse Ängste (Fahren mit der Sesselbahn) wurden in der Gruppe mit der Unterstützung der Leitenden schnell überwunden. Das Benützen der öffentlichen Verkehrsmittel ist nicht jedermanns Sache – doch in der Gruppe verlieren sich die Bedenken - wieder eine gute Übung. Untereinander waren die Gäste sehr tolerant. Sie warteten ohne Murren aufeinander, sie tolerierten andere Meinungen, andere, auch schwierige Verhaltensweisen wurden hingenommen oder Ecken und Kanten der anderen Lagerteilnehmer akzeptiert. In den allermeisten Fällen akzeptierten die Teilnehmer unsere Anweisungen. Aktivitäten Tagsüber wurde viel Sport getrieben: Skifahren, Snowboarden, Langlaufen, Schneeschuhlaufen, Winterwandern, Spazieren, jeder und jede gab sein/ihr Bestes. Wichtig waren auch die Abendaktivitäten. An vorderster Stelle steht der Lottoabend, bei dem alle Teilnehmer mindestens drei Preise abholen durften. Nicht wegzudenken ist auch der Theaterbesuch „D Drache flügend tüüf“ der Theatergesellschaft Tschiertschen. Dieses Jahr durften wir bei der Generalprobe Publikum sein. Unsere Gäste gingen mit, es wurde viel gelacht, aber auch mal „so jetz langt’s“ gerufen, als auf der Bühne gestritten wurde... Natürlich durfte auch die Rangverkündigung der Wettbewerbe nicht fehlen. Jeder erhielt eine selbstgebastelte Medaille und durfte erneut einen Preis aussuchen. An weiteren Abenden wurde gespielt: Leiterlispiel, Memory und der Favorit UNO, oder es wurde gesungen. Das mitgebrachte Liederbüchlein sangen wir von vorne nach hinten durch. Auch auf den Wanderungen wurde viel gesungen. Leiterteam Marianne verfügt über eine sehr grosse Lagererfahrung. Sie kannte fast alle Teilnehmer aus früheren Lagern oder aus dem Bereich Behindertensport. Auch in schwierigen Situationen bleibt sie cool und ruhig und weiss immer Rat. Livia und Marianne haben bereits viele Lager gemeinsam geleitet. Sie sind ein eingespieltes, gutes Team, arbeiten Hand in Hand und verstehen sich ohne Worte. Ein Mann im Team ist immer von Vorteil. Wenn es um handwerkliches Geschick ging, oder auch mal um ein Machtwort, war Walti gefragt und mit Tat dabei. Doris als „Greenhorn“ im Leiterteam hat viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und ist froh, erste Lagererfahrungen in einem so kompetenten Team erlebt zu haben. Die Unterstützung allerseits war hervorragend. Danke! Die Zusammenarbeit war allgemein sehr gut und sehr unkompliziert - ein tolles Team, in dem sehr viel gelacht und gescherzt wurde. Tschiertschen Man glaubt es kaum – aber es ist wahr: wir waren in Tschiertschen höchst willkommen. Das ganze Dorf steht hinter uns, die Durchmischung von Gast und Einheimischen ist unglaublich. Im Restaurant wird miteinander geplaudert und gelacht, auf der Strasse nach unserem Befinden gefragt, hat sich ein Teilnehmer selbständig gemacht, läutet schon das Telefon im Sumpfhüsli und Sandra teilt uns wieder telefonisch mit, wo wir unseren Gast abholen dürfen. Wir dürfen an der Generalprobe des Theatervereins teilnehmen – und tags darauf werden wir mehrfach angesprochen, wie uns der Abend gefallen habe. Wir sind Thema in Tschiertschen – aber wir sind Thema, weil die Bevölkerung unsere Gäste und uns mag. Dafür gibt es nur einen Ausdruck: Gelebte Gastfreundschaft! Auch die Sonne hat uns verwöhnt, wir durften sechs herrliche Tage erleben. Einziger Wermutstropf: es hatte wenig Schnee. Am Sonntag liess es Frau Holle dann schneien - zu unserer Abreise aber begann der Himmel zu weinen – und auch der eine oder andere Teilnehmer verdrückte heimlich ein paar Tränchen. Eigentlich ein gutes Zeichen... Tschiertschen, wir kommen wieder! Chur, 1. Februar 2016 Fürs Leiterteam: Doris Haltiner
© Copyright 2024 ExpyDoc