Wer alles sehen wollte, durfte nicht lange verweilen Zahlreiche Attraktionen konnten beim Pfingstmarkt bestaunt werden – Schossparkbeleuchtung und Lasershow Höhepunkte – Unzählige Besucher auf dem Festgelände Von Ralf März Jahr für Jahr das gleiche Spiel: Wenn der Pfingstmarkt eröffnet wird, herrscht in Angelbachtal der Ausnahmezustand. Über hundert Händler und Zelte, tausende Autos die einen Parkplatz suchen, zehntausende fröhliche Menschen auf den Straßen, 40.000 bunte Kerzen, die den Schlosspark in ein Lichtermeer verwandeln, so die Bilanz in Zahlen. Der Pfingstmarkt ist und bleibt ein absoluter Besuchermagnet. Zum 36. Mal fand er seit der Wiederbelebung im Jahr 1980 nun statt, im groben Rahmen unverändert, was die Höhepunkte Feuerwerk, Schlossparkbeleuchtung und Markttreiben angeht. Zum Pfingstmarkt getrommelt wurde am Samstagabend vom Mühlhäuser Fanfarenzug, der nach einer Runde durch das Straßenfest vor dem großen Palmbräu-Fass an der Sonnenberghalle Station machte. Dort verlas der Herold das Programm und ermahnte auch, „keinen Streit vom Zaune zu brechen“. Bürgermeister Frank Werner dankte dabei den unzähligen Helfern der Großveranstaltung, wünschte den Gästen schöne Tage in Angelbachtal und zapfte ein Fass Freibier an. Mit Bundes- und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern und Ortsvorstehern aus der Umgebung stieß Frank Werner auf das Festtreiben an. Mit den drei Böllerschüssen, die bei der Eröffnung ertönten, wurde dann auch der letzte auf den Pfingstmarkt aufmerksam gemacht, und die Straßen entlang der Stände füllten sich mit Menschenmassen. Die Jugend traf sich vor allem auf dem Festplatz bei den Fahrgeschäften, von wo auch das große Höhenfeuerwerk am besten zu bestaunen war. Minutenlang leuchtete der Nachthimmel bunt, tausende kleine Sterne strahlten. Friedlich gefeiert wurde, wie auch am Sonntagabend bis weit nach Mitternacht. Am Sonntag dann das volle Programm: Bei angenehmen Temperaturen gab es allerhand zu sehen und zu erleben. Die Kunstausstellung im Wasserschloss, die Gewerbeausstellung mit 26 Handwerkern und Firmen aus Angelbachtal und Umgebung, die Dampfeisenbahn für Kinder, das Bungee-Trampolin, der „Hoffe-Express“ und natürlich der Vergnügungspark auf dem Festplatz lockten die Massen. Auch eine große Modell-Ausstellung mit fahrbereiten Baustellenfahrzeugen, Lastwagen und Traktoren war zu bestaunen, am Schlossteich drehten Modellboote ihre Runden. Mit Einbruch der Dämmerung füllte sich der Schlosspark. Die 40.000 Teelichter wurden entzündet, Dudelsackbläser marschierten durch den Park zum Schlosshof. Die Attraktion für die Kinder waren die riesigen Seifenblasen, die leider nie lange fliegen durften. Ebenso interessant war der begehbare Heißluftballon, der in der Mitte des Parks in die Höhe ragte. Wollte man alle leuchtenden Attraktionen an diesem Abend sehen, so durfte man nicht lange auf seiner mitgebrachten Picknickdecke bei der Band Macabo oder bei Kim Loy sitzen: Eine große Feuertanzshow war nämlich zu beobachten, beim Schloss erstrahlte die große Musik-Lasershow, wo mehrere Laser bunte Linien und Figuren an den Nachthimmel zauberten und dazu gab es die zahlreichen Ornamente aus Teelichtern in bunten Bechern im gesamten Park zu bestaunen. Zum 35. Mal leuchteten diese jetzt zum Pfingstmarkt – eine große leuchtende Sektflasche mit zwei Gläsern wiesen auf dieses Jubiläum hin. Aber auch das 150. Feuerwehrjubiläum leuchtete zwischen den Bäumen heraus, ein großes Feuerwehrauto aus Kerzen war zu sehen. Dazu noch viele andere bunte Bilder, die den Schlosspark die halbe Nacht hindurch beleuchteten. Foto: Nicole Gabriel Zum Abschluss wurde es nicht nur beim Rudern nass Auch am Pfingstmontag warteten Markt und Attraktionen auf die Besucher. Viele Vereine waren am Nachmittag bereits restlos ausverkauft, als sich dann gegen 16 Uhr das schnelle Festende ankündigte. Ein kräftiger Regenguss fegte die Straßen um den Eichtersheimer Schlosspark leer. Zuvor hatte sich mehrfach die Sonne gezeigt, nur die Teilnehmer des Ruderwettbewerbs und des Surfbrettwettrennens waren auf Tuchfühlung mit dem Kühlen nass gegangen. Zahlreiche Ruder-Duos hatten sich wieder an den Start gewagt, um eine Runde auf dem Schlossteich zu drehen, und dabei noch je fünf Plastikfische einzusammeln. Der Teich sei wohl temperiert, hatte Bürgermeister Frank Werner zuvor erklärt, einige wollten es daraufhin genau wissen. Die Möglichkeiten waren beinahe unbegrenzt und der Applaus sicher, egal ob das Boot mit Springbrunnenwasser gefüllt, die Paddel als Wasserschleuder benutzt oder der Absprung in den See direkt vom Steg erfolgte. Das Siegerboot stand unterdessen schnell fest. Die Gemeinderäte Jürgen Lutz und Werner Müller, seit vielen Jahren mit am Start, erreichten den Steg nach 1:21 Minuten. Auf Platz zwei kamen Nora Albrecht und Lukas Delmonegro mit 1:23. Neue Einzeldisziplin sollte die Gondoliersfahrt werden. Auf den recht kleinen Surfbrettern, aber mit großer Holzstange aus dem Angelbachtaler Wald und einem Heckerhut auf dem Kopf zogen es die meisten vor, auf das Brett zu sitzen. Andere legten sich gar darauf und paddelten mit den Händen. Kurzum, für die zahlreichen Beobachter gab es lustige Szenen zu sehen. Alina Lörz kam nach nur 35 Sekunden wieder ins Ziel, der Zweitplazierte Marcel Gräf nach 1:15 Minuten. Auf der Schlossparkbühne hatte inzwischen die Band „Saitensprung“ ihre Instrumente ausgepackt und sollte dort zum Pfingstmarktausklang für Stimmung sorgen. Leider konnte man das Konzert nur unter Sonnen- oder Regenschirmen bis zum Ende verfolgen. Text / Fotos / Layout: Ralf März
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